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    Plenarprotokoll 10/8 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 8. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 19. Mai 1983 Inhalt: Begrüßung des Präsidenten der Nationalversammlung der Republik Burundi, Prof. Dr. Emile Mworoha, und einer Delegation 315A Glückwünsche zum Geburtstag des Abg Gerstl 315B Wahl der Abg. Dr. Althammer und Rapp (Göppingen) zu Mitgliedern des Verwaltungsrats der Lastenausgleichsbank . . 315 B Absetzung eines Punktes von der Tagesordnung 315B Erweiterung der Tagesordnung 315 C Antrag der Fraktion der SPD betr. Weltwirtschaftsgipfel in Williamsburg und Europäischer Rat in Stuttgart — Drucksache 10/79 — Lahnstein SPD 315D Dr. Schäuble CDU/CSU 316C Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP und der Fraktion DIE GRÜNEN Bericht der Enquete-Kommission „Jugendprotest im demokratischen Staat" — Drucksache 10/51 — Wissmann CDU/CSU 317 B Schröder (Hannover) SPD 320 C Eimer (Fürth) FDP 323D Kleinert (Marburg) GRÜNE 325D Sauter (Ichenhausen) CDU/CSU . . . 327 D Frau Terborg SPD 330A Neuhausen FDP 334 C Burgmann GRÜNE 336 D Dr. Geißler, Bundesminister BMJFG . 339A Weisskirchen (Wiesloch) SPD 345 A Breuer CDU/CSU 348 C Dr. Vogel SPD 350 C Mischnick FDP 353 B Frau Karwatzki CDU/CSU 354 D Vizepräsident Westphal 357 B Wahl der Wahlmänner gemäß § 6 Abs. 2 des Gesetzes über das Bundesverfassungsgericht — Drucksache 10/66 — in Verbindung mit Wahl der Mitglieder des Richterwahlausschusses gemäß § 5 des Richterwahlgesetzes — Drucksache 10/70 — 376A Ergebnis der Wahl 389 C Wahl der vom Bundestag zu entsendenden Mitglieder des Ausschusses nach Artikel 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) — Drucksache 10/71 — 376 D Festlegung der Zahl und Wahl der Mitglieder der Parlamentarischen Kontrollkommission — Drucksachen 10/68, 10/72, 10/73, 10/90 — Jahn (Marburg) SPD 377 B Seiters CDU/CSU 378 C Fischer (Frankfurt) GRÜNE 379 B II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 8. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. Mai 1983 Wolfgramm (Göttingen) FDP 379 D Ergebnis der Wahl 390 B Wahl der vom Bundestag zu entsendenden Mitglieder des Schuldenausschusses bei der Bundesschuldenverwaltung — Drucksache 10/74 — 381 C Wahl der vom Bundestag zu bestimmenden Mitglieder des Kontrollausschusses beim Bundesausgleichsamt — Drucksache 10/75 — 381 C Wahl der vom Bundestag vorzuschlagenden Mitglieder des Verwaltungsrats der Deutschen Bundespost — Drucksachen 10/54, 10/76 — 381 D Wahl der vom Bundestag vorzuschlagenden Mitglieder des Programmbeirats der Deutschen Bundespost — Drucksache 10/77 — 382A Wahl der vom Bundestag vorzuschlagenden Mitglieder des Kunstbeirats der Deutschen Bundespost — Drucksache 10/78 — 382 A Beratung des Agrarberichts 1983 der Bundesregierung — Drucksachen 9/2402, 9/2403 — Kiechle, Bundesminister BML 382 B Müller (Schweinfurt) SPD 390 B Susset CDU/CSU 394 C Paintner FDP 399 A Frau Dr. Vollmer GRÜNE 402 C Oostergetelo SPD 406 C Brunner CDU/CSU 411 C Borchert CDU/CSU 413 C Frau Blunck SPD 415 D Eigen CDU/CSU 419A Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Einsetzung eines Untersuchungsausschusses — Drucksache 10/34 — Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Einsetzung eines Untersuchungsausschusses — Drucksache 10/33 — Dr. Spöri SPD 422 B Schily GRÜNE 424 C, 433 D Dr. Langner CDU/CSU 426 D Schröder (Hannover) SPD 429 D Beckmann FDP 432 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 20. Oktober 1982 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über Arbeitslosenversicherung — Drucksache 10/40 — 434 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Zusatzübereinkommen vom 8. Oktober 1982 zum Übereinkommen vom 9. Dezember 1977 zwischen der Bundesrepublik Deutschland, dem Fürstentum Liechtenstein, der Republik Österreich und der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bereich der Sozialen Sicherheit — Drucksache 10/41 — 434 C Fragestunde — Drucksache 10/55 — Verbot des Verkaufs von Kunden-Computerdaten großer Versandhäuser MdlAnfr 36, 37 13.05.83 Drs 10/55 Frau Reetz GRÜNE Antw PStSekr Spranger BMI . . . 357 D, 358 A, B ZusFr Frau Reetz GRÜNE 357 D ZusFr Dr. Laufs CDU/CSU 358A Teilnahme des türkischen Filmregisseurs Yilmaz Güney an der Vorführung seines Filmes „Yol" ohne Gefahr einer Verhaftung durch deutsche Behörden MdlAnfr 38, 39 13.05.83 Drs 10/55 Schneider (Berlin) GRÜNE Antw PStSekr Spranger BMI . . 358 B, C, D, 359A ZusFr Schneider (Berlin) GRÜNE 358 C, D, 359A ZusFr Reents GRÜNE 358 D Umweltbelastende Auswirkungenn der Ölkatastrophe im Persischen Golf für die Bundesrepublik Deutschland MdlAnfr 4, 5 13.05.83 Drs 10/55 Repnik CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA . 359 B, C, D, 360A, B ZusFr Repnik CDU/CSU 359C, 360 A ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 359C ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 360 B Erteilung von Visa für ehemalige DDR-Bewohner durch amerikanische Konsulate MdlAnfr 8 13.05.83 Drs 10/55 Frau Blunck SPD Antw StMin Möllemann AA . . . 360 C, D, 361A ZusFr Frau Blunck SPD 360 C, D ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . . . 361A ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . 361A Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 8. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. Mai 1983 III Verhaftung von Volksdeutschen in der Sowjetunion im Zusammenhang mit Ausreisebegehren seit 1978 MdlAnfr 9 13.05.83 Drs 10/55 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA 361 B, C, D ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 361 C, D Verurteilung des Studenten Thomas Reinl in der Türkei wegen Besitzes eines als antik deklarierten Steins MdlAnfr 10, 11 13.05.83 Drs 10/55 Lowack CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA . . . . 362 A, B, C, 363 A, B, C, D, 364A ZusFr Lowack CDU/CSU 362A, 363C, D ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . 362C, 363D ZusFr Catenhusen SPD 362C, 364 A ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . . 362 D ZusFr Frau Reetz GRÜNE 363 A Fortsetzung der deutschen Entwicklungshilfe für Simbabwe angesichts der Menschenrechtsverletzungen MdlAnfr 12, 13 13.05.83 Drs 10/55 Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU Antw StMin Möllemann AA . 364 B, D, 365 A, B, C ZusFr Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU 364 C, D, 365 B ZusFr Verheugen SPD 365 A ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 365 A Bemühungen westlicher Staaten um die Unabhängigkeit Namibias; Beziehungen der Bundesrepublik Deutschland zu schwarz-afrikanischen Staaten MdlAnfr 14, 15 13.05.83 Drs 10/55 Frau Dr. Hamm-Brücher FDP Antw StMin Möllemann AA 365 C, D, 366 A, B, C, D, 367 A, B, C, D ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . . 365D, 366 A, 367 C, D ZusFr Verheugen SPD 366A, 367 D ZusFr Schwenninger GRÜNE 366 B ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 366 B ZusFr Rossmanith CDU/CSU 366 C ZusFr Buschfort SPD 366 D ZusFr Toetemeyer SPD 367 A Schutz deutscher Entwicklungshelfer, insbesondere in Nicaragua MdlAnfr 16, 17 13.05.83 Drs 10/55 Immer (Altenkirchen) SPD Antw StMin Möllemann AA . . . 368A, B, C, D, 369 A, B, C, D ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . 368 A, B, 369B ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 368 B ZusFr Repnik CDU/CSU 368 C ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . 369A ZusFr Catenhusen SPD 369 C ZusFr Burgmann GRÜNE 369 D Aufruf zum Sturz der Regierung von Nicaragua durch die „Fuerza Democratica Nicaraguense" in Bonn angesichts des Mordes an Albrecht Pflaum MdlAnfr 18 13.05.83 Drs 10/55 Frau Gottwald GRÜNE Antw StMin Möllemann AA 370 A, B, C ZusFr Schwenninger GRÜNE 370 B ZusFr Catenhusen SPD 370 B ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . 370C ZusFr Lambinus SPD 370 D Absprache über die Fortsetzung deutscher Entwicklungshilfe für Nicaragua mit den USA MdlAnfr 19 13.05.83 Drs 10/55 Frau Gottwald GRÜNE Antw StMin Möllemann AA . . . . 371 A, B,C, D ZusFr Frau Gottwald GRÜNE 371 A, B ZusFr Catenhusen SPD 371 C ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . . . 371C Rechte der USA auf Grund des Regierungsabkommens vom 15. April 1982 betr. „Wartime Host Nation Support" MdlAnfr 20 13.05.83 Drs 10/55 Reents GRÜNE Antw StMin Möllemann AA 372 A, B,C ZusFr Reents GRÜNE 372A, C Wirtschaftslage der Kartoffelbrennereigenosssenschaften in den strukturschwachen Gebieten angesichts der Brennrechtskürzung MdlAnfr 40, 41 13.05.83 Drs 10/55 Dr. Jobst CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Voss BMF . . 372D, 373 B,C, D, 374 A ZusFr Dr. Jobst CDU/CSU . . . . 372D, 373 B,C ZusFr Ertl FDP 373 D Beschäftigungsprogramm zur Schaffung neuer Arbeitsplätze in den Bereichen Umweltschutz-, Verkehrs- und Forschungspolitik für 1983 MdlAnfr 42 13.05.83 Drs 10/55 Becker (Nienberge) SPD IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 8. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. Mai 1983 Antw PStSekr Dr. Voss BMF . . . 374 A, B, C, D, 375 A, B, C, D, 376 A ZusFr Becker (Nienberge) SPD 374 B ZusFr Matthöfer SPD 374 B ZusFr Roth SPD 374 C ZusFr Dreßler SPD 374 C ZusFr Lutz SPD 374 D ZusFr Catenhusen SPD 375A ZusFr Wolfram (Recklinghausen) SPD 375 B ZusFr Urbaniak SPD 375C ZusFr Cronenberg (Arnsberg) FDP . . 375D ZusFr Lahnstein SPD 375 D Nächste Sitzung 434 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 434 B Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 8. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. Mai 1983 315 8. Sitzung Bonn, den 19. Mai 1983 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 20. 5. Böhm (Melsungen) ** 19. 5. Brandt 20. 5. Engelsberger 20. 5. Ganz (St. Wendel) 20. 5. Glotz 19. 5. Jansen 20. 5. Jung (Lörrach) 19. 5. Dr. Mertes (Gerolstein) 20. 5. Dr. Müller * 20. 5. Nelle 20. 5. Sander 20. 5. Schwarz 20. 5. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim ** 19. 5. Voigt (Sonthofen) 20. 5. Wimmer (Neuss) 20. 5. Wischnewski 20. 5. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Gert Weisskirchen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Wissmann, wir sollten darüber sehr intensiv und sorgfältig diskutieren. Lassen Sie mich dazu folgendes sagen. Erstens. Wer sich das BAföG genau vornimmt, der stößt auf manche Unklarheiten, die dazu zum Anlaß genommen werden könnten, zu überprüfen, ob es nicht auch jetzt noch falsche Berechtigungen beim BAföG gibt. Lassen Sie uns darüber reden, wie wir diese falschen Berechtigungen abschaffen können! Es ist immer noch möglich, daß Leute, die es nicht brauchen, BAföG beziehen. Wir sollten an diesem Punkt gemeinsam versuchen, das BAföG zu erhalten und dafür sorgen, daß Arbeiterkinder eine
    Chance bekommen, aber wir sollten nicht den Kahlschlag aufrechterhalten.

    (Daweke [CDU/CSU]: 13 Jahre Zeit gehabt!)

    Zweitens. Herr Wissmann, wenn wir darüber reden könnten, daß wir an der Stelle, wo es richtig ist, auch versuchen, mehr Finanzmittel in die öffentlichen Kassen hineinzubekommen, dann wäre ich sehr gerne bereit, den alten Vorschlag des Herrn Arbeitsministers, der in der CDU gescheitert ist, mit aufzugreifen, nämlich den Spitzensteuersatz für Besserverdienende heraufzusetzen.

    (Beifall bei der SPD)

    Es kommt nicht nur darauf an, mit den Jugendlichen zu reden, über sie zu reden, Papiere zu schreiben, Enquete-Kommissionen einzusetzen, sondern es ist das Entscheidende, tatsächlich dafür zu sorgen, daß die materiellen Chancen der Jugendlichen, die gegenwärtig auf der Strecke bleiben, auch wirklich von uns allen überzeugend eingefordert werden.

    (Beifall bei der SPD)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Breuer.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Paul Breuer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wenn die jungen Menschen in unserem Lande heute auf dieses Parlament schauen, dann werden sie zunächst einmal etwas sehr Menschliches feststellen. Sie werden feststellen, daß eine Fraktion in diesem Hause ihre Wahlniederlage noch nicht richtig verdaut hat.

    (Zurufe von der SPD — Frau Beck-Oberdorf [GRÜNE]: Das wird die Jugendlichen wohl kaum so sehr interessieren!)

    — Ich glaube, daß das auch für Jugendliche verstehbar ist.
    Als wir im April 1981 diese Enquete-Kommission zur Untersuchung des Jugendprotestes im demokratischen Staat einsetzten, spielte — das geht aus den Protokollen hervor — die Jugendarbeitslosigkeit in der Debatte so gut wie keine Rolle, obwohl wir zum damaligen Zeitpunkt, im April 1981, 112 000 jugendliche Arbeitslose hatten. Ich frage: Sind 112 000 junge Menschen nicht auch wichtig? Woran lag es, daß wir damals nicht darüber gesprochen haben? Meine Damen und Herren, das lag daran, daß damals gesagt wurde: Wir sprechen deshalb nicht darüber, weil es woanders noch sehr viel schlimmer ist.
    Wir leben in einer schnellebigen Zeit. Die Schnelllebigkeit hat dazu geführt, daß wir heute über Jugendarbeitslosigkeit sehr viel offener reden können. Das ist ein Fortschritt. Es ist wichig, daß wir in diesem Punkt Übereinstimmungen erzielen.
    Ich gebe der Kollegin Terborg recht, die sagt, es bestehe die Gefahr, daß diejenigen, die heute aus nichtmateriellen Gründen protestieren, durch diejenigen abgelöst oder ergänzt werden könnten, die materielle Gründe haben, denen der Einstieg verwehrt ist, die für ihre Zukunft keine Perspektive



    Breuer
    sehen. Das ist das Problem, das es zu lösen gilt. Wir müssen verhindern, daß diese heranwachsende Generation zur Generation der Überflüssigen wird und in eine verstopfte Gesellschaft hineingerät.
    Die jungen Leute treffen infolge Wachstumsschwäche und Strukturveränderungen der Wirtschaft auf ein dezimiertes Ausbildungs- und Arbeitsplatzangebot.
    Ich frage hier: Ist es denn richtig, daß wir nun in dieser Situation in Panik machen? Wem nützt die Panik hier? Wem nützt Panik überhaupt in irgendeiner Lebenssituation? In schwierigen Situationen hilft Vernunft. Vernünftig sein heißt, jetzt zu fragen: Wer kann denn zusätzliche Ausbildungsstellen anbieten? Dies kann vor allen Dingen die mittelständische Wirtschaft.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zuruf von der SPD)

    — Herr Kollege, das ist kein ideologisches, sondern ein statistisches Problem.

    (Lachen bei der SPD)

    — Schauen Sie sich die Statistik an! (Zurufe von der SPD)

    Zusätzliche Ausbildungsstellen anbieten kann vor allem die mittelständische Wirtschaft.
    Nachdem ich Ihre Einlassungen gerade der letzten Tage gehört habe, in denen unser Mittelstandsförderungsprogramm in die Öffentlichkeit kommt, stelle ich fest: Sie haben etwas dagegen, daß wir den Mittelstand fördern, um damit zu ermöglichen und zu verwirklichen, daß dort zusätzliche Ausbildungsplätze angeboten werden.

    (Zurufe von der SPD)

    Das ist eine Rechnung, die jedem Kind in unserem Land aufgeht: Wer den Mittelstand fördert, schafft zusätzliche Ausbildungsplätze.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Welche Vorstellung haben Sie eigentlich von Mittelständlern, von Handwerksmeistern? Glauben Sie wirklich, daß die Leute, die in einem Handwerksbetrieb Verantwortung tragen, nicht genau wüßten, daß sie es sein müssen, die neue Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen? Das wissen die sehr genau.

    (Zuruf von der SPD: Weiß das auch die Industrie?)

    Die werden sich durch Ihre Panikmache gar nicht davon abhalten lassen. Ich habe manchmal den Eindruck, Frau Kollegin Terborg, daß Sie uns den Erfolg nicht gönnen, daß am Ende dieses Jahres tatsächlich alle jungen Menschen einen Ausbildungsplatz bekommen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zurufe von der SPD)

    Wenn man sich die Jugendarbeitslosigkeit in ihrer Struktur anschaut, stellt man fest, daß vor allem diejenigen betroffen sind, die keinen Hauptschulabschluß haben. Jugendliche ohne Hauptschulabschluß brauchen unsere besondere Aufmerksamkeit. Das hängt sicher auch damit zusammen, daß der Bildungsweg der Hauptschule in der Vergangenheit nicht den Ansprüchen des Arbeitsmarkts gerecht werden konnte.

    (Zuruf von der SPD: Da haben sicher die Lehrer schuld!)

    Es hat keinen Sinn, Herr Sielaff, aus der Hauptschule ein schlecht kopiertes Minigymnasium zu machen, wenn die Interessenlage der Hauptschüler dabei nicht getroffen wird. Die Hauptschule muß praxisbezogener werden. Die Hauptschule muß in der Lage sein, auf die Berufswahl vorzubereiten. Wenn Sie hier die Lehrer ansprechen, muß ich Sie fragen: Sind Sie davon überzeugt, daß die Hauptschullehrer — ich könnte die Realschullehrer durchaus dazunehmen —, tatsächlich wissen, was auf diejenigen, die vor ihnen sitzen und die ihrer Sorge anvertraut sind, zukommt?

    (Zuruf von den GRÜNEN: Arbeitslosigkeit!)

    Ich bin davon überzeugt, daß wir viel tun müssen, um den Praxisbezug von Hauptschullehrern und Realschullehrern zu verbessern.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir müssen ihnen Möglichkeiten eröffnen, Berufspraxis kennenzulernen und betriebliche Realität zu sehen.

    (Dr. Nöbel [SPD]: Gymnasiallehrer nicht? — Dr. Klejdzinski [SPD] zu Abg. Dr. Nöbel [SPD] gewandt: Die können das!)

    Wir haben in der Debatte heute auch über Ausbildungshemmnisse gesprochen. Sobald man mit sozialdemokratischen Kollegen über Ausbildungshemmnisse im Zusammenhang mit dem Jugendarbeitsschutzgesetz spricht, kann man immer nur hören, daß man die Gefahr sehe, der gesamte Jugendarbeitsschutz sei gefährdet.