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    Plenarprotokoll 9/105 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 105. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 9. Juni 1982 Inhalt: Abwicklung der Tagesordnung 6315A Antrag auf Erweiterung der Tagesordnung gemäß § 20 Abs. 2 GO: Hansen fraktionslos 6315 B Dr. Jenninger CDU/CSU 6316 B Dr. Linde SPD 6316 D Wolfgramm (Göttingen) FDP 6317 A Präsident Stücklen 6317 C Absetzung der Punkte 5, 9 und 10 von der Tagesordnung 6317C, 6383 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Verteidigungsausschusses zu der Unterrichtung durch den Wehrbeauftragten Jahresbericht 1981 — Drucksachen 9/1406, 9/1695 — Weiskirch (Olpe) CDU/CSU 6317 D Horn SPD 6320 A Popp FDP 6322 C Dr.-Ing. Oldenstädt CDU/CSU 6324 C Heistermann SPD 6327 C Dr Apel Bundesminister BMV g 6329 C Voigt (Sonthofen) CDU/CSU 6332 B Möllemann FDP 6334 D Berkhan, Wehrbeauftragter des Bundestages 6337 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Sterk-ken, Klein (München), Dr. Mertes (Gerolstein), Graf Huyn, Dr. Köhler (Wolfsburg), Dr. Marx, Köster, Frau Hoffmann (Soltau), Dr. Abelein, von der Heydt Freiherr von Massenbach, Dr. Czaja, Dr. Todenhöfer, Höffkes, Lamers, Frau Fischer, Schmöle, Dr. Kunz (Weiden) und Genossen und der Fraktion der CDU/CSU Lage im Libanon — Drucksachen 9/1121, 9/1693 — Schäfer (Mainz) FDP 6342A, 6344 D Klein (München) CDU/CSU 6342 B Dr. Soell SPD 6343 C Frau Dr. Hamm-Brücher, Staatsminister AA 6346 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu dem Entschließungantrag der Fraktionen der SPD und FDP zur Erklärung der Bundesregierung zum Afghanistantag zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur Erklärung der Bundesregierung zum Afghanistantag — Drucksachen 9/1445, 9/1450, 9/1694 — Dr. Wulff CDU/CSU 6348 B Neumann (Bramsche) SPD 6349 B Möllemann FDP 6351 A II Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 105. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 9. Juni 1982 Frau Dr. Hamm-Brücher, Staatsminister AA 6352 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu den Unterrichtungen durch den Bundesbeauftragten für den Datenschutz Zweiter Tätigkeitsbericht des Bundesbeauftragten für den Datenschutz gemäß § 19 Abs. 2 Satz 2 des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) in Verbindung mit Dritter Tätigkeitsbericht des Bundesbeauftragten für den Datenschutz gemäß § 19 Abs. 2 Satz 2 des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) — Drucksachen 8/3570, 9/93, 9/1623 — Dr. Laufs CDU/CSU 6353 C Dr. Wernitz SPD 6355 B Dr. Hirsch FDP 6356 C von Schoeler, Parl. Staatssekretär BMI 6358 A Zur Geschäftsordnung: Coppik fraktionslos 6359 B Schwarz CDU/CSU 6359 D Erste Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Vereinfachung der Lohnsteuerpauschalierung für Teilzeitbeschäftigte — Drucksache 9/1671 — Frau Dr. Hellwig CDU/CSU 6360 B Lennartz SPD 6362 B Frau Matthäus-Maier FDP 6364 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Laufs, Dr. Dregger, Spranger, Dr. Riesenhuber, Bohl, Broll, Dr. Bugl, Fellner, Dr. von Geldern, Gerstein, Dr. Götz, Dr. Jentsch (Wiesbaden), Dr. Jobst, Krey, Dr. Kunz (Weiden), Lenzer, Lowack, Magin, Dr. Miltner, Niegel, Regenspurger, Dr. Stark (Nürtingen), Volmer, Dr. Waffenschmidt, Weiß, Zierer, Schwarz und der Fraktion der CDU/CSU Erhöhung der Rechtssicherheit atomrechtlicher Genehmigungsverfahren — Drucksachen 9/953, 9/1690 — Dr. Laufs CDU/CSU 6366 B Schäfer (Offenburg) SPD 6367 C Wolfgramm (Göttingen) FDP 6368 C Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP Erhaltung der nationalen Filmförderung — Drucksache 9/1727 — Broll CDU/CSU 6370 A Frau Dr. Martiny-Glotz SPD . . . 6371 B, 6381 D Wolfgramm (Göttingen) FDP 6382 C Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 30. Oktober 1980 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich der Niederlande über Grenzberichtigungen (Erster Grenzberichtigungsvertrag) — Drucksache 9/1443 — Beschlußempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses — Drucksache 9/1692 — 6383A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vorschaltgesetzes zum Bundesbesoldungs- und -versorgungsanpassungsgesetz 1982 — Drucksache 9/1533 — 6383 B Beratung der Sammelübersicht 37 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 9/1663 — 6383 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für einen Beschluß des Rates über ein sektorielles Forschungs- und Entwicklungsprogramm der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft im Bereich der Forschung in Medizin und Gesundheitswesen — konzertierte Aktion — (1982 bis 1986) — Drucksachen 9/961 Nr. 13,9/1655 —: 6383 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag der Kommission der Europäischen Gemeinschaften für eine Entscheidung des Rates zur Einführung eines Verfahrens zur vorherigen Information und Konsultation im Steuerbereich — Drucksachen 9/1272 Nr. 41, 9/1652 — . 6383D Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 105. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 9. Juni 1982 III Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Begrenzung der Schallemissionen von Drehflügelflugzeugen — Drucksachen 9/1041 Nr. 16, 9/1677 — . 6383 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie des Rates 80/51/ EWG vom 20. Dezember 1979 zur Verringerung der Schallemissionen von Unterschall-Flugzeugen — Drucksachen 9/934 Nr. 27, 9/1678 — 6384 A Begrüßung des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika Präsident Stücklen 6371 D Ansprache des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika Ronald Reagan, Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika 6372 D Nächste Sitzung 6384 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 6385* A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 6385* B Anlage 3 Sperrung des Rheins nach der Havarie eines Containerschiffes bei Unkel sowie Verzicht auf den Einsatz von Bundeswehrspezialeinheiten bei der Bergung MdlAnfr 11 23.04.82 Drs 09/1591 Immer (Altenkirchen) SPD ErgSchrAntw PStSekr Mahne BMV auf ZusFr Peter (Kassel) SPD 6385* D Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 105. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 9. Juni 1982 6315 105. Sitzung Bonn, den 9. Juni 1982 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Frau Dr. Adam-Schwaetzer 9. 6. Dr. Ahrens * 9. 6. Brandt 9. 6. Conrad (Riegelsberg) 9. 6. Frau Dr. Däubler-Gmelin 9. 6. Dallmeyer 9. 6. Eimer (Fürth) 9. 6. Frau Dr. Engel 9. 6. Engelhard 9. 6. Ertl 9. 6. Ewen 9. 6. Frau Fuchs 9. 6. Dr. George 9. 6. Haar 9. 6. Hölscher 9. 6. Frau Huber 9. 6. Frau Krone-Appuhn 9. 6. Dr.-Ing. Laermann 9. 6. Lampersbach 9. 6. Dr. Langner 9. 6. Matthöfer 9. 6. Dr. Müller * 9. 6. Dr. Mitzscherling 9. 6. Niegel 9. 6. Frau Noth 9. 6. Dr. Osswald 9. 6. Rentrop 9. 6. Rohde 9. 6. Rosenthal 9. 6. Roth 9. 6. Schmidt (Kempten) 9. 6. Schmitt (Wiesbaden) 9. 6. Schröer (Mülheim) 9. 6. Schulte (Unna) * 9. 6. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim * 9. 6. Dr. Ueberschär 9. 6. Wolfram (Recklinghausen) 9. 6. Wrede 9. 6. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 28. Mai 1982 den nachstehenden Gesetzen zugestimmt bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Abs. 2 GG nicht gestellt: Gesetz über steuerliche und sonstige Maßnahmen für Arbeitsplätze, Wachstum und Stabilität (Beschäftigungsförderungsgesetz - BeschäftFG) Gesetz zu dem Internationalen Übereinkommen vom 2. Dezember 1946 zur Regelung des Walfangs Anlagen zum Stenographischen Bericht Gesetz zu dem Übereinkommen Nr. 152 der Internationalen Arbeitsorganisation vom 25. Juni 1979 über den Arbeitsschutz bei der Hafenarbeit Gesetz zu dem Abkommen vom 27. Februar 1981 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Seschellen über den Fluglinienverkehr zwischen ihren Hoheitsgebieten und darüber hinaus Gesetz zu dem Abkommen vom 28. Januar 1977 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Italienischen Republik über den Luftverkehr Gesetz zu dem Abkommen vom 3. Oktober 1978 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Elfenbeinküste über den Luftverkehr In seiner Sitzung am 28. Mai 1982 hat der Bundesrat ferner beschlossen, hinsichtlich des Gesetzes über das Asylverfahren (Asylverfahrensgesetz - AsylVfG) zu verlangen, daß der Vermittlungsausschuß gemäß Artikel 77 Abs. 2 des Grundgesetzes einberufen wird. Das Schreiben des Präsidenten des Bundesrates ist als Drucksache 9/1705 verteilt. Der Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschaft hat gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 mitgeteilt, daß der Ausschuß von der nachstehenden Vorlage Kenntnis genommen hat: Vierter Bericht der Bundesregierung über die Tätigkeit des Rückstellungsfonds nach dem Altölgesetz, insbesondere über die Möglichkeiten einer Ermäßigung der laufenden Zuschüsse und der Ausgleichsabgabe (Drucksache 9/288) Der Präsident hat gemäß § 80 Abs. 3 GO die nachstehenden Vorlagen überwiesen: Bericht über die bisherigen Aufwendungen und Auswirkungen des Gesetzes über die Sozialversicherung Behinderter (Drucksache 9/1670) zuständig: Ausschuß für Arbeit und Sozialordnung (federführend) Ausschuß für Jugend, Familie und Gesundheit Bericht über die Erfahrungen mit der praktischen Anwendung der bestehenden Gesamtvereinbarungen zwischen den Rehabilitationsträgern (Drucksache 9/1676) zuständig: Ausschuß für Arbeit und Sozialordnung (federführend) Ausschuß für Jugend, Familie und Gesundheit Entschließung des Europäischen Parlaments zur Schaffung eines Zentrums für Völkerfreundschaft und für die Förderung von Studien über den Widerstand gegen den Nazismus in Anogia, Kreta (Drucksache 9/1709) zuständig: Auswärtiger Ausschuß Entschließung des Europäischen Parlaments mit der Stellungnahme des Europäischen Parlaments zur Mitteilung der Kommission der Europäischen Gemeinschaften an den Rat über die Rolle der Kohle in der Energiestrategie der Gemeinschaft (Drucksache 9/1710) zuständig: Ausschuß für Wirtschaft Entschließung des Europäischen Parlaments zur Bekämpfung des Drogenkonsums (Drucksache 9/1718) zuständig: Ausschuß für Jugend, Familie und Gesundheit Anlage 3 Ergänzende Antwort des Parl. Staatssekretärs Mahne auf die Zusatzfrage des Abgeordneten Peter (Kassel) zur Frage des Abgeordneten Immer (Altenkirchen) (SPD) (Drucksache 9/1591 Frage 11, 96. Sitzung, Seite 5782 B): 6386* Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 105. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 9. Juni 1982 Auf die Zusatzfrage, ob im Rahmen der Bergungsarbeiten auch festgestellt worden ist, daß der Inhalt der Container in irgendeiner Form wasserempfindlich und damit umweltschädigend gewesen ist, hatte ich eine schriftliche Antwort zugesagt. Nach den Angaben, die die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes im Hinblick auf die Schiffahrtsbelange und die durchzuführenden Bergungsarbeiten unmittelbar nach dem Unfall von dem Belader erhalten hat, gab es keine Anhaltspunkte dafür, daß die Container gefährliche Güter enthielten. Danach konnte die Räumung der Container ohne Verzögerung aufgenommen werden. Inzwischen werden von den zuständigen Behörden des Landes Rheinland-Pfalz die Angaben der Belader und die Fragen einer eventuellen Wassergefährdung oder Umweltschädigung durch Ladungsinhalte der Container eingehend überprüft. Diese Untersuchungen werden nach den mir zugegangenen Informationen nicht vor Ende Juni 1982 abgeschlossen sein. Nach dem bisherigen Stand der Untersuchungen durch die Fachbehörden des Landes Rheinland-Pfalz gibt es keine Anhaltspunkte dafür, daß sich wassergefährdende Stoffe in den Containern befunden haben.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ekkehard Voigt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Nein.
    Meine Damen und Herren, das bedeutet doch, daß der Rechtsanspruch, den die Soldaten auf diesen Ausgleich haben, mit einem üblen Taschenspielertrick auf Kosten der Soldaten, und zwar unter klarem Verstoß auch gegen die im Soldatengesetz festgelegte Fürsorgepflicht des Dienstherrn, mit einem Federstrich aus der Welt geschafft worden ist!

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich glaube, daß dieses Verhalten das Vertrauen zwischen der politischen Leitung und den Streitkräften empfindlich gestört hat. Das ist in der Tat schlechtes Verhalten in Sachen Innere Führung, ist in der Tat die Manipulation, die die Soldaten nicht verstehen. Statt daß man sich hier hinstellt und sagt: wir haben nicht das nötige Geld, ihr müßt eine bestimmte Zeit damit fertigwerden, wird das herabgespielt und so getan, als wollte man hier mehr Freizeit schaffen und die Dienstzeitbelastungen herabschrauben. Das ist schlichtweg unredlich.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Dr. Klejdzinski [SPD]: Kommen Sie doch mal zur Sache!)

    Ich muß auch sagen, daß solche Dinge den Glauben vieler junger Männer an eine Institution wie die Bundeswehr erschüttert haben. Auch hier ist diese Bundesregierung wieder nach dem Motto verfahren: versprochen und nicht gehalten, geworben und getäuscht.



    Voigt (Sonthofen)

    Welche Konzeptionslosigkeit hier an der Tagesordnung ist, möchte ich an einem weiteren Beispiel deutlich machen. Das Stichwort „Wehrgerechtigkeit" ist schon gefallen.

    (Zuruf des Abg. Dr. Klejdzinski [SPD])

    — Wissen Sie, wenn Sie sich dann manchmal äußerten, wenn es sinnvoll wäre, im Ausschuß oder bei Abstimmungen, und zwar so, daß es positiv für die Streitkräfte wäre, wären wir ja sehr dankbar!

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wie Sie wissen, meine Damen und Herren, werden jeweils zum 1. Juli eines Jahres die Abiturienten eingezogen. In diesem Jahr wird das nicht der Fall sein. Mehrere Tausend Abiturienten stehen praktisch auf der Straße. Sie haben ihre Planung, ihr persönliches Schicksal damit verbunden, daß sie dann auch zum 30. September und nicht zum 31. Dezember ausscheiden. Das bedeutet, daß sie jetzt viele Monate warten müssen, daß sie in der Zeit bis zur Einberufung, von Juli bis Oktober, auf der Straße „liegen" — wenn Sie so wollen: in der Luft hängen —, daß sie dann aber bis zu einem Jahr Zeit verlieren und daß die Truppe zusätzlich die vorzeitige Entlassung dieser Soldaten zu bearbeiten hat. Die Entlassung muß dann vorgezogen werden. Damit haben wir nichtausgebildete Soldaten, die nach elf, zwölf Monaten ausscheiden.
    Warum sage ich das? Diese jungen Wehrpflichtigen, um die es sich hier handelt, sind gutwillig. Sie wollen dienen, können aber nicht dienen, weil durch Maßnahmen des Ministers ihre Opferbereitschaft von vornherein mit Füßen getreten wird. Enttäuschung, mangelnde Motivation bei den Wehrpflichtigen und dann noch die Probleme der Vertrauenskrise werden durch solche Beispiele offensichtlich.
    Ich möchte aber auch sagen, daß die Vorschläge, die der Wehrbeauftragte in seinem Bericht aufgezeichnet hat, dann zu einer Lösung führen können, wenn endlich die notwendigen Entscheidungen im Personalbereich getroffen werden. Ich schlage vor, erstens das Mißverhältnis zwischen Aufträgen und bereitgestellten Mitteln zu beseitigen. Hier hat die Regierung die Verantwortung. Zweitens muß das Fehl an Unteroffizieren und längerdienenden Mannschaften durch eine Verbesserung der Attraktivität der Laufbahn der Unteroffiziere beseitigt werden. Ich erinnere an unsere jahrelang erhobene Forderung der Wiedereinführung eines Spitzendienstgrades für Unteroffiziere oder einer höheren Bewertung der Gruppenführer.
    Ich möchte drittens vorschlagen, das Ausbildungs- und Fortbildungskonzept insgesamt zu durchforsten. Wenn wir die mangelnde Präsenz der Unteroffiziere in den Streitkräften beklagen, muß eben auch untersucht werden, ob wir es uns auf die Dauer leisten können, die „Streitkräfte so zu verschulen", wie das bisher der Fall ist.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    Viertens müssen die Mittel für den Dienstzeitausgleich, und zwar im Sinne einer gerechten Lösung, bereitgestellt werden. Ich habe dazu etwas gesagt. Fünftens muß endlich ein sichtbarer und glaubwürdiger erster Einstieg in den Abbau des Beförderungs- und Verwendungsstaus erfolgen. Personalfachleute können bestätigen, daß Versäumnisse in diesem Bereich immer Auswirkungen erst in acht oder zehn Jahren haben.
    Zum Schluß möchte ich das ansprechen, was der Wehrbeauftragte in seinem Bericht 1981 so formuliert hat — ich zitiere —: „Nicht wenige Soldaten sehen sich in der Position gesellschaftlicher Außenseiter." — Das mag subjektiv, aus der Sicht des Soldaten, durchaus richtig sein. Aber, meine Damen und Herren, wir sollten die Gelegenheit dieser Debatte auch dazu nutzen, den Reservisten, den Wehrpflichtigen, den Berufs- und Zeitsoldaten und auch den zivilen Mitarbeitern einmal für ihren loyalen, uneigennützigen und selbstlosen Dienst für Freiheit und Frieden zu danken.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich meine, wir alle sind aufgerufen, dafür zu arbeiten, daß das, was der Wehrbeauftragte hier sagt, nicht Wirklichkeit wird. Diese Bundeswehr ist nicht Außenseiter und darf kein Außenseiter werden.
    Deshalb möchte ich noch einmal unmißverständlich herausstellen: Diese Bundesregierung trägt die Hauptschuld daran, daß wir uns in diesem Bericht mit den aufgezeigten Problemen wahrlich „herumschlagen" müssen, und dies, obwohl die Antwort auf die Anfrage der CDU/CSU vom 6. Oktober 1981 lautet: „Der politischen Leitung der Bundeswehr sind daher die negativen Einwirkungen der inneren Lage im Detail bekannt."

    (Zuruf von der SPD: Deswegen wird das auch nicht wahrer!)

    Ja, meine Damen und Herren, da muß ich doch die Frage stellen: Will die Bundesregierung diesen Zustand absichtlich beibehalten? Denn jeder Tag, der diese Fehler fortschreibt, verursacht ja noch mehr Mißstimmung in den Streitkräften. Wer so verfährt wie diese Bundesregierung, macht sich dann auch zum Mitschuldigen für diese Zustände.
    Namens der CDU/CSU-Bundestagsfraktion fordere ich die Bundesregierung auf, sofort — wie der Wehrbeauftragte es angesprochen hat — die nötigen, die überfälligen Entscheidungen zu treffen und durch die Beseitigung der von der Bundesregierung verursachten und zu verantwortenden Zustände die Folgen für die Streitkräfte endlich zu mildern, damit die Einsatzfähigkeit, die Schlagkraft der Streitkräfte, aber auch die Motivation aller ihrer Soldaten für die Zukunft wirklich verbessert werden. — Danke sehr.

    (Beifall bei der CDU/CSU)



Rede von Heinrich Windelen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Ich erteile dem Abgeordneten Möllemann das Wort.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Jürgen W. Möllemann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte nur einige kurze Bemerkungen zur Debatte und zu dem, was Gegenstand dieser Debatte ist, machen.
    Mir scheint, es ist ganz natürlich, daß bei solchen Diskussionen die Opposition aus einem derartigen



    Möllemann
    Bericht das herausgreift, was ihr an der Bundesregierung nicht gefällt und was sie zur Kritik führt, und es ist auch natürlich, daß wir als die die Regierung tragenden Fraktionen das Positive unterstreichen und vielleicht auch in einer etwas konstruktiveren Art und Weise nach Auswegen suchen, als es jedenfalls mein Vorredner hier getan hat.

    (Würzbach [CDU/CSU]: Sie sprechen doch selbst von Ratlosigkeit!)

    Denn, meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen, dies muß hier unterstrichen werden: Es macht keinen Sinn, wenn Sie in einem nun wirklich sehr durchsichtigen Verfahren den jeweils in Frage kommenden Haushaltsplänen mit allen Einzeltiteln, in denen politische Maßnahmen abgesichert werden, zustimmen und sich nachher hier hinstellen und glauben, die Leute verdummen zu können, indem Sie sagen, eigentlich hätten wir es ganz anders gewollt.

    (Beifall bei der FDP und der SPD) Dann stimmen Sie doch dem Haushalt nicht zu!


    (Zustimmung bei der FDP und der SPD — Weiskirch [Olpe] [CDU/CSU]: Wir haben ihn abgelehnt! — Berger [Lahnstein] [CDU/ CSU]: Wir haben auch nicht zugestimmt!)

    — Ja, j a, aber beantragen Sie dann mehr Mittel! Das meine ich damit. Stellen Sie dann konkrete Anträge, beantragen Sie soundso viele Millionen DM für Personalmaßnahmen, beantragen Sie Mittel für den Dienstzeitausgleich, legen Sie diese Anträge vor!

    (Zuruf von der SPD: Mit Deckung!)

    Aber es ist unlauter, sich hier hinzustellen und zu sagen, zwar haben wir dem Haushaltsstrukturgesetz in dritter Lesung — bei der abschließenden Abstimmung — zugestimmt, aber eigentlich wären wir j a dagegen gewesen. Denn einer meiner Vorredner hat mit Recht darauf hingewiesen: Bei diesem Haushaltsstrukturgesetz hatte jede der drei Fraktionen Einzelpunkte, die sie am liebsten nicht mitgetragen hätte, aber aus dem Gesamtpaket ist dann eben das Bündel von Maßnahmen geworden, das wir alle — und dazu sollten wir stehen — für notwendig gehalten haben.

    (Klein [München] [CDU/CSU]: Die Opposition regiert wieder schlecht!)

    — Ja, es ist auch gut so, daß die Opposition nicht regiert.
    Nun komme ich zu dem, was hier im Mittelpunkt der Diskussionen gestanden hat, nämlich zu der Frage: War es zulässig und vertretbar, die Sparzulage für Wehrpflichtige zu streichen, und war es zulässig, im Bereich des Ausgleichs für Spitzendienstzeiten so vorzugehen, wie es geschehen ist? Nach vielen Diskussionen, die wir alle geführt haben, komme ich zu dem Ergebnis, daß wir bei den anstehenden Haushaltsberatungen diese beiden Maßnahmen überprüfen müssen.

    (Zustimmung des Abg. Dr. Wörner [CDU/ CSU] und weiterer Abgeordneter der CDU/ CSU)

    Es ist doch überhaupt keine Schande, wenn man vor sich selber zugibt, daß man vielleicht Maßnahmen falsch eingeschätzt hat.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Aber dann sollte auch jeder das zugestehen, der das mitgetragen hat.
    Man muß ein Zweites dazu sagen, liebe Kollegen: Das kann nur bedeuten, daß wir innerhalb des Verteidigungshaushalts Umschichtungen vornehmen werden. Sie wissen doch genauso, daß auch Ihre Kollegen im Haushaltsausschuß, auch die Kollegen der SPD, auch meine Kollegen keine Möglichkeit sahen, bei deutlichen Einsparungen in allen anderen Einzelplänen den Verteidigungshaushalt im Vergleich zu anderen Etats noch weiter ungebremst zu steigern.
    Deswegen geht meine Aufforderung an Sie, daß wir uns bei den jetzt wieder vor uns liegenden Haushaltsberatungen darüber Gedanken machen, wo wir im Bereich des Verteidigungshaushalts Veränderungen vornehmen können, die uns erlauben, sowohl eine gerechte Behandlung der Soldaten zu finden, die diese langen Dienstzeiten haben, als auch die Sparzulage wieder einzuführen.

    (Berger [Lahnstein] [CDU/CSU]: Aber erwarten Sie dazu nicht nur die Vorschläge der Opposition!)

    — Nein, ich sage j a, das haben wir gemeinsam zu bewältigen. Da erwarte ich nicht nur Ihre Vorschläge.
    Ich will ein Weiteres sagen. Herr Bundesminister Apel, unbestreitbar mußte sich der Verteidigungsausschuß und mußten sich die Abgeordneten aller Fraktionen von der Methode, mit der die Regelung durch diesen Erlaß eingeführt worden ist, überfahren fühlen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zuruf des Abg. Würzbach [CDU/CSU])

    — Ich rede jetzt zunächst einmal für uns als Parlament. Es ist natürlich so, daß Sie formal das Recht haben, so vorzugehen. Aber andererseits haben wir dieses Thema vorher im Ausschuß sehr intensiv beraten gehabt. Es ist schon wichtig, daß diejenigen, die es draußen immer transparent machen müssen, in den Prozeß der Willensbildung einbezogen werden und nicht durch Aufrufe aus der Truppe erfahren, daß da eine Änderung erfolgt ist.
    Auch die Änderungen in der Substanz, meine ich, sind im übrigen nicht unproblematisch. Ich weiß, daß in Ihrem Haus an verschiedenen Modellen gearbeitet wird, wie man das am besten in den Griff bekommen kann. Ich gehe davon aus, daß eines der sieben Modelle, die es derzeit offenbar bei Ihnen gibt, nach diesen Erfahrungen dann rechtzeitig dem Verteidigungsausschuß vorgestellt wird, damit wir uns dazu unsere Meinung bilden können.

    (Dr. Wörner [CDU/CSU]: Nachhilfestunde! Für die innere Führung!)

    Hier ist davon gesprochen worden, daß wir einen Mangel an Führungspersonal und an Ausbildungspersonal haben und daß das einen erheblichen Teil



    Möllemann
    der Probleme in der Truppe verursacht. Ich stimme dem Wehrbeauftragten da völlig zu. Aber unsere Schlußfolgerungen sind bisher nicht sehr überzeugend. Ich habe eine Bitte, und diese geht an das Bundesministerium der Verteidigung. Alle meine Erfahrungen — und die von vielen Kollegen, glaube ich — sprechen dafür, daß ganz einfach der Anteil an Führungspersonal, der sich auf der einen Seite im Bundesministerium der Verteidigung und auf den höheren Führungsebenen insgesamt mittlerweile versammelt hat,

    (Berger [Lahnstein] [CDU/CSU]: Wasserkopf sozusagen!)

    und der, der in den Kampfverbänden und an den personell besetzten Waffensystemen in Ausbildungseinheiten vorhanden ist, in einer außerordentlich ungesunden Relation zueinander steht.

    (Beifall bei der FPD)

    Das Wort „Wasserkopf" ist mittlerweile schon ein bißchen abgegriffen. Wir haben nach unserer Überzeugung hier wirklich eine ungesunde Relation. Ich möchte Sie dringend bitten, dieses Mißverhältnis abzubauen.

    (Würzbach [CDU/CSU]: Wir helfen Ihnen; aber Sie haben es doch zehn, zwölf Jahre mitgemacht!)

    — Wir strengen uns jetzt richtig an, Herr Würzbach. Diese Bitte ging im übrigen weniger an Sie, sondern an das Bundesministerium der Verteidigung, dessen Zuständigkeit hier geben ist.
    Ein dritter Bereich: Die Mitwirkung, die auf seiten der Vertrauensleute ausgeweitet worden ist, wird von uns allen, glaube ich, begrüßt. Ich sehe auch, Herr Wehrbeauftragter, daß wir aufpassen müssen, daß man nicht eine Art Funktionsnärsmitbestimmung bekommt in dem Sinne, daß am Ende die paar, die das machen, die Sündenböcke für Versäumnisse da oder dort werden, für die sie gar nicht einzustehen haben. Deswegen noch einmal auch hier meine Bitte: Kann man nicht die in manchen süddeutschen Einheiten erprobten Mitwirkungsmodelle, die darauf abgezielt haben, mehr als nur die Vertrauensleute in die Gestaltung des Dienstbetriebes einzubeziehen, nämlich im Grunde möglichst viele einzelne Soldaten, auf größere Teile der Bundeswehr ausweiten?
    Ein vierter Punkt ist kurz angesprochen worden, der sicherlich nicht unmittelbar zum Thema gehört, es aber am Rande berührt: die derzeit ihren Bericht abgeschlossen habende Langzeitkommission. Ich möchte hier die Gelegenheit nehmen zu sagen, Herr Bundesminister, daß, wenn die Presseberichte stimmen — und es gibt einigen Grund anzunehmen, daß Herr Moniak und andere in diesen Dingen ganz gut unterrichtet sind —, ich die Befürchtung habe, daß eine Reihe der drückenden Probleme, die Sie selbst hier angeschnitten haben und mit denen wir uns in den nächsten Jahren zu befassen haben werden, von dieser Kommission in einer bemerkenswerten Art
    und Weise von vornherein zur Seite geschoben worden sind.

    (Dr. Wörner [CDU/CSU]: Nicht von der Kommission, sondern von denen, die ihr die Prämissen gegeben haben!)

    Oder aber sie haben zur Seite geschoben werden müssen auf Grund der Vorgaben, die der Kommission zugewiesen worden sind. Deswegen hätte ich die herzliche Bitte, noch einmal darüber nachzudenken, ob nicht das Parlament oder eine gemischte Kommission dieses Problem besser aufnehmen könnte, das uns in nächster Zeit j a ganz erheblich drücken wird.
    Letzter Punkt: Hier ist die Rede von dem politischen Engagement von Soldaten gewesen. Kollege Popp hat für unsere Fraktion erklärt, daß wir das Uniform-Verbot bei politischen Veranstaltungen unterstützen, jedenfalls dann, wenn es konsequent angewendet wird. Anderenfalls sollte man es bleiben lassen. Aber, ich finde, man muß bei derselben Gelegenheit deutlich machen, daß der idealtypische, der gute Soldat nicht unbedingt der unpolitische sein muß.

    (Berger [Lahnstein] [CDU/CSU]: Das hat miteinander gar nichts zu tun!)

    — Nein, auch nicht der parteipolitisch neutrale. Sie wissen doch alle sehr genau, daß es in der Bundeswehr sehr viele gibt, die sagen: Der beste Soldat ist eigentlich der, der sich parteipolitisch neutral verhält. So als sei das irgendein besonderer Wert.

    (Berger [Lahnstein] [CDU/CSU]: Im Dienst!)

    — Der sich auch parteipolitisch nicht engagiert.
    Ich muß Ihnen sagen: Ich halte davon überhaupt nichts. Ich meine, daß diejenigen Bürger, die unsere Demokratie zu verteidigen haben, auch diejenigen sein sollten, die ihre Privilegien, nämlich die Möglichkeit, an allem mitzuwirken, in besonderer Weise in Anspruch nehmen. Sie sollten nicht zurückhaltend sein. Insofern bin ich nach wie vor der Auffassung, daß wir noch einmal über § 35 des Soldatengesetzes nachdenken sollten, der den Soldaten innerhalb und außerhalb des Dienstes eine besondere Zurückhaltung auferlegt.
    Schlußbemerkung: Es ist mit Recht darauf hingewiesen worden, daß das Bundesministerium der Verteidigung eine besondere Verpflichtung hat, was die Berechenbarkeit seiner Politik und damit das Vertrauen der Soldaten zu dieser Politik angeht. Diese Verpflichtung haben wir auch. Dann darf auch nicht davon abgelenkt werden, daß bei uns bestimmte Dinge vorkommen, die so nicht laufen dürfen. Ich will Ihnen dafür ein Beispiel geben.
    Ich habe vor mir die „Westfälischen Nachrichten" aus Münster vom 20. Mai 1982 mit einem zweispaltigen Artikel vor mir liegen. Überschrift: „Karriere zeigt steil nach oben — Der ,Neue beim I. Korps: ,Strammer Genosse" Es handelt sich um den künftigen Chef des I. Korps in Münster, um den Kommandierenden General Wachter. Herr Wachter wird in diesem Artikel, noch bevor er am 1. Oktober 1982 sein Amt antreten wird, von dem in Münster sicher-



    Möllemann
    lich außerordentlich bewanderten Kollegen Voigt, der vorher gesprochen hat und der CSU angehört, mit folgenden Worten begrüßt —

    (Zuruf von der FDP: Unglaublich!)

    ich zitiere das jetzt einfach zum Schluß; Sie mögen sich dann eine Meinung dazu bilden, ob das Vertrauen zwischen Soldaten und politischer und militärischer Führung schaffen kann —:
    Einiges Aufsehen ausgelöst hat in sach- und fachkundigen Kreisen der CSU die Nachricht vom bevorstehenden Wechsel des Chefs der 4. Panzergrenadierdivision in Regensburg, Dr. Gerhard Wachter, in die Position des Kommandierenden Generals des I. Korps in Münster. Die Bayern
    — wahrscheinlich ist CSU gleich Bayern —
    halten mit ihrer Meinung nicht hinterm Berg: „Das ist eine rein politische Entscheidung. Die SPD schiebt einen strammen SPD-Mann nach oben." Gut informierte Männer, wie der Landesvorsitzende des wehrpolitischen Arbeitskreises der CSU und Bundestagsabgeordnete Ekkehard Voigt, ahnten schon, was laufen würde, als Dr. Wachter im Frühjahr 1980 nach Regensburg kam. Einer breiten Öffentlichkeit in und um Regensburg blieb es dann auch nicht mehr lange verborgen: „Der trat gleich ostentativ in den SPD-Ortsverein Obertraublingen bei Regensburg ein. Und zwar mit Riesentamtam."
    Die Art und Weise, wie Sie einen General, der, wie ich weiß, seit 15 Jahren Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands ist, nur deswegen, weil er das ist — und deswegen aus Ihrer Sicht wahrscheinlich unqualifiziert ist —, in den Augen seiner künftigen Tausenden untergebenen Soldaten diskreditieren, macht uns selbst alle lächerlich, wenn wir gleichzeitig dafür plädieren, daß Soldaten ihre staatsbürgerlichen Rechte wahrnehmen sollten.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Ich möchte Sie deswegen sehr herzlich bitten, Herr Kollege Voigt: Lassen Sie künftig diese Diskreditierung und Diffamierung eines angehenden Chefs einer großen Einheit, der sich dagegen noch nicht einmal wehren konnte, und hören Sie mit dem Getue auf, als sei ein guter Soldat ein CDU — oder CSU-Mitglied, während die anderen schlechte Soldaten seien. — Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)