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    Plenarprotokoll 9/92 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 92. Sitzung Bonn, Freitag, den 12. März 1982 Inhalt: Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Berufsbildungsbericht 1982 — Drucksache 9/1424 — Kuhlwein, Parl. Staatssekretär BMBW 5515 B Pfeifer CDU/CSU 5519 B Weisskirchen (Wiesloch) SPD 5522 B Neuhausen FDP 5525 A Rossmanith CDU/CSU 5528 A Schätz SPD 5530 D Frau von Braun-Stützer FDP 5533 D Frau Dr. Wilms CDU/CSU 5535 D Thüsing SPD 5539 A Frau Benedix-Engler CDU/CSU . . . 5541 D Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den Wehrbeauftragten des Bundestages — Drucksache 9/419 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 9/1407 — Beschlußempfehlung und Bericht des Verteidigungsausschusses — Drucksache 9/1367 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung zu dem Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP Ergänzung der Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages — Drucksachen 9/420, 9/1368 — Weiskirch (Olpe) CDU/CSU 5545 B Horn SPD 5546 D Popp FDP 5548A Dr. Bötsch CDU/CSU 5549 B Dr. Kübler SPD 5550 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Verteidigungsausschusses zu der Unterrichtung durch den Wehrbeauftragten Jahresbericht 1980 — Drucksachen 9/240, 9/1399 — . . . 5552A Nächste Sitzung 5552 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 5553* A Anlage 2 Investitionszulage für den Ausbau des Kernkraftwerks Biblis und der Startbahn West des Frankfurter Flughafens MdlAnfr 92 05.03.82 Drs 09/1425 Vogt (Düren) CDU/CSU SchrAntw PStSekr Haehser BMF . . . 5553* C II Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 92. Sitzung. Bonn, Freitag, den 12. März 1982 Anlage 3 Einbringung des Haushaltsentwurfs 1983 und der mittelfristigen Finanzplanung des Bundes MdlAnfr 93, 94 05.03.82 Drs 09/1425 Dr. Häfele CDU/CSU SchrAntw PStSekr Haehser BMF . . . 5554*A Anlage 4 Steuereinnahmen durch die Erhöhung der Wertgrenze für sofort abschreibungsfähige Wirtschaftsgüter auf 1500 DM MdlAnfr 95 05.03.82 Drs 09/1425 Dr. von Wartenberg CDU/CSU SchrAntw PStSekr Haehser BMF . . . 5554* A Anlage 5 Versteuerung des Beitragszuschusses zur Rentnerkrankenversicherung MdlAnfr 96, 97 05.03.82 Drs 09/1425 Dr. George CDU/CSU SchrAntw PStSekr Haehser BMF . . . 5554* B Anlage 6 Empfehlung der Finanzämter zur Anpassung der Mieten an die ortsüblichen Vergleichsmieten MdlAnfr 98, 99 05.03.82 Drs 09/1425 Schmidt (München) SPD SchrAntw PStSekr Haehser BMF . . . 5554* D Anlage 7 Neuverschuldung der öffentlichen Hand in der Bundesrepublik Deutschland und in den USA in den Haushaltsjahren 1982/83 MdlAnfr 104 05.03.82 Drs 09/1425 Dr. Friedmann CDU/CSU SchrAntw PStSekr Haehser BMF . . . 5555* B Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 92. Sitzung. Bonn, Freitag, den 12. März 1982 5515 92. Sitzung Bonn, den 12. März 1982 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Abelein 12. 3. Dr. van Aerssen " 12. 3. Dr. Ahrens *** 12. 3. Bahner 12. 3. Bindig 12. 3. Böhm (Melsungen) *** 12. 3. Brandt * 12. 3. Brunner 12. 3. Büchner (Speyer) *** 12. 3. Conrad (Riegelsberg) 12. 3. Dr. Dübber 12. 3. Dr. Enders ** 12. 3. Engelsberger 12. 3. Engholm 12. 3. Dr. Faltlhauser 12. 3. Feinendegen 12. 3. Dr. Feldmann 12. 3. Francke (Hamburg) **** 12. 3. Franke 12. 3. Frau Fromm 12. 3. Dr. Geßner ** 12. 3. Dr. Häfele 12. 3. Handlos 12. 3. Frau Dr. Hellwig 12. 3. Dr. Hubrig 12. 3. Jung (Kandel) ** 12. 3. Kiep 12. 3. Kittelmann *** 12. 3. Kroll-Schlüter 12. 3. Dr.-Ing. Laermann 12. 3. Lenzer ** 12. 3. Liedtke 12. 3. Frau Luuk 12. 3. Meinike (Oberhausen) 12. 3. Michels 12. 3. Dr. Müller *** 12. 3. Müller (Bayreuth) 12. 3. Neuhaus 12. 3. Frau Noth 12. 3. Offergeld 12. 3. Frau Pack ** 12. 3. Rainer 12. 3. Reddemann ** 12. 3. Reuschenbach 12. 3. Röhner 12. 3. Rohde 12. 3. *für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments **für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates *** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union **** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Frau Roitzsch 12. 3. Schmidt (Würgendorf) *** 12. 3. Schmitt (Wiesbaden) 12. 3. Schröer (Mülheim) 12. 3. Schröder (Wilhelminenhof) 12. 3. Dr. So1ms 12. 3. Dr. Vohrer *** 12. 3. Dr. Warnke 12. 3. Dr. Wieczorek 12. 3. Dr. Wittmann*** 12. 3. Dr. von Wrangel 12. 3. Dr. Zimmermann 12. 3. Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haehser auf die Frage des Abgeordneten Vogt (Düren) (CDU/CSU) (Drucksache 9/1425 Frage 92): Trifft es zu, daß nach dem vereinbarten Beschäftigungsprogramm der Bundesregierung, das Bundeskanzler Schmidt am 3. Februar 1982 der Presse vorgestellt hat, auch der Ausbau des Kernkraftwerks Biblis und der Ausbau der Startbahn West des Frankfurter Flughafens mit einer zehnprozentigen Investitionszulage gefördert werden? Der Ausbau des Kernkraftwerks Biblis und der Ausbau der Startbahn West des Frankfurter Flughafens werden bekanntlich jeweils durch eine Kapitalgesellschaft durchgeführt. Nach dem vom Kabinett am 1. März 1982 beschlossenen Entwurf eines Beschäftigungsförderungsgesetzes sollen Kapitalgesellschaften grundsätzlich zur Inanspruchnahme der neuen Investitionszulage berechtigt sein. Voraussetzung ist jedoch, daß die Gesellschaften im Jahre 1982 begünstigte Wirtschaftsgüter bestellen oder mit deren Herstellung beginnen. Als Beginn der Herstellung gilt bei Baumaßnahmen, zu deren Durchführung eine Baugenehmigung erforderlich ist, der Zeitpunkt, in dem der Antrag auf Baugenehmigung gestellt wird. Eine weitere Voraussetzung für die Gewährung der Investitionszulage ist, daß die beweglichen Wirtschaftsgüter bis zum 31.12. 1983 geliefert bzw. fertiggestellt und die unbeweglichen Wirtschaftsgüter bis zum 31. 12. 1984 fertiggestellt werden. Soweit innerhalb dieses befristeten Zeitraums Investitionen vorgenommen werden, kann die 10 %ige Investitionszulage nur für die „Mehrinvestitionen" gewährt werden, die gegenüber Investitionen in den Jahren 1979 bis 1981 vorgenommen worden sind. Nur unter diesen Voraussetzungen könnte in den von Ihnen genannten Fällen eine Investitionszulage in Betracht kommen. 5554* Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 92. Sitzung. Bonn, Freitag, den 12. März 1982 Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haehser auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Häfele (CDU/CSU) (Drucksache 9/1425 Fragen 93 und 94): Wann wird die Bundesregierung den Entwurf des Bundeshaushalts 1983 und die neue mittelfristige Finanzplanung beschließen? Wird sie dies so rechtzeitig und diesmal abschließend vor der Sommerpause 1982 tun, daß sie gemäß dem Gesetz den Entwurf des Bundeshaushalts 1983 spätestens in der ersten Sitzungswoche im September 1982 beim Bundestag einbringen kann? Es ist beabsichtigt, den Entwurf des Haushaltsgesetzes 1983 zusammen mit dem Finanzplan bis 1986 so rechtzeitig zu beschließen, daß er in der ersten Sitzungswoche des Bundestages im September 1982 eingebracht wird. Auch der Haushalt 1982 ist termingerecht vorgelegt worden. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haehser auf die Frage des Abgeordneten Dr. von Wartenberg (CDU/CSU) (Drucksache 9/1425 Frage 95): Mit welchen vorübergehenden Steuermindereinnahmen rechnet die Bundesregierung für den Fall, daß sie die Wertgrenze für sofort abschreibungsfähige Wirtschaftsgüter von z. Z. 800 DM auf 1 500 DM erhöht, und für wie hoch schätzt sie langfristig die durch diese Maßnahme bewirkten Steuermehreinnahmen auf Grund einer eventuellen Steigerung der Investitionsnachfrage? Die mit einer Anhebung der Wertgrenze von z. Zt. 800 DM auf 1500 DM verbundenen Steuermindereinnahmen lassen sich mangels statistischer Unterlagen nur ungenau schätzen. Sie liegen in einer Größenordnung zwischen 2 und 3 Milliarden DM. Aussagen darüber, ob von einer Anhebung der Wertgrenze für geringwertige Wirtschaftsgüter eine Verstärkung der Investitionstätigkeit und damit eine kunjunkturelle Belebung mit der Folge höherer Steuereinnahmen ausgehen könnte, lassen sich nicht quantifizieren. Die Bundesregierung geht davon aus, daß eine solche Maßnahme nicht geeignet wäre, neben oder anstelle der von ihr vorgeschlagenen befristeten Investitionszulage das Wirtschaftsgeschehen spürbar anzuregen. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haehser auf die Fragen des Abgeordneten Dr. George (CDU/CSU) (Drucksache 9/1425 Fragen 96 und 97): . Ist es richtig, daß der Beitragszuschuß zur Rentnerkrankenversicherung, der ab 1. Januar 1983 von den Rentenversicherungsträgern an die Rentner gezahlt werden soll, steuerlich als „wiederkehrende Bezüge" voll steuerpflichtig ist? Wie hoch schätzt die Bundesregierung die Zahl der Rentner, die durch den Beitragszuschuß zur Rentnerkrankenversicherung, der kein Bestandteil der Rente ist, steuerpflichtig werden und in Zukunft eine Steuererklärung abgeben müssen, und wie hoch beziffert die Bundesregierung das hierdurch erzielte Steuermehraufkommen? Zu Frage 96: Es ist zwar richtig, daß der bezeichnete monatliche Beitragszuschuß zur Rentnerkrankenversicherung wiederkehrende Bezüge darstellt, die — nach Abzug von Werbungskosten — als sonstige Einkünfte im Sinne des § 22 Nr. 1 Satz 1 des Einkommensteuergesetzes steuerpflichtig sind. In der Regel wird sich hierdurch jedoch eine Einkommensteuerbelastung der Rentner nicht ergeben. In der Mehrzahl der Fälle wird auch nach dem Bezug des Beitragszuschusses eine Steuerpflicht der Rentner nicht eintreten, weil ihr zu versteuerndes Einkommen die Besteuerungsfreigrenze nicht übersteigt. In Fällen, in denen Rentner schon bisher steuerbelastet sind, weil sie oder ihr nicht dauernd getrennt lebender Ehegatte neben der Rente noch andere Einkünfte beziehen, wird sich die Belastung regelmäßig nicht erhöhen, weil die Beiträge zur Krankenversicherung im Rahmen der Höchstbeträge als Sonderausgaben abgezogen werden können (§ 10 Abs. 1 Nr. 2, Abs. 3 Einkommensteuergesetz). Lediglich in den — bei Rentnern selteneren — Fällen, in denen die Sonderausgaben-Höchstbeträge bereits durch andere Vorsorgeaufwendungen ausgeschöpft werden, ist mit einer steuerlichen Auswirkung zu rechnen. Zu Frage 97: Die Zahl der Rentner, die durch den Beitragszuschuß zur Rentnerkrankenversicherung steuerpflichtig werden und in Zukunft eine Steuererklärung abgeben müssen, läßt sich nicht abschätzen. Man wird jedoch davon ausgehen können, daß diese Zahl nicht sehr erheblich sein wird. Da die Zahl der Fälle nicht abzuschätzen ist, läßt sich auch das hierdurch erzielbare Steuermehraufkommen nicht beziffern. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haehser auf die Fragen des Abgeordneten Schmidt (München) (SPD) (Drucksache 9/1425 Fragen 98 und 99): Ist es zutreffend, daß Finanzämter in der Bundesrepublik Deutschland Vermieter dazu anhalten, von den Mietern aus steuerlichen Gründen mindestens die ortsübliche Vergleichsmiete zu verlangen? Teilt die Bundesregierung die Auffassung, daß diese vom Staat ausgehende Preistreiberei unsinnig ist, und ist sie bereit, die Finanzämter zu einer Änderung ihrer diesbezüglichen Praxis zu veranlassen? Es tritt nicht zu, daß die Finanzämter in der Bundesrepublik Vermieter dazu anhalten, von den Mietern aus steuerlichen Gründen mindestens die ortsübliche Vergleichsmiete zu verlangen. Vermutlich Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 92. Sitzung. Bonn, Freitag, den 12. März 1982 5555` liegt Ihrer Anfrage folgender Sachverhalt zugrunde: Nach § 21 Abs. 2 Einkommensteuergesetz hat der Eigentümer den Nutzungswert seiner Wohnung im eigenen Haus im Falle der Selbstnutzung zu versteuern. Als Selbstnutzung gilt nach der Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs auch die unentgeltliche oder teilweise unentgeltliche Überlassung der Wohnung an einen Dritten. Bei einer Vermietung zu einem Mietpreis, der unter der ortsüblichen Miete liegt, müßte demnach der Unterschiedsbetrag zwischen der tatsächlich erzielten Miete und der ortsüblichen Miete von dem Vermieter versteuert werden. Die Finanzämter sind jedoch nach Abschnitt 123 Abs. 4 der Einkommensteuer-Richtlinien angewiesen, den Unterschiedsbetrag zur ortsüblichen Miete nur dann anzusetzen, wenn die tatsächlich gezahlte Miete zu der ortsüblichen Miete in einem krassen Mißverhältnis steht. Setzt das Finanzamt in derartigen Fällen die ortsübliche Miete an, so ist nicht auszuschließen, daß der Vermieter dem Mieter die höhere Miete künftig in Rechnung stellt. Die Bundesregierung ist der Auffassung, daß auf die Besteuerung des Nutzungswerts der eigengenutzten Wohnung nicht verzichtet werden kann. Dies bedingt, daß dieser Nutzungswert auch dann erfaßt werden muß, wenn der Eigentümer die Wohnung ganz oder teilweise unentgeltlich einem Dritten überläßt. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Haehser auf die Frage des Abgeordneten Dr. Friedmann (CDU/CSU) (Drucksache 9/1425 Frage 104): Wie hoch ist der Prozentsatz der Neuverschuldung der öffentlichen Hand in der Bundesrepublik Deutschland und in den USA, bezogen auf die Gesamtsumme aller Ausgaben der öffentlichen Hand und auf das jeweilige Bruttosozialprodukt im laufenden und im bevorstehenden Haushaltsjahr? Die Neuverschuldung der öffentlichen Hand (Gebietskörperschaften einschließlich Sozialversicherung) in der Bundesrepublik Deutschland beträgt im Jahre 1982 bezogen auf die Ausgaben der öffentlichen Hand 7 v. H. und in Beziehung zum Bruttosozialprodukt 3 1/2 v. H. Für 1983 kann nur von den geltenden Finanzplänen des Bundes und der Länder und Schätzungen für den Bereich der Gemeinden unter Zugrundelegung der dabei geltenden mittelfristigen gesamtwirtschaftlichen Eckwerte ausgegangen werden. Danach beträgt die Neuverschuldung der öffentlichen Hand im Jahre 1983 bezogen auf die Ausgaben knapp 6 v. H. und auf das Bruttosozialprodukt knapp 3 v. H. Für die USA liegen nur Werte vor, die sich auf den Bundeshaushalt einschließlich Sozialversicherung beziehen. Für nachgeordnete Gebietskörperschaften gibt es noch keine Angaben für die Jahre 1982 bzw. 1983; sie können auch nicht geschätzt werden, da selbst das Jahr 1981 noch nicht vollständig im Ist vorliegt. Unter diesen Einschränkungen und den gegenüber internationalen Vergleichen gebotenen methodischen Vorbehalten beträgt die Neuverschuldung des Bundes der USA bezogen auf die Ausgaben 1982 17,5 v. H. und auf das Bruttosozialprodukt 3,9 v. H. Für 1983 beträgt die Neuverschuldung 16,1 v. H. der Ausgaben und 3,5 v. H. des Bruttosozialprodukts. Ich kann Ihnen auch noch die Vergleichsdaten des Bundes in der Bundesrepublik Deutschland mitteilen: Die Nettokreditaufnahme des Bundes beträgt 1982 bezogen auf die Ausgaben rund 11 v. H. und auf das Bruttosozialprodukt 1,6 v. H. Für das Jahr 1983 beläuft sich die Nettokreditaufnahme gemäß geltendem Finanzplan und damit unter den bereits genannten Einschränkungen bezogen auf die Ausgaben auf gut 10 v. H. und auf das Bruttosozialprodukt auf 1,5 v. H.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Heinrich Windelen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Bitte, Herr Abgeordneter Daweke.


Rede von Klaus Daweke
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Herr Kollege Thüsing, darf ich Sie jetzt so verstehen, daß die Äußerungen, die Sie kürzlich in Paderborn auf dem Bezirksparteitag der SPD Ostwestfalen gemacht haben — es handele sich bei der Krise unserer Wirtschaft um eine Krise des Kapitalismus —, dann auch nicht richtig sein können, weil ihnen ein singulärer Ansatz zugrunde liegt?

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Klaus Thüsing


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Die Presse hat so berichtet. Ich habe diesen Satz nicht gesagt. Aber, Herr Daweke, ich bin gern bereit, mit Ihnen über dieses wichtige Thema zu reden — auch öffentlich —, jedoch nicht an dieser Stelle.
    Es geht auch nicht um unterschwellige Vorwürfe gegen die Wirtschaft, es geht nicht um Drohungen und Verunsicherung. Wer betreibt das denn von unserer Seite? Wenn der Bundesminister für Bildung und Wissenschaft mit der Wirtschaft offen redet, ist das in Ordnung. Dieser Mann genießt dort großes Vertrauen als einer, der fachkompetent ist, der weiß, was die Probleme sind. Es ist doch keine Drohungsund Verunsicherungsstrategie, die dieser Mann betreibt.

    (Pfeffermann [CDU/CSU]: Sicher!)

    Auch wir danken der Wirtschaft für ihre Anstrengungen. Natürlich gibt es viele Unternehmen, die trotz schwieriger Rahmenbedingungen mehr Ausbildungsplätze geschaffen haben, natürlich gibt es manchen Handwerksmeister, der ein Herz für Jugendliche hat und deshalb mehr Auszubildende eingestellt hat, nahezu unabhängig von seiner wirtschaftlichen Lage oder seinen betrieblichen Bedürfnissen.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    Natürlich erkennen wir das an. Es wäre doch falsch, das nicht zu tun.

    (Beifall bei der SPD und der FDP und bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Wenn das nicht zureichend geschehen oder unklar geblieben sein sollte, will ich das wirklich gern nachholen.
    Aber wir müssen uns entscheiden. Wir sollten orientiert an den Interessen und den Zukunftsaussichten der Jugendlichen diskutieren. Darum geht es. Wir sind in der glücklichen Lage, feststellen zu können, daß in diesem Falle die Interessen der Jugendlichen identisch sind mit der Forderung nach Weiterentwicklung unserer wirtschaftlichen Lage und nach Vollbeschäftigung. Deshalb gehen die Interessen nicht so auseinander, wie das oft unterstellt wird.
    Wenn Sie, meine Damen und Herren von der Opposition, die wirtschaftliche Lage zum Kernpunkt Ihres Antrages machen, muß ich Sie fragen: Wer hindert Sie denn daran, die Gemeinschaftsinitiative dieser Regierung zu unterstützen, gerade auch als Bildungspolitiker?

    (Daweke [CDU/CSU]: Die hilft doch nicht!)

    Ich kämpfe für eine Verbesserung dieser Initiative
    in jenen Punkten, in denen es mir richtig erscheint.



    Thüsing
    Aber wenn ich mir den Himmel voller bunter Luftballons hänge, ist damit gar nichts geschehen. Es geht darum, konkrete Verbesserungen zu erreichen. Die von Ihnen regierten Länder sind nicht daran gehindert, diese Gemeinschaftsinitiative zu bereichern, zu verstärken, zu verbessern, und zwar auch in den Kommunen. Darauf kommt es an. Ich fordere Sie auf, das zu tun.

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Pfeffermann [CDU/CSU]: Sie haben völlig recht, daß das ein Luftballon ist!)

    Es geht also nicht um die Neubelebung der Diskussion, vor der Herr Pfeifer gewarnt hat, sondern um eine Diskussion, in der wir uns bemühen müssen, dazu beizutragen, die Ausbildungschancen der Jugendlichen in den nächsten Jahren zu sichern. Da gibt es auch von der Opposition eine Reihe von sehr akzeptablen Vorschlägen. Herr Pfeifer hat Maßnahmen vorgetragen. Ich will Ihnen sagen, Herr Pfeifer: Alle die Maßnahmen, die Sie vorgetragen haben, können von uns unterstützt werden. Selbstverständlich muß man bedenken, daß Sie in Ihrem Vortrag als Oppositionspolitiker an der einen oder anderen Stelle die Dinge angespitzt haben. Aber grundsätzlich haben Sie die Themen angesprochen, um die wir uns kümmern müssen. Sie können sicher sein, daß wir zur Kooperation bereit sind, wenn wir darüber im Ausschuß gemeinsam zu sprechen haben. Ich bin damit voll einverstanden.
    Natürlich hat niemand etwas dagegen, die Prognosen zu verbessern, die Verantwortlichen anzusprechen, die Ausbildungsbereitschaft zu erhöhen und einer Diskussion entgegenzutreten, wenn sie unangemessen ist, d. h. wenn behauptet wird, es werde nur unqualifiziert ausgebildet.

    (Sehr gut! bei der CDU/CSU)

    Aber dort, wo Qualitätsmängel vorhanden sind, muß es möglich sein, das auch in dieser Lage offen zu sagen mit der Richtung und dem Ziel, die Qualität zu verbessern. Das ist eine ständige Aufgabe und kann nicht damit abgetan werden, daß hier abqualifiziert werde.
    Frau Wilms, ich will Ihnen sagen, daß wir natürlich zu Gesprächen über Ausbildungshindernisse bereit sind. Was die Ausbildereignungsverordnung angeht, so haben sich in den letzten Jahren Zehntausende von Ausbildern bemüht, die Prüfungen abgelegt, die Qualifikationen erworben. Nun ist ein Rest übriggeblieben, und wir können diesem Rest nicht einfach einen Freibrief ausstellen.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Wo es Schwierigkeiten, auch zeitlicher Art, und vernünftige, einsehbare Gründe gibt, sind wir zu Gesprächen bereit, und der Bundesminister für Bildung und Wissenschaft hat diese Gesprächsbereitschaft seinerseits ausdrücklich betont. Sie haben da unsere Unterstützung.

    (Beifall bei der SPD)

    Was den Bund angeht, so hatten wir Schwierigkeiten auch mit den öffentlichen Unternehmungen. Wir haben das nicht verheimlicht, sondern es wie auch Sie vorgetragen. Aber ich stelle auch positiv fest, daß
    beispielsweise im Bereich von Bahn und Post in diesem Jahr 1982 1 100 Ausbildungsplätze mehr als im letzten Jahr zur Verfügung gestellt werden. Herzlichen Dank an die verantwortlichen Minister!

    (Beifall bei der SPD)

    Wir haben aber gleichzeitig im Bereich von Bahn und Post die Möglichkeit, weitere 1 220 Auszubildende einzustellen. Wir haben dafür kein Geld. Ich mache den verantwortlichen Fachministern keinen Vorwurf. Lassen Sie uns gemeinsam versuchen, die Mittel für diese über 1 200 Ausbildungsplätze zu beschaffen! Das ist eine wichtige gemeinsame Aufgabe.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Herr Pfeifer, Sie haben das Problem der Konzentration auf bestimmte Berufe angesprochen. Natürlich sind wir für verbesserte und verbreiterte Aufklärung.
    Sie haben dann weiter das Problem der Benachteiligten und Behinderten angesprochen. Ich habe schon auf die Gemeinschaftsinitiative verwiesen. Dort ist ein eigenes Zusatzprogramm gerade zur Unterstützung der Benachteiligten und Behinderten enthalten. Unterstützen Sie diese Gemeinschaftsinitiative gerade in diesem Punkt!

    (Beifall bei der SPD)

    Ich will noch einige Grundsätze ansprechen, die mir wichtig erscheinen, damit die berufliche Zukunft der Jugendlichen gesichert wird. Ich habe schon vor der Verlagerung der Diskussion auf eine andere, falsche Ebene gewarnt. Das gilt auch für die sich ständig wiederholende Klage, die Schüler könnten am Ende ihrer Schulzeit nicht genug, sie könnten nicht einmal ausreichend rechnen, lesen und schreiben. Ich kenne durch meine berufliche Vergangenheit genug Lehrer und ich weiß, daß die Probleme gerade im Bereich der Hauptschule genau erkannt sind und daß sich Hunderttausende von Lehrern bemühen, den Schülerinnen und Schülern ein solides Fundament für ihren beruflichen Weg mitzugeben. Wo es Mängel gibt, muß darüber offen geredet werden; aber ich warne vor einer Verlagerung der Diskussion auf diese Ebene mit dem Hinweis darauf, man könne mehr Auszubildende einstellen, wenn nur die schulischen Voraussetzungen besser wären.
    Es gibt tatsächlich — auch das lassen Sie mich erwähnen — noch bestimmte Bereiche in Handwerk und Industrie, wo tatsächlich mehr ausgebildet werden könnte. Wir haben nach Untersuchungen, die Sie nachlesen können — Sie kennen sie zum großen Teil, so denke ich —, im handwerklichen Bereich nach wie vor 18% aller Betriebe, die ausbilden könnten, es aber nicht tun. Lassen Sie uns auch in unseren Wahlkreisen — das gilt für alle Abgeordneten dieses Hauses, glaube ich — mit diesen Betrieben in dieser dramatischen Situation sprechen!
    In der Industrie gibt es unterdurchschnittliche Ausbildungsquoten in kleinen Betrieben. Ich will in diesem Zusammenhang das Bauhauptgewerbe lobend erwähnen. Dort sind durch gemeinsame Anstrengungen der Tarifpartner trotz wirtschaftlicher



    Thüsing
    Krisenerscheinungen hervorragende Ausbildungsergebnisse auch hinsichtlich der Zahlen erzielt worden.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Wenn beispielsweise auch bei den Kleinbetrieben mit bis zu 50 Beschäftigten im Bauhauptgewerbe 65 % aller Betriebe ausbilden und wenn von den Betrieben mit 50 bis 200 Beschäftigten 82 % ausbilden, dann ist das eine hervorragende und ausdrücklich zu lobende Leistung.
    Meine Damen und Herren, berufliche Bildung ist keine Schönwetteraufgabe der Wirtschaft. Sie ist, gerade in schwierigen Zeiten, eine Verpflichtung, und zwar eine Gruppenverpflichtung, eine Verpflichtung auch der Arbeitgeber der öffentlichen Hand und eine gemeinsame Leistung.
    Verpaßte Erstausbildung führt in die Dauerarbeitslosigkeit. Der Weg von der verpaßten Erstausbildung in den Sockel der Dauerarbeitslosigkeit ist sehr kurz. Wir wissen, daß nur das Zusammenwirken aller die Probleme lösen kann, mit denen wir es zu tun haben. Das heißt aber auch: nicht nur Ausbildung in der Wirtschaft, sondern auch konsequente Ausweitung vollschulischer Ausbildungsgänge in den Berufsschulen. Diese Ausweitung in Berufsfachschulen, im Berufsgrundschuljahr und im Berufsvorbereitungsjahr hat in den letzten zehn Jahren erheblich zur Lösung der Ausbildungsprobleme beigetragen.
    Das gilt, Herr Kollege Rossmanith, auch für die überbetrieblichen Ausbildungsstätten. Ohne diese überbetrieblichen Ausbildungsstätten könnten viele Betriebe nicht mehr ausbilden.

    (Beifall bei der SPD)

    Diese Erfahrung habe ich auch in meinem Wahlkreis gemacht, wo es vorbildliche Anstrengungen des Handwerks gibt, wo mir die Handwerker sagen: Ohne das von uns unter großen Anstrengungen geschaffene Ausbildungszentrum könnten wir nicht mehr ausbilden. Da ergeben sich, Herr Rossmanith, tatsächlich auch Finanzierungsprobleme, über die man noch einmal sehr ruhig und ohne jede Ideologie nachzudenken hat. Als jemand, der sich seit 1974 intensiv mit dieser Frage beschäftigt, denke ich, daß Sie da einige Fehlinformationen haben, und ich bin gern bereit, mit Ihnen, gerade was die Finanzierungsfrage angeht, in ein Privatcolloquium einzutreten.
    Meine Damen und Herren, lassen Sie mich betonen, daß wir auch unkonventionelle Maßnahmen stärker als bisher fördern müssen, daß wir mehr unkonventionelle Maßnahmen brauchen. Angesichts der nahezu abgelaufenen Zeit nenne ich nur ein paar Stichworte: Ausbildungsverbund; Förderung der Bereitschaft mehrerer Betriebe, die eine gesamte Ausbildung allein nicht anbieten können, zusammenzuarbeiten; Blockunterweisung und Blockunterricht, wofür das Elektrohandwerk in Hamburg ein Beispiel ist, wo nämlich eine sehr gute, vorbildliche neue Kooperation von Schule, Betrieb und überbetrieblicher Ausbildung gelungen ist, eine Kooperation von Institutionen, die oft nicht so miteinander harmonieren, wie es notwendig wäre.
    Wir müssen auch arbeitslose Facharbeiter in solche Programme integrieren. Wir müssen das bei diesen Facharbeitern angesammelte Fachwissen aktivieren. Da ist auch ein Entgegenkommen der Kammern erforderlich; die Kammern müssen das anerkennen und auf nachweislich gute Ausbildungsleistungen flexibel reagieren.
    Lassen Sie mich zum Schluß sagen, daß auch auf lokaler und regionaler Ebene mehr Aktivitäten notwendig sind. Wir können über diese Themen — wie auch beispielsweise über das Problem der Arbeitslosigkeit — nicht nur allgemein reden, sondern müssen auch dafür sorgen, daß die auf lokaler und regionaler Ebene Verantwortlichen endlich an einen Tisch kommen. Und wir Abgeordneten müssen, so denke ich, dort eine aktive Rolle spielen. Gerade wir Abgeordneten sollten auch Initiativen unterstützen, die Jugendliche selbst gegründet haben, etwa eine „Initiative Jugendarbeitslosigkeit", die sich in meinem Wahlkreis gebildet hat.
    Ich glaube, wenn wir alle Ausbildungskapazitäten, die in den letzten sechs Jahren einmal genutzt waren, und alle Ausbildungskapazitäten, die zusätzlich vorhanden sind, nutzen und wenn diese Kapazitäten in diesem Jahr angeboten werden, können wir es schaffen, können wir diese große gemeinschaftliche Aufgabe im Interesse der Zukunft der Jugend und damit unseres Volkes bewältigen.

    (Zustimmung bei der SPD)

    In diesem Sinne bitte ich Sie, unserem Antrag zuzustimmen, der die Dinge, die hier wichtig sind, beschrieben hat, der die Probleme nennt, aber auch die Programme erwähnt, die notwendig sind, um die Ausbildungsnot der Jugend zu beseitigen. Ich denke, daß der Antrag der CDU/CSU nicht ausreicht. Vieles darin ist richtig — darüber muß geredet werden —, vieles trifft sich mit unserem Antrag, aber es reicht nicht aus. Ich glaube, wir haben einen soliden, vernünftigen Antrag vorgelegt. Stimmen Sie ihm zu. — Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)