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    Plenarprotokoll 10/67 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 67. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 12. April 1984 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abg Franke (Hannover) 4639 A Verzicht des Abg. Franke auf die Mitglied- schaft im Deutschen Bundestag . . . . 4639 A Eintritt des Abg. von Hammerstein in den Deutschen Bundestag 4639A Erweiterung der Tagesordnung 4639 B Absetzung des Punktes 10 von der Tagesordnung 4639 B Begrüßung einer Delegation des Parlaments der Republik Brasilien 4658 B Begrüßung von Gästen aus Berlin . . 4667 D Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Dr. Däubler-Gmelin, Frau Fuchs (Köln), Roth, Frau Renger, Frau Blunck, Frau Dr. Czempiel, Frau Fuchs (Verl), Frau Dr. Hartenstein, Frau Huber, Frau Luuk, Frau Dr. Martiny-Glotz, Frau Matthäus-Maier, Frau Odendahl, Frau Schmedt (Lengerich), Frau Schmidt (Nürnberg), Frau Simonis, Frau Dr. Skarpelis-Sperk, Frau Steinhauer, Frau Terborg, Frau Dr. Timm, Frau Traupe, Frau Weyel, Frau Zutt, Bachmaier, Catenhusen, Dr. Diederich (Berlin), Dreßler, Egert, Glombig, Ibrügger, Immer (Altenkirchen), Dr. Kübler, Kuhlwein, Lutz, Dr. Mitzscherling, Peter (Kassel), Rohde (Hannover), Dr. Soell, Stiegler, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD Frauenarbeitslosigkeit — Drucksachen 10/561, 10/871, 10/982 — in Verbindung mit Erste Beratung des von den Abgeordneten Frau Blunck, Bachmaier, Catenhusen, Frau Dr. Czempiel, Frau Dr. Däubler-Gmelin, Dr. Diederich (Berlin), Egert, Frau Fuchs (Köln), Frau Fuchs (Verl), Frau Dr. Hartenstein, Frau Huber, Immer (Altenkirchen), Dr. Kübler, Kuhlwein, Lutz, Frau Luuk, Frau Dr. Martiny-Glotz, Frau MatthäusMaier, Müller (Düsseldorf), Frau Odendahl, Peter (Kassel), Frau Renger, Frau Schmidt (Nürnberg), Frau Simonis, Frau Dr. Skarpelis-Sperk, Dr. Soell, Frau Steinhauer, Stiegler, Frau Terborg, Frau Dr. Timm, Frau Traupe, Frau Weyel, Frau Zutt, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Sicherung der Gleichbehandlung von Männern und Frauen am Arbeitsplatz — Drucksache 10/156 — in Verbindung mit Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 18. Dezember 1979 zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau — Drucksache 10/955 — Frau Renger SPD 4640 A Frau Verhülsdonk CDU/CSU 4642 A Frau Beck-Oberdorf GRÜNE 4643 D Frau Seiler-Albring FDP 4645 D II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 67. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. April 1984 Frau Steinhauer SPD 4647 C Dr. Blüm, Bundesminister BMA . 4649 C, 4682 B Egert SPD 4652 A Frau Männle CDU/CSU 4654 C Frau Potthast GRÜNE 4656 B Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 4658 C Frau Dr. Martiny-Glotz SPD 4660 B Frau Hürland CDU/CSU 4662 A Dr. Geißler, Bundesminister BMJFG . 4663 C Frau Matthäus-Maier SPD 4668 A Dr. Kohl, Bundeskanzler 4670 B Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD 4672 A Frau Rönsch CDU/CSU 4676 A Frau Beck-Oberdorf GRÜNE 4677 D Frau Dr. Wilms, Bundesminister BMBW 4678 B Dr. Vogel SPD 4680 A Frau Dr. Skarpelis-Sperk SPD 4683 C Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Verbesserung der Chancengleichheit von Mädchen in der Bundesrepublik Deutschland — Sechster Jugendbericht — Stellungnahme der Bundesregierung zum Sechsten Jugendbericht — Drucksache 10/1007 — Frau Huber SPD 4702 D Breuer CDU/CSU 4705 C Frau Schoppe GRÜNE 4708 B Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 4710 C Frau Karwatzki, Parl. Staatssekretär BMJFG 4713C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Sportausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Fünfter Sportbericht der Bundesregierung — Drucksachen 9/1945, 10/358 Nr. 28, 10/1079 — Büchner (Speyer) SPD 4717 B Fischer (Hamburg) CDU/CSU 4720 C Schwenninger GRÜNE 4723 B Mischnick FDP 4725 C Dr. Zimmermann, Bundesminister BMI 4728 A Frau Steinhauer SPD 4730 A Spilker CDU/CSU 4731 C Amling SPD 4733 D Tillmann CDU/CSU 4735A Klein (Dieburg) SPD 4738A Gerster (Mainz) CDU/CSU (Erklärung nach § 30 GO) 4740 B Erste Beratung des von den Abgeordneten Bachmaier, Wartenberg (Berlin), Dr. Emmerlich, Fischer (Osthofen), Klein (Die-burg), Dr. Kübler, Lambinus, Schmidt (München), Schröder (Hannover), Dr. Schwenk (Stade), Stiegler, Dr. de With, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Harmonisierung des Asylverfahrens mit dem Auslieferungsverfahren — Drucksache 10/1025 — in Verbindung mit Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über das Asylverfahren — Drucksache 10/1164 — in Verbindung mit Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Asylverfahrensgesetzes — Drucksache 10/1255 — Dr. Zimmermann, Bundesminister BMI 4741 B Bachmaier SPD 4742 A Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 4744 A Fischer (Frankfurt) GRÜNE 4745 A Dr. Olderog CDU/CSU 4747 A Dr. Hirsch FDP 4749 D Vizepräsident Frau Renger 4746 B Erste Beratung des von den Abgeordneten Schmidt (München), Bachmaier, Dr. Emmerlich, Fischer (Osthofen), Klein (Die-burg), Dr. Kübler, Lambinus, Frau Renger, Schröder (Hannover), Dr. Schöfberger, Dr. Schwenk (Stade), Stiegler, Dr. de With, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Einundzwanzigsten Strafrechtsänderungsgesetzes — Drucksache 10/891 — in Verbindung mit Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Einundzwanzigsten Strafrechtsänderungsgesetzes — Drucksache 10/1286 — Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 4752 C Schmidt (München) SPD 4754 B Dr. Götz CDU/CSU 4756 D Schily GRÜNE 4759 D Kleinert (Hannover) FDP 4761 C Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 67. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. April 1984 III Beratung der Großen Anfrage des Abgeordneten Dr. Ehmke (Ettlingen) und der Fraktion DIE GRÜNEN Umweltgefährdung durch polychlorierte Biphenyle (PCBs) — Drucksachen 10/301, 10/950 — Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE 4763 A Schmidbauer CDU/CSU 4765A Spranger, Parl. Staatssekretär BMI . . 4766 C Frau Dr. Hartenstein SPD 4767 C Baum FDP 4769 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die deutsche Humanitäre Hilfe im Ausland 1978 bis 1981 — Drucksachen 9/2364, 10/1050 — Höffkes CDU/CSU 4770 D Bindig SPD 4772 A Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 4773 C Frau Gottwald GRÜNE 4774 C Dr. Mertes, Staatsminister AA 4776 B Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 23. Juni 1979 zur Erhaltung der wandernden wildlebenden Tierarten — Drucksache 10/786 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksache 10/1139 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/1140 — 4777 D Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 19. September 1979 über die Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume — Drucksache 10/787 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksache 10/1141 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/1142 — 4778A Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 6. Mai 1981 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Volksrepublik Bangladesch über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen — Drucksache 10/57 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft — Drucksache 10/1218 — 4778 B Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 27. November 1981 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Demokratischen Republik Somalia über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen — Drucksache 10/58 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft — Drucksache 10/1227 — 4778 C Erste Beratung des von dem Abgeordneten Dr. Jannsen und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Jugendarbeitsschutzgesetzes und des Berufsbildungsgesetzes — Drucksache 10/1128 — 4778 D Beratung der Beschlußempfehlung des Rechtsausschusses zu der Verfassungsstreitsache Antrag von Dr. Helmut Kohl und Dr. Friedrich Zimmermann sowie 229 weiterer Mitglieder des Deutschen Bundestages gegen § 2 des Haushaltsgesetzes 1981 — Drucksache 10/1154 (neu) 4778 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Rechtsausschusses zu der dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsache vor dem Bundesverfassungsgericht, 2 BvE 14/83, über die Kontrollrechte hinsichtlich der Haushaltsmittel für die Nachrichtendienste — Drucksache 10/1203 (neu) — Dr. Emmerlich SPD (zur GO) 4779 B Beratung der Sammelübersicht 30 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/1240 — 4779 C IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 67. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. April 1984 Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen Veräußerung einer 10 ha großen Teilfläche des bundeseigenen Geländes in Feldmoching an die Landeshauptstadt München — Drucksache 10/1195 — 4779 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für die Verordnung (EWG) des Rates zur Stärkung der gemeinsamen Handelspolitik und insbesondere des Schutzes gegen unlautere Handelspraktiken — Drucksachen 10/472, 10/1228 — . . . 4779 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates mit Maßnahmen zur Ablösung der Nahrungsmittelhilfe durch Maßnahmen im Bereich der Ernährung — Drucksachen 10/873 Nr. 19, 10/929, 10/ 1231 — 4780A Fragestunde — Drucksache 10/1253 vom 6. April 1984 — Konsequenzen aus der erneuten Erörterung des SNR 300 für das Genehmigungsverfahren MdlAnfr 36 06.04.84 Drs 10/1253 Vahlberg SPD Antw PStSekr Spranger BMI 4685 C ZusFr Vahlberg SPD 4685 D Gespräch zwischen dem PStSekr Spranger und führenden Vertretern der Evangelischen Kirche Deutschlands zum Thema „Innere Sicherheit" MdlAnfr 41 06.04.84 Drs 10/1253 Frau Dr. Vollmer GRÜNE Antw PStSekr Spranger BMI 4686 A ZusFr Frau Dr. Vollmer GRÜNE . . . 4686 A Behauptungen ausländischer Regierungsstellen über eine deutsche Beteiligung an der Kampfgasproduktion im Irak MdlAnfr 19, 20 06.04.84 Drs 10/1253 Gansel SPD Antw StMin Dr. Mertes AA 4686 C ZusFr Gansel SPD 4686 D ZusFr Dr. Hirsch FDP 4687 A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 4687 B ZusFr Dr. Diederich (Berlin) SPD . . . 4687 C ZusFr Horacek GRÜNE 4687 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 4687 D ZusFr Berger CDU/CSU 4689 B Behauptungen über eine deutsche Beteiligung an der Kampfgasproduktion im Irak MdlAnfr 21 06.04.84 Drs 10/1253 Dr Diederich (Berlin) SPD Antw StMin Dr. Mertes AA 4689 C ZusFr Dr. Diederich (Berlin) SPD . . . 4689 D ZusFr Gansel SPD 4690 A ZusFr Schily GRÜNE 4690 B ZusFr Dr. Soell SPD 4690 C ZusFr Berger CDU/CSU 4690 D Werbung von StMin Möllemann für „Germania Edel Pils" in Zeitungen MdlAnfr 22 06.04.84 Drs 10/1253 Dr. Klejdzinski SPD Antw StMin Dr. Mertes AA 4691 A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 4691 B ZusFr Schily GRÜNE 4691 D ZusFr Heistermann SPD 4691 D ZusFr Frau Blunck SPD 4692 A ZusFr Gansel SPD 4692 A ZusFr Dr. Diederich (Berlin) SPD . . . 4692 B ZusFr Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 4692 C Gestaltung des Tags der deutschen Einheit in den deutschen auswärtigen Vertretungen; Registrierung als nationaler Gedenktag bei den Vereinten Nationen MdlAnfr 23, 24 06.04.84 Drs 10/1253 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Dr. Mertes AA 4692 C ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 4693 A ZusFr Dr. Schmude SPD 4693 C ZusFr Böhm (Melsungen) CDU/CSU . 4693 C ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 4693 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 4693 D ZusFr Dolata CDU/CSU 4694 C ZusFr Frau Hürland CDU/CSU 4694 D Ausbildung britischer Soldaten für den Einsatz in Irland auf dem Truppenübungsplatz Sennelager MdlAnfr 25 06.04.84 Drs 10/1253 Heistermann SPD Antw StMin Dr. Mertes AA 4695 B ZusFr Heistermann SPD 4695 C Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 67. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. April 1984 V Auszeichnung des sowjetischen Flugzeugpiloten nach Abschuß der koreanischen Verkehrsmaschine MdlAnfr 26 06.04.84 Drs 10/1253 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw StMin Dr. Mertes AA 4695 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 4695 D ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 4696 B Politische und rechtliche Folgen der Resolution der UN-Menschenrechtskommission über die Wiederherstellung der Menschenrechte in Polen MdlAnfr 27 06.04.84 Drs 10/1253 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Dr. Mertes AA 4696 C ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 4696 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 4697 A Einflußnahme des Industrieverbands Pflanzenschutz auf die Pflanzenschutzgesetzgebung Brasiliens sowie Unterstützung durch die deutsche Botschaft MdlAnfr 28 06.04.84 Drs 10/1253 Frau Dr. Vollmer GRÜNE Antw StMin Dr. Mertes AA 4697 B ZusFr Frau Dr. Vollmer GRÜNE . . . 4697 C ZusFr Horacek GRÜNE 4698 A ZusFr Frau Reetz GRÜNE 4698 B Standort für das Juristische Informationssystem (JURIS) MdlAnfr 42 06.04.84 Drs 10/1253 Fischer (Osthofen) SPD Antw PStSekr Erhard BMJ 4698 C ZusFr Fischer (Osthofen) SPD 4698 C ZusFr Böhm (Melsungen) CDU/CSU . . 4698 D Fortsetzung des Informationssystems JURIS und Festlegung von Kassel als Standort MdlAnfr 43 06.04.84 Drs 10/1253 Stiegler SPD Antw PStSekr Erhard BMJ 4699 A ZusFr Stiegler SPD 4699 B ZusFr Böhm (Melsungen) CDU/CSU . 4699 B ZusFr Schmitt (Wiesbaden) SPD . . . 4699 C Anstieg der Zahl der Räumungsklagen bei Mietwohnungen in Großstädten 1983 MdlAnfr 44 06.04.84 Drs 10/1253 Dr. Schöfberger SPD Antw PStSekr Erhard BMJ 4699 C ZusFr Dr. Schöfberger SPD 4699 D Verlängerung der Bearbeitungszeit für Patente infolge Einsparung von Prüferplanstellen beim Deutschen Patentamt MdlAnfr 45 06.04.84 Drs 10/1253 Vahlberg SPD Antw PStSekr Erhard BMJ 4700 A ZusFr Vahlberg SPD 4700 C Zahl der 1982 ohne Freiheitsstrafe abgeschlossenen Strafverfahren, in denen die Angeklagten in U-Haft saßen; Änderung des § 113 StPO hinsichtlich Einschränkung der U-Haft bei Bagatelldelikten MdlAnfr 46, 47 06.04.84 Drs 10/1253 Bachmaier SPD Antw PStSekr Erhard BMJ 4700 D ZusFr Bachmaier SPD 4701A Verhinderung der Inbetriebnahme des Kraftwerks Buschhaus bis zum Einbau einer Entschwefelungsanlage MdlAnfr 48 06.04.84 Drs 10/1253 Dolata CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Voss BMF 4701 D ZusFr Dolata CDU/CSU 4702 A Nächste Sitzung 4780 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 4781* A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 4781* C Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 67. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. April 1984 4639 67. Sitzung Bonn, den 12. April 1984 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens* 13. 4. Bamberg 13. 4. Dr. Blank 13. 4. Brandt 13. 4. Braun 13. 4. Broll 13. 4. Duve 12. 4. Dr. Enders* 13. 4. Engelsberger 13. 4. Dr. Faltlhauser 13.4. Haar 13. 4. Dr. Häfele 13. 4. Hauser (Esslingen) 12. 4. Dr. Holtz* 13. 4. Kittelmann* 13. 4. Klein (München) 13. 4. Frau Krone-Appuhn 13. 4. Lennartz 12. 4. Lohmann (Witten) 13. 4. Frau Luuk 13. 4. Magin 13. 4. Möllemann 13. 4. Dr. Müller* 13. 4. Offergeld 13. 4. Dr. Pohlmeier* 12. 4. Polkehn 13. 4. Porzner 13.4. Frau Roitzsch (Quickborn) 13. 4. Dr. Rumpf* 13. 4. Schäfer (Mainz) 13. 4. Schröer (Mülheim) 12. 4. Frau Simonis** 12. 4. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim* 13. 4. Dr. Stark (Nürtingen) 13. 4. Dr. Stoltenberg 12. 4. Stratmann 12. 4. Uldall 13. 4. Dr. Unland* 13. 4. Voigt (Sonthofen) 13. 4. Frau Dr. Vollmer 13. 4. Vosen 12. 4. Dr. Warnke 13. 4. Weiskirch (Olpe) 13. 4. Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Weisskirchen (Wiesloch) 13. 4. Frau Will-Feld 13. 4. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Präsident hat gemäß § 96 Abs. 2 der Geschäftsordnung den Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Gewährung von Bildungsbeihilfen für arbeitslose Jugendliche aus Bundesmitteln - Drucksache 10/490 - in der Fassung der Beschlußempfehlung des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung dem Haushaltsausschuß überwiesen. Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 6. April 1984 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Abs. 2 GG nicht zu stellen: Gesetz zur Erleichterung des Übergangs vom Arbeitsleben in den Ruhestand Gesetz zur Anpassung des Rechts der Arbeitsförderung und der gesetzlichen Rentenversicherung an die Einführung der Vorruhestandsleistungen Gesetz zu dem Zweiten Protokoll vom 21. Juni 1983 zur Änderung des Vertrages vom 27. Oktober 1956 zwischen der Bundesrepublik Deutschland, der Französischen Republik und dem Großherzogtum Luxemburg über die Schiffbarmachung der Mosel Mit Schreiben vom 30. März 1984 hat Horst Dahlmeyer, Bonn, mitgeteilt, daß er mit sofortiger Wirkung als stellvertretendes Mitglied im Verwaltungsrat der Filmförderungsanstalt ausscheide. Der Vorsitzende des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung hat mit Schreiben vom 5. April 1984 mitgeteilt, daß der Ausschuß von einer Berichterstattung gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung über die nachstehende Vorlage absieht: Gutachten des Sozialbeirats über langfristige Probleme der Alterssicherung in der Bundesrepublik Deutschland - Drucksachen 9/632, 10/358 Nr. 60 - Der Vorsitzende des Haushaltsausschusses hat mit Schreiben vom 4. April 1984 mitgeteilt, daß der Ausschuß von einer Berichterstattung gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung über die nachstehende Vorlage absieht: Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1983 bei Kap. 60 04 Titel 698 01 - Zahlungen nach dem Spar-Prämiengesetz - Drucksache 10/1083 -
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    Rede von Antje Huber


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident, dann wiederhole ich: Die Mädchen sind die Stiefkinder der Nation. Das ist das eigentliche Fazit des Sechsten Jugendberichts. Ein schlagender Beweis für die Richtigkeit dieser Behauptung ist die Stellungnahme der Bundesregierung dazu.
    Als ich den Bericht vor drei Jahren in Auftrag gab, war mir bewußt, was in dem Bericht zu Anfang steht: Mädchen kommen in der Statistik nur selten vor; wenn, dann als Restgröße. Diese so oft vergessene Gruppe ins Licht zu rücken und sich ihrer Pro-



    Frau Huber
    bleme noch mehr anzunehmen, das war das Ziel dieser Untersuchung. Sie ist nach anderthalb Jahren zügiger Arbeit fertiggestellt, einstimmig beschlossen und pünktlich abgeliefert worden.
    Meine Damen und Herren, das war, als wir gerade die Wende hinter uns hatten, nach der doch alles besser werden sollte. Das galt keinesfalls, wie wir nun wissen, für die Mädchen; denn die neue Regierung war so wenig scharf auf den Bericht, daß sie ihn erst einmal über ein Jahr in der Schublade ließ.
    Es kann auch niemand übersehen, daß dieser Bericht eine einzige Anklage gegen die Frauenpolitik dieser Regierung ist. Dies wollte Minister Geißler sicher ungern offenkundig machen. So hat er dem Bundestag zunächst gar nichts zugeleitet. Er hat statt dessen die Presse unterrichtet, aber nicht über den Bericht, sondern über die Stellungnahme der Bundesregierung hierzu. Wir erhielten schließlich nach Mahnungen vor zwei Monaten den Bericht. Der Bundesrat erhielt ihn 14 Tage zur Stellungnahme. Allein dieser Vorgang zeigt, wie sehr die Regierung an diesem Thema hängt.

    (Sehr richtig! bei der SPD)

    Die Regierung bemängelt, daß der Bericht so sehr pessimistisch sei. Aber er ist natürlich ein Problembericht und kein Erbauungsbuch. Die einzig relevante Frage ist, ob er wahr ist, denn nur dann, wenn er wahr ist, wird er etwas bewegen. Er sollte etwas bewegen.

    (Beifall bei der SPD)

    Leider hat es die Regie des Bundestags gefügt, daß diese notwendige Debatte über die Situation der Mädchen im Anschluß an vier Stunden Aussprache über die Frauenpolitik stattfindet und so vielleicht an Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit verliert. Dennoch ist die frauenpolitische Diskussion, meine Damen und Herren, der richtige Hintergrund, weil, wie der Bericht hervorhebt, die Lebenssituation der Frauen die Erwartungen, die Lebenskonzepte unserer Mädchen, ihre Leitbilder und ihre Identitätssuche bestimmt.
    Der Kern aller Aussagen des Berichts scheint mir die Feststellung aller Sachverständigen zu sein, daß jede Herstellung von Chancengleichheit, die bisher erfolgte, nur eine Anpassung an die von Männern konzipierten Leistungs- und Charakterstrukturen bedeutet hat und immer Zusatzbelastungen für die Mädchen und Frauen brachte.
    Ein wirksames Konzept kann für ein Geschlecht allein nicht erarbeitet werden. Wenn heute die jungen Mädchen in Umfragen einem Beruf, einem sicheren Arbeitsplatz einen genauso hohen Stellenwert einräumen wie die jungen Männer, dann besagt das noch nichts über ihre Chancen; denn die Gesellschaft weist ihnen die Arbeit nur als Restgröße zu, und zwar im Rahmen der Zeit, die ihnen übrig bleibt, wenn sie ihrer immer noch vorhandenen Alleinverantwortung für die Familie gerecht geworden sind.
    Die Mädchen sehen sich infolgedessen damit konfrontiert, daß die Erwartungen an sie und die
    Vermutungen über die Bedeutung der Berufstätigkeit für sie zu Recht oder zu Unrecht mehr zählen als ihre schulischen Leistungen, so sehr sie sich auch gegen diese Zweitrangigkeit in der Berufswelt wehren.
    Die Folge einer solchen gesellschaftlichen Einstellung ist ein schlechterer Berufseinstieg. Wir hörten schon: Zwei Drittel all derer, die keinen Ausbildungsplatz fanden, sind Mädchen, obwohl sie durchaus keine schlechten Schulzeugnisse haben. Diese Mädchen denken jetzt intensiv an des Kanzlers Lehrstellengarantie. Ihre Benachteiligung trägt wiederum dazu bei, daß wir eine hohe Frauenarbeitslosigkeit haben. Es sind ja keineswegs nur Teilzeitarbeitsplätze, die gesucht werden. Wenn man die stille Reserve hinzunimmt, suchen etwa 1 Million Frauen einen Vollzeitarbeitsplatz.

    (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der GRÜNEN)

    So kann man nur sagen, daß eine Benachteiligung bei den Frauen, von Jugend an, die andere auslöst, und das geht von der Ausbildung bis zur Rente.
    Die Regierung setzt der Forderung der Sachverständigen nach gleichen Pflichten und Verantwortlichkeiten von Männern und Frauen nur den Vorwurf entgegen, daß die Kommission offenbar die freie Vereinbarung über unterschiedliche Aufgaben und Pflichten, also die Hausfrauenehe, nicht billige. Ich glaube, sie hat überhaupt nicht begriffen, worum es eigentlich geht, nämlich um die Eröffnung von Chancengleichheit, die es heute nicht gibt und auf die eine junge Mädchengeneration wartet, die Familie und Beruf vereinbaren will und oft auch muß. Das hat uns das Beispiel von Herrn Geißler heute morgen vor Augen geführt.

    (Sehr gut! bei der SPD)

    Die Bundesregierung gibt zwar zu, daß sich die Zukunftserwartungen der Mädchen verändert haben, weist aber die Hauptaufgabe bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit der Mädchen den Unternehmen zu, die sich sicher für Kostenminimierung und Rentabilität, für Produktivitätsfortschritt und Konkurrenzfähigkeit interessieren, aber nicht für die Erhaltung der Arbeitsplätze oder gar für die Beschäftigung von Mädchen verantwortlich fühlen. Natürlich werden Frauen in der Wirtschaft gebraucht, aber das Wirtschaftssystem, so sagt der Bericht, bestimmt, wie Frauen eingesetzt werden, nämlich als abrufbare Reserve, die in ihrer Hauptfunktion unverändert bleibt. Daran ändern auch Änderungen bei den Arbeitsschutzbestimmungen nichts, weil sie die belastenden Arbeitsbedingungen unberücksichtigt lassen.
    Im Gegensatz zur Kommission weist die Bundesregierung auf die Vorteile von Jobsharing und verschiedenen Teilzeitformen hin, die aber bestehende Ungleichheiten geradezu zementieren oder sogar verschärfen. Sie erkühnt sich sogar, von einem offensiven Einsatz des Arbeitsförderungsgesetzes gegen die Frauenarbeitslosigkeit zu sprechen; aber gerade hier sind doch in den letzten zwei Jahren die Mädchen und Frauen am allermeisten durch Ver-
    4704 Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 67. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. April 1984
    Frau Huber
    schlechterungen und Kürzungen benachteiligt worden.

    (Beifall bei der SPD)

    Da werden in der Stellungnahme der Regierung Förderungsmaßnahmen gelobt, die glücklicherweise vor einigen Jahren initiiert wurden, aber immer noch nur 40% Mädchen erfassen, und die im Bericht vorgeschlagene Quotierung, die auch schon von der Enquete-Kommission gefordert wurde, sowie die Berufsausbildungspflicht oder z. B. Auflagen für Firmen im Blick auf Frauenförderungspläne werden nicht einmal zur Diskussion empfohlen. Die Verschlechterung bei den ABM-Maßnahmen, die Mädchen sehr bitter empfinden, wird überhaupt nicht erwähnt.
    Unter solchen Vorzeichen bleibt, wie der Bericht betont, Wahlfreiheit, wenn sie überhaupt besteht, nur ein Problem der Frauen.

    (Frau Dr. Däubler-Gmelin [SPD]: Sehr richtig!)

    Hieran ändert auch eine gute Bildung nichts, auch wenn die Mädchen da aufgeholt haben, wie der Bericht vermerkt. Wenn sie nur propagiert und dann durch BAföG noch beschnitten wird, ändert sie bestimmt überhaupt nichts.

    (Beifall bei der SPD)

    Im Gegenteil, wir stellen fest, daß das Bildungssystem in den unteren Kategorien geradezu als Parkdeck benutzt wird, auf dem sich Mädchen nur deswegen aufhalten, weil sie keinen Arbeitsplatz finden, und dies verbessert die Arbeitslosenstatistik.
    Unter den in der Stellungnahme aufgeführten Pluspunkten wird auch das EG-Anpassungsgesetz erwähnt. Aber der Bericht bestätigt, was wir alle schon wissen und was eine Umfrage des Deutschen Gewerkschaftsbundes erhärtet hat, daß das Gesetz, weil zahnlos, überhaupt nichts bewirkt hat. Erst vorgestern hat der Europäische Gerichtshof die Deutschen angemahnt, nun endlich Diskriminierungen auch mit Sanktionen zu versehen. Drei Frauen, die dort geklagt haben, bekamen nicht nur recht, sie bekamen eine Entschädigung zugesprochen.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Der Bericht hebt auch die bestehende Lohndiskriminierung auf Grund der strukturellen Benachteiligungen hervor, die Aufstiegsmöglichkeiten im öffentlichen Dienst, in Medien, Unternehmen, aber auch in Instituten. Die Stellungnahme weist auf geringe Verbesserungen hin, bringt aber kein einziges Angebot für die vielen Mädchen und Frauen in der stillen Reserve, die auf den Listen der Arbeitslosen bloß deshalb nicht erscheinen, weil sie nicht zum Empfang von Arbeitslosenhilfe berechtigt sind.
    Überhaupt mangelt es in der Stellungnahme, wie auch eine ganze Reihe von Eingaben zeigt, an konkreten Maßnahmen, die man aus dem Bericht ableiten will. Aus dem evangelischen Raum, aus den Gewerkschaften, von anderen Seiten sind Vorschläge gemacht worden, und auch die sozialdemokratisch geführten Länder haben solche Vorschläge im Bundesrat gemacht. Sie sind leider auf taube Ohren gestoßen.
    Dies alles läßt erwarten, meine Damen und Herren, daß die Kommission noch lange recht behalten wird mit ihrer Feststellung, daß Programme auf dem Hintergrund geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung ins Leere gehen, auch wenn die Mär vom Mädchen als Mängelwesen durch wissenschaftliche Untersuchungen inzwischen widerlegt worden ist, wie dieser Bericht wiederholt.
    Nun ist qualifizierte gleichberechtigte Erwerbstätigkeit auch nach Meinung der Sachverständigen noch keine Emanzipation. Sie ist nur eine Voraussetzung dafür. Aber wenn auf Grund verschlechterter Wirtschaftslage und von Haushaltskürzungen sogar beim Mutterschaftsgeld gespart und das Babyjahr in der Rentenversicherung immer noch in der Rubrik Fata morgana geführt wird und ausschließlich Familienarbeit als Alternative gelobt und durch Hoffnung auf Erziehungsgeld attraktiv gemacht werden soll, dann ist dies auch kein Beitrag zur Emanzipation.

    (Beifall bei der SPD)

    Die Familienarbeit, so hebt der Bericht hervor, ist notwendig, aber gering geachtet. Sie macht materiell abhängig, knüpft die eigene Existenz an den Bestand der Ehe. Weil es aber weitgehend noch so ist, sah sich die Kommission genötigt, vor einer Verschlechterung des neuen Eherechts zu warnen, die der Justizminister ins Auge gefaßt hat. Herr Geißler hat das in seiner Antwort fein umschrieben mit „Einzelfallgerechtigkeit" ohne zu sagen, was das eigentlich ist. Im Zweifelsfall ist zu vermuten, daß es gegen die Frauen geht. Denn in den letzten Jahren hat ein breiter Feldzug gegen die Frauen stattgefunden. Rückschritt statt Fortschritt.
    Heute morgen hat Herr Geißler in dem Zusammenhang Familie das Kindergeld und meinen Rücktritt erwähnt. Da möchte ich schlicht sagen, weil es der Wahrheit entspricht, es hat nicht an uns gelegen, daß die Kürzung des Kindergeldes nicht mit Einkommensgrenzen versehen wurde. Das konnten wir damals von Ihrem jetzigen Koalitionspartner nicht haben. Es hat uns aber sehr am Herzen gelegen.

    (Beifall bei der SPD)

    Werden Sie nicht hochmütig mit solchen Äußerungen in dieser Debatte! Wir hatten in der Haushaltsdebatte vorgeschlagen, die arbeitslosen Jugendlichen sofort ins Kindergeld wie in die Versicherung wieder miteinzubeziehen. Dies ist von der jetzigen Koalition abgelehnt worden.

    (Beifall bei der SPD)

    Im Gegensatz zu dem, was bei der Anhörung zum Antidiskriminierungsgesetz Anfang 1982 gefordert wurde, stellen wir heute fest, daß die Regierung keine Verbesserungen für Frauen im Programm hat, sondern die Aufgaben, die sie eigentlich hätte, verlagert auf Selbst- und Nächstenhilfe, wie das auch hier im Bericht erwähnt wird. Sie erweckt so den Eindruck — und dies ist eine wichtige Passage —, daß belastende gesellschaftliche Normen in-



    Frau Huber
    dividuell aufhebbar sind. Das ist falsch, aber sehr bequem.
    Mit großer Mühe ist es uns gelungen, daß das Frauenhaus nun endlich sozusagen offiziell anerkannt ist, als Beitrag in dem Bemühen, gegen die Gewalt vorzugehen. Ich erinnere mich noch der hämischen Bemerkungen, als wir dieses Modellprogramm damals initiiert haben. Aber das Beispiel hat schon gute Schule gemacht.
    Die unklare Zukunft, die Frage, wann notwendige Veränderungen mit Elternurlaub, Babyjahr in der Rente, mit besserer Chancengleichheit wirklich kommen, erschwert Mädchen und Frauen heute die Suche nach ihrer kulturellen Identität. Der Satz von den Frauen, die Fremde in der eigenen Kultur sind — er wird in dem Bericht erwähnt —, wird schon allein dadurch untermauert, daß der Beitrag von Frauen in historischen Darstellungen unerwähnt bleibt und niemals erforscht worden ist. Die Dominanz der Werkzeugkultur — so hebt der Bericht hervor — hat die soziale Kreativität der Frauen unterschlagen, ohne die aber unsere westliche Kultur noch viel unwirklicher wäre, als sie ohnedies ist.
    Dies alles bewirkte den Rückzug der Frauen ins Private. Die politische Beteiligung der Frauen hat zwar in den letzten Jahren zugenommen, so konstatiert der Bericht, ist aber immer noch bemerkenswert gering. Und in den Gewerkschaften steigt langsam, aber kontinuierlich der Anteil der Frauen trotz ihrer Arbeitslosigkeit. Hieraus, meine Damen und Herren, werden Vorbilder bezogen. Aber der Bericht sagt, es kommt nicht auf das richtige Vorbild an, sondern auf das Sichtbarwerden von Möglichkeiten. Die meisten Mädchen erleben die Minderbewertung von Leistungen der Frauen in der Öffentlichkeit als Gegensatz zu der Stärke, mit der ihre Mütter, die als Leitfiguren eine große Rolle spielen, den Alltag bewältigen. Hier erleben sie, wie Partnerschaftskonzepte, die den Anschein erwekken, gesellschaftlich vorbestimmte Arbeitsteilung durch individuelle Entscheidung aufzuheben, meistens in Wirklichkeit aussehen. Die Regierung tut ein Übriges, um mit neuen — alten — Steuerkonzepten diese Veränderungen festzuschreiben.

    (Beifall bei der SPD)

    Ich sehe, daß die Lampe leuchtet; darum lassen Sie mich nur noch einige Sätze sagen.
    Das bestehende Machtgefälle hat dazu geführt, daß die Mädchen Komplexe entwickeln und Schwierigkeiten haben. Bei 50 % der Zehnjährigen gibt es Erziehungsschwierigkeiten; 50 % der 15jährigen laufen von zu Hause weg. Wenn das kein Signal ist, das zum Nachdenken auffordert, und wenn man nicht sieht, daß Jugendhilfe hier nur sehr eingeschränkt Beratung und Hilfe leisten kann, dann hat man die Zeichen der Zeit nicht verstanden.
    Ich will auch kurz noch anmerken, daß das Thema Sexualität eine große Rolle in dem Bericht spielt. Es hat mich tief gekränkt, daß die Regierung die von allen Seiten nachgefragte Broschüre, von der noch 11 000 Exemplare vorhanden waren, hat einstampfen lassen, zwar mit dem Hinweis, ein dort
    erwähnter Autor habe einige andere Dinge verfaßt, die nicht in Ordnung sind, aber, meine Damen und Herren, es ist keine um diesen Hinweis korrigierte Neuauflage vorgesehen.
    Ich denke, die Mädchen und Frauen werden es mit diesen Sachverständigen halten, und sie werden das für sich einklagen, was manche Politiker noch nicht begriffen haben. Ich warne die Parteien, eine Politik an den Frauen vorbei zu machen. Wir danken den Autoren des Berichts.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)



Rede von Richard Wurbs
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Abgeordnete Breuer.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Paul Breuer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Jung sein ist für Mädchen und Jungen nicht dieselbe Sache. Eine Familie mit Jungen und Mädchen, die sich jetzt um Ausbildungsplätze bewerben, stellt fest, daß es die Mädchen schwerer haben. Aber meine Damen und Herren, wenn ich der Rede von Frau Kollegin Huber richtig zugehört habe, dann wird das Bild vermittelt, als sei dies plötzlich, womöglich am 7. März 1983, 0.00 Uhr, entstanden. Dieses Problem bestand auch zur Zeit Ihrer Regierung, meine Damen und Herren.

    (Zurufe von der SPD)

    Sie können noch so große Anstrengungen unternehmen, um das alles vergessen zu machen, es wird Ihnen nicht gelingen. Wir werden uns im Gegenteil bemühen, die Situation zu verbessern, und das wird schwer sein.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Es ist gut, daß sich der Sechste Jugendbericht den Problemen der Mädchen und jungen Frauen zuwendet. Nur mit einer größeren Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit für die Lebenssituation der Mädchen werden wir nötige Veränderungen herbeiführen können. In einem „Spiegel"-Artikel vom 13. Februar dieses Jahres liest man — gleiche Töne klangen soeben bei Frau Kollegin Huber an —:
    Wenn es um die Situation der Frauen geht, wird die christliche Koalition merkwürdig sprachlos.
    Zwei Tage vor dem offiziellen Erscheinungsdatum der heute zur Beratung anstehenden Bundestagsdrucksache wurde es höchste Zeit für den „Spiegel", dieses Vorurteil mit einer verspäteten Vorlage des Sechsten Jugendberichts zu begründen.
    Es ist richtig, daß am Jahresende 1983 von den 31 000 Jugendlichen, die nicht in einen Ausbildungsplatz vermittelt werden konnten, 63,9 % Mädchen waren. Diese Zahl zeigt die Problemsituation, der wir uns stellen müssen.

    (Frau Fuchs [Köln] [SPD]: Die Zahl doch noch nicht!)

    Aber, meine Damen und Herren, Sprachlosigkeit hieße j a, daß seitens der Regierung und seitens der Mehrheit dieses Hauses nichts geschehen würde.

    (Frau Fuchs [Köln] [SPD]: So ist es!)

    4706 Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 67. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. April 1984
    Breuer
    Das Sonderprogramm der Bundesregierung zur Gewinnung von 7 000 bis 8 000 zusätzlichen Ausbildungsplätzen im über- und außerbetrieblichen Bereich zeigt allerdings, daß zwei Drittel der dadurch versorgten Jugendlichen Mädchen sind. Das heißt nicht, daß alle 31 000 Jugendlichen versorgt werden, aber mit der Schaffung von 7 000 bis 8 000 Ausbildungsplätzen ist ein Anfang gemacht, um die Probleme der Gruppe, über die wir heute diskutieren, zu lösen. Das ist ein Schritt nach vorne, meine Damen und Herren.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir brauchen zusätzliche Ausbildungsplätze für Mädchen, auch und gerade in den gewerblich-technischen Berufen. Das Modellprogramm zur Erschließung gewerblich-technischer Berufe für Mädchen, das seit 1978 angewendet wird, geht in die richtige Richtung. Der Anteil der weiblichen Auszubildenden in diesen Berufen ist seit 1978 von 2,6 auf 7,5% gestiegen. 7,5% sind ohne Zweifel nach wie vor zu wenig. Aber, meine Damen und Herren, wenn es innerhalb von sechs Jahren nahezu eine Verdreifachung gibt, zeigt sich, daß wir auf dem richtigen Wege sind und daß bereits Erfolge erzielt werden. Das läßt hoffen, und diesen Weg müssen wir weiter beschreiten.
    An dieser Stelle meine ich darauf hinweisen zu müssen, daß gerade das Aufzeigen solcher positiven Entwicklungen im Sechsten Jugendbericht zu kurz kommt.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    Das ist nicht gut. Wer nur das Ausmaß unbewältigter Probleme aufzeigt, aber nicht darstellt, woher wir kommen, wer nicht darstellt, daß die Probleme in der Vergangenheit viel größer waren, der verbreitet Pessimismus und Frust. Ich glaube, daß diese Verbreitung von Pessimismus und Frust - das ist ein Vorwurf, der an die Kommission, die diesen Jugendbericht erarbeitet hat, gerichtet werden muß — ein Hauptnachteil des Sechsten Jugendberichtes ist.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Stahl [Kempen] [SPD]: Natürlich, wir sollen es schön wolkig zeichnen!)

    — Mit lähmendem Pessimismus, Herr Kollege, läßt sich die Zukunft nicht bewältigen.

    (Zurufe von der SPD und den GRÜNEN)

    So hilft man auch — ich will ein Beispiel aus dem Sport heranziehen — einem Marathonläufer nicht, wenn man ihn nach 30 Kilometern nur darauf hinweist, daß noch 12 Kilometer vor ihm liegen. Wenn man ihm aber sagt: Du hat 30 Kilometer hinter dir, die haben Kraft gekostet, aber das hast du gut geschafft, und du kannst die nächsten 12 auch bewältigen, dann kann man ihm helfen. Das ist die Sicht nach vorn, und da kann man aus der Vergangenheit Kraft beziehen.

    (Zustimmung bei Abgeordneten der CDU/ CSU — Zurufe von der SPD und den GRÜNEN)

    Die Darstellung im Sechsten Jugendbericht aber ist geschichtslos, meine Damen und Herren.
    Auch im Bereich der Familie bleibt der Sechste Jugendbericht pessimistisch. Ich zitiere:
    Die materielle Abhängigkeit von Frauen, das bestehende Machtgefälle zwischen Mann und Frau in der Familie, Isolation und Überlastung von Frauen schaffen Lebensverhältnisse für Frauen, in denen physische und psychische Gewalt gegen sie keineswegs nur als gesellschaftliche Randerscheinung anzutreffen, sondern krassester Ausdruck ungleicher Chancen ist.

    (Zustimmung der Abg. Frau Schmidt [Nürnberg] [SPD] — Zustimmung bei Abgeordneten der GRÜNEN)

    Meine Damen und Herren, eine solche Darstellung wird den Lebensumständen der meisten Familien in unserem Lande nicht gerecht.

    (Frau Schmidt [Nürnberg] [SPD]: Aber der meisten Frauen!)

    Das in einem solchen Satz angesprochene Versagen ist eine Unterstellung, ist eine Diskriminierung der Mehrheit der Familien in der Bundesrepublik Deutschland.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Stahl [Kempen] [SPD]: Traumtänzer! — Zurufe von den GRÜNEN)

    Die Aussage ist darüber hinaus auch nicht an den Entwicklungen, in denen wir leben, orientiert; denn gerade junge Männer und Frauen in jungen Familien bemühen sich darum, eine partnerschaftliche Ehegemeinschaft vorzuleben. Hier entstehen Vorbilder. Im Sechsten Jugendbericht finden diese Vorbilder leider nicht statt.

    (Frau Fuchs [Köln] [SPD]: Sie sind ja auch kaum Realität!)

    Die große Mehrheit der Mädchen will — das ist von Frau Kollegin Huber hier richtig dargestellt worden — Beruf und Familie miteinander vereinbaren. Die große Mehrheit will mit dem Berufswunsch nicht die Familienperspektive aufgeben, möchte allerdings auch nicht die Familie mit der Berufsperspektive aufgeben. Einer solchen Lebensplanung gilt es politisch Rechnung zu tragen.

    (Stahl [Kempen] [SPD]: Ja, deshalb habt ihr auch alles abgezogen!)

    Ich möchte es hier klar sagen: Weder diejenigen gesellschaftlichen Kräfte, die die Frauen nur der Familie zuordnen, noch diejenigen, die sie nur im Beruf sehen wollen, werden dem Mehrheitswillen der Mädchen gerecht.

    (Sehr richtig! bei der SPD)

    Der Sechste Jugendbericht leistet zuwenig im Hinblick auf eine Erleichterung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Hier könnte man mehr Vorschläge erwarten. Schon die starre gedankliche Trennung von Wahlfreiheitskonzept, Partnerschafts- und Vereinbarkeitskonzept zeigt die Realitätsferne. Eine Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist nur in einer partnerschaftlichen Ehe auf Dauer ohne große Enttäuschungen und Schäden möglich. Wenn laut „Brigitte"-Studie von 1982 47% der Mädchen dem Dreiphasenmodell — Schule, be-



    Breuer
    rufliche Bildung, Berufsausübung in der ersten Phase, zeitweilige Unterbrechung für die Familie in der zweiten, Wiederaufnahme des Berufs in der dritten Phase — den Vorzug geben, dann darf der ausschließlich der Familie gewidmete Zeitraum nicht bestrafend wirken.

    (Frau Schoppe [GRÜNE]: Könnten Sie sich das auch für sich vorstellen, Herr Breuer?)

    Sonst behindern materielle Zwänge die Wahlfreiheit.
    Die Bemühungen der Koalition um eine Verbesserung des Familienlastenausgleichs

    (Stahl [Kempen] [SPD]: Deshalb haben Sie erst einmal alles abgezogen!)

    auf dem steuerlichen Wege mit Kinder- und Erziehungsgeld, die Bemühung um die Anerkennung von Erziehungszeiten für die Rente gehen in diese richtige Richtung.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Aus der eben schon angesprochenen „Brigitte"-Studie, die 1982 vom Deutschen Jugendinstitut erarbeitet wurde, geht hervor, daß 5% der Mädchen, bezogen auf ihre Lebensplanung, voll berufstätig sein wollen. Ebenfalls 5% wollen ganz mit dem Beruf aufhören. Das heißt aber auch, meine Damen und Herren, daß 90 % ein „entweder — oder" für sich selbst ablehnen. Das müssen wir zur Kenntnis nehmen. Genau dieses „entweder — oder" scheint mir aber von der Jugendberichtskommission favorisiert zu sein. Wie sonst kann man ihre ablehnende Haltung beispielsweise zur Teilzeitarbeit und zum Jobsharing verstehen? Gerade die Jugendpolitiker sollten im Sinne der Mädchen und jungen Frauen — ich meine dies gerade heute sagen zu müssen, wo ablehnende Tendenzen gegen Teilzeitarbeit und Jobsharing deutlich geworden sind — die Bundesregierung auf ihrem Weg bestärken.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Stahl [Kempen] [SPD]: Deswegen haben Sie BAföG völlig gekürzt! Kahlschlag! Deshalb haben Sie das gemacht!)

    Wir müssen neue Formen der Beschäftigung fördern. Der. Bericht wendet sich mit Recht gegen eine Festschreibung der Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau, die der Frau nur den Raum der Familie als alleinigen Lebens- und Arbeitsbereich zuweist. Dies darf jedoch nicht so ins Gegenteil verkehrt werden, daß die Erwerbstätigkeit nur noch als einzige Möglichkeit persönlicher Selbstverwirklichung dargestellt wird und erscheint.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU — Frau Schmidt [Nürnberg] [SPD]: Sehen Sie für sich eine andere, Herr Breuer?)

    Die Tätigkeit für die Familie wird demgegenüber dann als geringwertig abgestempelt.
    Meine Damen und Herren, es ist ein grundlegender Mangel des Berichts, daß in keiner Zeile dargestellt wird, welch unersetzlichen Wert die Familie gerade für die Erziehung der Kinder hat.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Frau Fuchs [Köln] [SPD]: Auch die berufstätigen Frauen erziehen ihre Kinder in der Familie!)

    Es wird in keiner Zeile des Berichts festgestellt, meine Damen und Herren, was eigentlich passieren würde, wenn die Familie diese Aufgabe nicht übernehmen könnte, welche gesellschaftlichen Defizite dann entstehen könnten.

    (Stahl [Kempen] [SPD]: Sie haben den Bericht nicht gelesen!)

    Frau Kollegin Huber, wenn Sie davon sprechen, wieviel Prozent der Jugendlichen von zu Hause ausbrechen, dann wäre es sicher sehr interessant, zu wissen, in welcher Art und Weise in diesen Familien die Zuwendung der Eltern stattfindet.

    (Frau Schmidt [Nürnberg] [SPD]: Sagen Sie doch „Zuwendung von Frauen" und nicht „von Familien"!)

    Meine Damen und Herren, die neue Rollenflexibilität der Mädchen ist sehr zu begrüßen. Diese allerdings wird seitens der Mädchen auch von ihren männlichen Partnern erwartet. Ich meine, auch das deutlich sagen zu müssen. Wir dürfen hier nicht nur über die Rollenflexibilität von Mädchen reden, wir müssen auch über die der Männer reden.

    (Frau Schmidt [Nürnberg] [SPD]: Tun Sie das doch einmal!)

    Das sind Erwartungen, die Mädchen an ihre Partner richten.

    (Frau Schoppe [GRÜNE]: Herr Breuer, gehen Sie auf Teilzeit!)

    — Frau Kollegin Schoppe, ich habe da keinen Nachholbedarf. Ich habe das in meiner eigenen Familie praktiziert. Teilweise hat meine Frau gearbeitet, während ich studierte. Umgekehrt haben wir es auch so gemacht.

    (Frau Schoppe [GRÜNE]: Aber als Sie soweit waren, blieben Sie drin!)

    Das ist Partnerschaft, die in jungen Familien heute stattfindet. Wir haben keinen Grund, das Bild der Gegenwart nur düster darzustellen. Es gibt auch positive Entwicklungen in dieser Gesellschaft.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Zuruf von der CDU/CSU: Nur bei bestimmten Leuten nicht!)

    Meine Damen und Herren, der Sechste Jugendbericht widerspricht der Entwicklung von Leitbildern. Dem stimme ich zu. Das ist richtig. In einer freiheitlichen Gesellschaft hat jedes Mädchen und jede junge Frau ein Recht auf ihre eigene individuelle Lebensplanung. Deshalb müssen alle dirigistischen staatlichen Maßnahmen — dazu gehört auch die Quotierung; ich sage das an die Adresse der GRÜNEN, die diesen Entschließungsantrag heute vorlegen — abgelehnt werden; denn auch Quotierungen sind dirigistische Maßnahmen, die einen Teil begünstigen und andere ausgrenzen.



    Breuer
    Ich kann mich allerdings des Eindrucks nicht erwehren, daß im Bericht bestimmte Leitbilder insgeheim bevorzugt werden, obwohl gesagt wird, Leitbilder werden abgelehnt. Neben der schon von mir angesprochenen Bevorzugung der Erwerbsarbeit liest man z. B. auf Seite 50 — ich zitiere —:
    Weiblicher Widerstand wird nicht erst akzeptabel, bemerkenswert und Ausgangspunkt für Strategien, wenn er in Form von autonomem, politischem Widerstand in der Öffentlichkeit unübersehbar ist. Die Formen von Widerstand sind verschieden, aber alle signalisieren, daß ein Potential von der Vorstellung des eigenen Lebens vorhanden ist.
    Ich will zu dem Soziologendeutsch nichts sagen. Das stelle ich auch fest. Aber solche Vorstellungen von Widerstandsstrategien, meine Damen und Herren, fördern sicher nicht das Miteinander von Frauen und Männern, sondern das genaue Gegenteil, das Gegeneinander.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Insgesamt, meine Damen und Herren, ist es bedauerlich, daß der Sechste Jugendbericht von einer einseitigen gesellschaftspolitischen Sicht geprägt ist und damit eine große Chance vertan hat. Ich habe vorhin im Ministerium angerufen und habe einmal gefragt, was er gekostet hat: 397 296 DM. Ich glaube, meine Damen und Herren, man kann sie besser anlegen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    (Vorsitz : Vizepräsident Stücklen)