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ID1007706300

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    Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 77. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 28. Juni 1984 Inhalt: Wiederwahl des Abg. Dr. Czaja und des Herrn Walter Haack (Bonn) zu Mitgliedern des Verwaltungsrats der Lastenausgleichsbank 5575A Wahl des Abg. Zierer zum Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates 5575 B Änderung des Beschlusses betr. Überweisung des Gesetzentwurfs auf Drucksache 10/147 (neu) (Benzinbleigesetz) an Ausschüsse Erweiterung der Tagesordnung . . 5575 B, 5701 A Aktuelle Stunde betr. die Ausweitung des Golfkrieges und die Verantwortung der Rüstungsexportländer Schily GRÜNE 5575 D Repnik CDU/CSU 5576 B Wischnewski SPD 5577 B Schäfer (Mainz) FDP 5578 A Petersen CDU/CSU 5578 D Brück SPD 5579 B Genscher, Bundesminister AA 5580 A Dr. Soell SPD 5581 A Klein (München) CDU/CSU 5581 D Gansel SPD 5582 B Schwarz CDU/CSU 5583 A Reents GRÜNE 5583 D Stobbe SPD 5584 D Klein (München) CDU/CSU 5585 A Fortsetzung der Beratung des Dritten Immissionsschutzberichts der Bundesregierung hier: Entschließungsantrag der Fraktion DIE GRÜNEN (Abstimmung) — Drucksache 10/1587 — Schmidbauer CDU/CSU 5585 C Dr. Hauff SPD 5586 B Baum FDP 5587 A Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE 5587 C Eidesleistung des Bundesministers für Wirtschaft Präsident Dr. Barzel 5588 C Dr. Bangemann, Bundesminister für Wirtschaft 5588 D Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung zu den Ergebnissen des Weltwirtschaftsgipfels in London und zum EG-Gipfel in Fontainebleau in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu den Unterrichtungen durch die Bundesregierung Mitteilung der Kommission der Europäischen Gemeinschaften — Die zukünftige Finanzierung der Gemeinschaft — Vorlage der Kommission der Europäischen Gemeinschaften II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 77. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 28. Juni 1984 Die zukünftige Finanzierung der Gemeinschaft: Vorschlag für einen Beschluß über die eigenen Mittel — Drucksachen 10/358 Nr. 48, 10/329, 10/1583 — Dr. Kohl, Bundeskanzler 5589 B Schmidt (Hamburg) SPD 5596 D Hauser (Krefeld) CDU/CSU 5604A Frau Kelly GRÜNE 5607 D Dr. Haussmann FDP 5610 B Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF . 5613 D Roth SPD 5621 C Frau Beck-Oberdorf GRÜNE 5624 D Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Errichtung einer Stiftung „Mutter und Kind — Schutz des ungeborenen Lebens" — Drucksache 10/1369 —Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit — Drucksache 10/1603 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/1605 — Frau Männle CDU/CSU 5645 C Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 5647 C Eimer (Fürth) FDP 5650 B Dr. Geißler, Bundesminister BMJFG . 5651C Frau Schoppe GRÜNE 5654 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Verteidigungsausschusses als 1. Untersuchungsausschuß nach Artikel 45 a Abs. 2 des Grundgesetzes zu den Anträgen — der Fraktion der SPD und des Anschlußantrages der Fraktion DIE GRÜNEN vom 20. Januar 1984 zur Untersuchung der tatsächlichen und rechtlichen Grundlagen der Entscheidung des Bundesministers der Verteidigung Dr. Wörner, General Dr. Kießling zu entlassen — der Fraktion der CDU/CSU und des Anschlußantrages der Fraktion der FDP vom 20. Januar 1984 zur Rechtmäßigkeit der vorzeitigen Zurruhesetzung des Generals a. D. Dr. Kießling — Drucksache 10/1604 — Wimmer (Neuss) CDU/CSU 5657 B Dr. Klejdzinski SPD 5660 C Ronneburger FDP 5663 A Vogt (Kaiserslautern) GRÜNE 5666 A Dr. Wittmann CDU/CSU 5669 B Jungmann SPD 5673 B Bastian fraktionslos 5676 C Horn SPD 5678 A Francke (Hamburg) CDU/CSU 5680 B Dr. Vogel SPD 5684 B Rühe CDU/CSU 5686 D Beratung der Sammelübersicht 35 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/1556 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 36 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/1557 — Reuter SPD 5687 D Dr. Göhner CDU/CSU 5688 B Krizsan GRÜNE 5689 A Neuhausen FDP 5689D, 5693 A Kirschner SPD 5690 C Jagoda CDU/CSU 5691 C Frau Nickels GRÜNE 5692 B Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Elften Gesetzes zur Änderung des Wehrsoldgesetzes — Drucksache 10/1475 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 10/1592 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/1593 — Berger CDU/CSU 5694 C Heistermann SPD 5696 A Kleinert (Marburg) GRÜNE 5697 C Dr. Weng FDP 5699 A Dr. Wörner, Bundesminister BMVg . . 5699 C Frau Nickels GRÜNE (Erklärung nach § 31 GO) 5700 C Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Initiativen zur Abrüstung und Rüstungskontrolle — Drucksache 10/1298 — in Verbindung mit Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 77. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 28. Juni 1984 III Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Abrüstungsinitiative aus vier Kontinenten — Drucksache 10/1573 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Nichtaufhebung der WEU-Rüstungsbeschränkungen — Drucksache 10/1624 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und der FDP Sicherheits- und Rüstungskontrollpolitik — Drucksache 10/1674 — in Verbindung mit Beratung des Antrags des Abgeordneten Reents und der Fraktion DIE GRÜNEN Aufhebung der Herstellung von weitreichenden Raketen und strategischen Bombern auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland — Drucksache 10/1685 — Dr. Scheer SPD 5701 B Wilz CDU/CSU 5703 A Gansel SPD 5705 C Dr. Feldmann FDP 5708 B Reents GRÜNE 5710 B Möllemann, Staatsminister AA 5713A Zur Geschäftsordnung Dr. Bötsch CDU/CSU 5716 B Reents GRÜNE 5716 B Gansel SPD 5717A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Steuerbereinigungsgesetzes 1985 — Drucksache 10/1636 — Gattermann FDP (zur GO) 5718A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Strafverfahrensgesetzes 1984 — Drucksache 10/1313 — Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung des Wahlrechts für die Sozialversicherungswahlen — Drucksache 10/1162 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/1658 — Müller (Wesseling) CDU/CSU 5718 C Glombig SPD 5720 B Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 5721 C Frau Potthast GRÜNE 5722 B Höpfinger, Parl. Staatssekretär BMA . 5723 D Fragestunde — Drucksachen 10/1656 vom 22. Juni 1984 und 10/1682 vom 27. Juni 1984 — Situation der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der DDR DringlAnfr 27.06.84 Drs 10/1682 Bahr SPD Antw PStSekr Dr. Hennig BMB . . . 5627 A ZusFr Bahr SPD 5627 A ZusFr Werner CDU/CSU 5627 D ZusFr Schulze (Berlin) CDU/CSU . . . 5627 D ZusFr Hiller (Lübeck) SPD 5628 A ZusFr Reddemann CDU/CSU 5628 A ZusFr Heimann SPD 5628 B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 5628 C ZusFr Hauck SPD 5628 C ZusFr Menzel SPD 5628 D ZusFr Böhm (Melsungen) CDU/CSU . 5629A ZusFr Büchler (Hof) SPD 5629 A ZusFr Frau Reetz GRÜNE 5629 B ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 5629 C ZusFr Lutz SPD 5629 D ZusFr Becker (Nienberge) SPD 5630 A Unterschied zwischen einem „Anhänger der Todesstrafe" und einem „Befürworter der Wiedereinführung der Todesstrafe"; Bestellung von Dr. Richard Jaeger zum Vertreter der Bundesrepublik Deutschland in der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen MdlAnfr 26, 27 22.06.84 Drs 10/1656 Klein (Dieburg) SPD Antw StMin Dr. Mertes AA 5630 B ZusFr Klein (Dieburg) SPD 5630 C ZusFr Lambinus SPD 5630 D ZusFr Reddemann CDU/CSU 5631 C ZusFr Böhm (Melsungen) CDU/CSU . 5632A ZusFr Heyenn SPD 5632 A ZusFr Frau Blunck SPD 5632 A IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 77. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 28. Juni 1984 Freigabe des Films „Die weiße Rose" für Aufführungen in Goethe-Instituten MdlAnfr 28 22.06.84 Drs 10/1656 Dr. Rose CDU/CSU Antw StMin Dr. Mertes AA 5632 B ZusFr Dr. Rose CDU/CSU 5632 C ZusFr Schwenninger GRÜNE 5632 D ZusFr Würtz SPD 5633 A Derzeitiger Aufenthalt und Gesundheitszustand des Ehepaares Sacharow-Bonner; Reaktion sowjetischer Behörden auf die Forderungen nach Genehmigung der Ausreise MdlAnfr 29 22.06.84 Drs 10/1656 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw StMin Dr. Mertes AA 5633 B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 5633 B ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 5633 D Verstoß Staatsministers Möllemann gegen die Bestimmungen des Bundesministergesetzes durch seine geschäftlichen Aktivitäten MdlAnfr 30 22.06.84 Drs 10/1656 Würtz SPD Antw StMin Dr. Mertes AA 5633 D ZusFr Würtz SPD 5634 B ZusFr Dr. Weng FDP 5634 C ZusFr Klein (Dieburg) SPD 5634 C ZusFr Bahr SPD 5634 C ZusFr Frau Blunck SPD 5634 D ZusFr Herterich SPD 5635 A ZusFr Verheugen SPD 5635 B Verletzung der KSZE-Schlußakte durch Störungen von Sendungen der Deutschen Welle durch sowjetische, bulgarische und tschechoslowakische Sender MdlAnfr 31 22.06.84 Drs 10/1656 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Dr. Mertes AA 5635 B ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 5636 B Rückgang der Zahl genehmigter Familienzusammenführungen für Deutsche aus den Oder-Neiße-Gebieten MdlAnfr 32 22.06.84 Drs 10/1656 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Dr. Mertes AA 5636 C ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 5637 A ZusFr Jungmann SPD 5637 B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 5637 C ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 5637 C ZusFr Becker (Nienberge) SPD 5637 D Unterbindung der Einfuhr von Meeresschildkröten und -produkten aus Frankreich in die Bundesrepublik Deutschland; Einfuhr von Meeresschildkrötenprodukten von der Karibik-Insel La Réunion nach Frankreich MdlAnfr 65, 66 22.06.84 Drs 10/1656 Frau Blunck SPD Antw PStSekr Gallus BML 5638 B ZusFr Frau Blunck SPD 5638 C ZusFr Frau Dr. Hartenstein SPD . . . 5638 D ZusFr Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE . 5639 B ZusFr Frau Reetz GRÜNE 5639 C Einhaltung des Einfuhrverbots für Meeresschildkröten und -produkte beim Wegfall der Grenzkontrollen in der EG MdlAnfr 67 22.06.84 Drs 10/1656 Dr. Weng FDP Antw PStSekr Gallus BML 5639 D ZusFr Dr. Weng FDP 5640 A ZusFr Frau Blunck SPD 5640 B ZusFr Frau Dr. Hartenstein SPD . . . 5640 B Strafandrohung für die illegale Einfuhr von Tieren und Pflanzen der vom Aussterben bedrohten Arten im Rahmen der Novellierung des Artenschutzgesetzes MdlAnfr 68 22.06.84 Drs 10/1656 Dr. Weng FDP Antw PStSekr Gallus BML 5640 C ZusFr Dr. Weng FDP 5640 C ZusFr Frau Blunck SPD 5640 D Einfuhrverbot für Meeresschildkröten und -produkte in die Bundesrepublik Deutschland MdlAnfr 69, 70 22.06.84 Drs 10/1656 Frau Dr. Hartenstein SPD Antw PStSekr Gallus BML 5641 A ZusFr Frau Dr. Hartenstein SPD . . . 5641A ZusFr Frau Blunck SPD 5641 C ZusFr Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE . 5642 C Durchführung von Kontrollen zur Verhinderung der Einfuhr von Meeresschildkröten und -produkten innerhalb der EG MdlAnfr 72 22.06.84 Drs 10/1656 Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE Antw PStSekr Gallus BML 5642 D ZusFr Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE . 5642 D ZusFr Frau Blunck SPD 5643 A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 77. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 28. Juni 1984 V Ökologische Auswirkungen der durch Verringerung der Milchproduktion verursachten Betriebsstillegungen im bayerischen Grenzland MdlAnfr 74 22.06.84 Drs 10/1656 Verheugen SPD Antw PStSekr Gallus BML 5643 B ZusFr Verheugen SPD 5643 B ZusFr Frau Blunck SPD 5643 C ZusFr Eigen CDU/CSU 5643 D ZusFr Frau Dr. Hartenstein SPD . . . 5643 D Situation der Forstwirtschaft in den vom Waldsterben betroffenen Gebieten Ostbayerns MdlAnfr 75 22.06.84 Drs 10/1656 Verheugen (Kulmbach) SPD Antw PStSekr Gallus BML 5644 A ZusFr Verheugen SPD 5644 B Entwicklung der Waldschäden in Ostbayern MdlAnfr 76 22.06.84 Drs 10/1656 Stiegler SPD Antw PStSekr Gallus BML 5644 C ZusFr Frau Blunck SPD 5644 D ZusFr Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE . 5644 D Nächste Sitzung 5725 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 5726* A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 77. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 28. Juni 1984 5575 77. Sitzung Bonn, den 28. Juni 1984 Beginn: 8.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 29. 6. Antretter * 29. 6. Frau Dr. Bard 29. 6. Böhm (Melsungen) * 28. 6. Büchner (Speyer) * 29. 6. Conradi 29. 6. Dr. Enders * 29. 6. Frau Fischer 29. 6. Dr. Glotz 28. 6. Haase (Fürth) * 29. 6. Dr. Hackel * 28. 6. Dr. Häfele 28. 6. Haehser 29. 6. Frau Hoffmann (Soltau) 29. 6. Dr. Holtz ** 29. 6. Jäger (Wangen) * 29. 6. Junghans 29. 6. Kittelmann * 29. 6. Dr. Kunz (Weiden) 29. 6. Lenzer * 29. 6. Dr. Mertes (Gerolstein) 29. 6. Dr. Müller * 29. 6. Neumann (Bramsche) * 29. 6. Pohlmann 29. 6. Polkehn 29. 6. Porzner 29. 6. Reddemann * 29. 6. Dr. Rumpf * 29. 6. Saurin 29. 6. Schlatter 29. 6. Schmidt (München) * 29. 6. Schulte (Unna) * 29. 6. Schwarz * 29. 6. Seehofer 28. 6. Seiters 29. 6. Dr. Stark (Nürtingen) 29. 6. Verheyen (Bielefeld) 29. 6. Vogt (Kaiserslautern) * 29. 6. Voigt (Sonthofen) 29. 6. Weiskirch (Olpe) 29. 6. Weiß 28. 6. Dr. Wulff * 29. 6. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an einer Arbeitsgruppe der Interparlamentarischen Union
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Prof. Dr. Helmut Haussmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Lieber Herr Kollege Roth, ich habe nur noch wenige Minuten Redezeit, und ich will die Debatte j a beleben, indem ich kurz rede. Ich bin nachher gern bereit, dies zu vertiefen. Jetzt habe ich dafür keine Zeit mehr.
    Seitdem hat die FDP zusammen mit der CDU/ CSU ein Konzept für eine Erneuerung der Marktwirtschaft, der Steuerpolitik, der Haushaltskonsolidierung vorgelegt. Dazu gibt es bis heute keine klare Alternative in der Opposition. Sie haben bis heute noch nicht geklärt, meine Damen und Herren, wie Sie zu der Steuersenkung für Arbeitnehmer stehen.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Es gibt bei Ihnen eine große Mehrheit, die sagt: Wir wollen keine Steuersenkung für Arbeitnehmer. Wir wollen die Milliarden für staatliche Ausgabenprogramme behalten. Das sehe ich doch richtig, Herr Matthöfer?

    (Matthöfer [SPD]: Herr Haussmann, wir hatten eine Steuersenkung zum 1. Januar 1984 für Arbeitnehmer vereinbart! Dies war einer der Gründe, warum Sie die Koalition gebrochen haben! — Zustimmung bei der SPD — Lachen bei der CDU/CSU — Kittelmann [CDU/CSU]: Die haben es immer noch nicht kapiert!)

    — Um Gottes willen! Herr Matthöfer, darauf fällt mir wirklich keine Antwort ein, weil es in der Tat anders war.
    Ein weiterer Punkt. Die Sozialdemokraten unterstützen bei diesem Arbeitskampf uneingeschränkt die Forderung der Gewerkschaften nach der 35-



    Dr. Haussmann
    Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Das bedeutet eine Schwächung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der Bundesrepublik Deutschland.

    (Dr. Dregger [CDU/CSU]: Ohne Rücksicht auf Verluste!)

    Deshalb ist das nicht einlösbar, was Helmut Schmidt möchte, nämlich ein stärkeres deutsches und europäisches Gewicht gegenüber Amerikanern und Japanern.

    (Dr. Dregger [CDU/CSU]: So ist es!)

    Dieser Zusammenhang muß hier sehr klar herausgearbeitet werden.
    Demgegenüber hat Graf Lambsdorff in seiner Wirtschaftspolitik, für die ich ihm auch an dieser Stelle für die gesamte Fraktion der Freien Demokraten ganz herzlich danke,

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    in zwei Bereichen Marksteine gesetzt, im Hinblick auf die es weder von der Fraktion DIE GRÜNEN noch von den Sozialdemokraten eine verbindliche Auskunft gibt. Graf Lambsdorff hat dafür gesorgt, daß die Erhardsche Politik der Stärkung der Marktkräfte fortgesetzt wurde. Für uns, die Koalition der Mitte, ist der Titel „Marktgraf" ein guter Titel, ein Ehrentitel. Für viele Sozialdemokraten und für die meisten GRÜNEN ist dieser Titel aber ein Schimpfwort geworden. Dieser Titel, mit dem jemand bezeichnet wird, der sich in einer offenen Gesellschaft für die Kräfte des Marktes einsetzt, ist für viele Sozialdemokraten und für viele grüne Politiker ein Schimpfwort geworden.

    (Zuruf des Abg. Roth [SPD])

    — Des weiteren, lieber Herr Roth, hat Graf Lambsdorff die internationale Wirtschaftspolitik und die Anerkennung der Bundesrepublik auf internationalen Handelskonferenzen in einem Maße verstärkt, wie es bisher keinem seiner Vorgänger gelungen ist.

    (Zuruf von der SPD: Wer waren denn diese Vorgänger?)

    Auch das sollte hier einmal herausgestellt werden.

    (Dr. Vogel [SPD]: Gegen wen sprechen Sie denn?)

    Die Verengung der Sozialdemokraten und der GRÜNEN ist schon tragisch, die heute in dieser Debatte bisher mit keinem Wort auf diese internationalen Verdienste eingegangen sind,

    (Dr. Dregger [CDU/CSU]: Herr Schmidt hat das Gegenteil gesagt!)

    die in den USA, in Tokio und überall anerkannt sind.

    (Beifall bei der FDP — Fischer [Frankfurt] [GRÜNE]: Unverschämt! Sollen wir Lambsdorff loben? Das machen Sie doch besser!)

    Meine Damen und Herren, deshalb halten wir es für richtig, daß mit Martin Bangemann ein Politiker
    Wirtschaftsminister wird, der große europäische und internationale Erfahrungen hat.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU — Zurufe von der SPD und den GRÜNEN)

    Ich glaube, es war höchste Zeit, daß der Austausch zwischen nationalen deutschen Parlamentariern und europäischen Parlamentariern keine Einbahnstraße ist und bleibt,

    (Zurufe von der SPD: Habt ihr noch mehr Bangemänner?)

    und daß die Freien Demokraten nicht, wie die Sozialdemokraten,

    (Anhaltende Zurufe von der SPD)

    ältere, von ihnen nicht mehr voll unterstützte Parlamentarier oder Exminister nach Europa ins Exil schicken, wo sie nie mehr zurückkommen,

    (Dr. Vogel [SPD]: Umgekehrt!)

    sondern daß umgekehrt jemand, der in Europa — bitte, erkundigen Sie sich mal — —

    (Zurufe von der SPD: Abgetakelte Schlachtschiffe! — Hol die Kuh vom Eis! — Weitere Zurufe von der SPD — Glocke des Präsidenten)

    — Ich bitte Sie herzlich, erkundigen Sie sich doch mal bei Ihren sozialdemokratischen und sozialistischen Kollegen im Europäischen Parlament über die Anerkennung von Martin Bangemann als Fraktionschef der liberalen Fraktion. Tun Sie mir doch den Gefallen!

    (Beifall bei der FDP — Fischer [Frankfurt] [GRÜNE]: Was macht ihr denn mit Herrn Engelhard?)

    Sie werden sehen, daß Ihre internationalen Kollegen zumindest bereit sind, die europäischen Verdienste von Martin Bangemann anzuerkennen, wozu Sie nicht fähig sind. Aber das ist nicht mein, sondern an dieser Stelle Ihr Problem.
    Ich fasse zusammen: Die FDP-Fraktion dankt an dieser Stelle dem Bundeskanzler und dem Außenminister, die einen großen Erfolg in Europa erreicht haben, weil sie nämlich diese lang andauernden finanziellen Auseinandersetzungen mittelfristig nicht nur für ein Jahr gelöst haben und weil damit der Weg für die anderen wichtigen europäischen Fragen frei wird. Das war der Durchbruch in Fontainebleau.Wir haben auch ein ordentliches Verhältnis zu anderen Berufsständen. Ich kann mich nur über diese Bauernschelte der Sozialdemokraten, auch der GRÜNEN, wundern. Hier ist einem Berufsstand in Europa geholfen worden, der Hilfe verdient.
    Ich bedanke mich.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Bundesminister der Finanzen.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Gerhard Stoltenberg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Es sind vor allem zwei große Themen, die mit der Regie-



    Bundesminister Dr. Stoltenberg
    rungserklärung des Bundeskanzlers zur Diskussion gestellt sind: Die Bilanz der EG-Politik in Verbindung mit dem Gipfel von Fontainebleau und die Lage der Weltwirtschaft, des Weltwährungssystems, der Standort der Bundesrepublik Deutschland in Verbindung mit dem Wirtschaftsgipfel in London. Ich möchte vor allem auf den zweiten Themenkreis eingehen, weil er in der bisherigen Debatte nur gestreift wurde.
    Erlauben Sie mir aber zunächst einige Anmerkungen zu der Wertung dessen, was in Fontainebleau erreicht wurde, und was noch an großen Aufgaben vor uns liegt. Ich finde, daß die Bewertung dieses Europäischen Rates — in der in manchen Punkten sicher bedenkenswerten Rede des Kollegen Helmut Schmidt — zu negativ war.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Wo ist der Helmut Schmidt?)

    Es entspricht nicht der Tatsache, daß die Beschlüsse des Europäischen Rates nur zur Abwendung der Zahlungsunfähigkeit der Gemeinschaft geführt haben; das wäre in der Tat zuwenig. Es entspricht aber auch nicht der Einschätzung, die die führenden Kommentatoren der Bundesrepublik Deutschland und der anderen europäischen Staaten bei allen Variationen im Urteil abgegeben haben. Nein! Wer den Beschlußtext des Europäischen Rates sorgfältig liest, muß sagen: Hier ist bedeutend mehr erzielt worden. Es gibt keine vergleichbare Konferenz der Europäischen Gemeinschaft seit den 60er Jahren, die so entscheidende Fortschritte gebracht hat, angesichts einer schweren, lange verschleppten Krise, wie diese Sitzung des Europäischen Rates.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Krizsan [GRÜNE]: Das ist ja beinahe schon wunderbar!)

    — Ich habe nicht gesagt, daß es wunderbar ist. Ich habe gesagt: Das ist ein wesentlicher Fortschritt und in entscheidenden Punkten ein Durchbruch. Freuen Sie sich doch einmal über Erfolge der deutschen Politik, anstelle nur in Häme und Negativismus — von der Seite der GRÜNEN — hier zu verharren.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Kittelmann [CDU/CSU]: Die können nicht anders!)

    Meine Damen und Herren, eine lange schwelende Krise in der Frage der besonderen finanziellen Forderung Großbritanniens ist bereinigt, nicht nur für ein, zwei Jahre, sondern für die kommende Zeit, mit einer eindeutigen Regelung, die in der Tat — das trifft zu — einmal in der Zukunft, wenn das Thema einer weiteren Übertragung von Einnahmen an die EG nach 1986 ansteht, überprüft oder bestätigt werden muß. Das ist doch ein stabiles Element für eine lange vor uns liegende Zeit. Das ist es ja, was seit den ausgehenden 70er Jahren — der Bundeskanzler Helmut Schmidt hat es selbst schmerzlich erfahren, auch auf gescheiterten Konferenzen, an denen er teilnahm — die Gemeinschaft so schwer belastet hat.
    Diese ist ein Kompromiß. Der finanziellen Leistung der Bundesrepublik ist durch eine Sonderregelung, die der Bundeskanzler erreicht hat, Rechnung getragen: ein verminderter deutscher Beitrag hierfür. Ich will hier ganz offen sagen, nicht nur als Mitglied der Regierung: Zu Recht ist neben der besonderen Leistung des französischen Präsidenten Mitterrand auch das persönliche Engagement des Bundeskanzlers in der deutschen und internationalen Presse in nachdrücklicher Weise hervorgehoben worden.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Unser Ziel bleibt es, dieses Ausgleichssystem zu einem kommunitären Ausgleichssystem weiterzuentwickeln. Es gibt in den Beschlüssen des Europäischen Rates auch Festlegungen auf neue Schwerpunkte der Politik, nicht nur Absichtserklärungen, sondern konkrete Beschlüsse, Schwerpunkte, die wir alle bejahen: Förderung der Wissenschaft, Entwicklung einer gemeinsamen Umweltschutzpolitik, Ausbau des Binnenmarktes, auch konkrete Festlegungen auf die Verstärkung von Strukturprogrammen; dieser Punkt ist j a von Herrn Schmidt besonders — auch für die aktuellen Wirtschafts- und Arbeitsmarktsituation der Bundesrepublik — hervorgehoben worden. Sie werden mir, Herr Kollege Schmidt, die Bemerkung nicht verübeln: Als Sie das forderten, fiel mir ein, daß in den letzten Jahren Ihrer Regierungszeit unter dem Vorzeichen der Finanzkrise, die so schlimm war, weil man keine Reserven hatte, weil man nicht rechtzeitig konsolidiert hatte, weil die klassischen Instrumente, die in der Verfassung verankert sind, wie regionale Wirtschaftsförderung, Städtebau, Gemeinschaftsaufgabe Agrarpolitik, Hochschulbau, empfindlich zusammengestrichen worden sind. Wir haben sie nach dem Regierungswechsel finanziell gestärkt, weil wir nicht nur gekürzt haben, sondern eine aktive Politik zur Wirtschaftsbelebung und zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit im Haushalt eingeleitet haben. Ich möchte daran doch hier erinnern.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Dann möchte ich noch einige Bemerkungen zu Ihren sehr kritischen Aussagen über die sogenannten Agrarsubventionen hier anführen. Man muß ja auch einmal im Deutschen Bundestag — wie es gestern schon geschah, aber doch mit leider etwas geringer Beachtung — an die Ausgangssituation erinnern. Die Ausgaben der Europäischen Gemeinschaft für die gemeinsamen Marktordnungen, also Interventionen, haben sich von 1977 von 6,38 Milliarden ECU — 1 ECU ist, wie nicht alle wissen, 2,25 DM — auf voraussichtlich 18,674 Milliarden ECU im Jahre 1984 erhöht. Das ist eine Steigerung von 173 %, mit jährlichen Steigerungsraten von bis zu 30 %. Der Strukturfehler in den ausgehenden 70er Jahren, Herr Kollege Schmidt, ist doch gewesen, daß man nicht rechtzeitig Beschlüsse für die Eingrenzung von Überschußproduktion gefaßt hat, sondern sie noch erweitert hat.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie Zustimmung bei Abgeordneten der FDP)

    Da kann man auch nicht nachträglich die damals
    zuständigen Landwirtschaftsminister kritisieren.



    Bundesminister Dr. Stoltenberg
    Das war doch ein Grundproblem der nationalen europäischen Politik.
    Ich will hier noch einmal den Kritikern über dieses Haus hinaus — damit es sich die Kollegen der sozialdemokratischen Partei nicht weiterhin so leicht machen wie in den letzten Tagen — ein paar Einzeldaten in Erinnerung rufen. In diesen sieben Jahren betrug der Kostenzuwachs bei der Milch, wo auch massive Überschüsse entstanden, 98,7 %, aber bei den Überschußprodukten des Mittelmeerraums, die damals aufgenommen wurden — das war der Fehler —, sehr viel mehr: beim Olivenöl 388 %, beim Wein sage und schreibe 1 053 %,

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU)

    bei Obst und Gemüse 648 % und beim Tabak 288%. Insofern war es nicht nur eine agrar-, sondern eine finanzpolitische Wende, als im März dieses Jahres zum erstenmal in der Geschichte der Europäischen Gemeinschaft die unabweisbaren Beschlüsse für die Eingrenzung der Förderung von Überschußprodukten gefaßt wurden.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Ich kann das — ich muß das auch an die Adresse einiger unserer publizistischen Kritiker sagen —, was wir uns in den letzten Wochen vorgenommen und gestern an nationalen Ausgleichsmaßnahmen beschlossen haben, nicht abgelöst sehen von dieser dramatischen Entwicklung seit 1977 und der Entscheidung vom März, im Interesse der Europäischen Gemeinschaft, der Steuerzahler und, wie ich glaube, mittelfristig auch der Bauern, diese Trendwende herbeizuführen. Was Sie uns nun an Kosten vorrechnen und vor allen Dingen dem Bundesminister der Finanzen vorhalten, der angeblich zu großzügig gewesen sei, ist nichts weiter, Herr Kollege Vogel,

    (Dr. Vogel [SPD]: Ja, ja!)

    als eine Konsequenz aus dieser einschneidenden Veränderung der europäischen Agrarpolitik.

    (Dr. Vogel [SPD]: Das glauben Sie doch selber nicht! — Eigen [CDU/CSU]: Sie haben doch keine Ahnung!)

    — Seien Sie mal ganz friedlich. Ich habe Ihnen die ECU vorgehalten, — —

    (Dr. Vogel [SPD]: Es geht um Milliarden!)

    — Ich habe Ihnen die 12 Milliarden ECU — das sind 30 Milliarden DM — vorgehalten, die während Ihrer Amtszeit — auch während Sie Mitglied der Bundesregierung waren — im wesentlichen für Überschußprodukte zusätzlich ausgegeben wurden,

    (Dr. Vogel [SPD]: 18 Milliarden DM für die Bauern!)

    ohne daß Sie damals im Interesse der europäischen Verbraucher und Bauern dagegen etwas getan hätten, Herr Kollege Vogel.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Dr. Vogel [SPD]: Das ist etwas ganz anderes! Sie nennen alle 14 Tage neue Zahlen! Das ist unsolide!)

    Demgegenüber spielen auch finanziell, Herr Kollege Vogel, die jetzt für eine befristete Zeit beschlossenen nationalen Ausgleichsmaßnahmen eine wesentlich geringere Rolle. Sie kennen die Zahlen, Sie kennen diesen Zusammenhang.

    (Dr. Vogel [SPD]: Die Zahlen teilweise!)

    — Sie sollten, anstatt pausenlos gereizte Zwischenrufe zu machen, die nur Ihr schlechtes Gewissen offenbaren, einmal in sich gehen und Ihre eigenen Äußerungen der letzten Tage kritisch überprüfen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Hier ist ein Zusammenhang, der gesehen werden muß; denn das Versäumen rechtzeitigen Handelns
    — man hätte es j a bei der Milch Ende der 70er Jahre machen können, als wir in die Überschüsse hineinwuchsen — hat jetzt im März zu einer Art Notbremsung geführt,

    (Bindig [SPD]: Notlandung!)

    weil in der Tat — Herr Kollege Schmidt hat recht — die Gefahr der Zahlungsunfähigkeit der EG bestand. Es war eine Notbremsung mit einschneidenden Einkommensverlusten insbesondere für die deutschen Landwirte, weil wir zusätzlich kurzfristig den Grenzausgleich massiv abbauen mußten, um überhaupt eine europäische Einigung zu erzielen. Das rechtfertigt die Entscheidung.
    Ich kann mich nur über Sie wundern, Herr Kollege Vogel. Sie sind zwar erst 1972 aus München nach Bonn gekommen, aber Sie wissen doch auf Grund der Kontinuität Ihrer Vorgänger, daß die Regierung Brandt im Jahr 1970 bei wesentlich geringeren Veränderungen — damals auf Grund einer Aufwertung — ein gewaltiges Ausgleichsprogramm für die deutschen Landwirte beschlossen hat. Wenn Sie das noch einmal nachlesen, werden Sie feststellen, daß das in der ersten Regierungserklärung von Willy Brandt am 28. Oktober 1969 angekündigte Ausgleichsprogramm — da steht im Protokoll: großer Beifall bei den Regierungsfraktionen — mit der Vorsteuerpauschale eine Steuervergünstigung von rund 10 Milliarden DM und mit weiteren Ausgaben über den Haushalt noch einmal von 4 bis 5 Milliarden DM gebracht hat. Wenn man das damals als Sozialdemokratische Partei bei kleineren Einkommensverlusten für nötig hielt, ist es unredlich, wenn Sie heute in hemmungsloser Weise gegen die Landwirte und die heutige Koalition polemisieren. Das ist unredlich.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Bindig [SPD]: Sie vernachlässigen die kleinen Landwirte. Sie beuteln die Kleinen, und die Großen lassen Sie ungeschoren!)

    — Wenn man damals unter Willy Brandt die Vorsteuerpauschale als wesentliches Ausgleichselement beschlossen hat, kann man heute nicht sagen, das sei nur etwas für die Großgrundbesitzer. Es ist doch absurd, auf dem Hintergrund der eigenen Vergangenheit so etwas zu behaupten.
    Meine Damen und Herren, ich möchte zum zweiten Hauptthema übergehen, zur Situation der Weltwirtschaft und der internationalen Währungsprobleme. Auf dem Londoner Gipfel ist zu Recht fest-



    Bundesminister Dr. Stoltenberg
    gestellt worden: nach Jahren der Rezession und Stagnation spüren wir heute in den meisten Industrieländern Zeichen der Belebung, eines erneuten Wachstums und auch verstärkter internationaler Zusammenarbeit. Aber es gibt unter dem Vorzeichen eines beginnenden Aufschwungs nach wie vor — ich teile hier das, was auch einige von Ihnen, auch der Kollege Helmut Schmidt, gesagt haben — große Risiken. Es gibt dunkle Schatten und im internationalen Vergleich sehr große Unterschiede.
    Bei den Industrieländern kann man das Bild sehr kurz so zeichnen: Die Vereinigten Staaten von Amerika und Japan haben die bisher größten Erfolge in der Überwindung der Krise, der Konjunktureinbrüche erzielt. Sie sind gleichsam die Vorreiter. Das Wort von der „Lokomotive" übernehmen wir nicht mehr gern nach bestimmten Erfahrungen der ausgehenden 70er Jahre. Sie sind die Vorreiter, und es ist unbestreitbar, daß in Westeuropa die Bundesrepublik Deutschland und Großbritannien in dieser Entwicklung zu Wachstum und Stärkung der Wirtschaftskraft auch eine gewisse Vorreiterposition übernommen haben.
    Dabei ist es interessant, daß das vier Staaten mit marktwirtschaftlicher Orientierung sind — ich will das nur einmal mit einem Satz hier anfügen —, die den Weg aus der Krise am schnellsten gefunden haben. Manche andere unserer Partner sind noch nicht so eindeutig auf einem Wachstumspfad. Aber man kann in der Diskussion — und dies ist ermutigend — in Westeuropa und auch mit Nordamerika und mit Japan heute doch erkennen, daß die Aufgaben deutlicher gesehen werden und daß es eine gewisse Konvergenz der Politik auch von Industrieländern mit unterschiedlicher politischer Orientierung der Regierungen gibt.
    Ich begrüße es, daß auch der Herr Kollege Helmut Schmidt die hervorragende Zusammenarbeit des Bundeskanzlers und des französischen Präsidenten als einen Gewinn für Europa anerkannt hat. Ich füge hinzu, es ist ja bemerkenswert, daß in Frankreich eine sozialistische Regierung — ja sogar mit einem kommunistischen Koalitionspartner — in entscheidenden Teilen der Analyse der Wirtschafts-, der Finanz- und der Arbeitsmarktpolitik und der Konsequenzen eine nicht identische, aber eine vergleichbare Politik verfolgt wie die christlich-demokratisch-liberale Koalition in der Bundesrepublik Deutschland.

    (Dr. Schäuble [CDU/CSU]: Aber erst nachdem sie Erfahrungen mit ihrer sozialistischen Politik gemacht hat! — Zurufe von der SPD)

    — Noch einen Kurswechsel in der Politik, Herr Kollege Matthöfer. Die begannen einmal mit einem ganz anderen Programm; sie haben dann nach 18 Monaten diesen Kurswechsel vollzogen. Das ist ein Ausdruck von Mut. Man kann den verantwortlichen Persönlichkeiten auch in der Wirtschafts- und Finanzpolitik in Frankreich nur großen Respekt aussprechen, trotz innenpolitischer Rückschläge, wie es bei der Europawahl gewesen ist. Die Koalition kann immerhin sagen — ich behaupte nicht, daß das ein sehr schönes Ergebnis war —, wir liegen
    noch bei über 50%. Die französische Mehrheit bei den Europawahlen hat ein Ergebnis von 33 % erzielt; ich meine die dortigen Regierungsparteien. Ich sage das nicht etwa aus irgendwelchen parteipolitischen Gründen. Ich sage: Respekt vor einer Regierung, einem Präsidenten, einem Ministerpräsidenten, einem Wirtschafts- und Finanzminister, die trotz dieser innenpolitischen Bedrängnis den Kurs der Gesundung ihrer Wirtschaft auch unter harten Einschränkungen und Entscheidungen fortsetzen; denn wir haben Interesse am Erfolg Frankreichs, kein Land mehr als wir,

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    unabhängig von politischen Mehrheiten. Ich finde das bemerkenswert. Dabei ist es manchmal ganz interessant, die Einzelentscheidung zu studieren: Als wir Steuern für Unternehmensinvestitionen senkten — dabei die Steuern für das Betriebsvermögen um 25% —, wurde das heftig als Umverteilung von unten nach oben kritisiert. Die französische sozialistisch-kommunistische Koalition hat die Besteuerung des Betriebsvermögens abgeschafft, meine Damen und Herren, um private Investitionen zu fördern. Ich sage das nur mal für die noch zu vertiefenden Kontakte, Herr Roth, und die bessere Vorbereitung der Kritik im eigenen Land.

    (Heiterkeit und Zurufe)

    Die Konvergenz in den meisten Industrieländern kann man in folgenden Punkten zusammenfassen. Die vorrangige Aufgabe ist die Bekämpfung der Inflation und die Förderung der Geldwertstabilität; denn dies ist die Voraussetzung für soziale Politik. Eine Politik, die Inflation treiben läßt, versündigt sich gegen die sozialen Grunderfordernisse und verhindert die Herstellung der Wettbewerbsfähigkeit.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Meine Damen und Herren, wir haben in der Bundesrepublik Deutschland bisher im Jahresverlauf eine Inflationsrate von etwa 1,5%. Wir haben im statistisch üblichen Vergleich zum Vorjahresmonat 2,5 %, vielleicht 2,6 %, aber mit fallender Tendenz. Ich bewerte dies als einen der ganz großen Erfolge der Politik dieser Bundesregierung in guter Partnerschaft mit der Bundesbank.
    Ein weiterer Punkt der Konvergenz ist, daß alles getan werden muß, um die geschwächte Wettbewerbsfähigkeit unserer Volkswirtschaften zu stärken. Ich stimme dem Kollegen Helmut Schmidt in dem zu, was er über die gefährliche Differenz gegenüber der Situation in Amerika zum Nachteil Europas gesagt hat. Wir sind davon überzeugt — und wir nicht allein, sondern zusammen mit unseren westeuropäischen Partnern —, daß hier — neben allem, was man zusätzlich oder auch abweichend sagen kann — entscheidende Voraussetzungen für die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit liegen. Das ist ja der tiefere Sinn einer Politik der Konsolidierung, der Gesundung der Staatsfinanzen, denn ohne diese Politik sind die anderen Bedingungen nicht zu erreichen.



    Bundesminister Dr. Stoltenberg
    Der Bundeskanzler hat deutlich gemacht, daß diese Politik weitergeführt wird. Wir werden am 3. Juli durch die Beschlüse des Kabinetts zum Bundeshaushalt 1985 und zur mittelfristigen Finanzplanung dies konkretisieren. Meine Damen und Herren, wir brauchen kein Sommertheater, wir machen das, bevor wir in die Sommerpause gehen, und überreichen es dem Deutschen Bundestag.

    (Zustimmung bei Abgeordneten der CDU/ CSU — Dr. Vogel [SPD]: Sie machen das Theater jetzt!)

    — Ja, gut, Sie können natürlich von einigen Frühjahrsturbulenzen reden, Herr Kollege Vogel, aber der Ertrag ist am 17. Juni nicht in ihre Scheuern gegangen.

    (Heiterkeit bei der CDU/CSU)

    Sie haben Grund, das Wahlergebnis genauso kritisch zu betrachten wie wir.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Dr. Vogel [SPD]: Warten wir ab!)

    Diese Grundsätze gelten für uns, und sie gelten — mit allen Variationen in Europa — heute für Frankreich, für Belgien, für die Niederlande, sie gelten mit einem — so will ich einmal sagen — Sonderweg auch für Italien — da sind Unterschiede unverkennbar —, sie gelten für Dänemark, sie gelten für Spanien. Bei allen Differenzierungen im policy mix gibt es eine gemeinsame Grundrichtung.
    Für mich ist — ich sage das nach den Erfahrungen von knapp zwei Jahren — diese auch menschlich vertrauensvolle Zusammenarbeit eine der positiven Wirkungen der Europäischen Gemeinschaft auch über sie hinaus in andere Länder. Das ist gleichsam ein Ertrag, der mir in der öffentlichen Darstellung und in der Wertung gelegentlich zu kurz kommt. Deswegen darf ich dies hier einmal erwähnen. Ich weiß übrigens, Herr Matthöfer, daß meine Vorgänger es gar nicht anders empfunden haben, was die persönliche vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Kollegen in der EG und über sie hinaus bedeutet.
    Aber wir stehen bei der Lösung dieser gewaltigen Probleme bei uns in den Industrieländern und vor allem in der Weltwirtschaft noch am Anfang. In der Weltwirtschaft — das war j a ein Hauptthema in London — ist es so, daß die internationale Verschuldung, auf die der Herr Kollege Schmidt hier kurz, in Vorträgen außerhalb des Hauses ausführlicher eingegangen ist,

    (Zuruf von der CDU/CSU: Gegen Honorar!)

    eine der großen Sorgen und ein Schatten nicht nur dieses Jahres, sondern sicher für ein Jahrzehnt sein wird. Von 1977 bis 1983 hat sich die Verschuldung der Entwicklungsländer und Schwellenländer von 329 Milliarden US-Dollar auf sage und schreibe 812 Milliarden US-Dollar erhöht. Auf 25 Länder entfallen 80% dieser gigantischen Summe, auf Lateinamerika — mit der stärksten regionalen Konzentration — über 350 Milliarden Dollar. Dies ist zu einer schweren Last geworden.
    1977 betrug für diese Länder die Schuldendienstquote — Zinsen und Tilgung — rund 15% ihrer Exporterlöse. 1984 sind es rund 30 %, und es gibt eine Reihe von Ländern, bei denen es 50 oder 60 % geworden sind.

    (Krizsan [GRÜNE]: Woran liegt denn das?)

    — Genau über diesen Punkt will ich reden!
    Wir haben nach der ersten Ölversorgungskrise und nach der Konzentration der Einnahmen bei den OPEC-Ländern diesen Prozeß der Zurückführung der Mittel an die kredithungrigen und kreditbedürftigen Länder, das sogenannte Recycling durch Banken, über viele Jahre hinweg — nicht nur seitens der damals politisch Verantwortlichen, sondern auch in der veröffentlichten Meinung — gepriesen. Für mich ist das ein Beispiel dafür, daß in so entscheidenden Fragen bei allem hohen Sachverstand die internationale Öffentlichkeit, Politik und Publizistik doch ganz erschreckende Fehleinschätzungen begangen hat. Man hat die tieferliegenden Probleme nicht rechtzeitig erkannt. Erst im Sommer 1982 auf der Tagung des Weltwährungsfonds in Ottawa — die Bundesregierung war damals durch Herrn Lahnstein vertreten — ist diese Krise durch die akuten Zahlungsschwierigkeiten Mexikos offenbar geworden. Sie begleitet uns seitdem, und sie wird uns bzw. unsere Nachfolger sicher noch mindestens ein Jahrzehnt begleiten.
    Das ist auch in London ein zentrales Thema in der wirtschafts- und währungspolitischen Diskussion gewesen. Wir sind uns sicher darin einig — ich stimme hier dem Kollegen Schmidt zu —, das ist nicht mehr eine Fachfrage für Experten, es ist eine der großen weltpolitischen Herausforderungen, Gefahren und Probleme unserer Zeit.
    Die aktuelle Bilanz seit Ottawa vor gut zwei Jahren kann man so zusammenfassen: Wichtige Entscheidungen sind getroffen, die Krise ist aber nicht gemeistert. Sie wird uns — ich sagte es — noch lange begleiten. Zeitweise dramatische Zuspitzungen sind möglich, auch in einzelnen Ländern. Die meisten von Ihnen wissen, mit welcher Spannung und auch Sorge viele Beteiligte gegenwärtig nach Argentinien schauen, weil hier zum ersten Male ein Land nicht bereit ist, die notwendigen Anpassungsvereinbarungen mit dem Währungsfonds zu treffen.