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ID0910506400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 9/105 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 105. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 9. Juni 1982 Inhalt: Abwicklung der Tagesordnung 6315A Antrag auf Erweiterung der Tagesordnung gemäß § 20 Abs. 2 GO: Hansen fraktionslos 6315 B Dr. Jenninger CDU/CSU 6316 B Dr. Linde SPD 6316 D Wolfgramm (Göttingen) FDP 6317 A Präsident Stücklen 6317 C Absetzung der Punkte 5, 9 und 10 von der Tagesordnung 6317C, 6383 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Verteidigungsausschusses zu der Unterrichtung durch den Wehrbeauftragten Jahresbericht 1981 — Drucksachen 9/1406, 9/1695 — Weiskirch (Olpe) CDU/CSU 6317 D Horn SPD 6320 A Popp FDP 6322 C Dr.-Ing. Oldenstädt CDU/CSU 6324 C Heistermann SPD 6327 C Dr Apel Bundesminister BMV g 6329 C Voigt (Sonthofen) CDU/CSU 6332 B Möllemann FDP 6334 D Berkhan, Wehrbeauftragter des Bundestages 6337 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Sterk-ken, Klein (München), Dr. Mertes (Gerolstein), Graf Huyn, Dr. Köhler (Wolfsburg), Dr. Marx, Köster, Frau Hoffmann (Soltau), Dr. Abelein, von der Heydt Freiherr von Massenbach, Dr. Czaja, Dr. Todenhöfer, Höffkes, Lamers, Frau Fischer, Schmöle, Dr. Kunz (Weiden) und Genossen und der Fraktion der CDU/CSU Lage im Libanon — Drucksachen 9/1121, 9/1693 — Schäfer (Mainz) FDP 6342A, 6344 D Klein (München) CDU/CSU 6342 B Dr. Soell SPD 6343 C Frau Dr. Hamm-Brücher, Staatsminister AA 6346 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu dem Entschließungantrag der Fraktionen der SPD und FDP zur Erklärung der Bundesregierung zum Afghanistantag zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur Erklärung der Bundesregierung zum Afghanistantag — Drucksachen 9/1445, 9/1450, 9/1694 — Dr. Wulff CDU/CSU 6348 B Neumann (Bramsche) SPD 6349 B Möllemann FDP 6351 A II Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 105. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 9. Juni 1982 Frau Dr. Hamm-Brücher, Staatsminister AA 6352 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu den Unterrichtungen durch den Bundesbeauftragten für den Datenschutz Zweiter Tätigkeitsbericht des Bundesbeauftragten für den Datenschutz gemäß § 19 Abs. 2 Satz 2 des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) in Verbindung mit Dritter Tätigkeitsbericht des Bundesbeauftragten für den Datenschutz gemäß § 19 Abs. 2 Satz 2 des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) — Drucksachen 8/3570, 9/93, 9/1623 — Dr. Laufs CDU/CSU 6353 C Dr. Wernitz SPD 6355 B Dr. Hirsch FDP 6356 C von Schoeler, Parl. Staatssekretär BMI 6358 A Zur Geschäftsordnung: Coppik fraktionslos 6359 B Schwarz CDU/CSU 6359 D Erste Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Vereinfachung der Lohnsteuerpauschalierung für Teilzeitbeschäftigte — Drucksache 9/1671 — Frau Dr. Hellwig CDU/CSU 6360 B Lennartz SPD 6362 B Frau Matthäus-Maier FDP 6364 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Laufs, Dr. Dregger, Spranger, Dr. Riesenhuber, Bohl, Broll, Dr. Bugl, Fellner, Dr. von Geldern, Gerstein, Dr. Götz, Dr. Jentsch (Wiesbaden), Dr. Jobst, Krey, Dr. Kunz (Weiden), Lenzer, Lowack, Magin, Dr. Miltner, Niegel, Regenspurger, Dr. Stark (Nürtingen), Volmer, Dr. Waffenschmidt, Weiß, Zierer, Schwarz und der Fraktion der CDU/CSU Erhöhung der Rechtssicherheit atomrechtlicher Genehmigungsverfahren — Drucksachen 9/953, 9/1690 — Dr. Laufs CDU/CSU 6366 B Schäfer (Offenburg) SPD 6367 C Wolfgramm (Göttingen) FDP 6368 C Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP Erhaltung der nationalen Filmförderung — Drucksache 9/1727 — Broll CDU/CSU 6370 A Frau Dr. Martiny-Glotz SPD . . . 6371 B, 6381 D Wolfgramm (Göttingen) FDP 6382 C Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 30. Oktober 1980 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich der Niederlande über Grenzberichtigungen (Erster Grenzberichtigungsvertrag) — Drucksache 9/1443 — Beschlußempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses — Drucksache 9/1692 — 6383A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vorschaltgesetzes zum Bundesbesoldungs- und -versorgungsanpassungsgesetz 1982 — Drucksache 9/1533 — 6383 B Beratung der Sammelübersicht 37 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 9/1663 — 6383 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für einen Beschluß des Rates über ein sektorielles Forschungs- und Entwicklungsprogramm der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft im Bereich der Forschung in Medizin und Gesundheitswesen — konzertierte Aktion — (1982 bis 1986) — Drucksachen 9/961 Nr. 13,9/1655 —: 6383 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag der Kommission der Europäischen Gemeinschaften für eine Entscheidung des Rates zur Einführung eines Verfahrens zur vorherigen Information und Konsultation im Steuerbereich — Drucksachen 9/1272 Nr. 41, 9/1652 — . 6383D Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 105. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 9. Juni 1982 III Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Begrenzung der Schallemissionen von Drehflügelflugzeugen — Drucksachen 9/1041 Nr. 16, 9/1677 — . 6383 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie des Rates 80/51/ EWG vom 20. Dezember 1979 zur Verringerung der Schallemissionen von Unterschall-Flugzeugen — Drucksachen 9/934 Nr. 27, 9/1678 — 6384 A Begrüßung des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika Präsident Stücklen 6371 D Ansprache des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika Ronald Reagan, Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika 6372 D Nächste Sitzung 6384 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 6385* A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 6385* B Anlage 3 Sperrung des Rheins nach der Havarie eines Containerschiffes bei Unkel sowie Verzicht auf den Einsatz von Bundeswehrspezialeinheiten bei der Bergung MdlAnfr 11 23.04.82 Drs 09/1591 Immer (Altenkirchen) SPD ErgSchrAntw PStSekr Mahne BMV auf ZusFr Peter (Kassel) SPD 6385* D Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 105. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 9. Juni 1982 6315 105. Sitzung Bonn, den 9. Juni 1982 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Frau Dr. Adam-Schwaetzer 9. 6. Dr. Ahrens * 9. 6. Brandt 9. 6. Conrad (Riegelsberg) 9. 6. Frau Dr. Däubler-Gmelin 9. 6. Dallmeyer 9. 6. Eimer (Fürth) 9. 6. Frau Dr. Engel 9. 6. Engelhard 9. 6. Ertl 9. 6. Ewen 9. 6. Frau Fuchs 9. 6. Dr. George 9. 6. Haar 9. 6. Hölscher 9. 6. Frau Huber 9. 6. Frau Krone-Appuhn 9. 6. Dr.-Ing. Laermann 9. 6. Lampersbach 9. 6. Dr. Langner 9. 6. Matthöfer 9. 6. Dr. Müller * 9. 6. Dr. Mitzscherling 9. 6. Niegel 9. 6. Frau Noth 9. 6. Dr. Osswald 9. 6. Rentrop 9. 6. Rohde 9. 6. Rosenthal 9. 6. Roth 9. 6. Schmidt (Kempten) 9. 6. Schmitt (Wiesbaden) 9. 6. Schröer (Mülheim) 9. 6. Schulte (Unna) * 9. 6. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim * 9. 6. Dr. Ueberschär 9. 6. Wolfram (Recklinghausen) 9. 6. Wrede 9. 6. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 28. Mai 1982 den nachstehenden Gesetzen zugestimmt bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Abs. 2 GG nicht gestellt: Gesetz über steuerliche und sonstige Maßnahmen für Arbeitsplätze, Wachstum und Stabilität (Beschäftigungsförderungsgesetz - BeschäftFG) Gesetz zu dem Internationalen Übereinkommen vom 2. Dezember 1946 zur Regelung des Walfangs Anlagen zum Stenographischen Bericht Gesetz zu dem Übereinkommen Nr. 152 der Internationalen Arbeitsorganisation vom 25. Juni 1979 über den Arbeitsschutz bei der Hafenarbeit Gesetz zu dem Abkommen vom 27. Februar 1981 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Seschellen über den Fluglinienverkehr zwischen ihren Hoheitsgebieten und darüber hinaus Gesetz zu dem Abkommen vom 28. Januar 1977 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Italienischen Republik über den Luftverkehr Gesetz zu dem Abkommen vom 3. Oktober 1978 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Elfenbeinküste über den Luftverkehr In seiner Sitzung am 28. Mai 1982 hat der Bundesrat ferner beschlossen, hinsichtlich des Gesetzes über das Asylverfahren (Asylverfahrensgesetz - AsylVfG) zu verlangen, daß der Vermittlungsausschuß gemäß Artikel 77 Abs. 2 des Grundgesetzes einberufen wird. Das Schreiben des Präsidenten des Bundesrates ist als Drucksache 9/1705 verteilt. Der Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschaft hat gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 mitgeteilt, daß der Ausschuß von der nachstehenden Vorlage Kenntnis genommen hat: Vierter Bericht der Bundesregierung über die Tätigkeit des Rückstellungsfonds nach dem Altölgesetz, insbesondere über die Möglichkeiten einer Ermäßigung der laufenden Zuschüsse und der Ausgleichsabgabe (Drucksache 9/288) Der Präsident hat gemäß § 80 Abs. 3 GO die nachstehenden Vorlagen überwiesen: Bericht über die bisherigen Aufwendungen und Auswirkungen des Gesetzes über die Sozialversicherung Behinderter (Drucksache 9/1670) zuständig: Ausschuß für Arbeit und Sozialordnung (federführend) Ausschuß für Jugend, Familie und Gesundheit Bericht über die Erfahrungen mit der praktischen Anwendung der bestehenden Gesamtvereinbarungen zwischen den Rehabilitationsträgern (Drucksache 9/1676) zuständig: Ausschuß für Arbeit und Sozialordnung (federführend) Ausschuß für Jugend, Familie und Gesundheit Entschließung des Europäischen Parlaments zur Schaffung eines Zentrums für Völkerfreundschaft und für die Förderung von Studien über den Widerstand gegen den Nazismus in Anogia, Kreta (Drucksache 9/1709) zuständig: Auswärtiger Ausschuß Entschließung des Europäischen Parlaments mit der Stellungnahme des Europäischen Parlaments zur Mitteilung der Kommission der Europäischen Gemeinschaften an den Rat über die Rolle der Kohle in der Energiestrategie der Gemeinschaft (Drucksache 9/1710) zuständig: Ausschuß für Wirtschaft Entschließung des Europäischen Parlaments zur Bekämpfung des Drogenkonsums (Drucksache 9/1718) zuständig: Ausschuß für Jugend, Familie und Gesundheit Anlage 3 Ergänzende Antwort des Parl. Staatssekretärs Mahne auf die Zusatzfrage des Abgeordneten Peter (Kassel) zur Frage des Abgeordneten Immer (Altenkirchen) (SPD) (Drucksache 9/1591 Frage 11, 96. Sitzung, Seite 5782 B): 6386* Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 105. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 9. Juni 1982 Auf die Zusatzfrage, ob im Rahmen der Bergungsarbeiten auch festgestellt worden ist, daß der Inhalt der Container in irgendeiner Form wasserempfindlich und damit umweltschädigend gewesen ist, hatte ich eine schriftliche Antwort zugesagt. Nach den Angaben, die die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes im Hinblick auf die Schiffahrtsbelange und die durchzuführenden Bergungsarbeiten unmittelbar nach dem Unfall von dem Belader erhalten hat, gab es keine Anhaltspunkte dafür, daß die Container gefährliche Güter enthielten. Danach konnte die Räumung der Container ohne Verzögerung aufgenommen werden. Inzwischen werden von den zuständigen Behörden des Landes Rheinland-Pfalz die Angaben der Belader und die Fragen einer eventuellen Wassergefährdung oder Umweltschädigung durch Ladungsinhalte der Container eingehend überprüft. Diese Untersuchungen werden nach den mir zugegangenen Informationen nicht vor Ende Juni 1982 abgeschlossen sein. Nach dem bisherigen Stand der Untersuchungen durch die Fachbehörden des Landes Rheinland-Pfalz gibt es keine Anhaltspunkte dafür, daß sich wassergefährdende Stoffe in den Containern befunden haben.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Helmut Schäfer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Graf Huyn, ich möchte hier nicht auf den gesamten Nahost-Konflikt und alle Einzelheiten zu sprechen kommen. Das würde zu weit führen. Aber ich kann Ihnen sagen, daß ich vor acht Wochen an der Grenze war, an der jetzt Israel eingegriffen hat. Israelische Offiziere haben mir an dieser Grenze gesagt, dort sei von der anderen Seite kein Schuß gefallen, seit dem Beginn des Waffenstillstandes, der — das hat Herr Klein zu Recht erwähnt — ein Verdienst des Unterhändlers Habib war. Aber wir wissen seit sechs Wochen — und länger —, daß Israel eine solche Aktion systematisch geplant hat. Wenn Sie mir jetzt zugeben müssen, Graf Huyn, daß Israel inzwischen nicht etwa nur bis zum Litani vorgestoßen ist, sondern wenige Kilometer vor Beirut steht, wenn es gleichzeitig bereits an der Straße Damaskus—Beirut steht, muß ich mich allerdings fragen, was mit dieser Aktion wirklich beabsichtigt ist, ob es wirklich nur um die Beseitigung der palästinensischen Stellungen geht oder ob Israel nicht, wie heute morgen in den Nachrichten zu hören war, beabsichtigt, eine Teilung des Libanon herbeizuführen: Nordlibanon syrisch und Südlibanon



    Schäfer (Mainz)

    israelisch. Ich halte das für eine ganz bedenkliche Entwicklung.

    (Dr. Lenz [Bergstraße] [CDU/CSU]: Nordlibanon ist doch schon syrisch besetzt!)

    — Ich glaube, es führt uns nicht weiter, Herr Lenz, wenn wir uns durch Zwischenrufe gegenseitig zu stören versuchen. Wir sind uns, denke ich, im Grund unserer Politik durchaus einig. Aber wir müssen ehrlich bleiben.

    (Zuruf des Abg. Dr. Lenz [Bergstraße] [CDU/CSU])

    Wir können nicht auf der einen Seite Wirtschaftsembargos fordern und auf der anderen Seite nicht einmal darüber nachdenken.

    (Dr. Lenz [Bergstraße] [CDU/CSU]: Das ist genau das, was Sie tun, einseitig argumentieren!)

    Wir können auch nicht eine westliche Außenpolitik glaubwürdig vertreten, wenn wir sagen, der eine Aggressor wird bestraft, uns bei dem anderen aber zurückhalten, d. h. bei verbalen Erklärungen bleiben.

    (Dr. Lenz [Bergstraße] [CDU/CSU]: Von dem einen Aggressor haben Sie nicht gesprochen! Das nennen Sie Gerechtigkeit! Das ist unglaublich!)

    — Herr Lenz, Sie können noch so laut schreien. Ich bin gerne bereit, Ihnen den genauen Ablauf der Kampfhandlungen vorzulegen, beginnend mit einem Attentat auf den israelischen Botschafter in London. Das war ein abscheuliches Verbrechen, das von Israel am nächsten Tag mit einem Bombenangriff auf Beirut geahndet wurde. Halten Sie das hinsichtlich der Wahl der Mittel noch für verhältnismäßig, oder müssen Sie mir nicht zugeben, wenn ich sage, daß man zunächst einmal abwarten müßte, wer denn nun eigentlich der Attentäter gewesen ist, oder das gar zum Anlaß nimmt, einen Krieg vom Zaun zu brechen? Und es ist inzwischen ein Krieg.

    (Beifall bei der FDP — Dr. Lenz [Bergstraße] [CDU/CSU]: Von der syrischen Besetzung haben Sie noch kein Wort gesagt und behaupten Sie seien gerecht!)

    — Versuchen Sie nicht dauernd, mir Ihre Meinung aufzuzwingen! Sie können das ja noch alles im Verlauf weiterer außenpolitischer Debatten darstellen.
    Ich bin überzeugt davon, daß der Ernst der Lage, der entstanden ist, dem amerikanischen Präsidenten, den Staatschefs und den Außenministern der westlichen Welt, die sich hier versammeln, Gelegenheit geben wird, etwas Wirksames zu unternehmen, und daß es nicht allein bei Erklärungen und Resolutionen bleibt. Ich finde es schlimm, daß UNIFIL-
    Truppen, stationiert an der Grenze, um nach Möglichkeit einen Puffer zu bilden, zur Seite traten, als die israelischen Truppen einmarschierten, daß sie sagten, sie hätten dafür eine Order bekommen. Wozu dann solche Truppen? Wir müssen uns fragen: Ist das die Lösung des Konfliktes oder bedarf es nicht anderer Lösungen, z. B. solcher, wie sie an der ägyptisch-israelischen Grenze inzwischen zustande gekommen sind?
    Ich kann nur hoffen, daß sich diejenigen israelischen Politiker, denen ich Mäßigung bescheinigen kann, in Israel durchsetzen werden und daß man nicht glaubt, mit einer Politik der verbrannten Erde im Libanon den Nahost-Konflikt lösen zu können. Ich muß in diesem Zusammenhang auch sehr kritisch zum israelischen Verteidigungsminister Stellung nehmen, der erklärt hat, die politische und militärische Vernichtung der Palästinenser sei beabsichtigt. Wenn Israel glaubt, daß der Nahost-Konflikt auf diese Art und Weise, militärisch gelöst werden kann — aus der Geschichte des Judentums müßte es eigentlich zu anderen Schlüssen als zu solchen kommen —, dann wird man sicher feststellen können, daß das zu einer ganz gefährlichen Entwicklung in der Zukunft führen kann. Bei aller Liebe und Freundschaft zum Staat Israel müssen wir diese Entwicklung zu steuern versuchen.
    Ich wiederhole: Hier bedarf es wirklich keines Streites hinsichtlich der Kontrahenten. Notwendig ist seitens des Westens nur, die Fakten zu sehen und wirkungsvolle Mittel anzuwenden, die geeignet sind, diese Fakten anders zu gestalten. Ich kann nur sagen, bisher ist es bei verbalen Erklärungen geblieben. Ich glaube, wir müssen alles daransetzen, daß die Glaubwürdigkeit der westlichen Außenpolitik erhalten bleibt. Wir müssen alles tun, damit dieser Konflikt im Interesse des Volkes des Libanon möglichst schnell beendet wird.
    Ich kenne die Zahl der Toten — soweit sie bis gestern bekannt war — und weiß um Zerstörung südlibanesischer Städte und Dörfer. Es ist nicht richtig, daß nur Palästinenser-Stellungen angegriffen worden sind. Inzwischen gibt es schwere Verluste unter der Zivilbevölkerung. Ich meine, wir sollten das nicht einfach hinnehmen, dies nicht einfach nur mit einer historischen Debatte abtun sondern wir sollten uns der Bewältigung dieses Konfliktes entschiedener stellen, als wir das bisher getan haben. — Vielen Dank.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)



Rede von Heinrich Windelen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort hat der Staatsminister im Auswärtigen Amt Frau Dr. Hamm-Brücher.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hildegard Hamm-Brücher


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die Bundesregierung begrüßt es, daß dem Deutschen Bundestag ein umfassender und von allen Fraktionen gemeinsam getragener Antrag vorliegt, mit dem die in der Tat bedrückenden Probleme aufgegriffen werden, die seit Jahren den Libanon belasten und ihn seit einigen Tagen in eine aktuelle bedauernswerte kriegerische Auseinandersetzung verwickelt haben.
    Gerade die tragischen Ereignisse der letzten Tage — das wurde j a aus den Worten der Sprecher aller Fraktionen deutlich — geben der heutigen Aussprache eine noch größere Aktualität, als das bei der Einbringung des Entschließungsantrags zu vermuten war.
    Ich kann Ihnen sagen, meine sehr geehrten Damen und Herren, weil die Bundesregierung dazu



    Staatsminister Frau Dr. Hamm-Brücher
    aufgefordert wurde: Diese Aktualität wird heute in besonderer Weise durch eine Sondersitzung der europäischen Außenminister im Rahmen der Europäischen Politischen Zusammenarbeit zum Ausdruck kommen. Diese Sitzung wird heute nachmittag in Bonn stattfinden. Die zehn Außenminister werden sich dabei mit der stündlich sich zuspitzenden Lage im Libanon sehr intensiv beschäftigen. Herr Kollege Schäfer, Sie haben das vorher reklamiert. Herr Kollege Klein hat zu Recht darauf hingewiesen, daß es gemeinsame Aktionen und gemeinsame Überlegungen der befreundeten Staaten sein sollten.
    Außerdem darf ich hier zur Kenntnis geben, daß Bundesaußenminister Genscher gestern die in Bonn akkreditierten arabischen Botschafter empfangen und in derselben unmißverständlichen Weise, wie das in der Erklärung in Versailles geschah, wie es auch den Erklärungen im Weltsicherheitsrat entspricht, unsere Vorstellungen dargelegt hat.
    Lassen Sie mich diese Gelegenheit benutzen, um ganz kurz die Auffassung der Bundesregierung zu dieser Entwicklung darzulegen, die im Libanon seit dem 3. Juni, dem Tag des Einmarsches der israelischen Truppen, eingetreten ist und die, wie hier übereinstimmend mit großer Bestürzung bedauert wurde, große Teile der unschuldigen Zivilbevölkerung des Libanon in eine wahrhaft verzweifelte Situation gestürzt hat.
    Auch die Mitglieder der Bundesregierung sind von den Leiden und den sinnlosen Zerstörungen, die über die Zivilbevölkerung hereingebrochen sind — über Libanesen wie Palästinenser —, zutiefst betroffen. Nach den vorliegenden Berichten muß damit gerechnet werden, daß die Zahl der Todesopfer in die Hunderte geht. Ich glaube, wir alle stimmen überein, sehr geehrte Kollegen, daß es keinen Anlaß geben kann, der den gewaltsamen Tod einer so großen Zahl unschuldiger Zivilisten rechtfertigt.
    Es ist Ihnen bekannt, daß sich alle Bundesregierungen immer wieder zum Gewaltverzicht bekannt haben. Wir wissen aus unserer geschichtlichen Erfahrung, daß sich durch Gewalt keine Probleme lösen lassen, jedenfalls nicht auf Dauer. Im Gegenteil: Gerade im Fall des Libanon haben wir mit ansehen müssen, wie der sich seit Jahren eskalierende Zyklus von Gewalt und Gegengewalt alle Aussicht auf eine einvernehmliche Lösung weiter verbaut hat.
    Deshalb ist die Bundesregierung immer wieder für beharrliche und geduldige Bemühungen um einen innerlibanesischen Konsens eingetreten. Der Dialog aller am Libanonkonflikt beteiligten Kräfte muß die Wiederherstellung der nationalen Einheit, der Souveränität und der territorialen Integrität des Landes und das Ende — auch das möchte ich unterstreichen — jeglicher Einmischung von außen in innerlibanesische Angelegenheiten zum Ziel haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU und bei Abgeordneten der SPD)

    Von den eben noch einmal im Hinblick auf die Kürze der heutigen Debatte nur knapp skizzierten Grundlagen unserer Außenpolitik betreffend den Libanon hat sich vor wenigen Tagen auch — ich möchte es wiederholen — die Gipfelkonferenz der Sieben in
    Versailles leiten lassen. Die Bundesregierung hat diese Erklärung aktiv mitgestaltet. Mit der gleichen Entschiedenheit stehen wir zu den Resolutionen, die der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen am 5. und 6. Juni verabschiedet hat. Israel wird in diesen Resolutionen aufgefordert, seine Streitkräfte umgehend und ohne Bedingungen über die internationalen Grenzen zurückzunehmen. Sie fordern gleichzeitig alle Konfliktparteien auf, sofort und gleichzeitig die militärischen Aktionen im Libanon zu beenden.
    In diesem Sinne begrüßen wir es, wenn der vorliegende Antrag im Auswärtigen Ausschuß neuerlich behandelt und aktualisiert wird.
    Zum grundsätzlichen und ursprünglichen Teil des Antrags kann ich nur wiederholen, daß er von der Bundesregierung voll mitgetragen wird. Alle dort aufgeführten Punkte entsprechen den Vorstellungen der Bundesregierung. Das libanesische Volk muß die Möglichkeit haben, über seinen künftigen Weg, über die Gestaltung seines Staates selber zu entscheiden. Dies ist überhaupt die Grundvoraussetzung für den Konsens der Libanesen untereinander. Wir alle wünschen aufrichtig, daß die Vielzahl der libanesischen Parteien — sie wurden ja hier einmal aufgezählt; ich glaube, das war sehr wichtig —, die Vielzahl der Religionsgemeinschaften die innere Bereitschaft zu diesem Konsens aufbringen mögen, damit das Land wieder seine Rolle als Mittler zwischen Okzident und Orient und als Vermittler wirtschaftlichen und kulturellen Austausches erfüllen kann, wie es in der Vergangenheit der Fall gewesen ist.