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    Plenarprotokoll 9/64 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 64. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 12. November 1981 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 3657 A Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Verbesserung der Haushaltsstruktur (2. Haushaltsstrukturgesetz) — Drucksachen 9/795, 9/842, 9/888, 9/796, 9/843, 9/889 — Erste Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses sowie Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksachen 9/971, 9/985 — in Verbindung mit Zweite Beratung des von den Abgeordneten Kiep, Dr. Jahn (Münster), Dr. Schneider, Dr. Möller, Hauser (Krefeld), Müller (Remscheid), Dr. Waffenschmidt, Dörflinger, Günther, Dr.-Ing. Kansy, Link, Magin, Niegel, Frau Pack, Frau Roitzsch, Ruf, Sauter (Epfendorf), Zierer, Dr. Blüm, Clemens, Erhard (Bad Schwalbach), Dr. Faltlhauser, Herkenrath, Kolb, Linsmeier, Dr. Pinger, Rühe, Sick, Repnik und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über steuerliche Vergünstigungen zur Förderung des Wohnungsbaus — Drucksache 9/467 — Erste Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses sowie Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksachen 9/971, 9/985 — in Verbindung mit Zweite Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über steuerliche Vergünstigungen zur Förderung des Wohnungsbaus — Drucksache 9/839 — Erste Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses sowie Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksachen 9/971, 9/985 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Neunten Gesetzes zur Änderung des Bundeskindergeldgesetzes — aus Drucksachen 9/795, 9/842, 9/888 — Zweite Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses — Drucksache 9/972 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung von Verbrauchsteuergesetzen (Verbrauchsteueränderungsgesetz 1982) — Drucksachen 9/797, 9/844, 9/890 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 9/981 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 9/979 — II Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 64. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. November 1981 in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Konsolidierung der Arbeitsförderung (Arbeitsförderungs-Konsolidierungsgesetz) — Drucksachen 9/799, 9/846 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 9/1027 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 9/966 — in Verbindnung mit Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Bekämpfung der illegalen Beschäftigung — Drucksachen 9/800, 9/847 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 9/1028 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 9/975 — in Verbindung mit Zweite Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Bekämpfung der Schwarzarbeit — Drucksache 9/192 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 9/975 — in Verbindung mit Zweite Beratung des von den Abgeordneten Hauser (Krefeld), Dr. George, Landré, Lampersbach, Stücklen, Müller (Remscheid), Franke, Zink, Dr. Blüm, Neuhaus, Pohlmann, Dr. Dollinger, Ruf, Jung (Lörrach), Hinsken, Louven, Dr. Bötsch, Milz, Kolb, Dr. Pinger, Müller (Wadern), Sick, Krey, Daweke, Schröder (Lüneburg), Feinendegen, Dr. von Geldern, Schulze (Berlin), Dr. Laufs, Frau Hoffmann (Soltau), Frau Geiger, Dr. Götz, Frau Will-Feld, Volmer, Burger, Dr. Warnke, Engelsberger, Seehofer, Spilker und Genossen und der Fraktion der CDU/ CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Bekämpfung der Schwarzarbeit — Drucksache 9/199 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 9/975 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Ergänzung und Verbesserung der Wirksamkeit kostendämpfender Maßnahmen in der Krankenversicherung (Kostendämpfungs-Ergänzungsgesetz) — Drucksachen 9/798, 9/845 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 9/1029 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 9/977 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur wirtschaftlichen Sicherung der Krankenhäuser und zur Regelung der Krankenhauspflegesätze (Krankenhaus-Kostendämpfungsgesetz) — Drucksache 9/570 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 9/1030 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 9/976 — in Verbindung mit Zweite Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung der Reichsversicherungsordnung und des Krankenhausfinanzierungsgesetzes — Drucksache 9/571 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 9/976 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Mineralölsteuergesetzes — Drucksachen 9/829, 9/916 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 9/980 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 9/955 — Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 64. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. November 1981 III Hoffmann (Saarbrücken) SPD 3659 D Dr. Riedl (München) CDU/CSU 3660 A Coppik SPD 3666 A Walther SPD 3667 D Gärtner FDP 3671 D Dr. Friedmann CDU/CSU . . . . 3676 D, 3736 C Cronenberg FDP 3679A, 3737 C Glombig SPD 3681 C Müller (Wesseling) CDU/CSU 3686 A Jaunich SPD 3687 D Eimer (Fürth) FDP 3689 B Dr. von Wartenberg CDU/CSU 3690 D Gobrecht SPD 3694 A Frau Matthäus-Maier FDP 3696 C Lutz SPD 3720B, 3726 D Dr. George CDU/CSU 3720 C Hölscher FDP 3729 A Frau Dr. Lepsius SPD 3732A Dr. Ehrenberg, Bundesminister BMA . 3733B, 3764 B Matthöfer, Bundesminister BMF . . . 3738 A Kiep CDU/CSU 3739A Mischnick FDP 3739 D Kolb CDU/CSU 3747 D Dreßler SPD 3750A Höpfinger CDU/CSU 3753 C Egert SPD 3756A Jagoda CDU/CSU 3759 A Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 3762 A Präsident Stücklen 3676 D Namentliche Abstimmungen 3741 D, 3742 B, C, 3745 D Beratung des Antrags der Fraktionen der SPD und FDP Einspruch des Bundesrates gegen das Neunzehnte Strafrechtsänderungsgesetz — Drucksachen 9/896, 9/959 — Vizepräsident Dr. h. c. Leber 3719 D Namentliche Abstimmung 3724 D Beratung des Antrags der Abgeordneten Lenzer, Pfeifer, Dr. Riesenhuber, Dr. Probst, Gerstein, Dr. Bugl, Engelsberger, Eymer (Lübeck), Dr. Hubrig, Maaß, Neuhaus, Prangenberg, Weirich, Magin, Dr.-Ing. Kansy, Dr. Stavenhagen, Frau Dr. Hellwig, Müller (Wadern), Dr. Kunz (Weiden), Regenspurger und der Fraktion der CDU/ CSU Energieforschung und Energietechnologien 1981 bis 1985 — Drucksache 9/764 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Lenzer, Pfeifer, Dr. Probst, Gerstein, Dr. Bugl, Engelsberger, Eymer (Lübeck), Dr. Hubrig, Maaß, Neuhaus, Prangenberg, Weirich, Dr. Riesenhuber, Dr. Stavenhagen, Frau Dr. Hellwig, Dr. Kunz (Weiden), Regenspurger und der Fraktion der CDU/CSU Neuorientierung der Forschungs- und Technologiepolitik — Drucksache 9/765 — Dr. Bugl CDU/CSU 3769 B Catenhusen SPD 3771 C Zywietz FDP 3774 B Dr. Probst CDU/CSU 3776 C Dr. Steger SPD 3779 D Timm FDP 3782 B Dr. von Bülow, Bundesminister BMFT 3784 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Anpassung von Dienst- und Versorgungsbezügen in Bund und Ländern 1981 (Bundesbesoldungs- und -versorgungsanpassungsgesetz 1981) — Drucksache 9/557 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 9/1032 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 9/815 — 3786 D Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Durchführung der gemeinsamen Marktorganisationen — Drucksache 9/836 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksache 9/941 — 3787 B Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 3. Juli 1979 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Elfenbeinküste zur Vermeidung der Doppelbesteuerung und Regelung der ge- IV Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 64. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. November 1981 genseitigen Amtshilfe auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen — Drucksache 9/658 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 9/956 — 3787 C Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 15. Juli 1980 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Portugiesischen Republik zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen — Drucksache 9/897 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 9/957 — 3787 D Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 16. September 1980 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Portugiesischen Republik über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen — Drucksache 9/898 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft — Drucksache 9/1017 — 3788A Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Waigel, Dr. Schwarz-Schilling, Wissmann, Glos, Dr. Warnke, Dr. Lammert, Dr. Freiherr Spies von Büllesheim, Kraus, Helmrich, Echternach, Spilker und Genossen und der Fraktion der CDU/CSU Strukturberichterstattung — Drucksache 9/913 — 3788 A Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Wittmann, Dr. Riedl (München), Klein (München), Kraus, Dr. Faltlhauser, Dr. Kunz (Weiden), Dr. Müller, Röhner, Linsmeier, Lowack, Dr. Kreile, Sauter (Ichenhausen), Dr. Waffenschmidt, Niegel und Genossen und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die verbilligte Veräußerung, Vermietung und Verpachtung von bundeseigenen Grundstücken — Drucksache 9/938 — 3788 C Fragestunde — Drucksache 9/984 vom 6. November 1981 — Äußerung des Bundesverteidigungsministers Dr. Apel über eine finanzielle Unterstützung der Friedensbewegung aus Moskau MdlAnfr 37 06.11.81 Drs 09/984 Breuer CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Penner BMVg . . 3702 C, D, 3703 A ZusFr Breuer CDU/CSU 3702C, D ZusFr Wimmer (Neuss) CDU/CSU . . 3703A Zahl der inhaftierten oder in Disziplinararrest befindlichen Wehrpflichtigen, deren Antrag auf Kriegsdienstverweigerung abgelehnt wurde; Schaffung eines Rehabilitationsgesetzes und Erlaß einer Amnestie MdlAnfr 38, 39 06.11.81 Drs 09/984 Pauli SPD Antw PStSekr Dr. Penner BMVg . 3703 A, B, C, D, 3704 A,B,C ZusFr Pauli SPD 3703 B, D, 3704A ZusFr Herberholz SPD 3703 C ZusFr Dr. Wörner CDU/CSU 3704 A ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . . 3704 B Entscheidungen über die Widersprüche von Wehrpflichtigen gegen ihre Einberufung sowie Einberufung von in der Ausbildung stehenden Wehrpflichtigen MdlAnfr 40, 41 06.11.81 Drs 09/984 Dr. Enders SPD Antw PStSekr Dr. Penner BMVg . . . 3704 C, D, 3705A, B ZusFr Dr. Enders SPD 3704D, 3705 B Aussagen des sowjetischen Parteichefs Breschnew über das Kräfteverhältnis im Bereich der Mittelstreckenraketenwaffen MdlAnfr 42 06.11.81 Drs 09/984 Dr. Wörner CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Penner BMVg . . . 3705 C, D, 3706A, B ZusFr Dr. Wörner CDU/CSU 3705 D ZusFr Lowack CDU/CSU 3706 A ZusFr Dr. Todenhöfer CDU/CSU . . . 3706A ZusFr Schreiner SPD 3706 B Kräfteverhältnis im Bereich der Mittelstreckenwaffen MdlAnfr 43 06.11.81 Drs 09/984 Dr. Todenhöfer CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Penner BMVg . . . 3706 C, D, 3707 A ZusFr Dr. Todenhöfer CDU/CSU . . . . 3706 C ZusFr Dr. Soell SPD 3706 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 3707 A Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 64. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. November 1981 V Sicherung der Bundeswehr-Waffenbestände gegen Mißbrauch und Diebstahl MdlAnfr 44 06.11.81 Drs 09/984 Peter (Kassel) SPD Antw PStSekr Dr. Penner BMVg . . . 3707A, B ZusFr Peter (Kassel) SPD 3707 B Bestückung sowjetischer U-Boote mit Torpedowaffen mit atomaren Sprengköpfen MdlAnfr 45 06.11.81 Drs 09/984 Wimmer (Neuss) CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Penner BMVg . . . 3707C,D, 3708A, B ZusFr Wimmer (Neuss) CDU/CSU . . 3707C,D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 3707 D ZusFr Broll CDU/CSU 3708 A ZusFr Lowack CDU/CSU 3708 B Gründe für den Starfighter-Absturz beim Anflug auf den Militärflugplatz Nörvenich sowie Zahl der bisher getöteten Piloten und abgestürzten Maschinen MdlAnfr 46 06.11.81 Drs 09/984 Wimmer (Neuss) CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Penner BMVg . . . 3708B, C ZusFr Wimmer (Neuss) CDU/CSU . . . 3708 C Einbeziehung Berlins in den Haus/HausGepäckdienst der Bundesbahn MdlAnfr 47 06.11.81 Drs 09/984 Dolata CDU/CSU Antw PStSekr Mahne BMV . . 3708 C, D, 3709A ZusFr Dolata CDU/CSU 3708D, 3709 A Vom Investitionsstopp betroffene Bundesbahnstrecken in den Landkreisen Limburg-Weilburg, Hochtaunus und Maintaunus MdlAnfr 48 06.11.81 Drs 09/984 Dr. Langner CDU/CSU Antw PStSekr Mahne BMV 3709 B ZusFr Dr. Langner CDU/CSU 3709 B Verbesserung der Auslastung des Flughafens Köln/Bonn sowie Ausbau des Flughafens Düsseldorf auf Drängen der Lufthansa MdlAnfr 51, 52 06.11.81 Drs 09/984 Frau Dr. Wilms CDU/CSU Antw PStSekr Mahne BMV 3709 C, D, 3710 A, B, C, D, 3711A ZusFr Frau Dr. Wilms CDU/CSU . . . 3709 C, D, 3710 C ZusFr Wimmer (Neuss) CDU/CSU . . 3710A,D ZusFr Merker FDP 3710 D Fortführung der Auftragsverwaltung für Niedersachsen im Rahmen der Wasser- und Schiffahrtsverwaltung in Aurich MdlAnfr 53 06.11.81 Drs 09/984 Frau Noth FDP Antw PStSekr Mahne BMV 3711A Reduzierung der Einleitung von Dünnsäure in die Nordsee MdlAnfr 54, 55 06.11.81 Drs 09/984 Frau Dr. Hartenstein SPD Antw PStSekr Mahne BMV . . . . 3711 B,C,D, 3712A,B ZusFr Frau Dr. Hartenstein SPD . . . 3711 B, D, 3712 B ZusFr Bindig SPD 3711 D Kontrolle der Lichtzeichen gemäß Straßenverkehrs-Ordnung sowie Qualifikation der Prüfer MdlAnfr 56, 57 06.11.81 Drs 09/984 Merker FDP Antw PStSekr Mahne BMV . 3712C, D, 3713A, B ZusFr Merker FDP 3712 C, D, 3713B Anzahl der Bestellungen von posteigenen Notruftelefonen MdlAnfr 62 06.11.81 Drs 09/984 Bindig SPD Antw StSekr Elias BMP . . . . 3713 C, D, 3714A ZusFr Bindig SPD 3713D, 3714A Einstellung von Bundeskanzler Schmidt zum NATO-Doppelbeschluß MdlAnfr 63, 64 06.11.81 Drs 09/984 Engelsberger CDU/CSU Antw StMin Huonker BK . . 3714 B, C, D, 3715 A ZusFr Engelsberger CDU/CSU 3714 B, C, D, 3715 A Sammlung von Geldern durch den deutschen Generalkonsul in New York zur Finanzierung einer privaten Veranstaltung zu Ehren des SPD Parteivorsitzenden MdlAnfr 67 06.11.81 Drs 09/984 Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA 3715B,C ZusFr Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU . . 3715 C Unzureichende Betreuung inhaftierter deutscher Urlauber in Griechenland durch die diplomatischen Vertretungen MdlAnfr 68, 69 06.11.81 Drs 09/984 Dr. Jobst CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA 3715D, 3716 A, B, C, 3717 A, C, D ZusFr Dr. Jobst CDU/CSU . . 3716 A, B, 3717A, B ZusFr Fellner CDU/CSU 3717 C VI Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 64. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. November 1981 Entscheidung des amerikanischen Präsidenten über Verhandlungen mit der Sowjetunion im Sinne des NATO-Doppelbeschlusses MdlAnfr 71 06.11.81 Drs 09/984 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA 3718A, B, C ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 3718B,C Gespräche über die Freilassung von Professor Jurij Orlow und der inhaftierten Mitglieder der „Förderungsgruppe zur Erfüllung der Beschlüsse von Helsinki in der UdSSR" während des Bonn-Aufenthalts von Parteichef Breschnew MdlAnfr 79 06.11.81 Drs 09/984 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA 3718C,D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 3718 D Stand der Gespräche über deutsche Kriegsgräber in der Sowjetunion MdlAnfr 80 06.11.81 Drs 09/984 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA 3719A,B,C,D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 3719 C Nächste Sitzung 3788 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 3788* B Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 64. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. November 1981 3657 64. Sitzung Bonn, den 12. November 1981 Beginn: 9.01 Uhr
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    Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Amling 13. 11. Becker (Nienberge) 13. 11. Borchert 13. 11. Brandt 13. 11. Brunner 13. 11. Büchner (Speyer) * 13. 11. Dr. Dollinger 13. 11. Dr. Hubrig 13. 11. Jansen 13. 11. Kittelmann * 12. 11. Dr.-Ing. Laermann 13. 11. Dr. Lenz (Bergstraße) 13. 11. Dr. Müller * 13. 11. Dr. Osswald 13. 11. Dr. Scheer 13. 11. Schmidt (Würgendorf) 13. 11. Dr. Unland 13. 11. Weiskirch 13. 11. Wissmann 13. 11. Zander 13. 11. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Rudolf Dreßler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich lese im Gesetzentwurf der CDU/ CSU vom 24. Februar 1981, Herr Kollege Kolb, u. a., was die Problemstellung betrifft:
    Die Gefährdung von Arbeitsplätzen durch Schwarzarbeit soll vermindert werden. Die mit der Schwarzarbeit verbundene Steuerverkürzung und Nichtabführung von Sozialversicherungsbeiträgen, die in der mittelständischen Wirtschaft zu erheblichen Wettbewerbsverzerrungen geführt haben, sollen unterbunden werden.

    (Sehr gut! bei der CDU/CSU)

    Sie gehen in der weiteren Begründung Ihres Antrages auf Näheres ein und sprechen auch die Arbeitnehmer an, denen Sie helfen wollen.
    Ich lese in dieser Woche — Frau Präsidentin, mit Ihrer Genehmigung darf ich zitieren — im „Spiegel", daß Ihr Kollege Landré sich in der Bundesrepublik als der große Schwarzarbeitsbekämpfer transportieren läßt. Ich lese, daß der Bundesrat uns die frohe Botschaft mitteilt: Schwarzarbeit stellt eine staats-, wirtschafts- und sozialpolitische Gefahr dar. Ich lese auch, daß der Haushaltsausschuß uns in seinem Bericht mitteilt, daß von diesem Gesetz jährlich insgesamt rund 560 Millionen DM an Entlastung zu erwarten sind. Und dann sagt die CDU/CSU, weil sie die Schwarzarbeit nur auf einem Feld bekämpfen will, schlicht und ergreifend nein! Seien Sie dann wenigstens so ehrlich zuzugestehen, daß der Dissens zwischen Ihnen und der Koalition darin besteht, daß Sie bestreiten, daß es einen unauflöslichen Zusammenhang aller Formen der illegalen Beschäftigung mit der Schwarzarbeit gibt.

    (Abg. Landré [CDU/CSU] meldet sich zu einer Zwischenfrage)

    — Herr Kollege Landré, entschuldigen Sie bitte, ich kann die Zwischenfrage nicht zulassen, denn ich habe nur einige Minuten Redezeit. Ich bitte um Nachsicht.
    Wenn ich dann, Herr Kollege Kolb, von Ihnen höre, daß die mit diesem Gesetzentwurf richtigerweise beabsichtigte Zielsetzung, den Milliardenbetrug in den Griff zu bekommen, von Ihnen hier mit dem Begriff „Schnüffelei" abgetan wird, dann ist das, so meine ich, zuwenig.

    (Zuruf des Abg. Kolb [CDU/CSU])

    Meine Damen und Herren, mit dem neuen Gesetz zur Bekämpfung der illegalen Beschäftigung werden nach unserer Auffassung die sozial wie wirtschaftlich schädliche illegale Arbeitnehmerüberlassung, die illegale Ausländerbeschäftigung und die Schwarzarbeit so weit wie möglich zurückgedrängt werden. Die Probleme, um die es geht, werden, wie Sie wissen, auch in den Medien eifrig diskutiert. Da gibt es Überschriften wie „Das Geschäft mit den Illegalen blüht" oder „Goldene Nasen für Seelenverkäufer" oder „Schwarzarbeit zerstört das gesamte soziale System".
    Diese Überschriften zeigen schlaglichtartig die Mißstände auf. Es gab, so haben wir wohl zu Recht gemeint, hier einen Handlungsbedarf. Das neue Gesetz ist notwendig, aber es reicht eben nicht, nur die Probleme, die durch und mit der Schwarzarbeit entstehen, zu sehen und anzupacken. Deshalb ist der breite Ansatz dieses Gesetzes genau richtig.

    (Kolb [CDU/CSU]: Wo?)

    Die Mißstände sind offensichtlich. Von Geschäftemachern werden ganz erhebliche Gewinne erzielt, und zwar auf Kosten und unter grober Ausnutzung oder sogar Ausbeutung sowohl der einzelnen Arbeitnehmer als auch der Allgemeinheit. Bei illegaler Beschäftigung werden — das liegt in der Natur der Sache — weder Steuern entrichtet noch Sozialversicherungsbeiträge abgeführt. Das heißt, die soziale Sicherung des einzelnen Arbeitnehmers ist im Krankheitsfall, bei Unfällen und im Alter gefährdet. Das heißt auch, Sozialversicherungsbeiträge und Steuern — ich wiederhole es — werden in Milliardenhöhe der Allgemeinheit vorenthalten.
    Das heißt aber auch, normale Arbeitsplätze sind der unlauteren Konkurrenz durch illegale Beschäftigungsverhältnisse ausgesetzt.

    (Kolb [CDU/CSU]: Das hat niemand von uns unterstützen wollen!)

    Angesichts der jetzigen Arbeitsmarktsituation, die keiner bestreitet, ist das doch — da müssen Sie schlicht und ergreifend zustimmen — noch unerträglicher geworden.
    Es heißt auch, daß erhebliche Wettbewerbsnachteile durch illegal arbeitende Konkurrenten von seiten der Handwerkskammern zu Recht beklagt werden.
    Der Gesetzentwurf hat sich mit den Problemen befaßt. Ich kann jetzt nur einige Schwerpunkte herausgreifen. Vielleicht, Kollege Kolb, kommen wir dann doch noch auf einen Nenner.

    (Kolb [CDU/CSU]: Mit diesem Gesetz nicht!)

    Ein besonderes Kapitel der illegalen Beschäftigung ist die Leiharbeit. Verleiher und Entleiher ar-



    Dreßler
    beiten in diesem Bereich Hand in Hand und erzielen dabei ganz erhebliche Gewinne. Der Vorwurf, illegale Leiharbeit auf Kosten der Arbeitnehmer und der Allgemeinheit zu betreiben, kann nicht nur die Verleiher treffen, sondern muß in gleichem Maße auch die Entleiher einbeziehen.

    (Lutz [SPD]: So ist es!)

    Zusammen mit dem Verleiher ist der Entleiher an diesen miesen Geschäften beteiligt.
    Die im Gesetzentwurf vorgesehene Erweiterung der Bußgeldvorschriften gegen die Entleiher verschafft der Bundesanstalt für Arbeit die Möglichkeit, im Rahmen eines Ordnungswidrigkeitsverfahrens auch Durchsuchungen in dem Entleiherbetrieb vorzunehmen. Das ist konsequent. Da sich die tatsächliche Abwicklung des Leiharbeitsverhältnisses im Entleiherbetrieb vollzieht, erhoffen wir uns hierdurch eine verstärkte Aufdeckung illegaler Leiharbeit. Ich bin sicher: Die tatsächliche Entwicklung wird uns in diesem Punkt recht geben.

    (Kolb [CDU/CSU]: Hätten Sie dazu beigetragen, daß es seriöser wird, wäre es besser gewesen!)

    Ein weiterer wichtiger Ansatzpunkt, Herr Kollege Kolb, ist die gesetzliche Festschreibung der Mitwirkungs- und Mitbestimmungsrechte des Betriebsrats im Entleiherbetrieb.

    (Kolb [CDU/CSU]: Das ist der einzige Punkt, den Sie hochgehängt haben!)

    Ich hoffe, daß Sie mit uns gemeinsam die Rechte der Betriebsräte verstärken wollen.

    (Landré [CDU/CSU]: Da haben wir keinen Nachholbedarf!)

    Die bisherige Rechtsprechung wird nunmehr im Gesetz aufgenommen. — Herr Kollege Landré, Sie haben sehr wohl einen Nachholbedarf. 1972 — da war ich noch nicht hier — wurde das Betriebsverfassungsgesetz verabschiedet. Sie müssen es nachlesen: Ich glaube, bis auf 21 Stimmen wurde es von Ihrer Fraktion abgelehnt. Insofern haben Sie, was die Betriebsverfassung betrifft, sehr wohl einen gewaltigen Nachholbedarf.

    (Kolb [CDU/CSU]: Der Herr Steinkühler hat zur Zeit keine gute Meinung von Ihnen!)

    Die Aufgaben des Betriebsrats werden auch für den Bereich der Leiharbeit dokumentiert. Es soll aber ausdrücklich betont werden, daß hiermit keine abschließende gesetzliche Regelung der Mitwirkungs- und Mitbestimmungsrechte des Betriebsrates für die Leiharbeitnehmer erfolgt ist. Für uns ist klar, daß die Weiterentwicklung der Rechte des Betriebsrates hierdurch in keiner Weise berührt ist.
    Sowohl im Bereich der illegalen Leiharbeit als auch auf dem Arbeitsmarkt insgesamt ist die illegale Beschäftigung ausländischer Arbeitnehmer ein besonders dunkles Kapitel. Unter menschenunwürdigen Verhältnissen werden ausländische Arbeitnehmer in die Illegalität gedrängt, wird ihre Notlage schamlos ausgenützt. Das Gesetz sieht daher nicht nur eine Bußgelderhöhung für Arbeitgeber, Verleiher oder Entleiher vor, die ausländische Arbeitnehmer ohne Arbeitserlaubnis beschäftigen oder tätig werden lassen; vielmehr wird die illegale Einreise als Vorstufe zur illegalen Beschäftigung bekämpft. Die Unterstützung illegaler Einreise durch sogenannte Schlepper wird daher unter Strafe gestellt. Außerdem werden die Beförderungsunternehmen verpflichtet, nur Ausländer mit entsprechenden Sichtvermerken in die Bundesrepublik zu befördern. Ich finde — ich denke, dieser Auffassung sind Sie doch wohl auch —, es kann nicht länger hingenommen werden, daß der Anwerbestopp durch die illegale Einreise faktisch unterlaufen wird.

    (Kolb [CDU/CSU]: Den Dingen haben wir im Ausschuß zugestimmt! Bauen Sie doch keinen Türken auf!)

    — Dann stimmen Sie doch auch dem gesamten Gesetz zu. Sie machen es auf der einen Seite so und auf der anderen Seite so. Dann zeigen Sie doch einmal Mut und stimmen zu, um damit zu zeigen, daß Sie auf diesem Wege mit uns gemeinsam vorankommen wollen.

    (Landré [CDU/CSU]: Sie machen aus zwei Gesetzen ein Gesetz. Dem können wir nicht zustimmen!)

    Ein weiterer Bereich illegaler Beschäftigung ist die Schwarzarbeit. Aber sie ist nur ein Teil der Gesamtproblematik und nicht, wie Sie immer argumentieren, nur der Teil schlechthin.

    (Landré [CDU/CSU]: Aber der schlimmere Teil!)

    Durch jetzt zu be schließende Gesetzesänderungen wird die Bekämpfung der Schwarzarbeit erleichtert. Aber lassen Sie mich eines klarstellen: Nicht die echte Nachbarschaftshilfe soll verfolgt werden, d. h. wenn einer dem anderen hilft, wenn sich Nachbarn untereinander aushelfen.

    (Landré [CDU/CSU]: Das sagen wir doch genauso!)

    Das hat insbesondere im ländlichen Raum erhebliche Bedeutung und Berechtigung. Zielrichtung sind vielmehr die Kolonnen, die abends und an Wochenenden in Schwarzarbeit ganze Häuserreihen hochziehen, oder die sogenannten Feierabend-Handwerker, die ohne Sachkunde, d. h. durch unsachgemäße Reparaturen, erheblichen Schaden sowohl für den einzelnen als auch für die Allgemeinheit anrichten. Diese Fälle gilt es gezielt und verschärft zu bekämpfen.
    Gesetze können noch so gut sein, sie sind wirkungslos, wenn die Duchführung vor Ort nicht funktioniert. Dieses allgemeine Problem wird hier noch dadurch vergrößert, daß die illegale Beschäftigung gegen zahlreiche Vorschriften verstößt, z. B. gegen das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz, weil keine Erlaubnis auf Arbeitnehmerüberlassung vorliegt, z. B. gegen die Vorschriften des Steuerrechtes, weil eben keine Steuern entrichtet werden, oder z. B. gegen die Reichsversicherungsordnung, weil keine So-



    Dreßler
    zialversicherungsbeiträge gezahlt werden, oder gegen die Vorschriften des Baurechts usw.

    (Kolb [CDU/CSU]: Das wollen wir alles vernünftig regeln!)

    — Sagen Sie doch nicht immer, Sie wollen das alles vernünftig regeln. Zeigen Sie lieber einmal Mut, stimmen Sie mit uns und seien Sie nicht immer dagegen.

    (Landré [CDU/CSU]: Das haben wir im Ausschuß getan, Herr Kollege! — Kolb [CDU/ CSU]: Weil Sie Bestimmungen aufgenommen haben, denen wir nicht zustimmen können, müssen wir das ganze Gesetz ablehnen!)

    Für die Verfolgung und Ahndung von Verstößen gegen diese unterschiedlichen Vorschriften sind verschiedene Behörden zuständig. Eine Verbesserung der Zusammenarbeit dieser Behörden war daher dringend geboten. Das Gesetz sieht deshalb als eines der wesentlichen Elemente zur effektiven Bekämpfung illegaler Beschäftigung eine Pflicht aller Behörden zur gegenseitigen Information vor, die mit Verstößen im Bereich der illegalen Beschäftigung befaßt sind. Es geht um einen verbesserten Informationsaustausch. Er ist erforderlich, um die illegale Beschäftigung mit all ihren verschiedenen und vielfältigen Aspekten wirksam bekämpfen zu können. Das neue Gesetz schafft nach Auffassung der Koalitionsparteien die Voraussetzungen dafür.

    (Sehr gut! bei der SPD)

    Das Gesetz zur Bekämpfung der illegalen Beschäftigung bietet eine solide Grundlage für die praktische Arbeit der ausführenden Behörden, die die ihnen gegebenen Möglichkeiten nutzen müssen, um die allseits beklagten Mißstände abzuschaffen.
    Das Gesetz bedarf der Zustimmung des Bundesrates. Nach den bisherigen Erfahrungen steht uns deshalb noch eine schwere Hürde bevor. Während der parlamentarischen Beratung des Gesetzentwurfs der Bundesregierung hat die Opposition einzelnen Punkten zugestimmt, andere Punkte hat die Opposition abgelehnt, zum Teil hat sie sich der Stimme enthalten.

    (Landré [CDU/CSU]: Wir sind eben sehr sorgfältig !)

    In der Schlußabstimmung des Ausschusses haben die Vertreter der CDU/CSU mit Nein votiert, ohne allerdings vorher auch nur einen Änderungsantrag in das Gesamtgesetz eingebracht zu haben.

    (Landré [CDU/CSU]: Wir haben ja einen eigenen Gesetzentwurf, Herr Kollege!)

    „So nicht" zu sagen, reicht aber nicht. Oder waren alle bisherigen, auch vollmundigen Erklärungen der Union zu Problemen der illegalen Beschäftigung und der Schwarzarbeit letztlich nur Lippenbekenntnisse?

    (Kolb [CDU/CSU]: Unser Gesetzentwurf ist vier Jahre alt!)

    Das Vermittlungsverfahren zeichnet sich jetzt schon ab.

    (Kolb [CDU/CSU]: Sie haben diesen Gesetzentwurf mehrere Jahre verhindert!)

    Das kann die Unionsmehrheit im Bundesrat erzwingen. Die Substanz dieses Gesetzes muß aber nach unserer Auffassung erhalten bleiben; denn das Gesetz ist vernünftig, und es ist auch praktikabel.

    (Landré [CDU/CSU]: Das sagen Sie!)

    Es ist geeignet, den Mißständen wirksam zu begegnen. Ein Scheitern könnte nach unserer Auffassung niemand verantworten, auch nicht die CDU/CSU, und deshalb bitten wir um Zustimmung. Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Meine Damen und Herren, weitere Wortmeldungen zu dem Tagesordnungspunkt 7 liegen nicht vor.
Wir kommen jetzt zur Einzelberatung und Abstimmung über diesen Tagesordnungspunkt: Gesetz zur Bekämpfung der illegalen Beschäftigung. Die CDU/CSU hat Einzelabstimmung über die Vorschriften verlangt.
Ich beginne mit dem Art. 1 Nr. 01 Abs. 1. Wer dem zuzustimmen wünscht, den bitte ich um das Handzeichen. — Die Gegenprobe! — Enthaltungen? — Einstimmig angenommen.
Ich rufe den Art. 1 Nr. 01 Abs. 2 und Nr. 1 auf. Wer dem zuzustimmen wünscht, den bitte ich um das Handzeichen. — Die Gegenprobe! — Enthaltungen? — Bei Enthaltungen angenommen.
Ich rufe den Art. 1 Nr. 2 auf. Wer dem zuzustimmen wünscht, den bitte ich um das Handzeichen. — Die Gegenprobe! — Enthaltungen? — Einstimmig angenommen.
Ich rufe den Art. 1 Nr. 3 auf. Wer zuzustimmen wünscht, den bitte ich um das Handzeichen. — Die Gegenprobe! — Enthaltungen? — Bei Gegenstimmen angenommen.
Ich rufe den Art. 2 Nr. 1 auf. Wer zuzustimmen wünscht, den bitte ich um das Handzeichen. — Die Gegenprobe! — Enthaltungen? — Einstimmig angenommen.
Ich rufe den Art. 2 Nr. 2 bis 4 auf. Wer zuzustimmen wünscht, den bitte ich um das Handzeichen. — Die Gegenprobe! — Enthaltungen? — Bei Gegenstimmen angenommen.
Ich rufe den Art. 2 a und den Art. 3 Nr. 1, 1 a und 2 auf. Wer zuzustimmen wünscht, den bitte ich um das Handzeichen. — Die Gegenprobe! — Enthaltungen? — Einstimmig angenommen.
Ich rufe den Art. 3 Nr. 3 § 233 a auf. Wer zuzustimmen wünscht, den bitte ich um das Handzeichen. — Die Gegenprobe! — Enthaltungen? — Einstimmig angenommen.
Ich rufe den Art. 3 Nr. 3 § 233b auf. Wer dem zuzustimmen wünscht, den bitte ich um das Handzeichen. — Gegenstimmen? — Enthaltungen? — Bei Gegenstimmen angenommen.



Vizepräsident Frau Renger
Ich rufe den Art. 3 Nr. 4 auf. Wer zuzustimmen wünscht, den bitte ich um das Handzeichen. — Gegenstimmen? — Enthaltungen? — Bei Enthaltungen angenommen.
Ich rufe den Art. 4 auf. Wer zuzustimmen wünscht, den bitte ich um das Handzeichen. — Gegenstimmen? — Enthaltungen? — Bei Gegenstimmen angenommen.
Ich rufe den Art. 5 Nr. 01, 02, 1 und 1 a auf. Wer zuzustimmen wünscht, den bitte ich um das Handzeichen. — Gegenstimmen? — Einstimmig angenommen.
Ich rufe den Art. 5 Nr. 2 auf. Wer zuzustimmen wünscht, den bitte ich um das Handzeichen. — Gegenstimmen? — Enthaltungen? — Bei Gegenstimmen angenommen.
Ich rufe den Art. 6 auf. Wer zuzustimmen wünscht, den bitte ich um das Handzeichen. — Gegenstimmen? — Enthaltungen? — Bei Enthaltungen angenommen.
Ich rufe den Art. 6 a auf. Wer zuzustimmen wünscht, den bitte ich um das Handzeichen. — Gegenstimmen? — Enthaltungen? — Bei Gegenstimmen angenommen.
Ich rufe Art. 6 b auf. Wer zuzustimmen wünscht, den bitte ich um das Handzeichen. — Gegenstimmen? — Enthaltungen? — Bei Enthaltungen angenommen.
Ich rufe Art. 6 c auf. Wer zuzustimmen wünscht, den bitte ich um das Handzeichen. — Gegenstimmen? — Enthaltungen? — Einstimmig angenommen.
Ich rufe Art. 7 § 1 auf. Wer zuzustimmen wünscht, den bitte ich um das Handzeichen. — Gegenstimmen? — Enthaltungen? — Bei Enthaltungen angenommen.
Ich rufe Art. 7 § 2 auf. Wer zuzustimmen wünscht, den bitte ich um das Handzeichen. — Gegenstimmen? — Enthaltungen? — Einstimmig angenommen.
Ich rufe Art. 7 § 3 auf. Wer zuzustimmen wünscht, den bitte ich um ein Handzeichen. — Gegenstimmen? — Enthaltungen? — Bei Gegenstimmen angenommen.
Wir stimmen ab über Einleitung und Überschrift. Wer dem zuzustimmen wünscht, den bitte ich um ein Handzeichen. — Gegenstimmen? — Einstimmig angenommen.
Damit ist die zweite Beratung abgeschlossen. Wir treten in die
dritte Beratung
ein und kommen zur Schlußabstimmung. Wer dem Gesetz als Ganzem zuzustimmen wünscht, den bitte ich, sich zu erheben. — Gegenprobe! — Enthaltungen? — Bei einer Anzahl Gegenstimmen in dritter Lesung angenommen.
Meine Damen und Herren, es ist noch über drei Beschlußempfehlungen des Ausschusses abzustimmen. Der Ausschuß empfiehlt auf Drucksache 9/975 unter Nr. 2, den Gesetzentwurf des Bundesrates auf Drucksache 9/192 und den Gesetzentwurf des Abgeordneten Hauser (Krefeld), weiterer Abgeordneter der CDU/CSU und der Fraktion der CDU/CSU auf Drucksache 9/199 abzulehnen. Wer dem zuzustimmen wünscht, den bitte ich um ein Handzeichen. — Gegenprobe! — Enthaltungen? — Die Ablehnung ist beschlossen.
Der Ausschuß empfiehlt ferner auf Drucksache 9/975 unter Nr. 3, den Vierten Bericht der Bundesregierung über Erfahrungen bei der Anwendung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes — Drucksache 8/4479 — zur Kenntnis zu nehmen. — Das hat das Haus hiermit getan.
Der Ausschuß empfiehlt außerdem auf Drucksache 9/975 unter Nr. 4 die Annahme einer Entschließung. Wer dem zuzustimmen wünscht, den bitte ich um das Handzeichen. — Gegenprobe! — Enthaltungen? — Das war einstimmig. Damit haben wir die dritte Lesung abgeschlossen.
Wir fahren in den Beratungen fort. Ich rufe das Kostendämpfungs-Ergänzungsgesetz — Tagesordnungspunkt 8 — und das Krankenhaus-Kostendämpfungsgesetz sowie den Entwurf eines Gesetzes zur Änderung der Reichsversicherungsordnung und des Krankenhausfinanzierungsgesetzes — Tagesordnungspunkt 9 — auf. Das Wort hat der Abgeordnete Höpfinger.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Stefan Höpfinger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Frau Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wie angekündigt, kommt jetzt das Kostendämpfungs-Ergänzungsgesetz zur Sprache. Ehe ich aber darauf eingehe, möchte ich unserem Kollegen Lutz eine Antwort geben. Er hat in seinen Ausführungen darauf hingewiesen, die CDU/CSU habe zwar mitgearbeitet, sie habe nichts blockiert, aber es sei zu fragen: Was hat sie eingebracht? Nun muß man einmal die Frage stellen: Was kann eine Opposition in die Beratungen einbringen? Das ist zunächst einmal die Fragestellung; das ist die Anregung. Dann ist es eine Vielzahl von Anträgen. Ich möchte doch den Kollegen Lutz fragen, ob er einmal gezählt hat, wie viele Änderungsanträge die CDU/CSU-Fraktion bei den Beratungen im Ausschuß eingebracht hat und wie viele die Koalition angenommen hat. Wir können doch einreichen, was wir wollen, Sie schmettern ab, ganz gleich, worum es sich handelt.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zuruf des Abg. Jaunich [SPD])

    — Herr Kollege Jaunich, wenn es wirklich einmal darum geht, daß die Koalition in die Enge kommt und einen Ausweg braucht, dann greift sie sogar auf einen Gedankengang, auf einen Änderungsvorschlag der CDU/CSU zurück wie z. B. bei der Berechnung des Arbeitslosengeldes usw., aber ohne den Namen zu sagen. Sie verkauft es dann natürlich in ihrem Namen. Das muß in aller Deutlichkeit gesagt werden.
    Im übrigen möchte ich darauf hinweisen, allein beim Kostendämpfungs-Ergänzungsgesetz liegen wieder zwölf Änderungsanträge zur zweiten Lesung vor. Der Kollege Lutz hätte also Gelegenheit, jetzt



    Höpfinger
    wenigstens in die Debatte einzusteigen oder diesen Anträgen zuzustimmen. Er soll aber nicht behaupten, wir hätten zur Beratung nichts eingebracht.
    Meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen, beim Kostendämpfungs-Ergänzungsgesetz möchte ich zunächst einmal vorausschicken: Es trifft sich sehr gut, daß wir in dieser Woche im Deutschen Bundestag die Krankenversicherung, speziell die Kostendämpfung behandeln und daß wir nächste Woche das hundertjährige Bestehen der deutschen Sozialgesetzgebung feiern, die mit der Kaiserlichen Botschaft am 17. November 1881 eingeleitet wurde. Wenn man bedenkt, daß die Krankenversicherung aus dem Jahre 1883 damals 15 % der Bevölkerung einbezog und heute 90 % der Bevölkerung direkt oder indirekt erfaßt sind, wird es verständlich, wieviel Anstrengungen heute erforderlich sind, das gewachsene gegliederte freiheitliche System im Gesundheitswesen zu sichern und eine verantwortungsvolle Gesinnung gegenüber dieser Solidargemeinschaft zu vermitteln.
    Ihnen gegenüber, Herr Bundesminister, muß man allerdings den Vorwurf erheben, daß Sie kein Freund des gegliederten freiheitlichen Systems im Gesundheitswesen sind.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    An Ihren Vorlagen — ob Referentenentwurf oder Gesetzentwurf — ist an allen Ecken und Enden die Weichenstellung zur Einheitsversicherung, zur Reglementierung erkennbar.

    (Zurufe von der SPD)

    Ihnen geht es nicht nur um finanzielle Probleme, Ihnen geht es ums System. Sie handeln als Bundesminister genau nach dem SPD-„Orientierungsrahmen 1975-1985". Im zweiten Entwurf heißt es dort im Abschnitt Gesundheitssicherung unter Ziffer 14:
    Um eine umfassende und für alle Bürger gleichmäßige Versorgung zu erreichen, ist das Angebot von Gesundheitsleistungen innerhalb von Regionen auf gesetzlicher Grundlage nach bundeseinheitlichen Kriterien zu planen. Dafür muß der Bund die erforderliche Rahmenkompetenz erhalten.
    Solches Denken, Herr Minister, duldet auf Dauer kein gegliedertes System im Gesundheitswesen.

    (Zuruf von der SPD: Bravo!)

    Föderalismus wird abgeschrieben, Selbstverwaltung außer Kraft gesetzt, Subsidiarität, die besagt, daß der Staat nicht an sich ziehen darf, was kleinere gesellschaftliche Gruppen und Gemeinschaften selbständig in Eigenverantwortung erfüllen können, wird mißachtet. Ihre Wertschätzung gegenüber der Selbstverwaltung ist nicht sehr hoch ausgeprägt. Bei der Einführung in das Gesetz am 28. September haben Sie auf meine Frage, ob es sich beim KVEG nicht um einen Eingriff in die Selbstverwaltung handle, sinngemäß geantwortet: Wenn sich die Selbstverwaltung als unfähig erwiesen hat, das Problem zu lösen, muß der Gesetzgeber entsprechende Maßnahmen ergreifen. — Das ist Ihr Werturteil
    über die Selbstverwaltung. Wir haben ein wesentlich positiveres.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Herr Bundesminister, Sie haben keinen Grund, der Selbstverwaltung im Bereich der Renten- und Krankenversicherung in unserer Zeit weniger Vertrauen entgegenzubringen, als man der Selbstverwaltung vor 100 Jahren bei der Schaffung der Sozialgesetze entgegengebracht hat. In der Kaiserlichen Botschaft steht der Satz:
    Der engere Anschluß an die realen Kräfte dieses Volkslebens und das Zusammenfassen der letzteren in der Form kooperativer Genossenschaften unter staatlichem Schutz und staatlicher Förderung werden die Lösung auch von Aufgaben ermöglichen, denen die Staatsgewalt allein in gleichem Umfang nicht gewachsen sein würde.
    Damals hat man erkannt: Der Staat allein ist nicht in der Lage, das Problem zu regeln, und hat die Selbstverwaltung eingeführt. Dies ist der Grundgedanke von Selbstverwaltung und Subsidiarität, die Wurzel unseres bewährten Sozialversicherungssystems. Aber es besteht ja noch Hoffnung, Herr Minister.
    Ich habe im Bundesarbeitsblatt gelesen, daß Sie in Ihrem Aufsatz die Enzyklika „Laborem exercens", also über die Würde der Arbeit, von Johannes Paul II. zitiert haben. Der Artikel heißt: „Es wurde Zeit". Und ich möchte sagen: Wenn das bei Ihnen jetzt beginnt, dann darf man auch bei Ihnen die Hoffnung nicht aufgeben, daß Sie doch auch noch Subsidiarität und Selbstverwaltung gebührend schätzenlernen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Kolb [CDU/ CSU]: Hoffentlich täuschen Sie sich nicht, Herr Kollege!)

    Ich komme auf die Solidargemeinschaft zurück. Zum Gedanken der Solidargemeinschaft muß in aller Deutlichkeit gesagt werden: Sie ist kein Automat, in den man oben das Geld einwirft und aus dem man unten die Leistung herauszieht. Solidargemeinschaft ist auch kein anonymes Gebilde, das jeder Beanspruchung gewachsen wäre. Wer die Solidargemeinschaft überfordert, fördert ihre Zerstörung. Die Krankenversicherung ist die Gemeinschaft der Beitragszahler, die in Selbstverwaltung unter Vorgabe gesetzlicher Bestimmungen entscheidet, was zu welchem Beitragssatz möglich ist und was nicht finanziert werden kann. Diese Solidargemeinschaft gewährt dem Versicherten ärztliche Behandlung, Medikamente, Heil- und Hilfsmittel und Gesundheitsvorsorge. Sie sichert den Versicherten vor dem finanziellen Risiko, das mit Krankheit verbunden ist.
    Beitragszahler, Anbieter von Gesundheitsleistungen und Versicherte müssen angesichts der Kostenentwicklung immer mehr zu der Erkenntnis kommen, daß die Belastbarkeit der Beitragszahler an der oberen Grenze angekommen und die Leistungs-



    Höpfinger
    fähigkeit der Krankenversicherung nicht unbegrenzt ist.

    (Jaunich [SPD]: Sehr gut! — Weitere Zurufe von der SPD)

    Schauen wir uns die Kostenentwicklung an, werfen wir einen Blick auf die Zahlen der letzten Jahre: 1972 betrugen die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung 35 Milliarden DM, 1981 90 Milliarden DM, gut das Zweieinhalbfache. Die Lohnentwicklung betrug in dieser Zeit 76,3 %.

    (Bindig [SPD]: Tragen Sie einmal die Einkommen der Ärzte vor, Herr Kollege!)

    Schauen wir uns die Beitragsentwicklung an: 1970 betrug der monatliche Höchstbeitrag 98,40 DM; 1982 wird der monatliche Höchstbeitrag auf 423 DM ansteigen.
    Schauen wir uns die Arbeitsunfähigkeitsfälle an: 1950 kamen auf 1 000 Krankenversicherte 450 Arbeitsunfähigkeitsfälle; 1980 kamen auf 1 000 Krankenversicherte 1 007 Arbeitsunfähigkeitsfälle. Frage: Sind wir so krank geworden?

    (Kolb [CDU/CSU]: Wir werden überall Weltmeister!)

    Dazu die Frage: Was sind die Ursachen dieser Kostenentwicklung?

    (Franke [CDU/CSU]: Die Regierung!)

    Beim Aufzeigen dieser Entwicklung gibt es nicht wenige, deren Blick sich auf eine Gruppe und in die Vergangenheit richtet. Andere meinen, man müsse nur zu früheren Regelungen zurückkehren, dann sei das Problem gelöst. So einfach ist der Sachverhalt nicht.

    (Zuruf des Abg. Jaunich [SPD])

    — Warum schreien Sie denn immer dazwischen, Herr Jaunich?

    (Abg. Buschfort [SPD] meldet sich zu einer Zwischenfrage)

    — Herr Kollege Buschfort, ich habe noch 9 Minuten; ich bitte um Entschuldigung. —

    (Kolb [CDU/CSU]: Die merken nicht, daß Sozialismus krank macht!)

    Die Gründe für die Kostensteigerungen liegen in folgendem: Die medizinischen Kenntnisse und Möglichkeiten haben sich zugunsten des Menschen enorm entwickelt; sie kosten ihren Preis. Die Medizintechnik ermöglicht eine staunenswerte Anwendung von technischem Gerät; sie kostet ihren Preis. Den Menschen bietet sich die Chance einer höheren Lebenserwartung, doch in den meisten Fällen unter häufiger Beanspruchung des Arztes, des Facharztes, und aller Einrichtungen im Gesundheitswesen; das kostet seinen Preis. Dieser Preis ist in den meisten Fällen weitaus höher als die Summe des Krankenversicherungsbeitrags und der Verordnungsgebühr. Wann wird der Versicherte einmal als mündiger Bürger behandelt, dem man wenigstens sagt, was Kranksein und Wiedergenesung kosten?
    Ferner darf das Ansteigen der Zahl der Ärzte und Zahnärzte nicht übersehen werden.

    (Sehr gut! bei der SPD)

    1977 hatte wir 125 274 Ärzte, 1979 waren es 135 711. Das ist eine Zunahme von 10 437 Ärzten in zwei Jahren. Bei den Zahnärzten haben wir eine Zunahme um 837. Bei gleichbleibender Bevölkerung von 61,5 Millionen Einwohnern hat die zahlenmäßige Zunahme der Ärzte und Zahnärzte eine enorme Bedeutung für die Einkommenssituation und natürlich auch für die Kostenentwicklung. Wenn heute die Debatte über das Kostendämpfungs-Ergänzungsgesetz abgeschlossen wird, geht morgen die Diskussion über die Probleme der Kostenentwicklung im Gesundheitswesen weiter. Meines Erachtens sind alle Vorschläge, die in diese Diskussion eingebracht werden, prüfenswert, damit keine Chance zur wirklichen Kostendämpfung versäumt wird.
    Bringt nun das KVEG eine Kostendämpfung? Wir meinen, dieses Gesetzesvorhaben ist nicht geeignet, die Finanzierungsprobleme der Krankenversicherung zu lösen. Diesem Gesetz dürfte nicht einmal ein vorübergehender Erfolg beschieden sein. Wir lehnen dieses Gesetz ab, weil es eine Reihe von systemverändernden Maßnahmen enthält, die schrittweise zur Einheitsversicherung führen. Wir lehnen es ab, weil es Ungerechtigkeiten enthält. Frau Kollegin Lepsius hat vorhin so sehr für die Frauen gesprochen. Ich frage mich, warum bei der Beratung über den Krankenhausaufenthalt bei Entbindung Sie alle mit dafür gestimmt haben, daß die Dauer von zehn auf sechs Tage herabgesetzt worden ist.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zuruf von der CDU/CSU: Das ist sehr peinlich! — Zurufe von der SPD)

    Die Ansätze zur Systemveränderung sehen wir in Folgendem: Umgestaltung der Finanzierung der Versorgung mit Zahnersatz und Zahnkronen, die Deckelverordnung bei den Ausgaben für Kuren — das ist eine Einengung der Selbstverwaltung, eine Beschneidung ihrer Rechte —, Ausweitung der teilstationären Krankenhauspflege. Die Befürchtung, daß es sich hier erneut um einen Einstieg zur vorstationären Diagnostik und nachstationären Behandlung handelt, konnte nicht beseitigt werden. Ich nenne weiter die Synchronisierung der Zeiträume der Empfehlungen der Konzertierten Aktion. Diese Regelung ist ordnungspolitisch verfehlt. Die freie Entscheidung der Vertragspartner wird hier verletzt. Ich erwähne ferner die Höchstbetragsregelung für Heilmittel; auch hier wieder staatliche Zwangsmaßnahmen. Ich führe weiter an die einheitlichen Verzeichnisse für zahntechnische Leistungen, die Vereinbarung über Heilmittelhöchstbeträge. Hier hat der Zentralverband des deutschen Handwerks darauf hingewiesen, daß allein fünf Gesundheitshandwerke mit 13 000 Betrieben und 92 000 Beschäftigten betroffen sind und daß diese Regelung sozial unausgewogen ist. Mit den Vertretern der Gesundheitshandwerke hat man vor der Entwurfserstellung keinen Kontakt aufgenommen, nicht einmal gesprochen, sondern einfach verfügt. Man stelle sich vor, der Herr Bundeskanzler hätte beim gestrigen Gespräch mit den Vertretern der Wirtschaft und der



    Höpfinger
    Gewerkschaften gesagt: Meine Herren, die Tarifregelung 1981 wird durch Gesetz bis 1983 festgeschrieben. Da wäre wohl ein ungläubiges Staunen, ein Aufschrei der Entrüstung oder ein schallendes Gelächter die Antwort gewesen. Aber im Gesundheitswesen wird von dieser Regierung so verfahren.

    (Zurufe von der CDU/CSU — Zurufe von der SPD)

    Zu Ihrer Vorlage sage ich nein, das ist nicht unser Weg. Irrwege, die Sie gehen, wollen wir nicht beschreiten. Das alles sind die Gründe, die uns bewogen haben, dieses Gesetz abzulehnen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zuruf von der SPD: Das ist mager, sehr mager!)