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    Plenarprotokoll 9/88 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 88. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 4. März 1982 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abg. Dr. Müller-Emmert 5257 A Abweichung von der Geschäftsordnung 5257 B Beratung des Jahresgutachtens 1981/82 des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung — Drucksache 9/1061 — in Verbindung mit Beratung des Jahreswirtschaftsberichts 1982 der Bundesregierung — Drucksache 9/1322 — in Verbindung mit Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über steuerliche und sonstige Maßnahmen für Arbeitsplätze, Wachstum und Stabilität (Beschäftigungsförderungsgesetz) — Drucksache 9/1400 — Dr. Graf Lambsdorff, Bundesminister BMWi 5257C, 5345 B Dr. Waigel CDU/CSU 5265 A Roth SPD 5271 C Gattermann FDP 5275 C Dr. Geißler CDU/CSU 5278 B Dr. Ehrenberg, Bundesminister BMA . 5284 B Cronenberg FDP 5287 A Dr. Mitzscherling SPD 5289 C Kiep CDU/CSU 5293 D Dr. von Dohnanyi, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg . . 5317 C Dr. Schwarz-Schilling CDU/CSU . . . 5322 B Genscher, Bundesminister AA 5326 A Gobrecht SPD 5329 B Hauser (Krefeld) CDU/CSU 5332 C Rentrop FDP 5334 B Dr. Spöri SPD 5335 D Frau Will-Feld CDU/CSU 5339 B Dr. Jens SPD 5340 D Kittelmann CDU/CSU 5343 A Vizepräsident Windelen 5283 C, 5298 C Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu dem Gesetz über eine Volks-, Berufs-, Wohnungs- und Arbeitsstättenzählung (Volkszählungsgesetz 1983) — Drucksache 9/1350 — Schmidhuber, Minister des Freistaates Bayern 5317A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 20. Mai 1980 über die Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis — Drucksache 9/1363 Dr. von Geldern CDU/CSU 5348 B Grunenberg SPD 5349 D Bredehorn FDP 5350 D II Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 88. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. März 1982 Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Protokoll vom 10. Dezember 1981 zum Nordatlantikvertrag über den Beitritt Spaniens — Drucksache 9/1362 — Handlos CDU/CSU 5351 D Schmidt (Würgendorf) SPD 5353 B Jung (Kandel) FDP 5353 D Frau Dr. Hamm-Brücher, Staatsminister AA 5355 B Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu der Vereinbarung vom 18. Mai 1981 zur Änderung des Unterzeichnungsprotokolls zum Zusatzabkommen vom 3. August 1959 zu dem Abkommen zwischen den Parteien des Nordatlantikvertrages über die Rechtsstellung ihrer Truppen hinsichtlich der in der Bundesrepublik Deutschland stationierten ausländischen Truppen — Drucksache 9/1032 — Beschlußempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses — Drucksache 9/1356 — 5355 D Erste Beratung des von den Abgeordneten Magin, Schulte (Unna), Schmidt (Kempten), Stutzer, Frau Dr. Hartenstein und Genossen eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Tierschutzgesetzes — Drucksache 9/1170 -- 5356 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur dritten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1981 hier: Haushaltsgesetz 1981 — Drucksachen 9/541, 9/1345 — . . . . 5356 B Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1981 bei Kap. 08 09 Tit. 682 01 — Zuschuß an die Bundesmonopolverwaltung für Branntwein —— Drucksachen 9/1174, 9/1324 — . . . . 5356C Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1981 bei Kap. 11 11 Tit. 643 01— Kosten der Kriegsopferfürsorge (ausgenommen Darlehen) aufgrund des Bundesversorgungsgesetzes sowie entsprechende Leistungen aufgrund des Häftlingshilfegesetzes, des Gesetzes über die Unterhaltsbeihilfe für Angehörige von Kriegsgefangenen und des Gesetzes über die Entschädigung für Opfer von Gewalttaten —— Drucksachen 9/1233, 9/1325 — . . . . 5356C Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1981 bei Kap. 14 12 Tit. 643 01— Ersatzleistungen für Wege- und Straßenschäden - - Drucksachen 9/1177, 9/1326 — . . . . 5356 D Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1981 bei Kap. 27 02 Tit. 642 21 (Förderung des Besuchsreiseverkehrs) — Drucksachen 9/1213, 9/1327 — . . . . 5356 D Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1981 bei Kap. 32 05 Tit. 575 02 — Zinsen für Bundesschatzbriefe —— Drucksachen 9/1234, 9/1328 — . . . . 5356 D Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1981 bei a) Kap. 11 12 Tit. 616 31 — Zuschuß an die Bundesanstalt für Arbeit (BA) — b) Kap. 11 12 Tit. 68101 — Arbeitslosenhilfe — c) Kap. 11 12 Tit. 68141 — Leistungen für die Teilnahme von Aussiedlern, Asylberechtigten und Kontingentflüchtlingen an Deutschlehrgängen —— Drucksachen 9/1160, 9/1329 — . . . . 5357 A Fragestunde — Drucksache 9/1386 vom 26. Februar 1982 — Verstoß gegen das Bundesberggesetz durch Sonderregelungen bei der Förderzinsberechnung für Erdöl und Erdgas; Berücksichtigung der niedersächsischen Einnahmen beim Länderfinanzausgleich MdlAnfr 65, 66 26.02.82 Drs 09/1386 Dr. Jens SPD Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 88. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. März 1982 III Antw PStSekr Grüner BMWi 5298 D, 5299 A, B, C, D, 5300 A, C, D, 5301 A, B, C, D ZusFr Dr. Jens SPD 5299 A, B, 5300 C ZusFr Freiherr von Schorlemer CDU/CSU . . . 5299B, 5301 C ZusFr Broll CDU/CSU 5299 C, 5301 D ZusFr Auch SPD 5299D, 5300 C ZusFr Kiep CDU/CSU 5300 D ZusFr Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU . . . 5301A ZusFr Franke CDU/CSU 5301 A ZusFr Sielaff SPD 5301 B ZusFr Menzel SPD 5301 B Rückkehr eines am 2. Februar 1982 geflüchteten Grenzsoldaten in die DDR MdlAnfr 2, 3 26.02.82 Drs 09/1386 Dr. Voss CDU/CSU Antw StSekr Spangenberg BMB . 5302A, B, C, D, 5303A ZusFr Dr. Voss CDU/CSU . . . 5302 B, D, 5303A ZusFr Lintner CDU/CSU 5302 C Behandlung des bolivianischen Konsulats in Hamburg angesichts der Verpflichtungen aus der Wiener Konvention MdlAnfr 16 26.02.82 Drs 09/1386 Dr. Hennig CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA . . . . 5303B, D ZusFr Dr. Hennig CDU/CSU 5303C, D Beurteilung der Wahlen vom 12. Februar 1982 in El Salvador MdlAnfr 17 26.02.82 Drs 09/1386 Dr. Hennig CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA . . 5304 A, B, C, D ZusFr Dr. Hennig CDU/CSU 5304 B, C ZusFr Herterich SPD 5304 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 5304 D Ergebnisse der jüngsten Schmidt-Breschnew-Gespräche über Menschenrechte und Verbesserung der Ausreisemöglichkeiten für Deutsche in der Sowjetunion MdlAnfr 18, 19 26.02.82 Drs 09/1386 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA . . . 5305A, B, C, D, 5306 A, B, C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 5305 A, B, 5306A, B ZusFr Herterich SPD 5305 C ZusFr Stiegler SPD 5305 C ZusFr Lintner CDU/CSU 5305D, 5306 C ZusFr Lorenz CDU/CSU 5306 B Protest von Präsident Reagan und Papst Johannes Paul II. gegen unseriöse Berichte der „Welt am Sonntag" MdlAnfr 21 26.02.82 Drs 09/1386 Dr. Nöbel SPD Antw StMin Dr. Corterier AA . . . 5306D, 5307 A ZusFr Dr. Nöbel SPD 5306 D Lagerung von amerikanischem Nervengas in der Bundesrepublik Deutschland MdlAnfr 22 26.02.82 Drs 09/1386 Sielaff SPD Antw StMin Dr. Corterier AA . . . 5307 A, C, D, 5308 A, B, C, D ZusFr Sielaff SPD 5307C, 5308 C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 5307 D ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . . 5307 D ZusFr Leuschner SPD 5308 A ZusFr Dr. Soell SPD 5308 B ZusFr Stiegler SPD 5308 C ZusFr Frau Blunck SPD 5308 D ZusFr Peter (Kassel) SPD 5308 D Ausrüstung der in der Bundesrepublik Deutschland stationierten US-Streitkräfte mit Nervengas und dessen Lagerung auf deutschem Gebiet MdlAnfr 23, 24 26.02.82 Drs 09/1386 Frau Schmidt (Nürnberg) SPD Antw StMin Dr. Corterier AA . . 5309 A, B, C, D, 5310 A, B ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 5309 A, B, C, D ZusFr Sielaff SPD 5310A ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 5310A ZusFr Frau Hürland CDU/CSU 5310 B Fortsetzung der Wattenmeergespräche mit Dänemark und den Niederlanden MdlAnfr 72 26.02.82 Drs 09/1386 Frau Blunck SPD Antw PStSekr Gallus BML . . 5310 C, D, 5311A, B ZusFr Frau Blunck SPD 5310D, 5311A ZusFr Leuschner SPD 5311A ZusFr Sielaff SPD 5311B Bereitstellung zusätzlicher Mittel für die Dorfsanierung und für Investitionen im ländlichen Raum MdlAnfr 73, 74 26.02.82 Drs 09/1386 Funk (Gutenzell) CDU/CSU IV Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 88. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. März 1982 Antw PStSekr Gallus BML 5311 C, D, 5312 A, B, C, D, 5313 A, B, C, D, 5314 A, B, C, D ZusFr Funk (Gutenzell) CDU/CSU . . . 5311D, 5312A, 5313B, C ZusFr Eigen CDU/CSU . . . . 5312 A, B, 5313 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 5312 B ZusFr Kolb CDU/CSU 5312 C ZusFr Stiegler SPD 5312 D ZusFr Frau Hürland CDU/CSU 5312 D ZusFr Susset CDU/CSU 5313 C ZusFr Horstmeier CDU/CSU 5314 A ZusFr Franke CDU/CSU 5314A ZusFr Müller (Schweinfurt) SPD . . . 5314 B ZusFr Herberholz SPD 5314C ZusFr Dr. Bötsch CDU/CSU 5314 D ZusFr Jagoda CDU/CSU 5314 D Auswirkungen der belgischen und dänischen Abwertungen auf die EG-Agrarmindestpreise MdlAnfr 75, 76 26.02.82 Drs 09/1386 Eigen CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML . . . . 5315 A, B, C, D, 5316A ZusFr Eigen CDU/CSU 5315 A, C, D ZusFr Horstmeier CDU/CSU 5316A Aufstockung der Sozialleistungen für arbeitslose Ernährer von Familien durch Umschichtungen bei den Leistungen nach dem Arbeitsförderungsgesetz MdlAnfr 77, 78 26.02.82 Drs 09/1386 Keller CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA . . . . 5316B, D ZusFr Keller CDU/CSU 5316C Nächste Sitzung 5357 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 5359* A Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 88. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. März 1982 5257 88. Sitzung Bonn, den 4. März 1982 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Abelein 5. 3. Dr. van Aerssen * 5. 3. Dr. Ahrens * 5. 3. Amling 5. 3. Antretter 5. 3. Böhm (Melsungen) * 4. 3. Frau Dr. Däubler-Gmelin 5. 3. Dallmeyer 5. 3. Eickmeyer * 4. 3. Dr. Enders * 5. 3. Feinendegen 5. 3. Dr. Feldmann 5. 3. Frau Fuchs 5. 3. Dr. Haussmann 5. 3. Frau Dr. Hellwig 5. 3. Dr. Hirsch 5. 3. Frau Huber 5. 3. Dr. Hubrig 5. 3. Jahn (Marburg) 5. 3. Dr. Kreutzmann 5. 3. Meinike (Oberhausen) 5. 3. Dr. Müller * 5. 3. Müller (Bayreuth) 5. 3. Reuschenbach 5. 3. Rohde 5. 3. Dr. Schäuble * 5. 3. Schmidt (Wattenscheid) 4. 3. Schröder (Wilhelminenhof) 5. 3. Dr. Solms 5. 3. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim * 4. 3. Graf Stauffenberg 5. 3. Dr. Wieczorek 5. 3. für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Herbert Ehrenberg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Seiters, über solch einen Zwischenruf sollten wir uns im Emsland zur Faschingszeit unterhalten!

    (Zuruf von der CDU/CSU)

    Alles, was ich hier gesagt habe, betrifft ausschließlich konkret und einzeln Anträge der Bundesratsmehrheit zum Haushaltsstrukturgesetz. Vielleicht sprechen Sie der Bundesratsdrucksache die Glaubwürdigkeit ab; wenn Sie das wollen, ist das Ihre Sache. Ich muß mich an diese Texte halten. Wir haben zu meinem großen Bedauern einen Teil davon im Vermittlungsverfahren übernehmen müssen, weil sonst das Haushaltsstrukturgesetz gescheitert wäre.

    (Zuruf des Abg. Kolb [CDU/CSU])

    Herr Geißler, Sie haben so breit über die Situation der Rentner gesprochen und kritisiert, daß die Rentner, wie Sie sagen, gleich viermal zu Kasse gebeten werden. Auch hier lohnt sich ein Blick in die berühmt-berüchtigte Bundesratsdrucksache 363/81. Dort hat die CSU/CDU-Bundesratsmehrheit gefordert, bereits 1982, also bei der jetzt laufenden Rentenanpassung, einen Krankenversicherungsbeitrag zu Lasten der Rentner von 2 bis 3 % einzuführen, statt die Renten, wie wir es schon beschlossen hatten, um 5,76 % zu erhöhen. Wenn Sie selber schon für das Jahr 1982 2 bis 3 % fordern, werden Sie uns ja



    Bundesminister Dr. Ehrenberg
    wohl nicht kritisieren können, wenn wir 1 % ab 1984 einführen.

    (Zustimmung bei der SPD — Dr. Geißler [CDU/CSU]: Aber doch nicht zur Finanzierung!)

    Weniger wahrheitsgemäß, als Sie mit den Fakten umgegangen sind, kann man es nicht mehr tun.

    (Dr. Geißler [CDU/CSU]: Aber doch nicht zur Finanzierung dieses Programms!)

    — Sie haben beantragt, die Rentenanpassung um 2 bis 3 % schon im Jahre 1982 zu vermindern. Es ist der Redlichkeit halber notwendig, das hier zu sagen. Sie sollten hier nicht einen großen Rundumschlag der Kritik führen, sondern Sie sollten sich kritisch an den Anträgen der sieben CSU/CDU-regierten Länder messen lassen. Das ist es, was in diesem Hause auf den Tisch muß.

    (Beifall bei der SPD — Kolb [CDU/CSU]: Machen Sie eine solide Politik!)

    — Das ist leider gar keine solide Politik, genauso wenig, wenn Herr Geißler hier massiv den Vorwurf erhebt, daß wir mit unseren Sparvorschlägen nur die Kleinen und nicht die Großen erfassen würden. Wer hat denn im Bundesrat, im Vermittlungsausschuß dafür gesorgt, daß die Steuerbegünstigung von Veräußerungsgewinnen, die wir einschränken wollten, wieder voll erhalten geblieben ist? Wer hat denn dafür gesorgt, daß die Mehrwertsteuer bei der Anschaffung von Betriebs-Pkw so geblieben ist, wie sie ist? Wir doch wohl nicht, sondern die Bundesratsmehrheit, Herr Geißler! Ich bitt' Sie sehr, diese 71 Seiten Anträge nachzulesen, bevor Sie das nächste Mal über unsere und Ihre Politik reden.

    (Beifall bei der SPD — Kolb [CDU/CSU]: Und jetzt geben Sie 10 % Zulagen! Das ist eine tolle Politik! — Dr. Geißler [CDU/CSU]: Sie können doch die Leute nicht bestrafen, die investieren!)

    Dann haben Sie behauptet, wenn man nur Ihre Vorschläge von 1975 aufgenommen hätte, ginge es besser, und Sie haben die Bundesregierung der Untätigkeit bezichtigt. Vielleicht darf ich daran erinnern — Sie können jede Zahl davon nachprüfen —: Wir haben hier 1977 das Zukunftsinvestitionsprogramm in der Größenordnung von 20 Milliarden DM beschlossen. Von 1977 bis 1980 ist die Zahl der Arbeitsplätze in der Bundesrepublik um eine volle Million erhöht worden. Das war das Ergebnis unserer Politik des Zukunftsinvestitionsprogramms.

    (Beifall bei der SPD — Franke [CDU/CSU]: Daher die 2 Millionen Arbeitslosen! — Dr. Geißler [CDU/CSU]: Woher kommen denn die Arbeitslosen?)

    Der zweite, viel weitergehende wirtschaftliche Einbruch hat uns dann wieder zurückgeworfen. Dabei wissen Sie auch, daß jedes Jahr allein auf Grund des Bevölkerungsaufbaus rund 200 000 junge Menschen mehr an den Arbeitsmarkt kommen, als gleichzeitig Menschen aus den geburtenschwachen
    Jahrgängen des Ersten Weltkrieges das Rentenalter erreichen.

    (Lemmrich [CDU/CSU]: Das wissen wir doch schon lange!)

    Das hat uns vor große Aufgaben gestellt.

    (Lemmrich [CDU/CSU]: Die können Sie nicht lösen!)

    — Wenn Sie dran wären, würde gar nichts gelöst. Dann hätten wir so viele Arbeitslose wie in Großbritannien, nämlich mehr als 3 Millionen.

    (Beifall bei der SPD)

    Es ist doch der Ministerpräsident von Bayern gewesen, der nach Rückkehr von seiner Reise nach Großbritannien gesagt hat: „Ich bin der deutsche Thatcher. Wenn ich an die Regierung komme, mache ich das wie meine Freundin Maggie." Sonst hat das in diesem Lande ja wohl keiner gesagt.

    (Dr. Meyer zu Bentrup [CDU/CSU]: Das glauben Sie doch selber nicht! — Sauter [Epfendorf] [CDU/CSU]: Neues fällt Ihnen nicht mehr ein! — Weiterer Zuruf von der CDU/CSU: Das stimmt j a nicht!)

    — Das stimmt sehr exakt.
    Meine Damen und Herren, heute, zur gleichen Zeit, in der diese Debatte stattfindet, tagen die Arbeitsminister der OECD in Paris über das Problem „Beschäftigungspolitik in der OECD". Dort werden die beiden Denkschulen, die Wolfgang Roth hier genannt hat, mit praktischen Ergebnissen aufeinanderprallen: die angelsächsische und die österreichische. In Österreich ist mit Erfolg eine vernünftige, Stabilität und Wachstum in gleicher Weise berücksichtigende Politik gemacht worden — mit sehr viel niedrigeren Arbeitslosenquoten als anderswo in Europa. Auch wenn Sie es nicht gerne hören: Trotz aller Schwierigkeiten liegt die Bundesrepublik Deutschland bei den Preisen wie bei den Arbeitslosenzahlen auf dem günstigsten Platz, gleich nach Luxemburg, Österreich und der Schweiz. Das heißt ja wohl auch deutlich, daß es nicht die Ursachen hier im Lande allein gewesen sein können, wenn die Dinge überall in Europa sehr viel schlechter sind als bei uns.

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Sauter [Epfendorf] [CDU/CSU]: Die Arbeitslosen können das nicht mehr hören!)

    Meine Damen und Herren, ob Sie das hören können oder nicht:

    (Zuruf von der CDU/CSU: Das stört Sie nicht!)

    Da es Fakten sind, muß man, wenn Sie schon nicht zuhören, wenigstens der deutschen Öffentlichkeit sagen, wie die Dinge richtig sind, daß sie nicht so sind, wie Herr Geißler sie hier verzerrt dargestellt hat.

    (Beifall bei der SPD — Kolb [CDU/CSU]: Sie betätigen sich als Märchenerzähler!)

    — Nein, Sie können auch einen Blick nach Niedersachsen werfen, wo die Regierung des Bundeslandes mit der höchsten Arbeitslosenquote unter allen elf Bundesländern — makabrerweise gleichzeitig noch



    Bundesminister Dr. Ehrenberg
    des einzigen „OPEC-Staates" unter den Bundesländern, weil Niedersachsen über eigene Erdöl- und Erdgasvorkommen verfügt — erst nach monatelangem Drängen der Sozialdemokraten, die ein konkretes, das Programm der Bundesregierung wirksam unterstützendes Beschäftigungsprogramm erarbeitet hatten — ein 500-Millionen-Programm, zu finanzieren aus zusätzlichen Einnahmen aus der Förderung des Erdöls und des Erdgases —, jetzt gerade 227 Millionen — etwa die Hälfte — beschlossen hat. Aber Herr Albrecht ist anscheinend immer noch dabei, das Beschäftigungsprogramm der Bundesregierung im Bundesrat blockieren zu wollen.
    Ich möchte hier in aller Öffentlichkeit sagen: Die niedersächsische Landesregierung kann es noch weniger als jede andere verantworten, zu einem Beschäftigungsprogramm der Bundesregierung nein zu sagen. — Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der SPD — Zurufe von der CDU/ CSU: War das alles? — Die Wahlversammlung ist zu Ende! — Eine schwache Vorstellung! — Jeder tut, was er kann!)



Rede von Heinrich Windelen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Ich erteile dem Abgeordneten Cronenberg das Wort.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dieter-Julius Cronenberg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine verehrten Damen! Meine Herren! Der Kollege Geißler hat sich von hier aus die Bemerkung erlaubt, niemand würde dieses Programm der Bundesregierung loben, für richtig befinden, für vernünftig halten; alle würden es für schlecht halten.

    (Broll [CDU/CSU] Wollen Sie denn niemand sein?)

    Ich möchte darauf aufmerksam machen,

    (Kroll-Schlüter [CDU/CSU): Daß Sie auch

    dazugehören!)
    Herr Kollege Geißler, daß sowohl Herr Vetter wie Herr Rodenstock wie nicht wenige Kollegen aus Ihrer Fraktion, Kollegen, die ich sehr schätze, wie Ministerpräsidenten, die sich Ihrer Partei zugehörig fühlen und ihr angehören, eine völlig andere Beurteilung der vorliegenden gesetzlichen Maßnahmen getroffen haben,

    (Zuruf von der CDU/CSU: Wer denn?)

    und ich bin für diese andere Beurteilung auch außerordentlich dankbar.
    Sie haben — auf eine Kurzformel gebracht — gesagt: richtige Schritte in die richtige Richtung, vieles Vernünftige, vieles Unterstützenswerte — allerdings Bedenken bei einigen Finanzierungsvorschlägen, Herr Kollege Geißler, wir haben dieser Bewertung nur weniges hinzuzufügen, und auf das wenige werde ich eingehen.
    Dies ist kein Beschäftigungsprogramm im herkömmlichen Sinne und sollte es auch nicht sein. Es ist vielmehr — und das steht j a auch auf der Vorlage, die auf Ihren Plätzen liegt — der Entwurf eines Gesetzes über steuerliche und sonstige Maßnahmen für Arbeitsplätze, Wachstum und Stabilität.
    Meine Damen und Herren, diese Beschreibung sagt auch aus, daß diese Bundesregierung und die sie tragenden Fraktionen nicht Arbeit und Beschäftigung verteilen können und wollen — es sei denn, an einige Ministerialbeamte —, sondern lediglich mit den ihnen gegebenen Möglichkeiten dafür zu sorgen haben, daß der Rahmen, in dem gearbeitet werden kann, stimmt. Hier haben wir uns bemüht, Vernünftiges zu tun.
    Ich möchte deswegen auch darauf hinweisen, daß die vorliegenden Maßnahmen nicht isoliert zu betrachten sind. Sie sind im Anschluß an die Maßnahmen ergriffen worden, die wir bei der „Operation '82" getroffen haben. Sie sind also als ergänzend, begleitend, zusätzlich zu bewerten.
    Deswegen muß man — auch Sie, Herr Kollege Geißler, sind dazu verpflichtet — nicht eine isolierte Bewertung dessen vornehmen, was Ihnen vorliegt, sondern Sie müssen all dies auf dem Hintergrund dessen beurteilen, was in der „Operation '82" geschehen ist. Ich wiederhole es stichwortartig: äußerste Sparsamkeit im Haushalt, Kürzung von konsumtiven Ausgaben, Überprüfung von Mißbräuchen und Wildwuchs im Sozialbereich, Beschränkung der Nettokreditaufnahme , keine Steuererhöhungen im Jahre 1982, auch in Zukunft keine Steigerung der Steuerlastquote, Begrenzung der Abgabenquote und — das ist das Entscheidende — Verbesserung unserer Wettbewerbsfähigkeit.
    Sie haben mit Recht festgestellt, Herr Geißler, daß die Arbeitslosigkeit nicht über Nacht auf uns hereingebrochen ist. Sie haben mit Recht festgestellt, daß es in unserer Wirtschaft strukturelle Verwerfungen gibt und wir verpflichtet sind, technologisch an der Spitze der Entwicklung zu stehen, wenn wir als Höchstlohnland und Land mit höchster sozialer Sicherheit uns im internationalen Wettbewerb bewähren wollen. Und welches Land ist mehr verpflichtet, sich im internationalen Wettbewerb zu bewähren, als die Volkswirtschaft der Bundesrepublik Deutschland, die exportabhängigste Wirtschaft der Welt!
    Genau auf diesem Hintergrund haben wir unsere Maßnahmen in der „Operation '82" und auch jetzt getroffen. Wir haben dafür gesorgt, daß die Wettbewerbsbedingungen für unsere Wirtschaft verbessert
    werden. (Beifall bei der FDP)

    Dabei wissen wir sehr wohl zwischen den Kosten, die unsere Wettbewerbsfähigkeit bestimmen und die wir beeinflussen können, und jenen Kosten zu unterscheiden, die wir eben nicht beeinflussen können. Zu den letzteren gehört z. B. der Preis für Rohöl und andere Rohstoffe. Wir können diese Preise nur indirekt beeinflussen, indem wir z. B. soviel wie möglich Energie sparen und die alternativen Energiearten, insbesondere die Atomenergie, in verantwortlichem Maße nutzen.
    Aber, Herr Kollege Geißler, für die richtige Analyse unserer Situation, für die richtige Bewertung unserer Strukturprobleme kann nicht oft genug wiederholt werden, daß Mitursache für unsere Kostenverschlechterung die Steigerung der Soziallastquote von 20 % im Jahr 1960 auf 30 % im Jahr 1980 ist. Diese



    Cronenberg
    Steigerung der Soziallastquote ist nicht primär das Ergebnis der sozialliberalen Koalition seit 1969, sondern weitestgehend das Ergebnis der Großen Koalition.
    Ich erinnere stichwortartig an die Erhöhung der Rentenversicherungsbeiträge von 14 auf 18 % unter Franz Josef Strauß und Katzer; diese Erhöhung wurde nicht von der sozialliberalen Koalition vorgenommen. Ich erinnere Sie an die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall — hier oft genug zitiert —, wo Sie mitverantwortlich sind. Sie haften eben auch für diese Kostensteigerung.

    (Beifall bei der FDP — Zurufe von der CDU/CSU)

    Man kann sich nicht hier hinstellen und die Strukturschwäche unserer Wirtschaft beklagen, man kann sich nicht hier hinstellen und erklären, unsere Wettbewerbsfähigkeit habe gelitten, wenn man selber dafür verantwortlich ist und Sie in Ihrer Rede nicht einen Änderungsvorschlag machen.

    (Beifall bei der FDP)

    Meine Damen und Herren, verehrte Kollegen, wenn Herr Kollege Geißler hier sogar sozusagen beklagt, daß wir im Sozialbereich Einschnitte vorgenommen haben, dann muß ich sagen: Entschuldigung, Sie, Herr Kollege Geißler, haben die Problematik nicht erkannt. Unsere Probleme liegen an anderer Stelle.

    (Beifall bei der FDP)

    Nichts schafft mehr Arbeit als Arbeit. Japan ist ein Beispiel dafür. Wenn wir die Voraussetzung für mehr Arbeit schaffen und mehr arbeiten, dann ist dies der richtige Weg.

    (Beifall bei der FDP)

    Wir haben von der Wende gesprochen. Wir bekennen uns zu dieser Trendwende. Wir haben unser Stück dazu beigetragen, diese Wende herbeizuführen. Alle getroffenen Maßnahmen, sowohl die von 1982 als auch die Maßnahmen, die Ihnen heute als Entwurf vorliegen, dienen dieser Trendwende. Ich bin überzeugt, wir werden z. B. hinsichtlich der Soziallastquote ein Stück weiterkommen. Sie wird sinken. Das wird mehr Wettbewerbsfähigkeit schaffen.
    Mit großem Recht haben Sie festgestellt, daß die Bevölkerung im Lande bereit ist, Opfer zu bringen. Sie haben die Frage gestellt: Wofür? Die Leute draußen wissen, wofür sie das Opfer erbringen: damit in diesem Land die Voraussetzungen für Arbeit und Leistung stimmen. Das ist der Grundsatz, unter dem wir angetreten sind und den wir durchgesetzt haben.

    (Beifall bei der FDP)

    Deswegen möchte ich noch einmal in Ihre Erinnerung zurückrufen, was wir getan haben: Wir haben die Möglichkeiten für Investitionen durch eine Zulage verbessert. Mit Ihrem verschrotteten Baukran kann man nicht wettbewerbsfähig sein. Im Gegenteil!

    (Beifall bei der FDP und der SPD)