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ID1004426300

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Metadaten
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    Vokabeln: 10
    1. Herr: 1
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    3. Hoffacker,: 1
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    10. Walther?: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/44 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 44. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1983 Inhalt: Fortsetzung der zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1984 (Haushaltsgesetz 1984) — Drucksachen 10/280, 10/534 —Beschlußempfehlungen und Bericht des Haushaltsausschusses in Verbindung mit Zweite Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Maßnahmen zur Entlastung der öffentlichen Haushalte und zur Stabilisierung der Finanzentwicklung in der Rentenversicherung sowie über die Verlängerung der Investitionshilfeabgabe (Haushaltsbegleitgesetz 1984) — Drucksachen 10/335, 10/347 — Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses — Drucksachen 10/690, 10/691 — Einzelplan 08 Geschäftsbereich des Bundesministers der Finanzen — Drucksachen 10/638, 10/659 — in Verbindung mit Einzelplan 32 Bundesschuld — Drucksache 10/653 — in Verbindung mit Einzelplan 60 Allgemeine Finanzverwaltung — Drucksache 10/657 — in Verbindung mit Einzelplan 20 Bundesrechnungshof — Drucksachen 10/647, 10/659 — dazu Zweite Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft und zur Einschränkung von steuerlichen Vorteilen (Steuerentlastungsgesetz 1984) — Drucksachen 10/336, 10/345, 10/348 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksachen 10/686, 10/716 —Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/687 — Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Der Finanzplan des Bundes 1983 bis 1987 — Drucksachen 10/281, 10/535, 10/723 — in Verbindung mit II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 44. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1983 Einzelplan 09 Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft — Drucksachen 10/639, 10/659 — dazu Zweite Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über eine Investitionszulage für Investitionen in der Eisen- und Stahlindustrie (Stahlinvestitionszulagen-Änderungsgesetz) — Drucksachen 10/338, 10/346, 10/350 —Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 10/677 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/696 — in Verbindung mit Einzelplan 10 Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksachen 10/640, 10/659 — in Verbindung mit Einzelplan 11 Geschäftsbereich des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung — Drucksachen 10/641, 10/659 — dazu Zweite Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung der Vermögensbildung der Arbeitnehmer durch Kapitalbeteiligungen (Vermögensbeteiligungsgesetz) — Drucksachen 10/337, 10/349 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksachen 10/724, 10/733 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/725 — Zweite Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung der unmittelbaren Kostenbeteiligung der Versicherten an der Krankenhaus- und Kurbehandlung (Selbstbeteiligungs-Aufhebungsgesetz) — Drucksache 10/120 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 10/675 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/676 — Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu dem Antrag der Fraktion der SPD Sofortprogramm zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit — Drucksachen 10/189, 10/704 — Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu dem Antrag des Abgeordneten Hoss und der Fraktion DIE GRÜNEN Sofortmaßnahme: Erhöhung des Bundeszuschusses zur Rentenversicherung — Drucksachen 10/205, 10/698 — Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über den Mutterschaftsurlaub — Drucksachen 10/358 Nr. 64, 10/706 — in Verbindung mit Einzelplan 15 Geschäftsbereich des Bundesministers für Jugend, Familie und Gesundheit — Drucksachen 10/645, 10/659 — in Verbindung mit Haushaltsgesetz 1984 — Drucksachen 10/658, 10/660 — Dr. Meyer zu Bentrup CDU/CSU . 3109B, 3205 B Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF . 3109C Wieczorek (Duisburg) SPD 3118A Carstens (Emstek) CDU/CSU 3123 D Stratmann GRÜNE 3128 B Dr. Weng FDP 3133 B Dr. Graf Lambsdorff, Bundesminister BMWi 3136 D Frau Simonis SPD 3144 B Glos CDU/CSU 3150 D Dr. Blüm, Bundesminister BMA . . . 3154 D Vizepräsident Stücklen 3156 C Frau Fuchs (Köln) SPD 3165A Dr. Friedmann CDU/CSU 3171 D Frau Potthast GRÜNE 3175A Frau Seiler-Albring FDP 3176B, 3248 B Roth SPD 3178C Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 44. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1983 III Wissmann CDU/CSU 3183 D Hoss GRÜNE 3186 A Dr. Haussmann FDP 3189 D Sieler SPD 3191 D Präsident Dr. Barzel 3194A Jagoda CDU/CSU 3195A Vizepräsident Frau Renger 3195 D Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 3198 D Gobrecht SPD 3201 B Frau Dr. Vollmer GRÜNE 3208 B Dr. Faltlhauser CDU/CSU 3210 C Grünbeck FDP 3212 B Wolfram (Recklinghausen) SPD . . . 3213C Schulhoff CDU/CSU 3218 D Schmitz (Baesweiler) CDU/CSU . . . 3220 D Frau Zutt SPD 3223 C Bredehorn FDP 3226 A Kiechle, Bundesminister BML 3227 D Hauck SPD 3230 B Dr. Hoffacker CDU/CSU 3232 C Eimer (Fürth) FDP 3236 B Jaunich SPD 3237 A Dr. Geißler, Bundesminister BMJFG . 3239 C Kleinert (Marburg) GRÜNE 3244 A Roth (Gießen) CDU/CSU 3245 D Walther SPD 3249 B Kleinert (Marburg) GRÜNE (zur GO) . 3250 B Vizepräsident Wurbs 3258 C Namentliche Abstimmungen . 3254 B,C, 3256 B,C Nächste Sitzung 3258 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 3259* A Anlage 2 Erklärung des Abg. Heyenn (SPD) nach § 31 Abs.1 GO 3259* B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 44. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1983 3107 44. Sitzung Bonn, den 8. Dezember 1983 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens* 9. 12. Cronenberg (Arnsberg) 9. 12. Fischer (Frankfurt) 9. 12. Gerstl (Passau) * 9. 12. Gilges 9. 12. Dr. Glotz 9. 12. Haase (Fürth) * 9. 12. Haehser 9. 12. Handlos 9. 12. Frau Dr. Hartenstein 9. 12. Immer (Altenkirchen) 9. 12. Dr. Kreile 8. 12. Lemmrich* 9. 12. Dr. h. c. Lorenz 9. 12. Dr. Müller* 9. 12. Offergeld 9. 12. Pauli 9. 12. Petersen 9. 12. Rapp (Göppingen) 9. 12. Reddemann* 9. 12. Schmidt (Hamburg) 9. 12. von Schmude 9. 12. Schreiner 9. 12. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim * 9. 12. Dr. Stark (Nürtingen) 9. 12. Stockleben 9. 12. Verheyen 9.12. Voigt (Frankfurt) 9. 12. Weiskirch (Olpe) 9. 12. Frau Dr. Wex 9. 12. Dr. Wittmann 9. 12. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Erklärung des Abg. Heyenn (SPD) nach § 31 Abs.1 GO Zur Abstimmung über den Einzelplan 11 erkläre ich hiermit, daß ich aus den von Sprechern meiner Fraktion dargelegten Gründen nicht zustimmen kann. Ich begrüße jedoch, daß es auf Betreiben meiner Fraktion eine interfraktionelle Einigung darüber gegeben hat, wie sichergestellt werden kann, daß die drei im Hamburger Verkehrs-Verbund einbezogenen Linien der Eisenbahngesellschaft Altona, Kaltenkirchen, Neumünster (AKN) auch künftig von Behinderten unentgeltlich in Anspruch genommen werden können. Ich begrüße weiter, daß die Fraktionen von CDU/CSU und FDP verbindlich erklärt haben, eine gesetzliche Regelung vorzunehmen, wenn der jetzt gemeinsam vorgesehene Weg nicht zum Ziel führt. Die Fraktionen von CDU/CSU, FDP und SPD haben sich darauf geeinigt, im Rahmen der Aussprache zum Einzelplan 11 folgende Erklärung zu Protokoll zu geben: Die Fraktionen gehen übereinstimmend davon aus, daß die obersten Landesbehörden in Hamburg und Schleswig-Holstein die drei in den Hamburger Verkehrsverbund einbezogenen Linien der Eisenbahngesellschaft Altona, Kaltenkirchen, Neumünster (AKN) als S-Bahnen im Sinne des § 59 Abs. 1 Nr. 3 Schwerbehindertengesetz anerkennen. Durch diese Entscheidung der zuständigen Landesbehörden soll sichergestellt werden, daß Behinderte auch künftig diese Linien, die eine Reihe von S-Bahnmerkmalen aufweisen, unentgeltlich in Anspruch nehmen können.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Paul Hoffacker


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die SPD und die GRÜNEN haben den Einzelplan in den wichtigsten Passagen abgelehnt.

    (Zurufe von der SPD)

    Sie sind demnach nicht bereit, eine Familienpolitik mitzutragen, welche die Lebens- und Erziehungsfähigkeit der Familie umfassend sichert.

    (Widerspruch bei der SPD)

    Im Gegenteil — wir haben es gerade von Herrn Hauck hier gehört —, die SPD und die GRÜNEN haben den Gedanken immer noch nicht aufgegeben, Geldleistungen an die Familie durch neue Schulden zu finanzieren. Das ist unsozial und familienfeindlich.

    (Beifall bei der CDU/CSU)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Herr Kollege Hoffacker, gestatten Sie eine Zwischenfrage des Abgeordneten Walther?

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Paul Hoffacker


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident, ich habe nur so wenig Zeit. Ich möchte gern reden können.
    Meine Damen und Herren, Sie handeln familienfeindlich. Herr Kollege Hauck hat in seinem Nekrolog auf die Familienpolitik der SPD — ich glaube, das hat er gar nicht gemerkt, aber ich darf mich dafür sehr bedanken — deutlich gemacht, was die SPD-geführte Bundesregierung hier in der Vergangenheit angestellt hat. Sie hat das große und das kleine soziale Netz zerstört und beklagt sich jetzt über die Scherben, die sie verursacht hat.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zurufe von der SPD)

    Damit sind wir nicht einverstanden.

    (Dr. Diederich [Berlin] [SPD]: Das sind doch Märchen, Herr Hoffacker!)

    — Herr Diederich, ich weiß j a, daß die SPD hier den ganzen Tag gekniffen hat und daß sie kneift. Sie kneift und keift und tut das selbst in diesen Abendstunden. Lassen Sie uns doch ein bißchen in Frieden darüber reden! Das ist viel vernünftiger, und damit kommen wir auch weiter.
    Herr Hauck, Sie sind nicht ganz auf dem laufenden.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zurufe von der SPD)

    Der Caritas-Verband hat im Gegensatz zur SPD-Fraktion Lehre angenommen. Nach dem Hearing hat dieser Verband mit uns verhandelt und sich bedankt, daß wir die Vorschläge angenommen haben. Das ist etwas ganz Neues. Hier wäre ein neues
    Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 44. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1983 3233
    Dr. Hoffacker
    Lebensgefühl für die SPD. Ich würde Sie beglückwünschen, wenn auch Sie hier Lehre annähmen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zurufe von der SPD)

    Meine Damen und Herren, Herr Hauck hat davon gesprochen, daß wir langfristige Reformen brauchen. Ich kann das sehr unterstützen. Ich würde Sie bitten und einladen, sich hier anzuschließen und vielleicht, so meine ich, mit dem Geld nicht so umzugehen, wie Sie das in der Vergangenheit getan haben.

    (Zurufe von der SPD)

    Die SPD schielt immer noch sehnsüchtig nach dem nicht selbst verdienten Geld, um damit Löcher zu stopfen, wie sie meint, um damit eine Strukturpolitik zu machen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zurufe von der SPD)

    Sie wendet sich ab von der Wirklichkeit. Sie scheut sich vor der Haftung aus vorangegangenem Tun und auch vor der Haftung aus dem Unterlassen. Sie ist nicht bereit, ein Stück positiven Weges weiterzugehen, sondern steht an der Klagemauer dieser Gegenwart und kann für die Zukunft abgemeldet werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zurufe von der SPD)

    Wenn Sie das genau wissen wollen, Herr Diederich und Herr Hauck, dann darf ich Ihnen — —(Anhaltende Zurufe von der SPD)

    — Mein Gott, was sind das für Schreihälse, das ist ja schrecklich, mein Gott!

    (Heiterkeit und Zurufe von der CDU/CSU) Da kann man gar nicht normal reden.

    Ich wollte Ihnen jetzt mal Ihren eigenen Antrag vorhalten. Sie haben da so einen Antrag eingebracht, der das Bundeskindergeld mit einbezieht, der also eine ganze Menge von ganz wichtigen, wie Sie meinen, Vorstellungen einbezieht. Dabei haben aber die Herren, die das formuliert haben, vergessen, daß sie selbst vor zwei Jahren — 1982 — diese Regelung, die sie jetzt wiederherstellen wollen, abgeschafft haben gegen die Stimmen der CDU/CSU. Dies muß man mal deutlich sagen.

    (Dr. Marx [CDU/CSU]: Die wechseln die Politik wie das Hemd!)

    Meine Damen und Herren, wenn Sie ein so kurzes Gedächtnis haben, dann können Sie das natürlich bei sich abbuchen.

    (Zurufe von der SPD)

    Wir haben das nachgeprüft, und ich glaube, das ist nicht so gut.
    Damit ich mal ein wenig das Feld ändere, wende ich mich den GRÜNEN zu. Da können Sie sich ein bißchen erholen in der Krakeelerei, damit das also auch etwas deutlich wird.

    (Heiterkeit bei der CDU/CSU — Zurufe von der SPD)

    Die GRÜNEN — Frau Schoppe, Sie sind so ganz allein; ach doch, da hinten sitzen noch ein paar — sind im Umgang mit dem Geld besonders skrupellos. Ihr Spiel mit -zig Millionen im Ausschuß hat also schon sehr großen Eindruck auf uns gemacht, nur läßt das jeden Ernst in der Sache vermissen. Wenn man die GRÜNEN im Ausschuß so hört, dann meint man, sie verwechseln den Haushaltsausschuß mit dem Sandkasten.

    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU — Conradi [SPD]: Arroganter Schnösel!)

    Das kann man natürlich machen, nur darf man dann nicht verlangen, daß man ernstgenommen wird. Auch dafür ein schönes, ein sehr gutes Beispiel.

    (Anhaltende Zurufe von den GRÜNEN und der SPD)

    — Lassen Sie mich das doch mal bringen. Das ist Ihnen doch allen vorgelegt worden. Schauen Sie mal hier: Sachgebiet 63. Da soll also ein „Initiativenfonds" mit 165 Millionen DM eingerichtet werden. Wenn Sie das jetzt in der Begründung lesen, würde ich sagen, ist das sehr erhellend für die Einstellung, die die GRÜNEN zu dieser Bundesrepublik haben. Da meint man ja in der Tat, wir bestünden lediglich aus psycho-somatischen und psycho-sozialen Kranken, die ganze Bundesrepublik sei ein Krankenhaus,

    (Zuruf von der CDU/CSU: Die schließen von sich auf andere!)

    und die geschlagenen und vergewaltigten Frauen stünden in Reihen an, um in Frauenhäusern untergebracht zu werden.

    (Zurufe von den GRÜNEN und der SPD)

    Meine Damen und Herren, es ist richtig schade, daß Sie so gar nichts vom Lebensglück verstehen.

    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU — Zurufe von den GRÜNEN und der SPD)

    Ich würde also meinen, so ein Fonds — —

    (Anhaltende Zurufe von der SPD)

    Da steht noch viel mehr drin. Da steht drin: Entwicklung neuer Lebensformen. Das haben wir doch schon hier im Bundestag erlebt. Also, meine Damen und Herren, ich bin mehr davon angetan, daß sich unsere Bürger waschen, rasieren können, sich mitteleuropäisch kleiden und daß sie sich einigermaßen in der Menschheit wohlfühlen.

    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU — Zurufe von den GRÜNEN und der SPD — Zuruf des Abg. Dr. Diederich [Berlin] [SPD])

    — Herr Diederich, das müssen Sie mir zugeben, das ist doch ein kleiner Wunsch, mehr nicht. Das Lebensglück ist selbst in diesen kleinen Dingen enthalten.

    (Anhaltende Zurufe von der SPD)

    — Mein Gott, was seid ihr wieder laut.
    3234 Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 44. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. Dezember 1983
    Dr. Hoffacker
    Also, ich möchte noch einmal zu dem Fonds zurückkommen. Es besteht kein Bedarf für diesen Fonds. Jetzt habe ich mir aufgeschrieben: Die Idee dazu ist ein verkümmerter Sproß eines pubertären Wachstumsprozesses. Dazu stehe ich auch jetzt noch. Ich meine, das wäre auch so. Das ist die Idee einer Fraktion, die also alle ihre Befindlichkeit, ihre Probleme, ihre persönlichen Nöte auf die Gesellschaft übertragen will, nur hat sie da falsch gelegen. Diese Gesellschaft, in der wir sind, mag ja nach Ihrer Vorstellung einige Ausfallserscheinungen haben, aber für uns ist sie positiv zu bewerten. Sie ist gesund. Einen solchen Fonds brauchen wir nicht.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Die Regierungskoalition hat Beschlüsse gefaßt, die der Familie helfen — im Gegensatz zu Ihnen und im Gegensatz zu Ihnen.

    (Zuruf des Abg. Egert [SPD])

    — Und jetzt muß ich wieder mal auf die SPD schauen. Sie versuchen j a hier die ganzen Tage, immer so den Eindruck zu erwecken, so mit der Leichenbittermiene — es steht Ihnen übrigens gut, ich gehe lieber aufrecht —,

    (Zuruf des Abg. Egert [SPD])

    wir hätten Kürzungen gemacht, wir hätten überall das Kindergeld gekürzt und was weiß ich sonst alles getan.
    Meine Damen und Herren, damit das mal klar ist: Wir haben das Kindergeld nicht gekürzt — wenn Sie das noch nicht gemerkt haben sollten —, sondern wir haben eine Regelung eingeführt, die die Subsidiarität und die Solidarität — wo ist Herr Hauck, er hat doch von der Subsidiarität gesprochen? — deutlich macht. Diejenigen, die mehr Geld haben, müssen Opfer bringen, und diejenigen, die weniger haben, die sollen davon profitieren. Ich meine, das sei ein Solidargedanke, den die Union gemeinsam mit der FDP vertritt, und darüber freuen wir uns sehr.

    (Egert [SPD]: Sie freuen sich viel zu früh!)

    Entgangen ist Ihnen offenbar auch im Haushaltsausschuß, meine Damen und Herren, daß wir gerade für diejenigen, die sich schlechter stehen, etwas mehr tun. Wir haben nämlich die Vorschußkasse für die Unterhaltssicherung aufgestockt. Ich bin sehr dankbar, daß Sie da mitgestimmt haben.

    (Lambinus [SPD]: Es gibt auch vernünftige Sachen!)

    Aber wir mußten natürlich auch einige kritische Bemerkungen anbringen. Wir haben den Modellmaßnahmenetat und den Forschungsetat, ein wenig an die Zügel genommen; denn hinter diesen Modellmaßnahmen haben wir noch einen ganzen Teil überholter Ideologie der SPD-geführten Bundesregierung feststellen können.

    (Egert [SPD]: Sie haben das Näschen dafür!)

    Das steckte noch so etwas von dem verhängnisvollen zweiten familienpolitischen Bericht Ihrer Regierung drin. Davon wollen wir eigentlich gar nicht mehr gerne hören.

    (Zurufe von der SPD)

    — Sie erinnern sich doch. Sie haben doch den politischen Teil geprägt, in dem steht, daß die Kindererziehung eine gesellschaftliche Aufgabe sei. Sie haben geleugnet, daß es originäre Kindererziehung gebe. Wissen Sie, ich habe fünf liebe Kinderlein und bin sehr froh, daß ich die Erziehung machen kann und nicht einer von Ihnen geprägten Gesellschaft übertragen muß.

    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Dr. Diederich [Berlin] [SPD]: Das ist doch Quatsch, Herr Hoffacker!)

    Meine Damen und Herren, wir sind auch dagegen, daß Sie diese Irrlehre von der Emanzipation der Frau um jeden Preis durchsetzen wollen. Sie haben offenbar überhaupt keine Kavaliersgefühle mehr. Sie müssen sich mal mit einer jungen Frau sehen lassen. Sie sollten mal sehen, wie gut sich das macht.

    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Egert [SPD]: Was sind Sie für ein Dummkopf; es tut mir leid!)

    Im übrigen sind wir auch dagegen, daß Sie die Frau wieder an den Herd stellen lassen wollen. Das tun wir nicht. Unsere Frauen können kochen, und die Männer sehen gut aus. Sehen Sie, das ist wichtig.

    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Wir wollen also nicht, daß die Steuerzahler diese Modellmaßnahmen, die eigentlich nur das Unglück über uns hereinbringen, länger finanzieren. Wir folgen dem Bundesrechnungshof. Der Bundesrechnungshof hat uns gemahnt, wir sollten das einmal deutlich studieren und nachgucken. Wir werden das streichen, wenn es notwendig ist.

    (Lebhafte Zurufe von der SPD)

    Ich muß ein wenig schneller machen, ich habe nur noch vier Minuten Zeit.

    (Egert [SPD]: Vier Minuten zu lange! — Weitere Zurufe von der SPD)