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    Plenarprotokoll 10/27 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 27. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 12. Oktober 1983 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 1791A Fragestunde — Drucksache 10/457 vom 7. Okt. 1983 — Schaffung zusätzlicher Ausbildungsplätze bei der Bundespost, insbesondere für Mädchen, durch Ersetzung der Kurzausbildung für bestimmte Aufgabengebiete durch eine Ausbildung als Verwaltungsangestellte MdlAnfr 1 07.10.83 Drs 10/457 Schreiner SPD Antw PStSekr Rawe BMP 1791 B, D ZusFr Schreiner SPD 1791 B, C ZusFr Paterna SPD 1791 D Aufstellung der Kosten für den Anschluß an Breitbandverteilnetze im Rahmen der Bundespostwerbung MdlAnfr 2 07.10.83 Drs 10/457 Paterna SPD Antw PStSekr Rawe BMP . . . . 1792 A, B, C, D ZusFr Paterna SPD 1792B, C ZusFr Frau Reetz GRÜNE 1792 C Umlage der Kosten für Hausverkabelungen zum Anschluß an Breitbandverteilnetze auch auf nichtanschlußwillige Mieter MdlAnfr 48 07.10.83 Drs 10/457 Paterna SPD Antw PStSekr Dr. Klein BMJ . . . 1793 A, C, D ZusFr Paterna SPD 1793B, C Mitbestimmung der wissenschaftlichen Mitarbeiter bei der Gesellschaft für Biotechnologische Forschung mbH MdlAnfr 20, 21 07.10.83 Drs 10/457 Frau Dr. Hickel GRÜNE Antw PStSekr Probst BMFT . 1793D, 1794A, C, D ZusFr Frau Dr. Hickel GRÜNE . . . . 1794C, D Effektivität des Programms zur Förderung von Investitionen auf dem Gebiet der Luftreinhaltung bei Altanlagen; Abfluß der Fördermittel MdlAnfr 41, 42 07.10.83 Drs 10/457 Berschkeit SPD Antw PStSekr Spranger BMI . . . 1795 A, B, C, D ZusFr Berschkeit SPD 1795B,C Vernichtung von Arbeitsplätzen in der Bundesrepublik Deutschland durch Verlegung von Betrieben oder Betriebsteilen nach Westberlin aus steuerlichen Gründen MdlAnfr 49, 50 07.10.83 Drs 10/457 Stahl (Kempen) SPD Antw PStSekr Dr. Häfele BMF 1795 D, 1796A,B,C,D, 1797A ZusFr Stahl (Kempen) SPD . 1796 A, B, D, 1797A Neufestsetzung der Einheitswerte für Grundbesitz MdlAnfr 51 07.10.83 Drs 10/457 Krizsan GRÜNE Antw PStSekr Dr. Häfele BMF . . . 1797 B,C ZusFr Krizsan GRÜNE 1797 B,C ZusFr Lambinus SPD 1797 C II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 27. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 12. Oktober 1983 Bewertung der Ergebnisse der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds angesichts der Widersprüche zwischen den Bemühungen der Weltbank und des Währungsfonds MdlAnfr 52, 53 07.10.83 Drs 10/457 Dr. Kübler SPD Antw PStSekr Dr. Häfele BMF 1797 D, 1798A,B,C,D, 1799A,B ZusFr Dr. Kübler SPD . . . . 1798 A, B, 1799A,B ZusFr Schlatter SPD 1798 B Honorarpraxis von Unternehmensberatungen im Zusammenhang mit der Beantragung von Zuschüssen zu Personalaufwendungen im Forschungs- und Entwicklungsbereich kleinerer und mittlerer Unternehmen MdlAnfr 61 07.10.83 Drs 10/457 Frau Simonis SPD Antw PStSekr Grüner BMWi . 1799C, 1800 B, C, D ZusFr Frau Simonis SPD 1800A ZusFr Stahl (Kempen) SPD 1800 B ZusFr Dr.-Ing. Laermann FDP 1800 C ZusFr Frau Blunck SPD 1800 D Auswirkungen einer Rohölverarbeitung durch die Erdölförderländer auf die Arbeitsplätze in der deutschen chemischen Industrie MdlAnfr 62, 63 07.10.83 Drs 10/457 Schlatter SPD Antw PStSekr Grüner BMWi 1801 A, B, C, D, 1802 A ZusFr Schlatter SPD 1801 A, B, C, D ZusFr Lennartz SPD 1802A Auswirkungen einer Erdölverarbeitung durch die Erdölförderländer auf die heimische erdölverarbeitende Industrie MdlAnfr 64, 65 07.10.83 Drs 10/457 Lennartz SPD Antw PStSekr Grüner BMWi 1802 A, B, D, 1803A,C ZusFr Lennartz SPD . . . . 1802 C, D, 1803A, B ZusFr Dr.-Ing. Laermann FDP 1803 C Dumping-Praktiken beim Import von Möbeln aus der DDR und anderen Ostblockländern; Resultate der Preisprüfungsverfahren des Bundesamtes für gewerbliche Wirtschaft MdlAnfr 66, 67 07.10.83 Drs 10/457 Dr. Göhner CDU/CSU Antw PStSekr Grüner BMWi . 1803D, 1804 A, C, D, 1805 A ZusFr Dr. Göhner CDU/CSU . . 1803D, 1804B, C ZusFr Cronenberg (Arnsberg) FDP . . . 1804 D ZusFr Frau Blunck SPD 1804D, 1805A Rechtsverunsicherungen im Handwerk durch unterschiedliche Beschäftigtenzahl gemäß § 4 SchwbG, § 1 LohnfortzahlungsG und anderer relevanter Gesetze und Verordnungen MdlAnfr 74, 75 07.10.83 Drs 10/457 Eylmann CDU/CSU Antw PStSekr Vogt BMA 1805 C Bearbeitungsdauer für Anträge auf Gewährung von Arbeitslosengeld oder Arbeitslosenhilfe MdlAnfr 80 07.10.83 Drs 10/457 Kirschner SPD Antw PStSekr Vogt BMA 1806 B, C, D ZusFr Kirschner SPD 1806B, C ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . 1806 C ZusFr Frau Reetz GRÜNE 1806 D Bewachung von Einrichtungen der Bundeswehr durch Unternehmen des privaten Bewachungsgewerbes MdlAnfr 89 07.10.83 Drs 10/457 Dr. Schöfberger SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 1807A, B ZusFr Dr. Schöfberger SPD 1807 B Art und Wirkungsweise der von der UdSSR gebauten sogenannten Bio-Bombe MdlAnfr 92 07.10.83 Drs 10/457 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw PStSekr Würzbach BMVg 1807 D, C, 1808A ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 1807 D ZusFr Frau Schoppe GRÜNE 1807 D Gefährdung der Anwohner von Truppenübungsplätzen durch Fehlschüsse, in besondere vom NATO-Truppenübungsplatz Bergen MdlAnfr 93 07.10.83 Drs 10/457 Krizsan GRÜNE Antw PStSekr Würzbach BMVg . . 1808 A, B, C ZusFr Krizsan GRÜNE 1808B, C ZusFr Frau Reetz GRÜNE 1808 C Neubau eines Waffenlagers südlich des Autobahnzubringers Rheinau-Achern MdlAnfr 94 07.10.83 Drs 10/457 Frau Reetz GRÜNE Antw PStSekr Würzbach BMVg 1808D, 1809A, B ZusFr Frau Reetz GRÜNE 1809A Aktuelle Stunde betr. Auswirkungen der Vorschläge der EG-Kommission auf die Lage milchproduzierender Betriebe in der Bundesrepublik Deutschland Frau Dr. Vollmer GRÜNE . . . . 1809C, 1820 A Susset CDU/CSU 1810 C Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 27. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 12. Oktober 1983 III Müller (Schweinfurt) SPD 1811A Bredehorn FDP 1812A Kiechle, Bundesminister BML 1813 B Oostergetelo SPD 1814C Brunner CDU/CSU 1815 D Paintner FDP 1816 C Immer (Altenkirchen) SPD 1817 B Eigen CDU/CSU 1818A Frau Zutt SPD 1819 A Schartz (Trier) CDU/CSU 1819 C Hornung CDU/CSU 1820 C Nächste Sitzung 1821 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 1823* A Anlage 2 Äußerung leitender Bundesgrenzschutzbeamter über den Abbau von Selbstschußanlagen an der innerdeutschen Grenze durch die DDR MdlAnfr 43 07.10.83 Drs 10/457 Immer (Altenkirchen) SPD SchrAntw PStSekr Spranger BMI . . . 1823* B Anlage 3 Übernahme des Entwurfs der CDU/CSU-Bundestagsfraktion über die Bereinigung des Bundesrechts durch die Bundesregierung MdlAnfr 46, 47 07.10.83 Drs 10/457 Dr. Sperling SPD SchrAntw PStSekr Dr. Klein BMJ . . . 1823* C Anlage 4 Verfassungsrechtliche Bedenken der Finanzgerichte Hamburg und Freiburg gegen das Investitionshilfegesetz; Anträge auf Aussetzung der Vollziehung MdlAnfr 54, 55 07.10.83 Drs 10/457 Dr. Bugl CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Häfele BMF . . . 1824*A Anlage 5 Verfassungsrechtliche Bedenken gegen den geplanten Ausschluß von Angehörigen der gesetzlichen Rentenversicherung vom Bezug einer Berufs- und Erwerbsunfähigkeitsrente MdlAnfr 79 07.10.83 Drs 10/457 Catenhusen SPD SchrAntw PStSekr Vogt BMA 1824* C Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 27. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 12. Oktober 1983 1791 27. Sitzung Bonn, den 12. Oktober 1983 Beginn: 13.00 Uhr
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    Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Gobrecht * 14. 10. Dr. Hackel 14. 10. Frau Dr. Hamm-Brücher 14. 10. Dr. Hauchler 12. 10. Herterich 14. 10. Frau Huber 14. 10. Jansen 14. 10. Jung (Düsseldorf) 14. 10. Klein (München) * 14. 10. Dr. Köhler (Duisburg) 14. 10. Landré 12. 10. Dr. Lenz (Bergstraße) 12. 10. Möllemann 14. 10. Offergeld 14. 10. Roth (Gießen) 14. 10. Schäfer (Mainz) 12. 10. Dr. Scheer 14. 10. Schemken 14. 10. Schmidt (Hamburg) 14. 10. Schmidt (Wattenscheid) 12. 10. Dr. Soell * 14. 10. Dr. Stark (Nürtingen) 14. 10. Dr. Stercken * 14. 10. Dr. Stoltenberg 12. 10. Stücklen 14. 10. Tietjen 14. 10. Voigt (Frankfurt) 13. 10. Vosen 12. 10. Frau Dr. Wex 14. 10. Dr. Wittmann 14. 10. Wissmann 14. 10. Zink 14. 10. für die Teilnahme an der 70. Konferenz der Interparlamentarischen Union Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Spranger auf die Frage des Abgeordneten Immer (Altenkirchen) (SPD) (Drucksache 10/457 Frage 43): Wie beurteilt die Bundesregierung die öffentlichen Äußerungen von leitenden Beamten des Bundesgrenzschutzes an der deutsch-deutschen Grenze, daß zwar die Selbstschußanlagen unmittelbar an der Grenze („wegen Überalterung") abgebaut würden, 600 Meter innerhalb der DDR jedoch ein Gürtel neuer, moderner und präziser funktionierender Schußapparate installiert würde, und wie wird die Bundesregierung gegebenenfalls darauf reagieren? Der Bundesregierung ist nur ein Fall bekannt, in dem ein Abteilungskommandeur des Bundesgrenzschutzes die Vermutung geäußert hat, daß an dem etwa 500 m im Landesinnern der DDR verlaufenden „Hinterlandzaun" (Schutzstreifenzaun), der bislang mit optischen und akustischen Alarmanlagen versehen ist, eine Selbstschußanlage neueren Typs als Ersatz für die vorne abgebaute installiert würde. Der Bundesregierung liegen keine Erkenntnisse vor, die diese Vermutung bestätigen. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Klein auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Sperling (SPD) (Drucksache 10/457 Fragen 46 und 47): Beabsichtigt die Bundesregierung - entsprechend des von Dr. Kohl und Dr. Zimmermann unterzeichneten Antrages der CDU/CSU-Bundestagsfraktion (Drucksache 8/3804) eine besondere sachkundige Stelle einzurichten, die bei der Erarbeitung von Rechtsvorschriften besonders die Notwendigkeit und ihre Praktikabilität prüft? Beabsichtigt die Bundesregierung den von Dr. Kohl und Dr. Zimmermann unterzeichneten Entwurf der CDU/CSU-Bundestagsfraktion über die Bereinigung des Bundesrechtes zu übernehmen, um das Gesetzeswesen übersichtlicher und verständlicher zu machen? Zu Frage 46: Die Bundesregierung beabsichtigt zur Zeit nicht, eine besondere Stelle für die in der Frage genannten Aufgaben einzurichten. Diese Aufgaben werden vielmehr vom Bundesministerium der Justiz im Rahmen der Rechtsförmlichkeitsprüfung wahrgenommen. Die Fragen der Notwendigkeit und der Praktikabilität von Rechtsvorschriften werden dabei besonders kritisch geprüft. Die Bundesregierung hat darüber hinaus am 13. Juli 1983 mehrere Maßnahmen zur Entbürokratisierung sowie Rechts- und Verwaltungsvereinfachung beschlossen. Danach sind alle Entwürfe von Rechts- und Verwaltungsvorschriften in jedem Stadium einer strengen Notwendigkeitsprüfung zu unterziehen; die Bundesminister des Innern und der Justiz werden die entsprechenden Grundsätze weiterentwikkeln und hierfür organisatorische Vorschläge vorlegen. Die Arbeiten der unter dem gemeinsamen Vorsitz dieser Bundesminister tagenden interministeriellen Arbeitsgruppe „Verbesserung des Gesetzgebungsprozesses", die auch die Prüfung der Gesetzgebungstätigkeit auf Praktikabilität, Verständlichkeit und Wirksamkeit nach einheitlichen Maßstäben sicherstellen soll, werden vordringlich fortgeführt. Zu Frage 47: Wesentliche Voraussetzung für die Reduzierung und Vereinfachung des geltenden Rechts ist seine Bereinigung, Feststellung und Dokumentation. Bei diesen Arbeiten werden veraltete und obsolete Vorschriften ausgesondert oder zur förmlichen Aufhebung ermittelt. Außerdem gibt diese Dokumentation einen Überblick über die Gebiete mit extrem hoher Änderungshäufigkeit und der damit verbundenen Unübersichtlichkeit. Sie wird es erleichtern, künftige Gesetze in die geltenden Gesetze einzupas- 1824* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 27. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 12. Oktober 1983 sen, Mehrfachregelungen und Abweichungen zu verhindern. Der geltende Text des Bundesrechts umfaßt etwa 4 200 Normenkomplexe mit etwa 100 000 Einzelvorschriften. Zur Zeit ist etwa ein Drittel dieser Einzelvorschriften bereinigt, festgestellt und in der JURIS-Normendatenbank gespeichert. Bei der jetzigen Ausstattung kann das Vorhaben erst 1990 abgeschlossen werden. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Häfele auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Bugl (CDU/CSU) (Drucksache 10/457 Fragen 54 und 55): Was gedenkt die Bundesregierung zu tun, um die durch die Finanzgerichte Hamburg (AZ II 76/83) und Freiburg (AZ III 130/83) geäußerten Zweifel an der Verfassungsmäßigkeit des Investitionshilfegesetzes vom 20. Dezember 1982 und die Rechtsunsicherheit, die durch die Freistellung der klagenden Arbeitgeber von der Abführung der Investitionshilfeabgabe entstanden ist, auszuräumen? Wie will die Bundesregierung unterbinden, daß durch die entstandene Rechtsunsicherheit in großem Umfang Rechtsbehelfe mit Anträgen auf Aussetzung der Vollziehung die Finanzverwaltung und im Lohnsteuerabzugsverfahren die Wirtschaft belasten? Die verfassungsrechtlichen Fragen sind im Gesetzgebungsverfahren eingehend mit dem Ergebnis geprüft worden, daß für die Investitionshilfeabgabe eine Gesetzgebungsbefugnis besteht und daß der Gesetzgeber auch ohne Verfassungsverstoß die Möglichkeit einer Ermäßigung der Abgabeschuld auf betriebliche Investitionen beschränken konnte. Die Bundesregierung sieht keine Möglichkeit, Rechtsbehelfe und Anträge auf Vollziehungsaussetzung zu unterbinden. Um Wirtschaft und Verwaltung nicht unnötig zu belasten, wird die Finanzbehörde bei Zustimmung des Rechtsbehelfsführers das Rechtsbehelfsverfahren ruhen lassen. In den Beschwerdeverfahren gegen die Entscheidungen des Finanzgerichts Hamburg und des Finanzgerichts Baden-Württemberg wird der Bundesfinanzhof Gelegenheit haben, über die Aussetzung der Vollziehung wegen behaupteter Verfassungswidrigkeit des Investitionshilfegesetzes zu befinden. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Vogt auf die Frage des Abgeordneten Catenhusen (SPD) (Drucksache 10/457 Frage 79): Wie bewertet die Bundesregierung die verfassungsrechtlichen Bedenken des Präsidenten des Bundessozialgerichts, Georg Wannagat, gegen den geplanten Ausschluß von Angehörigen der gesetzlichen Rentenversicherungen, die bis Ende 1983 für mindestens 60 Monate Beiträge entrichtet haben, vom Bezug einer Berufsunfähigkeitsrente und Erwerbsunfähigkeitsrente, wenn sie in den letzten 5 Jahren nicht mindestens 3 Jahre versicherungspflichtig beschäftigt waren, und welche Konsequenzen will die Bundesregierung aus den genannten verfassungsrechtlichen Bedenken für ihr Gesetzesvorhaben ziehen? Die Äußerungen des Präsidenten des Bundessozialgerichts beziehen sich auf die Vorschriften zur Neuregelung der Voraussetzungen für die Renten wegen Berufsunfähigkeit und Erwerbsunfähigkeit in der Fassung des Regierungsentwurfs des Haushaltsbegleitgesetzes 1984. Gegen diese Regelungen sind bekanntlich auch vom Bundesrat Bedenken erhoben worden, allerdings vorwiegend unter sozialpolitischen Aspekten. Die Bundesregierung will diesen Bedenken Rechnung tragen. Sie strebt eine Ausweitung der vorgeschlagenen Übergangsregelung dahin gehend an, daß alle Versicherten, die am 31. Dezember 1983 die Wartezeit von 60 Monaten für eine Rente wegen Berufsunfähigkeit oder Erwerbsunfähigkeit erfüllt haben, die Möglichkeit haben sollen, den Invaliditätsschutz in der Rentenversicherung durch Zahlung von freiwilligen Beiträgen aufrechtzuerhalten, dazu sollen auch die gesetzlichen Mindestbeiträge ausreichen. Eine solche Regelung steht nach Überzeugung der Bundesregierung in Übereinstimmung mit der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zur Tragweite des Eigentumsschutzes von Anwartschaften in der gesetzlichen Rentenversicherung.
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    Rede von Rudolf Müller


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Herr Kollege Susset, wenn Sie die Pressemeldungen von heute lesen, dann können Sie sie drehen und wenden, wie Sie wollen, eines ist sicher: Die EG steht wegen der Finanzierung des Agrarmarkts in einer tiefen, schweren Krise.
    Ich möchte hinzufügen: Es ist ein Trauerspiel ersten Ranges, was sich in dieser Situation Außen-, Finanz- und Agrarminister leisten. Sie treffen sich zwar fast jede Woche, aber das Ergebnis war bisher gleich null. Williamsburg, Stuttgart, Athen — überall nur Fehlanzeigen!

    (Freiherr von Schorlemer [CDU/CSU]: Den Haag, Dublin — das alles müssen Sie hinzuzählen!)

    Die Bundesregierung, meine sehr verehrten Damen und Herren, trägt eine gehörige Portion Schuld an dieser Entwicklung.

    (Eigen [CDU/CSU]: Was?)

    Herr Bundesminister Kiechle preist zwar überall, so wie Sie gerade auch, Herr Kollege Susset, sein Modell der Milchquotierung an. Aber selbst zu Hause finden Sie doch kaum Unterstützung. Die CDU/CSU-regierten Bundesländer sind nur halbherzig dabei. Das wissen Sie genausogut wie ich.

    (Susset [CDU/CSU]: Aber sie sind dabei!)

    Bei jeder Gelegenheit machen sie doch deutlich, daß sie von seinen Plänen im Grunde genommen überhaupt nichts halten. Schauen Sie sich doch an, was bisher in den Ausschüssen und Unterausschüssen beschlossen und gesagt worden ist. Sie wissen doch, was Sie alles tun müssen, um zu versuchen,
    wenigstens einige bei der Stange zu halten, Herr Kollege Susset.

    (Freiherr von Schorlemer [CDU/CSU]: Es sind alle dabei!)

    Die FDP, Ihr Koalitionspartner, hält zwar auch nichts davon, aber seit der letzten Wahl ist sie auf agrarpolitische Tauchstation gegangen.

    (Lachen bei der FDP)

    Sie wissen genau so gut wie ich: Auch in der Landwirtschaft wächst die Unruhe.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Bei der letzten Koalition waren das die einzigen, die überhaupt etwas davon verstanden haben!)

    Ehe überhaupt die Quotenregelung eingeführt ist, wird schon erbittert darüber gestritten, und zwar zu Recht; denn die Ungerechtigkeiten springen förmlich ins Auge.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren von der Koalition, wie wollen Sie den Landwirten klarmachen, daß in Zukunft gleich große Betriebe unterschiedliche Mengen Milch zu garantierten Preisen produzieren dürfen? Kein Landwirt wird die Milchproduktion aufgeben, selbst wenn er Alternativen hat, es sei denn, er bekäme für die Quoten einen guten Preis. Das bedeutet aber: Dem Quotenschacher wäre Tür und Tor geöffnet. Gewinner, Herr Kollege Susset, wären doch sicher nicht die bäuerlichen Familienbetriebe, und die tüchtigen Landwirte wären benachteiligt.
    Kein Wunder, daß die Milchproduzenten schon jetzt versuchen, ihre Ausgangsposition durch kräftige Ausdehnung der Produktion möglichst günstig zu gestalten. Der Anstieg der Milchproduktion und damit auch der Anstieg der Interventionsmengen sind mit eine Folge Ihres dauernden Geredes über die Einführung von Quoten. Deswegen sagen wir: Brüssel muß endlich klare Entscheidungen treffen. Die Landwirte müssen auch endlich wissen, was auf sie zukommt.
    Wir sind für eine restriktive Preispolitik,

    (Freiherr von Schorlemer [CDU/CSU]: Aha!)

    die über längere Zeit durchgehalten werden muß. Wenn Sie so fleißig wären wie wir und immer die Vorschläge der anderen Seite lesen würden, dann wüßten Sie, was wir in den letzten Jahren vorgeschlagen haben, dann würden Sie unser Konzept kennen. Aber das haben Sie leider nicht getan.

    (Susset [CDU/CSU]: Doch, wir haben es getan!)

    Wir sind für eine Lockerung der Interventionsmechanismen, weil es keine unbegrenzte Preis- und Absatzgarantie mehr geben kann. Wir sind aber für eine Beibehaltung der Drittlandsregelung; das wissen Sie auch. Wir sind für eine Erhöhung der Erzeugerabgabe, und zwar unter Berücksichtigung der benachteiligten Gebiete, der kleinen Vollerwerbsbetriebe und auch der bodenabhängigen Produk-



    Müller (Schweinfurt)

    tion. Wir wollen nicht, daß kleine und mittlere Betriebe zur Aufgabe gezwungen werden.

    (Freiherr von Schorlemer [CDU/CSU]: Mit Ihrer Preispolitik bestimmt!)

    Herr Minister und meine Damen und Herren von der Koalition, sorgen Sie deshalb endlich für eine sozial gerechtere Staffelung der Bundesmittel in der Altershilfe für Landwirte. Das wäre eine wirkliche Hilfe für kleine und mittlere Betriebe. Aber wir sehen: Die von Ihnen vielbeschworenen bäuerlichen Familienbetriebe werden, wenn sich Ihre Methode durchsetzt, wahrscheinlich wieder einmal auf der Strecke bleiben.

    (Beifall bei der SPD)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Abgeordnete Bredehorn.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Günther Bredehorn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich begrüße es ganz außerordentlich, daß wir in dieser Aktuellen Stunde einmal die Gelegenheit haben, die Auswirkungen der Vorschläge der EG-Kommission auf die bäuerliche Landwirtschaft zu diskutieren. Es geht hier um die fundamentale Entscheidung, ob auch zukünftig der bäuerliche Betrieb Leitbild unserer Agrarpolitik bleiben soll.
    In Art. 39 der Römischen Verträge sind als Ziele der EG-Agrarpolitik formuliert: erstens die sichere Versorgung mit qualitativ hochwertigen Nahrungsmitteln zu angemessenen Preisen, zweitens die Teilnahme der Landwirtschaft an der allgemeinen Einkommensentwicklung und drittens die Erhaltung der bäuerlichen Agrarstruktur und damit die Erhaltung möglichst vieler selbständiger Existenzen.
    Diese Agrarpolitik war erfolgreich, wie zwei Beispiele beweisen. 1969 gab ein Vier-Personen-Haushalt von seinem Einkommen 23,4 % für Nahrungsmittel aus, im Jahre 1982 waren es noch 19 %. Im Jahre 1969 betrug das landwirtschaftliche Durchschnittseinkommen 12 150 DM je Familienarbeitskraft, im Jahre 1982 betrug es 24 000 DM je Familienarbeitskraft.
    Für die große Mehrheit der bäuerlichen Familienbetriebe hat die Milchproduktion existentielle Bedeutung. Darum war es politisch richtig und gewollt, durch ein Interventionspreissystem für Butter und Magermilch diesen bäuerlichen Betrieben ein gewisses Einkommen zu ermöglichen. Unsere augenblicklichen Finanzschwierigkeiten — im Jahre 1982 kostete der Milchmarkt über 8 Milliarden DM, und es ist zu befürchten, daß diese Summe 1983 12 Milliarden DM erreichen wird — rühren daher, daß wir diese Interventionspreise unbeschränkt, für jede Menge garantieren. Das kommt sicher daher, daß wir uns vor über 20 Jahren in einer Mangelsituation befanden, während wir jetzt eine Überschußproduktion zu bewältigen haben, die in diesem Jahr über 120 % erreichen wird, d. h. jeder sechste Liter Milch ist auf dem EG-Markt nicht zu verkaufen.
    Die von der EG-Kommission gestellte Analyse der derzeitigen schwierigen Situation, welche von stagnierendem Verbrauch an hochwertigen Nahrungsmitteln und einer auf Hochtouren laufenden Agrarproduktion ausgeht, und durch entsprechenden Zustrom an Substituten noch verschärft wird, ist sicher richtig. Wenn das System der Agrarmarktordnung nicht schweren Schaden nehmen soll, sind Korrekturen der EG-Agrarpolitik unumgänglich.
    Leitbild der europäischen Agrarpolitik muß aus der Sicht der FDP-Fraktion aber der bäuerliche Familienbetrieb sein und bleiben, sowohl aus gesellschaftspolitischen und ökologischen wie aus Arbeitsmarktgründen.
    Wir haben als FDP-Fraktion die Position unseres Bundesministers Kiechle zur Kenntnis genommen. Wir akzeptieren auch die Suche nach dem Kompromiß in Brüssel und Athen und wo auch immer und wie schwierig es ist. Nur, meine Damen und Herren von der Opposition, sind wir nicht auf Tauchstation gegangen, wie Sie uns vorwerfen. Ich werde die Position der FDP hier noch einmal ganz deutlich darstellen. Das bedeutet, die bäuerlichen Familienbetriebe nicht über den Preisdruck kaputtzumachen; das wollen Sie aber.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Bevor ich zur Wertung der Kommissionsvorschläge komme, möchte ich einmal darstellen, wo die Überschußmengen produziert werden. In der Bundesrepublik Deutschland haben wir einen Durchschnittskuhbestand je Betrieb von 16 Kühen. In der EG haben 77 % der Milchviehbetriebe bis zu 20 Kühe und erzeugen damit 30 % der Milch. Das heißt also, 70 % der gesamten Milch in der EG werden von nur 23 % der Betriebe mit mehr als 20 Kühen erzeugt.

    (Müller [Schweinfurt] [SPD]: Aber Sie haben doch unser Konzept unterstützt! Warum sind Sie jetzt dagegen?)

    Daher ist die von der EG-Kommission vorgeschlagene Quotenregelung oder Kontingentierung der Milchmenge zur Eindämmung der Überschußproduktion nach meiner Auffassung mehr als ein Schritt in die falsche Richtung. Die Verwirklichung derartiger Pläne ist das Ende jeglicher Marktwirtschaft, verhindert für die nächsten Jahre jeglichen Strukturwandel, führt zu mehr Dirigismus und Bürokratie und trägt in keiner Weise der sozialen Komponente des staatlich garantierten Milchpreises Rechnung.
    Die Kontingentierung führt nach meiner Auffassung zur Existenzgefährdung einer Vielzahl klein-und mittelbäuerlicher Betriebe,

    (Beifall bei der SPD)

    denen durch die Vergabe von Quoten jede Chance auf Entwicklung genommen wird. Tatsache ist doch, daß durch die geplante Quotenregelung für bereits bestehende größere Milchviehbetriebe auch in Zukunft die Absatz- und Preisgarantie für die bisher produzierte Milchmenge erhalten bleibt, hingegen haben kleinere Betriebe keine Chance, ihre



    Bredehorn
    steigenden Betriebskosten über eine Erhöhung ihrer Milchproduktion aufzufangen und ihren Einkommensstandard zu erhalten. Daher ist dieser Vorschlag nicht nur unsozial, sondern auch politisch gegenüber den Bürgern und Steuerzahlern nicht zu verantworten.
    Ich wende mich ganz entschieden gegen jeden Versuch, der Öffentlichkeit die Quotenregelung als Schutz für kleinere und mittlere bäuerliche Betriebe zu verkaufen. Genau das Gegenteil ist der Fall.
    In der schwierigen Situation auf dem Milchmarkt ist heute mehr denn je auch die Solidarität innerhalb des Berufsstandes gefordert.