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ID1002118200

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    6. Klose.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/21 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 21. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 14. September 1983 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 1387 A Fragestunde — Drucksache 10/377 vom 9. September 1983 — Unzulängliche Durchführung von FAO-Projekten MdlAnfr 1, 2 09.09.83 Drs 10/377 Dr. Meyer zu Bentrup CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML 1387 B, D, 1388A, B, C ZusFr Dr. Meyer zu Bentrup CDU/CSU 1388A ZusFr Eigen CDU/CSU 1388 B ZusFr Frau Dr. Martiny-Glotz SPD . . 1388 B Vorlage einer Schadstoff-Verordnung zur Festlegung von Höchstmengen an Schwermetallen und Tierarzneimitteln in Lebensmitteln MdlAnfr 3 09.09.83 Drs 10/377 Frau Dr. Martiny-Glotz SPD Antw StSekr Chory BMJFG . 1388D, 1389C, D, 1390A, B, C ZusFr Frau Dr. Martiny-Glotz SPD . . 1389C,D ZusFr Eigen CDU/CSU 1390A ZusFr Frau Blunck SPD 1390A ZusFr von Schmude CDU/CSU 1390 B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 1390 B Verhinderung des weiteren Verkaufs von Arzneimitteln bei Bekanntwerden schädlicher Nebenwirkungen bis zur Feststellung der Unbedenklichkeit, z. B. bei den Rheumamitteln Coxigon und Amunogits/Osmogit MdlAnfr 4 09.09.83 Drs 10/377 Frau Dr. Martiny-Glotz SPD Antw StSekr Chory BMJFG . . 1390C, 1391A, B ZusFr Frau Dr. Martiny-Glotz SPD . . . 1391A Einbeziehung von Fuß- und Radwegen zur Verkehrsberuhigung in die Bebauungspläne der Gemeinden und deren Finanzierung MdlAnfr 5, 6 09.09.83 Drs 10/377 Frau Weyel SPD Antw PStSekr Dr. Jahn BMBau 1391 C, D, 1392 A, B, C ZusFr Frau Weyel SPD 1391 D, 1392 B ZusFr Schmitt (Wiesbaden) SPD . . . 1392 C Erhöhung der Ausbildungszuschüsse für die betriebliche Ausbildung von körperlich, geistig oder seelisch Behinderten MdlAnfr 40, 41 09.09.83 Drs 10/377 Reimann SPD Antw PStSekr Vogt BMA 1393A, C ZusFr Reimann SPD 1393A, C Haushaltsmittel 1983 und 1984 für Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen der Bundesanstalt für Arbeit MdlAnfr 42, 43 09.09.83 Drs 10/377 Peter (Kassel) SPD II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 21. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 14. September 1983 Antw PStSekr Vogt BMA . . . 1393D, 1394A, B ZusFr Peter (Kassel) SPD . . . 1393D, 1394A, B Stationierung amerikanischer Hubschrauber und Starrflügler auf dem Militärgelände in Wiesbaden-Erbenheim MdlAnfr 45, 46 09.09.83 Drs 10/377 Schmitt (Wiesbaden) SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg 1394 C, D, 1395A, B ZusFr Schmitt (Wiesbaden) SPD . . . 1394C, D ZusFr Frau Weyel SPD 1395A Informierung der Bevölkerung und der Kommunen über geplante militärische Anlagen MdlAnfr 48 09.09.83 Drs 10/377 Dr. Scheer SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 1395 C, D, 1396A,C,D ZusFr Dr. Scheer SPD 1395D, 1396A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 1396A ZusFr Jungmann SPD 1396 B ZusFr Krizsan GRÜNE 1396 C ZusFr Frau Dr. Czempiel SPD 1396 D Zusammenarbeit des Bundesministers der Verteidigung mit anderen Bundesministerien in Fragen der Umweltbelastung durch militärische Anlagen MdlAnfr 49 09.09.83 Drs 10/377 Kolbow SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . 1397A, B, C, D, 1398 B ZusFr Kolbow SPD 1397A, B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 1397 B ZusFr Schmitt (Wiesbaden) SPD . . . 1397 D ZusFr Dr. Scheer SPD 1398A ZusFr Krizsan GRÜNE 1398 B Einberufung von im elterlichen Landwirtschaftsbetrieb tätigen Wehrpflichtigen MdlAnfr 50 09.09.83 Drs 10/377 Dr. Enders SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . 1398C, D ZusFr Dr. Enders SPD 1398 C Widerruf der Anerkennung des als Entwicklungshelfer in Nicaragua tätigen Rainer Engelhardt als Kriegsdienstverweigerer MdlAnfr 51 09.09.83 Drs 10/377 Niegel CDU/CSU Antw PStSekr Würzbach BMVg . . . . 1398 D Äußerungen des stellvertretenden Kommandeurs der 6. Panzergrenadierdivision über die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr in Friedenszeiten; Verstoß gegen § 15 des Soldatengesetzes MdlAnfr 52, 53 09.09.83 Drs 10/377 Jungmann SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg . 1399A, B, C, D, 1400 A, B, C, 1401A, B,C, D, 1402 A, B, C, D, 1403A, B ZusFr Jungmann SPD . . 1399A, B, 1400D, 1401A ZusFr Eigen CDU/CSU 1399D, 1401 C ZusFr Dr. Klejdzinski SPD . . . 1400A, 1401C ZusFr Frau Blunck SPD 1400 B, 1401 D ZusFr Porzner SPD 1402 A ZusFr Frau Geiger CDU/CSU 1402 A ZusFr Dr. Scheer SPD 1402 B ZusFr Weisskirchen (Wiesloch) SPD . 1402 C ZusFr Heistermann SPD 1402 D ZusFr Menzel SPD 1403 A ZusFr Lutz SPD 1403 A Vergrößerung des Milchangebots in der Bundeswehr; Verbilligung der Milch für alle Soldaten innerhalb der EG durch Zuschüsse aus der Mitverantwortungsabgabe MdlAnfr 54, 55 09.09.83 Drs 10/377 Eigen CDU/CSU Antw PStSekr Würzbach BMVg . . 1403 B, C, D, 1404A, B,C ZusFr Eigen CDU/CSU 1403 C, 1404 B ZusFr Berschkeit SPD 1403 D ZusFr Dr. Scheer SPD 1404 A ZusFr Weisskirchen (Wiesloch) SPD . 1404 C Beseitigung schienengleicher Bahnübergänge sowie Ausbau technischer Sicherungen; Kürzung der Haushaltsmittel MdlAnfr 58, 59 09.09.83 Drs 10/377 Berschkeit SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 1404D, 1405A,B ZusFr Berschkeit SPD 1404 D, 1405 B Aktuelle Stunde betr. Lage des Schiffbaus und Weigerung der Bundesregierung, den deutschen Werften Exporthilfe zu gewähren Grobecker SPD 1405 C Metz CDU/CSU 1406 A Bredehorn FDP 1407 A Reents GRÜNE 1408 A Dr. Graf Lambsdorff, Bundesminister BMWi 1409A, 1418D, 1424D Gansel SPD 1410 B Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF . 1411C, 1417 B Ewen SPD 1413 B Echternach CDU/CSU 1414 B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 21. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 14. September 1983 III Klose SPD 1415B, 1424A Austermann CDU/CSU 1416 B Roth SPD 1418A Maaß CDU/CSU 1419A Ronneburger FDP 1420 A Dr. Ehrenberg SPD 1420 D Dr.-Ing. Czichon, Senator der Freien Hansestadt Bremen 1421 C Hinrichs CDU/CSU 1422 A Frau Beck-Oberdorf GRÜNE 1423 A Nächste Sitzung 1426 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 1427*A Anlage 2 Gesetzentwurf betr. Aufnahme außerbetrieblicher Anlageformen in den Katalog der geförderten Anlageformen MdlAnfr 44 09.09.83 Drs 10/377 Poß SPD SchrAntw PStSekr Vogt BMA 1427* B Anlage 3 Optimale Ausnutzung der Truppenübungsplätze der Streitkräfte der Verbündeten MdlAnfr 47 09.09.83 Drs 10/377 Reuter SPD SchrAntw PStSekr Würzbach BMVg . . 1427* C Anlage 4 Zahl der mit Genehmigung deutscher Behörden vorgenommenen Verklappungen in der Nordsee im Vergleich zu denen der übrigen Anrainer-Staaten MdlAnfr 60, 61 09.09.83 Drs 10/377 Carstensen CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Schulte BMV . . 1427* C Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 21. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 14. September 1983 1387 21. Sitzung Bonn, den 14. September 1983 Beginn: 13.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 16. 9. Dr. von Bülow 14. 9. Deres 15. 9. Ertl * 16. 9. Gerstl (Passau) * 15. 9. Dr. Glotz 15. 9. Freiherr Heereman von Zuydtwyck 14. 9. Heyenn 16. 9. Dr. Holtz * 16. 9. Hoppe (Berlin) 14. 9. Dr. Kreile 16. 9. Liedtke 16. 9. Dr. Müller * 16. 9. Müller (Remscheid) 14. 9. Dr.-Ing. Oldenstädt 16. 9. Petersen 16. 9. Reddemann * 16. 9. Repnik 16. 9. Schäfer (Mainz) 16. 9. Schulte (Unna) * 16. 9. Schwenninger 16. 9. Dr. Soell 16. 9. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim* 15. 9. Frau Steinhauer 14. 9. Stobbe 16. 9. Dr. Waigel 16. 9. Dr. Warnke 16. 9. Dr. Weng 14. 9. Frau Dr. Wex 16. 9. Wilz 16. 9. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Vogt auf die Frage des Abgeordneten Poß (SPD) (Drucksache 10/377 Frage 44): Wann beabsichtigt die Bundesregierung, entsprechend der Ankündigung des Parlamentarischen Staatssekretärs Vogt im KAB-Organ „Gemeinsame Zeitung" vom September 1983, einen Gesetzentwurf zur Vermögensbildung vorzuschlagen, in dem außerbetriebliche Anlageformen in den Katalog der geförderten Anlageformen aufgenommen werden? Die Bundesregierung hat im Vorblatt zum Entwurf eines Vermögensbeteiligungsgesetzes (BT-Drucksache 10/337) auf Seite II und in der Begründung auf Seite 11 angekündigt, daß sie den ergänzenden Gesetzentwurf, der u. a. die Ausdehnung der Förderung auch auf mittelbare außerbetriebliche Kapitalbeteiligungen an Unternehmen jeder Rechtsform über Kapitalbeteiligungs- bzw. Kapitalanlagegesellschaften vorsehen wird, noch innerhalb dieser Legislaturperiode vorzulegen beabsichtigt. Sie hat gleichzeitig mitgeteilt, daß die hierfür notwendigen Regelungen noch weiterer, nicht kurzfri- Anlagen zum Stenographischen Bericht stig abzuschließender Vorbereitung bedürfen. Eine weitergehende Konkretisierung ist deshalb im Moment nicht möglich. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach auf die Frage des Abgeordneten Reuter (SPD) (Drucksache 10/ 377 Frage 47): Gibt es Überlegungen bzw. Initiativen der Bundesregierung, die sich vor der Auslegung neuer Truppenübungsplätze der Verbündeten zunächst einmal darum bemühen, vorhandene Truppenübungsplätze in räumlicher Nähe optimal zu nutzen? Bei allen Liegenschaftsanforderungen der verbündeten Streitkräfte wird grundsätzlich geprüft, ob der Bedarf auf vorhandenen Liegenschaften gedeckt werden kann. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schulte auf die Fragen des Abgeordneten Carstensen (CDU/CSU) (Drucksache 10/377 Fragen 60 und 61): Welche und wie viele Verklappungen werden nach Kenntnis der Bundesregierung mit Genehmigung der deutschen Behörden in die Nordsee eingebracht? Ist der Bundesregierung bekannt, in welchem Verhältnis die genehmigten Verklappungen von deutschen Einleitern zu denen der übrigen Nordseeanrainer-Staaten stehen? Zu Frage 60: Mit Erlaubnissen der zuständigen deutschen Behörde - des Deutschen Hydrographischen Instituts - werden nur noch Abfälle aus der TitandioxidProduktion in die Nordsee eingebracht, und zwar von Nordenham aus in ein Gebiet nordwestlich Helgolands und über niederländische Häfen mit einer zusätzlichen Erlaubnis der dortigen Behörden vor der niederländischen Küste. Für 1983 sind insgesamt Höchstmengen von 1,36 Millionen Tonnen genehmigt. Zu Frage 61: Der Bundesregierung sind entsprechende Daten der Beseitigung von Abfällen aus der TitandioxidProduktion für das Jahr 1980 bekannt. In diesem Jahr wurden mit deutscher Erlaubnis noch 1,49 Millionen Tonnen, von Belgien aus ca. 500 000 Tonnen mit Schiffen in die Nordsee eingebracht. Von Norwegen, Großbritannien, den Niederlanden und Frankreich wurden 2,7 Millionen Tonnen direkt über Rohrleitungen in die ökologisch wesentlich empfindlicheren Flußmündungsgebiete und Küstengewässer eingeleitet.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Jürgen Echternach


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Herr Grobecker, Ihre freundlichen Worte zu der Werftbesetzung in Hamburg sind eine neue Form Ihrer bekannten Doppelstrategie. Ich nenne es keine ehrliche Politik, dort, wo Entscheidungen getroffen werden müssen, mit zuzustimmen, daß Kapazitäten im Großschiffbau nachhaltig abgebaut werden, und dann nach draußen zu gehen, sich mit den HDW-Arbeitern

    (Reents [GRÜNE]: Dort sind Sie wenigstens hundertprozentig ehrlich bei der Entlassung!)

    zu solidarisieren und auf der Straße dagegen zu demonstrieren, daß dieser Kapazitätsabbau jetzt vollzogen wird, wie das der Hamburger Senat und die Hamburger SPD-Spitze tun.
    Tatsache ist, daß auf der Norddeutschen Werftenkonferenz vor fünf Monaten der Werftenverband sein Konzept vorgetragen hat. Er hat erklärt, daß der Großschiffbau Kapazitäten abbauen müsse: 9 000 Arbeitsplätze, und dazu zählten ausdrücklich die jetzt in Rede stehenden HDW-Arbeitsplätze und die bei den Bremer Werften. Diesem Konzept wurde von keinem der norddeutschen Regierungschefs, auch nicht von Herrn Koschnick und von Herrn von Dohnanyi, widersprochen.

    (Wissmann [CDU/CSU]: So ist es!)

    Im Gegenteil: In den Beschlüssen der Norddeutschen Werftenkonferenz sind die norddeutschen Regierungschefs dieser Konzeption insofern ausdrücklich gefolgt, als sie beschlossen haben, daß die Kapazitäten im Großschiffbau nachhaltig abgebaut werden müssen. Sie haben außerdem beschlossen, daß ein reduziertes Neubauvolumen von 3 Milliarden DM finanziell abgesichert werden soll.
    Tatsache ist, daß Herr von Dohnanyi dieses Ergebnis der Werftenkonferenz zunächst als einen großen Erfolg feiern ließ und jetzt nicht bereit ist, zu den Konsequenzen zu stehen, die sich aus seinen eigenen Beschlüssen ergeben. Statt dessen versucht er, sich daraus herauszumogeln.
    Gerade weil den Betroffenen immer wieder Sand in die Augen gestreut wurde, entladen sich dort die Enttäuschung und die Wut in diesen Demonstrationen und in den Werftbesetzungen, die wir zur Zeit in Norddeutschland haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wenn sich jetzt sogar der Hamburger SPD-Landesvorstand mit den Werftbesetzern solidarisiert, dann zerstören Sie das Vertrauen in den verbleibenden Teil von HDW,

    (Reents [GRÜNE]: Sie zerstören Arbeitsplätze!)

    dann erschweren Sie HDW die Akquirierung neuer Aufträge, und dann gefährden Sie auch den verbleibenden Teil der 2 000 Arbeitsplätze bei HDW Hamburg.
    Verantwortliche Politik kann jetzt nicht darin bestehen, Illusionen zu verbreiten oder gar Dauersubventionen für Arbeitsplätze zu fordern, für die es am Markt keine Arbeit gibt, verantwortliche Politik muß sich jetzt darauf konzentrieren, den restlichen Werftbestand lebensfähig zu halten, und das sind die von der norddeutschen Werftenkonferenz angepeilten 3 Milliarden DM.
    Es ist einfach nicht wahr, daß die neue Bundesregierung die Werften dabei im Stich läßt. Im Gegenteil: Sie tut für die Werften weit mehr, als Ihre alte Regierung geplant hatte.

    (Widerspruch bei der SPD)

    Im laufenden Jahr werden die Schiffbauzuschüsse gegenüber dem Ansatz der Regierung Schmidt/ Lahnstein um 55 Millionen DM angehoben. Zusätzliche Aufträge von 100 Millionen hat die Bundesregierung mehr als im Vorjahr an die norddeutschen Werften gegeben. Und im nächsten Jahr ist sogar über die Planungen Ihrer alten Regierung hinaus eine Anhebung der Schiffbauzuschüsse um 70 Millionen DM vorgesehen. Das sind zusätzlich 70 Millionen DM! Außerdem sollen die Abschreibungsmöglichkeiten für weitere sechs Jahre fortgesetzt werden.
    Umstritten ist allein die Auftragshilfe für den Export. Ich habe dazu in der vorigen Woche erklärt,



    Echternach
    daß wir bereit sind, im Haushaltsausschuß darüber zu reden und auch zu prüfen, ob die dagegen vorgebrachten Bedenken stichhaltig sind.
    Sie erwecken aber einen falschen Eindruck, wenn Sie jetzt Auftragshilfen zum Wundermittel hochstilisieren. Sicher ist es so, daß die Norddeutsche Werftenkonferenz diese fünf Prozent gefordert hat, aber deshalb, weil man damals davon ausging, daß der notwendige Exportanteil an dem Neubauvolumen von drei Milliarden, nämlich diese eine Milliarde, nur mit den fünf Prozent Exporthilfe erreicht werden kann. Inzwischen sehen wir, daß auch ohne Auftragshilfen diese eine Milliarde Exportaufträge in diesem Jahr erreicht wird, und zwar nicht trotz der fehlenden Auftragshilfen, sondern weil die neue Bundesregierung bereit ist, einen viel wirksameren Weg zu gehen, nämlich über das sogenannte 8-E-Programm, einen Weg, der viel wirksamer ist als Auftragshilfen von fünf Prozent oder sieben Prozent oder zehn Prozent.

    (Zurufe von der SPD)

    Wäre die neue Bundesregierung nicht bereit gewesen, hier bis an den äußersten Rand des Vertretbaren zu gehen, weiter zu gehen, als die alte Bundesregierung gegangen ist, dann wäre auch der Großauftrag über eine halbe Milliarde DM, der im Exportbereich so zu Buche schlägt, jetzt nicht an die deutschen Werften gegangen, selbst wenn wir die von Ihnen beantragte Auftragshilfe gehabt hätten. Deshalb müssen wir diesen Weg weitergehen und im nächsten Jahr genug Mittel für diese neue Förderungsart bereitstellen.
    Ich bitte Sie: Heizen Sie nicht länger draußen die Leidenschaften an, sondern sorgen Sie dafür, daß Ihre verantwortlichen Repräsentanten vor Ort zu ihrer Verantwortung stehen! Und lassen Sie uns gemeinsam die für notwendig gehaltene Schiffbaukapazität wirkungsvoll sichern. — Ich bedanke mich.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Abgeordnete Klose.

(Eigen [CDU/CSU]: Jungfernrede!)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hans-Ulrich Klose


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich kann der Logik des Bundeswirtschaftsministers nicht ganz folgen. Es geht mir übrigens häufiger so.

    (Seiters [CDU/CSU]: Das mag wohl sein! Sie sind in Hamburg doch so erfolgreich gewesen, Herr Klose!)

    Er spricht einerseits von der miserablen Auftragslage. Andererseits sagt er, es sei doch eigentlich kein Grund zu besonderer Dramatik, denn die nötigen Aufträge zur Beschäftigung der deutschen Werften kämen in diesem Jahr schon herein. Herr Bundeswirtschaftsminister, Sie wissen, daß im ersten Halbjahr 1983 die deutschen Werften nur noch 34 Aufträge im Wert von 943 Millionen verbuchen konnten: 19 in den ersten drei Monaten, 15 in den zweiten. Nur acht von diesen 34 Aufträgen sind Exportaufträge, und davon wiederum sieben solche aus Entwicklungsländern. Der Export in Industrieländer, früher ein ganz wichtiger Bereich der Werftproduktion, ist faktisch auf Null reduziert. Von 37 deutschen Werften haben 26 für 1984 noch keinen einzigen Auftrag.
    Die Lage ist mit der von 1978 — um Ihnen auch das zu sagen — überhaupt nicht zu vergleichen, weil die Substanz der Werften aufgezehrt ist und weil die Investitionskraft der deutschen Reeder heute erheblich schlechter ist, als sie 1978 war.

    (Eigen [CDU/CSU]: Dank Ihrer Politik!)

    Und entgegen früheren optimistischen Annahmen geraten heute auch die mittleren und kleinen Werften voll in den Sog der Krise. Die ganze Branche ist in der Gefahr, marktgerecht vom Markt gefegt zu werden.

    (Beifall bei der SPD)

    Und ich werfe Ihnen vor, daß Sie das zulassen.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    In Hamburg halten seit drei Tagen die Kollegen das Werk Roß der HDW besetzt. Sie wollen mit dieser Aktion auf ihre Notsituation hinweisen und dem Hilferuf in Richtung Bonn Nachdruck verleihen. Ich will hier ausdrücklich erklären, daß ich diese Aktion nicht nur verstehe, sondern mich mit den Kollegen der HDW, ihren Angsten, ihren Sorgen und ihrem Kampf um Erhalt der Arbeitsplätze solidarisiere.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN — Wissmann [CDU/CSU]: Gleichzeitig stimmen Sie dem Werftkonzept zu!)

    Wir können sie nicht einfach hängen lassen, sondern müssen konkret und schnell handeln. Denn sie haben doch gar keine andere Perspektive.

    (Eigen [CDU/CSU]: Das wissen wir ja!)

    Da wird immer nach Konzepten gerufen, und das klingt dann so, als gebe es Patentrezepte zur Überwindung der Krise. Diese gibt es nicht. Es sind Umstrukturierungen notwendig, sozial ausgesteuert, aber das nimmt Zeit in Anspruch. Das ist von heute auf morgen nicht zu erreichen. Was jetzt gefordert ist, sind Zwischenmaßnahmen, kurzfristige, schnelle Hilfe, und das heißt zusätzliche Hilfe durch Subvention, durch Exportsubvention — wie in den Jahren 1979 bis 1981.

    (Beifall bei der SPD)

    Warum hilft nicht heute, was damals geholfen hat?
    Meine Damen und Herren, Bremen und Hamburg haben sich zu finanziellen Hilfen bereit erklärt. Der Hamburger Senat, den Sie angesprochen haben, für den ich nicht mehr zu sprechen habe, hat sich, bezogen auf HDW Hamburg, bereit erklärt, bei der Hereinnahme eines Umbauauftrages — Sie wissen, worum es geht — ganz konkret Hilfe zu leisten. Hier wäre auch der Bund gefordert, und ich würde gern hören, was der Bund dazu sagt. Er hat sich zur Hilfe bereit erklärt, wenn eines der von China georderten Containerschiffe nicht in Kiel, sondern in Hamburg gebaut würde, was die Kolleginnen und Kollegen in Kiel von ihrem Vorstand ausdrücklich



    Klose
    gefordert haben. Was für ein Beispiel von praktischer Solidarität!

    (Beifall bei der SPD)

    Aber der Vorstand von HDW will nicht, der Vorstand von HDW will das Werk in Hamburg klein- und — da bin ich ganz sicher — auf Dauer dichtmachen.

    (Beifall bei der SPD)

    Wenn ich von dem Vorstand von HDW spreche, meine ich ganz konkret Bonn und Schleswig-Holstein, dann meine ich die Herren Lambsdorff und Stoltenberg.

    (Beifall bei der SPD)

    Beide tun nichts, und damit tun sie faktisch doch etwas.

    (Wissmann [CDU/CSU]: Was hat denn Klose seinerzeit getan?)

    Es wird ein bißchen geholfen, aber unzureichend und deshalb wirkungslos, und Sie überlassen damit die Werftindustrie faktisch den verzerrten Gesetzen des Marktes, und da geht sie kaputt.
    Sie setzen sich damit, Herr Minister Stoltenberg, einem, wie ich finde, schlimmen Verdacht aus, daß Ihnen nämlich Firmenzusammenbrüche und Massenentlassungen in Bremen und Hamburg vielleicht auch Sorgen — das gebe ich zu —, aber weniger Sorgen machen als solche in Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Ich will nicht glauben, daß das so ist,

    (Eigen [CDU/CSU]: Das ist eine Unverschämtheit! Sagen Sie es doch nicht, wenn Sie es nicht glauben! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    aber es gibt viele Kolleginnen und Kollegen, die das glauben. Es ist an Ihnen, zu handeln und das Gegenteil zu beweisen.

    (Beifall bei der SPD)