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ID1002120800

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    Plenarprotokoll 10/21 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 21. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 14. September 1983 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 1387 A Fragestunde — Drucksache 10/377 vom 9. September 1983 — Unzulängliche Durchführung von FAO-Projekten MdlAnfr 1, 2 09.09.83 Drs 10/377 Dr. Meyer zu Bentrup CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML 1387 B, D, 1388A, B, C ZusFr Dr. Meyer zu Bentrup CDU/CSU 1388A ZusFr Eigen CDU/CSU 1388 B ZusFr Frau Dr. Martiny-Glotz SPD . . 1388 B Vorlage einer Schadstoff-Verordnung zur Festlegung von Höchstmengen an Schwermetallen und Tierarzneimitteln in Lebensmitteln MdlAnfr 3 09.09.83 Drs 10/377 Frau Dr. Martiny-Glotz SPD Antw StSekr Chory BMJFG . 1388D, 1389C, D, 1390A, B, C ZusFr Frau Dr. Martiny-Glotz SPD . . 1389C,D ZusFr Eigen CDU/CSU 1390A ZusFr Frau Blunck SPD 1390A ZusFr von Schmude CDU/CSU 1390 B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 1390 B Verhinderung des weiteren Verkaufs von Arzneimitteln bei Bekanntwerden schädlicher Nebenwirkungen bis zur Feststellung der Unbedenklichkeit, z. B. bei den Rheumamitteln Coxigon und Amunogits/Osmogit MdlAnfr 4 09.09.83 Drs 10/377 Frau Dr. Martiny-Glotz SPD Antw StSekr Chory BMJFG . . 1390C, 1391A, B ZusFr Frau Dr. Martiny-Glotz SPD . . . 1391A Einbeziehung von Fuß- und Radwegen zur Verkehrsberuhigung in die Bebauungspläne der Gemeinden und deren Finanzierung MdlAnfr 5, 6 09.09.83 Drs 10/377 Frau Weyel SPD Antw PStSekr Dr. Jahn BMBau 1391 C, D, 1392 A, B, C ZusFr Frau Weyel SPD 1391 D, 1392 B ZusFr Schmitt (Wiesbaden) SPD . . . 1392 C Erhöhung der Ausbildungszuschüsse für die betriebliche Ausbildung von körperlich, geistig oder seelisch Behinderten MdlAnfr 40, 41 09.09.83 Drs 10/377 Reimann SPD Antw PStSekr Vogt BMA 1393A, C ZusFr Reimann SPD 1393A, C Haushaltsmittel 1983 und 1984 für Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen der Bundesanstalt für Arbeit MdlAnfr 42, 43 09.09.83 Drs 10/377 Peter (Kassel) SPD II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 21. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 14. September 1983 Antw PStSekr Vogt BMA . . . 1393D, 1394A, B ZusFr Peter (Kassel) SPD . . . 1393D, 1394A, B Stationierung amerikanischer Hubschrauber und Starrflügler auf dem Militärgelände in Wiesbaden-Erbenheim MdlAnfr 45, 46 09.09.83 Drs 10/377 Schmitt (Wiesbaden) SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg 1394 C, D, 1395A, B ZusFr Schmitt (Wiesbaden) SPD . . . 1394C, D ZusFr Frau Weyel SPD 1395A Informierung der Bevölkerung und der Kommunen über geplante militärische Anlagen MdlAnfr 48 09.09.83 Drs 10/377 Dr. Scheer SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 1395 C, D, 1396A,C,D ZusFr Dr. Scheer SPD 1395D, 1396A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 1396A ZusFr Jungmann SPD 1396 B ZusFr Krizsan GRÜNE 1396 C ZusFr Frau Dr. Czempiel SPD 1396 D Zusammenarbeit des Bundesministers der Verteidigung mit anderen Bundesministerien in Fragen der Umweltbelastung durch militärische Anlagen MdlAnfr 49 09.09.83 Drs 10/377 Kolbow SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . 1397A, B, C, D, 1398 B ZusFr Kolbow SPD 1397A, B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 1397 B ZusFr Schmitt (Wiesbaden) SPD . . . 1397 D ZusFr Dr. Scheer SPD 1398A ZusFr Krizsan GRÜNE 1398 B Einberufung von im elterlichen Landwirtschaftsbetrieb tätigen Wehrpflichtigen MdlAnfr 50 09.09.83 Drs 10/377 Dr. Enders SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 1398C, D ZusFr Dr. Enders SPD 1398 C Widerruf der Anerkennung des als Entwicklungshelfer in Nicaragua tätigen Rainer Engelhardt als Kriegsdienstverweigerer MdlAnfr 51 09.09.83 Drs 10/377 Niegel CDU/CSU Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . . 1398 D Äußerungen des stellvertretenden Kommandeurs der 6. Panzergrenadierdivision über die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr in Friedenszeiten; Verstoß gegen § 15 des Soldatengesetzes MdlAnfr 52, 53 09.09.83 Drs 10/377 Jungmann SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . 1399A, B, C, D, 1400 A, B, C, 1401A, B,C, D, 1402 A, B, C, D, 1403A, B ZusFr Jungmann SPD . . 1399A, B, 1400D, 1401A ZusFr Eigen CDU/CSU 1399D, 1401 C ZusFr Dr. Klejdzinski SPD . . . 1400A, 1401C ZusFr Frau Blunck SPD 1400 B, 1401 D ZusFr Porzner SPD 1402 A ZusFr Frau Geiger CDU/CSU 1402 A ZusFr Dr. Scheer SPD 1402 B ZusFr Weisskirchen (Wiesloch) SPD . 1402 C ZusFr Heistermann SPD 1402 D ZusFr Menzel SPD 1403 A ZusFr Lutz SPD 1403 A Vergrößerung des Milchangebots in der Bundeswehr; Verbilligung der Milch für alle Soldaten innerhalb der EG durch Zuschüsse aus der Mitverantwortungsabgabe MdlAnfr 54, 55 09.09.83 Drs 10/377 Eigen CDU/CSU Antw PStSekr Würzbach BMVg . . 1403 B, C, D, 1404A, B,C ZusFr Eigen CDU/CSU 1403 C, 1404 B ZusFr Berschkeit SPD 1403 D ZusFr Dr. Scheer SPD 1404 A ZusFr Weisskirchen (Wiesloch) SPD . 1404 C Beseitigung schienengleicher Bahnübergänge sowie Ausbau technischer Sicherungen; Kürzung der Haushaltsmittel MdlAnfr 58, 59 09.09.83 Drs 10/377 Berschkeit SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 1404D, 1405A,B ZusFr Berschkeit SPD 1404 D, 1405 B Aktuelle Stunde betr. Lage des Schiffbaus und Weigerung der Bundesregierung, den deutschen Werften Exporthilfe zu gewähren Grobecker SPD 1405 C Metz CDU/CSU 1406 A Bredehorn FDP 1407 A Reents GRÜNE 1408 A Dr. Graf Lambsdorff, Bundesminister BMWi 1409A, 1418D, 1424D Gansel SPD 1410 B Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF . 1411C, 1417 B Ewen SPD 1413 B Echternach CDU/CSU 1414 B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 21. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 14. September 1983 III Klose SPD 1415B, 1424A Austermann CDU/CSU 1416 B Roth SPD 1418A Maaß CDU/CSU 1419A Ronneburger FDP 1420 A Dr. Ehrenberg SPD 1420 D Dr.-Ing. Czichon, Senator der Freien Hansestadt Bremen 1421 C Hinrichs CDU/CSU 1422 A Frau Beck-Oberdorf GRÜNE 1423 A Nächste Sitzung 1426 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 1427*A Anlage 2 Gesetzentwurf betr. Aufnahme außerbetrieblicher Anlageformen in den Katalog der geförderten Anlageformen MdlAnfr 44 09.09.83 Drs 10/377 Poß SPD SchrAntw PStSekr Vogt BMA 1427* B Anlage 3 Optimale Ausnutzung der Truppenübungsplätze der Streitkräfte der Verbündeten MdlAnfr 47 09.09.83 Drs 10/377 Reuter SPD SchrAntw PStSekr Würzbach BMVg . . 1427* C Anlage 4 Zahl der mit Genehmigung deutscher Behörden vorgenommenen Verklappungen in der Nordsee im Vergleich zu denen der übrigen Anrainer-Staaten MdlAnfr 60, 61 09.09.83 Drs 10/377 Carstensen CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Schulte BMV . . 1427* C Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 21. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 14. September 1983 1387 21. Sitzung Bonn, den 14. September 1983 Beginn: 13.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 16. 9. Dr. von Bülow 14. 9. Deres 15. 9. Ertl * 16. 9. Gerstl (Passau) * 15. 9. Dr. Glotz 15. 9. Freiherr Heereman von Zuydtwyck 14. 9. Heyenn 16. 9. Dr. Holtz * 16. 9. Hoppe (Berlin) 14. 9. Dr. Kreile 16. 9. Liedtke 16. 9. Dr. Müller * 16. 9. Müller (Remscheid) 14. 9. Dr.-Ing. Oldenstädt 16. 9. Petersen 16. 9. Reddemann * 16. 9. Repnik 16. 9. Schäfer (Mainz) 16. 9. Schulte (Unna) * 16. 9. Schwenninger 16. 9. Dr. Soell 16. 9. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim* 15. 9. Frau Steinhauer 14. 9. Stobbe 16. 9. Dr. Waigel 16. 9. Dr. Warnke 16. 9. Dr. Weng 14. 9. Frau Dr. Wex 16. 9. Wilz 16. 9. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Vogt auf die Frage des Abgeordneten Poß (SPD) (Drucksache 10/377 Frage 44): Wann beabsichtigt die Bundesregierung, entsprechend der Ankündigung des Parlamentarischen Staatssekretärs Vogt im KAB-Organ „Gemeinsame Zeitung" vom September 1983, einen Gesetzentwurf zur Vermögensbildung vorzuschlagen, in dem außerbetriebliche Anlageformen in den Katalog der geförderten Anlageformen aufgenommen werden? Die Bundesregierung hat im Vorblatt zum Entwurf eines Vermögensbeteiligungsgesetzes (BT-Drucksache 10/337) auf Seite II und in der Begründung auf Seite 11 angekündigt, daß sie den ergänzenden Gesetzentwurf, der u. a. die Ausdehnung der Förderung auch auf mittelbare außerbetriebliche Kapitalbeteiligungen an Unternehmen jeder Rechtsform über Kapitalbeteiligungs- bzw. Kapitalanlagegesellschaften vorsehen wird, noch innerhalb dieser Legislaturperiode vorzulegen beabsichtigt. Sie hat gleichzeitig mitgeteilt, daß die hierfür notwendigen Regelungen noch weiterer, nicht kurzfri- Anlagen zum Stenographischen Bericht stig abzuschließender Vorbereitung bedürfen. Eine weitergehende Konkretisierung ist deshalb im Moment nicht möglich. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach auf die Frage des Abgeordneten Reuter (SPD) (Drucksache 10/ 377 Frage 47): Gibt es Überlegungen bzw. Initiativen der Bundesregierung, die sich vor der Auslegung neuer Truppenübungsplätze der Verbündeten zunächst einmal darum bemühen, vorhandene Truppenübungsplätze in räumlicher Nähe optimal zu nutzen? Bei allen Liegenschaftsanforderungen der verbündeten Streitkräfte wird grundsätzlich geprüft, ob der Bedarf auf vorhandenen Liegenschaften gedeckt werden kann. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schulte auf die Fragen des Abgeordneten Carstensen (CDU/CSU) (Drucksache 10/377 Fragen 60 und 61): Welche und wie viele Verklappungen werden nach Kenntnis der Bundesregierung mit Genehmigung der deutschen Behörden in die Nordsee eingebracht? Ist der Bundesregierung bekannt, in welchem Verhältnis die genehmigten Verklappungen von deutschen Einleitern zu denen der übrigen Nordseeanrainer-Staaten stehen? Zu Frage 60: Mit Erlaubnissen der zuständigen deutschen Behörde - des Deutschen Hydrographischen Instituts - werden nur noch Abfälle aus der TitandioxidProduktion in die Nordsee eingebracht, und zwar von Nordenham aus in ein Gebiet nordwestlich Helgolands und über niederländische Häfen mit einer zusätzlichen Erlaubnis der dortigen Behörden vor der niederländischen Küste. Für 1983 sind insgesamt Höchstmengen von 1,36 Millionen Tonnen genehmigt. Zu Frage 61: Der Bundesregierung sind entsprechende Daten der Beseitigung von Abfällen aus der TitandioxidProduktion für das Jahr 1980 bekannt. In diesem Jahr wurden mit deutscher Erlaubnis noch 1,49 Millionen Tonnen, von Belgien aus ca. 500 000 Tonnen mit Schiffen in die Nordsee eingebracht. Von Norwegen, Großbritannien, den Niederlanden und Frankreich wurden 2,7 Millionen Tonnen direkt über Rohrleitungen in die ökologisch wesentlich empfindlicheren Flußmündungsgebiete und Küstengewässer eingeleitet.
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    Rede von Marieluise Beck-Oberdorf


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Herr Stoltenberg, Sie haben uns eben eine Lektion in Ihrer Art von Wirtschaftspolitik gegeben, indem Sie sagten, es sei absurd, wenn man gleichzeitig das Verbot von Kriegsschiffbau und den Erhalt von Arbeitsplätzen bei HDW fordere. Das ist Ihre Art von Wirtschaftspolitik! Ich hoffe, daß das überall sehr deutlich wahrgenommen worden ist.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Zweitens möchte ich hier betonen — und das wird draußen hoffentlich auch bemerkt —, um was für ein Schattenboxen es sich hier handelt, wenn eine jetzige CDU-Bundesregierung SPD-Landesregierungen Vorwürfe macht und umgekehrt CDU-Landesregierungen ehemalige SPD-Bundesregierungen kritisieren. Irgend etwas stimmt doch bei dieser Hin- und Herschieberei von Vorwürfen nicht.
    Von 1960 bis 1982 sind in die bundesdeutschen Werften ca. 12 Milliarden DM an Steuergeldern geflossen. Trotz so großer staatlicher Subventionen ist jetzt ein ganzer Industriezweig in mehreren norddeutschen Städten dem Zusammenbruch nahe. Es war also offensichtlich eine Illusion, die Hoffnung zu haben, mit Hilfe staatlicher Subventionen ein Wachstum um jeden Preis erreichen zu können. Bei der Werftkrise handelt es sich eben nicht um eine befristete Konjunkturkrise im Schiffbau. Jede Mark an steuerlicher Subvention für diesen Wirtschaftsbereich wird verschleudert sein, wenn sie der Konservierung der jetzigen Produktionsstruktur der Werften dienen soll.

    (Zustimmung bei den GRÜNEN)

    Während die CDU noch im Bremer Wahlkampf den Aufschwung verspricht — das wird langsam peinlich —, verweigert sie faktisch eine Hilfe, die zur Erhaltung der Werftproduktionsstätten notwendig wäre. Wo soll denn der vielbeschworene Aufschwung eigentlich stattfinden, wenn — wie in Bremen und Hamburg — die Werften dichtgemacht werden? Alle Konzepte, die die Werften weiterhin allein am Schiffbau für den Weltmarkt orientieren wollen, werden notwendigerweise zu einem brutalen Abbau von Kapazitäten und unbarmherzigen Rationalisierungsmaßnahmen führen. Das bedeutet die Schließung kleiner Produktionsstandorte und die Konzentration auf ein, zwei staatliche Superkonzerne, um an der Dumpingkonkurrenz auf dem Weltmarkt teilnehmen zu können. Heißt internationale Konkurrenzfähigkeit bei Ihnen, Herr Lambsdorff, vielleicht, daß Bremer und Hamburger Werftarbeiter zu den gleichen Hungerlöhnen arbeiten sollen wie ihre koreanischen Kollegen?

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Angesichts der extrem hohen Arbeitslosigkeit in solchen Städten wie Bremerhaven und Bremen sind 80 Millionen DM Regionalhilfe sowieso ein Tropfen auf den heißen Stein. Außerdem sind sie eindeutig nicht für die Umstrukturierung der Werften bestimmt.
    Der Kapazitätenabbau im Schiffbau ist unvermeidlich. Die Politik der öffentlichen Hand muß sich deswegen darauf konzentrieren, Auffanglinien zu entwerfen. Die Auffanglinie muß in folgende Richtung gehen.
    Erstens. Kurzfristige Subventionen für weiteren Schiffbau, um Zeit für grundlegende Umstrukturierungen zu gewinnen. Auf diese Weise können die Arbeitsplätze und die auf den Werften vorhandene Konzentration von Qualifikation erhalten werden.
    Zweitens. Bindung dieser Subventionen an die Auflage, die Produktionsstätten auf den Werften auf die Produktion anderer Güter umzustellen.
    Drittens. Arbeitszeitverkürzung.
    Werften sind große Werkstätten. Kaum ein Betrieb eignet sich besser, um sein Know-how und seine Kapazitäten einzusetzen, um für gesellschaftliche Bedürfnisse im Umweltschutz und Energiebereich zu produzieren. So waren auch Arbeiter und Gewerkschaften weitsichtiger als am Profit orientierte Unternehmen. Denn bereits 1982 wurde von den Bremer Werftbetriebsräten und der IG Metall ein Plan für die Produktion nichtschiffbauspezifischer Güter vorgelegt. Diese Konzepte hätten aufgegriffen werden müssen.
    Wir fordern: Keine Fusion zu hochkonzentrierten Großwerften, sondern einzelbetriebliche Krisenlösungen, um das Produktions- und Qualifikationspotential optimal nutzen zu können. Wir fordern Subventionen für alternative und bedarfsorientierte Produktion, z. B. öffentliche Aufträge für Filtereinbau, dezentrale Kraftwärmeversorgung, Blockheizkraftwerke, Kläranlagen und ähnliches.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Tretroller!)

    Wir fordern insbesondere die Bundesregierung auf, bei der AG Weser und der Bremer Vulkan sofort den Bau von Ölabsaugschiffen in Auftrag zu geben. Arbeitszeitverkürzung muß Vorrang vor Entlassung haben.
    Diese Krise zeigt, daß ein Umbau der Werften ohne Beteiligung der Kollegen nicht möglich ist. Dazu gehört die Bildung eines Werftrates aus Anteilseignern, Betriebsräten, Gewerkschaftsvertretern und Bürgerschaftsabgeordneten, wie ihn u. a. die Bremer GRÜNEN ins Gespräch gebracht haben.



    Frau Beck-Oberdorf
    Insbesondere kommt es jetzt aber darauf an, daß die Werftarbeiter

    (Zuruf von der SPD)

    an den Entscheidungen über die Umstrukturierung beteiligt werden.
    Nur durch ein solches Bündel von Maßnahmen ist die Zukunft der Beschäftigten auf den Werften zu sichern.

    (Beifall bei den GRÜNEN)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Abgeordnete Klose.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hans-Ulrich Klose


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich will nur wenige Bemerkungen machen und Stichworte aus der Debatte aufgreifen. Zunächst vielleicht ein fragendes Wort in Richtung der Fraktion der GRÜNEN. Ich habe manchmal Schwierigkeiten, grüne Wirtschaftspolitik zu verstehen.

    (Frau Beck-Oberdorf [GRÜNE]: Das kann sich noch ändern, Herr Klose, wir halten Sie für lernfähig!)

    — Ich bin ja auch lernfähig und lernwillig. Ich verstehe aber nicht ganz, wie man die Grundsatzforderung nach einem Ausstieg aus der Industriegesellschaft mit der rigiden Forderung nach Erhaltung sämtlicher Arbeitsplätze verbinden könnte.

    (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Auf dieses Grundsatzproblem müssen Sie wohl eine Antwort geben. Soweit ich das sehe, ist Ihre innerparteiliche Diskussion über dieses Problemfeld noch nicht abgeschlossen.

    (Frau Beck-Oberdorf [GRÜNE]: Es kommt darauf an, wie lange und wie gearbeitet wird, Herr Kollege! — Fischer [Frankfurt] [GRÜNE]: Sollen wir die innerparteilichen Diskussionen hier auswalzen?)

    Punkt 2 geht in Richtung der CDU/CSU- und der FDP-Fraktion. Der Kollege Gansel hat sich nicht im Prinzip gegen den Sonderschiffbau in Kiel gewandt,

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    — das hat er nicht getan! —, sondern er hat immer gesagt: Natürlich muß Sonderschiffbau für die Bundeswehr und für den Bedarf der NATO möglich sein. Allerdings ist er und sind wir dagegen — da teile ich seine Meinung ausdrücklich —, daß mit Sonderschiffbauaufträgen für die Dritte Welt, insbesondere für faschistische Diktatoren, Werftkapazitäten erhalten werden müssen.

    (Beifall bei der SPD)

    Zu dem Stichwort Subventionen: Mein Gott, muß man hier erläutern, daß sich niemand leichtfertig hinstellt und Subventionen fordert? Das ist nicht der Weisheit letzter Schluß; wer wüßte das nicht. Aber ich sage Ihnen: In der Situation, in der wir uns befinden, ist kurzfristig überhaupt nichts anderes möglich. Ich bin bereit, Ihnen vorzurechnen, daß
    diese Subvention am Ende billiger ist und weniger Geld erfordert als das, was Sie aufbringen müßten, um die Arbeitslosigkeit auf den Werften und in der Zulieferindustrie zu finanzieren.

    (Beifall bei der SPD)

    Herr Kollege Stoltenberg, ich habe Ihre Kritik an meiner Äußerung zum HDW-Werk in Hamburg als eine gewisse Bestandsgarantie für das Werk verstanden. Ich werde Sie zu gegebener Zeit daran erinnern. Ich bin sehr dafür, daß ich mich bei Ihnen entschuldige, falls ich mich irre. Aber ich werde das Nötige sagen, falls ich mich nicht geirrt habe.
    Ein weiteres Wort zu Ihnen. Immerhin halte ich Ihnen zugute, daß Sie bereit sind, sich in einer solchen schwierigen Situation mit dem Betriebsrat und den Gewerkschaften hinzusetzen und mit ihnen zu sprechen. Soweit ich weiß, soll dieses Gespräch morgen stattfinden.
    Ich sage dazu: im Gegensatz zum Bundeswirtschaftsminister. Er tut nicht nur nichts, sondern er kneift auch!

    (Beifall bei der SPD)

    Ich verlange von einem Wirtschaftsminister, der von der Richtigkeit seiner Politik überzeugt ist, daß er dann in die Betriebsversammlungen auf den Werften geht und diese seine Politik dort vertritt, damit die Arbeitnehmer wissen, was sie von ihm zu erwarten haben und was nicht. Das muß man von einem Bundeswirtschaftsminister erwarten. Ich würde Ihnen raten, Graf Lambsdorff, dann auch sehr gut zuzuhören, was die Arbeitnehmer Ihnen dort sagen. Sie sind nämlich nicht mehr einfach bereit, sich freisetzen zu lassen. Die Bereitschaft, Widerstand zu leisten, wächst; die Wut wächst, weil sie nämlich begreifen, daß sie in Krisenzeiten plötzlich nicht mehr Partner sind, sondern betriebswirtschaftlich zu manipulierende Verfügungsmasse. Das ist eine sehr bittere Erfahrung.

    (Beifall bei der SPD)

    Meine Schlußbemerkung: Natürlich gibt es in einer solchen Debatte immer Emotion und Polemik. Aber es muß endlich dieses Schwarzer-Peter-Spiel aufhören, daß einer immer nach dem Konzept des anderen ruft und sagt, dieser und jener sei schuld, nur er selbst nicht.
    Die Situation ist so, daß gehandelt werden muß. Diese Bundesregierung, die ständig von der Wende redet, muß den Arbeitnehmern in den Werften endgültig wieder Hoffnung geben.

    (Beifall bei der SPD)