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    Plenarprotokoll 9/88 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 88. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 4. März 1982 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abg. Dr. Müller-Emmert 5257 A Abweichung von der Geschäftsordnung 5257 B Beratung des Jahresgutachtens 1981/82 des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung — Drucksache 9/1061 — in Verbindung mit Beratung des Jahreswirtschaftsberichts 1982 der Bundesregierung — Drucksache 9/1322 — in Verbindung mit Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über steuerliche und sonstige Maßnahmen für Arbeitsplätze, Wachstum und Stabilität (Beschäftigungsförderungsgesetz) — Drucksache 9/1400 — Dr. Graf Lambsdorff, Bundesminister BMWi 5257C, 5345 B Dr. Waigel CDU/CSU 5265 A Roth SPD 5271 C Gattermann FDP 5275 C Dr. Geißler CDU/CSU 5278 B Dr. Ehrenberg, Bundesminister BMA . 5284 B Cronenberg FDP 5287 A Dr. Mitzscherling SPD 5289 C Kiep CDU/CSU 5293 D Dr. von Dohnanyi, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg . . 5317 C Dr. Schwarz-Schilling CDU/CSU . . . 5322 B Genscher, Bundesminister AA 5326 A Gobrecht SPD 5329 B Hauser (Krefeld) CDU/CSU 5332 C Rentrop FDP 5334 B Dr. Spöri SPD 5335 D Frau Will-Feld CDU/CSU 5339 B Dr. Jens SPD 5340 D Kittelmann CDU/CSU 5343 A Vizepräsident Windelen 5283 C, 5298 C Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu dem Gesetz über eine Volks-, Berufs-, Wohnungs- und Arbeitsstättenzählung (Volkszählungsgesetz 1983) — Drucksache 9/1350 — Schmidhuber, Minister des Freistaates Bayern 5317A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 20. Mai 1980 über die Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis — Drucksache 9/1363 Dr. von Geldern CDU/CSU 5348 B Grunenberg SPD 5349 D Bredehorn FDP 5350 D II Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 88. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. März 1982 Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Protokoll vom 10. Dezember 1981 zum Nordatlantikvertrag über den Beitritt Spaniens — Drucksache 9/1362 — Handlos CDU/CSU 5351 D Schmidt (Würgendorf) SPD 5353 B Jung (Kandel) FDP 5353 D Frau Dr. Hamm-Brücher, Staatsminister AA 5355 B Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu der Vereinbarung vom 18. Mai 1981 zur Änderung des Unterzeichnungsprotokolls zum Zusatzabkommen vom 3. August 1959 zu dem Abkommen zwischen den Parteien des Nordatlantikvertrages über die Rechtsstellung ihrer Truppen hinsichtlich der in der Bundesrepublik Deutschland stationierten ausländischen Truppen — Drucksache 9/1032 — Beschlußempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses — Drucksache 9/1356 — 5355 D Erste Beratung des von den Abgeordneten Magin, Schulte (Unna), Schmidt (Kempten), Stutzer, Frau Dr. Hartenstein und Genossen eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Tierschutzgesetzes — Drucksache 9/1170 -- 5356 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur dritten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1981 hier: Haushaltsgesetz 1981 — Drucksachen 9/541, 9/1345 — . . . . 5356 B Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1981 bei Kap. 08 09 Tit. 682 01 — Zuschuß an die Bundesmonopolverwaltung für Branntwein —— Drucksachen 9/1174, 9/1324 — . . . . 5356C Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1981 bei Kap. 11 11 Tit. 643 01— Kosten der Kriegsopferfürsorge (ausgenommen Darlehen) aufgrund des Bundesversorgungsgesetzes sowie entsprechende Leistungen aufgrund des Häftlingshilfegesetzes, des Gesetzes über die Unterhaltsbeihilfe für Angehörige von Kriegsgefangenen und des Gesetzes über die Entschädigung für Opfer von Gewalttaten —— Drucksachen 9/1233, 9/1325 — . . . . 5356C Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1981 bei Kap. 14 12 Tit. 643 01— Ersatzleistungen für Wege- und Straßenschäden - - Drucksachen 9/1177, 9/1326 — . . . . 5356 D Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1981 bei Kap. 27 02 Tit. 642 21 (Förderung des Besuchsreiseverkehrs) — Drucksachen 9/1213, 9/1327 — . . . . 5356 D Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1981 bei Kap. 32 05 Tit. 575 02 — Zinsen für Bundesschatzbriefe —— Drucksachen 9/1234, 9/1328 — . . . . 5356 D Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1981 bei a) Kap. 11 12 Tit. 616 31 — Zuschuß an die Bundesanstalt für Arbeit (BA) — b) Kap. 11 12 Tit. 68101 — Arbeitslosenhilfe — c) Kap. 11 12 Tit. 68141 — Leistungen für die Teilnahme von Aussiedlern, Asylberechtigten und Kontingentflüchtlingen an Deutschlehrgängen —— Drucksachen 9/1160, 9/1329 — . . . . 5357 A Fragestunde — Drucksache 9/1386 vom 26. Februar 1982 — Verstoß gegen das Bundesberggesetz durch Sonderregelungen bei der Förderzinsberechnung für Erdöl und Erdgas; Berücksichtigung der niedersächsischen Einnahmen beim Länderfinanzausgleich MdlAnfr 65, 66 26.02.82 Drs 09/1386 Dr. Jens SPD Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 88. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. März 1982 III Antw PStSekr Grüner BMWi 5298 D, 5299 A, B, C, D, 5300 A, C, D, 5301 A, B, C, D ZusFr Dr. Jens SPD 5299 A, B, 5300 C ZusFr Freiherr von Schorlemer CDU/CSU . . . 5299B, 5301 C ZusFr Broll CDU/CSU 5299 C, 5301 D ZusFr Auch SPD 5299D, 5300 C ZusFr Kiep CDU/CSU 5300 D ZusFr Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU . . . 5301A ZusFr Franke CDU/CSU 5301 A ZusFr Sielaff SPD 5301 B ZusFr Menzel SPD 5301 B Rückkehr eines am 2. Februar 1982 geflüchteten Grenzsoldaten in die DDR MdlAnfr 2, 3 26.02.82 Drs 09/1386 Dr. Voss CDU/CSU Antw StSekr Spangenberg BMB . 5302A, B, C, D, 5303A ZusFr Dr. Voss CDU/CSU . . . 5302 B, D, 5303A ZusFr Lintner CDU/CSU 5302 C Behandlung des bolivianischen Konsulats in Hamburg angesichts der Verpflichtungen aus der Wiener Konvention MdlAnfr 16 26.02.82 Drs 09/1386 Dr. Hennig CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA . . . . 5303B, D ZusFr Dr. Hennig CDU/CSU 5303C, D Beurteilung der Wahlen vom 12. Februar 1982 in El Salvador MdlAnfr 17 26.02.82 Drs 09/1386 Dr. Hennig CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA . . 5304 A, B, C, D ZusFr Dr. Hennig CDU/CSU 5304 B, C ZusFr Herterich SPD 5304 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 5304 D Ergebnisse der jüngsten Schmidt-Breschnew-Gespräche über Menschenrechte und Verbesserung der Ausreisemöglichkeiten für Deutsche in der Sowjetunion MdlAnfr 18, 19 26.02.82 Drs 09/1386 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA . . . 5305A, B, C, D, 5306 A, B, C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 5305 A, B, 5306A, B ZusFr Herterich SPD 5305 C ZusFr Stiegler SPD 5305 C ZusFr Lintner CDU/CSU 5305D, 5306 C ZusFr Lorenz CDU/CSU 5306 B Protest von Präsident Reagan und Papst Johannes Paul II. gegen unseriöse Berichte der „Welt am Sonntag" MdlAnfr 21 26.02.82 Drs 09/1386 Dr. Nöbel SPD Antw StMin Dr. Corterier AA . . . 5306D, 5307 A ZusFr Dr. Nöbel SPD 5306 D Lagerung von amerikanischem Nervengas in der Bundesrepublik Deutschland MdlAnfr 22 26.02.82 Drs 09/1386 Sielaff SPD Antw StMin Dr. Corterier AA . . . 5307 A, C, D, 5308 A, B, C, D ZusFr Sielaff SPD 5307C, 5308 C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 5307 D ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . . 5307 D ZusFr Leuschner SPD 5308 A ZusFr Dr. Soell SPD 5308 B ZusFr Stiegler SPD 5308 C ZusFr Frau Blunck SPD 5308 D ZusFr Peter (Kassel) SPD 5308 D Ausrüstung der in der Bundesrepublik Deutschland stationierten US-Streitkräfte mit Nervengas und dessen Lagerung auf deutschem Gebiet MdlAnfr 23, 24 26.02.82 Drs 09/1386 Frau Schmidt (Nürnberg) SPD Antw StMin Dr. Corterier AA . . 5309 A, B, C, D, 5310 A, B ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 5309 A, B, C, D ZusFr Sielaff SPD 5310A ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 5310A ZusFr Frau Hürland CDU/CSU 5310 B Fortsetzung der Wattenmeergespräche mit Dänemark und den Niederlanden MdlAnfr 72 26.02.82 Drs 09/1386 Frau Blunck SPD Antw PStSekr Gallus BML . . 5310 C, D, 5311A, B ZusFr Frau Blunck SPD 5310D, 5311A ZusFr Leuschner SPD 5311A ZusFr Sielaff SPD 5311B Bereitstellung zusätzlicher Mittel für die Dorfsanierung und für Investitionen im ländlichen Raum MdlAnfr 73, 74 26.02.82 Drs 09/1386 Funk (Gutenzell) CDU/CSU IV Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 88. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. März 1982 Antw PStSekr Gallus BML 5311 C, D, 5312 A, B, C, D, 5313 A, B, C, D, 5314 A, B, C, D ZusFr Funk (Gutenzell) CDU/CSU . . . 5311D, 5312A, 5313B, C ZusFr Eigen CDU/CSU . . . . 5312 A, B, 5313 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 5312 B ZusFr Kolb CDU/CSU 5312 C ZusFr Stiegler SPD 5312 D ZusFr Frau Hürland CDU/CSU 5312 D ZusFr Susset CDU/CSU 5313 C ZusFr Horstmeier CDU/CSU 5314 A ZusFr Franke CDU/CSU 5314A ZusFr Müller (Schweinfurt) SPD . . . 5314 B ZusFr Herberholz SPD 5314C ZusFr Dr. Bötsch CDU/CSU 5314 D ZusFr Jagoda CDU/CSU 5314 D Auswirkungen der belgischen und dänischen Abwertungen auf die EG-Agrarmindestpreise MdlAnfr 75, 76 26.02.82 Drs 09/1386 Eigen CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML . . . . 5315 A, B, C, D, 5316A ZusFr Eigen CDU/CSU 5315 A, C, D ZusFr Horstmeier CDU/CSU 5316A Aufstockung der Sozialleistungen für arbeitslose Ernährer von Familien durch Umschichtungen bei den Leistungen nach dem Arbeitsförderungsgesetz MdlAnfr 77, 78 26.02.82 Drs 09/1386 Keller CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA . . . . 5316B, D ZusFr Keller CDU/CSU 5316C Nächste Sitzung 5357 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 5359* A Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 88. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. März 1982 5257 88. Sitzung Bonn, den 4. März 1982 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Abelein 5. 3. Dr. van Aerssen * 5. 3. Dr. Ahrens * 5. 3. Amling 5. 3. Antretter 5. 3. Böhm (Melsungen) * 4. 3. Frau Dr. Däubler-Gmelin 5. 3. Dallmeyer 5. 3. Eickmeyer * 4. 3. Dr. Enders * 5. 3. Feinendegen 5. 3. Dr. Feldmann 5. 3. Frau Fuchs 5. 3. Dr. Haussmann 5. 3. Frau Dr. Hellwig 5. 3. Dr. Hirsch 5. 3. Frau Huber 5. 3. Dr. Hubrig 5. 3. Jahn (Marburg) 5. 3. Dr. Kreutzmann 5. 3. Meinike (Oberhausen) 5. 3. Dr. Müller * 5. 3. Müller (Bayreuth) 5. 3. Reuschenbach 5. 3. Rohde 5. 3. Dr. Schäuble * 5. 3. Schmidt (Wattenscheid) 4. 3. Schröder (Wilhelminenhof) 5. 3. Dr. Solms 5. 3. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim * 4. 3. Graf Stauffenberg 5. 3. Dr. Wieczorek 5. 3. für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Hermann Schmidt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsident! Meine verehrten Kolleginnen und Kollegen! Es ist eine angenehme Pflicht für mich, nach dem Redner der CDU/CSU hier zu sprechen, denn ich kann mich nach seinen Ausführungen sehr kurz fassen. Wir haben eine völlige Übereinstimmung z. B. im Verteidigungsausschuß erzielt. Das hier noch einmal deutlich zu sagen, ist mir ein Vergnügen.
    Die Bundesregierung hat dem Parlament und seinen Ausschüssen mit der Drucksache 9/1362 einen Gesetzentwurf zugeleitet, der den Beitritt Spaniens zum Nordatlantikpaktvertrag, also zur NATO, zum Ziele hat. Die Bundesregierung begrüßt und unterstützt diesen Wunsch Spaniens nachhaltig. Für die sozialdemokratische Fraktion hier in diesem Hause kann ich die ungeteilte Zustimmung zu diesem Beitritt zum Ausdruck bringen.
    Es ist zu erwarten, daß Spaniens Weg in die westliche Staatengemeinschaft positive Auswirkungen auf die Festigung der spanischen Demokratie haben wird.
    Die im Hinblick auf die sicherheitspolitischen Perspektiven der europäischen Einheit wünschenswerte Gemeinsamkeit von NATO- und EG-Zugehörigkeit würde mit dem Beitritt Spaniens als Regelfall dokumentiert, da nur Irland als EG-Staat nicht auch gleichzeitig Mitglied der NATO ist.
    Für die NATO ist der freiwillige Beitritt der jungen westeuropäischen Demokratie auch ein Beweis ihrer Attraktivität und Aktualität. Neben der engen, hier von meinem Herrn Vorredner bereits erwähnten Verbindung Spaniens mit den Vereinigten Staaten hat die Nordatlantische Versammlung, d. h. das Parlament der NATO, 1976 bereits beschlossen, Spanien mit einer Beobachterdelegation an den großen Tagungen teilnehmen zu lassen. Diese Entscheidung hat sich bis zum heutigen Tage bewährt.
    Spanien hat eine Wehrpflichtarmee mit einer guten Ausbildung. Das westliche Mittelmeer und damit ein Teil der Südflanke der NATO wird aus der geostrategischen Lage des Landes sehr profitieren. Dabei ist besonders auf die Schlagkraft seiner Marine hinzuweisen. Durch die Einbeziehung der kanarischen Inseln und der Balearen werden See- und Luftstreitkräfte der NATO begünstigt.
    Der freiwillige Beitrittsbeschluß der jungen Demokratie Spaniens, die mit großer Mehrheit getroffenen Entscheidungen seines Parlaments und des Senats verdienen unseren Respekt. Wir freuen uns auf die parlamentarische Zusammenarbeit mit unseren spanischen Kolleginnen und Kollegen im Rahmen der Nordatlantischen Versammlung, die, wie wir hoffen, in gleicher Harmonie vor sich gehen wird, wie wir es bereits im Europarat immer wieder erleben konnten. Die militärische Integration Spaniens wird für dieses Land und für die 15 bisherigen Mitglieder der NATO Vorteile mit sich bringen. — Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei allen Fraktionen)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Jung.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Kurt Jung


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Frau Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir haben uns in den vergangenen Wochen und Monaten im Verteidigungsausschuß, aber auch hier im Plenum überwiegend mit militärischen Fragen des Bündnisses und der Streitkräfte auseinandergesetzt, und wir haben uns sogar bis in die letzten Minuten im Verteidigungsausschuß als Untersuchungsausschuß „Tornado" gestritten. Deswegen bin ich noch ein bißchen außer Atem.
    Bei der Diskussion um Zahlen und Daten, um reale Steigerungsraten der Verteidigungsausgaben, um individuelle Interpretationen dieser Angaben ist insbesondere auch in der Öffentlichkeit bei der Diskussion über das Kräfteverhältnis zwischen Ost und West die politische Bedeutung des Nordatlantischen Bündnisses etwas in den Hintergrund gerückt. Der Beitritt Spaniens zur großen Gemeinschaft nord-



    Jung (Kandel)

    amerikanischer und europäischer Demokratien fördert und stärkt den Gedanken dieser freiwilligen Allianz zum Schutze des Friedens und zur Wahrung der Menschenrechte. Die Mitgliedstaaten der NATO haben im Nordatlantikvertrag vom 4. April 1949 ihre Entschlossenheit zum Ausdruck gebracht, „die Freiheit, das gemeinsame Erbe und die Zivilisation ihrer Völker, die auf den Grundsätzen der Demokratie, der Freiheit der Person und der Herrschaft des Rechts beruhen, zu gewährleisten". Sie sind bestrebt, „die innere Festigkeit und das Wohlergehen im nordatlantischen Gebiet zu fördern".
    Mit dem NATO-Beitritt Spaniens wird der im Nordatlantik-Vertrag festgeschriebene Charakter dieses Bündnisses verstärkt. Zugleich ist er ein Zeichen der Solidarität, mit der die in dem Bündnis zusammengeschlossenen Staaten den Weg Spaniens zurück von der Diktatur in die Demokratie unterstützen und damit entscheidend zur Stabilisierung und Weiterentwicklung der spanischen Demokratie beitragen. Der Beitritt Spaniens als 16. Mitglied der Nordatlantischen Allianz ist für die Allianz vor allem ein politischer Gewinn. Die FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag begrüßt diese Entscheidung Spaniens. Die spanische Regierung fördert damit die Ziele des nordatlantischen Vertrages. Sie trägt auch zur Sicherung des Bündnisses bei.
    Auch wir in der Bundesrepublik Deutschland teilen die große Besorgnis des spanischen Volkes über die Auswirkungen von Terroranschlägen und Militärputschversuchen auf das Bestehen der jungen spanischen Demokratie. Noch zu gut ist uns der Putschversuch von einer kleinen Gruppe rechtsgerichteter Militärs vom 23. Februar 1981 in Erinnerung, der Versuch, mit Gewalt die verfassungsmäßige Ordnung Spaniens zu ändern und das Rad der politischen Entwicklung zurückzudrehen. Dieser Versuch konnte nur durch das Zusammenstehen aller demokratischen Kräfte zum Scheitern gebracht werden. Die ewig Gestrigen mußten einsehen, daß Gewalt und Einschränkung der Bürgerfreiheiten für eine große europäische Kulturnation wie Spanien unwürdig sind. Der Ausgang des Verfahrens vor dem seit dem 19. Februar dieses Jahres tagenden obersten spanischen Militärgericht wird auch den letzten Zweiflern zeigen, daß Umsturzversuche in einer Demokratie keine Kavaliersdelikte sind.
    Die spanische Regierung betreibt den Beitritt des Landes zur NATO und zur Europäischen Gemeinschaft im Rahmen einer nach innen gerichteten Politik der weiteren Demokratisierung, die nach außen auf politische, wirtschaftliche und militärische Integration in die westliche Staatengemeinschaft ausgerichtet ist. Damit entspricht sie einem langfristigen vitalen Interesse ihres Landes. Man kann auch, wie ich meine, davon ausgehen, daß die derzeitige spanische Opposition den Wert dieser Entscheidung zu schätzen weiß und ihn nicht ernstlich in Frage stellen würde, wenn sie einmal selber die Regierung bilden sollte. Sicherlich ist sie derzeit offensichtlich bestrebt, innenpolitischen Boden zu gewinnen, indem sie sich gegen einen Beitritt ausspricht. Wir haben ja ähnliche Erfahrungen hinsichtlich der Stimmungen in anderen Ländern bei ihren Versuchen eines Beitritts zur Europäischen Gemeinschaft gemacht. Ich bin aber davon überzeugt, daß die Vorteile einer Mitgliedschaft sowohl in der NATO wie in der Europäischen Gemeinschaft letztendlich auch in der Bevölkerung anerkannt werden. Dies deutlich zu machen, wird eine wesentliche Aufgabe aller sein, die den Beitritt Spaniens in die NATO und in die Gemeinschaft unterstützen.
    Spanien stellt für seinen Beitritt keine Vorbedingungen und beansprucht keine Sonderregelungen. Wir wissen, daß Spanien ein loyaler und kooperationsbereiter Bündnispartner sein wird. Auch die griechische Regierung wird sich dieser Erkenntnis nicht verschließen können und ihre starre Haltung gegen einen Beitritt Spaniens revidieren, die der griechische Ministerpräsident Papandreou in der Ministertagung des Nordatlantikrats im Dezember letzten Jahres vertrat.
    Lassen Sie mich in diesem Zusammenhang — weil ich gerade den Kollegen Graf Huyn sehe — noch ein Wort zur Geschlossenheit im Bündnis sagen. Er hat gemeint, daß zur Sicherung der Südostflanke der NATO die Militärhilfe für die Türkei in dem Maße zu verstärken sei, je mehr Griechenland — ich nehme an, Sie beziehen sich hier auch auf die Haltung Papandreous — zu einem Unsicherheitsfaktor für das freie Europa und für die freie Welt wird. Herr Kollege Graf Huyn, für uns Liberale ist ein solcher Vorschlag ein ungeeignetes Mittel, das Bündnis zu festigen.

    (Graf Huyn [CDU/CSU]: Für Liberale!)

    Wir wollen hier nach allen Seiten die Gestaltung des Bündnisses zu fördern versuchen.
    Ich möchte zum Abschluß auf die außenpolitische und militärische Bedeutung des Beitritts Spaniens für das Bündnis in wenigen Worten hinweisen. Spanien verfügt über gute Beziehungen zu zahlreichen Staaten der Dritten Welt, darunter insbesondere arabische und lateinamerikanische Staaten. Wie der spanische Außenminister Pérez Llorca bei der Unterzeichnung des Protokolls erklärt hat, beabsichtigt Spanien, diese Beziehungen in das Bündnis mit dem Ziel der Blockfreiheit durch die NATO einzubringen. Aussagen über die militärische Bedeutung des NATO-Beitritts sind im Moment, da noch keine eingehenden Untersuchungen über das spanische Verteidigungspotential vorliegen — bis auf die pauschale Feststellung der Verstärkung im personellen und konventionellen Bereich — nur schwer möglich. Ich schließe mich hier den kurzen Ausführungen des Kollegen Schmidt (Würgendorf) aus meiner Kenntnis an. Bei der Ausrüstung — das haben auch Sie angedeutet — wird sicherlich eine Anpassung an die Ansprüche der NATO erfolgen müssen. Das bedeutet natürlich auf der anderen Seite auch finanzielle Anstrengungen innerhalb des Bündnisses.
    Fest steht, daß Spanien von großem geostrategischen Wert für die Verteidigung des Westens ist. Lassen Sie mich mit zwei Aspekten dies besonders hervorheben. Erstens. Der Beitritt stellt die Landverbindung zu anderen Bündnispartnern — hier in dem Fall zu Portugal — her und erweitert damit das strategische rückwärtige Gebiet. Zweitens. Durch



    Jung (Kandel)

    die bessere Kontrollmöglichkeit der Meerenge von Gibraltar wird die Südflanke im Ostatlantik wie im Mittelmeerraum wesentlich gestärkt.
    Zusammenfassend möchte ich feststellen, daß die Aufnahme Spaniens in das Bündnis für die spanische Demokratie Anerkennung, Bestätigung und Förderung durch die Gemeinschaft westlicher Staaten bedeutet. Eine Ablehnung wäre ein schwerer Affront und ein Rückschlag für die demokratische Entwicklung in Spanien.
    Wir Freien Demokraten, auch ich persönlich als Vorsitzender der deutsch/spanischen Parlamentariergruppe — das darf ich hier einmal sagen — und als Mitglied der Nordatlantischen Versammlung, freuen uns auf den Zeitpunkt, an dem wir mit spanischen Kollegen die weitere Ausgestaltung der Kooperation in Europa und im Bündnis gemeinsam unternehmen können. Mit dem Beitritt Spaniens zur NATO wie auch zur Europäischen Gemeinschaft erfährt die Initiative von Bundesaußenminister Genscher zur Schaffung einer gemeinsamen europäischen Sicherheitspolitik im Rahmen einer europäischen Union eine neue, eine größere Dimension.
    Wir Freien Demokraten sehen den Beitritt Spaniens zur NATO auch in einem engen Zusammenhang zum Beitritt in die Europäische Gemeinschaft, wie schon meine Vorredner gesagt haben. Wir hoffen, daß auch diese Beitrittsverhandlungen möglichst bald zu einem erfolgreichen Abschluß geführt werden können. Nach den Beiträgen des Kollegen Handlos und des Kollegen Schmidt (Würgendorf) darf ich sagen: Wir werden sicher mit Ihnen allen, meine Damen und Herren — von allen Parteien hier in diesem Hause —, gemeinsam alles tun, um diese junge spanische Demokratie möglichst rasch, möglichst schnell, möglichst reibungslos in den Kreis der Demokratien und in ihre Einrichtungen voll aufzunehmen. — Ich bedanke mich.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)