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    Plenarprotokoll 9/64 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 64. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 12. November 1981 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 3657 A Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Verbesserung der Haushaltsstruktur (2. Haushaltsstrukturgesetz) — Drucksachen 9/795, 9/842, 9/888, 9/796, 9/843, 9/889 — Erste Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses sowie Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksachen 9/971, 9/985 — in Verbindung mit Zweite Beratung des von den Abgeordneten Kiep, Dr. Jahn (Münster), Dr. Schneider, Dr. Möller, Hauser (Krefeld), Müller (Remscheid), Dr. Waffenschmidt, Dörflinger, Günther, Dr.-Ing. Kansy, Link, Magin, Niegel, Frau Pack, Frau Roitzsch, Ruf, Sauter (Epfendorf), Zierer, Dr. Blüm, Clemens, Erhard (Bad Schwalbach), Dr. Faltlhauser, Herkenrath, Kolb, Linsmeier, Dr. Pinger, Rühe, Sick, Repnik und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über steuerliche Vergünstigungen zur Förderung des Wohnungsbaus — Drucksache 9/467 — Erste Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses sowie Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksachen 9/971, 9/985 — in Verbindung mit Zweite Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über steuerliche Vergünstigungen zur Förderung des Wohnungsbaus — Drucksache 9/839 — Erste Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses sowie Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksachen 9/971, 9/985 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Neunten Gesetzes zur Änderung des Bundeskindergeldgesetzes — aus Drucksachen 9/795, 9/842, 9/888 — Zweite Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses — Drucksache 9/972 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung von Verbrauchsteuergesetzen (Verbrauchsteueränderungsgesetz 1982) — Drucksachen 9/797, 9/844, 9/890 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 9/981 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 9/979 — II Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 64. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. November 1981 in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Konsolidierung der Arbeitsförderung (Arbeitsförderungs-Konsolidierungsgesetz) — Drucksachen 9/799, 9/846 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 9/1027 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 9/966 — in Verbindnung mit Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Bekämpfung der illegalen Beschäftigung — Drucksachen 9/800, 9/847 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 9/1028 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 9/975 — in Verbindung mit Zweite Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Bekämpfung der Schwarzarbeit — Drucksache 9/192 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 9/975 — in Verbindung mit Zweite Beratung des von den Abgeordneten Hauser (Krefeld), Dr. George, Landré, Lampersbach, Stücklen, Müller (Remscheid), Franke, Zink, Dr. Blüm, Neuhaus, Pohlmann, Dr. Dollinger, Ruf, Jung (Lörrach), Hinsken, Louven, Dr. Bötsch, Milz, Kolb, Dr. Pinger, Müller (Wadern), Sick, Krey, Daweke, Schröder (Lüneburg), Feinendegen, Dr. von Geldern, Schulze (Berlin), Dr. Laufs, Frau Hoffmann (Soltau), Frau Geiger, Dr. Götz, Frau Will-Feld, Volmer, Burger, Dr. Warnke, Engelsberger, Seehofer, Spilker und Genossen und der Fraktion der CDU/ CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Bekämpfung der Schwarzarbeit — Drucksache 9/199 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 9/975 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Ergänzung und Verbesserung der Wirksamkeit kostendämpfender Maßnahmen in der Krankenversicherung (Kostendämpfungs-Ergänzungsgesetz) — Drucksachen 9/798, 9/845 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 9/1029 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 9/977 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur wirtschaftlichen Sicherung der Krankenhäuser und zur Regelung der Krankenhauspflegesätze (Krankenhaus-Kostendämpfungsgesetz) — Drucksache 9/570 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 9/1030 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 9/976 — in Verbindung mit Zweite Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung der Reichsversicherungsordnung und des Krankenhausfinanzierungsgesetzes — Drucksache 9/571 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 9/976 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Mineralölsteuergesetzes — Drucksachen 9/829, 9/916 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 9/980 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 9/955 — Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 64. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. November 1981 III Hoffmann (Saarbrücken) SPD 3659 D Dr. Riedl (München) CDU/CSU 3660 A Coppik SPD 3666 A Walther SPD 3667 D Gärtner FDP 3671 D Dr. Friedmann CDU/CSU . . . . 3676 D, 3736 C Cronenberg FDP 3679A, 3737 C Glombig SPD 3681 C Müller (Wesseling) CDU/CSU 3686 A Jaunich SPD 3687 D Eimer (Fürth) FDP 3689 B Dr. von Wartenberg CDU/CSU 3690 D Gobrecht SPD 3694 A Frau Matthäus-Maier FDP 3696 C Lutz SPD 3720B, 3726 D Dr. George CDU/CSU 3720 C Hölscher FDP 3729 A Frau Dr. Lepsius SPD 3732A Dr. Ehrenberg, Bundesminister BMA . 3733B, 3764 B Matthöfer, Bundesminister BMF . . . 3738 A Kiep CDU/CSU 3739A Mischnick FDP 3739 D Kolb CDU/CSU 3747 D Dreßler SPD 3750A Höpfinger CDU/CSU 3753 C Egert SPD 3756A Jagoda CDU/CSU 3759 A Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 3762 A Präsident Stücklen 3676 D Namentliche Abstimmungen 3741 D, 3742 B, C, 3745 D Beratung des Antrags der Fraktionen der SPD und FDP Einspruch des Bundesrates gegen das Neunzehnte Strafrechtsänderungsgesetz — Drucksachen 9/896, 9/959 — Vizepräsident Dr. h. c. Leber 3719 D Namentliche Abstimmung 3724 D Beratung des Antrags der Abgeordneten Lenzer, Pfeifer, Dr. Riesenhuber, Dr. Probst, Gerstein, Dr. Bugl, Engelsberger, Eymer (Lübeck), Dr. Hubrig, Maaß, Neuhaus, Prangenberg, Weirich, Magin, Dr.-Ing. Kansy, Dr. Stavenhagen, Frau Dr. Hellwig, Müller (Wadern), Dr. Kunz (Weiden), Regenspurger und der Fraktion der CDU/ CSU Energieforschung und Energietechnologien 1981 bis 1985 — Drucksache 9/764 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Lenzer, Pfeifer, Dr. Probst, Gerstein, Dr. Bugl, Engelsberger, Eymer (Lübeck), Dr. Hubrig, Maaß, Neuhaus, Prangenberg, Weirich, Dr. Riesenhuber, Dr. Stavenhagen, Frau Dr. Hellwig, Dr. Kunz (Weiden), Regenspurger und der Fraktion der CDU/CSU Neuorientierung der Forschungs- und Technologiepolitik — Drucksache 9/765 — Dr. Bugl CDU/CSU 3769 B Catenhusen SPD 3771 C Zywietz FDP 3774 B Dr. Probst CDU/CSU 3776 C Dr. Steger SPD 3779 D Timm FDP 3782 B Dr. von Bülow, Bundesminister BMFT 3784 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Anpassung von Dienst- und Versorgungsbezügen in Bund und Ländern 1981 (Bundesbesoldungs- und -versorgungsanpassungsgesetz 1981) — Drucksache 9/557 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 9/1032 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 9/815 — 3786 D Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Durchführung der gemeinsamen Marktorganisationen — Drucksache 9/836 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksache 9/941 — 3787 B Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 3. Juli 1979 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Elfenbeinküste zur Vermeidung der Doppelbesteuerung und Regelung der ge- IV Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 64. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. November 1981 genseitigen Amtshilfe auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen — Drucksache 9/658 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 9/956 — 3787 C Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 15. Juli 1980 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Portugiesischen Republik zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen — Drucksache 9/897 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 9/957 — 3787 D Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 16. September 1980 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Portugiesischen Republik über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen — Drucksache 9/898 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft — Drucksache 9/1017 — 3788A Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Waigel, Dr. Schwarz-Schilling, Wissmann, Glos, Dr. Warnke, Dr. Lammert, Dr. Freiherr Spies von Büllesheim, Kraus, Helmrich, Echternach, Spilker und Genossen und der Fraktion der CDU/CSU Strukturberichterstattung — Drucksache 9/913 — 3788 A Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Wittmann, Dr. Riedl (München), Klein (München), Kraus, Dr. Faltlhauser, Dr. Kunz (Weiden), Dr. Müller, Röhner, Linsmeier, Lowack, Dr. Kreile, Sauter (Ichenhausen), Dr. Waffenschmidt, Niegel und Genossen und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die verbilligte Veräußerung, Vermietung und Verpachtung von bundeseigenen Grundstücken — Drucksache 9/938 — 3788 C Fragestunde — Drucksache 9/984 vom 6. November 1981 — Äußerung des Bundesverteidigungsministers Dr. Apel über eine finanzielle Unterstützung der Friedensbewegung aus Moskau MdlAnfr 37 06.11.81 Drs 09/984 Breuer CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Penner BMVg . . 3702 C, D, 3703 A ZusFr Breuer CDU/CSU 3702C, D ZusFr Wimmer (Neuss) CDU/CSU . . 3703A Zahl der inhaftierten oder in Disziplinararrest befindlichen Wehrpflichtigen, deren Antrag auf Kriegsdienstverweigerung abgelehnt wurde; Schaffung eines Rehabilitationsgesetzes und Erlaß einer Amnestie MdlAnfr 38, 39 06.11.81 Drs 09/984 Pauli SPD Antw PStSekr Dr. Penner BMVg . 3703 A, B, C, D, 3704 A,B,C ZusFr Pauli SPD 3703 B, D, 3704A ZusFr Herberholz SPD 3703 C ZusFr Dr. Wörner CDU/CSU 3704 A ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . . 3704 B Entscheidungen über die Widersprüche von Wehrpflichtigen gegen ihre Einberufung sowie Einberufung von in der Ausbildung stehenden Wehrpflichtigen MdlAnfr 40, 41 06.11.81 Drs 09/984 Dr. Enders SPD Antw PStSekr Dr. Penner BMVg . . . 3704 C, D, 3705A, B ZusFr Dr. Enders SPD 3704D, 3705 B Aussagen des sowjetischen Parteichefs Breschnew über das Kräfteverhältnis im Bereich der Mittelstreckenraketenwaffen MdlAnfr 42 06.11.81 Drs 09/984 Dr. Wörner CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Penner BMVg . . . 3705 C, D, 3706A, B ZusFr Dr. Wörner CDU/CSU 3705 D ZusFr Lowack CDU/CSU 3706 A ZusFr Dr. Todenhöfer CDU/CSU . . . 3706A ZusFr Schreiner SPD 3706 B Kräfteverhältnis im Bereich der Mittelstreckenwaffen MdlAnfr 43 06.11.81 Drs 09/984 Dr. Todenhöfer CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Penner BMVg . . . 3706 C, D, 3707 A ZusFr Dr. Todenhöfer CDU/CSU . . . . 3706 C ZusFr Dr. Soell SPD 3706 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 3707 A Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 64. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. November 1981 V Sicherung der Bundeswehr-Waffenbestände gegen Mißbrauch und Diebstahl MdlAnfr 44 06.11.81 Drs 09/984 Peter (Kassel) SPD Antw PStSekr Dr. Penner BMVg . . . 3707A, B ZusFr Peter (Kassel) SPD 3707 B Bestückung sowjetischer U-Boote mit Torpedowaffen mit atomaren Sprengköpfen MdlAnfr 45 06.11.81 Drs 09/984 Wimmer (Neuss) CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Penner BMVg . . . 3707C,D, 3708A, B ZusFr Wimmer (Neuss) CDU/CSU . . 3707C,D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 3707 D ZusFr Broll CDU/CSU 3708 A ZusFr Lowack CDU/CSU 3708 B Gründe für den Starfighter-Absturz beim Anflug auf den Militärflugplatz Nörvenich sowie Zahl der bisher getöteten Piloten und abgestürzten Maschinen MdlAnfr 46 06.11.81 Drs 09/984 Wimmer (Neuss) CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Penner BMVg . . . 3708B, C ZusFr Wimmer (Neuss) CDU/CSU . . . 3708 C Einbeziehung Berlins in den Haus/HausGepäckdienst der Bundesbahn MdlAnfr 47 06.11.81 Drs 09/984 Dolata CDU/CSU Antw PStSekr Mahne BMV . . 3708 C, D, 3709A ZusFr Dolata CDU/CSU 3708D, 3709 A Vom Investitionsstopp betroffene Bundesbahnstrecken in den Landkreisen Limburg-Weilburg, Hochtaunus und Maintaunus MdlAnfr 48 06.11.81 Drs 09/984 Dr. Langner CDU/CSU Antw PStSekr Mahne BMV 3709 B ZusFr Dr. Langner CDU/CSU 3709 B Verbesserung der Auslastung des Flughafens Köln/Bonn sowie Ausbau des Flughafens Düsseldorf auf Drängen der Lufthansa MdlAnfr 51, 52 06.11.81 Drs 09/984 Frau Dr. Wilms CDU/CSU Antw PStSekr Mahne BMV 3709 C, D, 3710 A, B, C, D, 3711A ZusFr Frau Dr. Wilms CDU/CSU . . . 3709 C, D, 3710 C ZusFr Wimmer (Neuss) CDU/CSU . . 3710A,D ZusFr Merker FDP 3710 D Fortführung der Auftragsverwaltung für Niedersachsen im Rahmen der Wasser- und Schiffahrtsverwaltung in Aurich MdlAnfr 53 06.11.81 Drs 09/984 Frau Noth FDP Antw PStSekr Mahne BMV 3711A Reduzierung der Einleitung von Dünnsäure in die Nordsee MdlAnfr 54, 55 06.11.81 Drs 09/984 Frau Dr. Hartenstein SPD Antw PStSekr Mahne BMV . . . . 3711 B,C,D, 3712A,B ZusFr Frau Dr. Hartenstein SPD . . . 3711 B, D, 3712 B ZusFr Bindig SPD 3711 D Kontrolle der Lichtzeichen gemäß Straßenverkehrs-Ordnung sowie Qualifikation der Prüfer MdlAnfr 56, 57 06.11.81 Drs 09/984 Merker FDP Antw PStSekr Mahne BMV . 3712C, D, 3713A, B ZusFr Merker FDP 3712 C, D, 3713B Anzahl der Bestellungen von posteigenen Notruftelefonen MdlAnfr 62 06.11.81 Drs 09/984 Bindig SPD Antw StSekr Elias BMP . . . . 3713 C, D, 3714A ZusFr Bindig SPD 3713D, 3714A Einstellung von Bundeskanzler Schmidt zum NATO-Doppelbeschluß MdlAnfr 63, 64 06.11.81 Drs 09/984 Engelsberger CDU/CSU Antw StMin Huonker BK . . 3714 B, C, D, 3715 A ZusFr Engelsberger CDU/CSU 3714 B, C, D, 3715 A Sammlung von Geldern durch den deutschen Generalkonsul in New York zur Finanzierung einer privaten Veranstaltung zu Ehren des SPD Parteivorsitzenden MdlAnfr 67 06.11.81 Drs 09/984 Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA 3715B,C ZusFr Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU . . 3715 C Unzureichende Betreuung inhaftierter deutscher Urlauber in Griechenland durch die diplomatischen Vertretungen MdlAnfr 68, 69 06.11.81 Drs 09/984 Dr. Jobst CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA 3715D, 3716 A, B, C, 3717 A, C, D ZusFr Dr. Jobst CDU/CSU . . 3716 A, B, 3717A, B ZusFr Fellner CDU/CSU 3717 C VI Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 64. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. November 1981 Entscheidung des amerikanischen Präsidenten über Verhandlungen mit der Sowjetunion im Sinne des NATO-Doppelbeschlusses MdlAnfr 71 06.11.81 Drs 09/984 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA 3718A, B, C ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 3718B,C Gespräche über die Freilassung von Professor Jurij Orlow und der inhaftierten Mitglieder der „Förderungsgruppe zur Erfüllung der Beschlüsse von Helsinki in der UdSSR" während des Bonn-Aufenthalts von Parteichef Breschnew MdlAnfr 79 06.11.81 Drs 09/984 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA 3718C,D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 3718 D Stand der Gespräche über deutsche Kriegsgräber in der Sowjetunion MdlAnfr 80 06.11.81 Drs 09/984 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA 3719A,B,C,D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 3719 C Nächste Sitzung 3788 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 3788* B Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 64. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. November 1981 3657 64. Sitzung Bonn, den 12. November 1981 Beginn: 9.01 Uhr
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    Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Amling 13. 11. Becker (Nienberge) 13. 11. Borchert 13. 11. Brandt 13. 11. Brunner 13. 11. Büchner (Speyer) * 13. 11. Dr. Dollinger 13. 11. Dr. Hubrig 13. 11. Jansen 13. 11. Kittelmann * 12. 11. Dr.-Ing. Laermann 13. 11. Dr. Lenz (Bergstraße) 13. 11. Dr. Müller * 13. 11. Dr. Osswald 13. 11. Dr. Scheer 13. 11. Schmidt (Würgendorf) 13. 11. Dr. Unland 13. 11. Weiskirch 13. 11. Wissmann 13. 11. Zander 13. 11. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates
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    Rede von Stefan Höpfinger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Frau Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wie angekündigt, kommt jetzt das Kostendämpfungs-Ergänzungsgesetz zur Sprache. Ehe ich aber darauf eingehe, möchte ich unserem Kollegen Lutz eine Antwort geben. Er hat in seinen Ausführungen darauf hingewiesen, die CDU/CSU habe zwar mitgearbeitet, sie habe nichts blockiert, aber es sei zu fragen: Was hat sie eingebracht? Nun muß man einmal die Frage stellen: Was kann eine Opposition in die Beratungen einbringen? Das ist zunächst einmal die Fragestellung; das ist die Anregung. Dann ist es eine Vielzahl von Anträgen. Ich möchte doch den Kollegen Lutz fragen, ob er einmal gezählt hat, wie viele Änderungsanträge die CDU/CSU-Fraktion bei den Beratungen im Ausschuß eingebracht hat und wie viele die Koalition angenommen hat. Wir können doch einreichen, was wir wollen, Sie schmettern ab, ganz gleich, worum es sich handelt.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zuruf des Abg. Jaunich [SPD])

    — Herr Kollege Jaunich, wenn es wirklich einmal darum geht, daß die Koalition in die Enge kommt und einen Ausweg braucht, dann greift sie sogar auf einen Gedankengang, auf einen Änderungsvorschlag der CDU/CSU zurück wie z. B. bei der Berechnung des Arbeitslosengeldes usw., aber ohne den Namen zu sagen. Sie verkauft es dann natürlich in ihrem Namen. Das muß in aller Deutlichkeit gesagt werden.
    Im übrigen möchte ich darauf hinweisen, allein beim Kostendämpfungs-Ergänzungsgesetz liegen wieder zwölf Änderungsanträge zur zweiten Lesung vor. Der Kollege Lutz hätte also Gelegenheit, jetzt



    Höpfinger
    wenigstens in die Debatte einzusteigen oder diesen Anträgen zuzustimmen. Er soll aber nicht behaupten, wir hätten zur Beratung nichts eingebracht.
    Meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen, beim Kostendämpfungs-Ergänzungsgesetz möchte ich zunächst einmal vorausschicken: Es trifft sich sehr gut, daß wir in dieser Woche im Deutschen Bundestag die Krankenversicherung, speziell die Kostendämpfung behandeln und daß wir nächste Woche das hundertjährige Bestehen der deutschen Sozialgesetzgebung feiern, die mit der Kaiserlichen Botschaft am 17. November 1881 eingeleitet wurde. Wenn man bedenkt, daß die Krankenversicherung aus dem Jahre 1883 damals 15 % der Bevölkerung einbezog und heute 90 % der Bevölkerung direkt oder indirekt erfaßt sind, wird es verständlich, wieviel Anstrengungen heute erforderlich sind, das gewachsene gegliederte freiheitliche System im Gesundheitswesen zu sichern und eine verantwortungsvolle Gesinnung gegenüber dieser Solidargemeinschaft zu vermitteln.
    Ihnen gegenüber, Herr Bundesminister, muß man allerdings den Vorwurf erheben, daß Sie kein Freund des gegliederten freiheitlichen Systems im Gesundheitswesen sind.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    An Ihren Vorlagen — ob Referentenentwurf oder Gesetzentwurf — ist an allen Ecken und Enden die Weichenstellung zur Einheitsversicherung, zur Reglementierung erkennbar.

    (Zurufe von der SPD)

    Ihnen geht es nicht nur um finanzielle Probleme, Ihnen geht es ums System. Sie handeln als Bundesminister genau nach dem SPD-„Orientierungsrahmen 1975-1985". Im zweiten Entwurf heißt es dort im Abschnitt Gesundheitssicherung unter Ziffer 14:
    Um eine umfassende und für alle Bürger gleichmäßige Versorgung zu erreichen, ist das Angebot von Gesundheitsleistungen innerhalb von Regionen auf gesetzlicher Grundlage nach bundeseinheitlichen Kriterien zu planen. Dafür muß der Bund die erforderliche Rahmenkompetenz erhalten.
    Solches Denken, Herr Minister, duldet auf Dauer kein gegliedertes System im Gesundheitswesen.

    (Zuruf von der SPD: Bravo!)

    Föderalismus wird abgeschrieben, Selbstverwaltung außer Kraft gesetzt, Subsidiarität, die besagt, daß der Staat nicht an sich ziehen darf, was kleinere gesellschaftliche Gruppen und Gemeinschaften selbständig in Eigenverantwortung erfüllen können, wird mißachtet. Ihre Wertschätzung gegenüber der Selbstverwaltung ist nicht sehr hoch ausgeprägt. Bei der Einführung in das Gesetz am 28. September haben Sie auf meine Frage, ob es sich beim KVEG nicht um einen Eingriff in die Selbstverwaltung handle, sinngemäß geantwortet: Wenn sich die Selbstverwaltung als unfähig erwiesen hat, das Problem zu lösen, muß der Gesetzgeber entsprechende Maßnahmen ergreifen. — Das ist Ihr Werturteil
    über die Selbstverwaltung. Wir haben ein wesentlich positiveres.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Herr Bundesminister, Sie haben keinen Grund, der Selbstverwaltung im Bereich der Renten- und Krankenversicherung in unserer Zeit weniger Vertrauen entgegenzubringen, als man der Selbstverwaltung vor 100 Jahren bei der Schaffung der Sozialgesetze entgegengebracht hat. In der Kaiserlichen Botschaft steht der Satz:
    Der engere Anschluß an die realen Kräfte dieses Volkslebens und das Zusammenfassen der letzteren in der Form kooperativer Genossenschaften unter staatlichem Schutz und staatlicher Förderung werden die Lösung auch von Aufgaben ermöglichen, denen die Staatsgewalt allein in gleichem Umfang nicht gewachsen sein würde.
    Damals hat man erkannt: Der Staat allein ist nicht in der Lage, das Problem zu regeln, und hat die Selbstverwaltung eingeführt. Dies ist der Grundgedanke von Selbstverwaltung und Subsidiarität, die Wurzel unseres bewährten Sozialversicherungssystems. Aber es besteht ja noch Hoffnung, Herr Minister.
    Ich habe im Bundesarbeitsblatt gelesen, daß Sie in Ihrem Aufsatz die Enzyklika „Laborem exercens", also über die Würde der Arbeit, von Johannes Paul II. zitiert haben. Der Artikel heißt: „Es wurde Zeit". Und ich möchte sagen: Wenn das bei Ihnen jetzt beginnt, dann darf man auch bei Ihnen die Hoffnung nicht aufgeben, daß Sie doch auch noch Subsidiarität und Selbstverwaltung gebührend schätzenlernen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Kolb [CDU/ CSU]: Hoffentlich täuschen Sie sich nicht, Herr Kollege!)

    Ich komme auf die Solidargemeinschaft zurück. Zum Gedanken der Solidargemeinschaft muß in aller Deutlichkeit gesagt werden: Sie ist kein Automat, in den man oben das Geld einwirft und aus dem man unten die Leistung herauszieht. Solidargemeinschaft ist auch kein anonymes Gebilde, das jeder Beanspruchung gewachsen wäre. Wer die Solidargemeinschaft überfordert, fördert ihre Zerstörung. Die Krankenversicherung ist die Gemeinschaft der Beitragszahler, die in Selbstverwaltung unter Vorgabe gesetzlicher Bestimmungen entscheidet, was zu welchem Beitragssatz möglich ist und was nicht finanziert werden kann. Diese Solidargemeinschaft gewährt dem Versicherten ärztliche Behandlung, Medikamente, Heil- und Hilfsmittel und Gesundheitsvorsorge. Sie sichert den Versicherten vor dem finanziellen Risiko, das mit Krankheit verbunden ist.
    Beitragszahler, Anbieter von Gesundheitsleistungen und Versicherte müssen angesichts der Kostenentwicklung immer mehr zu der Erkenntnis kommen, daß die Belastbarkeit der Beitragszahler an der oberen Grenze angekommen und die Leistungs-



    Höpfinger
    fähigkeit der Krankenversicherung nicht unbegrenzt ist.

    (Jaunich [SPD]: Sehr gut! — Weitere Zurufe von der SPD)

    Schauen wir uns die Kostenentwicklung an, werfen wir einen Blick auf die Zahlen der letzten Jahre: 1972 betrugen die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung 35 Milliarden DM, 1981 90 Milliarden DM, gut das Zweieinhalbfache. Die Lohnentwicklung betrug in dieser Zeit 76,3 %.

    (Bindig [SPD]: Tragen Sie einmal die Einkommen der Ärzte vor, Herr Kollege!)

    Schauen wir uns die Beitragsentwicklung an: 1970 betrug der monatliche Höchstbeitrag 98,40 DM; 1982 wird der monatliche Höchstbeitrag auf 423 DM ansteigen.
    Schauen wir uns die Arbeitsunfähigkeitsfälle an: 1950 kamen auf 1 000 Krankenversicherte 450 Arbeitsunfähigkeitsfälle; 1980 kamen auf 1 000 Krankenversicherte 1 007 Arbeitsunfähigkeitsfälle. Frage: Sind wir so krank geworden?

    (Kolb [CDU/CSU]: Wir werden überall Weltmeister!)

    Dazu die Frage: Was sind die Ursachen dieser Kostenentwicklung?

    (Franke [CDU/CSU]: Die Regierung!)

    Beim Aufzeigen dieser Entwicklung gibt es nicht wenige, deren Blick sich auf eine Gruppe und in die Vergangenheit richtet. Andere meinen, man müsse nur zu früheren Regelungen zurückkehren, dann sei das Problem gelöst. So einfach ist der Sachverhalt nicht.

    (Zuruf des Abg. Jaunich [SPD])

    — Warum schreien Sie denn immer dazwischen, Herr Jaunich?

    (Abg. Buschfort [SPD] meldet sich zu einer Zwischenfrage)

    — Herr Kollege Buschfort, ich habe noch 9 Minuten; ich bitte um Entschuldigung. —

    (Kolb [CDU/CSU]: Die merken nicht, daß Sozialismus krank macht!)

    Die Gründe für die Kostensteigerungen liegen in folgendem: Die medizinischen Kenntnisse und Möglichkeiten haben sich zugunsten des Menschen enorm entwickelt; sie kosten ihren Preis. Die Medizintechnik ermöglicht eine staunenswerte Anwendung von technischem Gerät; sie kostet ihren Preis. Den Menschen bietet sich die Chance einer höheren Lebenserwartung, doch in den meisten Fällen unter häufiger Beanspruchung des Arztes, des Facharztes, und aller Einrichtungen im Gesundheitswesen; das kostet seinen Preis. Dieser Preis ist in den meisten Fällen weitaus höher als die Summe des Krankenversicherungsbeitrags und der Verordnungsgebühr. Wann wird der Versicherte einmal als mündiger Bürger behandelt, dem man wenigstens sagt, was Kranksein und Wiedergenesung kosten?
    Ferner darf das Ansteigen der Zahl der Ärzte und Zahnärzte nicht übersehen werden.

    (Sehr gut! bei der SPD)

    1977 hatte wir 125 274 Ärzte, 1979 waren es 135 711. Das ist eine Zunahme von 10 437 Ärzten in zwei Jahren. Bei den Zahnärzten haben wir eine Zunahme um 837. Bei gleichbleibender Bevölkerung von 61,5 Millionen Einwohnern hat die zahlenmäßige Zunahme der Ärzte und Zahnärzte eine enorme Bedeutung für die Einkommenssituation und natürlich auch für die Kostenentwicklung. Wenn heute die Debatte über das Kostendämpfungs-Ergänzungsgesetz abgeschlossen wird, geht morgen die Diskussion über die Probleme der Kostenentwicklung im Gesundheitswesen weiter. Meines Erachtens sind alle Vorschläge, die in diese Diskussion eingebracht werden, prüfenswert, damit keine Chance zur wirklichen Kostendämpfung versäumt wird.
    Bringt nun das KVEG eine Kostendämpfung? Wir meinen, dieses Gesetzesvorhaben ist nicht geeignet, die Finanzierungsprobleme der Krankenversicherung zu lösen. Diesem Gesetz dürfte nicht einmal ein vorübergehender Erfolg beschieden sein. Wir lehnen dieses Gesetz ab, weil es eine Reihe von systemverändernden Maßnahmen enthält, die schrittweise zur Einheitsversicherung führen. Wir lehnen es ab, weil es Ungerechtigkeiten enthält. Frau Kollegin Lepsius hat vorhin so sehr für die Frauen gesprochen. Ich frage mich, warum bei der Beratung über den Krankenhausaufenthalt bei Entbindung Sie alle mit dafür gestimmt haben, daß die Dauer von zehn auf sechs Tage herabgesetzt worden ist.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zuruf von der CDU/CSU: Das ist sehr peinlich! — Zurufe von der SPD)

    Die Ansätze zur Systemveränderung sehen wir in Folgendem: Umgestaltung der Finanzierung der Versorgung mit Zahnersatz und Zahnkronen, die Deckelverordnung bei den Ausgaben für Kuren — das ist eine Einengung der Selbstverwaltung, eine Beschneidung ihrer Rechte —, Ausweitung der teilstationären Krankenhauspflege. Die Befürchtung, daß es sich hier erneut um einen Einstieg zur vorstationären Diagnostik und nachstationären Behandlung handelt, konnte nicht beseitigt werden. Ich nenne weiter die Synchronisierung der Zeiträume der Empfehlungen der Konzertierten Aktion. Diese Regelung ist ordnungspolitisch verfehlt. Die freie Entscheidung der Vertragspartner wird hier verletzt. Ich erwähne ferner die Höchstbetragsregelung für Heilmittel; auch hier wieder staatliche Zwangsmaßnahmen. Ich führe weiter an die einheitlichen Verzeichnisse für zahntechnische Leistungen, die Vereinbarung über Heilmittelhöchstbeträge. Hier hat der Zentralverband des deutschen Handwerks darauf hingewiesen, daß allein fünf Gesundheitshandwerke mit 13 000 Betrieben und 92 000 Beschäftigten betroffen sind und daß diese Regelung sozial unausgewogen ist. Mit den Vertretern der Gesundheitshandwerke hat man vor der Entwurfserstellung keinen Kontakt aufgenommen, nicht einmal gesprochen, sondern einfach verfügt. Man stelle sich vor, der Herr Bundeskanzler hätte beim gestrigen Gespräch mit den Vertretern der Wirtschaft und der



    Höpfinger
    Gewerkschaften gesagt: Meine Herren, die Tarifregelung 1981 wird durch Gesetz bis 1983 festgeschrieben. Da wäre wohl ein ungläubiges Staunen, ein Aufschrei der Entrüstung oder ein schallendes Gelächter die Antwort gewesen. Aber im Gesundheitswesen wird von dieser Regierung so verfahren.

    (Zurufe von der CDU/CSU — Zurufe von der SPD)

    Zu Ihrer Vorlage sage ich nein, das ist nicht unser Weg. Irrwege, die Sie gehen, wollen wir nicht beschreiten. Das alles sind die Gründe, die uns bewogen haben, dieses Gesetz abzulehnen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zuruf von der SPD: Das ist mager, sehr mager!)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Abgeordnete Egert.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Jürgen Egert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Es gehört zu den Merkwürdigkeiten dieses Tages, daß wir allerhand Unterschiedliches in einer verbundenen Debatte behandeln, so also auch jetzt unter diesem Tagesordnungspunkt das Kostendämpfungs-Ergänzungsgesetz, zu dem der Herr Kollege Höpfinger hier Ausführungen gemacht hat, und das Krankenhaus-Kostendämpfungsgesetz. Ich will mich bei meinen Ausführungen auf das Kostendämpfungs-Ergängzungsgesetz konzentrieren, weil ich die Wiederholung von Ausführungen zum Thema Krankenhausfinanzierungsgesetz nicht bis zum Exzeß treiben will; das kann man dann in den entsprechenden Protokollen nachlesen. Ich will nur zu dem, was da neu ist, ein paar Bemerkungen machen.
    Aber zu den weiteren Merkwürdigkeiten gehört, daß die Vielfältigkeit des Angebotes dieses Tages dazu führt, daß uns die Vorstellungen der Opposition in ihrer ganzen Fülle und Breite vorgeführt wurden, daß uns der Kollege George sagt, Eugen Loderer sagt über euch, ihr Sozialdemokraten habt euer Gesicht verloren, daß der Kollege Höpfinger sagt, ihr Sozialdemokraten steht gemeinschaftlich mit den Freien Demokraten beim KostendämpfungsErgänzungsgesetz schon mit einem Bein im Sozialismus. Wer soll denn das nun wirklich noch ernst nehmen? Es tut mir leid. Dies ist Teil eines Kabaretts.

    (Beifall bei der SPD)

    Ich will Ihnen ein Geheimnis verraten, damit das vielleicht aufhört. Die Kollegen dort, mit denen wir in der Sache hart und vernünftig zusammenzuarbeiten versuchen, auch bei den Problemen im Gesundheitswesen, würden uns den Sozialismus, den Sie uns immer nachsagen, gar nicht machen lassen, selbst wenn wir es wollten. Das ist nun einmal so zwischen Koalitionsparteien.

    (Beifall bei der FDP)

    Aber Sie sollten dann auch nicht ständig mit dem
    Dreschflegel kommen und versuchen, uns mit dieser
    Art Teufeleien und Horrorgemälden Angst zu machen.

    (Kolb [CDU/CSU]: Deswegen unternehmen Sie trotzdem immer wieder den Versuch!)

    Ich halte das nun wirklich für zuviel Zeitverschwendung, als daß wir uns mit diesem Begriff der Systemveränderung ernsthaft auseinandersetzen müßten.

    (Beifall bei der SPD)

    Was wir müssen, ist, darüber zu reden, was Sie an Alternativen angeboten haben. Sie haben meinem Kollegen Lutz im Nachklappen zu seinem Beitrag zum AFKG vorgerechnet, daß hier eine Zahl von Änderungsanträgen vorliegt, und Sie hätten tun können, was Sie wollten, in dem Ausschuß sei das alles nicht auf Gegenliebe gestoßen.
    Nun ist es so — trotz des marxistischen Hintergrundes, den Sie bei uns vermuten —, daß nicht jede Quantität in eine neue Qualität umschlägt. Sie haben uns im Ausschuß wirklich dreizehn Änderungsanträge vorgelegt. Es fängt damit an, daß in Art. 1 Nr. 2 gestrichen wird. Dreizehnmal steht hier dieses Wort „gestrichen". Gestrichen wird. Das ist ein Streichorchester. Das ist keine Opposition. Das ist ein Streichorchester. Da wird nicht gesagt, was an die Stelle kommen soll. Dies sind wahrscheinlich die geheimnisvollen Wege zum Sozialismus, die Sie nicht mitgehen wollen. Deswegen wird alles gestrichen, aber keine Alternative angeboten. Insofern — es tut mir leid, Kollege Höpfinger — haben Sie auch bei diesem Thema das Ziel der Klasse verfehlt.

    (Kolb [CDU/CSU]: Fragen Sie mal den Wähler!)

    So ist das bei Ihren Änderungsanträgen. Da hilft es auch nicht, die Streichungsanträge hier in zweiter Lesung erneut zur Abstimmung zu stellen. Wir können natürlich aus diesem Parlament einen Ausschuß machen. Das machen wir. Geduldig, wie wir sind, halten wir das alle miteinander aus. Nur führt das in der Sache wirklich an keinem Punkt weiter.
    Dann hat der Herr Kollege Höpfinger gefragt: Wie haltet ihr es denn mit der Selbstverwaltung? Das ist ein wichtiger Punkt. Das nehmen wir ernst. Nur habe ich bei diesem Punkt Selbstverwaltung unabhängig von allen sinnvollen Sonntagsdiskussionen oder Feiertagsreden, die man da führen kann, ein Problem. Bei mir nimmt die Überzeugung hinsichtlich der Kraft der Selbstverwaltung, die alles schon richten wird, ab. Ich habe das komische Empfinden, daß die Selbstverwaltung 1977, als ein Kostendämpfungs-Ergänzungsgesetz gemacht wurde, in Abwehr dieses Gesetzes handeln konnte. Komischerweise sind in diesem Gesetzentwurf Teilregelungen dieses Gesetzes im Wege der freien Vereinbarung möglich. Da muß doch etwas mit diesem gesetzlichen Flankenschutz und dem Funktionieren der Selbstverwaltung zusammenhängen.

    (Zuruf von der SPD: Sehr richtig!)

    Dies scheint doch offenbar so zu sein. Das sagt nichts gegen die Selbstverwaltung, aber es sagt viel darüber, daß sie offensichtlich unserer Hilfe bedarf.



    Egert
    Wenn wir dann weitergehen mit dem, was Sie hier gesagt haben, kommen wir zu dem Stichwort Einheitsversicherung. Dann haben Sie ein Szenario gezeichnet, wie sich die Kosten im Gesundheitswesen entwickeln. Das halte ich wirklich für ein beachtliches Szenario. Es ist wirklich gravierend, zu sehen, daß 90 Milliarden DM jetzt — und die 100 Milliardenschwelle ist da nicht weit weg — im Gesundheitswesen ausgegeben werden. Man fragt sich, ob das noch in einem Verhältnis zu dem Ertrag steht, das das rechtfertigt.
    Dann sprechen Sie von den Zahnärzten. Meinen Sie denn, daß es problematisch ist, daß die Zahnarztdichte zugenommen hat? Wenn sie meinen, daß es problematisch ist, daß die Zahnarztdichte in der Behandlung der Menschen in diesem Lande zugenommen hat, dann müssen Sie es sagen. Wenn Sie meinen, daß sich die Einkommen dort exorbitant auseinanderentwickelt haben, dann können Sie bei uns auch Beifall finden.
    Wir meinen allerdings auch, daß Gesundheit zwar einen hohen Preis verdient, aber nicht jeden Preis.
    Es gehört auch zu den Merkwürdigkeiten dieser Spardiskussion, daß hier über KostendämpfungsErgänzungsgesetz, über Krankenhaus-Kostendämpfungsgesetze geredet wird. Man fragt, wo da der unmittelbare Bezug zum Etat 1982 ist. Ein mittelbarer Bezug ist schon da. Wenn wir Kostendämpfung durchsetzen wollen, wollen wir — so banal ist das — die Portemonnaies unserer Versicherten ein Stück weit davor schützen, daß sie durch diese Art Gesundheitsbetriebe ausgeplündert werden.

    (Beifall bei der SPD — Kolb [CDU/CSU]: 0,5 % Beitragserhöhung in der Arbeitslosenversicherung!)

    Das sage ich hier, obwohl ich beim letzenmal getadelt worden bin. — Nun lassen Sie mich einmal weitermachen.
    Nun sind wir bei dem Einkommen angelangt. Es gibt eine öffentliche Diskussion, und ich verstehe, daß alle Interessengruppen — das ist legitim — mit uns um ihre Einkommen rangeln und sagen, sie wollten von ihrem Status natürlich nichts weggenommen bekommen. Nur gilt das, mit Verlaub, auch für die Vielzahl der Arbeitnehmer, die dieses Unternehmen finanzieren. Denen muten wir zu, daß sie jetzt reale Einkommenseinbußen hinnehmen müssen. Wenn wir in der Ärzteschaft über die Frage der Einkommenszuwächse reden, dann geht es um die Begrenzung auf hohem Niveau. Dies muß man einmal zusammenbringen. Dies gehört zu der Frage der sozialen Ausgewogenheit, und da müssen Sie mit Position zeigen. Wir möchten da gerne von Ihnen wissen, ob Sie in dieser Diskussion an der Seite derer stehen, die sagen: Es ist zumutbar, daß auch andere bei ihren Einkommen aus dem Gesundheitsbetrieb, der im Prinzip auch existenziell abgesicherte Arbeitsplätze bietet; jedenfalls gibt es da ganz wenige „Pleiten". Wir möchten wissen, ob Sie an der Seite derer stehen, die also da ihr Geschäft machen, im Vergleich zu denen, die dieses Unternehmen bezahlen müssen, ob es hier also wirklich finanzielle Unzumutbarkeiten gibt.
    Lassen Sie mich noch ein paar Bemerkungen zu dem machen, was uns nun wichtig erscheint. Einmal ist wichtig — und das hat etwas mit unserem Verständnis von Selbstverwaltung zu tun; deswegen ist das auch in den Ausschußberatungen geschehen —, daß wir, nachdem wir die Erklärung hatten, daß es zu einem freiwilligen Stillhalten der Betroffenen kommen wird, bei den Honoraren bis zum 31. Dezember 1982 auf eine gesetzliche Regelung verzichtet haben. Bei diesem Verzicht ist uns nicht so sehr bewußt gewesen, — das bekenne ich freimütig für mich —, daß das für die Zahnärzte bedeutet, daß sie vom 30. Juni 1982 bis zum 31. Dezember 1982, also ein halbes Jahr stillhalten sollen, während die Ärzteschaft vom 30. Juni 1981 bis zum 31. Dezember 1982 stillhalten soll; das sind anderthalb Jahre. Ich verstehe es gut, wenn die RVO-Kassen hingehen und sagen, sie gäben sich mit diesem halben Jahr nicht zufrieden, und deswegen dort mit den Zahnärzten noch nicht, salopp gesagt, zu Potte gekommen sind. Ich verstehe das gut. Ich würde ihnen auch ausdrücklich die Unterstützung der sozialdemokratischen Bundestagsfraktion bei diesem Streit und bei den Verhandlungen aussprechen.

    (Beifall bei der SPD — Zurufe von der SPD)

    Nun hat es eine zweite Erklärung gegeben. Sie hat in der Vornehmheit, mit der der Bundesverband der pharmazeutischen Industrie mit uns umgeht, auf stillen Wegen das Ministerium erreicht. Sie besagt, daß auch ein Preisappell mit einem Blick auf die pharmazeutische Industrie stattfinden soll und daß dieser Preisappell den Beitrag zur Kostendämpfung bringen soll, mit dem sich die pharmazeutischen Unternehmen beteiligen wollen. Nun ist der Appell in sich etwas problematisch, weil er sozusagen die Ergebnisse des Appels, die Wirksamkeit selbst relativiert, indem er sagt: Wir können natürlich nicht für jede unserer Mitgliedsfirmen verbindliche Erklärungen abgeben. Das verstehe ich. Das ist beim Verband so. Nur frage ich, ob nicht auch die pharmazeutische Industrie bei einem garantierten inländischen Umsatz von fast 84 % zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen — auf Grund kassenärztlicher Verordnungen, um das gleich dazuzusagen — einen höheren Beitrag zur Kostendämpfung leisten kann; denn sie können gleichzeitig 15 % für Absatzförderung ausgeben, ohne auch nur eine Mark weniger Gewinn zu erzielen.

    (Beifall bei der SPD — Zuruf von der SPD: Sehr wahr!)

    Zu dem Appell noch eine skeptische Fußnote. Wir haben diesen Appell seit dem Frühjahr dieses Jahres. Wir haben seit dem Frühjahr dieses Jahres im Apothekenangebot — es sind ungefähr 85 000 Artikel, die das umfaßt — eine Erhöhung bei 38 600 Artikeln, wie mir der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Apotheker auf Anfrage bestätigt hat.

    (Zuruf von der SPD: Mehr nicht?)

    Dies gilt bis zum 15. Oktober 1981. Ich mache ein Fragezeichen, ob das trägt. Aber ich sage gleichzeitig dazu: Wenn das nicht trägt, dann ist dieses Thema für die sozialdemokratische Bundestagsfrak-



    Egert
    tion nicht vom Tisch, sondern dann müssen wir hier zu anderen Lösungen kommen, die wir mit unseren Kollegen und Koalitionspartnern bei der FDP zu finden versuchen wollen.

    (Beifall bei der SPD)

    Diese Anforderung ist um so legitimer, weil die Apotheker

    (Kolb [CDU/CSU]: Die sitzen da drüben!)

    und die Versicherten mit der Rezeptblattgebühr bzw. beim Arzneimittelmarktgesetz ihre Beiträge zur Kostendämpfung bereits erbracht haben. Ich verhehle nicht, daß wir von daher als Fraktion mit daran gewirkt haben, daß die Vorschrift, die da vorsah, den Apotheken weiterhin die Verpflichtung von 2 % Kassenrabatt aufzuerlegen, in diesem Gesetz nicht wieder auftaucht, weil wir finden, daß da andere sind, die ursächlich Preise gestalten, und daß diese erst einmal mit in die Diskussion kommen müssen, bevor wir die, die ihre Leistung schon erbracht haben, auf diesem Wege wieder in die Pflicht nehmen.
    Lassen Sie mich noch ein Wort zu der Diskussion über die Gesetzentwürfe sagen, die vorliegen, nämlich einmal Kostendämpfungs-Ergänzungsgesetz und zum anderen Krankenhaus-Kostendämpfungsgesetz und den Ergänzungen, die — Herr Kollege Höpfinger hat es auch gesagt — begrenzte Lösungsmöglichkeiten beinhalten. Ich sage: Das ist richtig. Wir wissen, daß Ursachen, die für die Kostenentwicklung im Gesundheitswesen maßgebend sind, mit einer kurzfristig wirksamen gesetzlichen Regelung nicht beeinflußt werden können. Das gilt insbesondere für pauschale Begrenzungsregelungen. Wenn wir dennoch zu diesen Begrenzungsregelungen gekommen sind, dann mit der Absicht, daß wir für strukturelle Veränderungen, die von den Symptomen zu den Ursachen der fehlsamen Kostenentwicklung im Gesundheitswesen vorstoßen, Zeit gewinnen. Eines ist diesen Deckungsbemühungen nämlich gemein. Sie wirken kurzfristig, sie wirken schnell, und sie bieten im positiven Sinn die Chance, daß sie zum konstruktiven Nachdenken bei den Betroffenen führen können, dahin gegend, sich selber Gedanken darüber zu machen, wie man den strukturellen Fehlentwicklungen besser zu Leibe rücken kann.
    Nun gibt es eine öffentliche Diskussion. Im Ausschuß ist von der Opposition, als die magischen Worte „Eigenbeteiligung", „Selbstbeteiligung" fielen, bis zum Exzeß versucht worden, die Frage überzustrapazieren, ob man 1,50 DM nimmt oder nicht. Wir werden Ihnen auf diesen Leim nicht gehen. Wir werden insbesondere nicht zulassen, daß sich die Diskussion um ein notwendiges Strukturgesetz etwa auf diese Frage der Selbstbeteiligung verkürzt. Das tun wir u. a. deshalb nicht, weil wir der Auffassung sind, es nicht vertreten zu können, den Versicherten — die zahlen nämlich ihren Beitrag dafür, daß sie durch das Gesundheitssystem versorgt werden — durch die Selbstbeteiligung an den Krankheitskosten zusätzliche Lasten aufzuerlegen. Wir hätten im Endeffekt nichts erreicht. Wir hätten lediglich eine Form der Belastung durch eine andere ausgetauscht. Da wir das Ziel haben, zusätzliche Lasten zu verhindern — das ist eine der Zielsetzungen des Kostendämpfungs-Ergänzungsgesetzes und des Krankenhaus-Kostendämpfungsgesetzes —, wäre dies keine glaubwürdige Politik. Hinzu kommt, daß dieser Austausch der Belastungsformen sozial ungerecht und gesundheitspolitisch äußerst fragwürdig ist.
    Die Belastung durch steigende Krankenversicherungsbeiträge trifft alle Versicherten. Die Belastung durch die Einführung der Selbstbeteiligung trifft aber nur einen Teil der Versicherten, und zwar diejenigen, die durch ihre Krankheit Leistungen der Krankenversicherung in Anspruch nehmen müssen. Das wäre ein Verstoß — so sehen wir Sozialdemokraten das — gegen das Prinzip der Solidarität. Dieses Prinzip besagt doch für die Krankenversicherung zuallererst, daß Gesunde für die Kranken mit sorgen, und es besagt nicht, daß zuallererst die Kranken für sich selbst sorgen müssen.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Ein solcher Belastungsaustausch hat eine weitere fragwürdige Wirkung. Während die Belastung durch steigende Krankenversicherungsbeiträge zu gleichen Teilen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern getragen würde, wirkt sich die Belastung durch eine Selbstbeteiligung ausschließlich bei den Arbeitnehmern aus. Es ist doch auch ein Prinzip unserer sozialen Krankenversicherung — beginnend mit der Kaiserlichen Botschaft vor 100 Jahren —, daß Arbeitgeber und Arbeitnehmer gemeinsam Solidarität üben. Es kann nicht unser Ziel sein, ein Schlupfloch zu eröffnen, über das sich eine Seite aus dieser Solidarität entfernt.
    Wir richten — ich habe das gesagt — an ein Strukturgesetz mehr Anforderungen, als ausschließlich die Selbstbeteiligung einzuführen. Aus unserer Sicht könnte ein solches Gesetzesvorhaben, das sich auf diese Aufgabe beschränkt, getrost zur Seite gelegt werden.
    Erlauben Sie mir zum Abschluß noch ein Wort an die Adresse des Bundesrats, dessen Mitwirkung beim Krankenhaus-Kostendämpfungsgesetz unabdingbar notwendig ist. Die sozialdemokratische Bundestagsfraktion appelliert an den Bundesrat, diesen dritten Novellierungsversuch des Krankenhaus-Kostendämpfungsgesetzes nicht abermals scheitern zu lassen.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Wir brauchen eine gesetzlich abgesicherte Kostendämpfung auch im Krankenhausbereich. Wir brauchen mehr Mitwirkung der Träger der gesetzlichen Krankenversicherung im Krankenhauswesen. Wir brauchen eine Einbeziehung des Krankenhaussektors in die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen. Wie wollen wir denn Kostenstabilität im Gesundheitswesen erreichen, wenn ständig ein wesentlicher Sektor des Gesundheitswesens von Kostendämpfungsbemühungen ausgenommen werden soll?

    (Zuruf von der SPD: Das ist richtig!)




    Egert
    Wir appellieren deshalb nochmals eindringlich an
    das Verantwortungsbewußtsein aller Mitglieder des Bundesrats.
    Wir Sozialdemokraten werden beiden Gesetzesvorhaben zustimmen. Die Änderungsanträge der Opposition — Sie haben sie zu Beginn hier gezeigt, 13 Stück an der Zahl — werden wir wie bereits im federführenden Ausschuß für Arbeit und Sozialordnung in zweiter Lesung ablehnen. — Vielen Dank für Ihre Geduld.

    (Beifall bei der SPD — Zurufe von der CDU/ CSU)