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    Plenarprotokoll 9/88 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 88. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 4. März 1982 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abg. Dr. Müller-Emmert 5257 A Abweichung von der Geschäftsordnung 5257 B Beratung des Jahresgutachtens 1981/82 des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung — Drucksache 9/1061 — in Verbindung mit Beratung des Jahreswirtschaftsberichts 1982 der Bundesregierung — Drucksache 9/1322 — in Verbindung mit Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über steuerliche und sonstige Maßnahmen für Arbeitsplätze, Wachstum und Stabilität (Beschäftigungsförderungsgesetz) — Drucksache 9/1400 — Dr. Graf Lambsdorff, Bundesminister BMWi 5257C, 5345 B Dr. Waigel CDU/CSU 5265 A Roth SPD 5271 C Gattermann FDP 5275 C Dr. Geißler CDU/CSU 5278 B Dr. Ehrenberg, Bundesminister BMA . 5284 B Cronenberg FDP 5287 A Dr. Mitzscherling SPD 5289 C Kiep CDU/CSU 5293 D Dr. von Dohnanyi, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg . . 5317 C Dr. Schwarz-Schilling CDU/CSU . . . 5322 B Genscher, Bundesminister AA 5326 A Gobrecht SPD 5329 B Hauser (Krefeld) CDU/CSU 5332 C Rentrop FDP 5334 B Dr. Spöri SPD 5335 D Frau Will-Feld CDU/CSU 5339 B Dr. Jens SPD 5340 D Kittelmann CDU/CSU 5343 A Vizepräsident Windelen 5283 C, 5298 C Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu dem Gesetz über eine Volks-, Berufs-, Wohnungs- und Arbeitsstättenzählung (Volkszählungsgesetz 1983) — Drucksache 9/1350 — Schmidhuber, Minister des Freistaates Bayern 5317A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 20. Mai 1980 über die Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis — Drucksache 9/1363 Dr. von Geldern CDU/CSU 5348 B Grunenberg SPD 5349 D Bredehorn FDP 5350 D II Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 88. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. März 1982 Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Protokoll vom 10. Dezember 1981 zum Nordatlantikvertrag über den Beitritt Spaniens — Drucksache 9/1362 — Handlos CDU/CSU 5351 D Schmidt (Würgendorf) SPD 5353 B Jung (Kandel) FDP 5353 D Frau Dr. Hamm-Brücher, Staatsminister AA 5355 B Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu der Vereinbarung vom 18. Mai 1981 zur Änderung des Unterzeichnungsprotokolls zum Zusatzabkommen vom 3. August 1959 zu dem Abkommen zwischen den Parteien des Nordatlantikvertrages über die Rechtsstellung ihrer Truppen hinsichtlich der in der Bundesrepublik Deutschland stationierten ausländischen Truppen — Drucksache 9/1032 — Beschlußempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses — Drucksache 9/1356 — 5355 D Erste Beratung des von den Abgeordneten Magin, Schulte (Unna), Schmidt (Kempten), Stutzer, Frau Dr. Hartenstein und Genossen eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Tierschutzgesetzes — Drucksache 9/1170 -- 5356 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur dritten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1981 hier: Haushaltsgesetz 1981 — Drucksachen 9/541, 9/1345 — . . . . 5356 B Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1981 bei Kap. 08 09 Tit. 682 01 — Zuschuß an die Bundesmonopolverwaltung für Branntwein —— Drucksachen 9/1174, 9/1324 — . . . . 5356C Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1981 bei Kap. 11 11 Tit. 643 01— Kosten der Kriegsopferfürsorge (ausgenommen Darlehen) aufgrund des Bundesversorgungsgesetzes sowie entsprechende Leistungen aufgrund des Häftlingshilfegesetzes, des Gesetzes über die Unterhaltsbeihilfe für Angehörige von Kriegsgefangenen und des Gesetzes über die Entschädigung für Opfer von Gewalttaten —— Drucksachen 9/1233, 9/1325 — . . . . 5356C Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1981 bei Kap. 14 12 Tit. 643 01— Ersatzleistungen für Wege- und Straßenschäden - - Drucksachen 9/1177, 9/1326 — . . . . 5356 D Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1981 bei Kap. 27 02 Tit. 642 21 (Förderung des Besuchsreiseverkehrs) — Drucksachen 9/1213, 9/1327 — . . . . 5356 D Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1981 bei Kap. 32 05 Tit. 575 02 — Zinsen für Bundesschatzbriefe —— Drucksachen 9/1234, 9/1328 — . . . . 5356 D Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1981 bei a) Kap. 11 12 Tit. 616 31 — Zuschuß an die Bundesanstalt für Arbeit (BA) — b) Kap. 11 12 Tit. 68101 — Arbeitslosenhilfe — c) Kap. 11 12 Tit. 68141 — Leistungen für die Teilnahme von Aussiedlern, Asylberechtigten und Kontingentflüchtlingen an Deutschlehrgängen —— Drucksachen 9/1160, 9/1329 — . . . . 5357 A Fragestunde — Drucksache 9/1386 vom 26. Februar 1982 — Verstoß gegen das Bundesberggesetz durch Sonderregelungen bei der Förderzinsberechnung für Erdöl und Erdgas; Berücksichtigung der niedersächsischen Einnahmen beim Länderfinanzausgleich MdlAnfr 65, 66 26.02.82 Drs 09/1386 Dr. Jens SPD Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 88. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. März 1982 III Antw PStSekr Grüner BMWi 5298 D, 5299 A, B, C, D, 5300 A, C, D, 5301 A, B, C, D ZusFr Dr. Jens SPD 5299 A, B, 5300 C ZusFr Freiherr von Schorlemer CDU/CSU . . . 5299B, 5301 C ZusFr Broll CDU/CSU 5299 C, 5301 D ZusFr Auch SPD 5299D, 5300 C ZusFr Kiep CDU/CSU 5300 D ZusFr Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU . . . 5301A ZusFr Franke CDU/CSU 5301 A ZusFr Sielaff SPD 5301 B ZusFr Menzel SPD 5301 B Rückkehr eines am 2. Februar 1982 geflüchteten Grenzsoldaten in die DDR MdlAnfr 2, 3 26.02.82 Drs 09/1386 Dr. Voss CDU/CSU Antw StSekr Spangenberg BMB . 5302A, B, C, D, 5303A ZusFr Dr. Voss CDU/CSU . . . 5302 B, D, 5303A ZusFr Lintner CDU/CSU 5302 C Behandlung des bolivianischen Konsulats in Hamburg angesichts der Verpflichtungen aus der Wiener Konvention MdlAnfr 16 26.02.82 Drs 09/1386 Dr. Hennig CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA . . . . 5303B, D ZusFr Dr. Hennig CDU/CSU 5303C, D Beurteilung der Wahlen vom 12. Februar 1982 in El Salvador MdlAnfr 17 26.02.82 Drs 09/1386 Dr. Hennig CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA . . 5304 A, B, C, D ZusFr Dr. Hennig CDU/CSU 5304 B, C ZusFr Herterich SPD 5304 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 5304 D Ergebnisse der jüngsten Schmidt-Breschnew-Gespräche über Menschenrechte und Verbesserung der Ausreisemöglichkeiten für Deutsche in der Sowjetunion MdlAnfr 18, 19 26.02.82 Drs 09/1386 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA . . . 5305A, B, C, D, 5306 A, B, C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 5305 A, B, 5306A, B ZusFr Herterich SPD 5305 C ZusFr Stiegler SPD 5305 C ZusFr Lintner CDU/CSU 5305D, 5306 C ZusFr Lorenz CDU/CSU 5306 B Protest von Präsident Reagan und Papst Johannes Paul II. gegen unseriöse Berichte der „Welt am Sonntag" MdlAnfr 21 26.02.82 Drs 09/1386 Dr. Nöbel SPD Antw StMin Dr. Corterier AA . . . 5306D, 5307 A ZusFr Dr. Nöbel SPD 5306 D Lagerung von amerikanischem Nervengas in der Bundesrepublik Deutschland MdlAnfr 22 26.02.82 Drs 09/1386 Sielaff SPD Antw StMin Dr. Corterier AA . . . 5307 A, C, D, 5308 A, B, C, D ZusFr Sielaff SPD 5307C, 5308 C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 5307 D ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . . 5307 D ZusFr Leuschner SPD 5308 A ZusFr Dr. Soell SPD 5308 B ZusFr Stiegler SPD 5308 C ZusFr Frau Blunck SPD 5308 D ZusFr Peter (Kassel) SPD 5308 D Ausrüstung der in der Bundesrepublik Deutschland stationierten US-Streitkräfte mit Nervengas und dessen Lagerung auf deutschem Gebiet MdlAnfr 23, 24 26.02.82 Drs 09/1386 Frau Schmidt (Nürnberg) SPD Antw StMin Dr. Corterier AA . . 5309 A, B, C, D, 5310 A, B ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 5309 A, B, C, D ZusFr Sielaff SPD 5310A ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 5310A ZusFr Frau Hürland CDU/CSU 5310 B Fortsetzung der Wattenmeergespräche mit Dänemark und den Niederlanden MdlAnfr 72 26.02.82 Drs 09/1386 Frau Blunck SPD Antw PStSekr Gallus BML . . 5310 C, D, 5311A, B ZusFr Frau Blunck SPD 5310D, 5311A ZusFr Leuschner SPD 5311A ZusFr Sielaff SPD 5311B Bereitstellung zusätzlicher Mittel für die Dorfsanierung und für Investitionen im ländlichen Raum MdlAnfr 73, 74 26.02.82 Drs 09/1386 Funk (Gutenzell) CDU/CSU IV Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 88. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. März 1982 Antw PStSekr Gallus BML 5311 C, D, 5312 A, B, C, D, 5313 A, B, C, D, 5314 A, B, C, D ZusFr Funk (Gutenzell) CDU/CSU . . . 5311D, 5312A, 5313B, C ZusFr Eigen CDU/CSU . . . . 5312 A, B, 5313 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 5312 B ZusFr Kolb CDU/CSU 5312 C ZusFr Stiegler SPD 5312 D ZusFr Frau Hürland CDU/CSU 5312 D ZusFr Susset CDU/CSU 5313 C ZusFr Horstmeier CDU/CSU 5314 A ZusFr Franke CDU/CSU 5314A ZusFr Müller (Schweinfurt) SPD . . . 5314 B ZusFr Herberholz SPD 5314C ZusFr Dr. Bötsch CDU/CSU 5314 D ZusFr Jagoda CDU/CSU 5314 D Auswirkungen der belgischen und dänischen Abwertungen auf die EG-Agrarmindestpreise MdlAnfr 75, 76 26.02.82 Drs 09/1386 Eigen CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML . . . . 5315 A, B, C, D, 5316A ZusFr Eigen CDU/CSU 5315 A, C, D ZusFr Horstmeier CDU/CSU 5316A Aufstockung der Sozialleistungen für arbeitslose Ernährer von Familien durch Umschichtungen bei den Leistungen nach dem Arbeitsförderungsgesetz MdlAnfr 77, 78 26.02.82 Drs 09/1386 Keller CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA . . . . 5316B, D ZusFr Keller CDU/CSU 5316C Nächste Sitzung 5357 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 5359* A Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 88. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. März 1982 5257 88. Sitzung Bonn, den 4. März 1982 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Abelein 5. 3. Dr. van Aerssen * 5. 3. Dr. Ahrens * 5. 3. Amling 5. 3. Antretter 5. 3. Böhm (Melsungen) * 4. 3. Frau Dr. Däubler-Gmelin 5. 3. Dallmeyer 5. 3. Eickmeyer * 4. 3. Dr. Enders * 5. 3. Feinendegen 5. 3. Dr. Feldmann 5. 3. Frau Fuchs 5. 3. Dr. Haussmann 5. 3. Frau Dr. Hellwig 5. 3. Dr. Hirsch 5. 3. Frau Huber 5. 3. Dr. Hubrig 5. 3. Jahn (Marburg) 5. 3. Dr. Kreutzmann 5. 3. Meinike (Oberhausen) 5. 3. Dr. Müller * 5. 3. Müller (Bayreuth) 5. 3. Reuschenbach 5. 3. Rohde 5. 3. Dr. Schäuble * 5. 3. Schmidt (Wattenscheid) 4. 3. Schröder (Wilhelminenhof) 5. 3. Dr. Solms 5. 3. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim * 4. 3. Graf Stauffenberg 5. 3. Dr. Wieczorek 5. 3. für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Klaus von Dohnanyi


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich habe mich in erster Linie zu Wort gemeldet, um deutlich zu machen, daß der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg und die Bürgerschaft das Konzept und die Vorlage der Bundesregierung zur Gemeinschaftsinitiative unterstützen.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Wir sind der Auffassung, daß die Lage auf dem Arbeitsmarkt entsprechende zusätzliche Maßnahmen erfordert. Wir schließen uns im wesentlichen den Begründungen an, die die Koalition heute morgen vorgetragen hat.
    Es ist selbstverständlich, daß Sie dagegen sein müssen, meine Damen und Herren von der Opposition. Aber ich habe Ihren Reden heute morgen auch entnommen, daß Sie nicht erwischt werden wollen, wenn Sie dagegen sind. Sie befürchten nämlich, man könnte am Ende feststellen, daß Ihnen ein erheblicher Teil an Mitverantwortung für die weitere Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt zukommt, wenn Sie eine Gemeinschaftsinitiative blockieren.

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Franke [CDU/CSU]: Nachdem ihr zwölf Jahre regiert habt!)

    Insofern muß ich die Kunstfertigkeit von Herrn Geißler am heutigen Vormittag wirklich „bewundern", mit der er versucht hat, Kulissen zu verschieben. Ich sage auch offen: Wenn man sieht und hört, mit welchem frenetischen Beifall die CDU/CSU-Fraktion, die sich in diesem Hause doch jahrelang gegen den Ausbau sozialer Leistungen gestellt, dagegen gestimmt und dagegen polemisiert hat

    (Franke [CDU/CSU]: Herr Dohnanyi, welche? — Weiterer Zuruf von der CDU/CSU: Das war Polemik!)

    — ich fange ganz früh an, bei dem Baby-Jahr; wir haben ein gutes Gedächtnis, Herr Franke, so ist es ja nicht —,

    (Franke [CDU/CSU]: Und was ist mit dem Baby-Jahr 1981?)

    eine Rede begleitet, die in ihrer Konsequenz den
    Ausbau der sozialen Leistungen bedeuten würde,
    kann einen nicht wundern, wenn die jungen Leute



    Erster Bürgermeister Dr. von Dohnanyi (Hamburg)

    im Lande an der Aufrichtigkeit der Politiker zu zweifeln beginnen.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)



Rede von Richard Wurbs
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Verzeihen Sie, Herr Bürgermeister. Gestatten Sie eine Zwischeñfrage des Abgeordneten Franke?

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Klaus von Dohnanyi


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Ich möchte jetzt gerne fortfahren.

    (Franke [CDU/CSU]: Behauptungen aufstellen und keine Ahnung haben!)

    Ich muß offen sagen: In den zwölf Jahren, in denen ich diesem Hause angehört habe, habe ich eine so unaufrichtige Rede, wie die von Herrn Geißler heute, nicht gehört.

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Zuruf von der CDU/CSU: Die hat Ihnen weh getan!)

    Ich muß sagen, meine Damen und Herren von der Opposition: Da sehnt man sich nach Franz Josef Strauß; da hat es wenigstens gestimmt, da wußte man wenigstens, woran man war.
    Wenn uns der Kollege Geißler sagt, wir brauchten geistige Führung, so ist das sicherlich richtig. Auch das jetzt vorliegende Konzept zur Wiedergewinnung einer ausreichenden Beschäftigung muß noch weiterentwickelt werden. Was den Einsatz unserer Mittel für mehr Beschäftigung angeht, so ist dies noch keine vollständig gelöste Aufgabe. Übrigens in keinem Industrieland; denn sie alle befinden sich in einem Strukturwandel, alle befinden sich in einer vergleichbaren — wenn auch meist sehr viel tiefer gehenden — Krise.
    Geistige Führung — j a. Aber ich habe dann Schwierigkeiten, Herrn Geißler zu folgen, wenn er heute vormittag vorgeschlagen hat, man möge doch der Entschließung zustimmen, die die Unionsfraktion vorgelegt hat. Da heißt es auf der Seite 2:
    Die Arbeitslosigkeit ist das Ergebnis der Tatsache, daß die Grundsätze der Sozialen Marktwirtschaft jahrelang verletzt wurden.

    (Demonstrativer Beifall bei der CDU/ CSU)

    — Sie klatschen jetzt; das ist ja klar. —

    (Franke [CDU/CSU]: Lesen Sie doch bitte weiter!)

    Aber nun möchte ich Sie einmal fragen: Erstens. Ist Ihnen nicht genauso wie jedem anderen, der einen Blick über unsere Grenzen wirft, klar, daß die Arbeitslosigkeit in allen Ländern der Welt in den letzten 20 Jahren erheblich zugenommen hat?

    (Kolb [CDU/CSU]: Deswegen müssen wir doch nicht genauso schlecht sein!)

    Zweitens. Wenn man zwei marktwirtschaftlich regierte Länder hinsichtlich dieses Zeitraums betrachtet — ich nenne nur Frankreich und die USA —, ist es dann nicht richtig, daß die Arbeitslosigkeit in Frankreich im Jahre 1960 0,7 % und 20 Jahre später — wohlgemerkt: vor Mitterrand — über 11 % betragen hat, daß in den USA 1960 eine Arbeitslosigkeit
    von 5,5 % bestand und heute eine Annäherung an 9 % zu verzeichnen ist? Ich will auch noch Österreich und Schweden erwähnen, die vielleicht andere marktwirtschaftliche Prinzipien in den Vordergrund gestellt haben. Österreich hatte 1960 eine Arbeitslosigkeit von 3,7 %, 1981 eine Arbeitslosigkeit von 2,4 %. Schweden hatte 1960 eine Arbeitslosenquote von 1,5 % und 1981 eine solche von 3 %.
    Was in Ihrem Antrag festgestellt wurde, ist doch einfach nicht wahr. Man kann mit derartigen Vereinfachungen doch keine „geistige Führung" in Anspruch nehmen. Das ist doch, meine Damen und Herren von der Opposition, eine Irreführung von Bürgern und damit eine Verhinderung der vernünftigen Beteiligung von Bürgern an der Lösung schwieriger Aufgaben.

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Kolb [CDU/CSU]: Sie wollen doch das eigene Haus nicht in Ordnung bringen!)

    Der Kollege Waigel hat heute morgen, wie dies auch immer wieder geschieht, auf die verlorene Wettbewerbsfähigkeit hingewiesen. Ich meine, daß über die Wettbewerbsfähigkeit immer noch auf dem Markt entschieden wird. Die Bundesrepublik Deutschland hatte 1960 einen Anteil am Welthandel von 9 %. Inzwischen sind viele zusätzliche Wettbewerber auf den Weltmarkt gekommen, u. a. auch Japan. 1969 betrug der Anteil am Welthandel 10,5 %. Ich lese heute in der „Süddeutschen Zeitung", daß nach den jetzigen Berechnungen 1982 dieser Anteil bei etwa 11,5 % liegen wird. Das bedeutet eine Zunahme des Anteils am Weltmarkt durch eine angeblich nicht mehr wettbewerbsfähige Wirtschaft! Was sind das für Thesen, für Behauptungen, mit denen man den wirklichen Problemen ausweicht!

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Meine Damen und Herren, ich kann das Gerede von der verlorenen Leistungsbereitschaft auch nicht mehr hören. Herr Kollege Kiep hat das heute morgen auch wieder gesagt. Wenn ich ihn richtig zitiere, hat er etwa gesagt: „Leistungsbereitschaft und die notwendige Belohnung von Leistung müssen in diesem Land wieder stattfinden." Meine Damen und Herren, das muß man einmal in den Betrieben sagen, in denen hart gearbeitet wird!

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Kolb [CDU/CSU]: Und was ist dann die Ursache für Schwarzarbeit?)

    Herr Kiep hat gesagt, an den Arbeitsplätzen, an denen hart gearbeitet wird, müsse wieder mehr Leistungsbereitschaft vorhanden sein.
    Da warnt Herr Geißler vor dem „Dschungel des Stärkeren", während Herr Kiep sagt: mehr Leistungsbereitschaft. Beides wird von der Opposition beklatscht. Wie können da die Zuschauer oder Zuhörer noch an die Aufrichtigkeit unserer Politik glauben?