Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen! Meine Herren! Es würde mich — auch nach den Anmerkungen, die der Kollege Metz dazu gemacht hat, und nach dem, was der Bundeskanzler und der Vorsitzende der sozialdemokratischen Fraktion heute ausgeführt haben — in der Tat reizen, noch ein Wort zur sicherheitspolitischen Diskussion der letzten Wochen und Monate zu sagen. Aber ich will mir das jetzt versagen. Ich glaube, es ist notwendig, ein paar klarstellende Bemerkungen
— teilweise zustimmend, teilweise differenzierend
— zu dem zu sagen, was Sie, Herr Bürgermeister, zum Thema Werften und Stahl gesagt haben.
Ich finde in Ihren Ausführungen, Herr Koschnick, den bemerkenswerten Satz: Eine verbesserte Förderung der Reeder- und Neubauhilfe kommt nicht in Frage, hat der Bundeswirtschaftsminister heute morgen hier erklärt. — Ich habe das Gegenteil erklärt. Ich habe gesagt, daß wir den Ansatz für das Haushaltsjahr 1984 für die Reederhilfe erhöht haben. Dabei bleiben wir auch. Deswegen ist Ihre Feststellung nicht richtig.
Zweitens haben Sie gesagt — ich zitiere noch einmal wörtlich —: Alles wäre leichter gewesen, auch zwischen Vorstand und Betriebsräten, wenn uns der Bund die Größenordnung einer möglichen Hilfe gesagt hätte. Es hätte dann einen Rahmen gegeben, was überhaupt an realistischer Werftumstrukturierung machbar wäre. Der Bund ist hierauf nicht eingegangen.
Meine Damen und Herren, bei der vertieften Diskussion im Lande über Sinn und Unsinn von Subventionen frage ich Sie, Herr Koschnick: Halten Sie es wirklich für vertretbar, vom Bundesfinanzminister zu fordern — versuche hier niemand, einen
Gegensatz zwischen dem Bundesfinanz- und dem Bundeswirtschaftsminister zu konstruieren; den gibt es in anderen Fragen nicht, auch nicht in diesen, mit der einen Ausnahme, daß er als Ministerpräsident mir zehn Jahre Küstenerfahrung voraus hat;
— auch, ich nehme das an; allerdings bin ich danach nicht gefragt worden und würde ich mich öffentlich nicht dazu äußern, wenn ich etwas anderes wüßte —, daß er für eine ungewisse Situation, deren finanziellen Rahmen und Größenordnung er noch gar nicht sehen kann, Beträge nennt? Denn, Herr Koschnick, das wissen Sie: Wenn Sie erst einmal Beträge nennen, werden Sie selbstverständlich Vorschläge bekommen, die diese Beträge beanspruchen. Es hat einmal jemand gesagt: Eher legt sich ein Hund einen Wurstvorrat an, als daß ausgelobte Zahlen öffentlicher Hilfe nicht in Anspruch genommen werden.