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    Plenarprotokoll 9/88 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 88. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 4. März 1982 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abg. Dr. Müller-Emmert 5257 A Abweichung von der Geschäftsordnung 5257 B Beratung des Jahresgutachtens 1981/82 des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung — Drucksache 9/1061 — in Verbindung mit Beratung des Jahreswirtschaftsberichts 1982 der Bundesregierung — Drucksache 9/1322 — in Verbindung mit Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über steuerliche und sonstige Maßnahmen für Arbeitsplätze, Wachstum und Stabilität (Beschäftigungsförderungsgesetz) — Drucksache 9/1400 — Dr. Graf Lambsdorff, Bundesminister BMWi 5257C, 5345 B Dr. Waigel CDU/CSU 5265 A Roth SPD 5271 C Gattermann FDP 5275 C Dr. Geißler CDU/CSU 5278 B Dr. Ehrenberg, Bundesminister BMA . 5284 B Cronenberg FDP 5287 A Dr. Mitzscherling SPD 5289 C Kiep CDU/CSU 5293 D Dr. von Dohnanyi, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg . . 5317 C Dr. Schwarz-Schilling CDU/CSU . . . 5322 B Genscher, Bundesminister AA 5326 A Gobrecht SPD 5329 B Hauser (Krefeld) CDU/CSU 5332 C Rentrop FDP 5334 B Dr. Spöri SPD 5335 D Frau Will-Feld CDU/CSU 5339 B Dr. Jens SPD 5340 D Kittelmann CDU/CSU 5343 A Vizepräsident Windelen 5283 C, 5298 C Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu dem Gesetz über eine Volks-, Berufs-, Wohnungs- und Arbeitsstättenzählung (Volkszählungsgesetz 1983) — Drucksache 9/1350 — Schmidhuber, Minister des Freistaates Bayern 5317A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 20. Mai 1980 über die Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis — Drucksache 9/1363 Dr. von Geldern CDU/CSU 5348 B Grunenberg SPD 5349 D Bredehorn FDP 5350 D II Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 88. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. März 1982 Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Protokoll vom 10. Dezember 1981 zum Nordatlantikvertrag über den Beitritt Spaniens — Drucksache 9/1362 — Handlos CDU/CSU 5351 D Schmidt (Würgendorf) SPD 5353 B Jung (Kandel) FDP 5353 D Frau Dr. Hamm-Brücher, Staatsminister AA 5355 B Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu der Vereinbarung vom 18. Mai 1981 zur Änderung des Unterzeichnungsprotokolls zum Zusatzabkommen vom 3. August 1959 zu dem Abkommen zwischen den Parteien des Nordatlantikvertrages über die Rechtsstellung ihrer Truppen hinsichtlich der in der Bundesrepublik Deutschland stationierten ausländischen Truppen — Drucksache 9/1032 — Beschlußempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses — Drucksache 9/1356 — 5355 D Erste Beratung des von den Abgeordneten Magin, Schulte (Unna), Schmidt (Kempten), Stutzer, Frau Dr. Hartenstein und Genossen eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Tierschutzgesetzes — Drucksache 9/1170 -- 5356 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur dritten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1981 hier: Haushaltsgesetz 1981 — Drucksachen 9/541, 9/1345 — . . . . 5356 B Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1981 bei Kap. 08 09 Tit. 682 01 — Zuschuß an die Bundesmonopolverwaltung für Branntwein —— Drucksachen 9/1174, 9/1324 — . . . . 5356C Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1981 bei Kap. 11 11 Tit. 643 01— Kosten der Kriegsopferfürsorge (ausgenommen Darlehen) aufgrund des Bundesversorgungsgesetzes sowie entsprechende Leistungen aufgrund des Häftlingshilfegesetzes, des Gesetzes über die Unterhaltsbeihilfe für Angehörige von Kriegsgefangenen und des Gesetzes über die Entschädigung für Opfer von Gewalttaten —— Drucksachen 9/1233, 9/1325 — . . . . 5356C Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1981 bei Kap. 14 12 Tit. 643 01— Ersatzleistungen für Wege- und Straßenschäden - - Drucksachen 9/1177, 9/1326 — . . . . 5356 D Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1981 bei Kap. 27 02 Tit. 642 21 (Förderung des Besuchsreiseverkehrs) — Drucksachen 9/1213, 9/1327 — . . . . 5356 D Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1981 bei Kap. 32 05 Tit. 575 02 — Zinsen für Bundesschatzbriefe —— Drucksachen 9/1234, 9/1328 — . . . . 5356 D Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1981 bei a) Kap. 11 12 Tit. 616 31 — Zuschuß an die Bundesanstalt für Arbeit (BA) — b) Kap. 11 12 Tit. 68101 — Arbeitslosenhilfe — c) Kap. 11 12 Tit. 68141 — Leistungen für die Teilnahme von Aussiedlern, Asylberechtigten und Kontingentflüchtlingen an Deutschlehrgängen —— Drucksachen 9/1160, 9/1329 — . . . . 5357 A Fragestunde — Drucksache 9/1386 vom 26. Februar 1982 — Verstoß gegen das Bundesberggesetz durch Sonderregelungen bei der Förderzinsberechnung für Erdöl und Erdgas; Berücksichtigung der niedersächsischen Einnahmen beim Länderfinanzausgleich MdlAnfr 65, 66 26.02.82 Drs 09/1386 Dr. Jens SPD Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 88. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. März 1982 III Antw PStSekr Grüner BMWi 5298 D, 5299 A, B, C, D, 5300 A, C, D, 5301 A, B, C, D ZusFr Dr. Jens SPD 5299 A, B, 5300 C ZusFr Freiherr von Schorlemer CDU/CSU . . . 5299B, 5301 C ZusFr Broll CDU/CSU 5299 C, 5301 D ZusFr Auch SPD 5299D, 5300 C ZusFr Kiep CDU/CSU 5300 D ZusFr Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU . . . 5301A ZusFr Franke CDU/CSU 5301 A ZusFr Sielaff SPD 5301 B ZusFr Menzel SPD 5301 B Rückkehr eines am 2. Februar 1982 geflüchteten Grenzsoldaten in die DDR MdlAnfr 2, 3 26.02.82 Drs 09/1386 Dr. Voss CDU/CSU Antw StSekr Spangenberg BMB . 5302A, B, C, D, 5303A ZusFr Dr. Voss CDU/CSU . . . 5302 B, D, 5303A ZusFr Lintner CDU/CSU 5302 C Behandlung des bolivianischen Konsulats in Hamburg angesichts der Verpflichtungen aus der Wiener Konvention MdlAnfr 16 26.02.82 Drs 09/1386 Dr. Hennig CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA . . . . 5303B, D ZusFr Dr. Hennig CDU/CSU 5303C, D Beurteilung der Wahlen vom 12. Februar 1982 in El Salvador MdlAnfr 17 26.02.82 Drs 09/1386 Dr. Hennig CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA . . 5304 A, B, C, D ZusFr Dr. Hennig CDU/CSU 5304 B, C ZusFr Herterich SPD 5304 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 5304 D Ergebnisse der jüngsten Schmidt-Breschnew-Gespräche über Menschenrechte und Verbesserung der Ausreisemöglichkeiten für Deutsche in der Sowjetunion MdlAnfr 18, 19 26.02.82 Drs 09/1386 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA . . . 5305A, B, C, D, 5306 A, B, C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 5305 A, B, 5306A, B ZusFr Herterich SPD 5305 C ZusFr Stiegler SPD 5305 C ZusFr Lintner CDU/CSU 5305D, 5306 C ZusFr Lorenz CDU/CSU 5306 B Protest von Präsident Reagan und Papst Johannes Paul II. gegen unseriöse Berichte der „Welt am Sonntag" MdlAnfr 21 26.02.82 Drs 09/1386 Dr. Nöbel SPD Antw StMin Dr. Corterier AA . . . 5306D, 5307 A ZusFr Dr. Nöbel SPD 5306 D Lagerung von amerikanischem Nervengas in der Bundesrepublik Deutschland MdlAnfr 22 26.02.82 Drs 09/1386 Sielaff SPD Antw StMin Dr. Corterier AA . . . 5307 A, C, D, 5308 A, B, C, D ZusFr Sielaff SPD 5307C, 5308 C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 5307 D ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . . 5307 D ZusFr Leuschner SPD 5308 A ZusFr Dr. Soell SPD 5308 B ZusFr Stiegler SPD 5308 C ZusFr Frau Blunck SPD 5308 D ZusFr Peter (Kassel) SPD 5308 D Ausrüstung der in der Bundesrepublik Deutschland stationierten US-Streitkräfte mit Nervengas und dessen Lagerung auf deutschem Gebiet MdlAnfr 23, 24 26.02.82 Drs 09/1386 Frau Schmidt (Nürnberg) SPD Antw StMin Dr. Corterier AA . . 5309 A, B, C, D, 5310 A, B ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 5309 A, B, C, D ZusFr Sielaff SPD 5310A ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 5310A ZusFr Frau Hürland CDU/CSU 5310 B Fortsetzung der Wattenmeergespräche mit Dänemark und den Niederlanden MdlAnfr 72 26.02.82 Drs 09/1386 Frau Blunck SPD Antw PStSekr Gallus BML . . 5310 C, D, 5311A, B ZusFr Frau Blunck SPD 5310D, 5311A ZusFr Leuschner SPD 5311A ZusFr Sielaff SPD 5311B Bereitstellung zusätzlicher Mittel für die Dorfsanierung und für Investitionen im ländlichen Raum MdlAnfr 73, 74 26.02.82 Drs 09/1386 Funk (Gutenzell) CDU/CSU IV Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 88. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. März 1982 Antw PStSekr Gallus BML 5311 C, D, 5312 A, B, C, D, 5313 A, B, C, D, 5314 A, B, C, D ZusFr Funk (Gutenzell) CDU/CSU . . . 5311D, 5312A, 5313B, C ZusFr Eigen CDU/CSU . . . . 5312 A, B, 5313 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 5312 B ZusFr Kolb CDU/CSU 5312 C ZusFr Stiegler SPD 5312 D ZusFr Frau Hürland CDU/CSU 5312 D ZusFr Susset CDU/CSU 5313 C ZusFr Horstmeier CDU/CSU 5314 A ZusFr Franke CDU/CSU 5314A ZusFr Müller (Schweinfurt) SPD . . . 5314 B ZusFr Herberholz SPD 5314C ZusFr Dr. Bötsch CDU/CSU 5314 D ZusFr Jagoda CDU/CSU 5314 D Auswirkungen der belgischen und dänischen Abwertungen auf die EG-Agrarmindestpreise MdlAnfr 75, 76 26.02.82 Drs 09/1386 Eigen CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML . . . . 5315 A, B, C, D, 5316A ZusFr Eigen CDU/CSU 5315 A, C, D ZusFr Horstmeier CDU/CSU 5316A Aufstockung der Sozialleistungen für arbeitslose Ernährer von Familien durch Umschichtungen bei den Leistungen nach dem Arbeitsförderungsgesetz MdlAnfr 77, 78 26.02.82 Drs 09/1386 Keller CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA . . . . 5316B, D ZusFr Keller CDU/CSU 5316C Nächste Sitzung 5357 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 5359* A Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 88. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. März 1982 5257 88. Sitzung Bonn, den 4. März 1982 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Abelein 5. 3. Dr. van Aerssen * 5. 3. Dr. Ahrens * 5. 3. Amling 5. 3. Antretter 5. 3. Böhm (Melsungen) * 4. 3. Frau Dr. Däubler-Gmelin 5. 3. Dallmeyer 5. 3. Eickmeyer * 4. 3. Dr. Enders * 5. 3. Feinendegen 5. 3. Dr. Feldmann 5. 3. Frau Fuchs 5. 3. Dr. Haussmann 5. 3. Frau Dr. Hellwig 5. 3. Dr. Hirsch 5. 3. Frau Huber 5. 3. Dr. Hubrig 5. 3. Jahn (Marburg) 5. 3. Dr. Kreutzmann 5. 3. Meinike (Oberhausen) 5. 3. Dr. Müller * 5. 3. Müller (Bayreuth) 5. 3. Reuschenbach 5. 3. Rohde 5. 3. Dr. Schäuble * 5. 3. Schmidt (Wattenscheid) 4. 3. Schröder (Wilhelminenhof) 5. 3. Dr. Solms 5. 3. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim * 4. 3. Graf Stauffenberg 5. 3. Dr. Wieczorek 5. 3. für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Peter Mitzscherling


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Sie wissen, Herr Kollege Lammert, daß die Bundesregierung bei der Herausgabe des Jahreswirtschaftsberichts bereits erklärt hat, daß sie die Wirkungen des Programms in diesen Jahreswirtschaftsbericht nicht aufnehmen werde. Insofern ist die Erklärung der Bundesregierung bei der Abgabe des Jahreswirtschaftsberichts eine Erklärung dafür, daß diese Effekte, die einer Ausrechnung bedürfen, die auch die Berücksichtigung der Finanzierung einzuschließen hat, hierin nicht enthalten sind.

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Sehr glaubhaft!)

    Meine Damen und Herren, der Bundeshaushalt 1982 und die Gemeinschaftsinitiative ergänzen einander. Im Bundeshaushalt 1982 werden Anreize im wesentlichen durch Abschreibungserleichterungen gegeben, Kern der Gemeinschaftsinitiative — dies ist oft genug betont worden — ist die Investitionszulage, die ergänzt wird durch verstärkte Kreditangebote der KfW und aus dem ERP-Sondervermögen.
    Die Begrenzung der Förderung auf einen bis zum Ende des Jahres 1982 abgesteckten Zeitraum verbinlen wir mit der Einschätzung — das ist jedenfalls unsere Hoffnung —, daß wir eine ähnliche Wirkung erzielen, wie sie die heute schon angesprochene Investitionszulage aus dem Jahre 1974/75 damals erzielt hat.
    Herr Kollege Waigel, Sie haben kürzlich eine An-frage an Herrn Staatssekretär Dr. Schlecht gestellt, die gerade die Wirksamkeit der damaligen Zulage zum Inhalt hatte. Aus der Antwort konnten Sie entnehmen, daß damals gerade am Ende des Bestellzeitraums eine extreme Steigerung der Auftragseingänge im investitionsgüterproduzierenden Bereich aus dem Inland zu verzeichnen war. Daß auch die Institute — so z. B. das Ifo-Institut — in ihren Beurteilungen dieser damaligen Maßnahmen besonders darauf hingewiesen haben, daß es ohne diese Zulagen nicht zu einer derartig positiven Entwicklung der Investitionstätigkeit des Jahres 1975 gekommen wäre, ist ja wohl inzwischen auch bekanntgeworden. Ebenso ist bekannt, daß es nicht zu dem allerseits befürchteten Auftragsloch gekommen ist. Wir erhoffen uns, daß auch die Investitionszulage, die hier beabsichtigt ist, letztlich eine ähnlich positive Entwicklung wie damals zur Folge haben wird. Sie ist — das wurde hier mit bekümmertem Unterton als ein Versäumnis angesprochen — häufig genug als eine vorgezogene Möglichkeit von Investitionen bezeichnet worden. Nun, meine Damen und Herren, warum denn nicht? Warum sollen Investitionen denn nicht vorgezogen werden? Sie haben in der Regel multiplikative Effekte, denen andere ökonomische Effekte nachwirken. Insofern also käme dies einer Initialzündung gleich, die wir uns von diesem Programm erhoffen, und hätte somit Auslöseeffekte für ein neues Wachstum.

    (Beifall bei der SPD)

    Daß diese Maßnahme dabei durch eine Vielzahl anderer Maßnahmen flankiert wird — wie Abschreibungserleichterungen, wie ausgeweitete Möglichkeiten des Verlustrücktrags —, muß man mit berücksichtigen, sich mit vor Augen halten, wenn man
    die Wirksamkeit dieser so isoliert gewerteten Gemeinschaftsinitiative ständig in Frage stellt.
    Wir meinen, daß es jetzt vor allem darauf ankommt, die Unsicherheit zu beseitigen, die sicherlich da ist; dafür zu sorgen, daß die Unsicherheit in der Wirtschaft aufhört, daß endlich positive Wirkungen eintreten können. Daran muß doch auch Ihnen liegen, meine Damen und Herren von der Opposition. Der Streit um die Finanzierung dieses zweiten investitions- und beschäftigungswirksamen Maßnahmenbündels muß im Interesse auch der Arbeitslosen schnell beendet werden.
    Die Bundesregierung und SPD und FDP haben sich für ein kurzfristiges Vorziehen der ohnehin für 1984 vorgesehenen Mehrwertsteuererhöhung entschieden — dies ist bereits betont worden —, weil sie dies im Rahmen der für Anfang 1984 beabsichtigten Erleichterungen bei der Lohn- und Einkommensteuer als eine politisch und, Herr Geißler, sozial vertretbare Lösung ansehen. Ihnen sind sicherlich Berechnungen des Bundesfinanzministeriums bekannt, welche unmittelbaren finanziellen Auswirkungen diese Mehrwertsteuererhöhung auf die Einkommen der Haushalte hat. Dies sind — ich habe die Zahlen nicht exakt verfügbar — monatlich etwa 6 DM bei Rentnerhaushalten, bei Arbeitnehmerhaushalten Beträge, die bei einer Größenordnung zwischen 15 und 23 DM monatlich liegen — aber nur, wenn diese Erhöhung voll überwälzt wird.
    Diese Lösung ist auch als ein Solidaropfer zu begreifen mit dem Ziel, über Haushaltsstrukturverbesserungen und -begrenzungen das Vertrauen in die D-Mark zu stärken, damit der Handlungsspielraum der Deutschen Bundesbank erhalten bleibt. Diesem Ziel sollte zumindest nichts entgegenstehen. Es wird nur bei voller Überwälzung zu einer einmaligen Preissteigerung kommen. Einmaleffekte, bedingt durch eine Steuererhöhung, werden das Vertrauen in die Stabilität der D-Mark nicht beeinträchtigen. Sie werden deshalb auch nicht den Zinssenkungsspielraum der Deutschen Bundesbank einengen. Wenn Sie, meine Damen und Herren von der Opposition, in diesem Zusammenhang das Vertrauen in die Stabilität der D-Mark gefährdet sehen, so muß ich Ihnen entgegenhalten, daß Sie nicht unbeteiligt daran waren, daß das Vertrauen in die Stabilität unserer Währung gefährdet worden ist. Ich erinnere an Ihre Kampagne im letzten Bundestagswahlkampf, die durch Stichworte wie „Zerrüttung der Staatsfinanzen" und „Währungsreform" angeheizt worden ist.

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Dr. Waigel [CDU/CSU]: Wir haben ja recht gehabt! Sie haben sie doch verursacht!)

    An dieser Hypothek, die auch im Ausland bekannt ist, tragen wir heute noch immer. Sie ist auch in der öffentlichen Meinung wiederzufinden, Herr Waigel.

    (Dr. Waigel [CDU/CSU]: Ein vernünftiger Mann wie Sie kann doch so etwas nicht sagen!)

    Denn es müßte Ihnen doch bekannt sein, Herr Waigel, daß eine Vielzahl von Wissenschaftlern — dar-



    Dr. Mitzscherling
    unter sind auch welche, die nicht der SPD nahestehen und die, wie ich es formulieren möchte, als Marktwirtschaftler ihren Stammbaum eher in Ihrer Nähe haben, wenn sie auch Engels heißen —, wie Herr Wolfram Engels, erklären, daß eine erhöhte Staatsverschuldung in einer konjunkturellen Situation wie der gegenwärtigen nicht das Allerschlimmste sein würde, weil man die Nachfragewirkungen von Ausgabenstreichungen in den Haushalten stets im Auge behalten müsse.

    (Dr. Unland [CDU/CSU]: Aber die Geschwindigkeit der Verschuldung! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    Das ist keine Erfindung der Sozialdemokraten. — Herr Unland, darin gebe ich Ihnen durchaus recht. Wir behalten — das möchte ich ausdrücklich betonen, damit es nicht zu Mißverständnissen kommt — die Konsolidierung des Haushalts durchaus im Auge.
    Ich habe diesen Einschub gemacht, Herr Waigel, weil es für die Staatsverschuldung offensichtlich nicht nur ökonomische, sondern auch psychologische Grenzen gibt. Wenn diese psychologischen Grenzen erst einmal erreicht sind und das Bild der öffentlichen Meinung bestimmen, dann werden sie ganz schnell zu ökonomischen Grenzen, die man nicht überschreiten kann.

    (Broll [CDU/CSU]: Glauben Sie denn, daß die psychologischen Grenzen enger als die ökonomischen Grenzen sind?)

    Wie dem auch sei, eine erhöhte Nettokreditaufnahme für Beschäftigungsprogramme ist heute tabu. Sowohl Staatsschuld als auch Staatsquote — das wissen Sie wie wir — liegen im internationalen Maßstab durchaus im Mittelfeld. Soweit das den Bund betrifft, liegen sie, auch bezogen auf die Bundesländer, durchaus im Mittelfeld. Dennoch werden wir den Konsolidierungskurs des Haushaltes selbstverständlich fortsetzen.

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Sie müssen erst einmal damit beginnen!)

    — Allerdings — gestatten Sie mir den Hinweis auf Ihren Zwischenruf — muß bei jeder Haushaltskonsolidierung die Wirkung bedacht werden, die damit bei konjunktureller Schwäche herbeigeführt wird. Man sollte sich die gesamtwirtschaftlichen Zusammenhänge derartiger Kürzungen stets vor Augen halten.

    (Beifall bei der SPD)

    Von derartigen gesamtwirtschaftlichen Zusammenhängen sind auch Sie nicht befreit.

    (Zurufe von der SPD)

    Das bedeutet, daß Haushaltsumschichtungen — ich will sie einmal so nennen — zugunsten des Investitionsbereichs im wesentlichen nur aus dem Bereich der Transferzahlungen oder aus dem Bereich der Subventionen kommen können. Wenn wir dies feststellen, dann bedeutet das, daß Kürzungen bei sozialen Geldleistungen — sie mögen bei den NichtBetroffenen so populär sein, wie sie wollen — auch
    fatale ökonomische Folgen haben, die zu bedenken sind.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Denn sie schwächen nicht nur das Einkommen von Leuten und Familien, wie Sie es beklagt haben, Herr Geißler, die zu der Gruppe mit geringem Einkommen zählen, sie dämpfen auch schlichtweg die private Nachfrage. Diese Kreise und Bürger haben nämlich in der Regel geringe Ersparnisse. Eine Kürzung auch in diesen Bereichen paßt natürlich generell nicht in die konjunkturelle Landschaft, wie das für jede Kürzung von Transferzahlungen gilt. Das heißt: schnelle Schnitte sind in einer konjunkturellen Phase wie der gegenwärtigen zu bedenken; sie können unerwünschte Konsequenzen haben.
    Denkbar ist allein eine gebremste Dynamik, eine Umschichtung von Leistungen im Wirtschaftswachstum. Wenn wir darüber sprechen, ist natürlich auch zu bedenken, daß der soziale Friede, den wir bewahren wollen, Lösungen erzwingt, die die soziale Gerechtigkeit nicht in Frage stellen.
    Auch bei Subventionen sind radikale Schnitte nicht möglich; denn ihre Gewährung hatte schließlich einmal einen Sinn. Es kommt darauf an zu prüfen, ob diese Subventionen noch in die heutige Landschaft passen. Es wird in Kürze feststellbar sein, Herr Geißler, ob Ihre Anregung, die Koalitionsfraktionen mögen vorschlagen, in welchen Bereichen sie Subventionen durchsetzen, nicht eine Klientel trifft, die eher Ihnen als den Mitgliedern der sozialliberalen Koalition nahesteht.

    (Beifall bei der SPD — Dr. Geißler [CDU/ CSU]: Schon der Denkansatz ist falsch!)

    Ich habe diese Zusammenhänge noch einmal darstellen wollen, weil von Ihnen allgemeine Kürzungen von Subventionen um 5 % vorgeschlagen worden sind.

    (Dr. Geißler [CDU/CSU]: Insgesamt!)

    — Insgesamt, aber das Wo und Wie ist offengeblieben.
    Wo Sie konkret geworden sind — das ist heute schon mehrfach gesagt worden —, dort zielen Sie auf den Bereich derer, die man zu den sozial Schwächsten zählt, ob das nun die Kranken sind — wo Sie an die Lohnfortzahlung im Krankheitsfalle herangehen wollen —, ob das die schon erwähnten Schüler von einkommensschwachen Eltern oder ob es die Arbeitslosen sind. Das sollte uns allen klar sein. Auch Sie werden sich nicht davon befreien können, Angebote zu machen — die der Bevölkerung verständlich zu machen sind — und zu sagen, wo in diesem sehr engen Bereich noch gekürzt werden könnte.
    Lassen Sie mich zum Abschluß kommen. Wir sind der Auffassung, daß diese Gemeinschaftsinitiative zu einem Erfolg führen wird, wenn sie von wirtschaftspolitischen Maßnahmen begleitet ist, die geeignet sind, die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, die Ertragssituation der Unternehmen zu verbessern und die öffentlichen Investitionen zu verstetigen.



    Dr. Mitzscherling
    Damit ist einmal die Deutsche Bundesbank angesprochen und gefordert. Sie muß den Handlungsspielraum für Zinssenkungen frühzeitig und voll ausschöpfen. Deshalb sollte die Bundesregierung weiter auf eine internationale Zinssenkungsrunde drängen, die zu einer raschen Zinssenkung führen müßte, um Attentismus überhaupt nicht erst aufkommen zu lassen. Hierzu gehören auch Absprachen zwischen den Notenbanken. Hierzu gehört ebenso, daß extreme Wechselkursschwankungen in Zukunft möglichst verhindert werden müssen. Denn derartig starke Wechselkursschwankungen schaffen nicht nur Unsicherheiten, sie belasten den Export und behindern den Aufbau von Kapazitäten der Exportwirtschaft.
    Gefordert sind in dieser schwierigen Zeit selbstverständlich auch die Tarifpartner in ihrer gesamtwirtschaftlichen Verantwortung,

    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)

    der sie gerecht zu werden haben. Dies kann nicht Lohnpause heißen; denn Löhne sind nicht nur Kosten, sondern sie bedeuten selbstverständlich auch Nachfrage. Aber es gilt, Augenmaß zu bewahren. Denn selbst ein Mehr an Aufträgen wird kurzfristig nicht zu Neueinstellungen führen, weil die Kapazitäten zum Teil unzureichend ausgelastet sind und zunächst Kurzarbeit abgebaut werden dürfte. Das heißt: die Arbeitslosigkeit bleibt weiterhin hoch, und die Arbeitsmarktprobleme werden auch auf mittlere Sicht bestehen bleiben. Das heißt weiter: wir müssen Arbeitslosigkeit abbauen, wir müssen vor allem unseren jungen Menschen eine Perspektive für die Zukunft geben.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Wir brauchen Ausbildungsplätze für sie. Wir fordern die ausbildende Wirtschaft, wir fordern die Unternehmen auf, diese Ausbildungsplätze bereitzustellen.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Denn dies werden die Fachkräfte von morgen sein, die dann dringend benötigt werden und für die dann nicht mehr — auch nicht ersatzweise — Ausländer zur Verfügung stehen. Für diese jungen Menschen, meine Damen und Herren, werden gerade in den nächsten Jahren Hunderttausende von Arbeitsplätzen gebraucht. Wir aber haben diese Verpflichtung. Wir dürfen unsere jungen Menschen, unsere Jugend, nicht enttäuschen; denn sie soll eine sichere Zukunft vor Augen haben.
    Meine Damen und Herren, die Maßnahmen der Operation '82 und die der Gemeinschaftsinitiative werden 1983 greifen. Unsere Strategie geht über das Jahr 1983 hinaus. Ab 1984 wird das Mehrwertsteueraufkommen für die Finanzierung einer Lohn- und Einkommensteuerentlastung verwendet. Dies wird die private Nachfrage stärken, wird die Absatzerwartungen verbessern und erneut Investitionsanreize bieten.

    (Dr. Geißler [CDU/CSU]: Was machen Sie mit den heimlichen Steuererhöhungen?)



Rede von Heinrich Windelen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Herr Abgeordneter, würden Sie bitte zum Schluß kommen.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Peter Mitzscherling


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Ja. — Damit ist keinesfalls alles getan. Bei dieser Bereinigung, bei dieser Konstruktionsänderung im Einkommensteuer- und Lohnsteuerbereich wird an derartige Überlegungen zu denken sein.
    Wir stehen in einem Jahrzehnt mit gewaltigen Aufgaben. Viele Arbeitsplätze müssen geschaffen werden. Arbeitszeitverkürzungen werden sicherlich helfen. Auch der Staat wird gefordert bleiben, weitere mittelfristig wirksame Maßnahmen zu entwikkeln. Daran wird auch eine von uns allen erhoffte wirtschaftliche Wiederbelebung, die wir für das zweite Halbjahr dieses Jahres erwarten, nichts ändern. Das künftige Wachstum wird auch stets „flankierend" zu beeinflussen sein.

    (Kolb [CDU/CSU]: Verbesserung des Eigenkapitals!)

    Arbeits- und Ausbildungsplätze schaffen zu helfen, die Arbeitslosigkeit abzubauen und Perspektiven durch eine qualifizierte Berufsausbildung zu bieten, wird für alle — vor allem für uns Sozialdemokraten — die zentrale politische Herausforderung dieses Jahrzehnts sein. Wir werden ihr begegnen.

    (Beifall bei der SPD)

    Aber auch Sie, meinen Damen und Herren von der Opposition, werden sich dieser Herausforderung nicht entziehen können. — Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)