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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/8 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 8. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 19. Mai 1983 Inhalt: Begrüßung des Präsidenten der Nationalversammlung der Republik Burundi, Prof. Dr. Emile Mworoha, und einer Delegation 315A Glückwünsche zum Geburtstag des Abg Gerstl 315B Wahl der Abg. Dr. Althammer und Rapp (Göppingen) zu Mitgliedern des Verwaltungsrats der Lastenausgleichsbank . . 315 B Absetzung eines Punktes von der Tagesordnung 315B Erweiterung der Tagesordnung 315 C Antrag der Fraktion der SPD betr. Weltwirtschaftsgipfel in Williamsburg und Europäischer Rat in Stuttgart — Drucksache 10/79 — Lahnstein SPD 315D Dr. Schäuble CDU/CSU 316C Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP und der Fraktion DIE GRÜNEN Bericht der Enquete-Kommission „Jugendprotest im demokratischen Staat" — Drucksache 10/51 — Wissmann CDU/CSU 317 B Schröder (Hannover) SPD 320 C Eimer (Fürth) FDP 323D Kleinert (Marburg) GRÜNE 325D Sauter (Ichenhausen) CDU/CSU . . . 327 D Frau Terborg SPD 330A Neuhausen FDP 334 C Burgmann GRÜNE 336 D Dr. Geißler, Bundesminister BMJFG . 339A Weisskirchen (Wiesloch) SPD 345 A Breuer CDU/CSU 348 C Dr. Vogel SPD 350 C Mischnick FDP 353 B Frau Karwatzki CDU/CSU 354 D Vizepräsident Westphal 357 B Wahl der Wahlmänner gemäß § 6 Abs. 2 des Gesetzes über das Bundesverfassungsgericht — Drucksache 10/66 — in Verbindung mit Wahl der Mitglieder des Richterwahlausschusses gemäß § 5 des Richterwahlgesetzes — Drucksache 10/70 — 376A Ergebnis der Wahl 389 C Wahl der vom Bundestag zu entsendenden Mitglieder des Ausschusses nach Artikel 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) — Drucksache 10/71 — 376 D Festlegung der Zahl und Wahl der Mitglieder der Parlamentarischen Kontrollkommission — Drucksachen 10/68, 10/72, 10/73, 10/90 — Jahn (Marburg) SPD 377 B Seiters CDU/CSU 378 C Fischer (Frankfurt) GRÜNE 379 B II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 8. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. Mai 1983 Wolfgramm (Göttingen) FDP 379 D Ergebnis der Wahl 390 B Wahl der vom Bundestag zu entsendenden Mitglieder des Schuldenausschusses bei der Bundesschuldenverwaltung — Drucksache 10/74 — 381 C Wahl der vom Bundestag zu bestimmenden Mitglieder des Kontrollausschusses beim Bundesausgleichsamt — Drucksache 10/75 — 381 C Wahl der vom Bundestag vorzuschlagenden Mitglieder des Verwaltungsrats der Deutschen Bundespost — Drucksachen 10/54, 10/76 — 381 D Wahl der vom Bundestag vorzuschlagenden Mitglieder des Programmbeirats der Deutschen Bundespost — Drucksache 10/77 — 382A Wahl der vom Bundestag vorzuschlagenden Mitglieder des Kunstbeirats der Deutschen Bundespost — Drucksache 10/78 — 382 A Beratung des Agrarberichts 1983 der Bundesregierung — Drucksachen 9/2402, 9/2403 — Kiechle, Bundesminister BML 382 B Müller (Schweinfurt) SPD 390 B Susset CDU/CSU 394 C Paintner FDP 399 A Frau Dr. Vollmer GRÜNE 402 C Oostergetelo SPD 406 C Brunner CDU/CSU 411 C Borchert CDU/CSU 413 C Frau Blunck SPD 415 D Eigen CDU/CSU 419A Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Einsetzung eines Untersuchungsausschusses — Drucksache 10/34 — Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Einsetzung eines Untersuchungsausschusses — Drucksache 10/33 — Dr. Spöri SPD 422 B Schily GRÜNE 424 C, 433 D Dr. Langner CDU/CSU 426 D Schröder (Hannover) SPD 429 D Beckmann FDP 432 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 20. Oktober 1982 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über Arbeitslosenversicherung — Drucksache 10/40 — 434 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Zusatzübereinkommen vom 8. Oktober 1982 zum Übereinkommen vom 9. Dezember 1977 zwischen der Bundesrepublik Deutschland, dem Fürstentum Liechtenstein, der Republik Österreich und der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bereich der Sozialen Sicherheit — Drucksache 10/41 — 434 C Fragestunde — Drucksache 10/55 — Verbot des Verkaufs von Kunden-Computerdaten großer Versandhäuser MdlAnfr 36, 37 13.05.83 Drs 10/55 Frau Reetz GRÜNE Antw PStSekr Spranger BMI . . . 357 D, 358 A, B ZusFr Frau Reetz GRÜNE 357 D ZusFr Dr. Laufs CDU/CSU 358A Teilnahme des türkischen Filmregisseurs Yilmaz Güney an der Vorführung seines Filmes „Yol" ohne Gefahr einer Verhaftung durch deutsche Behörden MdlAnfr 38, 39 13.05.83 Drs 10/55 Schneider (Berlin) GRÜNE Antw PStSekr Spranger BMI . . 358 B, C, D, 359A ZusFr Schneider (Berlin) GRÜNE 358 C, D, 359A ZusFr Reents GRÜNE 358 D Umweltbelastende Auswirkungenn der Ölkatastrophe im Persischen Golf für die Bundesrepublik Deutschland MdlAnfr 4, 5 13.05.83 Drs 10/55 Repnik CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA . 359 B, C, D, 360A, B ZusFr Repnik CDU/CSU 359C, 360 A ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 359C ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 360 B Erteilung von Visa für ehemalige DDR-Bewohner durch amerikanische Konsulate MdlAnfr 8 13.05.83 Drs 10/55 Frau Blunck SPD Antw StMin Möllemann AA . . . 360 C, D, 361A ZusFr Frau Blunck SPD 360 C, D ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . . . 361A ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . 361A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 8. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. Mai 1983 III Verhaftung von Volksdeutschen in der Sowjetunion im Zusammenhang mit Ausreisebegehren seit 1978 MdlAnfr 9 13.05.83 Drs 10/55 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA 361 B, C, D ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 361 C, D Verurteilung des Studenten Thomas Reinl in der Türkei wegen Besitzes eines als antik deklarierten Steins MdlAnfr 10, 11 13.05.83 Drs 10/55 Lowack CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA . . . . 362 A, B, C, 363 A, B, C, D, 364A ZusFr Lowack CDU/CSU 362A, 363C, D ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . 362C, 363D ZusFr Catenhusen SPD 362C, 364 A ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . . 362 D ZusFr Frau Reetz GRÜNE 363 A Fortsetzung der deutschen Entwicklungshilfe für Simbabwe angesichts der Menschenrechtsverletzungen MdlAnfr 12, 13 13.05.83 Drs 10/55 Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA . 364 B, D, 365 A, B, C ZusFr Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU 364 C, D, 365 B ZusFr Verheugen SPD 365 A ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 365 A Bemühungen westlicher Staaten um die Unabhängigkeit Namibias; Beziehungen der Bundesrepublik Deutschland zu schwarz-afrikanischen Staaten MdlAnfr 14, 15 13.05.83 Drs 10/55 Frau Dr. Hamm-Brücher FDP Antw StMin Möllemann AA 365 C, D, 366 A, B, C, D, 367 A, B, C, D ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . . 365D, 366 A, 367 C, D ZusFr Verheugen SPD 366A, 367 D ZusFr Schwenninger GRÜNE 366 B ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 366 B ZusFr Rossmanith CDU/CSU 366 C ZusFr Buschfort SPD 366 D ZusFr Toetemeyer SPD 367 A Schutz deutscher Entwicklungshelfer, insbesondere in Nicaragua MdlAnfr 16, 17 13.05.83 Drs 10/55 Immer (Altenkirchen) SPD Antw StMin Möllemann AA . . . 368A, B, C, D, 369 A, B, C, D ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . 368 A, B, 369B ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 368 B ZusFr Repnik CDU/CSU 368 C ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . 369A ZusFr Catenhusen SPD 369 C ZusFr Burgmann GRÜNE 369 D Aufruf zum Sturz der Regierung von Nicaragua durch die „Fuerza Democratica Nicaraguense" in Bonn angesichts des Mordes an Albrecht Pflaum MdlAnfr 18 13.05.83 Drs 10/55 Frau Gottwald GRÜNE Antw StMin Möllemann AA 370 A, B, C ZusFr Schwenninger GRÜNE 370 B ZusFr Catenhusen SPD 370 B ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . 370C ZusFr Lambinus SPD 370 D Absprache über die Fortsetzung deutscher Entwicklungshilfe für Nicaragua mit den USA MdlAnfr 19 13.05.83 Drs 10/55 Frau Gottwald GRÜNE Antw StMin Möllemann AA . . . . 371 A, B,C, D ZusFr Frau Gottwald GRÜNE 371 A, B ZusFr Catenhusen SPD 371 C ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . . . 371C Rechte der USA auf Grund des Regierungsabkommens vom 15. April 1982 betr. „Wartime Host Nation Support" MdlAnfr 20 13.05.83 Drs 10/55 Reents GRÜNE Antw StMin Möllemann AA 372 A, B,C ZusFr Reents GRÜNE 372A, C Wirtschaftslage der Kartoffelbrennereigenosssenschaften in den strukturschwachen Gebieten angesichts der Brennrechtskürzung MdlAnfr 40, 41 13.05.83 Drs 10/55 Dr. Jobst CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Voss BMF . . 372D, 373 B,C, D, 374 A ZusFr Dr. Jobst CDU/CSU . . . . 372D, 373 B,C ZusFr Ertl FDP 373 D Beschäftigungsprogramm zur Schaffung neuer Arbeitsplätze in den Bereichen Umweltschutz-, Verkehrs- und Forschungspolitik für 1983 MdlAnfr 42 13.05.83 Drs 10/55 Becker (Nienberge) SPD IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 8. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. Mai 1983 Antw PStSekr Dr. Voss BMF . . . 374 A, B, C, D, 375 A, B, C, D, 376 A ZusFr Becker (Nienberge) SPD 374 B ZusFr Matthöfer SPD 374 B ZusFr Roth SPD 374 C ZusFr Dreßler SPD 374 C ZusFr Lutz SPD 374 D ZusFr Catenhusen SPD 375A ZusFr Wolfram (Recklinghausen) SPD 375 B ZusFr Urbaniak SPD 375C ZusFr Cronenberg (Arnsberg) FDP . . 375D ZusFr Lahnstein SPD 375 D Nächste Sitzung 434 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 434 B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 8. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. Mai 1983 315 8. Sitzung Bonn, den 19. Mai 1983 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 20. 5. Böhm (Melsungen) ** 19. 5. Brandt 20. 5. Engelsberger 20. 5. Ganz (St. Wendel) 20. 5. Glotz 19. 5. Jansen 20. 5. Jung (Lörrach) 19. 5. Dr. Mertes (Gerolstein) 20. 5. Dr. Müller * 20. 5. Nelle 20. 5. Sander 20. 5. Schwarz 20. 5. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim ** 19. 5. Voigt (Sonthofen) 20. 5. Wimmer (Neuss) 20. 5. Wischnewski 20. 5. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Manfred Langner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Kollege Schily, Sie wünschen ein Zitat. Ich kann Ihnen das gern bringen. Sie fragten vor kurzem hier im Haus: Was ist denn gewagt worden, damit die Flick-Millionen zusammenkamen? Ihre Antwort:
    An den Flick-Millionen klebt noch das Blut der Arisierungs- und Ausrottungsaktionen des Dritten Reichs.

    (Fischer [Frankfurt] [GRÜNE]: Wo kommen die Flick-Millionen denn her?)

    Meine Damen und Herren, wenn das nicht Stimmungsmache ist!

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zurufe von den GRÜNEN)

    Der Antrag der GRÜNEN beschäftigt sich nicht nur mit dem 6 b-Komplex, sondern mit weiteren Fragen der Parteienfinanzierung. Dieser zweite Bereich bedarf derzeit nach unserer Auffassung keiner parlamentarischen Untersuchung. Er ist weitgehend bekannt. Der Bericht über die Parteienfinanzierung liegt vor. Das Thema wird das Parlament noch in aller Breite beschäftigen. Auch der Parteivorsitzende der CDU hat sich heute anläßlich einer Einladung an andere Parteivorsitzende mit diesen Fragen beschäftigt. Wir werden hier in diesem Haus ausgiebig, in aller Breite, nehme in an, darüber diskutieren.
    Entscheidend scheint uns aber zu sein — das ist der Vorzug des Antrags der SPD —, daß durch eine solche Ausdehnung des Untersuchungsgegenstandes von dem eigentlichen Thema abgelenkt würde, nämlich ob Mißstände bei einer früheren Bundesregierung im Zusammenhang mit einer Steuerstundungsentscheidung festzustellen sind. Das ist das Thema des Untersuchungsausschusses. Unsere Aufgabe als Parlament ist die Kontrolle der Regierung, und davon wollen wir uns nicht abbringen lassen.
    Wollte man aber tatsächlich untersuchen, ob und welche finanziellen und ähnlichen Einflußnahmen es auf Parteien und deren Mitglieder gab oder gibt, dann könnte von einer solchen Untersuchung selbstverständlich auch die Partei der GRÜNEN nicht ausgenommen sein. Immerhin gibt es hier einiges, was von Interesse wäre. Man muß das politisch diskutieren, ohne daß man gleich eine Enquete beantragt.
    Die Partei der GRÜNEN hat sich nach dem Kommissionsbericht beispielsweise 1979 zu 98,2 % aus staatlichen Mittel finanziert.

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU)

    Kollege Schily wird uns sicherlich gelegentlich einmal erklären, wie sich dies mit den Grundsätzen, die das Bundesverfassungsgericht zur Parteienfinanzierung aufgestellt hat, eigentlich vereinbart.

    (Zurufe von den GRÜNEN — Gegenrufe von der CDU/CSU — Abg. Reents [GRÜNE] meldet sich zu einer Zwischenfrage)

    — Nachdem ich zwei Zwischenfragen beantwortet
    habe, möchte ich jetzt keine Zwischenfrage mehr
    zulassen. — Die Öffentlichkeit weiß aber nicht, wie Sie das Geld ausgeben, denn entsprechende Auskünfte haben Sie als einzige Partei der Kommission verweigert.

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU — Dr. Möller [CDU/CSU]: Ja, die Scheinheiligen! — Lebhafte Zurufe von den GRÜNEN)

    Wir wissen auch nicht, wie es sonst mit der finanziellen Unterstützung führender Mitglieder der GRÜNEN aussieht. Wir lesen nur, daß es da eine lebhafte Debatte in Ihren Reihen gibt.

    (Fischer [Frankfurt] [GRÜNE]: Sie sind da ein ganz Harmloser!)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, deswegen werden wir aber keine Untersuchung beantragen.

    (Schily [GRÜNE]: Lesen Sie einmal im „Spiegel" nach! — Weitere lebhafte Zurufe von den GRÜNEN)

    Wir lesen in der Zeitung weiter, daß es gewisse Verbindungen der GRÜNEN zu dem libyschen Diktator Gaddafi gibt.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU — Lachen bei den GRÜNEN — Frau Beck-Oberdorf [GRÜNE]: Und die 60 Millionen aus dem Ostblock dazu!)

    — Es ist doch merkwürdig, wie unruhig diese Damen und Herren werden, wenn es einmal um sie geht.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Im Angreifen groß, im Zuhören schwach.


    (Schily [GRÜNE]: Auch so ein Kalauer! — Weitere Zurufe von den GRÜNEN)

    Wir lesen da von Treffen in Wien und später auch in Libyen,

    (Fischer [Frankfurt] [GRÜNE]: Sie haben die DDR vergessen!)

    und wir lesen, daß solche Reisen auch von dort finanziert worden sein sollen. Wir wissen es nicht, es stand in der Zeitung, und es ist in Ihren Kreisen ja lebhaft diskutiert worden.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Wenn man das liest und gleichzeitig weiß, mit welchen Methoden Gaddafi auch über die Grenzen seines Staates hinaus zu herrschen versucht, dann drängen sich doch die Fragen auf: Was will Gaddafi, wenn die Presseberichte stimmen, eigentlich mit dieser finanziellen Unterstützung?

    (Lachen bei den GRÜNEN)

    Was wollen Sie da lernen, z. B. aus diesem grünen Buch „Die dritte Universaltheorie"?

    (Zurufe von den GRÜNEN)

    Wollen Sie da etwa die großartige Erkenntnis lernen:

    (Haase [Kassel] [CDU/CSU]: Die öligen Hände der GRÜNEN!)




    Dr. Langner
    „Es ist heute wohl unbestritten, daß Mann und Frau menschliche Wesen sind."

    (Heiterkeit bei der CDU/CSU)

    Oder geht es Ihnen um die Erkenntnis von Herrn Gaddafi an einer anderen Stelle — ich zitiere —:
    Ein Parlament

    (Schily [GRÜNE]: Was hat das mit Parteispenden zu tun? Haben Sie noch ein paar Nebelbomben?)

    — das sollten wir doch einmal mit Ruhe hören —
    ist eine Mißrepräsentation des Volkes, und parlamentarische Regierungen sind irreführende Lösungen des Demokratieproblems.

    (Schily [GRÜNE]: Sie qualifizieren sich gerade für den Vorsitz! — Weitere Zurufe von den GRÜNEN)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, Zitate dieser Art könnten fortgesetzt werden. Sie sehen, daß das Parteienthema ein unerschöpfliches Thema

    (Fischer [Frankfurt] [GRÜNE]: Ja, ja!)

    und gut geeignet wäre, uns von dem eigentlichen Gegenstand, um den es geht, abzulenken.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Es sollte aber in dieser Debatte nicht der Eindruck entstehen, als sei die Parteienfinanzierung und als seien

    (Schily [GRÜNE]: Wo ist denn der Herr Geißler?)

    Parteispenden durch die Wirtschaft oder durch einzelne generell etwas Schlechtes. Das ist keineswegs der Fall. Das Bundesverfassungsgericht sagt klar, daß eine ausschließliche staatliche Parteienfinanzierung nicht in Betracht kommen kann. Wenn dem so ist, brauchen Parteien Mitgliedsbeiträge und Spenden. Sie sind unerläßlich.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Fischer [Frankfurt] [GRÜNE]: Das sind Allgemeinplätze wie bei Gaddafi!)

    Was abzulehnen ist, das ist das Erkaufen von Einflußnahme mittels Geld. Darum geht es. Das wollen wir untersuchen.
    Wir werden uns auch mit der Frage beschäftigen, ob man die Vorschrift des § 6 b des Einkommensteuergesetzes anders fassen sollte. Dies scheint auch ein Anliegen des SPD-Antrages zu sein. Allerdings gehen meine Überlegungen da in eine etwas andere Richtung als das, was Herr Spöri angedeutet hat. Aber wir werden darüber reden müssen.

    (Fischer [Frankfurt] [GRÜNE]: Das soll ein Verschleierungsausschuß werden und kein Untersuchungsausschuß!)

    — Nein.
    Wenn es einen klaren Rechtsanspruch bei § 6 b bei einem klar umgrenzten Tatbestand gäbe, wenn es z. B. keine Unbedenklichkeitsbescheinigungen von Ministerien gäbe, dann könnte auch kein Verdacht entstehen, daß irgendwelches Mäzenatentum absichtsvoll sei und man verstimmt sein müßte.
    Worum geht es eigentlich im Kern bei der Vorschrift des § 613? Hans Mundorf schrieb kürzlich im Handelsblatt dem § 6 b die Rolle zu, eine Besteuerung inflationär verursachter Scheingewinne zu vermeiden. Wenn, so sagte er, im privaten Bereich Veräußerungsgewinne regelmäßig steuerfrei blieben, wenn zu Recht der Abbau heimlicher Steuererhöhungen, die Anpassung des Tarifs an die Inflation gefordert würden, dann sei ein — ich füge hinzu: gestraffter und entbürokratisierter — § 6 b die richtige Ergänzung der Besteuerung im Unternehmensbereich.
    Auf die Prognose von Beamten — damit möchte ich dann schließen —, was volkswirtschaftlich besonders förderungswürdig sei, sollte man nach meiner Auffassung allerdings nach Möglichkeit verzichten.
    Dieser Untersuchungsausschuß könnte dann ein Erfolg werden, wenn wir Tatsachen ermitteln und nicht Verdächtigungen streuen und wenn am Ende ein durchdachter Reformvorschlag zur Unternehmensbesteuerung im 6-b-Bereich mit herauskäme. — Vielen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Richard Wurbs
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Abgeordnete Schröder (Hannover).

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Gerhard Schröder


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Zunächst zu Ihnen, Herr Langner. Ich finde, für Ihren sehr seltsamen Vergleich in bezug auf die berufliche Rolle von Herrn Schily sollten Sie sich entschuldigen,

    (Beifall bei der SPD — Zurufe von der CDU/CSU)

    weil er einen Mann betrifft, der rechtsstaatliche Gegebenheiten in sehr schwierigen Prozessen wahrgenommen hat und dem aus seinem konkreten Verhalten niemals ein Vorwurf gemacht worden ist, gemacht werden konnte.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Ich finde, daß es zu einer Debatte wie dieser auch gehört, daß man das berücksichtigt.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Nun machen Sie keine Pflichtübung!)

    Ein Zweites zu dem, was Sie hier gemacht haben. Sie haben eine Pressebeschimpfung vorgenommen, obwohl es doch wahr ist, daß es allein die Presse — jedenfalls vorrangig die Presse — gewesen ist, deren Berichterstattung dazu geführt hat, daß wir heute überhaupt über die Einsetzung eines solchen Untersuchungsausschusses diskutieren.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    In einer Demokratie haben wir Anlaß, uns in dieser Frage bei der Presse zu bedanken, und zwar wir alle, auch Sie. Wir haben aber überhaupt keinen Anlaß, nach der Methode des „Haltet-den-Dieb" zu verfahren, wie Sie es getan haben, und Vorwürfe an eine Presse zu formulieren, die ihre Wächterfunk-



    Schröder (Hannover)

    tion in dieser Frage sehr wohl wahrgenommen hat.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Wenn Sie in diesem Zusammenhang von Kampagne und von Vorverurteilung reden, dann bin ich mit Ihnen und sicher auch mit Herrn Kollegen Schily — auch aus beruflicher Sicht — einig, daß es Vorverurteilungen nicht geben darf, durch uns nicht und auch durch die Presse nicht.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Aber wegen der Rolle der Parteien, die in dieser Frage in der Vergangenheit nicht glanzvoll war, hat die Presse recht daran getan, hier eher zu überziehen, als sich defensiv zu verhalten. Deswegen sollte diese Bemerkung von Ihnen — auch in bezug auf die Funktion der Presse — so nicht stehen bleiben. Im übrigen: Wo sind Sie denn eigentlich, wenn es um Vorverurteilungen geht, wenn es z. B. darum geht, mehr als 140 Jugendliche in Nürnberg vor Vorverurteilungen zu schützen? Wo sind Sie da?

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN — Zuruf des Abg. Dr.-Ing. Kansy [CDU/CSU] — Gegenruf des Abg. Schily [GRÜNE])

    Ich finde, wir haben keinen Anlaß, Pressebeschimpfungen vorzunehmen oder uns über angebliche Vorverurteilungen sehr lautstark zu beklagen. Wir haben Anlaß, über das nachzudenken, was uns zu beschäftigen hat. Dazu will ich ein paar Bemerkungen machen.
    Es kann überhaupt keinen Zweifel geben, daß nicht nur Flick, sondern auch die Parteien in Verruf geraten sind.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Und die Regierung!)

    Der Verdacht, daß — um es sehr vorsichtig auszudrücken — Unregelmäßigkeiten vorgekommen sind, bewegt doch wohl viele Menschen. Ebenso viele Menschen — das ist ein Politikum — treibt die Vermutung um, unter Verwendung der so häufig strapazierten Formel von der Solidarität der Demokraten könnte eine in Wahrheit bestehende Kumpanei der Betroffenen eine schonungslose Aufklärung der Vorgänge verhindern. Ich denke, wir sind einig, daß dies, wenn es denn einträte, die Glaubwürdigkeit der politischen Parteien zerstören würde.
    Aber — so will ich fragen —: Geht es eigentlich wirklich nur um die Glaubwürdigkeit der politischen Parteien? Es gibt ein neues Handbuch für Verfassungsrecht; ein lesenswertes Werk. Ich habe darin einmal nachgelesen, was in bezug auf das Thema unter anderem geschrieben wird. Dort schreibt der Bielefelder Rechtsprofessor Grimm:
    Parteienrecht ist eine abhängige Variable des Demokratieprinzips, wie freilich auch die konkrete Gestalt einer Demokratie wiederum von der rechtlichen Stellung
    — dann kommt es —
    und der faktischen Beschaffenheit ihrer politischen Parteien mitgeprägt wird.
    Ich denke, der Mann hat recht. Weil das so ist, geht es um mehr als um das Ansehen der einen oder anderen Partei. Das sollten auch jene bedenken, die so ein bißchen klammheimliche Freude über das ramponierte Ansehen jener Parteien verspüren, die sie allzu leicht und allzu häufig „etabliert" nennen — ein Sprachgebrauch im übrigen, der schleunigst aufgegeben werden sollte, und zwar deswegen, weil er an den Kampfbegriff der „Systemparteien" anknüpft, mit dem einmal Parteienverdrossenheit antidemokratisch genutzt worden ist.

    (Beifall bei der SPD)

    Worum, so frage ich, geht es im Kern? Wegen der Stellung der Parteien im Verfassungsgefüge berührt der Spendenskandal die Grundlagen unseres politischen Systems. Um dessen Glaubwürdigkeit geht es letztlich. Es geht um die Glaubwürdigkeit eines politischen Systems, das schlechterdings davon lebt, daß Richtschnur des Handelns seiner Repräsentanten der in Wahlen und politischen Aktionen ausgedrückte Wille der Millionen und nicht das Geld der Millionäre ist. Es geht — und das ist wichtig — um die Freiheit des politischen Prozesses. Gerade Sie, die Sie diesen Begriff inflationär verwenden, sollten hier aufmerksam zuhören; denn diese Freiheit des politischen Prozesses ist bedroht. Auch insoweit ist dem zitierten Juristen Grimm wohl zuzustimmen, wenn er im selben Handbuch schreibt: „Frei ist der politische Prozeß allerdings nicht schon dann, wenn er staatsfrei ist. Er muß vielmehr auch vor Verzerrungen durch gesellschaftliche, namentlich wirtschaftlich begründete Macht bewahrt werden."

    (Beifall bei der SPD)

    Es ist daher gut, daß es diesen Untersuchungsausschuß geben wird. Gut aber nur dann, wenn er nicht nur eingesetzt wird, sondern wenn er Ergebnisse hervorbringt, die zeigen, daß wir es mit einer schonungslosen Untersuchung ernst meinen. Untersuchungsgegenstand dieses Ausschusses sollte die Frage sein, ob von Flick Geld eingesetzt und auf der anderen Seite genommen wurde, um ein bestimmtes politisches Handeln zu beeinflussen, und wenn ja, wie und mit wessen Beteiligung das vonstatten gegangen ist.
    Übrigens auch hier, Herr Langner, korrekt bleiben. Es geht nicht darum ob der Regierung Schmidt — dem Sie auch ganz gern hier ein Bonbon anhaften wollten; Sie haben immer von der Regierung Schmidt geredet — Fehlverhalten vorzuwerfen ist, sondern es geht darum, ob dem in dieser Frage zur Entscheidung befugten Wirtschaftsminister politisches, ja sogar justitiables Fehlverhalten vorzuwerfen ist. Dies sollten wir, so finde ich, nicht verwischen lassen.

    (Beifall bei der SPD und bei den GRÜNEN)

    Diese Frage soll offen und öffentlich am Beispiel der Firma Flick untersucht werden. Wenn Sie wollen, exemplarisch; weil hier doch der Verdacht mehr als berechtigt erscheint.



    Schröder (Hannover)

    Im übrigen haben Sie Herrn Kollegen Schily zu unrecht kritisiert. Es ist schon bemerkenswert, daß es wieder einmal um Flick geht, um jene Firmengruppe und Familie also — und das ist historische Wahrheit —, deren Geld schon einmal zur Zerstörung der Demokratie eingesetzt wurde.

    (Lebhafter Beifall bei der SPD und bei den GRÜNEN)

    Ich komme jetzt zu dem, was meine Fraktion mit ihrem Antrag vom Antrag der Fraktion der GRÜNEN unterscheidet. Ich bitte, Herr Kollege Schily, dies auf dem Hintergrund dessen zu verstehen, was ich eben versucht habe, deutlich zu machen, weil es uns ernsthaft nicht um Verschweigen geht, sondern um Aufklärung.
    Ich habe zur Vorbereitung dessen, was ich hier zu sagen habe, mir sehr genau die Schutzschrift des Anwaltes des Flick-Managers von Brauchitsch durchgelesen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Hat er Ihnen die geschickt? — Dr. Klein [Göttingen] [CDU/ CSU]: Wo haben Sie die denn her?)

    — Die war in der „Frankfurter Rundschau" abgedruckt, im „Spiegel" auch. Damit das ganz klar ist: Ich gehe davon aus, daß nach Aufforderung durch den betroffenen Anwalt die „Frankfurter Rundschau" das erbetene Honorar auch gezahlt hat; denn dies hat er verlangt. Das ist zwar Geschmacksache, aber rechtlich korrekt war das schon. Da ich die Zeitung als seriös einschätze, werden die auch gezahlt haben.
    Wer diese Schutzschrift liest, dem erschließt sich eine bestimmte Verteidigungsstrategie dieses — und das muß man ihm lassen — wahrlich guten Anwaltes. Die Verteidigungsstrategie ist nämlich die, von Flick abzulenken, von der Frage, ob die Beauftragten Flicks vor allem den Wirtschaftsminister „geflickt" haben. Von dieser Frage soll abgelenkt werden, und als Mittel der Ablenkung dient der Versuch, möglichst viele Tatbestände, und natürlich auch Personen, in die Sache mit hineinzuziehen, was, wenn man Ihrem Antrag folgte — das sage ich den sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen von den GRÜNEN —, zur Folge hätte, daß durch dieses Verfahren und die damit gegebenen rechtlichen Möglichkeiten der Kern der Sache, um den es hier geht, verwischt würde

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    und wir deshalb zu keinem greifbaren Ergebnis jedenfalls in einer Zeit kämen, in der diese Sache eben historisch noch am Kochen ist. Und ein Ergebnis, denke ich, sollten wir wollen.

    (Beifall bei der SPD)

    Das erkennbare Ziel dieser Schutzschrift ist nämlich nicht Klarheit, sondern Verwirrung.
    Wir sollten auf diese Art der Verteidigungsstrategie nicht dadurch hereinfallen, daß wir sie sozusagen kopieren und in unsere Anträge mit hineinnehmen. Das, was Sie wollen, nämlich Klarheit nicht nur über die Geber, auch über die Empfänger, Herr Kollege Schily, dies wird geschehen. Wenn gegeben worden ist, muß man auch gucken, wer es genommen hat. Dies wird geschehen, und das kann auch geschehen, wenn wir darangehen, die erforderlichen Beweisanträge zu formulieren.
    Ich sage also, gerade weil wir eine schonungslose Untersuchung wollen, eine erfolgsorientierte Untersuchung, sind wir für die Beschränkung des Untersuchungsauftrages.
    Schonungslos werden wir im übrigen auch gegen uns selbst sein. Ich sage das, weil ich davon ausgehe, daß Sozialdemokraten sich in dieser Frage nichts vorzuwerfen haben.

    (Lachen bei Abgeordneten der FDP)

    Sollte es anders sein, werden Sie sehen, und werden die sehen, die unser Treiben aufmerksam beobachten, daß wir in der Lage sind, die Konsequenzen zu ziehen.

    (Beifall bei der SPD)

    Ich sage also, wir dürfen auf die Strategie nicht hereinfallen, und deswegen insoweit die Beschränkung des Auftrages.
    Meine Fraktion wird im übrigen auch nicht dem anderen Teil Ihres Zusatzes, wenn ich es so ausdrücken darf, zustimmen, der sich mit den Vorgängen um die sogenannte Amnestie befaßt. Heute morgen — Sie haben j a offenbar zugehört — hat der Fraktionsvorsitzende unserer Fraktion, Hans-Jochen Vogel, schon in aller notwendigen Klarheit zu dem, lassen Sie es mich sagen, Versuch Stellung genommen, unter dem, wie ich finde, hier falsch verstandenen Begriff der Solidarität Dinge zu machen, die mit dem Rechtsbewußtsein meiner Fraktion nicht in Einklang zu bringen sind. Die Motive mögen ehrenwert gewesen sein; aber ebenso sicher war es falsch verstandene Solidarität.
    Wenn ich über das Rechtsbewußtsein meiner Fraktion in dieser Frage rede, lassen Sie mich sagen, daß der Versuch, an diesem Punkt etwas unter den Teppich zu kehren, an der Aufmerksamkeit der Presse einerseits, aber auch am Rechtsbewußtsein meiner Fraktion gescheitert ist.

    (Beifall bei der SPD)

    Sie werden verstehen, daß ich ein wenig stolz darauf bin, daß dieses in einer nicht ganz einfachen politischen Situation möglich war. Ich bin stolz darauf, nicht zuletzt deshalb, weil ich weiß, daß diese Haltung des Nicht-unter-den-Teppich-Kehrens die Arbeit der Mitglieder meiner Fraktion im Untersuchungsausschuß begleiten wird, daß diese Haltung aber auch verhindern wird, daß jemals eine Parteienfinanzierungsregelung in diesem Bundestag gemacht wird, die eine Amnestie für jene Spendensünder, wenn sie denn festgestellt werden, enthält.

    (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der GRÜNEN)

    Ich denke, daß wir in dieser Debatte deutlich sagen sollten, daß es nach allem, was dazu öffentlich erklärt worden ist, die Zustimmung meiner Fraktion zu einer solchen Regelung nicht geben wird, auch dann nicht, wenn Druck ausgeübt wird. Druck wird uns in dieser Frage von unserer Auffassung



    Schröder (Hannover)

    nicht abbringen. — Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der SPD)