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    Plenarprotokoll 9/100 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 100. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 13. Mai 1982 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Dr. Schwörer und Schröder (Wilhelminenhof) 5981 A Absetzung eines Punktes von der Tagesordnung 5981 A Abwicklung der Tagesordnung 5981 B Erweiterung der Tagesordnung 6049 C Beratung des Antrags der Abgeordneten Schwarz, Dr. Schäuble, Tillmann, Spranger, Frau Hürland, Nelle, Dr. Müller, Clemens, Fischer (Hamburg), Dolata, Sauer (Stuttgart), Spilker, Müller (Wesseling), Dr. Jentsch (Wiesbaden), Gerster (Mainz), Kroll-Schlüter, Dr. Miltner, Krey, Broll, Frau Dr. Neumeister, Dr. Marx, Fellner, Dr. Waffenschmidt, Dr. Jobst, Dr. Götz, Frau Geiger, Keller, Linsmeier, Wissmann, Dr. Olderog, Biehle, Würzbach, Weiß, Zierer, Repnik, Regenspurger, Gerlach (Obernau), Magin, Ganz (St. Wendel), Dr. Kunz (Weiden), Niegel, Sauter (Ichenhausen), Dr. Hüsch, Maaß, Bühler (Bruchsal), Dr. von Geldern, Dr. Hennig, Hartmann und der Fraktion der CDU/CSU Förderung des Leisungssports — Drucksache 9/1514 — Schwarz CDU/CSU 5981 C Schirmer SPD 5984 B Frau Fromm FDP 5987 A Spilker CDU/CSU 5988 A von Schoeler, Parl. Staatssekretär BMI 5989 C Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Dr. Waigel, Kiep, Dr. Dollinger, Dr. Schwarz-Schilling, Wissmann, Dr. Riesenhuber, Dr. Sprung, Dr. Warnke, Dr. Probst, Lenzer, Röhner, Kiechle, Dr. Lammert, Lampersbach, Kraus, Dr. Freiherr Spies von Büllesheim, Helmrich, Echternach, Kittelmann, Frau Geiger, Gerstein, Dr. van Aerssen, Spilker, Dr. Bugl, Dr. Schwörer, Dr. Jobst, Glos, Dr. Laufs, Dr. George, Frau Krone-Appuhn, Dr. Kunz (Weiden), Linsmeier und Genossen und der Fraktion der CDU/CSU Internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft — Drucksachen 9/904, 9/1133 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Schwörer, Dr. Schäuble, Dr. Waigel, Frau Dr. Hellwig, Dr. Unland, Dr. van Aerssen und der Fraktion der CDU/CSU Durchsetzung eines mittelfristigen Programms der Wirtschaftspolitik der Gemeinschaft für die kommenden Jahre und Schaffung eines freien EG-Binnenmarktes — Drucksache 9/1586 — Dr. Haussmann FDP 5990 C Dr. Warnke CDU/CSU 5993 D Dr. Jens SPD 5997 B Lahnstein, Bundesminister BMF . . . 6002 A Wissmann CDU/CSU 6008 C Dr. Mitzscherling SPD 6012 A Matthöfer, Bundesminister BMP . . . 6015 A II Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 100. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Mai 1982 Funke FDP 6016 B Dr. Schwarz-Schilling CDU/CSU . . . 6018 D Echternach CDU/CSU 6035 C Dr. Wieczorek SPD 6039 A Grüner, Parl. Staatssekretär BMWi . . 6040 C Dr. Waigel CDU/CSU 6043 A Dr. Schwörer CDU/CSU 6046 A Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neubewertung unbebauter baureifer Grundstücke (Teilhauptfeststellungsgesetz 1983) — Drucksache 9/1648 — 6049C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Hennig, Jäger (Wangen), Lorenz, Baron von Wrangel, Dallmeyer, Gerster (Mainz), Dr. Kunz (Weiden), Dr. Marx, Eigen, Dr. Meyer zu Bentrup, Werner, Schulze (Berlin), Graf Huyn, Sauer (Salzgitter), Clemens, Lowack, Dr. Hüsch, Lamers, Dr.-Ing. Oldenstädt, Frau Geier, Berger (Lahnstein), Dr. Köhler (Wolfsburg), Dr. Todenhöfer, Dr. Hupka, Repnik, Rühe, Böhm (Melsungen), Dr. Arnold, Dr. Mertes (Gerolstein), Straßmeir, Würzbach, Lintner, Dr. Abelein und Genossen und der Fraktion der CDU/CSU Reiseverkehr in den nördlichen Teil Ostpreußens — Drucksachen 9/925, 9/1451 — Dr. Hupka CDU/CSU 6050 A Schlaga SPD 6052 A Dr. Feldmann FDP 6053 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Regelung von Fragen der Staatsangehörigkeit — Drucksache 9/1574 — Dr. Jentsch (Wiesbaden) CDU/CSU . . 6054 B Bühling SPD 6055 D Dr. Hirsch FDP 6058 C Dr. Olderog CDU/CSU 6059 D von Schoeler, Parl. Staatssekretär BMI 6061 C Beratung des Antrags der Abgeordneten Vogel (Ennepetal), Dr. Dregger, Spranger, Dr. Mertes (Gerolstein), Erhard (Bad Schwalbach), Dr. Miltner, Dr. Wittmann, Broll, Dr. Jentsch (Wiesbaden), Dr. Laufs, Regenspurger und der Fraktion der CDU/ CSU Anschläge auf Jugoslawen in der Bundesrepublik Deutschland — Drucksache 9/1334 — Vogel (Ennepetal) CDU/CSU 6064 D Tietjen SPD 6066 C Dr. Hirsch FDP 6068 C von Schoeler, Parl. Staatssekretär BMI 6069 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Jenninger, Dr. Abelein, Werner, Dr. Bötsch, Spranger, Lemmrich, Lintner, Dr. Jobst, Hinsken, Dr. Dollinger, Dr. Faltlhauser, Biehle, Regenspurger, Glos, Dr. Wörner, Susset, Dr. Laufs, Dr. Stark (Nürtingen), Röhner, Dr. Schwörer, Sauer (Stuttgart), Sauter (Epfendorf), Dr. Schulte (Schwäbisch Gmünd), Petersen, Hanz (Dahlen), Sick, Fischer (Hamburg), Straßmeir, Pfeffermann Finanzierung der Autobahn Würzburg— Ulm (A 7) — Drucksachen 9/748, 9/1544 — Bühler (Bruchsal) CDU/CSU 6070 A Topmann SPD 6070 C Rösch FDP 6071 D Beratung des Antrags der Abgeordneten Lorenz, Baron von Wrangel, Jäger (Wangen), Graf Huyn, Lintner, Werner, Sauer (Salzgitter), Böhm (Melsungen), Straßmeir, Schulze (Berlin), Eymer (Lübeck), Dr. Hennig, Dr. Warnke, Buschbom, Lowack, Dr. Kunz (Weiden), Clemens, Dr. Arnold, Dr. Mertes (Gerolstein), Schmöle, Dr. Götz, Biehle, Kalisch, Dr. Schroeder (Freiburg), Weiß, Wissmann, Freiherr von Schorlemer, Dr. Jobst, Zierer, Dr. Olderog, Sauter (Ichenhausen), Dr. Voss, Dolata, Sauer (Stuttgart), Niegel, Spilker, Schwarz, Bühler (Bruchsal), Frau Karwatzki, Würzbach, Dr. Hüsch, Keller, Kroll-Schlüter, Breuer, Repnik, Kraus, Braun, Dr. Stark (Nürtingen), Bohl, Frau Dr. Neumeister, Sauter (Epfendorf) und der Fraktion der CDU/CSU Innerdeutscher Jugendaustausch — Drucksache 9/1513 — Jäger (Wangen) CDU/CSU 6073 B Frau Terborg SPD 6074 D Ronneburger FDP 6076 A Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen Nr. 152 der Internationalen Arbeitsorganisation vom 25. Juni 1979 über den Arbeitsschutz bei der Hafenarbeit — Drucksache 9/1227 — Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 100. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Mai 1982 III Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 9/1510 — 6077 C Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 27. Februar 1981 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Seschellen über den Fluglinienverkehr zwischen ihren Hoheitsgebieten und darüber hinaus — Drucksache 9/1370 —Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr (14. Ausschuß) — Drucksache 9/1609 — 6077 D Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 28. Januar 1977 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Italienischen Republik über den Luftverkehr — Drucksache 9/1371 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr — Drucksache 9/1610 — 6078A Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 3. Oktober 1978 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Elfenbeinküste über den Luftverkehr — Drucksache 9/1372 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr — Drucksache 9/1611 — 6078B Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Wohnungsbindungsgesetzes und des Wohnungsbaugesetzes für das Saarland — Drucksache 9/1572 — 6078 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Abschaffung des Zündwarenmonopols — Drucksache 9/1518 — 6078C Beratung der Sammelübersicht 35 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 9/1509 — 6078 C Beratung der Übersicht 8 des Rechtsausschusses über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht — Drucksache 9/1604 — 6078 D Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers der Finanzen Veräußerung der bundeseigenen Grundstücke im Ortskern von Altenrath an die Stadt Troisdorf — Drucksachen 9/1358, 9/1605 — . . . . 6078 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Mitteilung der Kommission der Europäischen Gemeinschaften über eine Stromversorgung der Gemeinschaft und Verwendung von Öl zur Stromerzeugung — Drucksachen 9/390, 9/1524 — . . . . 6079A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Mitteilung der Kommission der Europäischen Gemeinschaften über eine Überprüfung der energiepolitischen Ziele für 1990 sowie der Investitionsprogramme der Mitgliedstaaten — Drucksachen 9/391, 9/1525 — . . . . 6079A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Entscheidung des Rates zur Erfassung von Angaben über die Tätigkeiten von Güterkraftverkehrsunternehmen im Güterkraftverkehr mit bestimmten Drittländern — Drucksachen 9/1349 Nr. 3, 9/1612 — . 6079 C Fragestunde — Drucksachen 9/1631 vom 7. Mai 1982 und 9/1641 vom 12. Mai 1982 — Bewilligungsbescheid für den THTR 300 DringlAnfr 1 12.05.82 Drs 09/1641 Gerstein CDU/CSU Antw PStSekr Stahl BMFT . . . 6019C, 6020 C, 6020D, 6021B, 6021C, 6021D, 6022A, 6022B, 6022C, 6022D, 6023 B ZusFr Gerstein CDU/CSU . . . . 6020C, 6020 D ZusFr Dr. Steger SPD 6021 A ZusFr Börnsen SPD 6021 B ZusFr Dr. Laufs CDU/CSU 6021 C ZusFr Dr. Kübler SPD 6021 D ZusFr Lenzer CDU/CSU 6022 A ZusFr Catenhusen SPD 6022 A ZusFr Dr. Bugl CDU/CSU 6022 C ZusFr Maaß CDU/CSU 6022 D ZusFr Neuhaus CDU/CSU 6022 D ZusFr Vosen SPD 6023 A Auswirkung der Nichterteilung des Bewilligungsbescheids für den THTR 300 für die auf der Baustelle Beschäftigten DringlAnfr 2 12.05.82 Drs 09/1641 Dr. Bugl CDU/CSU Antw PStSekr Stahl BMFT . . . 6023C, 6023D, 6024A, 6024B, 6024C, 6024D, 6025A, 6025B ZusFr Dr. Bugl CDU/CSU . . . . 6023C, 6023 D ZusFr Dr. Laufs CDU/CSU 6023 D ZusFr Dr. Steger SPD 6024 A ZusFr Dr. Kübler SPD 6024 B ZusFr Leuschner SPD 6024 C ZusFr Lenzer CDU/CSU 6024 C ZusFr Catenhusen SPD . . . . 6024 D ZusFr Neuhaus CDU/CSU 6025A ZusFr Börnsen SPD 6025 B Möglichkeit der Stillegung der Baustelle als Folge der Zurückhaltung des Bewilligungsbescheids für den THTR 300 DringlAnfr 3 12.05.82 Drs 09/1641 Prangenberg CDU/CSU Antw PStSekr Stahl BMFT . . . 6025C, 6025D, 6026A, 6026B, 6026C, 6026D, 6027 A ZusFr Prangenberg CDU/CSU . . 6025C, 6025 D ZusFr Dr. Kübler SPD 6026 A ZusFr Gerstein CDU/CSU 6026 B ZusFr Dr. Steger SPD 6026 C ZusFr Dr. Bugl CDU/CSU 6026 D ZusFr Dr. Laufs CDU/CSU 6027 A Bedingungen für die Freigabe der 1982 verfügbaren Mittel für den THTR 300 DringlAnfr 4 12.05.82 Drs 09/1641 Lenzer CDU/CSU Antw PStSekr Stahl BMFT . . . 6027B, 6027C, 6027D, 6028A, 6028 B ZusFr Lenzer CDU/CSU 6027 C ZusFr Vosen SPD 6027 D ZusFr Gerstein CDU/CSU 6028 A ZusFr Dr. Laufs CDU/CSU 6028 B Hermes- Bürgschaften für Waffenexporte nach Malaysia und Indien MdlAnfr 72, 73 07.05.82 Drs 09/1631 Peter (Kassel) SPD Antw PStSekr Grüner BMWi . . . 6028C, 6028D, 6029A, 6029B, 6029C, 6029D, 6030A, 6030 B ZusFr Peter (Kassel) SPD . . . 6028D, 6029 C ZusFr Conradi SPD 6029A, 6030 B ZusFr Lambinus SPD 6029 A ZusFr Jungmann SPD 6029A, 6029 D ZusFr Sielaff SPD 6029 B ZusFr Bindig SPD 6030 A ZusFr Thüsing SPD 6030 A Sicherung der durch den Stopp der Lieferung von Waffen nach Argentinien gefährdeten Arbeitsplätze MdlAnfr 76 07.05.82 Drs 09/1631 Jungmann SPD Antw PStSekr Grüner BMWi . . 6030C, 6030D, 6031A, 6031 B ZusFr Jungmann SPD 6030C, 6030 D ZusFr Conradi SPD 6031 A ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . 6031A ZusFr Frau Blunck SPD 6031 B ZusFr Peter (Kassel) SPD 6031 B Beteiligung deutscher Firmen an der Errichtung eines militärischen Erprobungsgeländes in Argentinien MdlAnfr 77 07.05.82 Drs 09/1631 Jungmann SPD Antw PStSekr Grüner BMWi . . . 6031C, 6031D, 6032A, 6032 B ZusFr Jungmann SPD 6031 D ZusFr Conradi SPD 6032 A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 6032 A ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . 6032 B Export von Kriegswaffen, Rüstungsgütern und Ersatzteilen nach Argentinien vom 1. 1. 1982 bis zum Lieferstopp am 7. 4. 1982 MdlAnfr 78 07.05.82 Drs 09/1631 Thüsing SPD Antw PStSekr Grüner BMWi . . . 6032C, 6032D, 6033A, 6033B, 6033 C ZusFr Thüsing SPD 6032 C ZusFr Jungmann SPD 6032 D ZusFr Sielaff SPD 6033 A ZusFr Conradi SPD 6033 A Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 100. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Mai 1982 V ZusFr Bindig SPD 6033 B ZusFr Frau Blunck SPD 6033 B ZusFr Lambinus SPD 6033 C ZusFr Jansen SPD 6033 C Hermes- Bürgschaften für Waffenexporte seit 1979 MdlAnfr 82 07.05.82 Drs 09/1631 Lambinus SPD Antw PStSekr Grüner BMWi . . 6033D, 6034A, 6034B, 6034C, 6034D, 6035A, 6035 B ZusFr Lambinus SPD 6033 D, 6035A ZusFr Jungmann SPD 6034 A ZusFr Catenhusen SPD 6034 A ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . 6034 B ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 6034 C ZusFr Thüsing SPD 6034 D ZusFr Dr. Müller CDU/CSU 6035 B Nächste Sitzung 6079 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 6081*A Anlage 2 Beteiligung am Wirtschaftshilfeprogramm der USA für die Karibik und Mittelamerika; Haushaltsansätze 1982 und 1983 MdlAnfr 25 07.05.82 Drs 09/1631 Dr. Hennig CDU/CSU SchrAntw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA 6081*B Anlage 3 Abkommen zwischen der Sowjetunion und den USA von 1972 für den Fall eines atomaren Krieges MdlAnfr 26 07.05.82 Drs 09/1631 Daweke CDU/CSU SchrAntw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA 6081* D Anlage 4 Beitrag der Goethe- Institute zum GoetheJahr 1982 MdlAnfr 27 07.05.82 Drs 09/1631 Dr. Müller CDU/CSU SchrAntw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA 6081*D Anlage 5 Verstärkte Bemühungen um den Abbau der Schranken in Europa und um die Wiedervereinigung Deutschlands im Sinne des Harmel-Berichts; Transfer sicherheitspolitisch relevanter Güter nach Nord-Korea und Vietnam ohne Cocom-Genehmigung MdlAnfr 28, 29 07.05.82 Drs 09/1631 Dr. Czaja CDU/CSU SchrAntw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA 6082* B Anlage 6 Entsendung eines Botschafters nach El Salvador und Gewährung von Entwicklungshilfe MdlAnfr 30, 31 07.05.82 Drs 09/1631 Niegel CDU/CSU SchrAntw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA 6082* D Anlage 7 Folgerungen aus dem „Polnischen Appell an die Deutschen" MdlAnfr 32 07.05.82 Drs 09/1631 Jäger (Wangen) CDU/CSU SchrAntw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA 6083*A Anlage 8 Verstoß der IDEE in Hannover gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz MdlAnfr 71 07.05.82 Drs 09/1631 Hansen fraktionslos SchrAntw PStSekr Grüner BMWi . . . 6083* B Anlage 9 Arbeitsplatzverluste durch den Widerruf der Genehmigung des Exports von U-Booten nach Chile; geltende Bestimmungen für den Export von Waffen- und Rüstungsgütern nach Argentinien MdlAnfr 74, 75 07.05.82 Drs 09/1631 Gansel SPD SchrAntw PStSekr Grüner BMWi . . . 6083* C VI Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 100. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Mai 1982 Anlage 10 Beteiligungen der Mun-Sekte und anderer Sekten an der deutschen Industrie MdlAnfr 84, 85 07.05.82 Drs 09/1631 Linsmeier CDU/CSU SchrAntw PStSekr Grüner BMWi . . . 6083* D Anlage 11 Einhaltung des EG-Warenbegleitscheinverfahrens für Weintransporte durch Rheinland-Pfalz MdlAnfr 100, 101 07.05.82 Drs 09/1631 Frau Weyel SPD SchrAntw PStSekr Grobecker BMJFG . 6084* B Anlage 12 Gesundheitsgefährdung durch Hochspannungsfreileitungen MdlAnfr 102 07.05.82 Drs 09/1631 Lenzer CDU/CSU SchrAntw PStSekr Grobecker BMJFG . 6084* D Anlage 13 Kosten und Kostenträger für die Einlösung der Fernsehwette von Bundesverkehrsminister Dr. Hauff MdlAnfr 103, 104 07.05.82 Drs 09/1631 Sauer (Stuttgart) CDU/CSU SchrAntw PStSekr Mahne BMV . . . . 6085*A Anlage 14 Reduzierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft durch verbesserte Datenangaben des Deutschen Wetterdienstes MdlAnfr 105, 106 07.05.82 Drs 09/1631 Holsteg FDP SchrAntw PStSekr Mahne BMV . . . . 6085* C Anlage 15 Entwicklung der Zahl der Moped- und Mokickunfälle sowie Einführung einer Helmtragepflicht für Mofafahrer MdlAnfr 107, 108 07.05.82 Drs 09/1631 Dr. Ahrens SPD SchrAntw PStSekr Mahne BMV . . . . 6085* D Anlage 16 Stillegung von Bundesbahnstrecken in Schleswig-Holstein MdlAnfr 109 07.05.82 Drs 09/1631 Dr. Zumpfort FDP SchrAntw PStSekr Mahne BMV . . . . 6086* B Anlage 17 Privatisierung der Naßbaggerei in Brunsbüttel; Veräußerung des Saugbaggers „Wilhelm Krüger" MdlAnfr 110, 111 07.05.82 Drs 09/1631 Leuschner SPD SchrAntw PStSekr Mahne BMV . . . . 6086* C Anlage 18 Privatisierung der Naßbaggerei in Brunsbüttel, insbesondere des Saugbaggers „Wilhelm Krüger" MdlAnfr 112, 113 07.05.82 Drs 09/1631 Frau Simonis SPD SchrAntw PStSekr Mahne BMV . . . . 6086* D Anlage 19 Gutachten der Hans-Böckler-Stiftung über die Privatisierung der Naßbaggerei im Emdener Hafen MdlAnfr 114, 115 07.05.82 Drs 09/1631 Frau Blunck SPD SchrAntw PStSekr Mahne BMV . . . . 6087*A Anlage 20 Vorlage des Fünf-Punkte-Berichts zur Bundesbahn MdlAnfr 116, 117 07.05.82 Drs 09/1631 Fischer (Hamburg) CDU/CSU SchrAntw PStSekr Mahne BMV . . . . 6087* C Anlage 21 Verzögerung des Starts des deutsch-französischen Rundfunksatelliten MdlAnfr 118 07.05.82 Drs 09/1631 Weirich CDU/CSU SchrAntw PStSekr Stahl BMFT . . . . 6087* D Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 100. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Mai 1982 VII Anlage 22 Finanzierung des „Porzer Picknicks" der Deutschen Forschungs- und Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt eV in Köln MdlAnfr 119 07.05.82 Drs 09/1631 Dr. Zumpfort FDP SchrAntw PStSekr Stahl BMFT . . . . 6088* A Anlage 23 Zusammenarbeit zwischen der Gesellschaft für Kernforschung mbH Karlsruhe und der argentinischen nationalen Kommission für Atomenergie bei der Wiederaufbereitung von Plutonium MdlAnfr 120, 121 07.05.82 Drs 09/1631 Catenhusen SPD SchrAntw PStSekr Stahl BMFT . . . . 6088* B Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 100. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Mai 1982 5981 100. Sitzung Bonn, den 13. Mai 1982 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. van Aerssen * 14. 5. Böhm (Melsungen) ** 14. 5. Brandt * 13. 5. Dr. Dregger 14. 5. Dr. Ehmke 14. 5. Dr. Emmerlich 14. 5. Dr. Enders ** 14. 5. Frau Dr. Engel 13. 5. Gerlach 14. 5. Gerster (Mainz) 13. 5. Frau Dr. Hartenstein 13. 5. Herterich 14. 5. Frau Huber 14. 5. Ibrügger 14. 5. Dr. Kohl 14. 5. Frau Dr. Martiny 14. 5. Offergeld 14. 5. Dr. Rumpf 14. 5. Dr. Schneider 14. 5. Dr. Solms 14. 5. Stockleben 14. 5. Wehner 14. 5. Dr. de With 13. 5. Zywietz 14. 5. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Antwort des Staatsminister Frau Dr. Hamm-Brücher auf die Frage des Abgeordneten Dr. Hennig (CDU/CSU) (Drucksache 9/1631 Frage 25): In welche Weise hat die Bundesregierung bisher auf die Grundsatzrede des amerikanischen Präsidenten Ronald Reagan vom 24. Februar 1982 vor der Organisation Amerikanischer Staaten reagiert, in der er ein Wirtschaftsprogramm für das Karibische Becken und Mittelamerika vorlegte und in diesem Zusammenhang gemeinsame Anstrengungen auch der Europäer forderte, und welche zusätzlichen Etatansätze sind hierfür im Nachtragshaushalt 1982 und im Bundeshaushalt 1983 vorgesehen? Der Bundeskanzler hatte bereits am 26. Mai 1981 vor dem Deutschen Bundestag in seinen Ausführungen über die Gespräche, die er kurz zuvor mit Präsident Reagan in Washington führte, folgendes erklärt: „Eine grundsätzliche Übereinstimmung kam auch in Überlegungen zu neuen Ansätzen für eine ökonomische Stabilisierung des mittelamerikanisch-karibischen Raumes zum Ausdruck. Wir waren uns einig, daß die Verbesserung der sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen in dieser Region Voraussetzung für eine politische Stabilisierung ist. Ich begrüße daher die ameri- Anlagen zum Stenographischen Bericht kanischen Überlegungen für einen mittelamerikanisch-karibischen Entwicklungsplan, der eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Staaten dieses Raumes zur Förderung der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung dieser Länder anstrebt." Auf dem 45. EPZ-Ministertreffen in Brüssel am 23. Februar 1982 hat Bundesminister Genscher vorgeschlagen, in der Gemeinschaft und in EPZ die Möglichkeiten Europas zu prüfen, einen Beitrag zur Stabilisierung der karibisch-zentralamerikanischen Region zu leisten. Die europäischen Staats- und Regierungschefs haben in der Sitzung des Europäischen Rates am 29./30. März dieses Jahres das Hilfsprogramm begrüßt und angeregt, daß die Mitgliedstaaten der Gemeinschaft und die Gemeinschaft selbst für die Entwicklung der Staaten in Mittelamerika und der Karibik gewährte Hilfe koordinieren und im Rahmen ihrer Möglichkeiten aufstocken. Der Europäische Rat beauftragte die Außenminister, die Einzelheiten für die Gewährung der Gemeinschaftshilfe auf der Basis von Vorschlägen der Kommission auszuarbeiten. Die Bundesregierung wird sich weiterhin bei ihren Partnern in der Europäischen Gemeinschaft für eine Verstärkung und internationale Koordinierung aller gleichgerichteten Hilfen einsetzen. Es ist vorgesehen, die in der ursprünglichen Rahmenplanung im Haushaltsjahr 1982 für Jamaika, Honduras und Costa Rica vorgesehenen Mittel in Höhe von etwa 162 Millionen DM um 29 Millionen DM aufzustocken. Die Planung für 1983 kann erst erfolgen, wenn die Verpflichtungsermächtigung bekannt ist. Anlage 3 Antwort des Staatsministers Frau Dr. Hamm-Brücher auf die Frage des Abgeordneten Daweke (CDU/CSU) (Drucksache 9/1631 Frage 26): Liegen der Bundesregierung Informationen vor, daß die Sowjetunion und die Vereinigten Staaten bereits 1972 ein Abkommen getroffen haben, um einen atomaren Krieg von ihren eigenen Staatsgebieten fernzuhalten und etwaige Auseinandersetzungen auf das Gebiet der Verbündeten zu begrenzen, wie dies kürzlich Presseinformationen zufolge, ein Mitglied der Regierungsfraktionen zitiert hat? Der Bundesregierung liegen keine Informationen der genannten Art vor. Anlage 4 Antwort des Staatsministers Frau Dr. Hamm-Brücher auf die Frage des Abgeordneten Dr. Müller (CDU/CSU) (Drucksache 9/1631 Frage 27): 6082* Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 100. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Mai 1982 Wie beurteilt die Bundesregierung den Beitrag der GoetheInstitute zum Goethe-Jahr 1982? Die Bundesregierung ist der Ansicht, daß der Beitrag, den das Goethe-Institut München und seine Zweigstellen im Ausland zum Goethe-Jahr geleistet haben, sowohl nach seiner Qualität als auch nach der Intensität den Erfordernissen entspricht. Das Goethe-Institut hat die Möglichkeiten zu kulturpolitischem Wirken, die sich mit der 150. Wiederkehr des Todestages Goethes boten, voll genutzt. Hervorzuheben sind der Einfallsreichtum einiger Zweigstellen und ihr Gespür für geistige Bezüge zu der Kultur des Gastlandes, die sich mit dem Namen Goethes verbinden. Die Zentralverwaltung des Goethe-Instituts hat in Zusammenarbeit mit Professor Dr. Göres, dem Vizepräsidenten der internationalen Goethe-Gesellschaft, eine Buchausstellung mit 150 Titeln zusammengestellt, die einen Überblick über die jüngste deutsche und internationale Goethe-Forschung vermittelt. Diese Ausstellung zirkuliert im Ausland in fünf Exemplaren. Von einer Klein-Ausstellung des Goethe-Instituts mit Reproduktionen zeitgenössischer Darstellungen zur Biographie Goethes sind 500 Exemplare in alle Welt versandt worden. Ferner hat das Goethe-Institut eine DokumentarAusstellung über alte und neue „Faust"-Aufführungen herausgebracht. In Zusammenarbeit mit der Deutschen Bibliothek, Frankfurt, hat das Goethe-Institut für die Auslandsarbeit eine Auswahlbibliographie verfaßt, die die Übersetzungen von Werken Goethes in andere Sprachen verzeichnet. Die Goethe-Institute im Ausland sind in ihren Programmen auf den 150. Todestag Goethes eingegangen. Es gab Vorträge und Vortagsreihen, Symposien, Rezitationsabende und Liederabende, Ausstellungen — auch eigene Ausstellungen der Zweigstellen — sowie Theaterveranstaltungen. Besondere Erwähnung verdient die Unterstützung der Goethe-Institute bei der Planung und Ausgestaltung von Goethe-Programmen ausländischer Veranstalter; (Beispiel: gemeinsame Veranstaltung des peruanischen Nationalen Kulturinstituts und des Goethe-Instituts in Lima; Goethe-Ausstellung der Hebräischen Universität Jerusalem; Goethe-Woche in Nepal). Anlage 5 Antwort des Staatsministers Frau Dr. Hamm-Brücher auf die Frage des Abgeordneten Dr. Czaja (CDU/CSU) (Drucksache) 9/1631 Frage 28 und 29): Will die Bundesregierung in der auf dem NATO-Gipfel beabsichtigten Fortschreibung des Harmel-Berichts (Plenarprotokoll 9/97, S. 5849) neben der Rüstungskontrolle und dem Gleichgewicht auch als eine der zukünftigen politischen Hauptaufgaben der Allianz ausdrücklich den Abbau der Schranken in Europa, „eine gerechte und dauerhafte Ordnung in Europa" und die Überwindung der Teilung Deutschlands (Nummer 12) durch die Wiedervereinigung (Nummer 11) erhalten wissen, damit auch diese Ziele konkreter als bisher verfolgt werden, oder sollen diese Ziele nur ein verbaler Erinnerungsposten neben berechtigtem Bemühen um menschliche Erleichterungen sein? Bestand zwischen dem Auswärtigen Amt und dem Bundesverteidigungsministerium einerseits und dem Bundesamt für gewerbliche Wirtschaft andererseits Einvernehmen darüber, daß der Transfer auch sicherheitspolitisch relevanter Güter nach Nordkorea und Vietnam (Die Welt, 30. April 1982) ohne Cocom-Genehmigung gestattet wird? Zu Frage 28: Wie Staatsminister Dr. Corterier bereits auf Ihre sehr ähnliche Frage Nr. 41 am 29. April 1982 ausgeführt hatte, hält die Bundesregierung an dem Konzept der umfassenden Friedenssicherung durch das Atlantische Bündnis fest wie es im Harmel-Bericht vereinbart wurde. Mein Kollege hat am 29. April ausführlich dargelegt, was dies deutschland- und europapolitisch bedeutet und ich bitte Sie dies auf S. 5848 der Niederschrift nachzulesen. Ich versichere Ihnen, daß die Bundesregierung sich auch bei der Vorbereitung des NATO-Gipfeltreffens voll im Einklang mit Ihren Bündnispartnern befindet, und daß das Bündnis das, was es sagt, stets auch meint. Zu Frage 29: Es trifft nicht zu, daß die Ausfuhr sicherheitspolitisch relevanter Güter nach Nordkorea und Vietnam genehmigt wurde. Anlage 6 Antwort des Staatsministers Frau Dr. Hamm-Brücher auf die Fragen des Abgeordneten Niegel (CDU/CSU) (Drucksache 9/1631 Fragen 30 und 31): Wird die Bundesregierung nunmehr nach der ordnungsgemäß durchgeführten Wahl und der Wahl von Dr. Magana Borja durch die verfassungsgebende Versammlung zum Interimsstaatspräsidenten wieder einen Botschafter nach El Salvador entsenden? Wird die Bundesregierung im Zuge einer Neubeurteilung El Salvadors bereit sein, neben der Entsendung eines Botschafters auch Entwicklungshilfemaßnahmen zu gewähren? Zu Frage 30: Wie Sie wissen, hat die Bundesregierung die Entsendung eines Botschafters nach El Salvador von der Verbesserung der Sicherheitslage abhängig gemacht. Die Bundesregierung hofft, daß es der neuen Regierung unter dem Übergangspräsidenten Magana gelingt, durch eine Verständigung zwischen allen demokratischen Kräften das Land zu befrieden. Fortschritte auf diesem Weg wären ein wichtiges Element für die Entscheidung der Bundesregierung. Zu Frage 31: Die gleichen Faktoren gelten für die Frage der Wiederaufnahme unserer Entwicklungshilfe für dieses Land. Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 100. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Mai 1982 6083* Anlage 7 Antwort des Staatsministers Frau Dr. Hamm-Brücher auf die Frage des Abgeordneten Jäger (Wangen) (CDU/ CSU) (Drucksache 9/1631 Frage 32): Welche Folgerungen gedenkt die Bundesregierung aus dem unter anderem von dem Friedenspreisträger Leszek Kolakowski unterzeichneten „Polnischen Appell an die Deutschen" zu ziehen, in dem unter anderem die Forderungen erhoben werden, bis zur Erfüllung der Bundestagsentschließungen über Polen alle direkten und indirekten Kredite an die Sowjetunion oder Polen zu unterlassen, auf das Erdgas-RöhrenGeschäft mit der UdSSR zu verzichten und humanitäre Hilfe für Polen nur über kirchliche oder unabhängige karitative Organisationen durchzuführen? Die Bundesregierung vergibt weder an Polen noch an die Sowjetunion Kredite. Im übrigen orientiert sie sich bei der Gestaltung der Wirtschaftsbeziehungen mit den beiden Ländern an der Entschließung des Bundestages vom 18. Dezember 1981 und an den Leitlinien die im Abschluß-Kommunique des NATO-Ministerrats vom 11. Januar 1982 enthalten sind. Demgemäß werden für Ausfuhrgeschäfte nach Polen derzeit neue Bürgschaften nicht gewährt. Die Frage von Bürgschaften für neue Geschäfte mit der Sowjetunion ist Gegenstand multilateraler Konsultationen im Kreis unserer Verbündeten. Die Bundesregierung nimmt hieran aktiven Anteil. Eingriffe in bestehende Verträge — hierzu gehört auch das Erdgas-Röhren-Geschäft — sind nicht beabsichtigt. Sie würden unsere Zuverlässigkeit als Handelspartner beeinträchtigen und damit unsere eigenen Interessen schädigen. Humanitäre Hilfe wird über unabhängige karitative Organisationen gewährt. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Grüner auf die Frage des Abgeordneten Hansen (fraktionslos) (Drucksache 9/1631 Frage 71): Wird die Bundesregierung in ihrer Antwort auf das Auskunftsersuchen des Staatssekretärs im niedersächsischen Wirtschaftsministerium, Klaus-Otto Nass, ob die IDEE in Hannover gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz nach Artikel 26 des Grundgesetzes verstößt, auch auf den moralischen Aspekt der öffentlichen Zurschaustellung und Anpreisung von Vernichtungswaffen oder Teilen davon durch geschäftstüchtige Manager eingehen? In seinem Schreiben an den Bundesminister für Wirtschaft hat Staatssekretär Dr. Naß nicht danach gefragt, ob die Ausstellung „IDEE" (International Defense Electronics Exposition) in Hannover gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz verstößt. Er hat vielmehr um Prüfung gebeten, ob auf der „IDEE 1982" Kriegswaffen ausgestellt werden sollen. In seiner Antwort vom 27. April 1982 hat Staatssekretär Dr. von Würzen vom Bundesministerium für Wirtschaft festgestellt, daß bisher im Zusammenhang mit der „IDEE" keine Genehmigungen nach dem Kriegswaffenkontrollgesetz erteilt worden seien; auch lägen keine Anträge vor. Dieser Sachstand trifft auch heute noch zu. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Grüner auf die Fragen des Abgeordneten Gansel (SPD) (Drucksache 9/1631 Fragen 74 und 75): Ist es zutreffend, daß nach den neuen Waffenexportrichtlinien eine bisher rechtlich mögliche Zustimmung zur Lieferung von U-Booten nach Chile nicht erfolgen kann, und welche Maßnahmen wird die Bundesregierung zur Sicherung der dadurch betroffenen Arbeitsplätze ergreifen? Welche Produktions-, Beförderungs- und Exportgenehmigungen nach dem Kriegswaffen- bzw. Außenwirtschaftsgesetz sind für Waffen- und Rüstungsgüterlieferungen nach Argentinien zur Zeit gültig? Zu Frage 74: Auf entsprechende Voranfrage der Howaldtswerke Deutsche Werft hat der Bundessicherheitsrat im Juni 1980 dem Exportvorhaben nach Chile insgesamt zugestimmt. In Ausführung des Beschlusses des Bundessicherheitsrates wurde im November 1980 die Genehmigung zur Herstellung der U-Boote für Chile erteilt; über die Erteilung einer Ausfuhrgenehmigung wird die Bundesregierung entscheiden, wenn der Export dieser Schiffe konkret ansteht. Dann wird auch zu prüfen sein, inwieweit die Umstände, die der positiven Entscheidung des BSR über das Exportvorhaben zugrunde lagen, sich verändert haben. Bei dieser Prüfung wird zu berücksichtigen sein, daß die Entscheidung des BSR auf der Grundlage der Politischen Richtlinien der Bundesregierung für den Rüstungsexport aus dem Jahre 1971 ergangen ist und daß diese Politischen Grundsätze inzwischen neugefaßt worden sind. Die von Ihnen aufgeworfene Frage nach der Sicherung der Arbeitsplätze ist insofern hypothetisch. Zu Frage 75: Auf Ihre schriftliche Frage hatte ich in meiner Antwort vom 21. April 1982 mitgeteilt, daß gegenwärtig noch Genehmigungen nach dem Kriegswaffenkontrollgesetz für die Herstellung und die Ausfuhr von Kriegsschiffen einschließlich Torpedos gültig sind. Dasselbe gilt für Genehmigungen nach dem Außenwirtschaftsgesetz. Ich bitte Sie um Verständnis, wenn ich entsprechend der bisherigen zurückhaltenden Behandlung dieser Themen hier keine detaillierten Angaben zu den einzelnen Genehmigungen machen möchte. Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Grüner auf die Fragen des Abgeordneten Linsmeier (CDU/CSU) (Drucksache 9/1631 Fragen 84 und 85): Kann die Bundesregierung bestätigen, daß sich die MunSekte über Beteiligungen koreanischer und anderer international tätiger Firmen in die deutsche Industrie einkauft, und wenn ja, welche Beteiligungen sind der Bundesregierung bekannt? 6084* Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 100. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Mai 1982 Wie beurteilt die Bundesregierung gegebenenfalls die Beteiligungen der Mun-Sekte und anderer vergleichbarer Sekten an der deutschen Industrie, und was gedenkt sie dagegen zu tun? 1. Die Bundesregierung hat keine eigenen Erkenntnisse darüber, daß sich die Mun-Sekte über Beteiligungen koreanischer und anderer international tätiger Firmen in die deutsche Industrie einkauft. 2. In der Öffentlichkeit gibt es Berichte über die Beteiligung der Mun-Sekte an der deutschen Industrie; von entsprechenden Aktivitäten anderer Sekten liegen der Bundesregierung keine Informationen vor. Die Bundesregierung hat gegenwärtig keine rechtlichen Möglichkeiten, solche Beteiligungen zu verhindern. Im Einklang mit den Zielen internationaler Übereinkommen und Organisationen wie IWF, GATT und OECD tritt die Bundesregierung traditionell für eine weitgehende Liberalisierung des Kapitalverkehrs ein. Im Rahmen der Kapitalverkehrsfreiheit gibt es daher bislang keine Beschränkungen für die Beteiligung ausländischer Investoren an deutschen Unternehmen. Die gesetzlichen Eingriffstatbestände finden auf diesen Fall keine Anwendung. Neue Beschränkungsmöglichkeiten aus diesem Anlaß müßten allgemein formuliert werden und widersprächen der grundsätzlichen Haltung der Bundesregierung zur Kapitalverkehrsfreiheit. Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Grobecker auf die Fragen der Abgeordneten Frau Weyel (SPD) (Drucksache 9/ 1631 Fragen 100 und 101): Sind Bonn und Brüssel gegenüber den Schwierigkeiten für die Anwendung des derzeitigen EG-Warenbegleitscheinverfahrens für Weintransporte einsichtig, wie der rheinland-pfälzische Weinbauminister Otto Meyer meint (vgl. „Pfälzer Bauer" vom 17. April 1982, Seite 14)? Welche konkreten Ergebnisse haben bisher die Gespräche der Bundesregierung mit dem rheinland-pfälzischen Weinbauministerium über die strikte Einhaltung des EG-Warenbegleitscheinverfahrens durch das Land Rheinland-Pfalz gebracht, nachdem die Bundesregierung auf die parlamentarische Anfrage des Abgeordneten Herberholz hin ihre Bereitschaft zu einem Einwirken auf das Land Rheinland-Pfalz erklärt hatte? Zu Frage 100: Die Haltung der EG-Kommission zur Nichtanwendung der seit 1973 geltenden EG-Verordnung über Weinbegleitdokumente im Lande Rheinland-Pfalz ist dadurch gekennzeichnet, daß sie in dieser Sache bereits mit Schreiben vom 4. April 1978 das Vertragsverletzungsverfahren nach Art. 169 des EWG- Vertrags gegen die Bundesrepublik Deutschland eingeleitet hat. Dieses Schreiben der EG-Kommission ist Herrn Minister Meyer mit Schreiben vom 24. April 1978 übermittelt worden. Die im Bericht des „Pfälzer Bauer" enthaltene Aussage, „daß die EG-Kommission in dieser Sache kein Vertragsverletzungsverfahren gegen die Bundesrepublik Deutschland einzuleiten beabsichtige", kann daher nur auf einem Mißverständnis beruhen. Die Haltung der Bundesregierung ist bestimmt von ihrem Bestreben alle Möglichkeiten auszuschöpfen, den bestehenden Zustand des Vertragsverstoßes so schnell wie möglich zu beenden. Sie hat daher die Landesregierung gedrängt, das geltende Recht auch in Rheinland-Pfalz anzuwenden. Gleichzeitig hat sie sich bemüht, eine nach Lage der Dinge sichere Verurteilung der Bundesrepublik Deutschland durch den Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaften zu vermeiden. Aus diesem Grunde hat sie sich bei der EG-Kommission einerseits für die Aussetzung des Vertragsverletzungsverfahrens und andererseits für die von Rheinland-Pfalz gewünschten Erleichterungen eingesetzt, um die vom Weinbauministerium gegen die Anwendbarkeit der Gemeinschaftsverordnung über Weinbegleitdokumente vorgebrachten Einwendungen auszuräumen. Zu Frage 101: Wie in der von Ihnen zitierten Antwort auf die Anfrage des Herrn Abgeordneten Herberholz in der Fragestunde am 24./25. März 1982 ausgeführt, hat die Bundesregierung zunächst die übrigen Bundesländer nochmals um Mitteilung ihrer beim Vollzug der EWG-Verordnung über Weinbegleitdokumente seit 1973 gesammelten Erfahrungen gebeten, um festzustellen, ob dort die vom Weinbauministerium des Landes Rheinland-Pfalz geltend gemachten Schwierigkeiten aufgetreten und wie sie möglicherweise bewältigt worden sind. Sobald die Antworten vollständig vorliegen, wird die Bundesregierung das Gespräch mit der Landesregierung Rheinland-Pfalz fortsetzen. Anlage 12 Antwort des Parl. Staatssekretärs Grobecker auf die Frage des Abgeordneten Lenzer (CDU/CSU) (Drucksache 9/1631 Frage 102): Liegen der Bundesregierung Erkenntnisse vor, wonach durch Hochspannungsfreileitungen Gefährdungen für die Gesundheit der Anwohner hervorgerufen werden? Elektrische Energie wird in der Bundesrepublik überwiegend mit Freileitungen bei einer Frequenz von 50 Hz (Herz) und Spannungen von 110-380 kV (kilo Volt) übertragen. Dabei entstehen elektrische Felder mit maximalen elektrischen Feldstärken im ungestörten Feld unter der Leitung von 2-6 kV/m (kilo Volt pro Meter). In Gebäude dringen elektrische Felder kaum ein. Die Untersuchungen von neurologischen und Kreislaufdaten (Herzaktionsströme, elektrische Hirnströme, Puls, Blutdruck, Reaktionszeit sowie physiologisch-chemische Analysen) an Tieren und Menschen haben — obgleich der biologische Mechanismus des elektrischen Feldes nicht bekannt ist — unterhalb elektrischer Feldstärken Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 100. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Mai 1982 6085* von 20 kV/m (kilo Volt pro Meter) im ungestörten Feld keine objektivierbaren Effekte gezeigt. Organische Gesundheitsschäden wurden nicht beobachtet. Auch die heutige Generation der Herzschrittmacher ist gegen elektrische Felder unempfindlich. In bezug auf die elektrische Feldwirkung bei langfristiger Feldexposition (z. B. über Jahre) bestehen aber noch Unsicherheiten; insbesondere über die Auswirkung auf Risikopersonen (ältere Menschen und Kranke), die Wirkung niederer Frequenzen (16 3/4 Hz) sowie bei höheren Feldstärken. Diese sind Gegenstand noch nicht abgeschlossener Forschungen die von der WHO gefördert werden. Auch im Hinblick auf die Weiterentwicklung der Übertragungstechnik elektrischer Energie zu höheren Spannungen liegen sichere Erkenntnisse über die Wirkungen der dabei entstehenden elektrischen Felder noch nicht vor. Anlage 13 Antwort des Parl. Staatssekretärs Mahne auf die Fragen des Abgeordneten Sauer (Stuttgart) (CDU/CSU) (Drucksache 9/1631 Fragen 103 und 104): Trifft es zu, daß die Betriebskosten — zusätzlicher Speisewagen, zusätzlicher Erstklassewagen, zusätzliche Lok zur Bereitstellung, zusätzliche Beschäftigung von Personal (zwei Zugbegleiter, zwei Bahnpolizeibeamte, drei Mitarbeiter als Speisewagenpersonal), Überführung der Wagen von München nach Stuttgart und Rückführung von Köln nach München — für den Auftritt von Bundesverkehrsminister Dr. Hauff als Speisewagenkellner (Fernsehwette bei Frank Elstner's „Wetten, daß ...") nahezu 5 000 DM betragen haben und für die Freifahrten der begleitenden Journalisten weitere 5 000 DM anzusetzen waren? Werden die entstandenen Mehrkosten bei dieser Fahrt des Intercity 514 „Kurpfalz" am 16. März 1982 vom Bundesverkehrsminister persönlich bezahlt, oder wird dafür letztlich der Steuerzahler zur Kasse gebeten? Zu Frage 103: Nein. Auch hat der Bundesminister für Verkehr keinen Einfluß auf die zusätzliche Bereitstellung von Personal und Wagen genommen. Einzelheiten bitte ich meiner Antwort vom 30. März 1982 auf Ihre Frage zu entnehmen. Zu Frage 104: Da der erzielte Nutzen von der Deutschen Bundesbahn und der Deutschen Schlaf- und Speisewagengesellschaft höher quantifiziert wurde als der zusätzliche Kostenaufwand, stellt sich Ihre Frage nicht. Einzelheiten bitte ich auch hier meiner Antwort vom 30. März 1982 auf Ihre nahezu gleichlautende Frage zu entnehmen. Anlage 14 Antwort des Parl. Staatssekretärs Mahne auf die Fragen des Abgeordneten Holsteg (FDP) (Drucksache 9/1631 Fragen 105 und 106): Können nach Auffassung der Bundesregierung die vom Deutschen Wetterdienst Offenburg für die Landwirtschaft bisher erarbeiteten Daten so verfeinert werden, daß dadurch ein gezielterer und sparsamerer Einsatz von Pflanzenschutzmitteln für bestimmte Maßnahmen möglich wird (integrierter Pflanzenschutz)? Bestehen bejahendenfalls beim Deutschen Wetterdienst die hierfür erforderlichen personellen und sachlichen Voraussetzungen, bzw. können sie geschaffen werden? Zu Frage 105: Der Deutsche Wetterdienst hat auf dem Gebiet des Agrarmeteorologischen Beratungsdienstes seit 1977 einen regional gegliederten Fernsprechansagedienst für die Landwirtschaft eingeführt, der zusammen mit den Landwirtschaftsverwaltungen der Bundesländer erarbeitete Hinweise zur Durchführung landwirtschaftlicher Maßnahmen unter Berücksichtigung des integrierten Pflanzenschutzes enthält. Das derzeit im Deutschen Wetterdienst entwickelte Rechenmodell zur regionalen Wettervorhersage und die spezielle agrarmeteorologische Forschung können in Zukunft bessere physikalische Grunddaten für den Agrarmeteorologischen Beratungsdienst zur Verfügung stellen. Die Bundesregierung ist daher der Auffassung, daß verbesserte Beratungsverfahren des Deutschen Wetterdienstes für einen gezielteren und sparsameren Einsatz von Pflanzenschutzmitteln künftig möglich sind. Zu Frage 106: Die Forschung für den integrierten Pflanzenschutz und der Ausbau des Beobachtungsnetzes für den Agrarmeteorologischen Beratungsdienst sind Teile der Aufgaben des Deutschen Wetterdienstes. Die notwendigen, umfassenden Arbeiten zu neuen Beratungsverfahren für dieses Gebiet werden im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel abgewikkelt. Der operationelle Einsatz des neuen Rechenmodells zur regionalen Wettervorhersage ist eine wesentliche Voraussetzung u. a. für die weitere Verbesserung des Agrarmeteorologischen Beratungsdienstes. Bei der geplanten Ersatzbeschaffung der zentralen Rechenanlage des Deutschen Wetterdienstes wird diese Forderung berücksichtigt. Anlage 15 Antwort des Parl. Staatssekretärs Mahne auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Ahrens (SPD) (Drucksache 9/1631 Fragen 107 und 108): Ist der Bundesregierung bekannt, wie sich der Anteil der getöteten und Schwerverletzten verunglückten Moped/Mokickbenutzer nach Einführung der Helmtragepflicht verändert hat, und wie diese Entwicklung bei verunglückten Mofabenutzern verlaufen ist? 6086* Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 100. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Mai 1982 Erwägt die Bundesregierung die Einführung einer Helmtragepflicht mit Verwarnungsgeld auch für Mofabenutzer? Die amtliche Straßenverkehrsunfallstatistik ist ein sehr grobes Instrument zur Messung der Auswirkungen des Schutzhelms auf die Verletzungsschwere, weil sie Verschiebungen innerhalb einer Verletzungsschwerekategorie nicht erfaßt. Da darüber hinaus der Helm nur vor Kopfverletzungen schützt, zeigt die Statistik eine Wirksamkeit des Helms nur in den Fällen an, wo 1. bei Vermeidung tödlicher Kopfverletzungen keine anderen tödlichen Verletzungen auftreten oder 2. bei Vermeidung schwerer Kopfverletzungen keine anderen Verletzungen auftreten. Dagegen werden Fälle, in denen durch den Helm Kopfverletzungen überhaupt vermieden werden und gleichzeitig keine anderen Verletzungen auftreten, von der Statistik nur teilweise erfaßt. Die Bundesanstalt für das Straßenwesen (BASt) kommt daher bei der Beurteilung der Frage, ob die Helmtragepflicht für motorisierte Zweiradbenutzer auch auf Mofafahrer ausgedehnt werden soll, zu dem Ergebnis, daß Einzeluntersuchungen mit herangezogen werden müssen. Nach deren Ergebnis spricht sich die Bundesanstalt für das Straßenwesen für eine Ausdehnung der Helmtragepflicht auf Mofafahrer aus, was die Bundesregierung veranlaßt hat, die Frage der Ausdehnung und einer evtl. Sanktion eingehend zu prüfen und mit den Bundesländern und betroffenen Verbänden zu erörtern. Der Verkehrsausschuß des Deutschen Bundestages wird über die weitere Entwicklung unterrichtet. Anlage 16 Antwort des Parl. Staatssekretärs Mahne auf die Frage des Abgeordneten Dr. Zumpfort (FDP) (Drucksache 9/1631 Frage 109): Wie beurteilt die Bundesregierung Meldungen in Schleswig-Holstein, wonach mehreren schleswig-holsteinischen Nebenstrecken der Deutschen Bundesbahn, namentlich den Strecken Husum—St. Peter-Ording, Neumünster—Heide—Büsum bzw. Neumünster—Bad Oldesloe durch mangelnde Investitionen der Deutschen Bundesbahn und dadurch bedingte Beeinträchtigung der Betriebssicherheit (z. B. Funktionsfähigkeit von Weichen) eine Streckenstillegung durch die Hintertür droht, ohne daß ein alternatives Verkehrsangebot eröffnet wird? Es trifft nicht zu, daß die Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbahn Unterhaltungsmaßnahmen auf schwächer belasteten Strecken bzw. Streckenabschnitten außerhalb des sogenannten unternehmerischen Kernbereiches auf die Kleinstunterhaltung beschränkt. Richtig ist, daß der bisher schon bestehende Genehmigungsvorbehalt der Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbahn für Investitionsvorhaben über 100 000 DM an Strecken außerhalb des o. g. Bereiches angesichts der angespannten finanziellen Lage der Deutschen Bundesbahn aus haushaltstechnischen Gründen auf alle Vorhaben ausgedehnt wurde. Somit kann auch nicht abgeleitet werden, daß dieser Genehmigungsvorbehalt eine Vorstufe für spätere Streckenstillegungen darstellt. Gemäß § 4 des Bundesbahngesetzes ist die Deutsche Bundesbahn gehalten, die Strecken in einem betriebssicheren Zustand zu erhalten. Eine Entbindung von der Betriebspflicht — dies gilt auch für die Einstellung des Reisezugbetriebes — ist nur mit einem entsprechenden gesetzlichen Verfahren möglich. Dies gilt auch für die von Ihnen genannten Strekken. Anlage 17 Antwort des Parl. Staatssekretärs Mahne auf die Fragen des Abgeordneten Leuschner (SPD) (Drucksache 9/1631 Fragen 110 und 111): Zu welchem Preis ist der angeblich abgängige und „schrottreife" Saugbagger „Wilhelm Krüger" anläßlich der Teilprivatisierung der Naßbaggerei in Brunsbüttel an das beauftragte Privatunternehmen veräußert worden? Wo wird der zur Zeit durch das Privatunternehmen instandgesetzte Saugbagger „Wilhelm Krüger" klassifiziert werden? 1. Im Rahmen der öffentlichen Ausschreibung der Unterhaltsbaggerungen in Brunsbüttel ist der Zuschlag auf das annehmbarste Angebot erteilt worden, das den Kauf und grundlegenden Umbau des verwaltungseigenen Saugbaggers Krüger einbezog. Einzelheiten des Angebots sind gemäß § 22 (7) der Verdingungsordnung geheimzuhalten, daher sieht sich die Bundesregierung zu ihrem Bedauern nicht in der Lage, in diesem Rahmen, diese Frage konkreter zu beantworten. 2. Der Bundesregierung ist nicht bekannt, ob bzw. wo der neue Eigner den Saugbagger „Wilhelm Krüger" klassifizieren lassen wird. Anlage 18 Antwort des Parl. Staatssekretärs Mahne auf die Fragen der Abgeordneten Frau Simonis (SPD) (Drucksache 9/ 1631 Fragen 112 und 113): Gab es vor der Teilprivatisierung der Naßbaggerei in Brunsbüttel Pläne im Bereich des Bundesverkehrsministers, den Saugbagger „Wilhelm Krüger" nach Durchführung von Instandsetzungsarbeiten mit verminderten Mannschaftsstärken in öffentlicher Regie zu kostengünstigen und konkurrenzfähigen Bedingungen weiterzubetreiben? Zu welchen finanziellen Bedingungen und für welche Zeit ist dem Privatunternehmen die Naßbaggerei in Brunsbüttel teilweise übertragen worden? 1. Eine von der Wasser- und Schiffahrtsdirektion Nord durchgeführte Rationalisierungsuntersuchung hat ergeben, daß der Neubau eines modernen Schleppkopfsaugbaggers wirtschaftlicher gewesen Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 100. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Mai 1982 6087* wäre als eine Grundinstandsetzung und Modernisierung des 41 Jahre alten Baggers „Krüger". 2. Der Auftrag umfaßt die Unterhaltungsbaggerungen im Binnenhafen, Alten Vorhafen und Neue Schleuse für die Zeit vom 1. April 1982 bis 31. Dezember 1983 sowie zusätzlich im Neuen Vorhafen für die Zeit vom 1. Oktober 1982 bis 31. Dezember 1983. Die Abrechnung erfolgt durch monatliche Abschläge, nachdem durch Peilungen des Auftraggebers die vertragsgemäße Erfüllung der Leistung festgestellt worden ist. Weitergehende Angaben über Preisdetails können nicht gemacht werden, da diese nach den Vorschriften der Verdingungsordnung für Bauleistungen (VOB) geheimzuhalten sind. Anlage 19 Antwort des Parl. Staatssekretärs Mahne auf die Fragen der Abgordneten Frau Blunck (SPD) (Drucksache 9/1631 Fragen 114 und 115): Ist der Bundesregierung ein von der Hans-Böckler-Stiftung des DGB erstelltes Gutachten über die Privatisierung der Naßbaggerei im Emdener Hafen bekannt, und welche Folgerungen zieht sie gegebenenfalls aus den Ergebnissen des Gutachtens? Teilt die Bundesregierung die Befürchtung, daß Privatunternehmen zunächst zu für sie unauskömmlichen Dumpingpreisen in die Naßbaggerei einsteigen, um später, nach Veräußerung der Regiebagger und nach Erwerb einer Monopolstellung, einseitig hohe Preise fordern zu können? 1. Das von der Hans-Böckler-Stiftung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) erstellte Gutachten über die vom Minister für Wirtschaft und Verkehr des Landes Niedersachsen veranlaßte Privatisierung der Unterhaltungsbaggerungen im Emder Hafen ist der Bundesregierung bekannt. Der Bundesminister für Verkehr hat bereits mit Schreiben vom 31. Mai 1981 an den niedersächsischen Minister für Wirtschaft und Verkehr darauf hingewiesen, daß die Einsparung von 10 Millionen DM pro Jahr nicht auf die von dort veranlaßte Privatisierung, sondern auf die bereits 1977 vom Wasser- und Schiffahrtsamt Emden dem Land vorgeschlagene Umstellung des Baggerverfahrens von Eimer-ketten- auf Saugbaggerbetrieb zurückzuführen ist. Die Entscheidung des Landes Niedersachsen, keine verwaltungseigenen Saugbagger zu beschaffen, sondern Unternehmen einzusetzen, hat die Höhe der Einsparung kaum beeinflußt. Das DGB-Gutachten gibt keine Veranlassung, von der durch den Haushaltsausschuß des Deutschen Bundestages vorgegebenen Linie abzuweichen. 2. Im Rahmen der durch das Haushaltsgesetz 1982 notwendigen Vergabe von 33'/3% der Naßbaggerunterhaltungsarbeiten im Küsten- und Seewasserstraßenbereich bis Ende 1983 sind bisher die Unterhaltungsbaggerungen im Bereich der Schleusen des Nord-Ostsee-Kanals in Brunsbüttel öffentlich ausgeschrieben und vergeben worden. Das Ausschreibungsergebnis liefert keine Anhaltspunkte dafür, daß über Dumpingpreise Monopolstellungen angestrebt werden. Zur endgültigen Beurteilung dieser Frage müssen die noch ausstehenden Ausschreibungen auf anderen Revieren im Zusammenhang mit der 33 1/3%- Teilvergabe, die Ende 1982 und Mitte 1983 vorgesehen sind, abgewartet werden. Anlage 20 Antwort des Parl. Staatssekretärs Mahne auf die Fragen des Abgeordneten Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) (Drucksache 9/1631 Fragen 116 und 117): Aus welchen Gründen hat die Bundesregierung den vom Haushaltsausschuß mit Beschluß vom 2. Dezember 1981 einstimmig geforderten Fünf-Punkte-Bericht zur Bundesbahn nicht termingerecht zum 1. April dieses Jahrs vorgelegt, und wann ist nunmehr mit der Vorlage zu rechnen? Wie müßte die Bundesregierung nunmehr das vom Haushaltsausschuß mit Beschluß vom 2. Dezember 1981 gestellte Auskunftsverlangen pflichtgemäß beantworten? Zu Frage 116: Die Erledigung der Prüfaufträge des Haushaltsausschusses erforderte umfangreiche Erhebungen. Außerdem war eine Abstimmung innerhalb der Bundesregierung notwendig. Beides erforderte einen längeren Zeitraum als erwartet. Der Bundesminister der Finanzen wird jedoch den Bericht der Bundesregierung in diesen Tagen dem Haushaltsausschuß des Deutschen Bundestages übersenden. Unmittelbar danach wird der Verkehrsausschuß des Deutschen Bundestages ebenfalls unterrichtet. Zu Frage 117: Wie bereits erwähnt, wird der Bericht der Bundesregierung zunächst dem Haushaltsausschuß und auch dem Verkehrsausschuß des Deutschen Bundestages zugehen. Die Bundesregierung ist der Auffassung, daß der Beratung in den genannten Ausschüssen durch die Diskussion in der heutigen Fragestunde nicht vorgegriffen werden sollte. Anlage 21 Antwort des Parl. Staatssekretärs Stahl auf die Frage des Abgeordneten Weirich (CDU/CSU) (Drucksache 9/1631 Frage 118): Trifft es zu, daß der bereits vom 15. Oktober 1984 auf den 15. Juli 1985 verschobene Start des deutsch-französischen Rundfunksatelliten sich noch weiter verzögern wird? Nach gegenwärtigem Kenntnisstand werden sich die Starttermine sowohl des deutschen als auch des französischen Rundfunksatelliten nicht verzögern. Der Start des deutschen TV-SAT ist für den 15. April 1985, der des französischen TDF-1 für den 15. Juli 1985 vorgesehen. Es liegen auch z. Z. keine Informa- 6088* Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 100. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Mai 1982 tionen vor, daß entsprechende Liefertermine der Industrie nicht eingehalten werden können. Anlage 22 Antwort des Parl. Staatssekretärs Stahl auf die Frage des Abgeordneten Dr. Zumpfort (FDP) (Drucksache 9/1631 Frage 119): Ist der Bundesregierung bekannt, ob das „Porzer Picknick" der Deutschen Forschungs- und Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt e. V. in Köln mit Mitteln der öffentlichen Hand finanziert wird, und wie beurteilt die Bundesregierung bei positivem Ergebnis diese Aktivitäten? Das Porzer-Picknick wird einmal im Jahr durchgeführt, um Öffentlichkeitsarbeit zu leisten und Kontakte mit den Kooperationspartnern aus Industrie und Forschung sowie mit den Entscheidungsträgern auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene zu pflegen. Aus der Grundfinanzierung werden die Kosten für den organisatorischen Rahmen, insbesondere den Druck der Einladungen, bestritten. Dafür sind in diesem Jahr 980,— DM angefallen. Weitere Kosten werden aus der Kostenerstattung durch die Gäste und aus Spenden finanziert. In den vergangenen Jahren sind aus der Grundfinanzierung auch Fehlbeträge für den Personalaufwand bis zu 1 500,— DM gezahlt worden. Nach der diesjährigen Preiskalkulation kann ein solcher Fehlbetrag ausgeschlossen werden. Die Bundesregierung hält den genannten Aufwand im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit und Selbstdarstellung einer Großforschungseinrichtung für vertretbar und angemessen. Anlage 23 Antwort des Parl. Staatssekretärs Stahl auf die Fragen des Abgeordneten Catenhusen (SPD) (Drucksache 9/1631 Fragen 120 und 121): Wie vereinbart die Bundesregierung ihre Erklärung (Staatsminister Dr. Corterier am 29. April 1982), daß argentinische Wiederaufarbeitungsanlagen ohne Hilfe, Beratung und Zusammenarbeit seitens des Kernforschungszentrums Karlsruhe entstanden sind bzw. entstehen, mit der Vereinbarung zwischen der Gesellschaft für Kernforschung mbH (GfK) Karlsruhe und der Comisión Nacional de Energiá Atómica der argentinischen Republik vom 29. Juli 1971, die wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit u. a. „Teilnahme argentinischer Wissenschaftler an Arbeiten der GfK auf dem Gebiet der Rückgewinnung von Plutonium aus Wasserreaktoren" vorsieht? Auf welche Bereiche hat sich die Zusammenarbeit bei gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungsprojekten im Bereich der Nukleartechnologie zwischen der GfK Karlsruhe und der Republik Argentinien seit 1971 erstreckt? Zu Frage 120: Das Zitat aus der Vereinbarung zwischen der Gesellschaft für Kernforschung und der argentinischen Atomkommission ist einer zweieinhalb Seiten langen Anlage entnommen, in der sehr detailliert und untergliedert der gesamte Rahmen einer möglichen Zusammenarbeit beschrieben wird. Es handelt sich um einen Unterpunkt zum Zusammenarbeitsgebiet des Brennstoffzyklus. Zur Zeit des Abschlusses des Kooperationsabkommens 1971 wurde weltweit der gesamte Brennstoffkreislauf in Kooperationen einbezogen. Dies wurde ebenso z. B. von den USA, Ländern der EG und auch von der IAEO gefördert. In Fortsetzung der nach der indischen Atomexplosion 1974 einsetzenden internationalen Diskussion, die zu verschärften Anforderungen für den nuklearen Technologietransfer und 1977 zum vorläufigen Verzicht auf den Export von Wiederaufarbeitungstechnologie führte, wurde die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Wiederaufarbeitung eingestellt. Bis dahin war die Kooperation auf diesem Gebiet auf einige Experten-Aufenthalte beschränkt. Konkrete technische Projekte in der deutsch-argentinischen Kooperation haben sich auf die Bereiche Brennelement-Fertigung und Qualitätssicherung erstreckt. Die jetzt im Bau befindliche Wiederaufarbeitungsanlage wurde zu einem Zeitpunkt begonnen, als es auf dem Gebiet der Wiederaufarbeitung keine Kontakte mehr gab. Zu Frage 121: Schwerpunkt der Zusammenarbeit seit Bestehen der Vereinbarung war und ist die Herstellung, Bestrahlung und Nachuntersuchung von PrototypBrennelementen. Weitere Gebiete der Zusammenarbeit sind die Materialforschung, Strahlenschutz und Sicherheit, Nuklearmedizin sowie Grundlagen des Brennstoffzyklus.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Prof. Dr. Helmut Haussmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Meine Damen und Herren! Ich begrüße die Gelegenheit, daß hier einmal ein Abgeordneter der FDP starten darf. Ich bin sehr dankbar, Herr Waigel, daß Sie mir diese Chance einräumen, und möchte am Anfang sehr herzlich für diese gute Gelegenheit danken, daß ich einmal abseits der hektischen Haushaltsdiskussion über ein grundsätzliches Thema unserer deutschen Wirtschaftspolitik sprechen kann. Es ist äußerst verdienstvoll von der CDU/CSU, daß sie die zentrale Frage der internationalen Wettbewerbsfähigkeit zum Thema einer Großen Anfrage gemacht hat. Denn daran dürfte es wohl keine Zweifel geben: Nicht nur unsere Arbeitsplätze hängen davon ab — in den Schlüsselindustrien Automobil- und Maschinenbau werden über 50 % exportiert —, sondern auch ein großer Teil unseres Wohlstandes. Ja, ich möchte noch weitergehen: Diese internationale Wettbewerbsfähigkeit ist mit die Voraussetzung für unsere internationale Anerkennung nach dem Zweiten Weltkrieg gewesen. Es ist deshalb sehr zu begrüßen, daß der Außenminister als Abgeordneter Genscher hier diese Debatte verfolgt.

    (Zuruf von der CDU/CSU: So, so!)

    Die zweite Vorbemerkung — auch sie sollte erlaubt sein —: Ich glaube, es gibt auch deshalb eine richtige Parlamentsdebatte, weil die ganz großen Stars auf unserem Felde — Herr Waigel, ich nehme Sie mal aus, aber Sie reden j a auch nicht — heute fehlen, so daß wir Handwerker auch mal zu Wort kommen, was ich sehr begrüße. Graf Lambsdorff — das ist bekannt — hat heute ein äußerst privates Ereignis, und ich möchte auch in seinem Namen der Opposition danken, daß sie Verständnis dafür hat, daß er die Debatte heute nicht verfolgt. Dann fehlt natürlich auch der Glanz, ja, ich möchte sagen, das internationale Flair, die Kosmopolität unseres geschätzten Kollegen Kiep, der es — wir sagten es da-



    Dr. Haussmann
    mals schon voraus — auch hier im Bundestag nicht sehr lange ausgehalten hat

    (Zuruf von der CDU/CSU: Er ist bald wieder da — auf der Bundesratsbank!)

    und jetzt als Schatten-Außenminister in Hamburg seinem früheren Hobby nachgeht.
    Und nachdem ich sehe, daß auch Herr Roth nicht hier ist

    (Zurufe von der SPD: Da steht er!)

    — nicht redet —, sollte man auch ihn in der Galerie dieser Stars natürlich nicht vergessen, zumindest was den Wunsch nach Publizität angeht, wobei er sich — bitte, das ist meine persönliche Meinung, nicht die Meinung der FDP-Fraktion — in der letzten Zeit etwas von der konkreten und konstruktiven Wirtschaftspolitik der Koalition abgewandt und längerfristigen eigenen Zielen zugewandt hat. Aber diese Debatte dient j a auch dazu, das vielleicht wieder ins Lot zu bringen.
    Dies, Herr Finanzminister, ist keinesfalls eine Abwertung Ihrer Person. Wir von der FDP-Fraktion begrüßen es sehr, daß Sie in dieser zentralen Debatte nachher das Wort nehmen wollen.
    Zur Sache selbst ist zu sagen, daß die Opposition mit diesem wichtigen Thema auch wieder etwas spät kam. — Ich spreche jetzt nicht vom Redner, sondern vom Thema. Denn die Antwort fällt in eine Zeit, in der wir durch richtige wirtschaftspolitische Maßnahmen das Problem wieder beseitigt haben.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Vorsicht!)

    Man könnte auch umgekehrt und äußerst positiv für die Opposition erwähnen, daß natürlich die Wirtschaftspolitik der Regierung und die deutsche Wirtschaft auf die Ankündigung der Großen Anfrage der Opposition sofort reagiert und entsprechende Anstrengungen unternommen haben, die zu dem Ergebnis führen, das wir heute begrüßen können.
    Was nun die Daten angeht, so ist klargeworden, daß sowohl das vierte Quartal 1981 als auch das erste Quartal 1982 äußerst positive Ergebnisse aufweisen. Wir haben im März 1982 einen Rekordüberschuß in unserer Handelsbilanz von sage und schreibe 6,4 Milliarden DM erreicht. Die in dieser Woche vorgelegte Umfrage der DIHT-Kammern belegt dies, und die Aussage unseres Jahreswirtschaftsberichts ist noch sehr vorsichtig, wenn man die Voraussagen von OECD und IWF mit ihr vergleicht.
    Ich glaube, entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft sind drei Daten. Das ist einmal die Verbesserung der sogenannten Terms of Trade, auch saisonbereinigt. Hier zeigt sich, daß wir im Inland wieder aufgeholt haben. Zweitens — und das halte ich ebenfalls für ein wichtiges Kriterium unserer Wettbewerbsfähigkeit — haben wir deutliche Marktanteilgewinne für die deutsche Wirtschaft erzielt. Drittens halten wir heute einen Anteil am Welthandel von sage und schreibe 11,5 %. Es könnte sogar eine Entwicklung in nicht zu ferner Zukunft geben, bei der wir nicht nur relativ das stärkste Exportland der Erde werden, also in bezug auf den Anteil am Bruttosozialprodukt, sondern vielleicht sogar in absoluten Zahlen, weil der Abstand zu den Vereinigten Staaten von Amerika nur noch sehr knapp ist.
    Meine Damen und Herren, dies ist positiv. Ich finde, wir Wirtschafts- und Konjunkturpolitiker haben auch hier Anlaß, diesen Optimismus und diesen Stolz zu zeigen; denn in unserer depressiven Stimmungslage ist das wichtig. Wenn man einen Teil der Presse und der Verbände verfolgt, entsteht der Eindruck, als würden wir immer mehr zu einer frustrierten Wirtschaftsgesellschaft gemacht. Deshalb, glaube ich, ist es wichtig, auch den Mitarbeitern und den Unternehmern zu sagen, daß die amtliche Wirtschaftspolitik stolz ist, daß wir dieses Ergebnis erreicht haben. Dahinter stecken sicher Leistungswille, Anpassungsbereitschaft, Zurückhaltung — auch in der jüngsten Zeit — bei der Lohn- und Preispolitik, aber auch die Bereitschaft von Beschäftigten im privaten System, draußen vor Ort unter erschwerten Bedingungen tätig zu sein, eine Eigenschaft, meine Damen und Herren, die leider heute vielen Gruppen unserer Gesellschaft abhanden gekommen ist.
    An dieser Stelle ist es, glaube ich, auch wichtig, unseren Kammern und Botschaften zu danken, die mit zu diesem Erfolg beigetragen haben.
    Nicht zuletzt glaube ich, daß die Wirtschaftspolitik dieser Regierung, die ein solches Ergebnis erreicht hat, so falsch, wie von der Opposition behauptet, nicht sein kann.

    (Beifall bei der FDP — Lachen bei der CDU/CSU — Kittelmann [CDU/CSU]: Trotz Regierung hat die Wirtschaft das erreicht!)

    — Ich freue mich, daß die Opposition jetzt ganz langsam wieder reagiert.

    (Dr. Waigel [CDU/CSU]: Die Rede fließt auch nicht so flüssig! — Dr. Schwarz-Schilling [CDU/CSU]: Sie brauchen wohl ein bißchen Stimulanz!)

    Entscheidend ist, meine Damen und Herren, daß wir, sowohl Wirtschaft, Gewerkschaften als auch Politik, den Schock des Leistungsbilanzdefizits der letzten Jahre verstanden haben. Falsch wäre es nach unserer Ansicht, sich zufriedenzugeben — im Gewerkschaftslager, bei den Arbeitgebern, in der Politik. Der sich anbahnende Ausgleich unserer Außenbeziehungen ist nur ein Ausgleich. Sicher ist ein Handelsbilanzüberschuß sehr positiv, aber wir müssen sehen, daß wir auf anderen Gebieten, Kapitalübertragungen, Dienstleistungen, Devisen, nach wie vor hohe Defizite haben.
    Dieser sich anbahnende Ausgleich unserer Außenbeziehungen beruht nicht ausschließlich auf einer realen Verbesserung unserer Wettbewerbsfähigkeit. Es gibt Währungsvorteile, die nicht so bestehenbleiben müssen. Darauf wird mein Kollege Funke nachher eingehen. Es gibt nach wie vor Imagevorteile der deutschen Wirtschaft, die auch nicht immer so bestehenbleiben müssen. Und — das halte ich für entscheidend — es kommen immer stärkere Konkurrenten auf dem Weltmarkt auf uns zu, die sich mit uns nicht nur wie früher als Billiglohnlän-



    Dr. Haussmann
    der vergleichen, sondern die neben einer günstigeren Lohnstückkostenstruktur — allein im Jahre 1981 waren die Japaner in dieser entscheidenden Größe, also Beziehung zwischen Lohnhöhe und Produktivität, um 18 % besser als wir Deutschen — auch über hervorragende Technologien verfügen und über ein hochmotiviertes Management und Mitarbeiter, die bereit sind, draußen, vor Ort, ihr Land zu vertreten — ich nenne Länder wie Japan, Taiwan, Korea und die USA. Das ist, glaube ich, für die zukünftige Exportwirtschaft sehr wichtig.
    Ich sehe deshalb fünf zentrale Aufgaben zur Verbesserung unserer Wettbewerbsfähigkeit. In Stichworten: Die erste sehe ich in einem marktwirtschaftlichen System darin, daß wir die Priorität bei den Unternehmern selbst sehen. Mir gefällt an der Großen Anfrage der CDU/CSU-Fraktion nicht, daß sie fast ausschließlich auf staatliche Rahmenbedingungen, finanzielle Hilfen, Abschreibungserleichterungen, Forschungsförderung, Steuererleichterungen abstellt. Ich glaube, in erster Linie kommt es in einer Marktwirtschaft auf die Aktivitäten unserer Unternehmer selbst an.

    (Dr. Schwarz-Schilling [CDU/CSU]: Wollen Sie die bezweifeln?)

    — Nein. Aber ich glaube, wenn es um die internationale Wettbewerbsfähigkeit geht, Herr Schwarz-Schilling, sollte man nicht nur die staatlichen finanziellen Aktivitäten in den Vordergrund stellen, sondern das Gleichgewicht.
    Ich glaube, es ist wichtig, daß die Exporttugenden, die uns diesen Erfolg in der Vergangenheit beschert haben, weiter gepflegt werden. Das sind Leistungsbereitschaft, Mobilität, aber auch Erfindungsgeist. Ich glaube, als Baden-Württemberger, Herr Wissmann, ist man befugt, das hier auch im Deutschen Bundestag zu sagen,

    (Wissmann [CDU/CSU]: Das kann ich nur unterstützen!)

    hält doch unser kleines Land fast 20 % aller Exporte der Bundesrepublik Deutschland.

    (Wissmann [CDU/CSU]: Sehr richtig!)

    Zweitens halte ich es für ganz entscheidend — das wird auch noch heute mittag eine zentrale Rolle spielen —, daß wir sowohl von der staatlichen Politik als auch von den Unternehmen her unser hohes Lohnniveau in Einklang bringen mit einem sehr hohen technologischen Niveau, weil wir sonst mittelfristig Weltmarktanteile verlieren müssen. Das bedeutet zum einen den Anschluß bei Spitzentechnologien. Ob hier ein Programm, das unter einer Milliarde DM liegt, helfen kann, ist offen; zumindest geht es in die richtige Richtung. Das bedeutet aus der Sicht der FDP eine sehr viel breitere Innovationsförderung gerade kleiner und mittlerer Betriebe, weil das Branchen- und Strukturbild unserer Exportwirtschaft zeigt, daß viele Großbetriebe längst ihre Möglichkeiten ausgeschöpft haben. Es gibt heute eine ganze Anzahl von großen Unternehmen in der Bundesrepublik, die aus Gründen der Risikobeschränkung ihren Exportanteil nicht mehr stärker ausbauen wollen. Wenn dies so ist, dann ist es ganz entscheidend, daß die kleinen und mittleren Betriebe durch eine indirekte Innovationsförderung verstärkt in die Lage versetzt werden, trotz des hohen Lohnniveaus draußen mitzuhalten. Ich halte hier das von der FDP initiierte Personalkostenzuschußprogramm für ganz entscheidend. Ich hoffe, daß es uns mit Hilfe des neuen Finanzministers haushaltspolitisch gelingt, dieses Programm in seiner Höhe zu halten, so daß es nicht zu weiteren Einschränkungen des Berechtigtenkreises im nächsten Haushaltsjahr kommen muß.

    (Beifall bei der FDP — Dr. Waigel [CDU/ CSU]: Er lächelt!)

    Die dritte Aufgabe muß sicher sein, daß wir uns von der Politik, den Verbänden und den Kammern her sehr viel stärker um bessere Rahmenbedingungen des Exports für mittelständische Firmen kümmern. Hier kann es nicht um Exportsubventionen gehen, sondern um Hilfe zur Selbsthilfe. Stichworte sind hier neben der besprochenen Forschungsförderung die verstärkte Bereitstellung von Risikokapital, vor allem das Abstellen der Außenhandelsinformationen unserer Kammern und insbesondere unserer Botschaften, unserer Wirtschaftsattaches, nicht nur auf das bequeme Begleiten von Managern der Großindustrie, sondern vielmehr auf das dornenreiche Geschäft der Anbahnung von Geschäftsbeziehungen für kleine und mittlere Unternehmer.

    (Beifall bei der FDP und bei Abgeordneten der CDU/CSU — Wissmann [CDU/CSU]: Wie es der baden-württembergische Ministerpräsident in hervorragender Weise tut!)

    — Dabei begrüße ich es sehr, daß dies nicht so sehr der Wirtschaftsminister aus Baden-Württemberg tut, der das eigentlich machen müßte, sondern daß es der Ministerpräsident selbst in die Hand nimmt. Ich war erfreut, in den USA feststellen zu können, daß in diesem Monat in Kalifornien ein Technologiesymposium mit höchstrangigen baden-württembergischen Vertretern durchgeführt wird. Das ist ein weiteres Indiz dafür, daß dieses an sich kleine Bundesland ohne Bodenschätze und ohne Küstenzugang in der Lage ist, weiterhin seinen hohen Anteil in den Länderfinanzausgleich einzubringen.
    Meine Damen und Herren, die vierte Aufgabe muß ohne Zweifel sein, daß wir Mobilität, Anpassungsbereitschaft und Engagement draußen fördern. Ich glaube, zwei Beispiele aus jüngster Zeit sind eigentlich alarmierend. Es gab diese Woche in der Wirtschaftspresse eine Mitteilung, daß Facharbeiter und Ingenieure, deren Firmen sich an einem Produktionsstandort konzentrieren müssen, nicht bereit waren, von Augsburg nach München umzuziehen.

    (Dr. Waigel [CDU/CSU]: Wer will schon aus Schwaben weg!)

    Wir haben in Ulm das Problem, daß eine Reihe von Mitarbeitern und Facharbeitern kaum bereit sind, einen gleichwertigen Arbeitsplatz in Stuttgart anzunehmen. Wenn das schon im Inland nicht klappt zwischen zwei so schönen Städten wie Augsburg und München oder Ulm und Stuttgart, so wird es natür-



    Dr. Haussmann
    lich schwierig sein, in Zukunft die Position des Exportlands Nummer eins zu halten.
    Genauso alarmierend ist die Mitteilung von Professor Turner aus dieser Woche, daß heute von 1 Million Studenten in der Bundesrepublik lediglich noch 1,8 % also 18 000 bereit sind, außerhalb Deutschlands ihr Studium aufzunehmen. Lange Zeit hatten wir eine stabile Quote von zirka 6 %. Auch dieser Rückgang ist erschreckend und zeugt nicht gerade von Mobilitätsförderung in der Bildungspolitik unserer Bundesländer.

    (Beifall bei der FDP)

    Als eine Delegation des Wirtschaftsausschusses unter der Führung unseres verehrten Kollegen Dollinger in Japan war, haben wir erlebt, wie aktiv die Japaner in der Marktvorbereitung sowohl in der Bundesrepublik als auch in Japan sind. Wenn man dann noch weiß, daß das Verhältnis von Deutschen in Japan zu Japanern in Deutschland 1 : 6 oder 1 : 7 beträgt, so ist das meines Erachtens ein Alarmzeichen. In einem Exportland, das nicht nur relativ, sondern auch absolut auf dem Weg zur Nummer eins ist, muß diese Frage der Mobilität, der Anpassungsbereitschaft, des Engagements draußen eine verstärkte Rolle spielen.
    Der fünfte zentrale und letzte Punkt ist aus meiner Sicht die Notwendigkeit einer offensiven Welthandelspolitik. Auch hier muß ich etwas Kritik an der Großen Anfrage der CDU/CSU anbringen, in der das nur am Schluß und nur sehr schwach angesprochen wird. Ich halte das für einen zentralen Bereich, der uns viele Möglichkeiten bietet.

    (Beifall bei der FDP)

    Wenn manchmal etwas geringschätzig von der Reiselust des Wirtschaftsgrafen geredet wird, so halte ich das für sehr bedenklich. Ich gebe zu bedenken, daß der Wirtschaftsminister der Bundesrepublik, des größten Exportlandes, vor Ort versucht, Protektionismus abzuwenden. Diese Reisen des Wirtschaftsministers sind für unsere Exportwirtschaft sehr wichtig, wie viele Diskussionen zeigen, die wir im Inland aufgeregt führen. Angesichts eines sich immer mehr ausbreitenden Protektionismus, angesichts einer außenpolitischen Landschaft, in der bei vielen regionalen Konflikten immer selbstverständlicher zuerst nach dem Handelsembargo gerufen wird, ist es ganz entscheidend, daß sich alle drei Fraktionen des Deutschen Bundestages gerade in der Frage einer offensiven Welthandelspolitik einig sind und Wirtschaftsminister Graf Lambsdorff nachhaltig unterstützten.
    Ich begrüße, daß die Mitarbeiter des Wirtschaftsministeriums — ich möchte stellvertretend Frau Steeg nennen — im internationalen Bereich — in Japan und in den USA, auf GATT-Ebene — einen sehr guten Namen haben. Es ist j a entscheidend, daß wir Partner gewinnen. Viele ausländische Staaten sehen ja in den Exporterfolgen der Bundesrepublik nicht nur ein positives Zeichen.
    Entscheidend ist auch, daß die deutschen Gewerkschaften bereit sind, anzuerkennen — sie müssen international gesehen insoweit führend sein —, daß die Absicherung von Exporterfolgen langfristig nur dann möglich ist, wenn man bereit ist, verstärkt Direktinvestitionen auch in anderen Ländern zu akzeptieren; denn die Zeit der Einbahnstraße, in der wir nur hier produzieren und von hier aus ausführen, ist sicher vorbei.

    (Zustimmung des Abg. Löffler [SPD])

    Lassen Sie mich zum Schluß kommen. Wir begrüßen die Große Anfrage der Union sehr. Sie gibt uns Gelegenheit, darauf hinzuweisen, daß wir einige Erfolge errungen, aber keinesfalls eine Situation erreicht haben, die es uns erlaubt, uns zufrieden zurückzulehnen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Sehr gut erkannt!)

    Nach wie vor ist die Unterstützung aller Fraktionen erforderlich. Wenn ich mich an die Diskussion um das Welttextilabkommen erinnere, so muß ich sagen, daß wir diese Unterstützung nicht immer gefunden haben. Wenn ich mich weiter daran erinnere, daß ein führender Vertreter der CSU vor kurzem vor Hauptgeschäftsführern des DIHT zu einer gewissen Politisierung des Osthandels aufgerufen, daß er die Frage der Lieferbindungen durchaus erwogen hat, so muß ich sagen: Ich war sehr dankbar, daß der Präsident der deutschen Handelskammern, Herr Wolff von Amerongen, klargestellt hat, daß wir ein liberales Welthandelsland bleiben müßten. — Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)



Rede von Heinrich Windelen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Ich erteile nunmehr dem Herrn Abgeordneten Dr. Warnke das Wort.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Jürgen Warnke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich bin sehr froh, daß ich Gelegenheit habe, beim Kollegen Haussmann einige, sagen wir einmal, Kurzschlüsse, die zwar verständlich sind, die ich aber bei ihm nicht erwartet habe, gleich zu Anfang einmal zurechtzurücken. Herr Kollege Haussmann, Sie haben aus der Tatsache eines erfreulichen Exportüberschusses und einer Aussicht auf ausgeglichene Leistungsbilanz in diesem Jahre den Schluß gezogen, nun sei die Gefährdung unserer internationalen Wettbewerbsfähigkeit nicht mehr gegeben. Ich glaube, Herr Kollege Haussmann, da sind Sie einem Kurzschluß unterlegen. Das ist ungefähr so, als wenn ein Autofahrer, der auf Reserve fährt, daraus, daß für einen Moment die Warnleuchten nicht mehr aufblinken, weil er sich etwas schneidig in die Kurve gelegt hat, den Schluß ziehen würde, daß der Tank nun wieder gefüllt sei. Davon kann keine Rede sein.

    (Roth [SPD]: Bilder sind Glückssache! Sie haben immer Pech! — Zuruf von der FDP: Linkskurve oder Rechtskurve?)

    — In diesem Fall ist die Linkskurve ganz offensichtlich, und einer der für diese Linkskurve Verantwortlichen ist unser Kollege Roth, der beim SPD-Parteitag noch einiges dazu getan hat, auf das ich gleich zu sprechen kommen werde.
    Meine Damen und Herren, wenn wir heute Exportüberschüsse und wenn wir die Aussicht auf eine



    Dr. Warnke
    ausgeglichene Leistungsbilanz haben, dann handelt es sich um eine Momentaufnahme, weil Ölpreissenkung und Öleinsparung — beides ist in dieser Form nicht fortführbar — unsere Einfuhrbilanz entlastet haben. Die Nachfrageseite ist durch die Nachfragekraft der ölexportierenden Länder in einer Weise aktiviert worden, daß unsere Ausfuhren angestiegen sind, aber diese Nachfragekraft der Ölexportländer läßt nach, und einige OPEC-Staaten müssen heute schon selbst Auslandskredite aufnehmen, um ihre Zahlungsbilanz in Ordnung zu bringen. Den Staatshandelsländern steht die Verschuldung bis an den Hals, und von den Entwicklungsländern haben wir keine Impulse zu erwarten. Somit werden die Exportaussichten, wird die weitere Entwicklung von allen, die darüber ein Urteil haben, durchaus gedämpfter beurteilt, als das bisher der Fall gewesen ist.
    Vor allen Dingen hat die Abwertung der Deutschen Mark in den vergangenen beiden Jahren zu der gegenwärtigen Entwicklung beigetragen. Sie hat uns einen Wettbewerbsvorteil gebracht, der nicht weiter bestehen wird — ich möchte sagen: der Gott sei Dank nicht weiter bestehen wird, denn wir haben kein Interesse an einer Ausfuhrförderung über eine weiche D-Mark. Die Verteuerung der Einfuhren, die mit diesen Abwertungserscheinungen und mit diesem Kursverfall verbunden war, frißt die Vorteile auf und führt in die Gefahr der Anpassungsinflation. Daß uns in der Bundesrepublik Deutschland trotz der Kursschwäche der D-Mark die Anpassungsinflation erspart geblieben ist, verdanken wir der Standhaftigkeit der Deutschen Bundesbank. Sie hat im vergangenen Jahr ein weiteres Absacken des DM- Kurses verhindert,

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    und die Unionsfraktionen dankt der Bundesbank dafür,

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    daß sie den Zins erst jetzt gesenkt hat, als die Zeit reif war, und nicht zur Unzeit den Pressionen erlegen ist, die auch aus diesem Haus auf sie ausgeübt worden sind.

    (Löffler [SPD]: Fragen zur Zinshöhe wird man doch wohl stellen dürfen!)

    Wenn der Herr Bundeskanzler z. B. sich zu einem solchen Wort des Dankes an den Herrn Pöhl und seine Mannschaft bereit finden und aufraffen könnte, dann entspräche das nicht nur einer menschlichen Anstandspflicht gegenüber Leuten, die ihm den Buckel freigehalten haben gegenüber den Radikalen in seiner eigenen Truppe, sondern es wäre auch ein vertrauenschaffendes Signal. Genau das brauchen wir heute.
    Die Zunahme unserer Exporte im gegenwärtigen Zeitpunkt kann uns auch deshalb nicht über den Ernst der Lage hinwegtäuschen, weil die Leistungsbilanz nur eines von mehreren Kriterien der internationalen Wettbewerbsfähigkeit ist. Stabilität, Wachstum und insbesondere Beschäftigung sind im Gleichrang auch Wertmesser für unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit. Mit Blindheit müßten wir geschlagen sein, Kollege Haussmann, wollten wir die Verknüpfung von nahezu zwei Millionen Arbeitslosen in der Bundesrepublik Deutschland mit Schwachstellen in unserer Wettbewerbsfähigkeit gegenüber dem Ausland nicht zur Kenntnis nehmen.

    (Zuruf von der FDP: Das steht überhaupt nicht darin!)

    Sicher sind Hunderttausende von diesen Arbeitslosen auf Grund von Fehlern ohne Arbeit, die nichts mit der Wettbewerbsfähigkeit gegenüber dem Ausland zu tun haben. Ich denke an die Kürzung der Haushaltsmittel des Bundes für die Baumaßnahmen und an die kontraproduktiven Rahmenbedingungen im Baubereich. Aber ebenso sicher geht ein großer Teil der Arbeitslosen von heute auf die zwei großen Fehlentscheidungen der 70er Jahre zurück: auf das Versagen bei der Bewältigung der ersten Ölkrise 1973 ff. und auf die regierungsamtlich gezüchtete Anspruchsmentalität mit der bekannten Folge des Überkonsums und der Investitionslücke von nahezu 200 Milliarden DM in den 70er Jahren.

    (Zurufe von der SPD)

    Heute stellen wir die Weichen für die zweite Hälfte der 80er und für die 90er Jahre. Annähernd zwei Millionen Arbeitslose sind schlimm genug. Aber geburtenstarke Jahrgänge, Wachstumsraten unterhalb des Produktivitätsanstiegs und ein weiterer Zustrom von Ausländern werden bis Mitte dieses Jahrzehnts eine dritte Million Arbeitslose zu Folge haben, wenn die Entwicklung sich selber überlassen bleibt oder die Weichen falsch gestellt werden. Jeder vierte Arbeitsplatz in der Bundesrepublik Deutschland lebt unmittelbar vom Export. Indirekt sind es noch viel mehr.
    Zusätzlicher Einfuhrdruck wegen mangelnder internationaler Wettbewerbsfähigkeit bedeutet zusätzliche Gefährdung von Arbeitsplätzen. Zu den hohen Reallohnsätzen in der Bundesrepublik Deutschland unsere Arbeitsplätze in den 80er und 90er Jahren international wettbewerbsfähig zu halten — dazu Wege zu finden, soll uns diese Aussprache helfen.
    Die Ausgabenprogramme der 70er Jahre waren ungeeignet.

    (Zuruf von der SPD: Aber Sie haben doch zugestimmt!?)

    Der Patient ist gegenüber dieser Art von Nachfragestimulierung durch Milliardenausgaben therapieresistent geworden.

    (Zuruf von der SPD: Da waren Sie doch dabei!?)

    Mit dem Sachverständigenrat, den wirtschaftswissenschaftlichen Instituten und der Bundesbank bekennt sich die Union dazu, daß es jetzt Zeit ist, die Angebotsbedingungen der deutschen Wirtschaft zu verbessern. Ich nenne insbesondere fünf Felder: den überzogenen Staatsanteil, die zu niedrigen Investitionen, die Arbeitskosten, die Energiekosten und die Entwicklung neuer Erzeugnisse.
    Die Antworten der Bundesregierung auf diese Teile unserer Großen Anfrage lasen sich so übel



    Dr. Warnke
    nicht. Das war im Dezember 1981. Inzwischen war Gelegenheit zur Verwirklichung von guten Vorsätzen gegeben, und zwar beim Haushalt 1982, beim Beschäftigungsprogramm und beim SPD-Parteitag. Heute, ein halbes Jahr nach der Beantwortung der Großen Anfrage, können wir feststellen: Es klafft zwischen Theorie und Praxis einiges auseinander. Der Staat mästet sich weiter am Bruttosozialprodukt.

    (Zuruf von der CDU/CSU: So ist es!)

    1979 betrug der Anteil, den der Staat am Bruttosozialprodukt der Bundesrepublik Deutschland hatte, 47 %. Daran dürfte sich bis heute nichts geändert haben.