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ID0907931500

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    Vokabeln: 7
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    7. Gärtner.: 1
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    Plenarprotokoll 9/79 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 79. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 20. Januar 1982 Inhalt: Fortsetzung der zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1982 (Haushaltsgesetz 1982) — Drucksachen 9/770, 9/965 — Beschlußempfehlungen und Bericht des Haushaltsausschusses Einzelplan 08 Geschäftsbereich des Bundesministers der Finanzen — Drucksache 9/1188 — in Verbindung mit Einzelplan 32 Bundesschuld — Drucksache 9/1203 — in Verbindung mit Einzelplan 60 Allgemeine Finanzverwaltung — Drucksache 9/1207 — in Verbindung mit Einzelplan 20 Bundesrechnungshof — Drucksache 9/1197 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Der Finanzplan des Bundes 1981 bis 1985 — Drucksachen 9/771, 9/967, 9/1261 — in Verbindung mit Einzelplan 09 Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft — Drucksache 9/1189 — Carstens (Emstek) CDU/CSU 4593 D Westphal SPD 4601A Gärtner FDP 4606 C Matthöfer, Bundesminister BMF . . . 4612A Dr. Riedl (München) CDU/CSU 4618A Grobecker SPD 4624 B Frau Matthäus-Maier FDP 4626 D Glos CDU/CSU 4630 C Frau Simonis SPD 4637 C Dr. Haussmann FDP 4642 B Kiep CDU/CSU 4644 C Dr. Graf Lambsdorff, Bundesminister BMWi 4651 C Reuschenbach SPD 4657 D Dr. Hackel CDU/CSU 4661 C Hoffmann (Saarbrücken) SPD 4664 B Funke FDP 4667 B II Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 79. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 20. Januar 1982 Einzelplan 10 Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksache 9/1190 — Schmitz (Baesweiler) CDU/CSU . . . 4668 B Frau Zutt SPD 4674 C Bredehorn FDP 4677 D Ertl, Bundesminister BML 4679 D Einzelplan 12 Geschäftsbereich des Bundesministers für Verkehr — Drucksache 9/1192 — Schröder (Lüneburg) CDU/CSU . . . 4685A Wieczorek (Duisburg) SPD 4688A Dr. Zumpfort FDP 4692 C Einzelplan 13 Geschäftsbereich des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen — Drucksache 9/1193 — Dr. Friedmann CDU/CSU 4695 C Paterna SPD 4697 C Merker FDP 4700 B Einzelplan 25 Geschäftsbereich des Bundesministers für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau — Drucksache 9/1199 — Hauser (Bonn-Bad Godesberg) CDU/CSU 4701 C Sieler SPD 4704 A Frau Noth FDP 4706 D Einzelplan 23 Geschäftsbereich des Bundesministers für wirtschaftliche Zusammenarbeit — Drucksache 9/1198 — Schröder (Lüneburg) CDU/CSU . . . 4709 C Esters SPD 4713A Gärtner FDP 4713 D Dr. Köhler (Wolfsburg) CDU/CSU . . . 4716 B Frau Luuk SPD 4718 D Dr. Vohrer FDP 4720 D Offergeld, Bundesminister BMZ . . . 4723 A Dr. Pinger CDU/CSU 4725 B Nächste Sitzung 4726 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 4727*A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 4727* B Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 79. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 20. Januar 1982 4593 79. Sitzung Bonn, den 20. Januar 1982 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens* 20. 1. Feinendegen 21. 1. Frau Huber 22. 1. Dr. Köhler (Duisburg) 20. 1. Frau Krone-Appuhn 20. 1. Dr.-Ing. Laermann 22. 1. Lemmrich 20. 1. Dr. Mertes (Gerolstein) 22. 1. Mischnick 20. 1. Möllemann 22. 1. Dr. Müller* 20. 1. Müller (Bayreuth) 20. 1. Reddemann* 20. 1. Rösch* 20. 1. Rohde 22. 1. Frau Roitzsch 22. 1. Dr. Solms 22. 1. Dr. Stark (Nürtingen) 22. 1. Graf Stauffenberg 22. 1. Walther 22. 1. Baron von Wrangel 22. 1. für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des Ausschusses für Forschung und Technologie hat mit Schreiben vom 14. Januar 1982 mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen hat: Entwurf für einen Beschluß des Rates über eine konzertierte Aktion der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft auf dem Gebiet der landseitigen Hilfen für die Navigation und Empfehlung für einen Beschluß des Rates zur Ermächtigung der Kommission, eine Vereinbarung über die Durchführung einer konzertierten Aktion „Hilfssysteme für die Seeschifffahrt von der Küste aus" zwischen der Gemeinschaft und den an der Europäischen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der wissenschaftlichen und technischen Forschung (COST) beteiligten Drittstaaten auszuhandeln (Drucksache 9/934 Nr. 32) Vorschlag für einen Beschluß des Rates zur Festlegung einer konzertierten Aktion der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft betreffend die Auswirkungen von Behandlungen auf die physikalischen Eigenschaften von Lebensmitteln (Aktion COST 90 bis) (Drucksache 9/934 Nr. 33)
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Helmut Esters


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich will zunächst auf das eingehen, was der Kollege Schröder ziemlich am Schluß zum Deutschen Entwicklungsdienst gesagt hat. Der Verwaltungsratsvorsitzende des Deutschen Entwicklungsdienstes hat mich soeben wissen lassen, daß er uns entsprechend unseren Vorstellungen zur nächsten Mitarbeiterkonferenz einladen wird, wie wir im Haushaltsausschuß gebeten haben. Dort können sich dann die Berichterstatter über die Probleme, die der Kollege Schröder angesprochen hat, intensiv mit dem Verwaltungsratsvorsitzenden — sicherlich auch mit anderen Mitgliedern — und den Entwicklungshelfern selbst unterhalten.

    (Carstens [Emstek] [CDU/CSU]: Dann sollten sich die Mitarbeiter aber warm anziehen!)

    Im übrigen haben wir den Entwicklungsdienst nicht als so schlecht betrachtet, wie der Kollege Schröder es dargestellt hat. Denn sonst hätten wir sicherlich nicht drei neue Stellen für Länderbeauftragte geschaffen, obwohl wir insgesamt nicht sonderlich gut ansprechbar waren, wenn es darum ging, im Bundeshaushalt neue Stellen zu schaffen.

    (Westphal [SPD]: Danke schön! Das war sehr hilfreich für den DED!)

    Diese Stellen haben wir hier dennoch geschaffen, und der Deutsche Entwicklungsdienst hat 1982 ein höheres Etatvolumen als in allen vergangenen Jahren. Dies muß man wissen.
    Der Kollege Schröder hat davon gesprochen, die Verpflichtungsermächtigung sei um 60 Millionen DM abgesenkt worden. Aus dieser Aussage mag ersichtlich werden, wie wichtig es ist, die Computertechnologie bei uns weiter zu fördern. Mein Taschenrechner hat mir gesagt, daß wir bei der Verpflichtungsermächtigung 15 Millionen DM zugelegt und nicht 60 Millionen DM gekürzt haben. Wohl haben wir 60 Millionen DM im Baransatz abgezogen bei den Soforthilfe-Titeln und in der Verpflichtungsermächtigung beim gleichen Titel im Hinblick auf die Verhandlungen, die mit der Türkei anstehen.
    Insgesamt aber haben wir bei den Verpflichtungsermächtigungen rund 15 Millionen DM zugelegt.

    (Dr. Hüsch [CDU/CSU]: Das ist ja noch schlimmer!)

    Der Kollege Schröder hat im ersten Teil seiner Ausführungen ein Klagelied darüber gesungen, daß die Steigerungsraten im gesamten Bereich des Einzelplans 23 zu gering seien. Wenn ich von den Vorstellungen ausgehe, die beim Einzelplan 08 eine Rolle spielten — nämlich eine Absenkung sämtlicher Subventionen um 5 % —, so würde dies aus der Sicht der Opposition, lieber Herr Kollege Schröder, allerdings bedeuten, daß der Einzelplan 23 in ganz erheblichem Umfang tangiert worden wäre, denn im Einzelplan 23 sind erhebliche Subventionen an Zuwendungsempfänger oder Trägerorganisationen enthalten. Wenn auf der einen Seite das Klagelied gesungen wird, die Ansätze seien zu niedrig, und auf der anderen Seite beklagt wird, die Verpflichtungsermächtigungen in der Größenordnung von 27 Milliarden DM seien zu hoch, ergibt sich immer wieder die Frage, inwieweit der Teil, der durch Verpflichtungsermächtigungen abgedeckt und belegt ist, zur Durchfinanzierung von Projekten verwandt wird. Soweit es sich um die Durchfinanzierung von Projekten handelt, ist kein Risiko für den Etat und für den Abfluß der Barmittel gegeben. Ich gebe Ihnen allerdings in dem Punkt recht, daß wir ein Risiko in dem Bereich haben, in dem es um den internationalen Bankenteil — es handelt sich um etwas über 9 Milliarden DM — geht, weil wir dort den jährlichen Abflußrhythmus, der sich ja auch alle paar Monate ändert, wie wir zuletzt im Berichterstattergespräch und bei den Beratungen im Haushaltsausschuß gesehen haben, nur bedingt steuern können.
    Ich hatte eigentlich vor, in dieser Haushaltsdebatte etwas ausführlicher auf den Teil einzugehen, der sich mit dem Zusammenwirken von Staat und privater Wirtschaft in der Entwicklungspolitik befaßt, vor allen Dingen nachdem wir im Haushaltsausschuß das Entwicklungsländersteuergesetz im Rahmen des Zweiten Haushaltsstrukturgesetzes für erledigt erklärt haben, und zwar im Gegensatz zu dem Votum, das der Fachausschuß dem Haushaltsausschuß zugeleitet hatte. Ich will darauf in Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit verzichten, werde jedoch das, was ich eigentlich sagen wollte, den beiden Bundesministern für wirtschaftliche Zusammenarbiet und für Finanzen zugänglich machen und sie bitten, die Ausführungen, die ich eigentlich habe machen wollen, so zu behandeln, als ob sie im Protokoll des Deutschen Bundestages gestanden hätten. — Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)



Rede von Richard Wurbs
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Gärtner.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Klaus Gärtner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Herr Kollege Schröder, ich habe mir noch einmal die beiden Tage der Debatte und die Erregung vor Augen geführt, die hier bei der Union herrscht, wenn es um das Thema „Höhe der Entwicklungshilfe" geht. Auch beim Einzelplan 05 —



    Gärtner
    Auswärtiges Amt — war bei Ihnen Erregung über die Höhe der Ausgaben festzustellen. Dort ist Ihnen auch zu wenig ausgegeben worden. Beim Wirtschaftsministerium, dessen Etat wir heute beraten haben, ist Ihnen zu wenig ausgegeben worden. Bei dem Landwirtschaftsministerium ist Ihnen zu wenig ausgegeben worden, ebenso beim Verkehrshaushalt. Im Verteidigungshaushalt ist Ihnen schon lange zu wenig ausgegeben worden. Es liegen aber keinerlei Anträge der Union hier zur zweiten Lesung vor. Im übrigen sagen Sie immer noch, wir würden zu viel Geld ausgeben, weil die Verschuldung so hoch ist. Ein kleines Stück Ehrlichkeit miteinander sollten wir wenigstens im Plenum des Deutschen Bundestages dann vorführen, wenn wir über Zahlen reden.

    (Beifall bei der FDP und der SPD — Dr. Köhler [Wolfsburg] [CDU/CSU]: Ein interessanter Vorschlag!)

    Ich habe überhaupt nichts dafür übrig, daß man sich hier hinstellt und sagt: Eigentlich müßte hier viel mehr Geld ausgegeben werden.

    (Schröder [Lüneburg] [CDU/CSU]: Das habe ich doch gar nicht gesagt!)

    — Doch, wenn Sie das Risiko der Verpflichtungsermächtigungen hier herausstellen, müßten Sie eigentlich entweder konkret sagen: Das wird alles gekappt! oder Sie müßten Erhöhungsanträge stellen. Es gibt leider in bezug auf den Haushalt keine andere Möglichkeit, seiner Politik sozusagen freien Lauf zu lassen, als die, daß man Anträge stellt.

    (Beifall bei der SPD)

    Sicherlich ist es ein Problem, daß die Union als Opposition gelegentlich mit ihren eigenen Vorschlägen in Schwierigkeiten kommt. Sie hatten j a diese 5-%-Kürzung nach dem ersten Durchgang im Haushaltsausschuß großzügigerweise über alles gelegt. Der Bundesfinanzminister hat heute noch einmal darauf hingewiesen. Am Anfang, Herr Kollege Glos, war da nichts tabu. Selbst Kindergeld, Berlin-Hilfe und anderes sollten unter die 5-%-Raster-Maschine kommen — auch die Entwicklungshilfe haben Sie dann genannt, logischerweise. Beim Verteidigungshaushalt das durchzuhalten wurde schon zunehmend schwieriger. Es ist vielleicht für die Kollegen im Ausschuß für wirtschaftliche Zusammenarbeit ein bißchen schwierig, das, was wir während des Beratungsverfahrens gemacht haben, nachzuvollziehen, wenn jetzt die Haushälter über die Steigerungsraten reden. Das ist kein billiger Trick. Aber für die Kollegen muß klar sein, daß wir für das Haushaltsjahr 1982, so wie der Entwurf hier vorliegt, die sonst übliche Höhe der globalen Minderausgabe auf eine Größenordnung gebracht haben, die wahrscheinlich, nach unserer bisherigen Einschätzung — was in diesem Jahr und im nächsten Jahr passiert, weiß bis zu Ende keiner —, nach normalem Ablauf des Jahres, keine Bewirtschaftungsmaßnahmen notwendig macht.

    (Zuruf von der SPD: Das hoffen wir!)

    Das heißt, der Einzelplan 23 wurde nicht wie im
    Jahre 1981 gegenüber dem, was das Parlament als
    Soll-Ansatz beschlossen hatte, von der Regierung mit einer Bewirtschaftungsmaßnahme belegt. Damals wurde also nicht das ausgegeben, was im Soll-Ansatz steht. Jetzt haben wir im Haushalt 1982 einen Betrag stehen, der, wenn man so will, nicht nur politisches Gefühl, sondern Realität ist. Deshalb müßten Sie logischerweise die Steigerungsrate auf der Basis dessen berechnen, was 1981 wirklich ausgegeben worden ist

    (Zuruf von der SPD: So ist es!)

    und was jetzt im Jahre 1982, nach dieser Operation, die uns allen keine große Freude bereitet hat, auf den Weg gebracht wurde und dem Parlament zur Beschlußfassung vorliegt.
    Ich will Ihnen an einem anderen Beispiel etwas sagen, was bei der Beratung des Einzelplans des Auswärtigen Amtes nicht so zum Ausdruck gekommen ist. Da gab es im letzten Jahr z. B. einen relativ hohen Ansatz für humanitäre Hilfe. Ein von meiner Kollegin Frau Schuchardt schon immer beklagter Zustand ist dort eingetreten. Während der Beratung des Haushalts 1981 ist dort eine nicht durch Gesetz festgelegte Größenordnung im Haushalt mit einer Bewirtschaftungssperre der Regierung belegt worden. Wir haben deshalb, um der Regierung nicht in jeder Größenordnung sozusagen einen Freibrief zu geben, gesagt, was wir für realistisch halten, und haben im Rahmen unserer Bewirtschaftungsdiskussion innerhalb des Ausschusses den Betrag um 8 Millionen DM abgesenkt, während die Regierung in 1981 um 17 Millionen DM abgesenkt hat. Vielleicht ist für die Kollegen im Fachausschuß erkennbar, warum wir so operiert haben.
    Ich empfinde es als sinnvoller, daß sich das Parlament zu diesem Thema äußert und nicht der Regierung die Arbeit überläßt. Ich habe nicht sehr viel Sinn darin gesehen, mit Soll-Soll-Vergleichen durch die Welt zu laufen, wohlwissend, daß ein Teil des Soll-Soll-Vergleiches mehr Illusion und Phantasie als Realität ist.
    Insgesamt — das sollte man nicht nur mißmutig feststellen — ist der Einzelplan 23 vom Jahre 1978 bis zum Jahre 1982 von knapp 4 Milliarden DM auf etwas über 6 Milliarden DM gestiegen.

    (Westphal [SPD]: Nicht so schlecht!)

    Das ist eine Steigerung von 2 Milliarden DM. Es gibt wenige Haushalte, die eine derartige relative Erhöhung erlebt haben. Man kann, muß natürlich immer noch kritisieren, daß das zuwenig sei. Gerade die Kollegen aus dem Haushaltsausschuß, die sich mit dem Einzelplan 23 beschäftigen, sehen das genauso. Aber wir müssen natürlich wie alle übrigen Kollegen, die jetzt, während wir zu diesem Thema reden, nicht hier sind, sondern in ihren Büros sitzen und darüber weinen, wie ihre Einzelpläne von uns zerfleddert worden sind, durchaus akzeptieren, daß auch dieser Haushalt eine Größenordnung hat, mit der man draußen auch Politik betreiben kann. Wenn Sie die Zahlen für das vorläufige Ist mit dem Soll vergleichen, stellen Sie fest, daß sie weit über der Steigerungsrate des Gesamthaushaltes liegen, die bei knapp 3 % gegenüber dem, was ausgegeben worden ist, liegt.



    Gärtner
    Wir haben auch innerhalb des Einzelplans Kürzungen, die z. B. aus Währungsrelationen hergerührt haben, in einem wesentlichen Punkt nicht weitergegeben. Beim Europäischen Entwicklungsfonds hätten 61 Millionen DM nach Haushältertradition in Abgang gestellt werden müssen. Wir haben — ich möchte einmal sagen: gegen den erbitterten Widerstand des Finanzministers — keine Kürzung um diesen Betrag vorgenommen, sondern ihn auf verschiedene Einzeltitel draufgelegt. Sonst hätten j a die Kollegen bei Vergleich der jetzt vorgelegten Liste gar nicht feststellen können, daß wir nicht überall nur Kürzungen vorgenommen, sondern auch, wie sie beim Vergleich erkennen werden, einige Positionen erhöht haben.
    Über eine Position gibt es noch einen nachhaltigen Streit zwischen Kollegen des Fachausschusses und Kollegen des Haushaltsausschusses. Es geht hier um die Kapitalerhöhungen, die Kapitalzuführungen bei der DEG in Köln. Ich habe gehört, es wird ein Verfahren entwickelt, das mindestens vorurteilsfreie Diskussionen über dieses Instrument der deutschen Entwicklungspolitik ermöglicht. In diesem Zusammenhang möchte ich noch einmal meinen Vorbehalt — die Kollegen Schröder und Esters wissen das — gegen den Prüfungsauftrag an die Regierung in Sachen DEG zu Protokoll geben. Ich bin nicht sehr glücklich darüber, daß man glaubt, bei der DEG, die mit ihrer Abkürzung Schwierigkeiten hat
    — sie wird im Rheinland mit einer im Augenblick, glaube ich, nicht sehr erfolgreichen Eishockey-Mannschaft verwechselt —

    (Dr. Hornhues [CDU/CSU]: Ich habe gehört, die würden wieder besser! — Zuruf des Abg. Dr. Hüsch [CDU/CSU])

    — sie sind im Kommen; Herr Kollege Hüsch, ich habe gehört, in Neuss soll es auch wieder aufwärts gehen, jedenfalls was Eishockey angeht —,

    (Dr. Hüsch [CDU/CSU]: Bei uns geht es immer aufwärts!)

    zu einer deutschen Entwicklungsbank kommen zu müssen. Ich halte das für ein ehrgeiziges Projekt, das zu prüfen erlaubt sein muß — allerdings muß man hinsichtlich dieses Projekts auch anderer Meinung sein können, auch wenn wir sonst in vielen Fällen einer Meinung sind —, um festzustellen, ob es dem gewünschten Ziel wirklich näherkommt.
    Wenn wir schon bei Abkürzungen sind, so darf ich hier auch auf den Diskussionsbeitrag eingehen, den der Herr Kollege Schröder in Sachen DED beigesteuert hat. Ich bekenne, daß ich hinsichtlich des DED noch kein so unmittelbares Erlebnis hatte, wie Sie das offenbar hatten. Ich neige aber auf Grund gewisser Erfahrungen, die ich gemacht habe, nicht zu Vor-Verurteilungen. Ich werde mir vielmehr die Freiheit herausnehmen, mit den Kolleginnen und Kollegen, die das wollen, dort hinzugehen und mir das anzugucken und anzuhören.

    (Dr. Hornhues [CDU/CSU]: Das sollte man zweifelsohne tun!)

    Ich meine, nur deshalb, weil jemand eine Meinung
    äußert, werde ich nicht schon die ganze Institution
    in Frage stellen. Vielmehr bin ich bereit — das soll-
    ten wir vielleicht alle gemeinsam ein bißchen mehr sein —, Toleranz gerade gegenüber denjenigen zu üben,

    (Dr. Hornhues [CDU/CSU]: Auch wenn es manchmal schwer wird!)

    die ja — das sollte man zugeben — ein großes Maß an Engagement aufbringen. Man sollte sie nicht auf diese Art und Weise zur Vor-Verurteilung freigeben. Ein bißchen mehr Gelassenheit auch an der Stelle täte vielleicht gut.
    Bei der Diskussion über die Verbesserung der Administrationen sind die Kollegen schon auf das Thema der „Vorfeldbereinigung" eingegangen. Aus-und Fortbildung sollen also einer Konstruktion zugeführt werden, mit der eine Optimierung des Personals und der Mittel erreicht werden kann; der Einstieg ist j a geschehen. Die Zusammenarbeit hat sich offenbar in weiten Bereichen verbessert und wird sich hoffentlich auch in Zukunft verbessern. Dabei ist es unerheblich, was der Grund dafür war, ob eine Anregung oder die Drohung mit dem, was man an diesen Instrumenten verändern wolle. Festzuhalten bleibt jedenfalls: Die Zusammenarbeit ist besser geworden. Sie sollte auch in Zukunft, beispielsweise zwischen CDG und DSE, noch sehr viel stärker vonstatten gehen. Ich glaube, die Voraussetzungen sind dafür geschaffen.
    Hinsichtlich der Administrationsprüfungen im internationalen Bereich hat der Kollege Schröder den Hinweis gegeben, daß die Haushaltspolitiker beim Einzelplan 10, Landwirtschaft, die institutionelle Förderung der FAO erstens um 2 Millionen DM gekürzt und zweitens den Restbetrag — immerhin 40 Millionen DM — in einen qualifizierten Sperrvermerk umgewandelt haben. Ich will nicht sagen, daß wir deshalb staunend auf eine weitere Aufklärung durch die Personen, die mit dieser Institution verbunden sind, vor dem Deutschen Bundestag und auf ihre Auftrittschance warten, sondern ich hoffe, daß auch dort ein bißchen mehr darauf hingewirkt wird, daß die Administrationen im internationalen Bereich nicht zu viele Mittel an sich ziehen, sondern diese besser für Programme verwenden.

    (Dr. Hüsch [CDU/CSU]: Sehr richtig!)

    Man sollte versuchen, die Administration mit weniger Geld sinnvoller zu gestalten, um mehr Mittel für die Programme freizubekommen. Selbstverwaltung, die große Mittel verschlingt, ist eine der von uns am wenigsten gewünschten Organisationsformen.
    Insgesamt werden wir auch in den nächsten Jahren beim Einzelplan 23, wie ich hoffe, das machen können, was wir finanzpolitisch auf den Weg bringen können im Verhältnis zu anderen Einzelplänen. Wenn es darum geht, Veränderungen zu diskutieren, können wir uns vielleicht vorurteilsfreier an die Veränderungen begeben. Deshalb ist der Vorwurf der Phantasielosigkeit bei diesem Einzelplan so nicht angebracht, Herr Kollege Schröder.
    Es stellt sich z. B. die Frage, ob es sinnvoll ist, finanzielle Zusammenarbeit in dieser Höhe weiterzuführen oder ob man sich nicht stärker der technischen Zusammenarbeit als der finanziellen Zusam-



    Gärtner
    menarbeit widmen sollte. Die Entwicklung eines Landes hängt nicht davon ab, wie groß der Industriebesatz ist, den wir ihm über finanzielle Zusammenarbeit übermitteln, sondern davon, wie groß die Fähigkeit ist, in diesem Lande Ressourcen zu entwikkeln, die eine organische Entwicklung gewährleisten, in deren Verlauf man nach fünf oder zehn Jahren auch Technologien der letzten Stufe einführt. Das soll nicht dazu führen, alte Webstühle zu schikken. Das sagt kein Mensch. Aber da angepaßte Technologien vielleicht wichtiger sind als das, was wir gerne exportieren würden, würde ich es jedenfalls für zulässig halten, daß man unter diesem Gesichtspunkt das Verhältnis zwischen der finanziellen Zusammenarbeit und der technischen Zusammenarbeit überprüft und die technische Zusammenarbeit verstärkt.
    Alles in allem gesehen ist dennoch — trotz der kritischen Begleitworte, die man sonst noch finden könnte — der Einzelplan 23 in einem Zustand, der eine Zustimmung auch von der Union erfordern könnte oder sie notwendig und möglich machen würde.
    Ich meine, daß wir über ein Thema nochmal diskutieren müßten, Herr Kollege Schröder.

    (Wehner [SPD]: Bloß nicht heute abend!)

    — Nur nicht heute abend.

    (Wehner [SPD]: Es hat ja gar keinen Sinn, denen Honig um den Mund zu schmieren!)

    — Nein, Herr Kollege Wehner, das will ich nicht. Vielleicht haben Sie da länger Erfahrung.

    (Wehner [SPD]: Irgendwo hat alles seine Grenze!)

    Ich meine, an der Frage der Lernfähigkeit von Kollegen möchte ich doch nicht verzweifeln und würde auch einem Haushaltspolitiker der Union immer noch die Möglichkeit geben, über das Thema Verpflichtungsermächtigung und Belegungsstruktur noch einmal in aller Ruhe zu diskutieren,

    (Beifall des Abg. Glos [CDU/CSU])

    damit Beiträge, wie sie eben hier geschehen sind, vielleicht nicht noch einmal kommen. Im übrigen, meine ich, hat der Einzelplan 23 die Zustimmung des Parlaments trotz allem verdient.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)