Rede:
ID0908801800

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 8
    1. Ich: 1
    2. erteile: 1
    3. das: 1
    4. Wort: 1
    5. dem: 1
    6. Abgeordneten: 1
    7. Dr.: 1
    8. Geißler.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 9/88 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 88. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 4. März 1982 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abg. Dr. Müller-Emmert 5257 A Abweichung von der Geschäftsordnung 5257 B Beratung des Jahresgutachtens 1981/82 des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung — Drucksache 9/1061 — in Verbindung mit Beratung des Jahreswirtschaftsberichts 1982 der Bundesregierung — Drucksache 9/1322 — in Verbindung mit Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über steuerliche und sonstige Maßnahmen für Arbeitsplätze, Wachstum und Stabilität (Beschäftigungsförderungsgesetz) — Drucksache 9/1400 — Dr. Graf Lambsdorff, Bundesminister BMWi 5257C, 5345 B Dr. Waigel CDU/CSU 5265 A Roth SPD 5271 C Gattermann FDP 5275 C Dr. Geißler CDU/CSU 5278 B Dr. Ehrenberg, Bundesminister BMA . 5284 B Cronenberg FDP 5287 A Dr. Mitzscherling SPD 5289 C Kiep CDU/CSU 5293 D Dr. von Dohnanyi, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg . . 5317 C Dr. Schwarz-Schilling CDU/CSU . . . 5322 B Genscher, Bundesminister AA 5326 A Gobrecht SPD 5329 B Hauser (Krefeld) CDU/CSU 5332 C Rentrop FDP 5334 B Dr. Spöri SPD 5335 D Frau Will-Feld CDU/CSU 5339 B Dr. Jens SPD 5340 D Kittelmann CDU/CSU 5343 A Vizepräsident Windelen 5283 C, 5298 C Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu dem Gesetz über eine Volks-, Berufs-, Wohnungs- und Arbeitsstättenzählung (Volkszählungsgesetz 1983) — Drucksache 9/1350 — Schmidhuber, Minister des Freistaates Bayern 5317A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 20. Mai 1980 über die Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis — Drucksache 9/1363 Dr. von Geldern CDU/CSU 5348 B Grunenberg SPD 5349 D Bredehorn FDP 5350 D II Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 88. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. März 1982 Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Protokoll vom 10. Dezember 1981 zum Nordatlantikvertrag über den Beitritt Spaniens — Drucksache 9/1362 — Handlos CDU/CSU 5351 D Schmidt (Würgendorf) SPD 5353 B Jung (Kandel) FDP 5353 D Frau Dr. Hamm-Brücher, Staatsminister AA 5355 B Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu der Vereinbarung vom 18. Mai 1981 zur Änderung des Unterzeichnungsprotokolls zum Zusatzabkommen vom 3. August 1959 zu dem Abkommen zwischen den Parteien des Nordatlantikvertrages über die Rechtsstellung ihrer Truppen hinsichtlich der in der Bundesrepublik Deutschland stationierten ausländischen Truppen — Drucksache 9/1032 — Beschlußempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses — Drucksache 9/1356 — 5355 D Erste Beratung des von den Abgeordneten Magin, Schulte (Unna), Schmidt (Kempten), Stutzer, Frau Dr. Hartenstein und Genossen eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Tierschutzgesetzes — Drucksache 9/1170 -- 5356 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur dritten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1981 hier: Haushaltsgesetz 1981 — Drucksachen 9/541, 9/1345 — . . . . 5356 B Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1981 bei Kap. 08 09 Tit. 682 01 — Zuschuß an die Bundesmonopolverwaltung für Branntwein —— Drucksachen 9/1174, 9/1324 — . . . . 5356C Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1981 bei Kap. 11 11 Tit. 643 01— Kosten der Kriegsopferfürsorge (ausgenommen Darlehen) aufgrund des Bundesversorgungsgesetzes sowie entsprechende Leistungen aufgrund des Häftlingshilfegesetzes, des Gesetzes über die Unterhaltsbeihilfe für Angehörige von Kriegsgefangenen und des Gesetzes über die Entschädigung für Opfer von Gewalttaten —— Drucksachen 9/1233, 9/1325 — . . . . 5356C Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1981 bei Kap. 14 12 Tit. 643 01— Ersatzleistungen für Wege- und Straßenschäden - - Drucksachen 9/1177, 9/1326 — . . . . 5356 D Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1981 bei Kap. 27 02 Tit. 642 21 (Förderung des Besuchsreiseverkehrs) — Drucksachen 9/1213, 9/1327 — . . . . 5356 D Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1981 bei Kap. 32 05 Tit. 575 02 — Zinsen für Bundesschatzbriefe —— Drucksachen 9/1234, 9/1328 — . . . . 5356 D Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1981 bei a) Kap. 11 12 Tit. 616 31 — Zuschuß an die Bundesanstalt für Arbeit (BA) — b) Kap. 11 12 Tit. 68101 — Arbeitslosenhilfe — c) Kap. 11 12 Tit. 68141 — Leistungen für die Teilnahme von Aussiedlern, Asylberechtigten und Kontingentflüchtlingen an Deutschlehrgängen —— Drucksachen 9/1160, 9/1329 — . . . . 5357 A Fragestunde — Drucksache 9/1386 vom 26. Februar 1982 — Verstoß gegen das Bundesberggesetz durch Sonderregelungen bei der Förderzinsberechnung für Erdöl und Erdgas; Berücksichtigung der niedersächsischen Einnahmen beim Länderfinanzausgleich MdlAnfr 65, 66 26.02.82 Drs 09/1386 Dr. Jens SPD Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 88. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. März 1982 III Antw PStSekr Grüner BMWi 5298 D, 5299 A, B, C, D, 5300 A, C, D, 5301 A, B, C, D ZusFr Dr. Jens SPD 5299 A, B, 5300 C ZusFr Freiherr von Schorlemer CDU/CSU . . . 5299B, 5301 C ZusFr Broll CDU/CSU 5299 C, 5301 D ZusFr Auch SPD 5299D, 5300 C ZusFr Kiep CDU/CSU 5300 D ZusFr Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU . . . 5301A ZusFr Franke CDU/CSU 5301 A ZusFr Sielaff SPD 5301 B ZusFr Menzel SPD 5301 B Rückkehr eines am 2. Februar 1982 geflüchteten Grenzsoldaten in die DDR MdlAnfr 2, 3 26.02.82 Drs 09/1386 Dr. Voss CDU/CSU Antw StSekr Spangenberg BMB . 5302A, B, C, D, 5303A ZusFr Dr. Voss CDU/CSU . . . 5302 B, D, 5303A ZusFr Lintner CDU/CSU 5302 C Behandlung des bolivianischen Konsulats in Hamburg angesichts der Verpflichtungen aus der Wiener Konvention MdlAnfr 16 26.02.82 Drs 09/1386 Dr. Hennig CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA . . . . 5303B, D ZusFr Dr. Hennig CDU/CSU 5303C, D Beurteilung der Wahlen vom 12. Februar 1982 in El Salvador MdlAnfr 17 26.02.82 Drs 09/1386 Dr. Hennig CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA . . 5304 A, B, C, D ZusFr Dr. Hennig CDU/CSU 5304 B, C ZusFr Herterich SPD 5304 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 5304 D Ergebnisse der jüngsten Schmidt-Breschnew-Gespräche über Menschenrechte und Verbesserung der Ausreisemöglichkeiten für Deutsche in der Sowjetunion MdlAnfr 18, 19 26.02.82 Drs 09/1386 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA . . . 5305A, B, C, D, 5306 A, B, C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 5305 A, B, 5306A, B ZusFr Herterich SPD 5305 C ZusFr Stiegler SPD 5305 C ZusFr Lintner CDU/CSU 5305D, 5306 C ZusFr Lorenz CDU/CSU 5306 B Protest von Präsident Reagan und Papst Johannes Paul II. gegen unseriöse Berichte der „Welt am Sonntag" MdlAnfr 21 26.02.82 Drs 09/1386 Dr. Nöbel SPD Antw StMin Dr. Corterier AA . . . 5306D, 5307 A ZusFr Dr. Nöbel SPD 5306 D Lagerung von amerikanischem Nervengas in der Bundesrepublik Deutschland MdlAnfr 22 26.02.82 Drs 09/1386 Sielaff SPD Antw StMin Dr. Corterier AA . . . 5307 A, C, D, 5308 A, B, C, D ZusFr Sielaff SPD 5307C, 5308 C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 5307 D ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . . 5307 D ZusFr Leuschner SPD 5308 A ZusFr Dr. Soell SPD 5308 B ZusFr Stiegler SPD 5308 C ZusFr Frau Blunck SPD 5308 D ZusFr Peter (Kassel) SPD 5308 D Ausrüstung der in der Bundesrepublik Deutschland stationierten US-Streitkräfte mit Nervengas und dessen Lagerung auf deutschem Gebiet MdlAnfr 23, 24 26.02.82 Drs 09/1386 Frau Schmidt (Nürnberg) SPD Antw StMin Dr. Corterier AA . . 5309 A, B, C, D, 5310 A, B ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 5309 A, B, C, D ZusFr Sielaff SPD 5310A ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 5310A ZusFr Frau Hürland CDU/CSU 5310 B Fortsetzung der Wattenmeergespräche mit Dänemark und den Niederlanden MdlAnfr 72 26.02.82 Drs 09/1386 Frau Blunck SPD Antw PStSekr Gallus BML . . 5310 C, D, 5311A, B ZusFr Frau Blunck SPD 5310D, 5311A ZusFr Leuschner SPD 5311A ZusFr Sielaff SPD 5311B Bereitstellung zusätzlicher Mittel für die Dorfsanierung und für Investitionen im ländlichen Raum MdlAnfr 73, 74 26.02.82 Drs 09/1386 Funk (Gutenzell) CDU/CSU IV Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 88. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. März 1982 Antw PStSekr Gallus BML 5311 C, D, 5312 A, B, C, D, 5313 A, B, C, D, 5314 A, B, C, D ZusFr Funk (Gutenzell) CDU/CSU . . . 5311D, 5312A, 5313B, C ZusFr Eigen CDU/CSU . . . . 5312 A, B, 5313 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 5312 B ZusFr Kolb CDU/CSU 5312 C ZusFr Stiegler SPD 5312 D ZusFr Frau Hürland CDU/CSU 5312 D ZusFr Susset CDU/CSU 5313 C ZusFr Horstmeier CDU/CSU 5314 A ZusFr Franke CDU/CSU 5314A ZusFr Müller (Schweinfurt) SPD . . . 5314 B ZusFr Herberholz SPD 5314C ZusFr Dr. Bötsch CDU/CSU 5314 D ZusFr Jagoda CDU/CSU 5314 D Auswirkungen der belgischen und dänischen Abwertungen auf die EG-Agrarmindestpreise MdlAnfr 75, 76 26.02.82 Drs 09/1386 Eigen CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML . . . . 5315 A, B, C, D, 5316A ZusFr Eigen CDU/CSU 5315 A, C, D ZusFr Horstmeier CDU/CSU 5316A Aufstockung der Sozialleistungen für arbeitslose Ernährer von Familien durch Umschichtungen bei den Leistungen nach dem Arbeitsförderungsgesetz MdlAnfr 77, 78 26.02.82 Drs 09/1386 Keller CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA . . . . 5316B, D ZusFr Keller CDU/CSU 5316C Nächste Sitzung 5357 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 5359* A Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 88. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. März 1982 5257 88. Sitzung Bonn, den 4. März 1982 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Abelein 5. 3. Dr. van Aerssen * 5. 3. Dr. Ahrens * 5. 3. Amling 5. 3. Antretter 5. 3. Böhm (Melsungen) * 4. 3. Frau Dr. Däubler-Gmelin 5. 3. Dallmeyer 5. 3. Eickmeyer * 4. 3. Dr. Enders * 5. 3. Feinendegen 5. 3. Dr. Feldmann 5. 3. Frau Fuchs 5. 3. Dr. Haussmann 5. 3. Frau Dr. Hellwig 5. 3. Dr. Hirsch 5. 3. Frau Huber 5. 3. Dr. Hubrig 5. 3. Jahn (Marburg) 5. 3. Dr. Kreutzmann 5. 3. Meinike (Oberhausen) 5. 3. Dr. Müller * 5. 3. Müller (Bayreuth) 5. 3. Reuschenbach 5. 3. Rohde 5. 3. Dr. Schäuble * 5. 3. Schmidt (Wattenscheid) 4. 3. Schröder (Wilhelminenhof) 5. 3. Dr. Solms 5. 3. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim * 4. 3. Graf Stauffenberg 5. 3. Dr. Wieczorek 5. 3. für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Hans H. Gattermann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Es wäre verhängnisvoll, wenn der sich abzeichnende Pakt der wirtschaftspolitischen Vernunft aus einem übersteigerten Konfrontationsbedürfnis — oder sollte ich lieber sagen: aus ungeduldigem Drängen zur Macht — nicht zustande käme.

    (Beifall bei der FDP)

    Erfolg kann diese Gemeinschaftsstrategie aber nun in der Tat nur haben, wenn alle Verantwortlichen, die Unternehmer, die Gewerkschaften, die Bundesbank und die Verbände wie die Bundesregierung und das Parlament, ihrer Verantwortung gerecht werden. Insbesondere die Tarifvertragsparteien müssen den Umstrukturierungsprozeß der Volkswirtschaft unterstützen und, wenn man so will, mitfinanzieren. Wir brauchen eine von Solidarität gegenüber den Arbeitslosen getragene deutliche Lohnzurückhaltung der Gewerkschaften und Unternehmer in den laufenden Tarifvertragsverhandlungen. In dieser Situation — lassen Sie mich das einschieben — scheint mir das Zelebrieren der „neuen Beweglichkeit" höchst überflüssig zu sein.

    (Beifall bei der FDP)

    Wir brauchen aber genauso ein preisbewußtes Verhalten der Unternehmen.
    Die sozialliberale Koalition selbst hat nie ihre Mitverantwortung für die Beschäftigungssituation geleugnet. In unserem marktwirtschaftlich ausgerichteten Wirtschaftssystem aber liegt diese Verantwortung eben nicht allein beim Staat, sie liegt bei allen am Wirtschaftsprozeß Beteiligten.
    Von allen Seiten ist Solidarität mit jenen zu verlangen, die Arbeit wollen, aber keine Arbeit finden.

    (Zustimmung bei der SPD)

    Durch eine solche Strategie ergibt sich dann hoffentlich auch möglichst bald jener Spielraum für weitere zinspolitische Signale der Bundesbank. Wir alle haben es immer wieder betont: eine deutliche Absenkung des Zinsniveaus wäre nun in der Tat das beste Beschäftigungsprogramm.
    Meine Damen und Herren, ich will aber eine Branche ansprechen, die von der derzeitigen Situation besonders heftig getroffen ist. Ich meine die Bauwirtschaft. Die Zahlen, die man dort liest und von denen man hört, lesen sich fast schon wie Horrorzahlen. Die Bauproduktion ging 1981 um 6 % zurück.

    (Eigen [CDU/CSU]: Das wird 1982 noch viel schlimmer!)

    An Arbeitskräften im Bauhauptgewerbe wurden im vergangenen Jahr etwa 90 000 freigesetzt; für dieses Jahr erwartet man noch einmal die gleiche Zahl, wenn nicht noch mehr.

    (Eigen [CDU/CSU]: „Freigesetzt", wenn ich das schon höre!)

    Es scheint deshalb in der Tat überzeugend und richtig zu sein, daß sowohl die wohnungspolitischen Gesetzesinitiativen der Bundesregierung vom 27. Mai 1981 wie auch die beschäftigungswirksamen steuerpolitischen Maßnahmen im Rahmen der „Operation '82" wie jetzt auch wiederum wesentliche Teile der Gemeinschaftsinitiative dem Ziel dienen, diese negative Entwicklung möglichst rasch und nachhaltig abzubremsen.
    Wenn der Bundesregierung und den Koalitionsfraktionen gestern selbst in der „Welt" bestätigt worden ist, daß sich die Wohnungspolitik in den letzten Monaten in einem Tempo bewegt habe, wie es niemand für möglich gehalten hätte,

    (Zurufe von der CDU/CSU)


    (Beifall bei der FDP — Lachen bei der CDU/CSU — Zuruf des Abg. Dr. Kohl [CDU/ CSU])

    — Also, Herr Kollege Dr. Kohl, wenn wir uns darüber unterhalten wollen, wer von wem abschreibt, dann müssen wir in der historischen Aufarbeitung wahrscheinlich noch ein bißchen weiter zurückgehen, dann hebt sich das mindestens wieder auf.

    (Dr. Jahn [Münster] [CDU/CSU]: Der Prüfung halten wir stand!)

    In der Tat hat sich aber das ganze Bündel der Maßnahmen offenbar bis heute noch nicht bis in alle Investorengruppen herumgesprochen. Ich will hier jetzt nicht alle Einzelpunkte aufzählen: von den Abschreibungsverbesserungen bis zur Mobilisierung gebundener Subventionsmilliarden aus der Vergangenheit durch das Haushaltsstrukturgesetz. Dazu nur soviel — das hat auch der Bundeswirtschaftsminister gesagt —: Nun erwarten wir in der Tat aber auch von allen Bundesländern, daß sie die Möglichkeiten voll ausschöpfen und im Wohnungsbaubereich wieder voll investieren und nicht etwa sonstige Haushaltslücken auf diese Art und Weise elegant schließen. Das ist unverzichtbar.
    Ich will nur kurz noch einmal die zusätzlichen Punkte der Gemeinschaftsinitiative ansprechen, die sich im Baubereich auswirken können. Da ist das Kreditprogramm des ERP-Sondervermögens und der Kreditanstalt für Wiederaufbau, da sind die zusätzlichen Mittel für Hochbaumaßnahmen des Bundes, insbesondere für Energieeinsparung und Modernisierung. Ich will auch die Fortentwicklung der mietrechtlichen Rahmenbedingungen hervorheben.
    Es ist nicht nur falsch, sondern auch schädlich, in diesem Zusammenhang zu argumentieren, die Verbesserung der mietrechtlichen Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau produziere zwar höhere Mieten, aber keine einzige neue Wohnung. Meine Damen und Herren, niemand hat jemals behauptet, daß eine maßvolle Verbesserung der Ertragssituation bei Bestandswohnungen dazu führe, daß der Eigentümer den Ertrag, den er erwirtschaftet, unmittelbar wieder im Neubaubereich anlegt. Das hat niemand behauptet. Aber auch die Durchführung



    Gattermann
    von Bestandserhaltungsmaßnahmen, die wegen unzulänglichen Ertrags aufgeschoben worden sind, sichert Beschäftigung und ist eine sinnvolle wohnungswirtschaftliche Investition.

    (Beifall bei der FDP)

    Insbesondere von Großanlegern erwarten wir eben als Folge von Staffelmieten und nicht zu üppig gebremsten Bestandsmieten einen Wiedereinstieg in Wohnungsbauinvestitionen.
    Lassen Sie mich auch folgendes sagen. Wenn ein alter Handwerker, der einmal seine Alterssicherung in Miethäusern gesucht und gefunden hatte, einen etwas höheren Ertrag bekommt — und dabei immer noch deutlich hinter den Rentensteigerungen sonstiger Alterssicherungssysteme zurückbleibt —, dann scheint mir auch das ein politisch vertretbarer und vernünftiger Effekt zu sein.
    Meine Damen und Herren, entscheidend ist, daß insgesamt für Investoren in diesem Bereich das Vertrauen wiederaufgebaut wird, daß eine angemessene Bewirtschaftung von Wohnungen wenigstens rechtlich zulässig ist.
    Es ist diesem Ziel allerdings nicht förderlich, wenn mit den Beratungen über eine vorsichtige Liberalisierung der Zweifel an ihrer Wirksamkeit gleich mitgeliefert oder gar die Revision kurzfristig ins Auge gefaßt wird.

    (Dr. Jahn [Münster] [CDU/CSU]: An welche Adresse sagen Sie das?)

    Veränderungen im Mietrecht sind stets von besonderer politischer Brisanz. Man wird immer zwischen dem notwendigen, unverzichtbaren Schutz des Mieters und den Auswirkungen auf das Investitionsklima abwägen müssen. Wir meinen, daß da in der Vergangenheit etwas in Unordnung geraten ist, und glauben, daß diese Abwägung nunmehr wieder ausgeglichen ist.
    Meine Damen und Herren, lassen Sie mich mit einem Appell schließen. In der Tat kann die Gemeinschaftsinitiative im Interesse unseres Volkes, unserer Bürger und unserer Arbeitslosen nur funktionieren, wenn wir alle daran mitwirken, wenn wir hier keine kurzsichtigen parteipolitischen Auseinandersetzungen suchen, sondern gemeinsam versuchen, mit dieser Situation fertig zu werden. Das gilt für alle, auch für den Bundesrat.
    Meine Damen und Herren, ich hoffe im Interesse des sozialen Friedens in diesem Lande, daß uns die schwierige Aufgabe gelingt. — Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)



Rede von Heinrich Windelen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Ich erteile das Wort dem Abgeordneten Dr. Geißler.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Heiner Geißler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich möchte zunächst etwas zu den Ausführungen von Herrn Roth sagen. Wir haben in der Bundesrepublik Deutschland Massenarbeitslosigkeit mit 1,9 Millionen. Wir haben 600 000 Kurzarbeiter. Es gibt bei uns 700 000 Bürger, die arbeiten wollen, sich aber gar nicht mehr registrieren lassen, weil sie keine Aussicht mehr sehen, vom Arbeitsamt eine Arbeit vermittelt zu bekommen.

    (Zuruf des Abg. Roth [SPD])

    — Warten Sie doch ab, Herr Roth! — Dies ist ein
    schweres wirtschaftliches Problem. Aber es ist
    gleichzeitig ein schweres menschliches Problem

    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)

    für alle, die davon betroffen sind, nicht nur für die Arbeitslosen selber, sondern auch für ihre Familien.
    Deswegen — das will ich ganz offen sagen, und Sie können sich darauf verlassen — nehmen wir jeden Vorschlag, der vorgibt, mit diesem Problem fertigzuwerden oder es auch nur zu mildern, nicht auf die leichte Schulter und tun ihn nicht mit der linken Hand ab. Aber wir müssen das, was Sie heute zur Lösung dieses auch menschlich schweren Problems vorschlagen, doch an der Aufgabe messen, die vorhanden ist. Diese Arbeitslosigkeit ist doch nicht über Nacht über uns gekommen, sondern sie ist das Ergebnis einer lang angelegten Wachstumskrise, Strukturkrise, Innovationskrise, und sie wird heute verschärft durch den Rationalisierungsdruck, den Technologieschub, z. B. durch die Mikroprozessoren, und die verringerte Aufnahmekapazität im öffentlichen Dienst.
    Messen Sie das, was Sie heute vorgeschlagen haben, an der Problematik, die zugrunde liegt, und an der Aufgabe, die es noch zu bewältigen gilt! Ich kenne aus der gesamten deutschen Presse, aus den Verbänden, aus den wirtschaftswissenschaftlichen Instituten in der ganzen Bundesrepublik Deutschland niemand, der der Überzeugung ist, daß dieses Programm auch nur im Ansatz geeignet ist, dieser Herausforderung gerecht zu werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU)