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    Plenarprotokoll 9/83 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 83. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 4. Februar 1982 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abg Junghans 4887 A Erweiterung der Tagesordnung 4887 A Abwicklung der Tagesordnung 4887 B Abweichung von § 123 Abs. 1 GO . 4887 C, 4942 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für das Post- und Fernmeldewesen zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur Erklärung der Bundesregierung vom 14. Januar 1982 — Drucksachen 9/1265 (neu), 9/1313 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 9/1314 — 4887 D Beratung des Antrags der Abgeordneten Brandt (Grolsheim), Dreßler, Egert, Dr. Emmerlich, Glombig, Poß, Schröer (Mülheim), Frau Steinhauer, Urbaniak, von der Wiesche, Bergerowski, Frau Dr. Engel, Frau von Braun-Stützer, Engelhard, Dr. Hirsch, Hölscher, Dr. Wendig und der Fraktionen der SPD und FDP Ausländerpolitik — Drucksache 9/1154 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der CDU/CSU Ausländerpolitik — Drucksache 9/1288 — in Verbindung mit Beratung der Großen Anfrage der Fraktionen der SPD und FDP Zur Ausländerpolitik — Drucksache 9/1306 — Urbaniak SPD 4888 C Dr. Dregger CDU/CSU 4891 D Hölscher FDP 4895 D Baum, Bundesminister BMI 4901 D Brandt (Grolsheim) SPD 4909 B Spranger CDU/CSU 4912 A Dr. Hirsch FDP 4915 C Fink, Senator des Landes Berlin . . . 4917 C Dr. Schnoor, Minister des Landes Nordrhein-Westfalen 4919 C Dr. Herzog, Minister des Landes Baden-Württemberg 4942 C Dreßler SPD 4946 A Seehofer CDU/CSU 4949 A Frau Dr. Engel FDP 4950 C Schröer (Mülheim) SPD 4952 D Graf von Waldburg-Zeil CDU/CSU . . 4954 D Kuhlwein, Parl. Staatssekretär BMBW 4956 C Frau Verhülsdonk CDU/CSU 4959 B Frau Steinhauer SPD 4960 D Müller (Wesseling) CDU/CSU 4963 A Frau Schuchardt FDP 4965 B Poß SPD 4967 A Dr. Pohlmeier CDU/CSU 4968 C II Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 83. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Februar 1982 Peter (Kassel) SPD 4970 C Dr. Miltner CDU/CSU 4971 C Bühling SPD 4972 D Dr. Bötsch CDU/CSU 4974 B Engelhard FDP 4976 A Dr. Ehrenberg, Bundesminister BMA . 4977 C Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 13. November 1979 über weiträumige grenzüberschreitende Luftverunreinigung — Drucksache 9/1119 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 9/1284 — Volmer CDU/CSU 4979 B Frau Dr. Hartenstein SPD 4980 B Wolfgramm (Göttingen) FDP 4982 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/ CSU zur Beratung des Agrarberichts 1981 der Bundesregierung — Drucksachen 9/293, 9/1266 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 9/1285 — Bayha CDU/CSU 4983 B Wimmer (Neuötting) SPD 4985 B Holsteg FDP 4987 C Beratung des Antrags der Abgeordneten Lorenz, Baron von Wrangel, Jäger (Wangen), Böhm (Melsungen), Graf Huyn, Werner, Schulze (Berlin), Lamers, Dr.-Ing. Oldenstädt, Dallmeyer, Lowack, Frau Geier, Dr. Hennig, Berger (Lahnstein), Sauer (Salzgitter), Dr. Kunz (Weiden), Dr. Hüsch, Dr. Todenhöfer, Dr. Köhler (Wolfsburg), Dr. Marx, Dr. Hornhues, Dr. Hupka, Rühe, Repnik, Dr. Mertes (Gerolstein), Lintner, Gerster (Mainz), Dr. Abelein, Straßmeir, Clemens, Dr. Arnold, Würzbach und Genossen und der Fraktion der CDU/CSU Reiseverkehr aus der DDR in die Bundesrepublik Deutschland — Drucksache 9/926 — Eymer (Lübeck) 4989 D Weinhofer SPD 4991 B Dr. Wendig FDP 4993 A Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Internationalen Übereinkommem vom 7. Juli 1978 über Normen für die Ausbildung, die Erteilung von Befähigungszeugnissen und den Wachdienst von Seeleuten — Drucksache 9/670 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr — Drucksache 9/1269 — 4994 B Zweite Beratung des von den Abgeordneten Dr. Wittmann, Dr. Riedl (München), Klein (München), Kraus, Dr. Faltlhauser, Dr. Kunz (Weiden), Dr. Müller, Röhner, Linsmeier, Lowack, Dr. Kreile, Sauter (Ichenhausen), Dr. Waffenschmidt, Niegel und Genossen und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die verbilligte Veräußerung, Vermietung und Verpachtung von bundeseigenen Grundstücken — Drucksache 9/938 — Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses — Drucksache 9/1280 — 4994 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen Nr. 152 der Internationalen Arbeitsorgansation vom 25. Juni 1979 über den Arbeitsschutz bei der Hafenarbeit — Drucksache 9/1227 — 4994 D Beratung der Sammelübersicht 26 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 9/1132 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 27 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 9/1162 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 28 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 9/1260 — 4995A Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen Bundeseigenes Krankenhaus in Bad Pyrmont, Maulbeerallee 4; Veräußerung an das Land Niedersachsen — Drucksache 9/1229 — 4995B Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 83. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Februar 1982 III Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe bei Kap. 25 02 Tit. 882 02 — Wohnungsbauprämien nach dem Wohnungsbauprämiengesetz —— Drucksachen 9/1128, 9/1276 — . . . . 4995B Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe bei Kap. 10 02 Tit. 656 55 — Krankenversicherung der Landwirte — im Haushaltsjahr 1981 — Drucksachen 9/1087, 9/1277 — . . . . 4995 C Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1981 bei Kap. 14 12 Tit. 698 02 — Entschädigungen auf Grund des Fluglärmgesetzes —— Drucksachen 9/1077, 9/1278 — . . . . 4995 C Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers der Finanzen Bundeseigenes Gelände in Hannover- Langenhagen; Veräußerung einer insgesamt 10,89.21 ha großen Teilfläche an a) die Landeshauptstadt Hannover und b) die Fa. VDO Meß- und Regeltechnik GmbH, Hannover — Drucksachen 9/1071, 9/1279 — . . . . 4995 D Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen Entlastung der Bundesregierung wegen der Haushaltsrechunung und Vermögensrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 1980 (Jahresrechnung 1980) — Drucksache 9/1259 — 4995 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung des Rates über die Erzeugergemeinschaften und ihre Vereinigungen im Baumwollsektor — Drucksachen 9/887 Nr. 6, 9/1167 — . . 4996 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2511/69 über Sondermaßnahmen zur Verbesserung der Erzeugung und Vermarktung von Zitrusfrüchten der Gemeinschaft — Drucksachen 9/1041 Nr. 5, 9/1175 — . 4996A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2358/71 zur Errichtung einer gemeinsamen Marktorganisation für Saatgut, der Verordnung (EWG) Nr. 2727/75 über die gemeinsame Marktorganisation für Getreide und der Verordnung (EWG) Nr. 950/68 über den Gemeinsamen Zolltarif Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1660/81 zur Festsetzung der für Saatgut gewährten Beihilfe für die Wirtschaftsjahre 1982/83 und 1983/84 — Drucksachen 9/961 Nr. 10, 9/1225 — . 4996 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Mitteilung der Kommission an den Rat über die sozialen Aspekte der Seefischerei in der Europäischen Gemeinschaft — Drucksachen 9/257, 9/1237 — . . . . 4996 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1035/72 über eine gemeinsame Marktorganisation für Obst und Gemüse hinsichtlich der Erzeugerorganisationen Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1035/72 über eine gemeinsame Marktorganisation für Obst und Gemüse - Drucksachen 9/1041 Nr. 8, 9/1268 — . 4996 C Fragestunde — Drucksache 9/1297 vom 29. Januar 1982 — Reaktion des SED-Chefs Honecker auf die Verhängung des Kriegsrechts in Polen laut BND-Bericht MdlAnfr 15, 16 29.01.82 Drs 09/1297 Werner CDU/CSU IV Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 83. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Februar 1982 Antw StSekr Lahnstein BK 4924C, 4925 A, B, C, D, 4926 A, B, C ZusFr Werner CDU/CSU 4924D, 4925 A, 4926 A ZusFr Dr. Voss CDU/CSU . . . . 4925B, 4926 C ZusFr Voigt (Frankfurt) SPD 4925 C ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 4926 B Reaktion des SED-Chefs Honecker auf die Verhängung des Kriegsrechts in Polen laut BND-Bericht MdlAnfr 17, 18 29.01.82 Drs 09/1297 Dr. Voss CDU/CSU Antw StSekr Lahnstein BK . . 4926D, 4927 A, B, C ZusFr Dr. Voss CDU/CSU 4927A, C ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 4927 B Beteiligung der DDR an den Vorbereitungen zur Verhängung des Kriegsrechts in Polen MdlAnfr 19 29.01.82 Drs 09/1297 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw StSekr Lahnstein BK . . 4927 D, 4928A, B, C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 4928A ZusFr Werner CDU/CSU 4928 B ZusFr Dr. Voss CDU/CSU 4928 C Menschenrechtsverletzungen in El Salvador MdlAnfr 20, 21 29.01.82 Drs 09/1297 Hansen fraktionslos Antw StMin Dr. Corterier AA 4928 D, 4929A, C, D, 4930 A ZusFr Hansen fraktionslos . . . . 4929A, 4930A ZusFr Dr. Bindig SPD 4929 B ZusFr Thüsing SPD 4929 C Unterstützung der deutschen Exportwirtschaft durch die deutschen Auslandsvertretungen MdlAnfr 22, 23 29.01.82 Drs 09/1297 Lenzer CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA . . . 4930B, C, D, 4931A, B, C ZusFr Lenzer CDU/CSU . . . . 4930C, 4931 A, B ZusFr Frau Simonis SPD 4931 B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 4931C Errichtung von „Isolations-Zentren" für politische Häftlinge in Polen MdlAnfr 24 29.01.82 Drs 09/1297 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA . 4931D, 4932 A, B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 4932 A, B ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 4932 B Äußerungen des polnischen Verteidigungsministers zum Berufsverbot in der Bundesrepublik Deutschland MdlAnfr 28 29.01.82 Drs 09/1297 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Dr. Corterier AA . 4932 C, D, 4933 A, B ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 4932 D ZusFr Thüsing SPD 4933 A ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 4933A ZusFr Frau Simonis SPD 4933 B Verlängerung des Überziehungskredits im innerdeutschen Handel MdlAnfr 60 29.01.82 Drs 09/1297 Lorenz CDU/CSU Antw StSekr Dr. Schlecht BMWi . . 4933 C, D, 4934 A ZusFr Lorenz CDU/CSU 4933C, D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . 4934A Umbenennung der Treuhandstelle für den Interzonenhandel MdlAnfr 61 29.01.82 Drs 09/1297 Lorenz CDU/CSU Antw StSekr Dr. Schlecht BMWi . . 4934 B, C, D, 4935A ZusFr Lorenz CDU/CSU 4934C, D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 4934 D ZusFr Müller (Schweinfurt) SPD . . . 4935A Beteiligung der Bundesrepublik Deutschland an der Exploration von 01-, Uran- und Erdgasvorkommen in Kanada MdlAnfr 63, 64 29.01.82 Drs 09/1297 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StSekr Dr. Schlecht BMWi . . . 4935 B, C, 4936 A, B ,C, D ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU . . 4935 B, C, 4936 A, B ZusFr Frau Simonis SPD 4936 B ZusFr Frau Dr. Skarpelis-Sperk SPD . 4936 C ZusFr Müller (Schweinfurt) SPD . . . 4936 C Überprüfung der Kriterien für die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" angesichts der Arbeitslosenzahlen MdlAnfr 65 29.01.82 Drs 09/1297 Thüsing SPD Antw StSekr Dr. Schlecht BMWi . . . 4936D, 4937 B, C, D, 4938 A ZusFr Thüsing SPD 4937 B ZusFr Frau Dr. Skarpelis-Sperk SPD . 4937 C ZusFr Stiegler SPD 4937 C ZusFr Frau Simonis SPD 4937 D ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . . 4937 D Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 83. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Februar 1982 V Änderung der DIN 70030 zur praxisgerechten Ermittlung des Benzinverbrauchs für Kraftfahrzeuge MdlAnfr 66, 67 29.01.82 Drs 09/1297 Bindig SPD Antw StSekr Dr. Schlecht BMWi . 4938 A, B, C, D, 4939 A ZusFr Bindig SPD . . . 4938 B, C, D ZusFr Frau Simonis SPD 4939 A Herabsetzung der Förderschwelle des einzelbetrieblichen Förderungsprogramms für Landwirtschaftsbetriebe MdlAnfr 69 29.01.82 Drs 09/1297 Eigen CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML . . 4939 B, D, 4940 A, B ZusFr Eigen CDU/CSU 4939C, D ZusFr Stiegler SPD 4939D ZusFr Müller (Schweinfurt) SPD . . . 4940A ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . . 4940A Abschaffung oder Aussetzung der EG- Milcherzeugerabgabe MdlAnfr 70 29.01.82 Drs 09/1297 Eigen CDU/CSU Antw PStSekr Gallus BML 4940 B, C, D, 4941 A, B, C, D, 4942 A ZusFr Eigen CDU/CSU 4940 D, 4941 A ZusFr Frau Blunck SPD 4941 B ZusFr Herberholz SPD 4941 B ZusFr Oostergetelo SPD 4941 C ZusFr Müller (Schweinfurt) SPD . . . 4941 C ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . . 4941 D Nächste Sitzung 4996 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 4997 A Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 83. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Februar 1982 4887 83. Sitzung Bonn, den 4. Februar 1982 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Abelein 5. 2. Amling 5. 2. Berschkeit 5. 2. Conradi 5. 2. Dr. Dollinger 5. 2. Heyenn 5. 2. Frau Huber 5. 2. Dr.-Ing. Kansy 5. 2. Petersen 5. 2. Rohde 5. 2. Schmöle 5. 2. Graf Stauffenberg 5. 2. Walther 5. 2. Weiß 5. 2. Dr. Wieczorek 5. 2. Wissmann 5. 2. Baron von Wrangel 5. 2.
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    Rede von Dr. Eva Sibylle Engel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Herren! Meine Damen! Ein Vergleich der beiden vorliegenden Anträge, die ja ein Beitrag zur praktischen Ausländerpolitik sein wollen, wie der Minister von Baden-Württemberg zu Recht verlangt, läßt — bei aller Übereinstimmung in einzelnen Punkten — eine grundlegend unterschiedliche Akzentsetzung in der Einschätzung des Problems, seiner Lösungserfordernisse und -möglichkeiten erkennen; das wurde in der Debatte bereits sehr deutlich.
    Auch wenn ich mich in meinem Beitrag vor allem auf die bildungs- und ausbildungspolitischen Aspekte der ausländischen Arbeitnehmerkinder konzentrieren will, so kann ich doch nicht umhin, einige Anmerkungen zu dem Tenor Ihres Antrags zu machen. Auf einen schlichten Nenner gebracht, meine Herren und Damen, möchte ich sagen: Wir vermissen in Ihrem Antrag die humane und die moralische Dimension,

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    die Verantwortung denjenigen Menschen gegenüber, deren Schicksal — ob wir es wollen oder nicht — mit unserem so eng verflochten ist und die seit Jahren in unserem Lande leben. Mit diesem Tenor nämlich provozieren Sie genau die „emotionalisierte Diskussion", wie Sie es zu Recht nennen, „die die zusätzliche Gefahr der Ausländerfeindlichkeit heraufbeschwört." So steht es bei Ihnen.
    Auch die Ausländerpolitik ist für Sie, wie Herr Kollege Spranger hier heute morgen in schöner Einfachheit dargestellt hat, bedauerlicherweise ein Anlaß, die Politik der Bundesregierung zu diffamieren und damit eine latente, höchst gefährliche Strömung in unserer Bevölkerung parteipolitischen Zielen nutzbar zu machen.
    Sie müßten doch wissen — und Sie wissen es auch —, daß wir es mit dem Ergebnis einer Entwicklung zu tun haben, auf die eine Bundesregierung nur



    Frau Dr. Engel
    einen sehr begrenzten Einfluß hat. Das Beziehungsgeflecht, in dem sich die große Völkerwanderung des 20. Jahrhunderts abspielt und in dem auch die jetzige Situation mit ihren Erfordernissen und Bedingtheiten gesehen werden muß, wird damit schlicht ignoriert. Sie stellen lapidar fest, die Bundesrepublik sei kein Einwanderungsland, und übersehen, daß eine solche Feststellung de facto für ungezählte Mitbürger in unserem Lande, die zunächst als Gäste, dann als unentbehrlich, inzwischen als scheinbar entbehrliche, um nicht zu sagen Störelemente in unserer Gesellschaft unter uns leben, völlig unrealistisch ist.
    In der Bildungspolitik wie in der Familienpolitik sehen Sie lediglich Instrumente, um diese inzwischen unbequem gewordenen Menschen in ihre Heimatländer zurückzubefördern. In der Vermengung mit dem Asylantenproblem und dem Hinweis auf die Beteiligung von Ausländern an kriminellen Delikten und gewalttätigen Aktionen verengen Sie den Blick auf in der Tat gefährlichen und beunruhigenden Randerscheinungen

    (Dr. Stark [Nürtingen] [CDU/CSU]: Engelhaft ist das nicht, was Sie ausführen! Das ist bösartig!)

    und verstellen damit die Sicht auf die höchstmenschliche Aufgabe, denjenigen Ausländern, die seit Jahren hier leben, und die, wie es in unserem Antrag heißt,
    einen bedeutenden Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland leisten und geleistet haben,
    zu ermöglichen, zu vollwertigen Mitgliedern in unserer Gesellschaft zu werden.
    Immerhin sind von den 1,2 Millionen Ausländerkindern unter 16 Jahren mehr als die Hälfte hier geboren, und ihre Eltern, von denen die meisten ursprünglich mit dem Ziel hierher gekommen sind, sich eines Tages mit dem hier verdienten Geld in ihrem Heimatland eine Existenz zu gründen, haben diesen Rückkehrwunsch längst aufgegeben, aufgeben müssen. Sie werden hierbleiben und ihre Kinder auch.
    Deshalb liegt für uns der Hauptakzent der Ausländerpolitik in dem Bemühen um die Eingliederung der auf Dauer bei uns lebenden Ausländer und ihrer Kinder. Schon aus egoistischen Gründen — wenn man den humanen und moralischen Gesichtspunkt nicht gelten lassen will — kann es keinen Zweifel daran geben, meine Herren und Damen, daß der künftige soziale Frieden in unserer Gesellschaft davon abhängt, daß dieser Prozeß gelingt.
    Natürlich brauchen wir ein „umfassendes Konzept zur Lösung des Ausländerproblems". Darin stimmen wir voll mit Ihnen überein. Aber auch das beste Konzept kann nur greifen, wenn alle Beteiligten — Bund, Länder, Gemeinden, Kirchen, Verbände, aber vor allem auch jeder einzelne Bürger — an seiner Verwirklichung mitwirken. Eine negative Programmierung des geistigen Klimas in unserem Land wäre die denkbar schlechteste Voraussetzung.
    Wir alle wissen doch, daß gerade in den Teilen unserer Bevölkerung, die von dem Beschäftigungsproblem besonders hart getroffen sind, Existenzängste nur zu leicht in Vorurteile und Aggressionen gegen die ungeliebten Fremden umschlagen, was durchaus verständlich ist, was aber auf keinen Fall bestärkt werden darf.
    Die Erkenntnis, daß das Schicksal dieser Menschen auch unser eigenes Problem ist, ist in den letzten Jahren allerdings wesentlich gewachsen. Sie stellte sich aber erst ein, als alarmierende Fehlentwicklungen nicht mehr länger zu übersehen waren, beispielsweise als sich zeigte, daß weit über 50 % der Ausländerkinder die Schule ohne Hauptschulabschluß verließen. Außerdem wuchs der Anteil der Ausländerkinder in den Schulen der Ballungsräume derartig an, daß die einzelnen Schulen völlig überfordert waren. Die Länder antworteten unterschiedlich auf das immer brennender werdende Problem. Die Kultusministerkonferenz nahm sich erst spät und recht unscharf der Aufgabe an, einen pädagogischen Rahmen zu entwickeln, der konkrete Hilfen für die betroffenen Pädagogen hätte abgeben können.
    Es fehlte eine Konzeption, was bei der Vielschichtigkeit der Aufgabe allerdings leichter gesagt als getan war. Denn mit dem Begriff „Ausländerkinder" war und ist eine in sich äußerst heterogene Gruppe bezeichnet. Sowohl der Kulturkreis, aus dem die einzelnen kamen, als auch die familiäre Situation, das Alter, in dem sie eingewandert waren, die Erwartungshaltung hinsichtlich einer möglichen Rückkehr, alles das prägte die zu bewältigenden Schwierigkeiten. Was die Kultusminister erst allmählich in den Griff zu bekommen versuchen, mußten die Lehrer vor Ort täglich bewältigen, ohne hinreichende Vorbereitung, ohne organisatorische Hilfen und klare Richtlinien und ohne geeignete Lehrmittel, verwiesen auf ihr pädagogisches Engagement und ihre Kreativität. Ich glaube, man sollte das einmal mit allem Nachdruck und sehr viel Dank feststellen! Daß trotz großer individueller Anstrengungen sowohl bei den Lehrern als auch bei den Schülern das Ziel in vielen Fällen nicht erreicht werden konnte, führte bei den Betroffenen zu schlimmen Frustrationen. Die Zukunftschancen derjenigen jungen Menschen, die die Schule ohne Abschluß verließen, waren ohne alle Perspektiven.
    Der Berufsbildungsbericht von 1981 stellt das ganz schonungslos dar und zieht die Konsequenzen aus der Situation. Das sogenannte MBSE-Programm leitet eine Reihe von Maßnahmen ein, die die Defizite aufarbeiten sollen. Sehr zu begrüßen sind in diesem Zusammenhang die gestern vorgestellten Beschlüsse der Bundesregierung zur Wirtschafts-
    und Finanzpolitik, wo ausdrücklich darauf hingewiesen wird, daß eine Aufstockung des Programms zur sozialen und beruflichen Eingliederung junger Ausländer vorgenommen werden soll.
    Wir teilen die Auffassung der Beauftragten der Bundesregierung für Ausländerfragen, daß Integrationspolitik die Orientierungslinie ist, an der alle konkreten Maßnahmen ausgerichtet werden müssen. Wir stimmen mit ihr auch darin überein, daß In-



    Frau Dr. Engel
    tegration nicht mit Germanisierung gleichzusetzen ist, sondern daß sich die soziale und berufliche Eingliederung in unserer Gesellschaft sehr wohl mit der Bewahrung der kulturellen Eigenart der Ausländer verträgt und das diese wiederum zur Erweiterung und Vertiefung unserer eigenen Identität beiträgt.
    Überall dort, wo partnerschaftliches Neben- und Miteinander mit den ausländischen Mitbürgern gelebt wird, wird das gegenseitige Geben und Nehmen deutlich. Es gibt gerade in kleineren Orten viele Beispiele dafür, daß das möglich ist. Es war auf Grund der weitschauenden menschlichen und engagierten Arbeit karitativer und kirchlicher Vereinigungen möglich. Sie haben früher als die Politiker in den ausländischen Mitbürgern die Mitmenschen erkannt und ihnen geholfen, im kühlen Klima unserer Bundesrepublik ihren schwierigen Weg zu finden.
    Es ist inzwischen unbestritten, welche Bedeutung die Beherrschung der Sprache hat, sowohl die des Gastlandes als auch die des Herkunftslandes, und zwar nicht nur für den Schulerfolg, sondern auch für die Identitätsfindung der Ausländerkinder. Die schlimme Erfahrung der zweisprachigen Analphabeten war ein warnendes Signal.
    Deshalb hat der Kindergartenbesuch eine unersetzliche Bedeutung. 80 % der Schulprobleme sind gelöst, wenn die Weichen im Vorschulalter richtig gestellt werden. Das läßt sich nachweisen. Frau Funcke weist zu Recht darauf hin, daß die ausländischen Eltern entsprechend informiert werden müssen.
    Auf die zentrale Bedeutung der Erlernung der Muttersprache für die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder wurde erstmals auf der Ad-hoc-Konferenz der europäischen Erziehungsminister in Straßburg 1974 hingewiesen. Versammelt waren sowohl die Minister der aufnehmenden als auch der entsendenden Länder. Dieses Problem betrifft ja keineswegs nur die Bundesrepublik. In harter Selbstkritik wies der Generalberichterstatter, der schwedische Professor Gösta Rehn, darauf hin, daß sich die bisherigen Schulversuche in den einzelnen europäischen Aufnahmeländern als völlig unzureichend erwiesen haben, um die zweifellos notwendigen gemeinsamen Zielvorstellungen erarbeiten zu können.
    Der Beschluß der Kultusministerkonferenz von 1977 empfiehlt daher, daß den Kindern nach Möglichkeit die Gelegenheit gegeben werden soll, neben dem Besuch der deutschen Regelschule Unterricht in ihrer Muttersprache zu erhalten. Die Integration muß Priorität haben; darin stimmen wir mit dem KMK-Beschluß überein. In diesem Zusammenhang erscheint die Empfehlung der Ausländerbeauftragten als sehr wichtig, die Sprache des Herkunftslandes in den Schulen, in denen das möglich ist, als erste Fremdsprache anzuerkennen.

    (Dr. Dregger [CDU/CSU]: Sehr gut!)

    Die Bildungs- und Ausbildungssituation der Ausländerkinder in unserer Gesellschaft hat eine Reihe von Phasen durchlaufen, an denen sich die Entwicklung des Problems der Ausländerpolitik sehr genau ablesen läßt. Man könnte sagen, vom Laisser-faire über den Handlungszwang zur Konzeption.
    Diese Konzeption liegt inzwischen vor. Sie auszuführen, wird große Anstrengungen erfordern, und es wird viel Geld kosten. Darauf wurde heute morgen zu Recht hingewiesen. Aber wir alle sollten uns vor Augen führen: Dieses Geld ist nicht nur aus humanen Gründen gut angelegt, es ist auch aus wirtschaftlichen Gründen notwendig! Denn eines ist sicher, meine Herren und Damen: Wenn es uns nicht gelingt, diese große gesellschaftspolitische Aufgabe zu lösen, werden die Folgekosten wesentlich höher werden.
    Unter der Schlagzeile „Überraschung aus Stuttgart" veröffentlichte vor ziemlich genau einem Jahr die „Frankfurter Rundschau" bemerkenswerte Thesen zur Ausländerpolitik. Der Verfasser war der baden-württembergische Ministerpräsident. Unter Punkt 7 heißt es dort:
    Eine nachhaltige Verbesserung der Lebenschancen der Ausländerkinder in der Bundesrepublik ist nur auf dem Boden einer konsequenten Eingliederungspolitik denkbar, d. h. einer Politik, die von staatlicher Seite den Maßnahmen zur Eingliederung der ausländischen Kinder in die deutsche Gesellschaft den eindeutigen Vorrang gibt.
    Da es sich um einen CDU-Ministerpräsidenten handelt, hoffen wir, daß es doch noch zu einer gemeinsamen Lösung diese Problems kommen wird. — Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)



Rede von Heinrich Windelen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Ich erteile dem Abgeordneten Schröer das Wort.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Thomas Schröer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Als ich im Dezember den Antragsentwurf der CDU/CSU-Fraktion auf den Tisch bekam, fühlte ich mich in die Zeiten des Prinzen Eugen zurückversetzt. Im Traum schien mir die Opposition bereits die Pferde zu satteln, um im Aufgalopp den Ansturm der Muselmanen vor den Toren Bonns zu brechen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Träumen Sie ruhig weiter!)

    — Regen Sie sich doch nicht auf. Wenn Sie Ihre Alpträume in Antragsform gießen, darf ich doch noch träumen.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Im Fegefeuer Ihrer Fraktionsberatungen ist dem Antrag sein missionarischer Impetus abgebrannt worden, und das ist gut so. Offensichtlich ist auch Ihnen klargeworden: Die Zeiten des Prinzen Eugen sind vorbei.

    (Dr. Bötsch [CDU/CSU]: Ha! Ha! Ha!)

    — Wenn Sie natürlich noch der monarchischen Tradition anhängen, ist das ein anderes Thema. Das steht jetzt nicht zur Debatte.
    Gleichwohl findet sich in dem Antrag, den Sie jetzt vorlegen, eine merkwürdige Gewichtung: in 15 Zeilen beschäftigen Sie sich mit dem Thema Ausländerkriminalität. Für den großen Bereich von Schule und



    Schröer (Mülheim)

    Berufsbildung hatten Sie ganze sechs magere Zeilen übrig.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Es geht nicht um Quantität, sondern um Qualität!)

    Ich will Ihnen dies nicht als Ausdruck einer bestimmten Geisteshaltung vorhalten; mir wäre aber wohler gewesen, wenn Sie den 15 Zeilen eine 16. Zeile angefügt hätten, nämlich: „Die wirksamste Präventivmaßnahme zur Bekämpfung der Ausländerkriminalität ist eine gute Schul- und Berufsausbildung für ausländische Kinder und Jugendliche."

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Was hier versäumt wird, werden Sie nämlich durch noch so ausgeklügelte und perfekte Polizeimaßnahmen nicht mehr zurechtbiegen können.
    Meine Damen und Herren, tatsächlich entscheidet sich im Kindergarten, in der Schule und in der Berufsausbildung, ob Integration gelingt. Jedenfalls die der zweiten und dritten Ausländergeneration. Ich gehöre nicht zu denen, die den Begriff der Integration für eine Zauberformel halten. Ich habe eher die Sorge, daß sie zunehmend zu einer Rechtfertigungsformel verkommt; denn immer häufiger begegnet mir der Satz: „Die wollen sich ja gar nicht integrieren lassen." Hier findet eine Schuldzuweisung aus Enttäuschung statt. Auch viele von uns haben zu spät begriffen, daß der Weg von Anatolien nach Hannover weiter ist als der von München nach San Francisco. Weil manche von uns zu schnell zu viel wollten und zu optimistisch hinsichtlich der Integrationsfähigkeit der Ausländer waren, sprechen sie nun resignativ von „Bildungs- und Integrationsunwilligkeit" ausländischer Jugendlicher. Ich bestreite nicht, daß es so etwas gibt; das gibt es übrigens auch bei deutschen Jugendlichen. Ich weiß aber auch, daß die Nachfrage nach den MBSE-Kursen um 40 % höher liegt als das Angebot, daß sich zu den Intensivsprachkursen dreimal soviel Jugendliche melden, wie Plätze vorhanden sind. Solange dies so ist, solange wir es nicht schaffen, jedem ausländischen Jugendlichen ein adäquates Bildungsangebot zu machen, halte ich die Diskussion über Bildungsunwilligkeit für eine Ausflucht, mit der sich herauszureden niemandem erlaubt sein darf.

    (Dreßler [SPD]: Sehr richtig!)

    Meine Damen und Herren, nur rund 50 % der 15-bis 24jährigen Ausländer, die in der Bundesrepublik eine Schule besucht haben, haben einen Schulabschluß erreicht. Bei der besonderen Problemgruppe der Türken sind es nur 27 %. Rund 75% der berufsschulpflichtigen Ausländer erhalten keine Berufsausbildung, und 30 % davon sind sogar beschäftigungslos. Nur 57 % der jugendlichen Ausländer kommen ihrer Berufsschulpflicht nach. Ich denke, daß diese Zahlen für uns alle eine politische Herausforderung sind und daß alle, die Verantwortung für Kindergarten, für Schule und für Berufsausbildung tragen, noch mehr Phantasie, noch mehr Engagement und vor allen Dingen noch mehr Geld aufwenden müßten, damit unser Bildungssystem dieser Herausforderung gerecht werden kann. Eines darf allerdings nicht geschehen: daß ausländische Kinder Schule als Verschiebebahnhof erfahren, auf dem
    Lebenschancen zugeteilt werden, und daß für sie dabei nur die Einbahnstraße in soziale Benachteiligungen übrigbleibt.

    (Beifall bei der SPD)

    Neben dem Negativen muß man allerdings auch die ermutigenden Ansätze sehen. Ich will einige herausgreifen:
    Unter den 1,3 Millionen ausländischen Kindern, die in der Bundesrepublik leben, steigt die Zahl derjenigen, die hier geboren sind und von Anfang an in unsere Gesellschaft hineinwachsen. So ist die Kindergartenbesuchsquote bei ausländischen Kindern in den letzten drei Jahren von 30 auf 50 % gestiegen. Alle Untersuchungen zeigen, daß ein ausländisches Kind, das neun Jahre lang eine deutsche Schule besucht, die gleichen Chancen hat, einen Hauptschulabschluß zu erlangen wie seine deutschen Mitschüler. Die Übergangsquote ausländischer Kinder zur Realschule, zum Gymnasium und zur Gesamtschule steigt ständig an. Bei den jugoslawischen Kindern übersteigt sie inzwischen bereits die Übergangsquote von deutschen Kindern aus Arbeiterfamilien.

    (Dreßler [SPD]: Hört! Hört!)

    Die Ausbildungssituation ausländischer Jugendlicher hat sich — ich zitiere — „zweifellos erkennbar verbessert". So schreibt „Position", das Berufsbildungsmagazin der Industrie- und Handelskammern, Nr. 4/81.
    Dem entspricht, daß der Anteil der Facharbeiter unter den ausländischen Arbeitnehmern von 16 % 1968 auf 26 % 1980 angestiegen ist. Der Anteil der ungelernten Arbeiter ist dagegen von 45 % in 1972 auf 31 % in 1980 gefallen.
    Eine Befragung der Industrie- und Handelskammer Münster hat ergeben, daß 80 % der Betriebe bereit sind, ausländische Jugendliche auszubilden, wenn sie die deutsche Sprache hinreichend beherrschen.
    Nun muß ich gleich anfügen dürfen: Bereitschaft zeigen ist gut, entsprechendes Handeln wäre besser. Denn tatsächlich ist es immer noch so, daß sich zu wenige Betriebe wirklich bereit finden, ausländische Jugendliche auszubilden. Wir müssen deshalb immer wieder an das Handwerk und die Industriebetriebe appellieren, den ausländischen Jugendlichen eine Chance zu geben.

    (Beifall bei der SPD)

    Und wir müssen zugleich mehr deutlich machen, daß dies auch eine Chance für die Betriebe selber ist; denn sie können sich heute die Facharbeiter ausbilden, auf die sie in den 90er Jahren dringend angewiesen sein werden.
    Meine Damen und Herren, die Bundesregierung leistet mit den vom Bundesminister für Bildung und Wissenschaft finanzierten Modellversuchen für ausländische Kinder und Jugendliche einen wichtigen Beitrag zur Integration der Ausländer. Von diesen Modellversuchen geht eine große innovatorische Kraft aus. Hier werden Trampelpfade geschlagen, auf denen andere nachfolgen können. Ich weiß nicht,



    Schröer (Mülheim)

    ob die Opposition vor dem Hintergrund der heutigen Debatte bereit ist, ihre bislang sehr ignorante Haltung gegenüber diesen Modellversuchen neu zu überdenken. Wünschenswert wäre es jedenfalls. Sie täten sich damit selbst einen Dienst. Die SPD-Fraktion dankt jedenfalls ausdrücklich dem zuständigen Bundesminister dafür, daß er trotz der erheblichen Kürzungen in seinem Etat mehr Geld für diese Modellversuche bereitgestellt hat.

    (Beifall bei der SPD)

    1977 war es i Million DM, in diesem Jahr werden es 23,4 Millionen DM sein. Der Anteil an dem gesamten Haushaltstitel für Modellversuche hat sich damit innerhalb von fünf Jahren von 1,2 % auf 30,3 % erhöht.
    Eine der Hauptschwierigkeiten — hier mehrfach angesprochen — sind die Quantitätsprobleme in den Schulen der Ballungsräume. Ich verstehe sehr gut, daß diese Entwicklung bei deutschen Eltern zunehmend Ängste auslöst. Wo in Grundschul- und zum Teil auch in Hauptschulklassen 60 %, 70 %, ja 80 % der Schüler Ausländer sind, muß die Frage aufkommen: wer integriert hier wen? Nun empfehlen uns einige, das Quantitätsproblem durch die Errichtung nationaler Klassen oder gar durch die Errichtung von Nationalitätenschulen zu lösen. Ich halte dies für den falschen Weg, und unser Antrag sagt das gleiche. Die Nationalitätenschule entlastet zwar die deutschen Regelklassen, aber sie verhindert die Integration der Ausländerkinder. Sie verlagert nämlich das Problem von der Schule in die berufliche Ausbildung mit, wie ich fürchte, katastrophalen Folgewirkungen.

    (Zuruf von der SPD: So ist es!)

    Nebenbei: Daß die NPD in Nordrhein-Westfalen ein Volksbegehren zur Errichtung nationaler Klassen initiiert hat, sollte jeden hellhörig werden lassen. Hier wird in heuchlerischer Manier versucht, das „Wohl der Ausländerkinder" vorzuschieben, um tatsächlich doch nur den alten Fremdenhaß zu propagieren. Man spekuliert dabei auf den Beifall bierseliger Stammtische. Ich fürchte, man wird diesen Beifall sogar bekommen.
    Ich empfehle den Verantwortlichen in den besonders belasteten Gemeinden, statt dessen unbefangener als bisher über ein „bussing system" nachzudenken. Ich kenne und akzeptiere in vielem die Vorbehalte dagegen. Aber ich muß auch sagen: Atlanta liegt nicht in der Bundesrepublik.
    Eines darf dabei allerdings nicht passieren: daß wir zu einer bürokratischen Quotierung kommen, die Ausländer gleich Ausländer zählt, wie uns dies gegenwärtig in Berlin vorexerziert wird. Bei der Quotierung darf nicht der Paß das Kriterium sein, sondern allein die individuelle Sprachfähigkeit des Kindes und der Grad seiner Sozialisierung in unserer Gesellschaft.
    Wie immer die Quantitätsprobleme vor Ort gelöst werden können, ein Grundsatz darf nicht durchbrochen werden: ausländische Kinder gehören in deutsche Regelklassen. Jeder andere Weg bringt uns
    dem Ziel der Integration nicht näher, sondern führt uns von diesem Ziel weg.
    Erlauben Sie mir eine abschließende Bemerkung. Heute morgen sind hier wiederholt apokalyptische Schreckensvisionen dargestellt worden, insonderheit in Teilen der Rede von Herrn Spranger. Mir kam der Gedanke, daß Hieronymus Bosch sich veranlaßt gesehen hätte, dazu Illustrationen zu liefern. Aber weil so viel die Rede von der schlimmen Wirklichkeit war, meine ich, täte es uns auch gut — —

    (Zuruf von der CDU/CSU: Wo wohnen Sie denn?)

    — Ich wohne in einem Haus mit drei ausländischen Familien, in einer Stadt mit einem überdurchschnittlichen Ausländeranteil.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Dann sollten Sie realistischer sein! — Gegenrufe von der SPD: Die Antwort hat er nicht erwartet!)

    — Das ist sein Problem.
    Neben dieser schlimmen Wirklichkeit gibt es auch eine andere: Es gibt auch das türkische Mädchen mit hervorragendem Abiturzeugnis, den türkischen Schülersprecher an der Realschule, es gibt türkische Eltern in Elternbeiräten. Das sind wenige, gewiß. Aber da sind auch Zehntausende von Lehrern, Sozialpädagogen und Ausbildern, die sich mit großem persönlichen Engagement für „ihre" ausländischen Kinder und Jugendlichen einsetzen. Da gibt es deutsche Eltern, die Hausaufgabenhilfe für Ausländerkinder organisieren, kirchliche Gruppen, Sportvereine, freie Initiativen, die im Freizeitbereich praktische Integrationsarbeit leisten. All das gibt es auch. Wir tun gut daran, es nicht zu übersehen. Denn hier werden Wege zu guter Nachbarschaft, zum Miteinander gewiesen. Ich denke, wir haben Gurnd, den vielen Bürgern, die sich auf solche Weise engagieren, zu danken und sie in ihrer Arbeit zu ermutigen.

    (Beifall bei der SPD)

    Leise füge ich an: Das deutsche Volk ist besser als sein von Ihnen, Herr Kollege Spranger, heute morgen verbreiteter Ruf.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Wir alle sind, was die Integration der Ausländer in unsere Gesellschaft angeht, auf die Vernunft und Menschlichkeit unserer Mitbürger angewiesen. Wir sollten durch unser eigenes vernünftiges Handeln und durch unsere eigene Menschlichkeit ein Beispiel für andere geben.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)