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ID1004205300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/42 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 42. Sitzung Bonn, Dienstag, den 6. Dezember 1983 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 2865A Begrüßung des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für das Flüchtlingswesen, Poul Hartling 2955 B Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 6. Dezember 1982 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Französischen Republik über den Bau einer Straßenbrücke über den Rhein zwischen Sasbach und Marckoldsheim — Drucksache 10/252 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr — Drucksache 10/688 — 2865 A Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Zweiten Protokoll vom 17. Februar 1983 zur Änderung und Ergänzung des Abkommens vom 22. April 1966 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Japan zur Vermeidung der Doppelbesteuerung bei den Steuern vom Einkommen und bei einigen anderen Steuern — Drucksache 10/461 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 10/694 — 2865 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Feuerschutzsteuergesetzes — Drucksache 10/556 —Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 10/714 — 2865 D Zweite Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1984 (Haushaltsgesetz 1984) — Drucksachen 10/280, 10/534 — Beschlußempfehlungen und Bericht des Haushaltsausschusses in Verbindung mit Zweite Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Maßnahmen zur Entlastung der öffentlichen Haushalte und zur Stabilisierung der Finanzentwicklung in der Rentenversicherung sowie über die Verlängerung der Investitionshilfeabgabe (Haushaltsbegleitgesetz 1984) — Drucksachen 10/335, 10/347 — Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses — Drucksachen 10/690, 10/691 — Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidialamt — Drucksachen 10/631, 10/659 — . . . . 2866 A II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 42. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 6. Dezember 1983 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag — Drucksachen 10/632, 10/659 — Conradi SPD 2866 C Wolfgramm (Göttingen) FDP 2867 C Seiters CDU/CSU 2868 B Einzelplan 03 Bundesrat — Drucksachen 10/633, 10/659 — . . . . 2868 D Einzelplan 06 Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern — Drucksachen 10/636, 10/659 — und Art. 23, 24, 24a, 25 und 25a des Entwurfs des Haushaltsbegleitgesetzes 1984 — Drucksachen 10/335, 10/347, 10/690, 10/691 — in Verbindung mit Einzelplan 36 Zivile Verteidigung — Drucksachen 10/656, 10/659 — in Verbindung mit Einzelplan 33 Versorgung — Drucksache 10/654 — Kühbacher SPD 2869 A Gerster (Mainz) CDU/CSU 2872 D Dr. Ehmke (Ettlingen) GRÜNE 2878 A Dr. Hirsch FDP 2881 D Dr. Schmude SPD 2885 C Dr. Laufs CDU/CSU 2889A Schäfer (Offenburg) SPD 2893 B Baum FDP 2896 D Dr. Zimmermann, Bundesminister BMI 2898 D Namentliche Abstimmung 2904 C Einzelplan 07 Geschäftsbereich des Bundesministers der Justiz — Drucksachen 10/637, 10/659 — in Verbindung mit Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht — Drucksachen 10/646, 10/659 — Helmrich CDU/CSU 2906 C Schmidt (München) SPD 2908 D Kleinert (Hannover) FDP 2911 B Schily GRÜNE 2912 C Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 2914 B Einzelplan 12 Geschäftsbereich des Bundesministers für Verkehr — Drucksachen 10/642, 10/659 — Hoffmann (Saarbrücken) SPD 2916 C Metz CDU/CSU 2920 B Drabiniok GRÜNE 2922 C Hoffie FDP 2924 C Dr. Dollinger, Bundesminister BMV . . 2926 C Einzelplan 13 Geschäftsbereich des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen — Drucksachen 10/643, 10/659 — Dr. Friedmann CDU/CSU 2928 B Paterna SPD 2930 B Hoffie FDP 2933 B Frau Reetz GRÜNE 2934 D Dr. Schwarz-Schilling, Bundesminister BMP 2936 D Einzelplan 25 Geschäftsbereich des Bundesministers für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau — Drucksachen 10/649, 10/659 — und Art. 26 a des Entwurfs des Haushaltsbegleitgesetzes 1984 — Drucksachen 10/335, 10/347, 10/690, 10/691 — Müntefering SPD 2939 B Echternach CDU/CSU 2942 A Sauermilch GRÜNE 2944 D Gattermann FDP 2946 D Dr. Schneider, Bundesminister BMBau 2948 C Einzelplan 30 Geschäftsbereich des Bundesministers für Forschung und Technologie — Drucksachen 10/651, 10/659 — Dr. Stavenhagen CDU/CSU 2952 C Vosen SPD 2955 B Dr.-Ing. Laermann FDP 2958 D Frau Dr. Bard GRÜNE 2961 A Dr. Riesenhuber, Bundesminister BMFT 2962 D Einzelplan 31 Geschäftsbereich des Bundesministers für Bildung und Wissenschaft — Drucksachen 10/652, 10/659 — Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 42. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 6. Dezember 1983 III und Art. 22 des Entwurfs des Haushaltsbegleitgesetzes 1984 — Drucksachen 10/335, 10/347, 10/690, 10/691 — Vogelsang SPD 2966 B Dr. Rose CDU/CSU 2968 B Dr. Jannsen GRÜNE 2971 B Neuhausen FDP 2972 C Frau Dr. Wilms, Bundesminister BMBW 2974 C Einzelplan 23 Geschäftsbereich des Bundesministers für wirtschaftliche Zusammenarbeit — Drucksachen 10/648, 10/659 — Brück SPD 2977 C Schröder (Lüneburg) CDU/CSU 2980 C Frau Gottwald GRÜNE 2983 B Frau Seiler-Albring FDP 2985 B Dr. Hauchler SPD 2987 D Dr. Pinger CDU/CSU 2991 A Dr. Warnke, Bundesminister BMZ . . 2993 B Einzelplan 27 Geschäftsbereich des Bundesministers für innerdeutsche Beziehungen — Drucksachen 10/650, 10/659 — Heimann SPD 2997 B Stiegler SPD 2999 B Frau Berger (Berlin) CDU/CSU 3000 C Schneider (Berlin) GRÜNE 3003 A Ronneburger FDP 3005 A Windelen, Bundesminister BMB . . . 3006 D Nächste Sitzung 3008 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 3008 B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 42. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 6. Dezember 1983 2865 42. Sitzung Bonn, den 6. Dezember 1983 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. h. c. Lorenz 9. 12. Offergeld 9. 12. Pauli 9. 12. Petersen 9. 12. Rapp (Göppingen) 9. 12. Dr. Stark (Nürtingen) 9. 12. Stockleben 9. 12. Schlaga 6. 12. Schmidt (Hamburg) 9. 12. Schreiner 9. 12. Voigt (Frankfurt) ** 6. 12. Frau Dr. Wex 9. 12. Dr. Wittmann 9. 12. Dr. Wörner 6. 12. ** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Friedrich Zimmermann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    An dieser Entscheidung hatte die deutsche Delegation einen maßgeblichen Anteil.
    Mit der DDR und der CSSR führen wir Expertengespräche nicht erst seit gestern, und wir führen sie ununterbrochen fort. Mit Österreich und der Schweiz haben wir Ministergespräche geführt, wobei es um die Luftreinhaltung, das bleifreie Benzin ging. Wir haben dort volle Unterstützung gefunden.
    Zu den umfassenden internationalen Bemühungen gehört eine multilaterale Konferenz auf Mini-
    Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 42. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 6. Dezember 1983 2901
    Bundesminister Dr. Zimmermann
    sterebene über Wald- und Gewässerschäden, über Luftverschmutzung, die auf Grund eines Briefwechsels des Bundeskanzlers mit Generalsekretär Andropow im Juni 1984 in München stattfinden soll. — Alle diese Maßnahmen sind Elemente des Aktionsprogramms „Rettet den Wald", dem das Bundeskabinett am 6. September zugestimmt hat. Das Programm wird fortlaufend aktualisiert und neuen Erkenntnissen angepaßt.
    Zu diesem Aktionsprogramm gehört auch die Stiftung „Wald in Not". Aufgabe dieser Stiftung ist es, das private Engagement jeden Bürgers zur Rettung des Waldes zu fördern und zu nutzen.
    Auch in den nächsten Jahren werden wir uns um die Luftreinhaltung besonders intensiv kümmern müssen. Dazu gehören die weitere Erforschung der Ursachen des Waldsterbens und die Entwicklung fortschrittlicher Verfahren zur Verminderung von Schadstoffen in der Luft. Nach der Rauchgasentschwefelung werden insbesondere neue Technologien gegen die Stickoxide benötigt. Das ist vor allem für die Weiterentwicklung von umweltfreundlichen Kraftwerken notwendig, damit der Einsatz der heimischen Kohle umweltpolitisch vertretbar bleibt und damit auch in Zukunft die wichtige Rolle der Kohle in unserer Energieversorgung gesichert werden kann.
    Im Gewässerschutz sind wir dem Ziel ein weiteres Stück nähergekommen, die Einleitung von Schadstoffen schon an der Quelle zu vermeiden oder zumindest zu vermindern. In diese Richtung zielen auch die im Haushaltsentwurf 1984 maßgeblich erhöhten Mittel für Modellvorhaben, mit denen neue Technologien zur Vermeidung besonders gewässergefährdender Schadstoffe gefördert werden. Am 30. August habe ich dem Innenausschuß den erforderlichen Bericht erstattet.


Rede von Richard Stücklen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Herr Bundesminister, darf ich Sie bitte noch einmal unterbrechen. — Meine Damen und Herren, ich bitte, doch Platz zu nehmen und die Gespräche untereinander so zu dämpfen, daß sie nicht hier vorne als störend empfunden werden müssen. Ich darf darum nach allen Seiten hin bitten.

(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Friedrich Zimmermann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Der Erfahrungsbericht zum Abwasserabgabengesetz bildet eine solide Basis, um Wirkung und Praktikabilität des Gesetzes mit allen Beteiligten unvoreingenommen zu erörtern. Es kann nur um Verbesserungen gehen; weniger Umweltschutz wird es auch in diesem Bereich nicht geben.
    Die Lösung der Probleme der Werra-Versalzung und der erheblich belasteten Elbe muß vorangebracht werden. Die DDR hat sich vor kurzem zu weiteren Gesprächen bereit erklärt. Voraussetzung ist eine gemeinsame Linie des Bundes und der vier beteiligten Länder.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    Mit Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen besteht Einvernehmen.

    (Dr. von Geldern [CDU/CSU]: Aber Hessen!)

    Ich hoffe zuversichtlich, daß sich auch Hessen diesem wichtigen umweltpolitischen Vorhaben nicht weiter verschließen wird.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Im Fall des bayerisch-thüringischen Grenzflusses Röden haben wir bekanntlich am 12. Oktober eine Vereinbarung mit der DDR über den Bau einer Abwasserbeseitigungsanlage bei der Stadt Sonneberg unterzeichnet, wobei sich der Freistaat Bayern und der Bund die entstandenen Kosten geteilt haben. Damit wurde ein erstes Etappenziel auf dem Weg zum gemeinsamen Umweltschutz in beiden Teilen Deutschlands erreicht.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Zum Schutz der Nordsee ist durchgesetzt worden, daß die Einbringung des in der Dünnsäure aus der Titandioxid-Produktion gelösten Grünsalzes bis Ende 1984 beendet wird — ein wichtiger Schritt auf dem Wege zur vollständigen Einstellung der Verklappung von Abfällen auf See.
    Ich werde die Umweltminister der Anliegerstaaten 1984 zu einer internationalen NordseeschutzKonferenz einladen. Ziel ist ein Konsens über gemeinsame konkrete Maßnahmen zur Verringerung der Nordseeverschmutzung.
    Im Bereich der Abfallwirtschaft hat das Kabinett am 14. September eine Vorschaltnovelle zum Abfallbeseitigungsgesetz beschlossen, um Abfalleinfuhr, -ausfuhr und -transit strengen Genehmigungsverfahren zu unterwerfen. Damit soll noch vor der geplanten dritten Novelle zum Abfallbeseitigungsgesetz eine unkontrollierte Beseitigung von gefährlichen Abfällen außerhalb der jeweiligen Staatsgrenzen unmöglich gemacht werden.
    Im Mittelpunkt der dritten Novelle zum Abfallbeseitigungsgesetz wird ein Verwertungsgebot für Abfälle stehen. Das weitere staatliche Vorgehen zur Verringerung des Abfallaufkommens aus Verpakkungen wird wesentlich davon abhängen, ob die Wirtschaft ihre Zusagen hinsichtlich der Stabilisierung des Marktanteils von Mehrwegverpackungen einhalten wird.
    In der Lärmschutzpolitik stehen Bemühungen und Initiativen zur Bekämpfung des Straßenverkehrslärms und des Lärms von Mopeds und anderen Kleinkrafträdern im Vordergrund. Gemeinsam mit dem Bundesminister für Verkehr ist das Vorhaben vorangebracht worden, lärmarmen Nutzfahrzeugen Benutzervorteile einzuräumen, um die Nachfrage nach solchen Fahrzeugen zu steigern.
    Zur Erarbeitung einer umfassenden Bodenschutzkonzeption ist eine interministerielle Arbeitsgruppe eingesetzt worden. Der Entwurf wird Anfang 1984 vorliegen.
    Im Bereich der Chemikalien hat mein Haus der EG-Kommission am 12. September 1983 den Entwurf einer Verordnung zugeleitet, die ein Verbot
    2902 Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 42. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 6. Dezember 1983
    Bundesminister Dr. Zimmermann
    des gesundheitsgefährdenden PCB in dem Hauptanwendungsgebiet der elektrotechnischen Geräte vorsieht, und die Kommission aufgefordert, unverzüglich auf der Basis des Entwurfs einen Vorschlag für die EG-weite Verbotsregelung vorzulegen.
    Ich werde demnächst einen zusammenfassenden Umweltbericht vorlegen. Er wird die Leitlinien und Schwerpunkte der Umweltpolitik für diese Legislaturperiode und darüber hinaus enthalten.
    Meine Damen und Herren, die innere Sicherheit ist eine Daueraufgabe für Bund und Länder. Im Umfeld der parlamentarischen Beratungen um den NATO-Doppelbeschluß hat es zahlreiche Demonstrationen gegeben. Diese Herausforderung ist hervorragend bestanden worden. Da vorhin vom „heißen Herbst" die Rede war: Ich habe dieses Wort nie gebraucht. Ich habe verboten, daß dieses Wort in meinem Haus verwendet wird.

    (Zuruf von der SPD)

    Allerdings hat ein erheblicher Teil der veröffentlichten Meinung dieses Wort absichtsvoll verwendet. Zwischen der Absicht, der Ankündigung der verschiedensten Gruppen und dem, was dann durchgeführt wurde, bestand Gott sei Dank ein erheblicher Unterschied.

    (Dr. Miltner [CDU/CSU]: Sehr richtig!)

    Aber bekanntlich muß man ja immer für den schlimmsten denkbaren Fall vorsorgen, nicht für den Fall, daß nichts passiert. Das ist wohl normal und unsere Verpflichtung.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    An dieser Stelle darf ich den Mitarbeitern in den Sicherheitsbehörden der Länder und des Bundes sowie den zahlreichen Polizeibeamten für ihren verantwortungsbewußten Einsatz herzlichst danken.

    (Beifall bei der CDU/CSU und bei Abgeordneten der FDP)

    Sie haben auch durch- ihr besonnenes Verhalten dazu beigetragen, daß die Aktionen überwiegend friedlich verliefen. Soweit trotzdem Straftaten begangen wurden, müssen sie verfolgt werden, denn es darf kein Sonderrecht für Straftäter bei sogenannten Friedensdemonstrationen geben.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    Es muß klar sein: Man kann nicht für den Frieden
    demonstrieren, wenn man selbst Gewalt anwendet.

    (Beifall bei der CDU/CSU und bei Abgeordneten der FDP)

    Die Bundesregierung darf und wird nicht hinnehmen, daß Gewalt an die Stelle von Überzeugung tritt. Das unbestrittene Recht auf Demonstration darf nicht zu Aktionen des Rechtsbruchs mißbraucht werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU und bei Abgeordneten der FDP)

    Die Bundesregierung behält auch den Rechtsextremismus in unserem Lande sorgfältig unter Beobachtung.

    (Zuruf von der SPD: Zu wenig!)

    Seit Herbst 1982 stellen die Verfassungsschutzbehörden zunehmend Kontakte zwischen rechtsextremistischen, insbesondere neonazistischen Gruppen und Angehörigen jugendlicher Randgruppen fest.
    Die Bedrohung der inneren Sicherheit, auch durch den Rechtsextremismus, hält an. Wir nehmen die Bedrohungen von links und rechts gleichermaßen ernst und werden sie gleichermaßen entschieden bekämpfen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Die Bundesregierung strebt eine Änderung des Demonstrationsrechts an. Sie hat einen Gesetzentwurf vorgelegt. Die Neufassung des § 125 des Strafgesetzbuches wird in diesem Hause sorgfältig und ausführlich diskutiert werden. Darüber hinaus muß über die Einführung von strafbewehrten Bestimmungen gegen Vermummung und sogenannte passive Bewaffnung im Versammlungsrecht entschieden werden sowie gegen die Aufforderung zur Teilnahme an verbotenen Demonstrationen. In Erfüllung des von den Koalitionsparteien vereinbarten Prüfauftrages lasse ich gegenwärtig bei den Ländern eine Umfrage durchführen, die als Entscheidungsgrundlage dienen wird.
    Am 1. November des kommenden Jahres ist die Einführung eines fälschungssicheren Personalausweises vorgesehen. In diesem Sommer sind das erste Mal datenschutzrechtliche Bedenken erhoben worden. Es war für mich verblüffend zu sehen, wie schnell sich manche Politiker von ihren früheren Äußerungen distanziert haben; denn auch sie hatten einmal dem Gesetz zur Änderung des Personalausweises zugestimmt. Es war vom Bundestag einstimmig verabschiedet worden und geht auf eine einstimmige Empfehlung der Innenministerkonferenz zurück.
    Ich bin überzeugt, daß der fälschungssichere Personalausweis bei der grenzüberschreitenden Kriminalität, nicht zuletzt bei der Bekämpfung des Terrorismus einen wichtigen Beitrag leisten wird. Der Sicherheitsgewinn wird noch höher sein, wenn wir den einheitlichen fälschungssicheren Reisepaß in ganz Europa haben, wie ihn die Länder der EG beschlossen haben.
    Der Einsatz von Computern hat in der Vergangenheit zu Auseinandersetzungen über den Datenschutz im Sicherheitsbereich geführt. Ich habe den Eindruck, die Diskussion versachlicht sich wieder. Ich betone: Der Datenschutz als Garantie für den Schutz der privaten Sphäre des einzelnen ist notwendig. Gleichberechtigt, aber nicht bevorrechtigt steht er neben den Erfordernissen der öffentlichen Sicherheit.
    In der Terrorismusbekämpfung konnten wir Ende 1982 bei der RAF sichtbare Erfolge erzielen. Inzwischen haben sich die „Revolutionären Zellen" zu einer starken Gefahr für die innere Sicherheit in unserem Lande entwickelt. Allein 1982 haben sich
    Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 42. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 6. Dezember 1983 2903
    Bundesminister Dr. Zimmermann
    die Zahlen der Terrorakte im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Auch in diesem Jahr wurden schwere Verbrechen verübt.
    Die Bekämpfung ist schwierig. Die Gruppen bestehen oft nur aus wenigen Personen, die nach außen abgeschottet sind und unter dem Deckmantel einer legalen bürgerlichen Existenz ihre Anschläge begehen. Wir müssen davon ausgehen, daß die „Revolutionären Zellen" ihre auf Ausnutzung gesellschaftlicher Konflikte gerichtete Strategie durch weitere Anschläge und öffentliche Aufforderung zur Gewalt auch künftig verfolgen werden.
    Die allgemeine Kriminalitätsentwicklung macht dem Innenminister Sorge. Die Zahl der Straftaten im letzten Jahr hat sich um 5,4% erhöht. Im Jahr 1981 war bereits die 4-Millionen-Grenze überschritten worden. Bagatelldelikte sind häufig der Einstieg in eine höherwertige Kriminalität.

    (Schily [GRÜNE]: Sehr wahr!)

    Die Zunahme der Kriminalität ist eine Herausforderung für uns alle.
    Ich habe Anfang vorigen Monats einen kriminellen Verein mit Sitz in Hamburg, die Hell's Angels, verboten und damit erstmals von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, die das Vereinsgesetz gegenüber kriminellen Gruppierungen bietet.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Das Vereinsverbot macht deutlich, daß die staatlichen Organe auch im Bereich der Kriminalität die neben der individuellen Strafverfolgung gegebenen gesetzlichen Möglichkeiten entschlossen einsetzen.
    Zur Ausländerpolitik: Die Eckpositionen der Bundesregierung — in der Regierungserklärung vom 4. Mai 1983 umrissen mit den Stichworten: Zuzugsbegrenzung, Rückkehrförderung und Integration — machen deutlich, welche Positionen wir einnehmen. Diese Positionen sind im übrigen auch von der früheren Bundesregierung vertreten worden. So steht es in den ausländerpolitischen Grundsatzbeschlüssen vom 3. Februar 1982. Es müßte also im grundsätzlichen eine weitgehende Übereinstimmung innerhalb dieses Hauses geben.
    Als Bundesinnenminister bin ich für Ausländerrecht und innere Sicherheit zuständig. Innere Sicherheit verlangt, daß die verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen miteinander auskommen. Zum sozialen Frieden gehört, daß Deutsche und Ausländer friedlich zusammenleben, und das kann man nicht gewährleisten, wenn man die Dinge in der Ausländerpolitik einfach treiben läßt. Wir brauchen klare Verhältnisse für Deutsche und Ausländer; beide Seiten müssen wissen, wie es in Zukunft weitergeht.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich halte nichts davon, illusionäre Forderungen aufzustellen, die die Leistungsfähigkeit des Gemeinwesens, vor allem unserer Städte und Gemeinden, und die die Aufnahmefähigkeit und die Aufnahmebereitschaft der deutschen Bevölkerung überbeanspruchen. Wir würden sonst das Gegenteil von dem erreichen, was wir wollen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Im Bundesinnenministerium wird gegenwärtig der Entwurf für eine umfassende Novellierung des Ausländergesetzes vorbereitet. Als Schwerpunkte nenne ich: Im Aufenthaltsrecht sollen die bisherigen Ermessenstatbestände durch Rechtsansprüche abgelöst werden. Wir werden den Aufenthaltsstatus nach Aufenthaltszwecken differenzieren. Ein Aufenthalt zu Studienzwecken soll künftig grundsätzlich nicht mehr zur Dauerniederlassung führen dürfen. Es ist unbestritten, daß die Bildungs- und Integrationschancen für diejenigen Ausländerkinder am besten sind, die vor der Einschulung in die Bundesrepublik Deutschland kommen. Deshalb bin ich persönlich für eine solche Regelung, die natürlich Härtefälle nicht ausschließt.
    Eine derartige, wie ich meine, vernünftige Regelung des Kindernachzugs ist im übrigen auch von den Sozialdemokraten vertreten worden. Nachzulesen ist das in dem Beschluß der SPD-Fraktionsvorsitzendenkonferenz vom 21. Mai 1982. Das ist also erst eineinhalb Jahre her.

    (Frau Dr. Däubler-Gmelin [SPD]: Längst überholt!)

    — So schnell sind Ihre eigenen Forderungen immer wieder überholt. Das ist eigenartig, gnädige Frau.

    (Frau Dr. Däubler-Gmelin [SPD]: Sie sind nicht auf dem laufenden!)

    Auch die Fraktionsvorsitzendenkonferenz der CDU/CSU hat im übrigen die gleiche Forderung erhoben. Ebenso stehen auch die sozialdemokratisch geführten Kommunen hinter diesem Konzept.

    (Frau Dr. Däubler-Gmelin [SPD]: Längst überholt!)