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ID0907816500

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    Plenarprotokoll 9/78 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 78. Sitzung Bonn, Dienstag, den 19. Januar 1982 Inhalt: Abwicklung der Tagesordnung 4477 A Begrüßung des Präsidenten der Parlamentarischen Versammlung des Europarates und seiner Begleitung 4487 C Zweite Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1982 (Haushaltsgesetz 1982) — Drucksachen 9/770, 9/965 — Beschlußempfehlungen und Bericht des Haushaltsausschusses Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidialamt — Drucksache 911181 — 4477 A Einzelplan 02 Deutscher Bundestag — Drucksache 9/1182 — 4477 B Einzelplan 03 Bundesrat — Drucksache 9/1183 — Borchert CDU/CSU 4477 D Einzelplan 04 Geschäftsbereich des Bundeskanzlers und des Bundeskanzleramts — Drucksache 9/1184 — Metz CDU/CSU 4478 A Löffler SPD 4479 D Dr. Zimmermann CDU/CSU 4480 B Brandt SPD 4487 D Hoppe FDP 4494 D Dr. Abelein CDU/CSU 4501A Genscher, Bundesminister AA 4508 D Schmidt, Bundeskanzler 4515A Dr. Kohl CDU/CSU 4521 B Wischnewski SPD 4530 D Dr. Wörner CDU/CSU 4535 A Schäfer (Mainz) FDP 4541 D Dr. Apel, Bundesminister BMVg . . . 4545 B Erklärungen nach § 30 GO Dr. Abelein CDU/CSU 4549 B Wurbs FDP 4549 D Namentliche Abstimmung 4550 B Einzelplan 14 Geschäftsbereich des Bundesministers der Verteidigung — Drucksache 9/1194 — in Verbindung mit Einzelplan 35 Verteidigungslasten im Zusammenhang mit dem Aufenthalt ausländischer Streitkräfte — Drucksache 9/1205 — II Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 78. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 19. Januar 1982 Dr. Stavenhagen CDU/CSU 4552 B Hansen fraktionslos 4556 A Frau Traupe SPD 4558 A Würzbach CDU/CSU 4565 B Dr. Zumpfort FDP 4570 C Einzelplan 05 Geschäftsbereich des Auswärtigen Amts — Drucksache 9/1185 — Voigt (Frankfurt) SPD 4575 C Picard CDU/CSU 4577 C Frau Schuchardt FDP 4579 A Genscher, Bundesminister AA 4580 C Coppik SPD (Erklärung nach § 31 GO) 4582A Einzelplan 27 Geschäftsbereich des Bundesministers für innerdeutsche Beziehungen — Drucksache 9/1200 — Frau Berger (Berlin) CDU/CSU 4582 D Nehm SPD 4585 C Franke, Bundesminister BMB 4587 A Nächste Sitzung 4589 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 4591*A Anlage 2 Empfehlung des britischen Staatsministers Douglas Hurd, eine gemeinsame NATO-Strategie für die Entwicklung einer „neuen Weltinformationsordnung" zu erarbeiten MdlAnfr 43 08.01.82 Drs 09/1252 Weirich CDU/CSU SchrAntw StMin Dr. Corterier AA . . . 4591* B Anlage 3 Staaten, die den Interamerikanischen Vertrag über gegenseitigen Beistand (Rio-Pakt) vom 2. September 1947 noch nicht ratifiziert haben; Angebot einer Nichtangriffserklärung der USA an Nicaragua MdlAnfr 48 08.01.82 Drs 09/1252 Dr. Hennig CDU/CSU SchrAntw StMin Dr. Corterier AA . . . 4591* C Anlage 4 Druck der Proklamation des in Polen verhängten Kriegsrechts in der Sowjetunion MdlAnfr 52 08.01.82 Drs 09/1252 Dr. Czaja CDU/CSU SchrAntw StMin Dr. Corterier AA . . . 4591* D Anlage 5 Haltung der Bundesregierung zur Lage in Polen MdlAnfr 53 08.01.82 Drs 09/1252 Milz CDU/CSU SchrAntw StMin Dr. Corterier AA . . . 4592*A Anlage 6 Auffassung der Bundesregierung über die Verantwortung der Sowjetunion für die Vorgänge in Polen; Aussagen des Bundeskanzlers Schmidt und des französischen Staatspräsidenten Mitterrand über den Vertrag von Jalta und die Teilung Europas MdlAnfr 55, 56 08.01.82 Drs 09/1252 Engelsberger CDU/CSU SchrAntw StMin Dr. Corterier AA . . . 4592* B Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 78. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 19. Januar 1982 4477 78. Sitzung Bonn, den 19. Januar 1982 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens ** 20. 1. Echternach 19. 1. Fischer (Hamburg) 19. 1. Günther 19. 1. Handlos 19. 1. Frau Dr. Hellwig 19. 1. Frau Krone-Appuhn 20. 1. Dr.-Ing. Laermann 22. 1. Dr. Mertes (Gerolstein) 22. 1. Möllemann 22. 1. Dr. Müller * 19. 1. Müller (Bayreuth) 19. 1. Reddemann ** 20. 1. Rösch ** 20. 1. Rohde 22. 1. Frau Roitzsch 22. 1. Dr. Solms 22. 1. Dr. Stark (Nürtingen) 22. 1. Graf Stauffenberg 22. 1. Walther 22. 1. Wendig 22. 1. Baron von Wrangel 22. 1. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Antwort des Staatsministers Dr. Corterier auf die Frage des Abgeordneten Weirich (CDU/CSU) (Drucksache 9/1252 Frage 43): Ist die Bundesregierung bereit, der in der Zeitschrift „NATO REVIEW" von dem Staatsminister im britischen Außenministerium, Douglas Hurd, geäußerten Empfehlungen zu folgen, der Westen müsse im Rahmen der NATO angesichts der Versuche der Sowjetunion und der Staaten der Dritten Welt, über die UNO eine „neue Weltinformationsordnung" zu entwickeln, verstärkt eine gemeinsame Strategie erarbeiten? Auch die Bundesregierung hält eine engere Koordinierung des Westens und die Erarbeitung gemeinsamer Ziele und einer gemeinsamen Strategie durch die westlichen Staaten für notwendig, um in der Diskussion über eine „Neue Weltinformations- und Kommunikationsordnung" in der UNESCO und in den VN dem vom Westen vertretenen Grundsatz der grenzüberschreitenden Informationsfreiheit die ihm gebührende Geltung zu verschaffen. Für die Koordinierung innerhalb des Westens ist indes die NATO nur eines unter mehreren Foren; wichtig sind vor allem auch EPZ, UNESCO, VN und Europarat. Zur Verbesserung der Koordination des Westens in medienpolitischen Fragen der UNESCO - zu denen insbesondere auch die NWICO-ProbleAnlagen zum Stenographischen Bericht matik gehört - wurde auf Initiative der Bundesregierung vom Herbst 1981 in Paris eine ständige Konsultationsgruppe der westlichen Vertreter bei der UNESCO eingerichtet, die sich mit der Gesamtheit der medienpolitischen Fragen im Rahmen der UNESCO befaßt. Anlage 3 Antwort des Staatsministers Dr. Corterier auf die Frage des Abgeordneten Dr. Hennig (CDU/CSU) (Drucksache 9/1252 Frage 48): Welche amerikanischen Staaten haben den Interamerikanischen Vertrag über gegenseitigen Beistand (Rio-Pakt) vom 2. September 1947 bisher nicht ratifiziert, und hat die Bundesregierung Kenntnis von der Tatsache, daß die US-Regierung Nicaragua im August 1981 eine auf diesem Rio-Pakt basierende feierliche Nichtangriffserklärung angeboten hat, die von der nicaraguanischen Regierung nicht akzeptiert worden ist? Nach den der Bundesregierung vorliegenden Informationen haben folgende amerikanische Staaten den Interamerikanischen Vertrag über gegenseitigen Beistand von 1947 (sog. Rio-Pakt) weder unterzeichnet noch ratifiziert: Barbados, Grenada, Jamaica, Guyana, Belize, Dominicana, St. Lucia, St. Vincent und die Grenadinen, Antigua und Barbuda. Kuba hat im März 1960 bekanntgegeben, daß es sich nicht mehr an den Rio-Pakt gebunden erachte; Kanada ist dem Pakt lediglich als Beobachter beigetreten. Der Bundesregierung ist bekannt, daß die US-Regierung Nicaragua im August 1981 angeboten hat, sich gegenseitig die Zusage der Nichteinmischung und der Nichtintervention zu geben. Diese Zusage sollte für die USA in bezug auf Nicaragua, für Nicaragua in bezug auf benachbarte zentralamerikanische Länder gelten. Die nicaraguanische Regierung ist nach Wissen der Bundesregierung bisher auf dieses Angebot nicht eingegangen. Anlage 4 Antwort des Staatsministers Dr. Corterier auf die Frage des Abgeordneten Dr. Czaja (CDU/CSU) (Drucksache 9/1252 Frage 52): Welche Schlüsse zieht die Bundesregierung aus der von Präsident Reagan in seiner Fernsehansprache vom 23. Dezember 1981 bekanntgegebenen Tatsache, daß die Proklamation für das in Polen im Dezember verhängte Kriegsrecht bereits im September in der Sowjetunion gedruckt wurde? Die Bundesregierung hat keine nähere Kenntnis der Informationen, die zu der von Ihnen zitierten Äußerung des Präsidenten der Vereinigten Staaten geführt haben. Sie geht aber ebenso wie die amerikanische Regierung davon aus, daß die Sowjetunion 4592* Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 78. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 19. Januar 1982 seit langem schweren Druck auf die polnischen Reformbestrebungen ausgeübt hat. Anlage 5 Antwort des Staatsministers Dr. Corterier auf die Frage des Abgeordneten Milz (CDU/CSU) (Drucksache 9/1252 Frage 53): Trifft es zu, daß Art und Umfang der Kreditgewährung und die wirtschaftlichen Verpflichtungen gegenüber der Volksrepublik Polen u. a. Ursachen dafür sind, daß sich die Bundesregierung jetzt in ihrer Haltung zur Lage in Polen im Gegensatz zu allen führenden westeuropäischen Staaten und der USA so zurückhaltend verhält und nach Pressekommentaren eine sogenannte Politik der Leisetreterei vertritt? Die Feststellung in Ihrer Frage, daß die Bundesregierung sich gegenüber den Entwicklungen in Polen zurückhaltend verhalte, ist unzutreffend. Einen Vorwurf der „Politik der Leisetreterei" weise ich entschieden zurück. Die Bundesregierung hat nach der Verhängung des Kriegsrechts am 13. Dezember 1981 die ihr zur Verfügung stehenden und als angemessen erscheinenden Mittel eingesetzt, um der polnischen und der sowjetischen Führung die eigene Auffassung unmißverständlich darzulegen. Sie hat eindringlich dazu aufgefordert, zu einer Politik der Erneuerung und der Reform zurückzukehren bzw. diese nicht zu behindern. Ich verweise in diesem Zusammenhang auf die Erklärungen von Bundeskanzler Schmidt im Deutschen Bundestag vom 18. Dezember, die Bundestags-Entschließung vom gleichen Tage, die von der Bundesregierung mitgetragen wird, sowie auf die Briefe, die Bundeskanzler Schmidt am 25. Dezember 1981 sowohl an General Jarulzelski als auch an Generalsekretär Breschnew gerichtet hat. Bundesminister Genscher hat am 30. Dezember die Auffassungen der Bundesregierung Vize-Premier Rakowski mit Nachdruck erläutert, nachdem er vorher schon die Resolution des Deutschen Bundestages dem polnischen Geschäftsträger ausführlich dargelegt hatte. Die Haltung der Bundesregierung kommt ferner in der deutsch-amerikanischen Erklärung vom 5. Januar 1982 sowie in den Abschlußerklärungen des EG-Außenministertreffens vom 4. Januar und des NATO-Außenministertreffens vom 11. Januar 1982 in aller Deutlichkeit zum Ausdruck. Auch die beiden letztgenannten Erklärungen sind unter maßgeblicher Beteiligung der Bundesregierung zustandegekommen. Anlage 6 Antwort des Staatsministers Dr. Corterier auf die Fragen des Abgeordneten Engelsberger (CDU/CSU) (Drucksache 9/1252 Fragen 54 und 55): Auf Grund welcher Erkenntnisse ist die Bundesregierung zu der von den USA und anderen NATO-Ländern abweichenden Ansicht gelangt, daß Moskau in Polen bei der Verhängung des Kriegsrechts keinen Einfluß genommen habe, und wie ist diese ursprüngliche Bewertung der Vorgänge wiederum mit der Äußerung von Bundesaußenminister Genscher in Einklang zu bringen, daß die Sowjetunion für die Vorgänge in Polen Verantwortung trage? Muß aus der Aussage von Bundeskanzler Schmidt, in Jalta sei Europa in Einflußsphären geteilt worden und jede Veränderung der bestehenden Machtverhältnisse müßte Krieg bedeuten, der Schluß gezogen werden, daß nach Ansicht des deutschen Regierungschefs die ohne Mitwirkung der osteuropäischen Völker zustandegekommene Einbeziehung in den kommunistischen Machtbereich erhalten bleiben und für die 17 Millionen Deutschen in der DDR das Wiedervereinigungsgebot des Grundgesetzes keine Gültigkeit mehr haben solle, während andererseits der französische Staatspräsident Mitterrand in seiner Neujahrsrede den Wunsch geäußert hat, den Vertrag von Jalta und die sich daraus ergebende Teilung Europas zu überwinden? Zu Frage 54: Die Bundesregierung hat von Anfang an mit großer Sorge den schweren Druck der Sowjetunion auf die innere Entwicklung in Polen beobachtet. Aus dieser Sorge heraus hat sich der Bundeskanzler bereits am 25. Dezember 1981 an Generalsekretär Breschnew gewandt und damit unmißverständlich die Verantwortung der Sowjetunion deutlich gemacht. Diese weiterhin gültige Bewertung der Vorgänge in Polen durch die Bundesregierung ist zuletzt in der von ihr mitgetragenen und unter ihrer Mitwirkung entstandenen Erklärung der NATO-Außenminister vom 11. Januar 1982 eindeutig zum Ausdruck gebracht worden. Zu Frage 55: Diese Frage beantworte ich mit „nein", ohne daß ich mir damit Ihre Wiedergabe der Äußerungen des Bundeskanzlers zu eigen mache. Die Politik der Bundesregierung zielt, und zwar in voller Übereinstimmung und mit Unterstützung aller ihrer westlichen Partner, darauf ab, die Trennungslinie, die Europa teilt, zu überwinden. Ein Meilenstein dieser Politik des friedlichen Wandels ist die Schlußakte von Helsinki. Im übrigen hält die Bundesregierung an ihrem Ziel fest, wie es im Brief zur deutschen Einheit im Zusammenhang mit dem Moskauer Vertrag und dem Grundvertrag mit der DDR seinen Niederschlag gefunden hat, auf einen Zustand des Friedens in Europa hinzuwirken, in dem das deutsche Volk in freier Selbstbestimmung seine Einheit wiedererlangt.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Manfred Coppik


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Debatte zu Einzelplan 05 befaßte sich weitgehend mit der Türkei. In der Erklärung zur Abstimmung kann ich leider nicht auf diese Debattenbeiträge eingehen, sondern muß mich mit einer kurzen Stellungnahme begnügen.
    Der Einzelplan 05 enthält die Titel „NATO-Verteidigungshilfe" und „Rüstungssonderhilfe", aus denen in den letzten Jahren die Militärhilfe für die Türkei gewährt wurde.
    Ich habe mich in diesem Parlament mehrfach gegen diese Unterstützung einer Militärdiktatur ausgesprochen. In Gesprächen mit vielen Kollegen aus allen Fraktionen dieses Hauses hatte ich den Eindruck, daß die Position, die ich bezogen hatte, durchaus auf Verständnis gestoßen ist und teilweise auch Unterstützung gefunden hat. Auch heute sind hier dazu einige gute — ich hätte fast gesagt: schöne — Worte gesagt worden. Das alles hat aber nichts daran geändert, daß die Militärhilfe an die Türkei uneingeschränkt weiterläuft.

    (Gerster [Mainz] [CDU/CSU]: Was sagen Sie denn zu Polen?)

    — Ich komme auch noch dazu.
    Pünktlich zum Jahrestag des Militärputsches wurden im vergangenen Jahr weitere 130 Millionen DM für diesen Zweck bewilligt — dies alles, obwohl in der Türkei nach wie vor schwer gefoltert wird, führende Oppositionspolitiker im Gefängnis sitzen, aktive Gewerkschafter mit dem Tode bedroht sind und Militäraktionen gegen die kurdische Minderheit auf der Tagesordnung stehen. Aber die Militärhilfe läuft weiter.
    In der vergangenen Woche und auch heute haben hier Sprecher aller Fraktionen den Ausnahmezustand und die Einschränkung gewerkschaftlicher Rechte in Polen beklagt und verurteilt. Da ich für die Einhaltung von Menschenrechten überall in der Welt bin, ist es mir völlig unverständlich, wie nach allem, was hier gesagt wurde, gleichzeitig aktive Hilfe, sogar Militärhilfe, zur Unterstützung der Diktatur in der Türkei geleistet werden kann.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD — Gerster [Mainz] [CDU/CSU]: Für Polen sind Sie nicht auf die Straße gegangen, für andere Staaten ja!)

    — Herr Kollege Gerster, die Militärhilfe, die für Polen geleistet wird, ist mir noch nicht so ganz bekannt.

    (Gerster [Mainz] [CDU/CSU]: Ein schöner Pharisäer!)

    Ich möchte jedenfalls zu dieser Militärhilfe meinen Beitrag nicht leisten. Da es im Haushaltsplan überhaupt keine Gewähr gibt, daß die Verpflichtungsermächtigung des Einzelplans 05 1982 nicht schon wieder dazu benutzt wird, weitere Hilfezusagen an die türkische Militärjunta zu machen, möchte ich keinen Blankoscheck unterschreiben, der vielleicht im Laufe des Jahres nach Ankara abgeschickt wird.
    Ich werde deshalb dem Einzelplan 05 nicht zustimmen, sondern mich gemeinsam mit den Kollegen Hansen und Thüsing bei der Abstimmung der Stimme enthalten. — Danke schön.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD — Gerster [Mainz] [CDU/CSU]: Das ist die neue Fraktion!)



Rede von Richard Wurbs
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Meine Damen und Herren, wir kommen jetzt zur Abstimmung über den Einzelplan 05: Geschäftsbereich des Auswärtigen Amts. Wer dem Einzelplan 05 in der Ausschußfassung zuzustimmen wünscht, den bitte ich um das Handzeichen. — Gegenstimmen? — Enthaltung? — Der Einzelplan ist angenommen.
Ich rufe auf: Einzelplan 27
Geschäftsbereich des Bundesministers für innerdeutsche Beziehungen
— Drucksache 9/1200 —
Berichterstatter:
Abgeordnete Nehm Frau Berger (Berlin)

Wird das Wort zur Berichterstattung gewünscht? — Das ist nicht der Fall.
Ich eröffne die allgemeine Aussprache. Das Wort hat Frau Abgeordnete Berger.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Lieselotte Berger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! In der Regierungsvorlage war vorgesehen, die Ausgaben des Ministeriums für innerdeutsche Beziehungen gegenüber dem Vorjahr von 465 auf 422 Millionen zu kürzen. Der Einzelplan 27 sollte mit einer Kürzung um 9,3 % wieder einmal unverhältnismäßig geschröpft werden. Nach Abschluß der Haushaltsberatungen betragen die Kürzungen immer noch rund 6 % bei einem Zuwachs des Bundeshaushalts um mehr als 4 %. Diese Erhöhung für den Einzelplan 27 wurde durch Umschichtungen aus dem Einzelplan 60 erreicht.



    Frau Berger (Berlin)

    Hierzu einige Worte. Im Einzelplan 60 sind rund 750 Millionen eingestellt, die vom Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen bewirtschaftet werden. Mir scheint es unlogisch, daß wichtige Zuständigkeiten des BMB nicht im Einzelplan 27, sondern im Einzelplan 60 etatisiert sind. Ich nenne z. B. die Pauschalsumme für Abgeltung von Straßenbenutzungsgebühren für PKW im Verkehr in der und durch die DDR, Hilfsmaßnahmen in Einzelfällen und die Verkehrssubventionen für Flugzeug- und Omnibusverkehr im Einzelplan 60, während der Ausgleich für den Betrieb der Omnibuslinien im kleinen Grenzverkehr im Einzelplan 27 verblieben ist.
    Dies ist reichlich verwirrend. Wir sollten zu einer logischen Darstellung von Zuständigkeiten und Zuordnungen im Haushaltsplan kommen.
    Es ist selbstverständlich, daß auch der Einzelplan 27 seinen Sparbeitrag zu leisten hat. Ebenso richtig ist es aber, daß Kürzungen einen kleinen Haushalt härter treffen als einen großen, der interne Ausgleichsmöglichkeiten hat.
    In den letzten Jahren sind die Mittel für das BMB ständig überproportional gekürzt worden. 1981 änderte sich der Bundeshaushalt um plus 7,8 %, der Einzelplan 27 um minus 1,5 %; 1982 änderte sich der Bundeshaushalt um plus 4 %, der Einzelplan 27 um minus 5,9 %.
    Ein ähnliches Bild bietet der Finanzplan. Die Ansätze für den Einzelplan 27 betragen dort für 1983 427 Millionen, für 1984 429 Millionen, für 1985 430 Millionen.
    Mit anderen Worten, Herr Minister Franke: Ihnen stehen 1982 für den Einzelplan 27, also für Ihre Fachaufgaben, 439 Millionen zur Verfügung. 1985 sollen es rund 8 Millionen weniger sein. Allerdings wird dies 1985 hoffentlich nicht mehr Ihr Kopfzerbrechen sein.
    Ihr Haushalt, Herr Minister Franke, ist mit 0,18 % des Gesamtvolumens des Bundeshaushalts 1982 ein kleiner Haushalt; Ihr Ministerium ist eines der kleinsten Ministerien. Ihr Ministerium hat aber nach dem Grundgesetz mit der Pflege innerdeutscher Beziehungen eine wichtige nationale Aufgabe. Und wir wissen alle, daß die Erfüllung dieser Aufgaben nicht leichter wird; im Gegenteil.
    Minister Franke muß sich fragen lassen, ob die Solidarität und die Disziplin des Chefs der Kanalarbeiter so weit gehen darf, daß er als innerdeutscher Minister ein Übersoll an Einsparungen auf sich nimmt, um die Finanzmisere zu mildern.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Je knapper das Geld wird, desto stärker wird der Zwang zu sinnvoller, möglichst rationeller Verwaltungsstruktur. Der Bundesrechnungshof hat in einem vom Parlament angeforderten Gutachten gerade angesichts der Aufgabenstellung des Ministeriums die dort vorhandene unausgewogene Organisationsstruktur kritisiert. Etwa zwei Drittel aller Referate sind Klein- oder sogar Zwergreferate. Dies führt zu einem hohen Anteil von Beamten des höheren Dienstes und leitenden Angestellten in relativ kleinen Abteilungen und Unterabteilungen. Das aber führt zu einer teuren Verwaltung. Insoweit wird bei den Beratungen des Haushalts 1983 auf Verbesserungsvorschläge des Bundesrechnungshofs zurückzukommen sein.
    Ich komme nun zu den Fachausgaben. In der Regierungsvorlage war für Fachausgaben zunächst eine Kürzung von rund 43 Millionen DM gegenüber 1981 vorgesehen. Das waren fast 10 %, die dem Ministerium 1982 zur Erfüllung seiner Aufgaben gefehlt hätten. Der Haushaltsausschuß hat hier rund 17 Millionen DM zugelegt.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Minister Franke läßt sich ständig und kräftig in die Tasche greifen, und das tut ihm offensichtlich nicht einmal besonders weh.

    (Gerster [Mainz] [CDU/CSU]: Er merkt es vielleicht gar nicht!)

    Minister Franke hat es dem Parlament überlassen, wenigstens die größten Schäden zu reparieren. Hierfür werde ich einige Beispiele nennen.
    Die Mittel für die Förderung des Zonenrandgebiets sind um weitere 15 auf 110 Millionen DM gekürzt worden. Das ist eine erneute Kürzung von mehr als 10 %.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Unerhört!)

    Auch in diesem Punkt hat es Minister Franke dem Haushaltsausschuß überlassen, die von ihm ursprünglich beabsichtigte Kürzung von 25 Millionen DM auf 15 Millionen DM zurückzuführen.

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Das wird ja immer schlimmer!)

    Die von der Regierung herbeigeführte Finanzmisere wirkt sich zunehmend auf die Zonenrandförderung aus. Minister Franke hat mehrfach versichert, daß die gesetzliche Pflicht in diesem Bereich auf Dauer erfüllt werde. Ich habe aber den Eindruck, daß das Zonenrandförderungsgesetz allmählich administrativ ausgehöhlt wird. Die Zonenrandförderung ist kein besonderer Teil regionaler Wirtschaftspolitik, sondern eine gesetzlich festgelegte politische Aufgabe mit dem Ziel, mitten in Deutschland kein unterentwickeltes Grenzgebiet entstehen zu lassen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Anfang Januar wurde eine Neufassung der Richtlinien für Hilfsmaßnahmen zugunsten von Besuchern aus der DDR und Berlin (Ost) sowie aus ost-und südosteuropäischen Staaten beschlossen. Ich gehe davon aus, daß der Innerdeutsche Ausschuß über diese Richtlinien noch beraten wird.
    Bei den Haushaltsberatungen war vom Ministerium bzw. von Minister Franke jedenfalls vorgetragen worden, daß Besuchern aus der DDR an Stelle von Gutscheinen für jeweils zwei Zusatzreisen bei Besuchen in der Bundesrepublik künftig nur die Kosten für eine Zusatzreise vom Besuchsort bei uns aus erstattet werden sollten.

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU]: Hört! Hört!)




    Frau Berger (Berlin)

    Darüber könnte man reden, wenn es sich hier um eine Maßnahme handeln würde, die auf das Jahr 1982 beschränkt würde. Darüber kann man durchaus reden, wenn ein Sparzwang besteht.
    Aber einer Pressemitteilung des Bundesministeriums für innerdeutsche Beziehungen vom 7. Januar entnehme ich, daß nunmehr nur noch eine Zusatzreise genehmigt wird, diese aber auch nur dann, wenn der Besucher Rentner ist und wenn — nun hören Sie bitte gut zu — sein Gastgeber Empfänger von Sozialhilfe oder Kriegsopferfürsorge ist. Herr Minister, dies ist eine Kürzung in der Substanz. Das hätten Sie bei den Haushaltsberatungen mitteilen müssen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zurufe von der CDU/CSU: So ist es! — Das gesamtdeutsche Netz!)

    Ich möchte Sie jetzt an eines erinnern, Herr Minister, damit Sie nachher den richtigen Ansatzpunkt haben. Besucher aus der DDR und aus Berlin (Ost), die im Rentneralter stehen, die also lange haben warten müssen, ehe sie endlich zu uns kommen können, dürfen nach den Devisenbestimmungen der DDR bei ihren Reisen zu uns ein Zehrgeld von lediglich 15 DM mit sich führen. Sie können von eigenem Geld täglich also 50 Pf ausgeben und brauchen deshalb Hilfe.

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU]: Erbärmlich!)

    Dabei fällt einem natürlich sofort die Gegenüberstellung ein, daß wir 25 DM pro Tag zahlen müssen, wenn wir in der DDR fahren.
    Der Bundesminister der Finanzen hatte im Juni 1981 gemäß § 41 der Bundeshaushaltsordnung eine zehnprozentige Ausgabensperre bei den Ausgaben für Zuweisungen und Zuschüsse angeordnet. Minister Franke hat aus Tit. 685 21 — Förderung besonderer Hilfsmaßnahmen gesamtdeutschen Charakters — über diese 10 % hinaus eine Kürzung der Gelder um fast ein Drittel vorgenommen. Von den für diese Hilfsmaßnahmen vorgesehenen 90 Millionen DM hat er 26 Millionen DM gestrichen. Herr Minister Franke sollte über eine 10 %ige Kürzung nachdenken, und er wollte 30 % streichen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Unerhört!)

    Und dies bei Mitteln, die Bürgern in der DDR unmittelbar zugute kommen!
    Im Klartext heißt das doch, daß einigen Organisationen und Einrichtungen Kürzungen auferlegt wurden, die sich zunächst zwischen 10 und 50 % bewegt haben. Nach Intervention von verschiedenen Seiten sind dann die gröbsten Mißstände beseitigt worden. Die Kürzung wurde auf 15 Millionen DM zurückgenommen.
    Meine Fraktion geht davon aus, Herr Minister, daß es für 1982 bei dem Betrag von 85,5 Millionen DM für die Förderung besonderer Hilfsmaßnahmen bleibt. Wir haben der Kürzung unter dieser Voraussetzung zugestimmt.
    Zum nächsten Punkt meiner Beispiele. Wir sind uns alle darüber einig, daß Reisen von Jugendlichen nach Berlin verstärkt zu fördern sind. Das wird geschehen. Alle Fraktionen sind sich auch darin einig,
    daß Erwachsenenreisen nach Berlin weiterhin gefördert werden sollten.
    Auch die Erwachsenenreisen nach Berlin wurden durch die Anordnung nach § 41 BHO überraschend betroffen. Die CDU/CSU-Fraktion hat überhaupt nichts dagegen, daß auch die Mittel für Erwachsenenreisen nach Berlin in angemessenem Rahmen gekürzt werden. Herr Minister Franke hätte sich durchaus gegen eine 10 %ige Kürzung wenden können, weil hier Rechtsgeschäfte bestanden haben. Das hat er aber nicht getan. Er tut nichts, wenn man ihm Geld wegnimmt.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Was hat er überhaupt getan?)

    Er hat die Mittel für diese Reisen sogar um ein Drittel, nämlich um 1,5 Millionen DM gekürzt. Auch hier sollte Herr Minister Franke nur über eine 10 %ige Kürzung der Mittel nachdenken. Er hat gleichwohl eine Kürzung von 30 % angeordnet. Das ist zuviel, Herr Minister. Sie müssen standhafter werden.

    (Niegel [CDU/CSU]: Das sind 30 % zuviel!)

    Bereits geplante Berlin-Reisen — viele Kollegen wissen, daß viele Berlin-Reisen, die schon unter Dach und Fach waren, abgesagt wurden — mußten im Juli, August und September kurzfristig gestrichen werden.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Unglaublich!)

    Diese mitten im Jahr verfügte Streichung von Mitteln um ein Drittel hat zu erheblichen Schwierigkeiten besonders für Gästehäuser in Berlin geführt. — Sie lächeln jetzt wieder, Herr Minister. Sie geben sich häufig heiter, gelassen und zukunftsfroh, auch wenn man über Dinge spricht, die weh tun, ich habe im Ausschuß einen Brief der AWO in Gatow vorgelesen und geschildert, wie hart diese Kürzung gerade die Gästehäuser in Berlin, aber auch andere trifft.
    Noch ein Beispiel, Herr Minister: Sie hatten doch zunächst beabsichtigt, 1982 die Reisen von jährlich rund 100 000 Erwachsenen nach Berlin überhaupt nicht mehr zu fördern. Weil kein Geld mehr in der Kasse ist, wollten Sie die bisher für Erwachsenenreisen vorgesehenen 4,6 Millionen DM für 1982 ersatzlos streichen.

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU)

    In Übereinstimmung mit dem Ausschuß für innerdeutsche Beziehungen haben sich die Berichterstatter zunächst einvernehmlich darum bemüht, 4 Millionen DM für die Förderung von Erwachsenenreisen durch entsprechende Kürzung der vom BMB bewirtschafteten Mittel von Flugpreissubventionen aufzubringen. Bedauerlicherweise hat die Koalition im Haushaltsausschuß nicht 4 Millionen DM, sondern nur 2,6 Millionen DM zur Verfügung gestellt, weil sie den Deckungsvorschlag für problematisch hielt, obwohl dieser Deckungsvorschlag grundsolide war. Aber 2,6 Millionen DM sind immerhin besser als gar nichts für Erwachsenenreisen nach Berlin.
    Auch im vorliegenden Fall kritisiere ich, daß Minister Franke bereit war, eine Streichung von Mitteln vorzunehmen, die dem Auftrag seines Ministeriums und auch dem Interesse Berlins Schaden zugefügt



    Frau Berger (Berlin)

    hätte. Auch hier hat er es dem Parlament überlassen, einen Ausweg zu finden.

    (Niegel [CDU/CSU]: Das wird ja immer interessanter!)

    Einige Worte zur deutschlandpolitischen Bildungsarbeit, eine Aufgabe, die weiß Gott nicht einfach ist. Insbesondere gehört es zu unserer Pflicht, in der Jugend das deutschlandpolitische Interesse zu wecken bzw. zu stärken.

    (Niegel [CDU/CSU]: Erst einmal müssen wir es bei der Regierung wecken!)

    Das Innerdeutsche Ministerium hat z. B. bisher an 2 400 Schulen Bücherpakete mit je 100 Titeln geschickt. Mein Kollege Nehm und ich als Berichterstatter sind der Ansicht, daß dieses Bücherpaket überprüft werden sollte. Wir nehmen es dem Minister ab, daß es schwer ist, deutschlandpolitische Literatur in die Schulen zu bringen. Um so wichtiger ist es aber, ein weniger hochgestochenes, zu sehr wissenschaftlich geprägtes Bücherangebot zu präsentieren. Wir wollen ein Bücherangebot, das die Jugend anspricht, sie provoziert, sie neugierig macht und zu einem Besuch in der DDR anregt.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir wollen doch alle miteinander erreichen, daß Klassenabschlußfahrten, wie es in der letzten Sitzung des innerdeutschen Ausschusses besprochen wurde, eben nicht nur nach Rom, Wien oder Paris gemacht werden, sondern daß sich die jungen Leute in Weimar, Dresden, Güstrow und anderswo umsehen.

    (Zustimmung bei allen Fraktionen)

    Bei den Haushaltsberatungen ist auch deutlich geworden, daß es bei der Berliner Dienststelle der Bundesanstalt für gesamtdeutsche Aufgaben einige Probleme gibt, die Aufmerksamkeit verdienen. Fünf von zunächst 12 suspendierten Honorarreferenten sind von einer weiteren Mitarbeit ausgeschlossen worden. Andererseits gibt es dort eine Reihe von Referentenbewerbern, die schon seit längerem auf einen Bescheid über ihren Antrag auf Mitarbeit warten.
    Herr Minister Franke, ich bitte Sie abschließend, allen Beamten Ihres Hauses den Dank der Fraktion der CDU/CSU dafür zu übermitteln, daß sie ihre Pflicht unter zuweilen wirklich außerordentlich schwierigen Umständen erfüllt haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Niegel [CDU/ CSU]: Den Beamten!)

    — Den Beamten und Angestellten, allen Mitarbeitern.
    Im Namen meiner Fraktion bitte ich Sie, Herr Minister Franke, bei der Aufstellung des Haushalts 1983 besseres Augenmaß und größere Standfestigkeit zu zeigen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir erwarten nicht, daß Sie mit Steuergeldern leichtfertig und großzügig umgehen. Wir erwarten aber von Ihnen, daß Sie sich wie Ihre Kabinettskollegen mit allem Nachdruck dafür einsetzen, daß die
    Aufgaben, die Ihrem Ministerium zugeordnet sind, voll erfüllt werden können, nämlich der Einheit der Nation zu dienen und den Zusammenhalt des deutschen Volkes zu stärken. Wir möchten es bei den Beratungen des Haushalts 1983 nicht noch einmal erleben, daß andere Ressortchefs mit dem Finanzminister über ihren Etat hart verhandeln, während Sie es dabei belassen, einen Brief an den Finanzminister zu schreiben, der in den Geschäftsgang geht, und den Rest Ihren Beamten überlassen.
    Die CDU/CSU hat im Haushaltsausschuß ihren Beitrag geleistet, auch im innerdeutschen Haushalt zu sparen oder Mittel umzuschichten. Wir werden diesem Etat nicht zustimmen, weil es mit der bloßen Verwaltung von Programmen eben nicht getan ist und weil dem Minister die Führungskraft fehlt, seine Aufgaben — insbesondere bei zunehmend knapper werdenden Mitteln — so wahrzunehmen, wie es das sensible Feld der innerdeutschen Beziehungen erfordert.

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU]: Leider wahr!)

    Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit. (Beifall bei der CDU/CSU)