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ID0909401600

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    Plenarprotokoll 9/94 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 94. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 25. März 1982 Inhalt: Gedenkworte zum 25. Jahrestag des Abschlusses der Römischen Verträge . . . 5583 A Beratung des Agrarberichts 1982 der Bundesregierung — Drucksachen 9/1340, 9/1341 — Ertl, Bundesminister BML 5583 D Kiechle CDU/CSU 5591 C Müller (Schweinfurt) SPD 5597 D Paintner FDP 5603 B Flessner, Minister des Landes Schleswig-Holstein 5606 D Susset CDU/CSU 5611 B Oostergetelo SPD 5615 B Holsteg FDP 5637 C Michels CDU/CSU 5639 D Frau Blunck SPD 5642 B Brunner CDU/CSU 5645A Herberholz SPD 5646 D Ertl, Bundesminister BML 5649 B Vizepräsident Wurbs 5614 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Lammert, Kiep, Dr. Waigel, Müller (Remscheid), Dr. Freiherr Spies von Büllesheim, Müller (Wadern), Dr. Warnke, Frau Pack, Ganz (St. Wendel), Günther, Frau Hürland, Link, Löher, Prangenberg, Sauer (Salzgitter), Stutzer, Gerstein, Metz, Vogel (Ennepetal), Borchert, Kittelmann, Vogt (Düren), Frau Fischer, Frau Karwatzki, Reddemann, Schwarz, Breuer und Genossen und der Fraktion der CDU/CSU Strukturkrise der deutschen Stahlindustrie zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Mitteilung der Kommission der Europäischen Gemeinschaften über Umstrukturierungspolitik Stahl zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Erster Bericht der Kommission der Europäischen Gemeinschaften über die Anwendung der Beihilferegelung zugunsten der Eisen- und Stahlindustrie zu der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zur Umstrukturierungspolitik Stahl — Drucksachen 9/612, 9/389, 9/784, 9/454, 9/1423 — Dr. Lammert CDU/CSU 5654C, 5672 C Reuschenbach SPD 5658 C Beckmann FDP 5661 C Dr. Jochimsen, Minister des Landes Nordrhein-Westfalen 5663 D Müller (Wadern) CDU/CSU 5665 D Hoffmann (Saarbrücken) SPD 5666 D Dr. Graf Lambsdorff, Bundesminister BMWi 5668 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Verteidigungsausschusses als 1. Untersuchungsausschuß nach Artikel 45 a Abs. 2 des Grundgesetzes zu den Anträgen II Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 94. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. März 1982 der Fraktion der CDU/CSU vom 16. Februar 1981 auf Einsetzung des Verteidigungsausschusses als 1. Untersuchungsausschuß nach Artikel 45 a Abs. 2 des Grundgesetzes zur Untersuchung der Umstände, die zu den Finanzierungsproblemen beim Kampfflugzeug MRCA/TORNADO geführt haben, sowie der daraus sich ergebenden Konsequenzen der Fraktionen der SPD und FDP vom 17. Februar 1981 zur Konstituierung des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestages zum 1. Untersuchungsausschuß nach Artikel 45 a Abs. 2 des Grundgesetzes zur Untersuchung des Beschaffungsvorhabens MRCA/TORNADO und der damit zusammenhängenden Sachverhalte — Drucksache 9/1465 — Kolbow SPD 5674 B Wimmer (Neuss) CDU/CSU 5678 A Neumann (Stelle) SPD 5683 A Popp FDP 5687 A Lowack CDU/CSU 5689 B Dr. Apel, Bundesminister BMVg . . . 5692 D Würzbach CDU/CSU 5696 B Möllemann FDP 5700 D Würtz SPD 5703 C Erklärungen nach § 30 GO Dallmeyer CDU/CSU 5706 C Dr. Klejdzinski SPD 5707 A Vizepräsident Windelen 5706 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Fraktion der CDU/CSU Vorlage eines jährlichen Berichts zum Stand der Bemühungen um Rüstungskontrolle und Abrüstung sowie der Veränderungen im militärischen Kräfteverhältnis — Drucksachen 9/674, 9/1464 . . . . 5707 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 30. Oktober 1980 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich der Niederlande über Grenzberichtigungen (Erster Grenzberichtigungsvertrag) — Drucksache 9/1443 — 5707 C Beratung der Sammelübersicht 33 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 9/1427 — 5707 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu den Anträgen des Bundesministers für Wirtschaft Rechnungslegung über das Sondervermögen des Bundes „Ausgleichsfonds zur Sicherung des Steinkohleneinsatzes" — Wirtschaftsjahre 1979 und 1980 — Drucksachen 8/4514, 9/1020 (neu), 9/1452 — 5707 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der aufhebbaren Achtzigsten Verordnung der Bundesregierung zur Änderung der Einfuhrliste — Anlage zum Außenwirtschaftsgesetz —— Drucksachen 9/1245, 9/1434 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der aufhebbaren Verordnung der Bundesregierung zur Änderung des Deutschen Teil-Zolltarifs (Nr. 2/82 — Zollkontingent 1982 für Bananen) — Drucksachen 9/1240, 9/1435 — . . . . 5708A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 876/68 hinsichtlich der bei der Gewährung von Erstattungen bei der Ausfuhr von Milcherzeugnissen im Ausschreibungsverfahren geltenden Grundregeln — Drucksachen 9/1131 Nr. 15, 9/1421 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1119/78 über besondere Maßnahmen für zu Futterzwecken verwendete Erbsen, Puffbohnen und Ackerbohnen — Drucksachen 9/1272 Nr. 37, 9/1422 — . 5708 B Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers der Finanzen Bundeseigenes Krankenhaus in Bad Pyrmont, Maulbeerallee 4; Veräußerung an das Land Niedersachsen — Drucksachen 9/1229, 9/1470 — . . . . 5708 D Fragestunde — Drucksache 9/1481 vom 19. März 1982 — Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 94. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. März 1982 III Vereinfachung der Lohnsteuerpauschalierung für Teilzeitbeschäftigte in der Landwirtschaft MdlAnfr 45, 46 19.03.82 Drs 09/1481 Hitzigrath SPD Antw PStSekr Dr. Böhme BMF 5618 B, D, 5619A,B ZusFr Eigen CDU/CSU 5618C,D ZusFr Kolb CDU/CSU 5619A,B Finanzierung des Nachtragshaushalts 1982 durch eine zusätzliche Gewinnabführung der Bundesbank MdlAnfr 47, 48 19.03.82 Drs 09/1481 Dr. Sprung CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Böhme BMF . 5619C,D, 5620A ZusFr Dr. Sprung CDU/CSU 5619C,D Kriterien für die Erhebung der Grundsteuer A und B durch die Finanzämter MdlAnfr 49 19.03.82 Drs 09/1481 Kolb CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Böhme BMF . . . 5620 A, B, C ZusFr Kolb CDU/CSU 5620 B Erhebung der halben Mehrwertsteuer auf Tierarzneimittel MdlAnfr 50 19.03.82 Drs 09/1481 Rayer SPD Antw PStSekr Dr. Böhme BMF . 5620 C, D, 5621A ZusFr Rayer SPD 5620 D ZusFr Frau Dr. Martiny-Glotz SPD . . 5620 D Vollstreckungsrückstände und Einnahmeverluste durch Stelleneinsparungen bei der Bundeszollverwaltung MdlAnfr 51, 52 19.03.82 Drs 09/1481 Clemens CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Böhme BMF . . 5621 A, B, C, D, 5622A, B ZusFr Clemens CDU/CSU . . . 5621 B,C, 5622 B ZusFr Dr. Friedmann CDU/CSU . . . . 5621C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 5621 D Entscheidungsvorbehalt des Bundesfinanzministers für die Nachbesetzung von Planstellen in der Bundesauftragsverwaltung MdlAnfr 53, 54 19.03.82 Drs 09/1481 Graf Stauffenberg CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Böhme BMF . . . . 5622 C, D, 5623A, B,C ZusFr Graf Stauffenberg CDU/CSU . . . 5622D, 5623 B Umbildung des Kabinetts MdlAnfr 9 19.03.82 Drs 09/1481 Dr. Friedmann CDU/CSU Antw StMin Huonker BK . . . 5623D, 5624A,B ZusFr Dr. Friedmann CDU/CSU . 5623D, 5624A ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 5624A ZusFr Graf Stauffenberg CDU/CSU . . 5624 B ZusFr Jaunich SPD 5624 B Aufzeichnungsversäumnis des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung bei der Verkündung des Kriegsrechts in Polen durch General Jaruzelski MdlAnfr 10 19.03.82 Drs 09/1481 Linsmeier CDU/CSU Antw StSekr Becker BPA . . 5624 C, D, 5625A,B ZusFr Linsmeier CDU/CSU . . . 5624D, 5625A ZusFr Reddemann CDU/CSU 5625A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 5625 B Zusammenarbeit des Deutschen Roten Kreuzes mit dem Polnischen Roten Kreuz bei Ausreiseanliegen MdlAnfr 11 19.03.82 Drs 09/1481 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA . 5625 C, D, 5626 A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 5625 D Einbindung von Krediten und technologischen Hilfen an Ostblockländer in Sicherheits- und politische Überlegungen; Rechtfertigung wirtschaftlicher Maßnahmen durch das Außenwirtschaftsgesetz und Art. 41 der UN-Charta MdlAnfr 71, 72 19.03.82 Drs 09/1481 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA . . 5626 A, B, C, D, 5627 A, B ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU . . . 5626 B, C, 5627A ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . 5626C, 5627 B Beibringung von Leistungsgarantien beim Export von Plänen und Konstruktionszeichnungen MdlAnfr 60, 61 19.03.82 Drs 09/1481 Rapp (Göppingen) SPD Antw PStSekr Grüner BMWi 5627C, D ZusFr Rapp (Göppingen) SPD . . 5627D, 5628A Verlust von Arbeitsplätzen im Bundesgebiet durch Verlagerung des Produktionsbetriebs der Firma Rotaprint nach Berlin MdlAnfr 62 19.03.82 Drs 09/1481 Schmitt (Wiesbaden) SPD Antw PStSekr Grüner BMWi 5628B, C ZusFr Schmitt (Wiesbaden) SPD . . 5628B,C IV Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 94. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. März 1982 Gewinne aus deutschen Waffenlieferungen an NATO-Staaten und Entwicklungsländer 1975 bis 1981 MdlAnfr 63 19.03.82 Drs 09/1481 Lambinus SPD Antw PStSekr Grüner BMWi 5628 D Rabattgewährung beim Vertrieb von Tierarzneimitteln MdlAnfr 68 19.03.82 Drs 09/1481 Rayer SPD Antw PStSekr Grüner BMWi 5629 A, C, D, 5630A, B ZusFr Rayer SPD 5629B, C ZusFr Frau Dr. Martiny-Glotz SPD . . 5629 D ZusFr Eigen CDU/CSU 5629 D ZusFr Frau Zutt SPD 5630 A ZusFr Frau Blunck SPD 5630 A ZusFr Purps SPD 5630 B Entwicklung der Preise für Stickstoffdüngemittel im Inland sowie beim Export in EG-Länder im Jahre 1982 MdlAnfr 69, 70 19.03.82 Drs 09/1481 Eigen CDU/CSU Antw PStSekr Grüner BMWi . . 5630 B, D, 5631A ZusFr Eigen CDU/CSU . . . . 5630 C, D, 5631A Erhaltung der Arbeitsplätze bei MagirusDeutz in Mainz durch Aufträge des Bundes, insbesondere der Bundesministerien für Verteidigung und des Innern MdlAnfr 73 19.03.82 Drs 09/1481 Gerster (Mainz) CDU/CSU Antw PStSekr Grüner BMWi . 5631 B, C, D, 5632 A ZusFr Gerster (Mainz) CDU/CSU . . . 5631B,D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 5631 D ZusFr Dolata CDU/CSU 5632 A Regelung der Einziehung des Eigenanteils bei Krankentransporten MdlAnfr 74 19.03.82 Drs 09/1481 Schmitt (Wiesbaden) SPD Antw PStSekr Frau Fuchs BMA . . 5632 B, C, D ZusFr Schmitt (Wiesbaden) SPD . . . . 5632 C ZusFr Frau Dr. Martiny-Glotz SPD . . . 5632 D Zahlenverhältnis von Vollarbeitskräften zu Unfallrentenbeziehern bei den gewerblichen bzw. landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften MdlAnfr 79, 80 19.03.82 Drs 09/1481 Horstmeier CDU/CSU Antw PStSekr Frau Fuchs BMA . . . 5633A,C ZusFr Horstmeier CDU/CSU 5633 C Mißbrauch von Personalpapieren legal Beschäftigter für illegal beschäftigte ausländische Arbeitnehmer bei Polizeikontrollen und gegenüber der Krankenversicherung MdlAnfr 24 19.03.82 Drs 09/1481 Kolb CDU/CSU Antw PStSekr Frau Fuchs BMA 5633D, 5634A,B ZusFr Kolb CDU/CSU 5634A, B Nebentätigkeit von Soldaten als Fahrlehrer bzw. selbständiger Fahrschulleiter MdlAnfr 81 19.03.82 Drs 09/1481 Würtz SPD Antw PStSekr Dr. Penner BMVg . . . 5634B, C ZusFr Würtz SPD 5634 C Durchführung der Kommandeurstagung der Bundeswehr 1982 sowie Planung zukünftiger Tagungen in Bundeswehreinrichtungen MdlAnfr 82, 83 19.03.82 Drs 09/1481 Peter (Kassel) SPD Antw PStSekr Dr. Penner BMVg . . . . 5634D, 5635 A, B, C, D ZusFr Peter (Kassel) SPD 5635A,D ZusFr Würtz SPD 5635 B Einbeziehung von Videospielgeräten in den § 7 des Gesetzes über den Schutz der Jugend in der Öffentlichkeit MdlAnfr 88 19.03.82 Drs 09/1481 Purps SPD Antw StSekr Dr. Fülgraff BMJFG . . 5636A,B ZusFr Purps SPD 5636 B Verhinderung des Tierarzneimittelmißbrauchs in der Tiermast MdlAnfr 90 19.03.82 Drs 09/1481 Frau Dr. Martiny-Glotz SPD Antw StSekr Dr. Fülgraff BMJFG . . 5636C,D ZusFr Frau Dr. Martiny-Glotz SPD . . . 5636 D Untersuchungsergebnisse und Verbleib des nach dem Östrogen-Skandal Ende 1980 eingelagerten Kalbfleisches MdlAnfr 91 19.03.82 Drs 09/1481 Frau Dr. Martiny-Glotz SPD Antw StSekr Dr. Fülgraff BMJFG . . 5637A,B ZusFr Frau Dr. Martiny-Glotz SPD . . 5637A,B Nächste Sitzung 5708 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 5709*A Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 94. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. März 1982 5583 94. Sitzung Bonn, den 25. März 1982 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens *** 26. 3. Dr. Althammer 26. 3. Bahner 26. 3. Böhm (Melsungen) *** 26. 3. Brandt * 26. 3. Büchner (Speyer) ** 26. 3. Cronenberg 25. 3. Eickmeyer ** 25. 3. Dr. Enders ** 25. 3. Engelsberger 26. 3. Dr. Feldmann 26. 3. Franke (Hannover) 26. 3. Dr. Geißler 26. 3. Dr. Hackel 26. 3. Frau Hoffmann (Soltau) 26. 3. Dr. Holtz ** 26. 3. Jung (Kandel) *** 26. 3. Kiep 25. 3. Kittelmann ** 26. 3. Maaß 25. 3. Meinike (Oberhausen) 26. 3. Dr. Müller *** 26. 3. Niegel 26. 3. Pensky ** 26. 3. Dr. Pinger 25. 3. Frau Roitzsch 26. 3. Schmidt (Würgendorf) *** 26. 3. Schröer (Mülheim) 26. 3. Dr. Vohrer ** 26. 3. Dr. Warnke 26. 3. Wartenberg (Berlin) 26. 3. Dr. Wieczorek 26. 3. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates *** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union
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    Rede von Rudolf Müller


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Kollege Schartz, denken Sie bitte daran, daß die Nebenerwerbsbetriebe in der Summe ein relativ hohes Einkommen haben, weil das außerlandwirtschaftliche Einkommen natürlich auch eine entsprechende Rolle spielt.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Ich habe schon einmal von diesem Pult aus gefragt: Wie wollen Sie den Arbeitnehmern in den Betrieben, die keinen Nebenerwerbsbetrieb haben, erklären, was Sie hier vorhatten? Das können Sie nicht.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Jetzt lassen Sie mich bitte zu Ende reden. Sie haben gesagt, wir belasten mehr. Im nächsten Jahr wird der Beitrag 112 Mark betragen. Wären Sie unserer Regelung gefolgt, ergäbe das eine Staffelung zwischen 91 Mark und 131 Mark. Das heißt also, die Einkommensschwachen bräuchten nur 91 Mark zu zahlen gegenüber 112 Mark, die jetzt die Folge Ihrer Entscheidung sind.

    (Beifall bei der SPD)

    Ich möchte hinzufügen: In den Versammlungen draußen haben Sie immer ein Gewissen für die einkommensschwachen Betriebe. Beweisen Sie doch einmal dieses Gewissen, indem Sie hier entsprechend zustimmen.

    (Abg. Schröder [Wilhelminenhof] [CDU/ CSU] meldet sich zu einer Zwischenfrage)

    — Herr Kollege Schröder, entschuldigen Sie bitte; ich möchte jetzt fortfahren.
    Vorhin wurde von der Opposition gefordert, die konsumtiven Ausgaben zu kürzen. Schauen wir uns den Einzelplan 10 an: Bitte, betrachten Sie doch einmal, wieviel Prozent in diesem Einzelplan konsum-



    Müller (Schweinfurt)

    tive Ausgaben sind! Bedenken Sie bitte auch, daß von Kürzungen die Landwirte unmittelbar betroffen sind! Das ist doch der Punkt, den auch hier vorhin der Herr Minister Ertl erwähnt hat. Setzen Sie nicht immer nur Schlagworte in die Welt, sondern denken Sie an die Konsequenzen, die sich gerade hier für die Landwirtschaft ergeben!

    (Zuruf von der CDU/CSU: Das hätten Sie früher machen sollen!)

    Genauso ist es, wenn Sie jetzt fordern, BAföG sollte noch stärker gekürzt werden. Ich höre das draußen immer wieder.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Ist auch richtig!)

    Haben Sie einmal überlegt, wie viele kleine einkommensschwache Landwirte — gerade in benachteiligten Gebieten — dadurch betroffen sind?

    (Zuruf von der CDU/CSU)

    — Ja, Sie sind vielleicht nicht betroffen, auch nicht der Herr Kiechle oder Herr Eigen. Aber ich könnte Ihnen viele, viele landwirtschaftliche Betriebe in meinem Wahlkreis, in der Rhön, im Steigerwald oder meinetwegen auch in den norddeutschen benachteiligten Gebieten zeigen, in denen dieses Geld sehr dringend gebraucht wird, damit die Kinder auf Grund dieser Förderung dort an die höhere Schule geschickt werden können. Denen wollen Sie das wegnehmen.

    (Kiechle [CDU/CSU]: Stimmt ja überhaupt nicht! Das beweist nur, daß Sie das gar nicht lesen! — Weiterer Zuruf von der CDU/CSU: Das ist doch Unsinn!)

    — Ach, Herr Kollege Kiechle, verschwommene Reden hören wir von Ihnen immer.

    (Dr. Friedmann [CDU/CSU]: Kennen Sie unsere Schulden?)

    Wenn es darum geht, konkret zu werden, dann wird es bei Ihnen noch nebulöser. Das ist Ihr Problem.
    Aber in einem Punkt — damit Sie nicht meinen, ich lehne alles ab — will ich Ihnen zustimmen. Es gibt überall, in allen Bereichen, schwarze Schafe, die einen Berufsstand in Verruf bringen können. Wir wollen das Vorgehen dieser schwarzen Schafe weder entschuldigen noch verniedlichen. Sie müssen zur Rechenschaft gezogen werden, und sie müssen für Vergehen bestraft werden.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Wie bei der Neuen Heimat!)

    Aber es ist ungehörig und unwürdig, pauschal die gesamte Landwirtschaft zu verurteilen und in Mißkredit zu bringen. Wir lehnen diese Art ab.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Damit meinen Sie Herrn Eppler?)

    Wir sind entschieden gegen Pauschalverdächtigungen. Das sage ich, weil Sie hier den Kollegen Eppler
    erwähnt haben. Das sage ich auch für die Fraktion der SPD im Bundestag.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Sagen Sie das Herrn Bäumer! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    — Beruhigen Sie sich wieder. In Ihrem Wahlkreis hat man zur Kenntnis genommen, daß Sie hier sitzen.
    Nun zum Einkommen. Das Wirtschaftsjahr 1980/ 81 erbrachte für die gesamte Landwirtschaft ein sehr schlechtes Ergebnis. Wir wollen das auch gar nicht beschönigen. Aber einem Selbständigen kann niemand das Einkommen garantieren; darauf habe ich wiederholt hingewiesen. Ich nehme an, das will auch niemand, denn sonst wäre es mit der Selbständigkeit vorbei. Ein Selbständiger muß auch mit jährlichen Einkommenssprüngen rechnen. Wenn Sie sich die vergangenen zehn Jahre anschauen, dann werden Sie feststellen, welche Sprünge es da gab. Aber Sie sollten bitte nicht nur die negativen erwähnen. Wir hatten 1970/71 minus 10 %, 1971/72 plus 40,6 %, 1972/73 plus 18,8 %, 1975/76 plus 20,2 %, 1977/ 78 plus 10,3 % und in diesem Wirtschaftsjahr minus 12,6 %; im nächsten wird es wieder besser.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Na?)

    Das ist alles schon einmal dagewesen. Es ist also nichts Neues, was Sie uns über die Einkommenssituation erzählen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Aber bedauerlich!)

    — Es ist bedauerlich, daß Sie nichts Neues sagen können, da gebe ich Ihnen recht.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Das versteht er nicht, er ist kein Bauer!)

    Ich gebe zu, es hat wenig Sinn, aufzurechnen, in diesem oder jenem Bundesland sei es besser und bei dieser oder jener Betriebsart günstiger. Alle Landwirte mußten Einkommenseinbußen hinnehmen, die einen mehr, die anderen weniger. Man kann höchstens feststellen, daß Landwirte mit hohem Einkommen Rückgänge besser verkraften können. Ich gebe zu, auch das ist ein schlechter Trost, denn wer nimmt schon gerne Einbußen hin? Warum sollte das in der Landwirtschaft anders sein? Aber ich möchte diesen Hinweis nicht als Vorwurf verstanden wissen, daß es in der Landwirtschaft auch Betriebe und Familien mit gutem und sehr gutem Einkommen gibt, denn Einkommensunterschiede haben wir überall, bei den Selbständigen genauso wie bei den Angestellten und Beamten. Wer mehr weiß, wer mehr kann, hat die Chance, eventuell besser zu verdienen. Gerade Untersuchungen in der Landwirtschaft zeigen, daß ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen Einkommen und Ausbildung besteht. Daran sollte man auch denken, wenn man über die innerlandwirtschaftliche Disparität oder über das obere und untere Viertel spricht.

    (Vorsitz: Vizepräsident Wurbs)

    Der alte Spruch: Gelernt ist gelernt, gilt auch für die Landwirtschaft, und er setzt sich auch bei der jungen Generation mehr und mehr durch; denn die



    Müller (Schweinfurt)

    Zahl der Auszubildenden in Agrarberufen hat seit 1973 ständig zugenommen, allein von 1977 bis 1980 um 15 % auf 47 000. Ich möchte aber vorsichtig hinzufügen: es sollten wirklich nur die diesen Weg einschlagen, für die auch später eine Chance besteht. Dabei ist natürlich der hohe Anteil weiblicher Auszubildender erfreulich. Die Agrarberichte 1981 und 1982 weisen nach, daß der Drang zur Meisterprüfung zugenommen hat, allein im letzten Wirtschaftsjahr um 11 %. Zu diesen Entscheidungen können wir die jungen Hofnachfolger nur ermuntern.
    Für uns ergibt sich trotzdem die Frage, worauf dieser Einkommensrückgang zurückzuführen ist. Der Erlös in der Landwirtschaft ergibt sich aus Produktionsmenge mal Preis. Im mehrjährigen Trend haben sowohl die Produktionsmenge als auch der Preis zugenommen; jährlich haben wir die Preisanhebungen in Brüssel miterlebt. Natürlich weiß ich, daß von Ihrer Seite gesagt wird: zu wenig. Trotzdem oder gerade, weil das so ist, ist das Reineinkommen der Landwirtschaft nicht nur nicht gestiegen, sondern sogar gesunken, und das liegt vor allem an den enormen Kostensteigerungen. Ich könnte auch das Wetter erwähnen, weil vorhin Schleswig-Holstein angesprochen worden ist. Im Zusammenhang mit dem Wetter könnte ich auch Rheinland-Pfalz nennen, mit der Wirkung auf die Weinpreise usw.
    Entscheidend waren die Kosten, an erster Stelle die Energiekosten. Im letzten Jahr mußte die Landwirtschaft für Energie 350 Millionen DM mehr ausgeben, und im Jahr vorher waren es schon 970 Millionen DM mehr. Das gleiche gilt für Düngemittel und Pflanzenschutz, wofür im letzten Jahr 530 Millionen DM mehr und im Jahr vorher 600 Millionen DM mehr aufgewendet werden mußten.

    (Dr. Meyer zu Bentrup [CDU/CSU]: Das begründet die Anhebung der Vorsteuerpauschale!)

    Ähnlich sieht es bei Futtermitteln aus; es ist vorhin auf den Dollarkurs hingewiesen worden. In zwei Jahren haben wir in der Landwirtschaft dadurch eine Kostensteigerung von mehr als 3,4 Milliarden DM.
    Daraus folgt als Konsequenz, daß wir mehr tun, alles tun, unser Hauptaugenmerk darauf richten müssen, diesen Kostenanstieg, z. B. bei den Energiekosten, zu bremsen. Es bieten sich viele Möglichkeiten an. Ich will nur einige schlagwortartig erwähnen: Wärmerückgewinnung, verstärkter Einsatz von Stroh. Denken wir daran, daß 5 Millionen Tonnen Stroh 1,5 Millionen Tonnen Heizöl ersetzen können. Die Landwirtschaft verbraucht 1,8 Millionen Tonnen Heizöl. BML und BMFT fördern erfreulicherweise verschiedene Projekte zur Strohverbrennung. Ich möchte der Landwirtschaft dringend raten, solche Versuche verstärkt fortzuführen.
    Die Landwirtschaft muß aber auch darauf hingewiesen werden, den überbetrieblichen Maschineneinsatz besser zu nutzen — ich bin nicht Ihrer Meinung, Herr Kollege Kiechle, daß wir da schon an die Grenze gekommen sind —, denn sie spart dadurch nicht nur Anschaffungs-, sondern vor allem auch Folgekosten. Ich meine, es sind noch nicht alle Rationalisierungsmöglichkeiten erschöpft; denn gerade kleine und mittlere Betriebe sind nicht in der Lage, jeden technischen Fortschritt nachzuvollziehen. Das beweist auch der Agrarbericht; denn der Kostenaufwand je Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche für Maschinen und Geräte betrug im Wirtschaftsjahr 1979/80 für einen 10-Hektar-Betrieb 5 970 DM, für einen 50-Hektar-Betrieb aber nur 1 650 DM.
    Ich möchte auch noch das Beispiel des Ackerschleppereinsatzes im Vergleich zwischen Großbritannien und der Bundesrepublik erwähnen. Ich weiß, daß dieser Vergleich etwas hinkt; aber das tut jeder Vergleich. Ein kleiner Hinweis sollte jedoch möglich sein: Auf 1 000 ha landwirtschaftliche Nutzfläche kommen in der Bundesrepublik 111, in Großbritannien 25 Ackerschlepper; auf 1 000 ha Getreidefläche kommen in der Bundesrepublik 34, in Großbritannien 15 Mähdrescher. Die Frage ist: Muß das so sein?

    (Zuruf von der CDU/CSU: Das hängt von der Betriebsgröße ab!)

    — Ich habe ja gesagt, alle Vergleiche hinken.
    Aber daß ich nicht ganz falsch liege, zeigt doch, daß auch der Minister von Rheinland-Pfalz dazu etwas gesagt hat. Ich will es mit Erlaubnis des Herrn Präsidenten einmal kurz zitieren: „Die rheinland-pfälzischen Landwirte sollen nach Ansicht von Landwirtschaftsminister Otto Meyer, CDU, mehr als bisher die Vorteile der Maschinenringe nutzen."

    (Zurufe von der CDU/CSU: Ist doch gut so! — Nichts dagegen!)

    Ich möchte einen zweiten Hinweis aus der „Landwirtschaftlichen Korrespondenz Nordrhein" geben. Da heißt es:
    Als ein wesentliches Mittel der Selbsthilfe zur Verbesserung der wirtschaftlichen Lage in den bäuerlichen Betrieben sieht der Rheinische Landwirtschaftsverband den überbetrieblichen Maschineneinsatz.
    Auch aus Bayern kommt so etwas ähnliches. Ich will es nicht mehr vorlesen; es geht in die gleiche Richtung.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Ist das etwa falsch?)

    Damit will ich sagen: Es ist nicht neu, daß über- und zwischenbetriebliche Zusammenarbeit der Landwirtschaft hilft, Kosten zu sparen.
    Ich meine, wir brauchen nicht darüber zu streiten, daß noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Gerade weil die Kostensituation so ist, sollte jede Chance genutzt werden. Hier geht es nicht nur um den Maschineneinsatz. Ich könnte genau das gleiche in bezug auf Erzeugung und Absatz begründen. Hier sind noch einige Möglichkeiten drin. Übrigens weist der Bayerische Bauernverband in seinem neuen Grundsatzprogramm darauf hin.
    Entsprechendes möchte ich zur Düngung sagen. Jeder Landwirt sollte darauf achten, des Guten nicht zuviel zu tun. Natürlich muß dem Boden der entzogene Mineralstoff wieder zugeführt werden. Aber es sollten regelmäßige Bodenuntersuchungen stattfin-



    Müller (Schweinfurt)

    den, damit man ein objektives Bild über den Bodenzustand erhält.

    (Kiechle [CDU/CSU]: Tun doch fast alle!)

    — Herr Kollege Kiechle, fragen Sie einmal nach, bei wieviel Prozent der Bauern in Bayern Bodenuntersuchungen gemacht werden.

    (Kiechle [CDU/CSU]: Bei fast allen!)

    Sie werden sich über die Zahl wundern. Ich bin überzeugt, daß es in den anderen Bereichen nicht anders aussieht. Welche Konsequenzen sich aus Überdüngung nicht nur von der Kostenseite her ergeben, darauf brauche ich im Augenblick nicht hinzuweisen.
    Ich meine, von einem gut ausgebildeten Landwirt muß erwartet werden, daß er bei jedem Zentner Mineraldünger, den er zusätzlich aufs Feld wirft, nachrechnet und nachprüft, ob er seinen Gewinn steigert oder nur die Kosten erhöht. Denn das Gesetz des abnehmenden Ertragszuwachses gilt auch für die Landwirtschaft. Ich möchte das nicht nur für den Einsatz von Dünger sagen, sondern genauso für den Einsatz und den Verbrauch von Futtermitteln.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Sie sollten Landwirtschaftsberater werden!)

    Gerade die starken Preissteigerungen haben bewiesen, daß man die Gewinn-und-Verlust-Schwelle viel eher erreicht. — Sie brauchen mir nicht zu sagen, daß ich das nachvollziehen möge; das habe ich längst getan, Herr Kollege.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Das sollten Sie auch wieder machen!)

    Nun noch ein Wort zu den Substituten. Das ist ja ein Steckenpferd des Herrn Kollegen Kiechle. Er weist immer wieder darauf hin. Heute hat er es nur ganz kurz anklingen lassen. Ich meine, man sollte ganz deutlich hervorheben, daß es falsch ist, alle abschöpfungsfreien Importfuttermittel als Getreideersatz zu bezeichnen; denn die Eiweißträger dienen der Ergänzung, nicht der Verdrängung von Getreide. Importfuttermittel werden auch von allen Betrieben genutzt, von großen und kleinen, nicht nur an der Küste, sondern auch in benachteiligten Gebieten. Gerade in benachteiligten Gebieten erwirtschaften viele Betriebe dank dieser importierten Futtermittel ein entsprechenes Einkommen. Ohne diesen preiswerten Import wäre auch der Aufschwung der tierischen Produktion bei uns nicht möglich gewesen.
    Zoll und Steuern führen sofort zu einer Verteuerung der Veredelungsproduktion; das wird natürlich auf die Verbraucher abgewälzt. Die Frage ist nur, wie die Verbraucher reagieren; denken Sie an den Fleischverbrauch im letzten Jahr, der zurückgegangen ist.
    Aber eine Lösung im Sinne von mehr Zoll und mehr Steuern, wie sie immer wieder vorgeschlagen wird, meinetwegen sogar die Einführung einer Fettsteuer, bringt natürlich auch sehr viele außenwirtschaftliche und außenpolitische Probleme. Sie wissen doch, wie die Amerikaner reagieren würden, welche Konsequenzen sich hier für uns ergäben. Gerade das Errichten einer solchen Zollmauer führt zu einem weiteren Abkapseln der EG, zu weiterem Protektionismus. Sie sind es doch, die auch immer befürworten, den Protektionismus nicht auszuweiten, sondern alles zu tun, um diesen Protektionismus einzuschränken. Deswegen wundere ich mich immer wieder, Herr Kollege Kiechle, daß Sie diese protektionistische Fahne schwingen, zum Nachteil der Verbraucher, zum Nachteil der Landwirtschaft und auch zum Nachteil unserer Bundesrepublik.
    Nun noch ein paar Sätze zur Preisanhebung in Brüssel. Wir geben zu, Herr Kollege — da sind wir wohl einer Meinung —, daß die Preisanhebung für die Staaten unterschiedlich sein wird, schon auf Grund der Inflationsraten. Ich nehme auch an, daß wir darüber einig sind, Herr Kollege Kiechle, daß den einkommensschwachen Betrieben oder den Problembetrieben, wie sie genannt werden, mit Preisanhebungen allein nicht zu helfen ist. Langfristig gibt es für diese Betriebe nur zwei Möglichkeiten — ich habe Ihnen das schon wiederholt dargelegt —, nämlich entweder Aufstockung zum Vollerwerbsbetrieb oder Übergang zum Nebenerwerbsbetrieb. Beide Wege sind offen, beide Wege sind möglich.

    (Kiechle [CDU/CSU]: Bei 2 Millionen Arbeitslosen?)

    Das hat nichts mit Wachsen und Weichen zu tun, wie Sie uns immer unterstellen, Herr Kollege Kiechle, das ist ein Strukturwandel, wie er in allen Wirtschaftsbereichen vorkommt.

    (Beifall bei der SPD)

    Für einen Strukturwandel setzten Sie sich doch ein. Wir müssen dafür sorgen, daß es ein sozialer Strukturwandel wird, und deswegen sind wir dafür, daß die Landabgaberente verlängert wird, meinetwegen modifiziert.

    (Freiherr von Schorlemer [CDU/CSU]: Wie wollen Sie bei 2 Millionen Arbeitslosen mehr Nebenerwerbsbetriebe schaffen?)

    — Ich komme gleich auf dieses Argument zurück. Schauen Sie sich einmal an, wie die Situation in der Landwirtschaft ist, und wo es überhaupt zutrifft. Ich habe nicht gesagt, daß es kurzfristig sein wird, es ist vielmehr ein langfristiger Vorgang. Dieser Vorgang ist vorgezeichnet, wenn Sie sich nur einmal die Untersuchung über die Hofnachfolge in der Landwirtschaft anschauen. Sie werden feststellen, daß über die Hälfte dieser Problembetriebe überhaupt keinen Hofnachfolger hat. Das ist die Situation, und deswegen unterlassen Sie hier gewisse Unterstellungen.

    (Freiherr von Schorlemer [CDU/CSU]: Das ist Tatsache!)

    — Das ist keine Tatsache; ich habe gesagt: Das ist ein langfristiger Vorgang, und so wird es auch kommen. — Sie wissen genauso gut gut wie ich, daß die Hofnachfolger auf diesen Problembetrieben nur zu einem ganz geringen Teil bereit sind, diesen Betrieb, den ihr Vater noch haupterwerblich bewirtschaftet hat, so fortzuführen, sondern sie sind vielmehr nur bereit, auf den Nebenerwerb auszuweichen. Diese Untersuchung und auch die Zahlen betreffend den Strukturwandel, wie wir ihn in diesem Jahr haben,



    Müller (Schweinfurt)

    zeigen, daß dieser Weg beschritten wird. Schauen Sie sich das einmal etwas genauer an.
    Sie sind der Meinung, der Vorschlag der Kommission von 9 % sei zu niedrig. Bitte bedenken Sie, daß jede Erhöhung zu Lasten der Bundesrepublik geht, denn die muß es bezahlen. Wir sind ja nicht dagegen, daß die Bundesrepublik Nettozahler ist, wir sind auch einverstanden, daß sie größter Nettozahler bleibt,

    (Dr. Meyer zu Bentrup [CDU/CSU]: „Nettozahler" ist kein guter Ausdruck!)

    aber wir sind dagegen, daß die Bundesrepublik der einzige unbegrenzte Nettozahler ist — darauf kommt es nämlich an —, denn wenn Sie sich die anderen Länder anschauen, dann werden Sie feststellen, daß dort der Lebensstandard — oder wie wir es nennen wollen — nicht schlechter ist als in der Bundesrepublik, sie aber trotzdem Nettoempfänger sind.
    Ich stimme Ihnen auch zu, Herr Kollege Kiechle, daß bei der Verrechnung mit dem Grenzausgleich für die deutsche Landwirtschaft mehr herauskommen muß. Aber Sie kennen doch das Problem der EG. Das ist ein Selbstbedienungsladen geworden, nationale Interessen und nicht das Gemeinschaftsinteresse stehen im Vordergrund. Deswegen werden Kompromisse immer schwieriger. Und wenn Europa heute schon Geburtstag hat, müssen wir feststellen: Dieses Agrareuropa zeigt am heutigen Tag kein schönes Bild.
    Wir müssen auch feststellen, daß die Agrarausgaben von Jahr zu Jahr gestiegen sind, sich von 1974 bis 1981 verdreifacht haben. Aber Nutznießer sind doch nicht die Landwirte. Allein das sollte Grund genug sein, darüber nachzudenken, was man ändern und was man besser machen könnte. Natürlich ist es schwer, das in Brüssel durchzusetzen. Aber was ist denn dort nicht schwer?
    Man streitet über Wege, ist sich aber über Zielvorstellungen nicht einig. Helfen Sie mit, diesen Weg zu gehen; denn unser gemeinsames Ziel ist doch der selbständige Bauernstand. Ziel ist, diesen auch in Zukunft zu erhalten. Ich meine, das sollte jeder Mühe wert sein. — Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)



Rede von Richard Wurbs
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Abgeordnete Paintner.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Johann Paintner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Es ist sicherlich eine gute Übung dieses Hohen Hauses, daß man zu Beginn einer Rede auf die Äußerungen eingeht, die ein namhafter Oppositionspolitiker gemacht hat.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Gehört Müller schon zur Opposition?)

    Ich möchte von dieser Übung insofern abweichen, als ich zunächst das unterstreichen möchte, was Herr Kiechle nach meiner Meinung gut gesagt hat. Er hat nämlich den deutschen Bäuerinnen und Bauern für ihre Arbeit gedankt und der deutschen Landwirtschaft in Feld und Stall alles Gute gewünscht.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Aber um zur Übung dieses Hohen Hauses zurückzukehren: Wir müssen alles tun — wie Herr Kiechle das auch gesagt hat —, um bei der übrigen Bevölkerung Verständnis für die Landwirtschaft zu wecken. Wenn das so ist, muß ich Ihnen jedoch sagen, daß mir der Ton nicht gefällt, wie er im Zusammenhang mit den Naturschützern, Umweltschützern und Tierschützern angeklungen ist. Ich gebe zu, daß dieser Ton oft angebracht wäre, daß auch ich manchmal versucht bin, in diesen Ton zu verfallen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Vor allem gegenüber den Grünen, nicht wahr!?)

    Aber ich bin davon überzeugt, daß wir zu einem unerwünschten Ergebnis kommen, wenn wir so einen Ton anschlagen.

    (Beifall bei der FDP)

    Letzten Endes ist doch immer das Ergebnis wichtig. Daher bin ich der Meinung, daß wir uns mit diesen Kreisen zusammensetzen und mit Ihnen reden müssen. Ich füge sogar hinzu: Wir müssen manchmal sogar mit einem Minister noch mehr reden. Das gilt auch dann, wenn er meiner Fraktion angehört.

    (Beifall bei der FDP — Sehr gut! bei der CDU/CSU)

    Mir gefällt auch nicht besonders gut der Stil, mit dem unser Staatssekretär behandelt wird.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Welcher Staatssekretär?)

    Wenn man A sagt, muß man auch B sagen. Man müßte daher Roß und Reiter nennen.
    Der heurige Agrarbericht ist, wie ich meine, wieder einmal ein besonderer Beweis dafür, wie recht die Väter des Landwirtschaftsgesetzes hatten, einmal im Jahr einen Agrarbericht vorlegen zu lassen, einmal im Jahr zu überprüfen, wie es mit unserer Land- und Forstwirtschaft, dem ländlichen Raum, der Ernährungssicherung und Erhaltung der Kulturlandschaft steht. Nachdem der heurige Agrarbericht für die Landwirtschaft ein unbefriedigendes Ergebnis aufweist, erscheint es mir besonders wichtig, neben der kritischen Beleuchtung und Auswertung der Ergebnisse des Agrarberichtes festzustellen, daß wohl die meisten Bürger in unserem Staate eine funktionsfähige heimische bäuerliche Landwirtschaft wollen, die ein wesentlicher Bestandteil der Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik ist, die auch ein wesentlicher Bestandteil der Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik ist, die sicher und gute Nahrungsmittel zu angemessenen Preisen produziert.
    Es ist heute schon mehrmals erwähnt worden: Seit der Polenkrise hat das Wort „Ernährungssicherung" eine ganz andere Bedeutung. Ich hoffe, daß sich alle Bürger in unserem Lande darüber im klaren sind.

    (Beifall bei allen Fraktionen)

    Ich möchte für unsere Landwirtschaft sagen, daß sie in der breiten Masse der Bevölkerung meistens



    Paintner
    als billiger Landschaftsgärtner erwünscht ist, daß hier aber auch eine andere Einschätzung notwendig wäre.

    (Sauter [Epfendorf] [CDU/CSU]: Dem Baum sollten Sie das mal sagen!)

    Wenige Bürger machen sich Gedanken darüber, wie dies alles zustande kommt.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Baum auch nicht!)

    Darum muß es auch angebracht sein, gerade anläßlich einer Agrardebatte die Bevölkerung zu fragen, was sie vom Hunger in der Welt und in diesem Zusammenhang auch von der Landwirtschaft als dem Produzenten von Nahrungsmitteln hält. Es muß auch erlaubt sein, darauf hinzuweisen, daß die Landwirte moderne Unternehmer geworden sind, die aber im Vergleich zu anderen Berufsgruppen am Tag viele Stunden länger arbeiten. Bei vielen Berufskollegen gibt es kein freies Wochenende und keinen Urlaub.
    Daß in der Landwirtschaft die Frauen heute noch 36 % der betrieblichen Arbeiten leisten, ist, so meine ich, auch eine Tatsache, die man einmal aufführen muß. Auch sollte man nicht übersehen, daß der landwirtschaftliche Produktionswert von 52 Milliarden DM 1980/81 einen wirtschaftlichen Faktor darstellt, der für die übrige Wirtschaft von entscheidender Bedeutung ist. Jeder sechste Arbeitsplatz hängt mit der Landwirtschaft zusammen. Die Landwirtschaft hat fast doppel soviel wie die deutsche Automobilindustrie in Maschinen und Gebäuden investiert.
    Dies nur als einige Stichworte. Man könnte vieles ins Feld führen, um den Beweis anzutreten, wie wichtig die deutsche Landwirtschaft für den ländlichen Raum und für diesen Staat insgesamt ist. Deshalb bin ich auch der Meinung, daß wir gut beraten wären — damit meine ich die Politiker aller Fraktionen in unserem Lande; ich meine die Berufsverbände, die Interessenverbände, alle Schichten in unserem Volke —, wenn wir zusammenrückten und in der Öffentlichkeit das zum Teil festgefahrene Meinungsbild über die deutsche Landwirtschaft und den ländlichen Raum wieder ins richtige Licht rückten.

    (Beifall bei der FDP)

    Der Agrarbericht 1982 weist eine unbefriedigende Einkommenslage der Landwirtschaft aus. Ein Einkommensrückgang in Höhe von 12,6 % ist ein Anlaß zur Sorge. 100 000 Betriebe mit einem Betriebsergebnis von minus 600 DM je Familienarbeitskraft sind meiner Meinung nach mehr als Anlaß zur Sorge. Dieser Tatbestand ist nicht neu. Er wurde im letzten Jahr schon angekündigt. Das dies für die Opposition ein erfreulicher Anlaß ist, die Agrarpolitik dieser Bundesregierung und der sie tragenden Parteien in ein einseitiges Licht zu rücken, ist verständlich.

    (Dr. Hennig [CDU/CSU]: Darüber freut sich keiner!)

    Gott sei Dank lassen die Vorausschätzungen der Einkommensentwicklung für das laufende Wirtschaftsjahr einen Einkommensanstieg von durchschnittlich 9 % erwarten. Über Prozentzahlen könnte
    man streiten. Es geht also schon wieder aufwärts. Was wäre schlimmer, als den Mut zu verlieren?
    Seit 1969/70 kann man aus den Agrarberichten immer wieder einen Wechsel zwischen guten und schlechten Ergebnissen herauslesen. So stieg z. B. das Einkommen — das hat Herr Kollege Müller hier auch bereits ausgeführt — 1969/70 um 9 %, 1970/71 dagegen fiel es um 11 %. 1971/72 wiederum stieg es sogar um 41 % — und das auch unter diesem Minister Josef Ertl und unter dieser sozialliberalen Koalition —,

    (Beifall bei der FDP und der SPD — Kiechle [CDU/CSU]: Ertl ist müde! — Dr. Hennig [CDU/CSU]: Endzeitstimmung!)

    1972/73 stieg es weiterhin um 19 %; ich könnte Ihnen hier weiter die entsprechenden Zahlen vorlesen. Ich glaube, daß dies ein Beweis ist, daß die Problematik zum großen Teil auch überzeichnet wird.
    Der Opposition, die meint, daß das Ergebnis dieses Agrarberichts zum Anlaß zu nehmen ist, um die Bundesregierung und die sie tragenden Parteien in der Agrarpolitik abzuwerten, möchte ich in allem Anstand sagen, daß bloße Lippenbekenntnisse für die Landwirtschaft und den ländlichen Raum nicht ausreichen, um vor den Landwirten glaubhaft zu bestehen. Die Landwirte wissen nämlich, was mit der Unterschrift unter die Römischen Verträge an Zuständigkeit in der Agrarpolitik an die EG gegangen ist. Wenn wir heute den 25. Jahrestag der EG feiern, dann muß man auch einmal wissen, was gut war. Ich möchte hier nur an den Agrarexport erinnern, daran, was wir damals hatten und was heute exportiert wird.

    (Beifall bei der FDP)

    Wenn die Opposition mehr fordert, so wissen Sie, daß dann die vom Deutschen Bundestag — mit der Opposition — beschlossene Regelung hinsichtlich der 1 % Mehrwertsteuer nicht mehr ausreicht, um die Forderungen zu finanzieren; dies ist eben auch das Gebot der Stunde. Sie wissen auch, daß durch die EG-Regelungen nationale Forderungen nur sehr eingeschränkt oder fast überhaupt nicht mehr durchzusetzen sind. Wenn solche nationalen Maßnahmen von anderen Ländern, z. B. Holland und Frankreich, ergriffen werden, klagen wir das mit der Opposition zu Recht an; hier betone ich nochmals: mit der Opposition. Man kann sich aber nicht auf der einen Seite über das geltende Recht beklagen und auf der anderen Seite die Bundesregierung vielleicht gar noch zum Rechtsbruch auffordern. Ich meine, hier ist Ehrlichkeit angebracht. Hier verlasse ich mich auf das gute Gespür der Landwirte für Wahrheit und Gerechtigkeit.
    Niemand bestreitet, daß die Einkommenslage der Landwirtschaft in der Bundesrepublik Deutschland unbefriedigend ist. Dies weist Ihnen der vorliegende Agrarbericht 1982 der Bundesregierung aus. Dies kommt auch in der Einbringungsrede des Landwirtschaftsministers und in allen Debattenbeiträgen zum Ausdruck; daran wollen wir nichts beschönigen. Es erübrigt sich daher, Ihnen Zahlen vorzutragen, die Sie schwarz auf weiß besitzen.



    Paintner
    Trotzdem ist zu dem, was in der Debatte zu diesem Thema bisher ausgeführt wurde, einiges klarzustellen, nämlich das, was allzusehr vereinfacht oder gar verfälscht wurde. Ergänzen möchte ich einiges, was vielleicht vergessen oder auch — weil unangenehm — verschwiegen worden ist. Einiges gibt es auch zu korrigieren, was an Forderungen in den Raum gestellt wurde und wodurch falsche Hoffnungen geweckt werden könnten. Schließlich möchte ich einige Perspektiven nennen, welche aus meiner Sicht realistisch sind.

    (Dr. Meyer zu Bentrup [CDU/CSU]: Also!)

    Zu dem Vorwurf, daß die Bundesregierung die Schuld an der unbefriedigenden Einkommens-/ Ertragslage der Landwirtschaft trägt, möchte ich sagen: Wenn — wie im abgelaufenen Wirtschaftsj ahr — die Durchschnittseinkommen in den Betriebsformen, Betriebsgrößenklassen und Bundesländern zurückgehen, ist es sehr vereinfachend, die gesamte Landwirtschaft in einen Topf zu werfen, die Umgebung nicht mehr wahrzunehmen und den zuständigen Politikern die Schuld zuzuweisen.

    (Dr. Meyer zu Bentrup [CDU/CSU]: Wer hat Ihnen denn das aufgeschrieben? — Kiechle [CDU/CSU]: Ein Plus nehmt ihr doch auch immer für euch in Anspruch!)

    Eine solche Behauptung ist nicht nur zu einfach, sie ist auch falsch. Auch durch dauernde Wiederholung wird sie nicht richtiger. Die Landwirtschaft und den Durchschnittsbetrieb gibt es zwar in der Statistik — und beide sind gelegentlich auch in der politischen Diskussion unverzichtbar —, die Wirklichkeit sieht aber anders aus. Für eine verantwortungsbewußte Agrarpolitik kann es auch in Zukunft die Landwirtschaft ebensowenig geben wie die Durchschnittsbetriebe als agrarpolitische Zielgröße.
    Wenn im Ausnahmejahr 1980/81 die Entwicklung mehr oder weniger einheitlich negativ gewesen ist, heißt das doch nicht, daß auch die Ursachen einheitlich gewesen wären. Der Agrarbericht weist aus, daß die Weinbaubetriebe und auch viele Betriebe in Schleswig-Holstein durch eine schlechte Ernte nur niedrige Einkommen erzielt haben. Wenn es wahr ist, daß die Hauptursache für die unbefriedigende Einkommenslage in der Preis-Kosten-Relation zu suchen ist, kann nicht einseitig die Bundesregierung schuldig gesprochen werden.

    (Löffler [SPD]: Richtig! — Zuruf von der CDU/CSU: Aber hauptschuldig!)

    Ich warte noch auf den Tag, wo die Bundesregierung vielleicht auch noch das Wetter machen soll.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Nach früheren Agrarberichten der Bundesregierung konnten in den landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetrieben bis zur Mitte der 70er Jahre überwiegend anderen Wirtschaftsbereichen vergleichbare Einkommen erzielt werden. Die Preis-KostenRelation war vergleichsweise günstig. Viele Arbeitskräfte wanderten in attraktive nichtlandwirtschaftliche Tätigkeiten ab. Der Produktivitätsfortschritt ermöglichte leistungsfähigen, über innere und äußere Aufstockung wachsenden Betrieben befriedigende Einkommen.

    (Dr. Meyer zu Bentrup [CDU/CSU]: Von welchem Jahre sprechen Sie jetzt?)

    — Ich habe gesagt, von was für einem Jahr ich spreche.
    Rückblickend müssen wir uns fragen, ob die Preisbeschlüsse in Brüssel nicht oft als das Resultat einer Art von Tarifverhandlungen mißverstanden worden sind.

    (Löffler [SPD]: Genau!)

    Hier erinnere ich nur an die Zuwachsrate von 41 %, die ich vorhin genannt habe, und daran, daß die Landwirte überall in Europa übertriebene Hoffnungen schöpften und ihre Produktion ganz im Einklang mit den politisch expansiv bemessenen Rahmenbedingungen ausdehnten. Nur so ist es zu erklären, daß mittlerweile die Agrarproduktion pro Jahr doppelt so stark steigt wie der Verbrauch. Ob dadurch in weiten Teilen Europas die notwendige strukturelle Anpassung der Landwirtschaft gelähmt wurde, überlasse ich Ihrer Beurteilung.
    In der Bundesrepublik Deutschland führte dies 1975/76 im Durchschnitt aller Vollerwerbsbetriebe bisher zum höchsten Gewinn je Familienarbeitskraft, 25263 DM, der damals um 8,5 % über den Vergleichslohn in der gewerblichen Wirtschaft lag. Das Dürrej ahr 1976/77 brachte, wie wir wissen, einen starken Einkommenseinbruch. Danach kamen bis 1978/79 mäßige Jahre. Statt einem Anstieg der Einkommen gab es in den beiden letzten Wirtschaftsjahren ein Minus von 1,9 %. Im Berichtszeitraum des letzten Agrarberichts gab es mit minus 12,6 % einen starken Einbruch. Im nichtlandwirtschaftlichen Bereich war es umgekehrt, so daß sich ab 1976/77 der einkommensmäßige Abstand der Landwirtschaft vergrößerte. Jedoch haben die Unternehmereinkommen auch in anderen Wirtschaftsbereichen teilweise stagniert. Auch die Zuwachsraten der Löhne und Gehälter fallen heute deutlich niedriger aus als vor einigen Jahren.
    Wenn wir ehrlich sind, müssen wir uns eingestehen, daß in Brüssel ausgehandelte höhere Marktordnungspreise noch lange kein höheres Einkommen bedeuten. Ich war sehr beeindruckt von dem Redner der Landjugend — es war Herr Ritter —, der vorgestern in der Beethovenhalle in Bonn sagte:
    Das ist wichtig, was auf unseren Höfen vor unseren Türen ankommt.
    Ich unterstreiche das voll und ganz.

    (Beifall bei der FDP und der SPD — Kiechle [CDU/CSU]: Wenn Sie nichts beschließen, kann auch nichts ankommen!)

    Das gilt besonders für die Produkte, die auf gesättigte Märkte treffen. Bis Mitte der 70er Jahre — wir können sie ruhig die goldenen 70er Jahre nennen — war die Einkommensentwicklung für die Landwirtschaft doch nur deshalb so positiv, weil angesichts der Marktlage die erhöhten Marktordnungspreise zu 90 % und — nun hören Sie gut zu — ab 1976/77, als es mit den Einkommen bergab ging, nur noch zu



    Paintner
    30 % auf den tatsächlichen Erzeugerpreis durchschlugen. Tatsächlich bleiben die Einkommenswirkungen der EG-Preisstützungen gering, ja, sie wurden für die Einkommen der Landwirte fast bedeutungslos. Einkommensmindernd wirkten sich dabei zusätzlich restriktive Interventionen, Exporterstattungen sowie eine erhöhte Mitverantwortungsabgabe aus. Für die deutsche Landwirtschaft kamen in den letzten Jahren der laufende und inzwischen vollzogene einkommensmindernde Abbau der Währungsausgleichzahlungen sowie die über einen längeren Zeitraum zu niedrige Vorsteuerpauschale hinzu. Dies erklärt insgesamt, warum von den EG- Preisstützungen und den landwirtschaftlichen Erzeugerpreisen in der Bundesrepublik Deutschland in den letzten Jahren kaum positive Einkommensimpulse ausgingen. Erst wenn der Währungsausgleich fest vereinbart wird, können die deutschen Landwirte bei traditionell niedrigen Inflationsraten wieder stärker von den EG-Preisanhebungen profitieren. Auf Überschußmärkten hat die Landwirtschaft noch nie nachhaltig ausreichende Einkommen erzielen können, wie dies jeder Obst- und Gemüsebauer weiß, aber auch alle Winzer und Schweinemäster in besonders hohem Maße wissen. Nur bei starker Marktstellung mit ausgeglichenen oder gar schwach defizitären Märkten können die landwirtschaftlichen Unternehmer ihre steigenden Kosten auf den Erzeugerpreis überwälzen. Obwohl unsere früheren Marktvorräte bis hin zu Vorratsbergen heute weitgehend geschmolzen sind, ist in der Landwirtschaft nicht die Vorratsstatistik, sondern der Preis einziger Maßstab gleichgewichtiger, von Angebot und Nachfrage regulierter Märkte. Ist er niedrig wie 1980/81, ist das Angebot zu hoch. Daraus folgert, die Erzeuger müssen überall in Europa entsprechend der Gestaltung der Rahmenbedingungen durch die EG-Agrarpolitik das Angebot stärker dem Bedarf anpassen. Die Kunst besteht darin — ich weiß, das sind starke und große Worte —, nicht mehr das anzubieten, was erzeugt werden kann, sondern das zu erzeugen, was sich gewinnbringend verkaufen läßt. Ich bin selber Landwirt und weiß, was dies bedeuten würde. Aber ich bin der Meinung, daß man dies mindestens anstrebten müßte. Nur über ein marktgerechtes Angebot sind ausreichende Preise und nachhaltig steigende Gewinne, die trotz Preisstützungen stets am Markt erwirtschaftet werden müssen, möglich. Übersättigte Märkte sind Verlustmärkte für die Bauern. Gleichgewichtige oder gar leicht defizitäre Märkte bringen gute Gewinne. Dies schließt begrenzte Grundsicherungen im Interesse der Erzeuger und Verbraucher sowie einen gewissen Ausgleich zyklischer und saisonaler Marktschwankungen nicht aus. Unsere Landwirte müssen damit vertraut gemacht werden, daß auf lange Sicht funktionsfähige Märkte besser sind als das Vertrauen auf Marktregelungen bei defizitären Haushalten und kaum finanzierbarer Überschußproduktion.
    Welche aktuellen preis- und einkommenspolitischen Folgerungen müssen nun von der Agrarpolitik aus der derzeitigen Situation gezogen werden? So schwierig das auch ist, möchte ich dazu feststellen: Es ist unbestritten, daß die Kostenentwicklung und die Einkommenslage der bäuerlichen Landwirtschaft auch weiterhin eine aktive, aber markt- und einkommensorientierte EG-Preispolitik erfordern. Jedoch darf es nicht so weit gehen, daß jede Preisverbesserung sofort zu einer höheren Produktion führt. Ganz besonders muß bei der EG-Preisrunde der deutsche Grenzausgleich aus Einkommensgründen deutlich geringer abgebaut werden. Währungskorrekturen erfordern den Währungsausgleich. Er gefährdet den EG-Markt nicht, sondern ermöglicht ihn erst, solange die gemeinsame Wirtschafts- und Währungspolitik nicht verwirklicht ist. Dies läßt sich sehr einfach dadurch beweisen, daß trotz Finanzausgleich der Handel mit den entsprechenden Produkten keineswegs zurückgegangen ist. Wenn ein einkommenswirksames Marktgleichgewicht hergestellt werden soll, muß die EG-Handelspolitik darauf ausgerichtet werden. Für mich sind die Substitute eine Art Achillesferse der Agrarpolitik, wobei ich keinesfalls einem Einfuhrstopp das Wort reden will. Abmachungen über die Menge sind aber dringend geboten. Wettbewerbsverzerrungen wie durch billiges Erdgas in Holland müssen beseitigt und nationale Förderungsaktivitäten wie in Frankreich müssen von der Kommission verboten werden.

    (Dr. Hennig [CDU/CSU]: Müßten!)

    Leider leuchtet nun das Licht bei mir schon auf.

    (Heiterkeit)

    Ich möchte daher zum Schluß kommen. Es ist mir aus Zeitgründen nicht mehr möglich, noch mehr über die Situation zu berichten. So möchte ich zum Schluß noch persönlich sagen, daß ich die vorgestern vom Deutschen Bauernverband verfaßte Resolution sehr ernst nehme, j a, ich sage, die Sorgen des Deutschen Bauernverbandes sind deckungsgleich mit den meinen. Das Herz der FDP-Fraktion mit Wolfgang Mischnick an der Spitze, mit dem Vizekanzler Genscher, mit dem Landwirtschaftsminister Josef Ertl und Staatssekretär Georg Gallus

    (Zurufe von der CDU/CSU: Und Herrn Baum!)

    schlägt auch weiterhin

    (Zuruf von der CDU/CSU: Schlägt links!)

    für die Landwirtschaft, für den ländlichen Raum sowie für alle Verbraucher in unserer Bundesrepublik Deutschland.

    (Beifall bei der FDP und der SPD — Kiechle [CDU/CSU]: Es hat Rhythmusstörungen! — Weiterer Zuruf von der CDU/CSU: Was machen Sie jetzt mit Baum?)