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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/8 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 8. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 19. Mai 1983 Inhalt: Begrüßung des Präsidenten der Nationalversammlung der Republik Burundi, Prof. Dr. Emile Mworoha, und einer Delegation 315A Glückwünsche zum Geburtstag des Abg Gerstl 315B Wahl der Abg. Dr. Althammer und Rapp (Göppingen) zu Mitgliedern des Verwaltungsrats der Lastenausgleichsbank . . 315 B Absetzung eines Punktes von der Tagesordnung 315B Erweiterung der Tagesordnung 315 C Antrag der Fraktion der SPD betr. Weltwirtschaftsgipfel in Williamsburg und Europäischer Rat in Stuttgart — Drucksache 10/79 — Lahnstein SPD 315D Dr. Schäuble CDU/CSU 316C Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP und der Fraktion DIE GRÜNEN Bericht der Enquete-Kommission „Jugendprotest im demokratischen Staat" — Drucksache 10/51 — Wissmann CDU/CSU 317 B Schröder (Hannover) SPD 320 C Eimer (Fürth) FDP 323D Kleinert (Marburg) GRÜNE 325D Sauter (Ichenhausen) CDU/CSU . . . 327 D Frau Terborg SPD 330A Neuhausen FDP 334 C Burgmann GRÜNE 336 D Dr. Geißler, Bundesminister BMJFG . 339A Weisskirchen (Wiesloch) SPD 345 A Breuer CDU/CSU 348 C Dr. Vogel SPD 350 C Mischnick FDP 353 B Frau Karwatzki CDU/CSU 354 D Vizepräsident Westphal 357 B Wahl der Wahlmänner gemäß § 6 Abs. 2 des Gesetzes über das Bundesverfassungsgericht — Drucksache 10/66 — in Verbindung mit Wahl der Mitglieder des Richterwahlausschusses gemäß § 5 des Richterwahlgesetzes — Drucksache 10/70 — 376A Ergebnis der Wahl 389 C Wahl der vom Bundestag zu entsendenden Mitglieder des Ausschusses nach Artikel 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) — Drucksache 10/71 — 376 D Festlegung der Zahl und Wahl der Mitglieder der Parlamentarischen Kontrollkommission — Drucksachen 10/68, 10/72, 10/73, 10/90 — Jahn (Marburg) SPD 377 B Seiters CDU/CSU 378 C Fischer (Frankfurt) GRÜNE 379 B II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 8. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. Mai 1983 Wolfgramm (Göttingen) FDP 379 D Ergebnis der Wahl 390 B Wahl der vom Bundestag zu entsendenden Mitglieder des Schuldenausschusses bei der Bundesschuldenverwaltung — Drucksache 10/74 — 381 C Wahl der vom Bundestag zu bestimmenden Mitglieder des Kontrollausschusses beim Bundesausgleichsamt — Drucksache 10/75 — 381 C Wahl der vom Bundestag vorzuschlagenden Mitglieder des Verwaltungsrats der Deutschen Bundespost — Drucksachen 10/54, 10/76 — 381 D Wahl der vom Bundestag vorzuschlagenden Mitglieder des Programmbeirats der Deutschen Bundespost — Drucksache 10/77 — 382A Wahl der vom Bundestag vorzuschlagenden Mitglieder des Kunstbeirats der Deutschen Bundespost — Drucksache 10/78 — 382 A Beratung des Agrarberichts 1983 der Bundesregierung — Drucksachen 9/2402, 9/2403 — Kiechle, Bundesminister BML 382 B Müller (Schweinfurt) SPD 390 B Susset CDU/CSU 394 C Paintner FDP 399 A Frau Dr. Vollmer GRÜNE 402 C Oostergetelo SPD 406 C Brunner CDU/CSU 411 C Borchert CDU/CSU 413 C Frau Blunck SPD 415 D Eigen CDU/CSU 419A Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Einsetzung eines Untersuchungsausschusses — Drucksache 10/34 — Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Einsetzung eines Untersuchungsausschusses — Drucksache 10/33 — Dr. Spöri SPD 422 B Schily GRÜNE 424 C, 433 D Dr. Langner CDU/CSU 426 D Schröder (Hannover) SPD 429 D Beckmann FDP 432 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 20. Oktober 1982 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über Arbeitslosenversicherung — Drucksache 10/40 — 434 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Zusatzübereinkommen vom 8. Oktober 1982 zum Übereinkommen vom 9. Dezember 1977 zwischen der Bundesrepublik Deutschland, dem Fürstentum Liechtenstein, der Republik Österreich und der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bereich der Sozialen Sicherheit — Drucksache 10/41 — 434 C Fragestunde — Drucksache 10/55 — Verbot des Verkaufs von Kunden-Computerdaten großer Versandhäuser MdlAnfr 36, 37 13.05.83 Drs 10/55 Frau Reetz GRÜNE Antw PStSekr Spranger BMI . . . 357 D, 358 A, B ZusFr Frau Reetz GRÜNE 357 D ZusFr Dr. Laufs CDU/CSU 358A Teilnahme des türkischen Filmregisseurs Yilmaz Güney an der Vorführung seines Filmes „Yol" ohne Gefahr einer Verhaftung durch deutsche Behörden MdlAnfr 38, 39 13.05.83 Drs 10/55 Schneider (Berlin) GRÜNE Antw PStSekr Spranger BMI . . 358 B, C, D, 359A ZusFr Schneider (Berlin) GRÜNE 358 C, D, 359A ZusFr Reents GRÜNE 358 D Umweltbelastende Auswirkungenn der Ölkatastrophe im Persischen Golf für die Bundesrepublik Deutschland MdlAnfr 4, 5 13.05.83 Drs 10/55 Repnik CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA . 359 B, C, D, 360A, B ZusFr Repnik CDU/CSU 359C, 360 A ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 359C ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 360 B Erteilung von Visa für ehemalige DDR-Bewohner durch amerikanische Konsulate MdlAnfr 8 13.05.83 Drs 10/55 Frau Blunck SPD Antw StMin Möllemann AA . . . 360 C, D, 361A ZusFr Frau Blunck SPD 360 C, D ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . . . 361A ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . 361A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 8. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. Mai 1983 III Verhaftung von Volksdeutschen in der Sowjetunion im Zusammenhang mit Ausreisebegehren seit 1978 MdlAnfr 9 13.05.83 Drs 10/55 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA 361 B, C, D ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 361 C, D Verurteilung des Studenten Thomas Reinl in der Türkei wegen Besitzes eines als antik deklarierten Steins MdlAnfr 10, 11 13.05.83 Drs 10/55 Lowack CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA . . . . 362 A, B, C, 363 A, B, C, D, 364A ZusFr Lowack CDU/CSU 362A, 363C, D ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . 362C, 363D ZusFr Catenhusen SPD 362C, 364 A ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . . 362 D ZusFr Frau Reetz GRÜNE 363 A Fortsetzung der deutschen Entwicklungshilfe für Simbabwe angesichts der Menschenrechtsverletzungen MdlAnfr 12, 13 13.05.83 Drs 10/55 Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA . 364 B, D, 365 A, B, C ZusFr Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU 364 C, D, 365 B ZusFr Verheugen SPD 365 A ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 365 A Bemühungen westlicher Staaten um die Unabhängigkeit Namibias; Beziehungen der Bundesrepublik Deutschland zu schwarz-afrikanischen Staaten MdlAnfr 14, 15 13.05.83 Drs 10/55 Frau Dr. Hamm-Brücher FDP Antw StMin Möllemann AA 365 C, D, 366 A, B, C, D, 367 A, B, C, D ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . . 365D, 366 A, 367 C, D ZusFr Verheugen SPD 366A, 367 D ZusFr Schwenninger GRÜNE 366 B ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 366 B ZusFr Rossmanith CDU/CSU 366 C ZusFr Buschfort SPD 366 D ZusFr Toetemeyer SPD 367 A Schutz deutscher Entwicklungshelfer, insbesondere in Nicaragua MdlAnfr 16, 17 13.05.83 Drs 10/55 Immer (Altenkirchen) SPD Antw StMin Möllemann AA . . . 368A, B, C, D, 369 A, B, C, D ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . 368 A, B, 369B ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 368 B ZusFr Repnik CDU/CSU 368 C ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . 369A ZusFr Catenhusen SPD 369 C ZusFr Burgmann GRÜNE 369 D Aufruf zum Sturz der Regierung von Nicaragua durch die „Fuerza Democratica Nicaraguense" in Bonn angesichts des Mordes an Albrecht Pflaum MdlAnfr 18 13.05.83 Drs 10/55 Frau Gottwald GRÜNE Antw StMin Möllemann AA 370 A, B, C ZusFr Schwenninger GRÜNE 370 B ZusFr Catenhusen SPD 370 B ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . 370C ZusFr Lambinus SPD 370 D Absprache über die Fortsetzung deutscher Entwicklungshilfe für Nicaragua mit den USA MdlAnfr 19 13.05.83 Drs 10/55 Frau Gottwald GRÜNE Antw StMin Möllemann AA . . . . 371 A, B,C, D ZusFr Frau Gottwald GRÜNE 371 A, B ZusFr Catenhusen SPD 371 C ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . . . 371C Rechte der USA auf Grund des Regierungsabkommens vom 15. April 1982 betr. „Wartime Host Nation Support" MdlAnfr 20 13.05.83 Drs 10/55 Reents GRÜNE Antw StMin Möllemann AA 372 A, B,C ZusFr Reents GRÜNE 372A, C Wirtschaftslage der Kartoffelbrennereigenosssenschaften in den strukturschwachen Gebieten angesichts der Brennrechtskürzung MdlAnfr 40, 41 13.05.83 Drs 10/55 Dr. Jobst CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Voss BMF . . 372D, 373 B,C, D, 374 A ZusFr Dr. Jobst CDU/CSU . . . . 372D, 373 B,C ZusFr Ertl FDP 373 D Beschäftigungsprogramm zur Schaffung neuer Arbeitsplätze in den Bereichen Umweltschutz-, Verkehrs- und Forschungspolitik für 1983 MdlAnfr 42 13.05.83 Drs 10/55 Becker (Nienberge) SPD IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 8. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. Mai 1983 Antw PStSekr Dr. Voss BMF . . . 374 A, B, C, D, 375 A, B, C, D, 376 A ZusFr Becker (Nienberge) SPD 374 B ZusFr Matthöfer SPD 374 B ZusFr Roth SPD 374 C ZusFr Dreßler SPD 374 C ZusFr Lutz SPD 374 D ZusFr Catenhusen SPD 375A ZusFr Wolfram (Recklinghausen) SPD 375 B ZusFr Urbaniak SPD 375C ZusFr Cronenberg (Arnsberg) FDP . . 375D ZusFr Lahnstein SPD 375 D Nächste Sitzung 434 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 434 B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 8. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. Mai 1983 315 8. Sitzung Bonn, den 19. Mai 1983 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 20. 5. Böhm (Melsungen) ** 19. 5. Brandt 20. 5. Engelsberger 20. 5. Ganz (St. Wendel) 20. 5. Glotz 19. 5. Jansen 20. 5. Jung (Lörrach) 19. 5. Dr. Mertes (Gerolstein) 20. 5. Dr. Müller * 20. 5. Nelle 20. 5. Sander 20. 5. Schwarz 20. 5. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim ** 19. 5. Voigt (Sonthofen) 20. 5. Wimmer (Neuss) 20. 5. Wischnewski 20. 5. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Egon Susset


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Kollege Müller, ich schaue immer auf die Uhr.

    (Oh-Rufe bei der SPD)

    Für den Fall, daß mir bei Zwischenfragen die entsprechende Zeit nicht angerechnet wird, lasse ich mehrere Fragen zu. Aber ich möchte gegenüber den Kollegen, die nach mir auch noch sprechen wollen, nicht intolerant sein.
    Sie haben heute bemängelt, daß durch uns einiges blockiert wurde. Was wurde blockiert? Wenn Sie als Gesamtfraktion jemals mit einer gemeinsamen Meinung aufgetreten wären — ob mit Ihrem früheren Koalitionspartner oder in Absprache mit uns —, dann wäre das nicht blockiert worden. Sie haben jetzt einen Entschließungsantrag auf dem Tisch liegen. In Ziffer 2 dieses Antrages wird klar zum Ausdruck gebracht, daß die staatlichen Zuschüsse künftig stärker an der betrieblichen Leistungsfähigkeit auszurichten seien. Bitte, mit Ihnen war das doch nicht durchzusetzen.

    (Müller [Schweinfurt] [SPD]: Doch! Zweimal haben Sie es abgelehnt!)

    Deshalb mußten wir warten, bis andere Mehrheiten vorhanden waren.
    Herr Kollege Müller, Sie haben auch das Haushaltsproblem angesprochen. Wir haben ja eine mittelfristige Finanzplanung vorliegen. Aber es ist doch eigentümlich — und eine Arbeitsteilung, für die wir nicht zu haben sind —, wenn Sie, die Sie praktisch das verursacht haben, was es heute an Staatsverschuldung gibt, jetzt jene prügeln, die nun versuchen, auf allen Ebenen wieder eine Gesundung der Staatsfinanzen herbeizuführen.

    (Müller [Schweinfurt] [SPD]: Haben Sie gelesen, was Ihr eigener Finanzminister dazu gesagt hat?)

    Es ist für uns keine lustvolle Angelegenheit, den Haushalt zu sanieren, meine Damen und Herren. Aber wir treffen die notwendigen Entscheidungen, damit hier in der Bundesrepublik Deutschland künftig wieder vernünftige Verhältnisse sind.

    (Immer [Altenkirchen] [SPD]: Das hat Herr Ertl nicht verdient!)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, zunächst einmal möchte ich auf einen Artikel in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung" von gestern hinweisen, der die Überschrift „Agrarmisere" trägt. Der Schreiber des Artikels stellt fest, daß das „,Gleichgewicht der Unzufriedenheit` gerade noch gewahrt" wurde. Er fährt fort:
    Die letzte Verhandlungsrunde verlief ... gelassener, als viele befürchtet hatten ... Das lag an der besonnenen Verhandlungsführung von Landwirtschaftsminister Kiechle, der als Neuling einen guten Einstand hatte.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Das, meine sehr verehrten Damen und Herren, möchte ich nach der Kritik des Kollegen Müller für meine Fraktion, für die CDU/CSU-Bundestagsfraktion, hier aufs nachdrücklichste unterstreichen, und dem Kollegen Kiechle möchte ich danken, daß er
    dies unter den gegebenen Bedingungen noch hat erreichen können.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Müller [Schweinfurt] [SPD]: Fangen Sie nicht an zu weinen!)

    Daß die Agrarpreisrunde nicht erneut ergebnislos abgebrochen werden mußte, ist das Verdienst von Ignaz Kiechle. Er mußte — er hat das in seiner Rede vorhin auch gesagt — in der Zwischenzeit entstandenen Schutt und Ballast beiseite räumen.

    (Immer [Altenkirchen] [SPD]: Armer Ignaz!)

    Er hatte gegen großen, betrüblichen nationalen Egoismus bei einigen Mitgliedsländern anzukämpfen. Ich bedanke mich namens der Fraktion dafür, daß er sich dem gewaltigen Druck auf verstärkten Abbau des Grenzausgleichs erfolgreich widersetzt hat.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir müssen, meine Damen und Herren — lassen Sie mich auch das sagen —, unserem französischen Nachbarn deutlich machen, daß die Bundesrepublik Deutschland — da haben Sie mich zu Recht zitiert; ich stehe heute noch zu dem, was ich damals vor der Presse gesagt habe —

    (Müller [Schweinfurt] [SPD]: Das ehrt Sie! — Immer [Altenkirchen] [SPD]: Das kann er nicht durchhalten, das ist es!)

    Frankreich bei dem unlängst zu beobachtenden Währungspoker mit einer hohen Aufwertung der D-Mark entgegenkam, um damit ein weiteres Auseinanderdriften Europas zu verhindern. Die französischen Landwirte und der französische Bauernverband müssen sich auch den Hinweis darauf gefallen lassen, daß die Nettobetriebseinkommen in der Bundesrepublik Deutschland nach einer amtlichen EG-Erhebung für 1982/83 an drittletzter Stelle unter den Mitgliedstaaten liegen — weit unter denen, die die Franzosen im letzten Jahr erreicht haben. Angesichts dieser Zahlen klingt es meiner Meinung nach wie Spott und Hohn, wenn ständig über den hohen Grenzausgleich für die Bundesrepublik geklagt wird.
    Trotz Grenzausgleich haben die Abwertungsländer für ihre Landwirtschaft Preis- und Marktvorteile; das möchte ich festgehalten wissen. Lassen Sie mich das an einem Beispiel verdeutlichen, das ich kürzlich in einer Anzeige in der „Stuttgarter Zeitung" fand. Da wird von einem französischen Weinauslieferungslager mit folgendem Satz geworben:
    Durch Aufwertung der D-Mark und durch Abwertung des Franc können wir französische Weine noch preiswerter liefern.
    Hier wird deutlich, daß der Grenzausgleich notwendig ist. Deshalb werden wir den Kollegen Kiechle in seinem Bemühen zum Erhalt des Grenzausgleichs auch künftig unterstützen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)




    Susset
    Das, was sich in letzter Zeit an den Grenzübergängen abspielte, meine Damen und Herren, zeugte sicher wenig von partnerschaftlichem Geist in Europa. Aber wir meinen: Nicht Konfrontation, sondern faires und sachgerechtes Handeln ist das Gebot der Stunde, wenn Europa nicht um Jahre zurückgeworfen werden soll. Dies aber kann niemand wollen. Trotz aller Kritik will ich für die CDU/CSUBundestagsfraktion feststellen, daß sich die gemeinsame Agrarpolitik insgesamt bewährt hat und einen wesentlichen Beitrag zur Arbeitsplatzsicherung auch außerhalb der Landwirtschaft geleistet hat.
    Es ist in den letzten Jahren gelungen, die Nahrungsmittelversorgung der Bevölkerung auf qualitativ hohem Niveau und zu angemessenen Preisen sicherzustellen. Durch zielgerechte Gestaltung der Preise und Absatzmöglichkeiten ist es gelungen, Preisschwankungen auszugleichen und eine für alle Beteiligten wünschenswerte Stabilität zu erreichen. Deshalb stehen wir dazu. „Die Grundprinzipien der gemeinsamen Agrarpolitik sind zu erhalten und auszubauen."
    Die Markt- und Preispolitik bleibt wichtigste Säule der landwirtschaftlichen Einkommenspolitik. Die Bemühungen zum Abbau der zunehmenden Ungleichgewichte auf den einzelnen Agrarmärkten sind fortzusetzen, und dabei stehen Maßnahmen zur Beteiligung der Erzeuger an den Kosten der Überschußproduktion — lassen Sie mich das klar sagen — gleichrangig neben absatzfördernden Maßnahmen.

    (Müller [Schweinfurt] [SPD]: Plötzlich sind auch Sie für Mitverantwortung!)

    — Das waren wir seit jeher. Das haben die französischen Sozialisten einmal kaputtgemacht.
    Wir wissen um diese Probleme und wissen auch, daß wir hier etwas tun müssen. Meiner Meinung nach ist zur Stabilisierung einiger Märkte eine zeitweilige Einführung — und da unterscheidet sich die Fraktion nicht von dem, was der Minister sagte — mengenbeschränkender Maßnahmen auch durch finanzielle Belastung der Mehrerzeugung sowie der flächenunabhängigen Produktion erforderlich. Dies muß im Interesse der Gesamtlandwirtschaft EGweit durchgesetzt werden.
    Dazu gehört auch, daß Maßnahmen zur Verhinderung von immer mehr Großbeständen in der Veredelungsproduktion zum Schutz der bäuerlichen Familienbetriebe ergriffen werden. Wir haben zu diesem Fragenkomplex in dem Ihnen vorliegenden Entschließungsantrag der CDU/CSU- und der FDPFraktion unter Ziffer 1 vorgeschlagen:
    Die Bundesregierung wird ersucht, angesichts zunehmender Konzentrationstendenzen in der tierischen Erzeugung geeignete Maßnahmen zur Stärkung der bäuerlichen Landwirtschaft und zur Verhinderung unerwünschter Großbestände zu ergreifen.
    Dabei muß auch die Frage von Bestandsobergrenzen oder ähnlich wirkender Maßnahmen geprüft werden.
    Dieser Entschließungsantrag ist ein Entschließungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU und der FDP. Sie können also davon ausgehen, daß Sie die SPD mit der geschwundenen Mehrheit nicht in der Lage sind, ihn zu blockieren.

    (Müller [Schweinfurt] [SPD]: Wenn Sie ihn aufrechterhalten! — Immer [Altenkirchen] [SPD]: Das ist doch Blabla — Entschuldigung!)

    — Es steht doch drauf!

    (Immer [Altenkirchen] [SPD]: Was steht denn drauf?)

    Ich weiß, meine Damen und Herren, Überschüsse, über die wir diskutieren, sind eine Erscheinung des westlichen Wirtschaftsraums. Weltweit gesehen gibt es neben Überschüssen in den westlichen Ländern einen empfindlichen Mangel an Nahrungsgütern sowohl in der Dritten Welt als auch im kommunistischen Machtbereich. Da müssen wir uns alle vorwerfen lassen, daß es uns nicht gelungen ist, in den letzten Jahren die Verteilung der Nahrungsmittel auch nur in Ansätzen zu regeln — —

    (Zuruf der Abg. Frau Dr. Vollmer [GRÜNE])

    — Das ist mit ein Verteilungsproblem. Auf Sie komme ich noch zurück gnädige Frau. Ich kann Ihnen versprechen, der Kollege Borchert auch.
    Es nützt jedoch nichts, meine Damen und Herren, dieses Problem ist da, mit der Konsequenz, daß von Monat zu Monat mehr von der Nichtfinanzierbarkeit der europäischen Agrarpolitik gesprochen wird. Es ist selbstverständlich, daß sich beim Eintritt weiterer Länder in die Europäische Gemeinschaft die Finanzprobleme verschärfen. Die Süderweiterung der Gemeinschaft um Spanien und Portugal ist aus gesamtpolitischer Sicht anzustreben. Es muß jedoch jedem von Anfang an klar sein, daß der Beitritt dieser Länder einen Anstieg der agrar- und integrationspolitischen Kosten zur Folge hat.
    Deshalb bitte ich die Bundesregierung, alles zu tun, daß sich die aus der Erweiterung der Europäischen Gemeinschaft zu erwartenden Mehrausgaben im Finanzrahmen halten und nicht zu einer Belastung der gemeinsamen Agrarpolitik führen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Immer [Altenkirchen] [SPD]: In welchem Finanzrahmen?)

    — Darüber werden wir uns unterhalten.
    Anläßlich der Debatte zur Regierungserklärung hat die Frau Kollegin Dr. Vollmer für die Fraktion der GRÜNEN erklärt: „Unser Teil in diesem Haus kann nur die Ankündigung einer grundlegenden und umfassenden agrarpolitischen Opposition sein." Nun, Frau Dr. Vollmer, wir haben die Ankündigung vernommen und erklären uns bereit, die Diskussion — wenn notwendig, auch kontrovers — aufzunehmen. Das ist parlamentarisches Geschäft.

    (Burgmann [GRÜNE]: Wie großzügig!)

    Das werden wir im Ausschuß machen, und das werden wir hier im Plenum machen. Aber lassen Sie
    mich doch vorher fragen: Wo waren Sie, Frau Dr.



    Susset
    Vollmer — es tut mir leid, daß Ihre Vorsitzende, Frau Kelly, jetzt nicht da ist —, als es darum ging, den unseligen Thesen des Sozialisten Dr. Sico Mansholt zu widersprechen, jenes Dr. Mansholt,

    (Lebhafte Zurufe von der SPD)

    der anläßlich eines Hubschrauberfluges über Baden-Württemberg in seiner Eigenschaft als zuständiger EG-Agrarkommissar erklärte,

    (Zurufe von der SPD)

    daß es nur noch kurze Zeit dauern werde, bis die Landwirtschaft auf der Schwäbischen Alb und im Schwarzwald aufgegeben werde? Daß es so kam, das haben in erster Linie wir, die CDU/CSU-Bundestagsfraktion und auch andere, und die CDUregierten Länder verhindert. Ich frage Sie, Frau Kelly — —

    (Zurufe von der SPD: Sie ist doch gar nicht da!)

    — Frau Vollmer ist in der gleichen Fraktion; es ist doch sicher noch soviel Integrationsmöglichkeit da, daß man es der Frau Vollmer sagen kann und diese es dann der Frau Kelly weitersagt. Ihr macht doch immer gemeinsame öffentliche Fraktionssitzungen. Da kann man doch so einen Punkt mal ansprechen.

    (Burgmann [GRÜNE]: Da können Sie ja mal zu uns kommen!)

    Nun, ich frage: Was hat Frau Kelly getan, als sie bei der EG-Kommission war, als sie, wie sie in einem Interview sagte, 1972 gegen viele männliche und auch drei weibliche Bewerber den Posten einer Verwaltungsrätin errang? Dieser Posten hat sie nach eigenen Angaben in die Lage versetzt, alle Dokumente, die es gab, einzusehen, weil sie über ihren Tisch gingen.

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU)

    Da hätte sie doch die Möglichkeit gehabt, dieser Agrarpolitik entgegenzutreten.

    (Burgmann [GRÜNE]: Das hat sie getan!)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Gestatten Sie eine Zwischenfrage der Frau Abgeordneten Reetz?

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Egon Susset


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Ja, aber ganz kurz.
    Frau Reetz [GRÜNE]: Ich möchte Sie fragen, wo Sie waren, als in Baden-Württemberg unter der Regierung von Herrn Filbinger im Katastrophenschutzplan festgelegt wurde, daß die bäuerliche Bevölkerung sich vom Kaiserstuhl und weit darum herum notfalls in den Schwarzwald zurückziehen müßte, damit ein großes Industriegebiet am Oberrhein eingerichtet werden könnte.

    (Beifall bei den GRÜNEN)