Rede von
Prof.
Egon
Bahr
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(SPD)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Herr Staatssekretär, so sehr ich verstehen kann, daß Sie auf die Kooperation der Opposition zählen, worauf Sie j a auch in der Tat — anders als die frühere Regierung — zählen können,
möchte ich Sie doch bitten, auf meine Frage einzugehen. Sie haben den Teil der Frage, was die Bundesregierung unternimmt, nicht beantwortet. Wir haben ja gehört, daß die Situation in der Ständigen Vertretung das Problem bereits seit zwei Monaten geschaffen hat.
Dr. Hennig, Parl. Staatssekretär: Herr Kollege Bahr, ich will diesen Teil gern, soweit es im Moment geht, beantworten, ohne laufende Bemühungen zu stören; das ist die Grenze, über die ich an dieser Stelle nicht hinausgehen kann.
Wir bemühen uns nicht erst seit gestern oder heute, sondern genauso lange, wie dieses Problem besteht, und ich verrate kein Geheimnis — aber vielleicht überrascht es Sie doch —, wenn ich Ihnen sage, daß diese Bemühungen im Innerdeutschen Ministerium vor sich gehen. Wir haben den beamteten Staatssekretär, der dort eine etablierte Gesprächsschiene hat; Sie wissen, zu wem auf der anderen Seite. Dies wird derzeit mit einer besonderen Intensität betrieben, ohne daß ich augenblicklich über die Ergebnisse etwas sagen könnte.
Ich habe also die Hoffnung, daß sich das erfüllt, was ich Ihnen gesagt habe: daß dies ein vorübergehender Zustand sein muß, weil einfach die Aufnahmekapazität erschöpft ist.
Im übrigen ist dies — um zu Ihrer vorigen Frage noch einen Satz hinzuzufügen — kein Weg, um aus der DDR zu fliehen, und deswegen erledigt sich, glaube ich, die Frage von selber.