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    Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 77. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 28. Juni 1984 Inhalt: Wiederwahl des Abg. Dr. Czaja und des Herrn Walter Haack (Bonn) zu Mitgliedern des Verwaltungsrats der Lastenausgleichsbank 5575A Wahl des Abg. Zierer zum Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates 5575 B Änderung des Beschlusses betr. Überweisung des Gesetzentwurfs auf Drucksache 10/147 (neu) (Benzinbleigesetz) an Ausschüsse Erweiterung der Tagesordnung . . 5575 B, 5701 A Aktuelle Stunde betr. die Ausweitung des Golfkrieges und die Verantwortung der Rüstungsexportländer Schily GRÜNE 5575 D Repnik CDU/CSU 5576 B Wischnewski SPD 5577 B Schäfer (Mainz) FDP 5578 A Petersen CDU/CSU 5578 D Brück SPD 5579 B Genscher, Bundesminister AA 5580 A Dr. Soell SPD 5581 A Klein (München) CDU/CSU 5581 D Gansel SPD 5582 B Schwarz CDU/CSU 5583 A Reents GRÜNE 5583 D Stobbe SPD 5584 D Klein (München) CDU/CSU 5585 A Fortsetzung der Beratung des Dritten Immissionsschutzberichts der Bundesregierung hier: Entschließungsantrag der Fraktion DIE GRÜNEN (Abstimmung) — Drucksache 10/1587 — Schmidbauer CDU/CSU 5585 C Dr. Hauff SPD 5586 B Baum FDP 5587 A Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE 5587 C Eidesleistung des Bundesministers für Wirtschaft Präsident Dr. Barzel 5588 C Dr. Bangemann, Bundesminister für Wirtschaft 5588 D Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung zu den Ergebnissen des Weltwirtschaftsgipfels in London und zum EG-Gipfel in Fontainebleau in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu den Unterrichtungen durch die Bundesregierung Mitteilung der Kommission der Europäischen Gemeinschaften — Die zukünftige Finanzierung der Gemeinschaft — Vorlage der Kommission der Europäischen Gemeinschaften II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 77. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 28. Juni 1984 Die zukünftige Finanzierung der Gemeinschaft: Vorschlag für einen Beschluß über die eigenen Mittel — Drucksachen 10/358 Nr. 48, 10/329, 10/1583 — Dr. Kohl, Bundeskanzler 5589 B Schmidt (Hamburg) SPD 5596 D Hauser (Krefeld) CDU/CSU 5604A Frau Kelly GRÜNE 5607 D Dr. Haussmann FDP 5610 B Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF . 5613 D Roth SPD 5621 C Frau Beck-Oberdorf GRÜNE 5624 D Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Errichtung einer Stiftung „Mutter und Kind — Schutz des ungeborenen Lebens" — Drucksache 10/1369 —Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit — Drucksache 10/1603 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/1605 — Frau Männle CDU/CSU 5645 C Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 5647 C Eimer (Fürth) FDP 5650 B Dr. Geißler, Bundesminister BMJFG . 5651C Frau Schoppe GRÜNE 5654 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Verteidigungsausschusses als 1. Untersuchungsausschuß nach Artikel 45 a Abs. 2 des Grundgesetzes zu den Anträgen — der Fraktion der SPD und des Anschlußantrages der Fraktion DIE GRÜNEN vom 20. Januar 1984 zur Untersuchung der tatsächlichen und rechtlichen Grundlagen der Entscheidung des Bundesministers der Verteidigung Dr. Wörner, General Dr. Kießling zu entlassen — der Fraktion der CDU/CSU und des Anschlußantrages der Fraktion der FDP vom 20. Januar 1984 zur Rechtmäßigkeit der vorzeitigen Zurruhesetzung des Generals a. D. Dr. Kießling — Drucksache 10/1604 — Wimmer (Neuss) CDU/CSU 5657 B Dr. Klejdzinski SPD 5660 C Ronneburger FDP 5663 A Vogt (Kaiserslautern) GRÜNE 5666 A Dr. Wittmann CDU/CSU 5669 B Jungmann SPD 5673 B Bastian fraktionslos 5676 C Horn SPD 5678 A Francke (Hamburg) CDU/CSU 5680 B Dr. Vogel SPD 5684 B Rühe CDU/CSU 5686 D Beratung der Sammelübersicht 35 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/1556 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 36 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/1557 — Reuter SPD 5687 D Dr. Göhner CDU/CSU 5688 B Krizsan GRÜNE 5689 A Neuhausen FDP 5689D, 5693 A Kirschner SPD 5690 C Jagoda CDU/CSU 5691 C Frau Nickels GRÜNE 5692 B Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Elften Gesetzes zur Änderung des Wehrsoldgesetzes — Drucksache 10/1475 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 10/1592 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/1593 — Berger CDU/CSU 5694 C Heistermann SPD 5696 A Kleinert (Marburg) GRÜNE 5697 C Dr. Weng FDP 5699 A Dr. Wörner, Bundesminister BMVg . . 5699 C Frau Nickels GRÜNE (Erklärung nach § 31 GO) 5700 C Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Initiativen zur Abrüstung und Rüstungskontrolle — Drucksache 10/1298 — in Verbindung mit Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 77. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 28. Juni 1984 III Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Abrüstungsinitiative aus vier Kontinenten — Drucksache 10/1573 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Nichtaufhebung der WEU-Rüstungsbeschränkungen — Drucksache 10/1624 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und der FDP Sicherheits- und Rüstungskontrollpolitik — Drucksache 10/1674 — in Verbindung mit Beratung des Antrags des Abgeordneten Reents und der Fraktion DIE GRÜNEN Aufhebung der Herstellung von weitreichenden Raketen und strategischen Bombern auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland — Drucksache 10/1685 — Dr. Scheer SPD 5701 B Wilz CDU/CSU 5703 A Gansel SPD 5705 C Dr. Feldmann FDP 5708 B Reents GRÜNE 5710 B Möllemann, Staatsminister AA 5713A Zur Geschäftsordnung Dr. Bötsch CDU/CSU 5716 B Reents GRÜNE 5716 B Gansel SPD 5717A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Steuerbereinigungsgesetzes 1985 — Drucksache 10/1636 — Gattermann FDP (zur GO) 5718A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Strafverfahrensgesetzes 1984 — Drucksache 10/1313 — Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung des Wahlrechts für die Sozialversicherungswahlen — Drucksache 10/1162 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/1658 — Müller (Wesseling) CDU/CSU 5718 C Glombig SPD 5720 B Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 5721 C Frau Potthast GRÜNE 5722 B Höpfinger, Parl. Staatssekretär BMA . 5723 D Fragestunde — Drucksachen 10/1656 vom 22. Juni 1984 und 10/1682 vom 27. Juni 1984 — Situation der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der DDR DringlAnfr 27.06.84 Drs 10/1682 Bahr SPD Antw PStSekr Dr. Hennig BMB . . . 5627 A ZusFr Bahr SPD 5627 A ZusFr Werner CDU/CSU 5627 D ZusFr Schulze (Berlin) CDU/CSU . . . 5627 D ZusFr Hiller (Lübeck) SPD 5628 A ZusFr Reddemann CDU/CSU 5628 A ZusFr Heimann SPD 5628 B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 5628 C ZusFr Hauck SPD 5628 C ZusFr Menzel SPD 5628 D ZusFr Böhm (Melsungen) CDU/CSU . 5629A ZusFr Büchler (Hof) SPD 5629 A ZusFr Frau Reetz GRÜNE 5629 B ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 5629 C ZusFr Lutz SPD 5629 D ZusFr Becker (Nienberge) SPD 5630 A Unterschied zwischen einem „Anhänger der Todesstrafe" und einem „Befürworter der Wiedereinführung der Todesstrafe"; Bestellung von Dr. Richard Jaeger zum Vertreter der Bundesrepublik Deutschland in der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen MdlAnfr 26, 27 22.06.84 Drs 10/1656 Klein (Dieburg) SPD Antw StMin Dr. Mertes AA 5630 B ZusFr Klein (Dieburg) SPD 5630 C ZusFr Lambinus SPD 5630 D ZusFr Reddemann CDU/CSU 5631 C ZusFr Böhm (Melsungen) CDU/CSU . 5632A ZusFr Heyenn SPD 5632 A ZusFr Frau Blunck SPD 5632 A IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 77. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 28. Juni 1984 Freigabe des Films „Die weiße Rose" für Aufführungen in Goethe-Instituten MdlAnfr 28 22.06.84 Drs 10/1656 Dr. Rose CDU/CSU Antw StMin Dr. Mertes AA 5632 B ZusFr Dr. Rose CDU/CSU 5632 C ZusFr Schwenninger GRÜNE 5632 D ZusFr Würtz SPD 5633 A Derzeitiger Aufenthalt und Gesundheitszustand des Ehepaares Sacharow-Bonner; Reaktion sowjetischer Behörden auf die Forderungen nach Genehmigung der Ausreise MdlAnfr 29 22.06.84 Drs 10/1656 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw StMin Dr. Mertes AA 5633 B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 5633 B ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 5633 D Verstoß Staatsministers Möllemann gegen die Bestimmungen des Bundesministergesetzes durch seine geschäftlichen Aktivitäten MdlAnfr 30 22.06.84 Drs 10/1656 Würtz SPD Antw StMin Dr. Mertes AA 5633 D ZusFr Würtz SPD 5634 B ZusFr Dr. Weng FDP 5634 C ZusFr Klein (Dieburg) SPD 5634 C ZusFr Bahr SPD 5634 C ZusFr Frau Blunck SPD 5634 D ZusFr Herterich SPD 5635 A ZusFr Verheugen SPD 5635 B Verletzung der KSZE-Schlußakte durch Störungen von Sendungen der Deutschen Welle durch sowjetische, bulgarische und tschechoslowakische Sender MdlAnfr 31 22.06.84 Drs 10/1656 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Dr. Mertes AA 5635 B ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 5636 B Rückgang der Zahl genehmigter Familienzusammenführungen für Deutsche aus den Oder-Neiße-Gebieten MdlAnfr 32 22.06.84 Drs 10/1656 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Dr. Mertes AA 5636 C ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 5637 A ZusFr Jungmann SPD 5637 B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 5637 C ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 5637 C ZusFr Becker (Nienberge) SPD 5637 D Unterbindung der Einfuhr von Meeresschildkröten und -produkten aus Frankreich in die Bundesrepublik Deutschland; Einfuhr von Meeresschildkrötenprodukten von der Karibik-Insel La Réunion nach Frankreich MdlAnfr 65, 66 22.06.84 Drs 10/1656 Frau Blunck SPD Antw PStSekr Gallus BML 5638 B ZusFr Frau Blunck SPD 5638 C ZusFr Frau Dr. Hartenstein SPD . . . 5638 D ZusFr Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE . 5639 B ZusFr Frau Reetz GRÜNE 5639 C Einhaltung des Einfuhrverbots für Meeresschildkröten und -produkte beim Wegfall der Grenzkontrollen in der EG MdlAnfr 67 22.06.84 Drs 10/1656 Dr. Weng FDP Antw PStSekr Gallus BML 5639 D ZusFr Dr. Weng FDP 5640 A ZusFr Frau Blunck SPD 5640 B ZusFr Frau Dr. Hartenstein SPD . . . 5640 B Strafandrohung für die illegale Einfuhr von Tieren und Pflanzen der vom Aussterben bedrohten Arten im Rahmen der Novellierung des Artenschutzgesetzes MdlAnfr 68 22.06.84 Drs 10/1656 Dr. Weng FDP Antw PStSekr Gallus BML 5640 C ZusFr Dr. Weng FDP 5640 C ZusFr Frau Blunck SPD 5640 D Einfuhrverbot für Meeresschildkröten und -produkte in die Bundesrepublik Deutschland MdlAnfr 69, 70 22.06.84 Drs 10/1656 Frau Dr. Hartenstein SPD Antw PStSekr Gallus BML 5641 A ZusFr Frau Dr. Hartenstein SPD . . . 5641A ZusFr Frau Blunck SPD 5641 C ZusFr Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE . 5642 C Durchführung von Kontrollen zur Verhinderung der Einfuhr von Meeresschildkröten und -produkten innerhalb der EG MdlAnfr 72 22.06.84 Drs 10/1656 Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE Antw PStSekr Gallus BML 5642 D ZusFr Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE . 5642 D ZusFr Frau Blunck SPD 5643 A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 77. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 28. Juni 1984 V Ökologische Auswirkungen der durch Verringerung der Milchproduktion verursachten Betriebsstillegungen im bayerischen Grenzland MdlAnfr 74 22.06.84 Drs 10/1656 Verheugen SPD Antw PStSekr Gallus BML 5643 B ZusFr Verheugen SPD 5643 B ZusFr Frau Blunck SPD 5643 C ZusFr Eigen CDU/CSU 5643 D ZusFr Frau Dr. Hartenstein SPD . . . 5643 D Situation der Forstwirtschaft in den vom Waldsterben betroffenen Gebieten Ostbayerns MdlAnfr 75 22.06.84 Drs 10/1656 Verheugen (Kulmbach) SPD Antw PStSekr Gallus BML 5644 A ZusFr Verheugen SPD 5644 B Entwicklung der Waldschäden in Ostbayern MdlAnfr 76 22.06.84 Drs 10/1656 Stiegler SPD Antw PStSekr Gallus BML 5644 C ZusFr Frau Blunck SPD 5644 D ZusFr Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE . 5644 D Nächste Sitzung 5725 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 5726* A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 77. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 28. Juni 1984 5575 77. Sitzung Bonn, den 28. Juni 1984 Beginn: 8.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 29. 6. Antretter * 29. 6. Frau Dr. Bard 29. 6. Böhm (Melsungen) * 28. 6. Büchner (Speyer) * 29. 6. Conradi 29. 6. Dr. Enders * 29. 6. Frau Fischer 29. 6. Dr. Glotz 28. 6. Haase (Fürth) * 29. 6. Dr. Hackel * 28. 6. Dr. Häfele 28. 6. Haehser 29. 6. Frau Hoffmann (Soltau) 29. 6. Dr. Holtz ** 29. 6. Jäger (Wangen) * 29. 6. Junghans 29. 6. Kittelmann * 29. 6. Dr. Kunz (Weiden) 29. 6. Lenzer * 29. 6. Dr. Mertes (Gerolstein) 29. 6. Dr. Müller * 29. 6. Neumann (Bramsche) * 29. 6. Pohlmann 29. 6. Polkehn 29. 6. Porzner 29. 6. Reddemann * 29. 6. Dr. Rumpf * 29. 6. Saurin 29. 6. Schlatter 29. 6. Schmidt (München) * 29. 6. Schulte (Unna) * 29. 6. Schwarz * 29. 6. Seehofer 28. 6. Seiters 29. 6. Dr. Stark (Nürtingen) 29. 6. Verheyen (Bielefeld) 29. 6. Vogt (Kaiserslautern) * 29. 6. Voigt (Sonthofen) 29. 6. Weiskirch (Olpe) 29. 6. Weiß 28. 6. Dr. Wulff * 29. 6. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an einer Arbeitsgruppe der Interparlamentarischen Union
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Gerhard Stoltenberg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Ich glaube nicht, daß man eine kausale Verknüpfung der Verschuldenskrise, wie ich sie eben kurz in wenigen Strichen in ihrer Ursache beschrieben habe, und der Militärpolitik der USA herstellen kann. Ich glaube allerdings, daß es ein Problem gibt, auf das ich noch kurz eingehen möchte: Verbindungen zwischen der Zinsentwicklung, dem Haushaltsdefizit der USA — da kann man, wenn man will, die Rüstungsausgaben einbeziehen — und gewissen akuten Problemen der Schuldenländer. Aber ein Verhältnis der Kausalität zwischen Militärpolitik der USA und Verschuldenskrise ist sicher nicht gegeben, verehrte Frau Kollegin.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU — Zuruf von der SPD)

    Sie haben — ich darf auf den Punkt noch eingehen — in der aktuellen Debatte unterschiedliche, teilweise recht entgegengesetzte Bewertungen. Ich habe mit Interesse, Herr Kollege Schmidt, die Berichte über die Bankenkonferenz, die Konferenz der größten westlichen Banken, in Philadelphia gelesen, bei der Sie am ersten Tag gesprochen haben und am zweiten Tag der Generaldirektor des Internationalen Währungsfonds, de Larosière. Da sind doch deutliche Unterschiede in der Einschätzung und teilweise auch in den Folgerungen erkennbar geworden, die ja auch möglich sind. Denn einige der von mir beispielhaft vorgetragenen Zahlen sind Anlaß zu tiefer Beunruhigung und möglicherweise auch zu pessimistischen Folgerungen. Auf der anderen Seite hat der Generaldirektor des Internationalen Währungsfonds, den ich für eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der internationalen Politik halte, von der Verantwortung des Amtes her und von der Art her, wie er es ausführt, auch Anfang Juni gesagt — —

    (Zuruf von den GRÜNEN)

    — Ich halte ihn für eine der bedeutendsten Persönlichkeiten. Erlauben Sie mir dieses Urteil über einen Mann, den Sie wahrscheinlich gar nicht kennen, Frau Kollegin, und über den Sie trotzdem reden.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Er hat in Philadelphia auch gesagt: „Trotz aller großen Sorgen ist das Schuldenproblem heute mit größerer Zuversicht als noch vor einem Jahr zu betrachten." Er hat von teilweise dramatischen Anpassungserfolgen wichtiger Entwicklungsländer gesprochen. In der Tat, mit wenigen Zahlen kann man dafür Beispiele finden. Die lateinamerikanischen Entwicklungsländer, soweit sie Anpassungsprogramme mit dem Währungsfonds vereinbart haben, hatten 1981 eine Handelsbilanz von minus 7 Milliarden Dollar, sie hatten 1983 einen Handelsüberschuß von 24 Milliarden Dollar. Das Leistungsbilanzdefizit ist in derselben Zeit von 41 Milliarden Dollar auf 11 Milliarden Dollar in diesen Ländern zurückgegangen. Allerdings, die Gesamtzahlen für die Entwicklungsländer sind nach wie vor zutiefst beunruhigend. Alle Entwicklungsländer außerhalb der ölproduzierenden Länder hatten 1981 ein Defizit, ein Fehlbetrag in ihrer Leistungsbilanz von sage und schreibe 110 Milliarden Dollar. Und wenn er sich 1983 auf 56 Milliarden Dollar halbiert hat, dann zeigt alleine diese dramatische Größenordnung, welche gewaltigen Aufgaben noch vor ihnen und vor uns liegen.
    Hier kommt der Punkt, der mit der Zwischenfrage angedeutet wurde. Ich teile Ihre Sorge, Herr Kollege Schmidt — der Bundeskanzler hat es in der Regierungserklärung für uns alle klargemacht —, daß ein neuer Anstieg der amerikanischen Zinsen die Lösung dieser Probleme außerordentlich erschwert. Ein 1 %iger Anstieg der amerikanischen Zinsen bedeutet eine steigende Zinslast für die Entwicklungsländer von 3,5 bis 4 Milliarden Dollar. Deswegen muß man angesichts der Verantwortung der Banken in Zusammenarbeit mit dem Währungsfonds, den Regierungen und den Notenbanken neue Formen der Umschuldung finden.
    Unbeachtet von der Öffentlichkeit haben die verantwortlichen Beamten der Regierungen der Industrieländer im sogenannten Pariser Club in den letzten zwölf Monaten 21 Umschuldungsvereinbarungen getroffen. Das macht keine Schlagzeilen; ich bin übrigens ganz zufrieden, daß es keine Schlagzeilen macht. Aber diese bedeutende Leistung, in einem Jahr 21 Umschuldungsvereinbarungen mit den betroffenen Schwellen- und Entwicklungsländern getroffen zu haben, kann im Deutschen Bundestag doch einmal erwähnt werden,

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    weil hier auch Beamte des Bundesfinanzministeriums und der Notenbank — und das sind gar nicht die sogenannten Spitzenleute; da fahren, wie Sie wissen, Herr Matthöfer, Ministerialräte hin und verhandeln mit einer großen Verantwortung — einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet zu haben. Ich halte es für eine der wichtigsten Feststellungen in dem Londoner Kommuniqué, daß Einvernehmen besteht, hier neue Maßstäbe zu entwickeln. Das können wir natürlich nur zusammen mit den Banken tun. Aber eigene Anpassungsleistungen von Schuldnerländern — und es gibt hier ja auch ermutigende Erfolge — müssen auch im Verhalten der Gläubiger stärker honoriert werden. Daß es diese Erfolge gibt, zeigt die Entwicklung in Mexiko, das auf einem guten Wege ist, dessen Krise die allgemeine Krise offenbar machte. Dieses Land hat eine Stabilisierungspolitik eingeschlagen mit einem Zwischenerfolg, der nachhaltige Förderung verdient.
    Nun will ich für die Bundesregierung hier sagen: Wir haben in den letzten 15 Monaten in den internationalen Organisationen drei entscheidende Verbesserungen mitgestaltet: Im Januar 1983 haben wir uns in der Zehner-Gruppe der Industriestaaten in Paris darauf verständigt, die allgemeine Kreditvereinbarung auf fast 18 Milliarden Dollar zu erhöhen, fast eine Verdreifachung vorzunehmen. Das ist das, was dem Währungsfonds sozusagen als Reserve zur Verfügung steht.
    Im Februar 1983 wurden die Mittel des Währungsfonds in Washington durch eine Entscheidung, an deren Zustandekommen wir wesentlichen



    Bundesminister Dr. Stoltenberg
    Anteil hatten, um fast 50% erhöht, d. h. auf 94 Milliarden Dollar.
    Im September 1983 haben wir uns in Washington mit den Entwicklungsländern über die Neuregelung des sogenannten erweiterten Zugangs geeinigt, die Möglichkeit für Entwicklungsländer, Ziehungen über die regulären Grenzen hinaus vorzunehmen.
    Die internationale Presse hat den Beitrag der Bundesregierung und der Bundesbank zu diesen notwendigen und sehr bedeutenden Entscheidungen gewürdigt.
    Ich sage hier nun ein paar Sätze, Herr Kollege Schmidt, zu Ihren dezenten, kritischen Ausführungen zur Bundesbank. Sie haben gesagt, die Devisenreserven der Bundesbank müßten verfügbar gemacht werden. Ich möchte erwähnen, daß das zu einem erheblichen Teil geschehen ist. Denn wenn der Währungsfonds, wie ich soeben beschrieben habe, seine Mittel um mehr als 50% aufstocken konnte — wer steht denn für diese Mittel ein? Niemand anders — von einem begrenzten Eigenkapital, das er hat, abgesehen — als die Notenbanken der großen Industrieländer! Wenn ich mich richtig erinnere, ist es doch so, daß die Bundesbank etwa ein Drittel ihrer hohen Devisenreserven, die sie heute hat — ich würde sagen, das ist mehr ein Ergebnis ihrer, nämlich der Bundesbank, erfolgreichen Politik als ein Ergebnis der Politik früherer Bundesregierungen oder der jetzigen Bundesregierung; so würde ich das einmal werten —, für den Fall der äußersten Ausschöpfung, also der Rechtsverpflichtungen, die sie eingegangen ist, bereits für die notwendige internationale Gemeinschaftsaktion des Währungsfonds eingesetzt hat. Ein weiterer Teil steht, wie Sie als einer der Väter des Europäischen Währungssystems wissen, für das EWS zur Verfügung. Und wir haben j a auch im Mai des letzten Jahres, um der französischen Regierung bei ihrer Umstellungspolitik auf Stabilität mögliche Unterstützung zu geben, hier zusätzlich einen Beistandskredit gegeben. Nein, die Bundesbank leistet auch zur Bewältigung der internationalen Schuldenprobleme einen bedeutenden, wachsenden Beitrag, und das möchte ich hier dankbar hervorheben.
    Zum letzten Teil dieses Kapitels möchte ich sagen: Es ist kein Szenario zur Beherrschung der Schuldenkrise denkbar, es ist keine positive Entwicklung erkennbar, wenn nicht bestimmte Voraussetzungen erreicht werden können. Ich will fünf nennen.
    Die erste ist eine nachhaltige Zunahme des Welthandels. Positiv ist, daß der Welthandel in diesem Jahr gegenüber der Zeit der Rezession deutlich ansteigt, aber er muß weiter wachsen.
    Zweitens. Die Öffnung der Märkte für die Entwicklungsländer und bessere Preise für ihre Produkte. Ihre Lage hat sich doch so verschlechtert — jede Statistik macht das klar —, weil mit der Rezession in den Industrieländern oder auch nur der Stagnation, d. h. dem Nicht-Vorhandensein von Wachstum, bei ihnen diese gewaltigen Preiseinbrüche bis zu 15 % in den Jahren 1981/82 erfolgt sind. Stagnation, Rezession in den Industrieländern trifft uns, schafft vor allem auf dem Arbeitsmarkt gewaltige Probleme. Sie trifft die Entwicklungsländer, die armen Länder noch härter als uns und unsere Bürger. Dieser Zusammenhang muß deutlich werden, und daraus ergeben sich Konsequenzen.
    Drittens. Dies — Öffnung der Märkte für die Entwicklungsländer und bessere Preise für ihre Produkte — erfordert Bekämpfung des Protektionismus,

    (Krizsan [GRÜNE]: Auch der EG!)

    vor allem aber eine anhaltende Wachstumsperiode in den Industrieländern. Alle Szenarien für die Beherrschung dieses gewaltigen Schuldenproblems zu noch erträglichen Bedingungen für die verschuldeten Länder — hier gibt es sozialen und politischen Sprengstoff — gehen von dieser Prämisse aus, daß es uns gelingt, in den Industrieländern wieder in eine mehrjährige anhaltende Wachstumsperiode zu kommen.
    Viertens. Unvermeidbar sind Anpassungsprogramme in den verschuldeten Ländern. Ich hebe hier die hervorragende Rolle des Währungsfonds hervor, weil es leider bei einigen, zumindest bei den GRÜNEN in diesem Hause, aber auch bei einigen Randgruppen der SPD, im Gegensatz zu dem, was Herr Lahnstein, Herr Matthöfer und andere in früheren Jahren vertreten haben, üblich wird, den Internationalen Währungsfonds mit der neomarxistischen Sprache der Linken und GRÜNEN als Instrument der internationalen Ausbeutung oder Unterdrückung zu diffamieren, was ich als ganz unerhört empfinde, meine Damen und Herren. Das ist eine grobe Verzeichnung.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Zurufe von den GRÜNEN)

    Das hat übrigens mit der Einschätzung der beiden kommunistischen Mitgliedsregierungen, die wir im Währungsfonds haben — wie Sie wissen, gehören die Volksrepublik China und Ungarn dem Währungsfonds an — überhaupt nichts zu tun. Aber das intellektuelle Bewußtsein, das Erkennen der Probleme aus schmerzlichen eigenen Rückschlägen ist mittlerweile bei manchen kommunistischen Funktionären in einigen Ländern schon stärker als bei den Neomarxisten in der Bundesrepublik Deutschland entwickelt. Das muß man auch sagen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zurufe von den GRÜNEN)

    — Ich weiß nicht, ob Sie sich angesprochen fühlen. Sie können sich angesprochen fühlen, mir soll das recht sein.

    (Frau Dr. Vollmer [GRÜNE]: Das war nur ein kleiner Witz!)

    Das fünfte ist eine verstärkte Hilfe der Industrieländer über multinationale und nationale Entwicklungshilfe.
    Ich will als letztes sagen: Man muß doch endlich erkennen — die hier genannten Beispiele, eine



    Bundesminister Dr. Stoltenberg
    Fülle statistischer Daten aus den letzten Jahren beweisen dies —,

    (Krizsan [GRÜNE]: Sie vergessen die Menschen!)

    daß es nicht möglich ist, ja zur Entwicklungshilfe und zur Zusammenarbeit mit den Entwicklungsländern zu sagen und zugleich Wachstum in der Bundesrepublik Deutschland und in den westlichen Industrieländern zu verketzern und zu verteufeln.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Frau Dr. Vollmer [GRÜNE]: Sie sehen ja die Erfolge! — Weitere Zurufe von den GRÜNEN)

    Wer das tut, kann noch so viele Reden halten oder sich an fragwürdigen militanten und revolutionären Bewegungen, die Bürgerkrieg erzeugen, in bestimmten Ländern Lateinamerikas berauschen.

    (Zurufe von den GRÜNEN)

    Er versündigt sich an den notleidenden Menschen der Dritten Welt. Das ist die schlichte Wahrheit.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Schwenninger [GRÜNE]: Wer versündigt sich da an wem? — Weitere Zurufe von den GRÜNEN)

    Er hat die elementaren weltwirtschaftlichen Zusammenhänge nicht begriffen. Hier ist klar, daß die Industrieländer vieles tun müssen, mehr auch für Entwicklungshilfe, mehr auch im Engagement für die Lösung der Schuldenprobleme — ich habe einige Entscheidungen dieser Regierung hier genannt —, als wir heute tun, daß es aber keine Alternative zu einer Politik gibt, die unsere wirtschaftliche Krise endgültig überwindet und die uns wieder zu einem aufnahmefähigen und leistungsfähigen Markt auch für die Produkte der Länder der Dritten Welt zu tragfähigen Bedingungen, zu vernünftigen Preisen macht.

    (Frau Dr. Vollmer [GRÜNE]: Welche Produkte wollen Sie denn kaufen?)

    — Ich will es Ihnen sagen. Ich kann jetzt hier keine Produktliste vorlegen, aber ich rechne damit, daß in Verbindung mit der beginnenden Erholung in den Industrieländern die Exporte aus den Entwicklungsländern mengenmäßig zum ersten Mal seit 1980 wieder deutlich ansteigen, und zwar zu besseren Preisen.

    (Frau Dr. Vollmer [GRÜNE]: Von welchen Produkten?)

    — Die Redezeit erlaubt es nicht, jetzt einzelne Produkte zu erörtern. Ich tue das gern einmal in einem anderen Zusammenhang.

    (Frau Dr. Vollmer [GRÜNE]: Ihnen fällt nicht mal ein Produkt außer den Rohstoffen ein!)

    Dazu gehört eine Modernisierung unserer Volkswirtschaft, Wachstum unter strengeren ökologischen Rahmenbedingungen, größere Anstrengungen in Verbindung damit und für die Beschäftigungspolitik, aber — was mir fast noch wichtiger ist — eine Überwindung des modischen Europessimismus; das ist, wie ich glaube, ein dringendes Erfordernis unserer Zeit.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Zurufe von den GRÜNEN)

    Daß wir dies in der Bundesrepublik und in den westlichen Industrieländern schaffen, ist nicht nur für uns eine Schicksalsfrage, sondern auch für die Dritte Welt, meine Damen und Herren. Ich sage das auch zu vielem, was Erhard Eppler und Oskar Lafontaine als die neuen prägenden Kräfte der SPD hier an Verwirrung erzeugen.

    (Frau Beck-Oberdorf [GRÜNE]: Dagegen steht ja nun Herr Schmidt! — Zurufe von der SPD)

    — Ich glaube schon, ein bißchen Ahnung von den Dingen zu haben, über die ich rede, Herr Vogel.

    (Matthöfer [SPD]: Warum setzen Sie sich mit Leuten auseinander, die nicht hier sind?)

    — Nein, ich sage das auch zu anderen, die hier sind.

    (Zurufe von der SPD)

    — Erlauben Sie mir doch einmal eine kritische Randbemerkung bei einer im wesentlichen sachlichen Analyse.

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Das tut bei den Sozis immer sehr weh! — Dr. Vogel [SPD]: Ihr Unterscheidungsvermögen leidet!)

    — Machen Sie die Unterschiede zu Herrn Eppler und zu Herrn Lafontaine ein bißchen deutlicher, Herr Vogel; dann will ich dem gerne Rechnung tragen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Ich will wieder zur Sache kommen. Uns hilft weder die systematische Erzeugung und Verbreitung von Angsten —

    (Frau Dr. Hickel [GRÜNE]: Immer diese Belehrungen!)

    das ist ja eine der schlimmen Erfahrungen der letzten Jahre bei vielen Themen der deutschen und internationalen Politik, die wir mit den sogenannten neuen Kräften machen, den neuen Protestbewegungen und Kräften bis in dieses Haus — noch die Flucht in die Utopie. Wir werden die uns gestellten Aufgaben auch nicht durch rein defensive Strategien meistern.

    (Zurufe von den GRÜNEN)

    Das ist ein prinzipieller Einwand gegen den Versuch zu sagen — —

    (Krizsan [GRÜNE]: Jawohl, Herr Oberlehrer!)

    — Es geht hier nicht um Oberlehrertum, sondern um die ernsthafte Erörterung von Grundfragen, an der Sie sich zur Zeit durch systematische Zwischenrufe, die keiner verstehen kann, weil Sie alle durcheinander reden, beteiligen. Das ist die Bemerkung,



    Bundesminister Dr. Stoltenberg
    die ich dann schon an Ihre Adresse machen möchte, meine Damen und Herren.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Es geht darum, daß wir dies auch nicht durch rein defensive Strategien erreichen.
    Ich sage hier zur Kritik an der Bundesregierung in Verbindung mit den Tarifverhandlungen folgendes: Sie können doch nicht übersehen, daß eine große Zahl von Gewerkschaften innerhalb und außerhalb des Deutschen Gewerkschaftsbundes das von uns gegen Sie verabschiedete Vorruhestandsgesetz angenommen hat und zu einem Eckpunkt mit den Arbeitgebern zum Gegenstand von Tarifvereinbarungen gemacht hat, die wir alle — jedenfalls wir von der Koalition — nur anerkennen und begrüßen können.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Wir können doch gar nicht übersehen, daß zwischen dieser Politik der soeben erwähnten Gewerkschaften — es sind mittlerweile acht bedeutende Gewerkschaften —

    (Zuruf von der CDU/CSU: Selbst die ÖTV!)

    und dem Kurs der IG Metall und der IG Druck und Papier ein fundamentaler Gegensatz besteht, der auch durch verbale Solidaritätsbekundungen oder die Ansprachen des Herrn Breit, meines Landsmanns, die wir nun fast jeden zweiten Abend im Deutschen Fernsehen in ermüdender Länge und Wiederholung in der „Tagesschau" und in anderen Berichten aus Bonn verfolgen können, nicht überdeckt werden kann.

    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU)

    Es ist ja phantastisch, wie da die Sendezeiten verteilt werden; ich muß das hier doch einmal sagen.

    (Zuruf von den GRÜNEN: Sie legen sich heute mit allen an, Herr Minister!)

    Dieser tiefe Riß geht quer durch den Deutschen Gewerkschaftsbund und, wie Sie wissen, Herr Kollege Vogel, auch durch die Sozialdemokratische Partei.
    Wie immer nun der Kompromiß in der Frage der Wochenarbeitszeit aussieht, er muß gefunden werden. Ich will in aller Klarheit sagen: Rein defensive Strategien durch eine permanente Verkürzung der Arbeitszeit für alle ohne Ansehen der beruflichen Belastung, des Alters und der Lebensumstände werden die hier genannten Voraussetzungen und Herausforderungen für die Bundesrepublik Deutschland nicht meistern — davon bin ich zutiefst überzeugt —, auch nicht in der Arbeitsmarktpolitik.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Wir müssen die Wirklichkeit begreifen und erkennen, und wir müssen über Grenzen der Parteien und sozialen Gruppen hinweg alles tun, um die uns gestellten Aufgaben zu meistern.
    Schönen Dank.

    (Anhaltender Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Meine Damen und Herren, bevor ich weiter das Wort erteile, möchte ich mitteilen, daß der Ältestenrat nach Ende dieser Debatte zusammentritt, die, wie jeder erkennen kann, noch eine Weile weiterlaufen wird.
Der nächste Redner ist der Herr Abgeordnete Roth.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Wolfgang Roth


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der Herr Finanzminister hat uns angekündigt, es gebe kein Sommertheater. Das habe ich wohl verstanden. Wer permanentes Theater macht, kann kein Sondertheater im Sommer machen.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Meine Damen und Herren, Graf Lambsdorff ist, soweit ich sehe, jetzt nicht da. Sie werden mir trotzdem erlauben, daß ich an diesem Morgen ein paar Worte an ihn richte. Ich bitte die Kollegen der FDP, das zu übermitteln. Er hat nahezu sieben Jahre das Wirtschaftsressort geführt. Sie wissen, wir alle haben mit ihm viel gestritten, bis zum Herbst 1982 vor allem hinter verschlossenen Türen, seither meist im Plenarsaal. Wir meinen, sein Rücktritt ist sicher zu spät erfolgt, aber wir sollten diese Frage im Moment beiseite lassen. Den Respekt vor dem politischen und persönlichen Engagement von Graf Lambsdorff möchte ich ihm jedenfalls nicht versagen.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD, der CDU/CSU und der FDP)

    Auch wenn ich die wirtschaftspolitische Bilanz negativ bewerte — 2 Millionen Arbeitslose jetzt, nach sieben Jahren Amtszeit —,

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Es ist ja wohl unerhört, das Lambsdorff zuzuschieben!)

    wünsche ich ihm trotzdem auch ganz persönlich alles Gute für die Zukunft.

    (Carstens [Emstek] [CDU/CSU]: Der Weltökonom sitzt bei Ihnen!)

    Minister Bangemann weist keine wirtschaftspolitischen Erfahrungen auf. Warum er Wirtschaftsminister wurde, hat Umstände, die nur aus der verheerenden Lage der FDP zu erklären sind. Er wurde Wirtschaftsminister, weil er seine Ausgangsposition für die Kandidatur zum Parteivorsitz verbessern wollte. Das ist nun wahrlich eine kärgliche Rechtfertigung für dieses Amt. Im übrigen, meine Kollegen von der CDU/CSU, ist Ihnen offenbar entgangen — oder Sie wollen es verdrängen; Strauß und Waigel tun es wohl nicht —, daß hier Parteiinteresse vor Sachinteresse gestanden hat.

    (Zuruf von der FDP: Reden Sie doch kein so dummes Zeug!)

    Meine Damen und Herren, angesichts von mehr als 2 Millionen Arbeitslosen einen Minister zu haben, der keinerlei wirtschaftspolitische Erfahrung hat, ist nun wirklich eine schlechte Voraussetzung. Aber Sie, Herr Minister Bangemann, haben

    (Zuruf von den GRÜNEN: Keine Bange!)




    Roth
    natürlich wie jeder andere die Schonfrist der Opposition für einen neuen Minister. Wir werden diese Schonfrist vielleicht sogar verlängern müssen.
    Meine Damen und Herren, eine Nachlese zur Londoner Veranstaltung, die immer noch respektvoll Weltwirtschaftsgipfel genannt wird, ist auch heute noch unerläßlich. Ich möchte dazu ganz kurz das Institut der Deutschen Wirtschaft zitieren, das uns nun wahrhaft nicht nahesteht:
    Strahlende Politiker und frustrierte Journalisten, dies ist das Fazit des 10. Gipfeltreffens der Regierungschefs der sieben mächtigsten Länder der westlichen Welt.
    Und es fährt fort:
    Keines der Abschlußkommuniqués kam über unverbindliche Absichtserklärungen hinaus.
    Wie unverbindlich das Ganze war, zeigte sich wenige Tage später:
    Erstens. Zwei Tage nach dem Gipfel beschließt die amerikanische Kommission für internationalen Handel, daß die Klagen der amerikanischen Stahlindustrie gegen ausländische Lieferanten berechtigt seien und daß deshalb ein zusätzlicher Protektionismus für US-Stahlprodukte notwendig sei.
    Zweitens. Vor neun Tagen hat der Vermittlungsausschuß des amerikanischen Kongresses vorgeschlagen, die Abschreibungsgrenzen für Geschäftswagen so zu erhöhen, daß Protektionismus gegen deutsche Automobile stattfindet.
    Drittens. Am letzten Wochenende haben die Mitglieder von Repräsentantenhaus und Senat in den USA beschlossen, die 30 %ige Quellensteuer auf ausländische Zinserträge aufzuheben. Das ist nichts anderes als eine indirekte Förderungsmaßnahme zum Anziehen von ausländischem Kapital, anders ausgedrückt: zur Erhöhung der Zinsen in Europa.
    Das sind Maßnahmen nach dem Gipfel. Wenn man also vom Gipfel zurückkommt und sich an Hand der Kommuniqués preist, müßte man sich doch auch einmal selbstkritisch als Regierung fragen, was die Gespräche und Diskussionen hinter verschlossenen Türen eigentlich noch für einen Wert haben, wenn anschließend exakt das Gegenteil dessen, was vereinbart wurde, gemacht wird.
    Ich frage mich auch, wie wenig in London eigentlich bewußt geworden ist, welche Massenarbeitslosigkeit in Europa herrscht. Überhaupt wird das gesamte Thema einer aktiven Beschäftigungspolitik in den westlichen Industriestaaten systematisch verdrängt. Es wird auch verdrängt, welche negativen Rückwirkungen Entwicklungen der US-Wirtschaft auf unsere Volkswirtschaft haben. Sicherlich, es wird immer wieder angesprochen, aber Konsequenzen bleiben aus.
    Ich bin deshalb Helmut Schmidt dankbar, daß er endlich einmal Konsequenzen für die europäische Politik auf den verschiedensten Ebenen aus dieser Situation der US-Wirtschafts- und Sicherheitspolitik gezogen hat. Berndt von Staden, der früher Staatssekretär war, aber auch in Ihrer Regierungszeit noch tätig war, einer der besten Kenner der USSzene, hat vor kurzem gesagt — ich jedenfalls nehme das ganz ernst —, daß der europäische Stellenwert in dem amerikanischen Weltbild zwangsläufig zurückgehe. Wenn das wahr ist, müssen sich die Europäer darauf konzentrieren und sich daran erinnern, daß die EG beispielsweise mehr als 300 Millionen Menschen umfaßt, d. h. von der Bevölkerungszahl her ein größeres Potential als die USA hat. Das gilt ebenso für das Marktpotential. Ich glaube, auch für die Technologie gilt, daß wir uns nicht zu schämen brauchen und daß wir mit Förde-rungs- und Aktivierungsmaßnahmen auch hier Rückstände aufholen können.
    Ich bin deshalb davon überzeugt, daß die beiden Alternativen lauten: entweder europäische Kooperation, selbstverständlich auch Unternehmenskooperation, zur Erlangung technologischer Spitzenpositionen und als Gegenleistung dafür ein gemeinsamer, ein einheitlicher EG-Binnenmarkt oder eben nationale europäische Alleingänge zur Erringung technologischer Spitzenpositionen und als Strafe dafür eben kein Binnenmarkt, kein Zusammenwachsen Europas.
    Ich empfinde es so, daß die Nagelprobe für Europa nicht der Gipfel war, sondern sie im nächsten Herbst kommen wird, wenn sich erneut Rezessionstendenzen durchsetzen. Und die deuten sich schon in allen europäischen Ländern an.

    (Dr.-Ing. Kansy [CDU/CSU]: Das haben Sie schon letztes Jahr behauptet!)

    — Ja, was habe ich letztes Jahr behauptet? Daß in Europa Mitte des Jahres 1984 mehr Menschen als vor einem Jahr arbeitslos sein würden. Zur Zeit beträgt die Arbeitslosenquote in der Europäischen Gemeinschaft 11,4%, und damals waren es 10,4 %, also eine um einen Prozentpunkt höhere Arbeitslosenquote in einer Phase, die Sie Aufschwung nennen.

    (Zuruf von der SPD: Richtig!)

    Auch um folgendes wird sich die Bundesregierung einmal kümmern müssen: Während wir bei der Arbeitslosigkeit früher zum Durchschnitt der Europäischen Gemeinschaft immer einen großen Abstand hatten — in den meisten Jahren der Kanzlerschaft von Helmut Schmidt war die Arbeitslosigkeit in Deutschland etwa halb so hoch wie auf europäischer Ebene —,

    (Widerspruch bei der CDU/CSU)

    hat inzwischen die Arbeitslosenquote bei uns die durchschnittliche Arbeitslosenquote in der EG nahezu erreicht. Auch dazu müßten wir meines Erachtens deutsche und vor allem europäische Antworten finden.
    Meine Damen und Herren, wir beschwören in diesem Hause immer, daß es in Amerika mit der Überexpansion der Haushalte und den hohen Zinsen auf Dauer gar nicht gutgehen kann. Wir zeigen immer wieder auf den Widerspruch zwischen expansiver Fiskalpolitik und kontraktiver Hochzinspolitik. Daß hier ein Widerspruch entsteht, ist völlig klar. Welche Frage stellt sich dadurch aber eigent-



    Roth
    lieh für unsere Wirtschaftspolitik? Wenn dieser Widerspruch eklatant wird, wenn er aufbricht, wenn die Expansion in Amerika nicht mehr weitergeht, wenn das, was bisher aus Amerika gewissermaßen zieht, was bei uns Exportkräfte entfaltet hat, ausfällt — dies beschwören wir doch gemeinsam, auch der Bundeskanzler in seiner Kritik an Reagans Wirtschaftspolitik —, wenn also diese Exportchance nicht mehr besteht, was passiert dann mit Europa? Das ist doch die Frage, die in den nächsten zwölf Monaten vor uns steht. Sie ist unausweichlich. Dazu habe ich vom Bundesfinanzminister nichts gehört. Dazu wurde keine Antwort gegeben. Er hat weiterhin gesagt: Wir müssen konsolidieren, wir müssen einschränken. — Woher aber soll denn Nachfrage kommen, wie sollen sich Beschäftigungschancen ergeben, wenn die expansive Wirkung der US-Wirtschaft ausläuft?
    Wir als Sozialdemokraten sind seit langem für einen europäischen Beschäftigungspakt. Das bedeutet nicht Expansion in einem Lande, sondern kooperative beschäftigungspolitische Maßnahmen in ganz Europa, ein Abstimmen der expansiven Politik, so daß auch Zahlungsbilanzprobleme, wie sie Frankreich bekommen hat, ausbleiben. Mir wäre eigentlich wohler, wenn auf dem EG-Gipfel diese Seite der Medaille besprochen worden wäre: Was tun wir im nächsten Winter, wenn die Beschäftigungssituation sich rapide verschlechtert? Gipfel, die immer nur die Löcher der Vergangenheit stopfen, weisen für die europäischen Arbeitnehmer keinen Weg. Deshalb ist die Enttäuschung, wie auch im Wahlergebnis und in der Wahlbeteiligung deutlich wurde, bei den Arbeitnehmern in Europa eklatant. Gipfel der genannten Art bieten nach meiner Überzeugung auch binnenwirtschaftlich für die Zukunft nichts Neues.
    Die Einkommensteuerreform 1988 mit ihrem entscheidenden expansiven Teil, der Tarifreform, kommt als eine Gegenmaßnahme zum Konjunkturverfall viel zu spät. Das hat übrigens das Wirtschaftsministerium in der ganzen Diskussion der vergangenen Monate nicht anders gesehen. Man merkt seit Monaten, daß die Konjunktur zusammenbricht.
    Jetzt wird, statt zu handeln, etwas anderes versucht. Man versucht, eine Art ökonomische Dolchstoßlegende gegen die Gewerkschaften zu formulieren.

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Unerhört!)

    Der Arbeitskampf soll das große Alibi für den ausgebliebenen Aufschwung werden.
    Dies liegt aus zwei Gründen völlig neben der Wahrheit.

    (Kittelmann [CDU/CSU]: So ein Quatsch!)

    Erstens. Gestern hat die Deutsche Bundesbank — wahrlich kein Institut zur Förderung gewerkschaftlicher Interessen — festgestellt, daß der Produktionsausfall auf Grund des Arbeitskampfes 3 Milliarden DM beträgt. Ein Teil — auch das wurde deutlich — wird durch Mehrproduktion noch aufgefangen. Aber selbst wenn man annimmt, daß die vollen
    3 Milliarden DM ausfallen, so wird das Sozialprodukt im Jahre 1984 nur um 0,2 % weniger wachsen, als es ohne Arbeitskampf gewachsen wäre. Das sagt die Bundesbank.

    (Hauser [Krefeld] [CDU/CSU]: Das ist doch schlimm genug! — Kittelmann [CDU/CSU]: Sind 3 Milliarden nichts?)

    Das ergibt sich, wenn man ihre Zahlen durchrechnet. Das bedeutet aber, daß der Streik und die Aussperrung für den Konjunktur- und Wachstumsverlauf nicht entscheidend waren. In Wahrheit ist es doch so: Schon im März und April konnte jeder, der vorurteilslos die Konjunktur beobachtete, die Wirtschaftsabschwächung erkennen. Einen Arbeitskampf gab es damals noch nicht.
    Zweitens. Dieser Punkt ist mir noch wichtiger: Die Bundesregierung kann sich den Arbeitskampf nicht als Alibi suchen, weil sie selbst für die Länge, für die Dauer und die Härte dieses Arbeitskampfes mitverantwortlich ist.

    (Beifall bei der SPD)

    Sozialdemokratische Wirtschaftsminister wie Karl Schiller und Helmut Schmidt haben stets gewußt und sich auch dazu bekannt, daß die Sicherung des sozialen Friedens eine politische Aufgabe ist. Die Regierung Kohl hat sich indessen vor dieser Aufgabe nicht nur ständig gedrückt. Nein, sie hat den Arbeitskampf sogar angeheizt und verlängert. Von Anfang an hat diese Regierung einseitig Partei ergriffen, die Gewerkschaft in die Ecke gestellt und die Arbeitgeber in ihrer Starrheit gestärkt. Übrigens, daß sich der Finanzminister heute in einer hochsensiblen Phase noch einmal gegen IG Metall und IG Druck und Papier in so polemischer Weise äußert, ist ein Beispiel dafür, wie wenig diese Bundesregierung vom sozialen Frieden begriffen hat.

    (Beifall bei der SPD)

    Der Bundeskanzler hat sein Wort gegen die Wochenarbeitszeitverkürzung — „dumm, töricht und absurd" — noch vor Verhandlungsbeginn gesagt. Diese einseitige Parteinahme hat zur Verhärtung der Tabufront geführt und hat letztlich über lange Monate zur Kompromißunfähigkeit der Tarifpartner beigetragen. Dieser Arbeitskampf kann also nicht als Alibi für wirtschaftspolitische Mißerfolge der Regierung dienen.

    (Vorsitz : Vizepräsident Frau Renger)

    Das Ausbleiben eines wirtschaftlichen Aufschwungs ist ebenso Folge von Fehlentscheidungen dieser Regierung wie die Dauer und die Härte des Arbeitskampfes selbst.
    Heute ist Georg Leber gedankt worden. Ich will mich da anschließen. Aber eines will ich hinzufügen. Georg Leber hätte es einfacher gehabt, wenn nicht die ständigen Einmischungen aus der Politik gewesen wären, die zur Härte des Arbeitskampfes erheblich beigetragen haben.

    (Beifall bei der SPD — Dr:Ing. Kansy [CDU/CSU]: Das müssen gerade Sie sagen!)




    Roth
    Ich hätte für richtig befunden, wenn ein CDU-Bundeskanzler Herrn Biedenkopf nicht einfach unter den Tisch hätte fallen lassen.