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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 9/64 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 64. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 12. November 1981 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 3657 A Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Verbesserung der Haushaltsstruktur (2. Haushaltsstrukturgesetz) — Drucksachen 9/795, 9/842, 9/888, 9/796, 9/843, 9/889 — Erste Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses sowie Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksachen 9/971, 9/985 — in Verbindung mit Zweite Beratung des von den Abgeordneten Kiep, Dr. Jahn (Münster), Dr. Schneider, Dr. Möller, Hauser (Krefeld), Müller (Remscheid), Dr. Waffenschmidt, Dörflinger, Günther, Dr.-Ing. Kansy, Link, Magin, Niegel, Frau Pack, Frau Roitzsch, Ruf, Sauter (Epfendorf), Zierer, Dr. Blüm, Clemens, Erhard (Bad Schwalbach), Dr. Faltlhauser, Herkenrath, Kolb, Linsmeier, Dr. Pinger, Rühe, Sick, Repnik und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über steuerliche Vergünstigungen zur Förderung des Wohnungsbaus — Drucksache 9/467 — Erste Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses sowie Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksachen 9/971, 9/985 — in Verbindung mit Zweite Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über steuerliche Vergünstigungen zur Förderung des Wohnungsbaus — Drucksache 9/839 — Erste Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses sowie Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksachen 9/971, 9/985 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Neunten Gesetzes zur Änderung des Bundeskindergeldgesetzes — aus Drucksachen 9/795, 9/842, 9/888 — Zweite Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses — Drucksache 9/972 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung von Verbrauchsteuergesetzen (Verbrauchsteueränderungsgesetz 1982) — Drucksachen 9/797, 9/844, 9/890 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 9/981 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 9/979 — II Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 64. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. November 1981 in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Konsolidierung der Arbeitsförderung (Arbeitsförderungs-Konsolidierungsgesetz) — Drucksachen 9/799, 9/846 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 9/1027 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 9/966 — in Verbindnung mit Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Bekämpfung der illegalen Beschäftigung — Drucksachen 9/800, 9/847 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 9/1028 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 9/975 — in Verbindung mit Zweite Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Bekämpfung der Schwarzarbeit — Drucksache 9/192 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 9/975 — in Verbindung mit Zweite Beratung des von den Abgeordneten Hauser (Krefeld), Dr. George, Landré, Lampersbach, Stücklen, Müller (Remscheid), Franke, Zink, Dr. Blüm, Neuhaus, Pohlmann, Dr. Dollinger, Ruf, Jung (Lörrach), Hinsken, Louven, Dr. Bötsch, Milz, Kolb, Dr. Pinger, Müller (Wadern), Sick, Krey, Daweke, Schröder (Lüneburg), Feinendegen, Dr. von Geldern, Schulze (Berlin), Dr. Laufs, Frau Hoffmann (Soltau), Frau Geiger, Dr. Götz, Frau Will-Feld, Volmer, Burger, Dr. Warnke, Engelsberger, Seehofer, Spilker und Genossen und der Fraktion der CDU/ CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Bekämpfung der Schwarzarbeit — Drucksache 9/199 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 9/975 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Ergänzung und Verbesserung der Wirksamkeit kostendämpfender Maßnahmen in der Krankenversicherung (Kostendämpfungs-Ergänzungsgesetz) — Drucksachen 9/798, 9/845 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 9/1029 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 9/977 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur wirtschaftlichen Sicherung der Krankenhäuser und zur Regelung der Krankenhauspflegesätze (Krankenhaus-Kostendämpfungsgesetz) — Drucksache 9/570 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 9/1030 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 9/976 — in Verbindung mit Zweite Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung der Reichsversicherungsordnung und des Krankenhausfinanzierungsgesetzes — Drucksache 9/571 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 9/976 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Mineralölsteuergesetzes — Drucksachen 9/829, 9/916 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 9/980 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 9/955 — Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 64. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. November 1981 III Hoffmann (Saarbrücken) SPD 3659 D Dr. Riedl (München) CDU/CSU 3660 A Coppik SPD 3666 A Walther SPD 3667 D Gärtner FDP 3671 D Dr. Friedmann CDU/CSU . . . . 3676 D, 3736 C Cronenberg FDP 3679A, 3737 C Glombig SPD 3681 C Müller (Wesseling) CDU/CSU 3686 A Jaunich SPD 3687 D Eimer (Fürth) FDP 3689 B Dr. von Wartenberg CDU/CSU 3690 D Gobrecht SPD 3694 A Frau Matthäus-Maier FDP 3696 C Lutz SPD 3720B, 3726 D Dr. George CDU/CSU 3720 C Hölscher FDP 3729 A Frau Dr. Lepsius SPD 3732A Dr. Ehrenberg, Bundesminister BMA . 3733B, 3764 B Matthöfer, Bundesminister BMF . . . 3738 A Kiep CDU/CSU 3739A Mischnick FDP 3739 D Kolb CDU/CSU 3747 D Dreßler SPD 3750A Höpfinger CDU/CSU 3753 C Egert SPD 3756A Jagoda CDU/CSU 3759 A Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 3762 A Präsident Stücklen 3676 D Namentliche Abstimmungen 3741 D, 3742 B, C, 3745 D Beratung des Antrags der Fraktionen der SPD und FDP Einspruch des Bundesrates gegen das Neunzehnte Strafrechtsänderungsgesetz — Drucksachen 9/896, 9/959 — Vizepräsident Dr. h. c. Leber 3719 D Namentliche Abstimmung 3724 D Beratung des Antrags der Abgeordneten Lenzer, Pfeifer, Dr. Riesenhuber, Dr. Probst, Gerstein, Dr. Bugl, Engelsberger, Eymer (Lübeck), Dr. Hubrig, Maaß, Neuhaus, Prangenberg, Weirich, Magin, Dr.-Ing. Kansy, Dr. Stavenhagen, Frau Dr. Hellwig, Müller (Wadern), Dr. Kunz (Weiden), Regenspurger und der Fraktion der CDU/ CSU Energieforschung und Energietechnologien 1981 bis 1985 — Drucksache 9/764 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Lenzer, Pfeifer, Dr. Probst, Gerstein, Dr. Bugl, Engelsberger, Eymer (Lübeck), Dr. Hubrig, Maaß, Neuhaus, Prangenberg, Weirich, Dr. Riesenhuber, Dr. Stavenhagen, Frau Dr. Hellwig, Dr. Kunz (Weiden), Regenspurger und der Fraktion der CDU/CSU Neuorientierung der Forschungs- und Technologiepolitik — Drucksache 9/765 — Dr. Bugl CDU/CSU 3769 B Catenhusen SPD 3771 C Zywietz FDP 3774 B Dr. Probst CDU/CSU 3776 C Dr. Steger SPD 3779 D Timm FDP 3782 B Dr. von Bülow, Bundesminister BMFT 3784 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Anpassung von Dienst- und Versorgungsbezügen in Bund und Ländern 1981 (Bundesbesoldungs- und -versorgungsanpassungsgesetz 1981) — Drucksache 9/557 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 9/1032 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 9/815 — 3786 D Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Durchführung der gemeinsamen Marktorganisationen — Drucksache 9/836 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksache 9/941 — 3787 B Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 3. Juli 1979 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Elfenbeinküste zur Vermeidung der Doppelbesteuerung und Regelung der ge- IV Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 64. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. November 1981 genseitigen Amtshilfe auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen — Drucksache 9/658 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 9/956 — 3787 C Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 15. Juli 1980 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Portugiesischen Republik zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen — Drucksache 9/897 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 9/957 — 3787 D Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 16. September 1980 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Portugiesischen Republik über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen — Drucksache 9/898 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft — Drucksache 9/1017 — 3788A Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Waigel, Dr. Schwarz-Schilling, Wissmann, Glos, Dr. Warnke, Dr. Lammert, Dr. Freiherr Spies von Büllesheim, Kraus, Helmrich, Echternach, Spilker und Genossen und der Fraktion der CDU/CSU Strukturberichterstattung — Drucksache 9/913 — 3788 A Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Wittmann, Dr. Riedl (München), Klein (München), Kraus, Dr. Faltlhauser, Dr. Kunz (Weiden), Dr. Müller, Röhner, Linsmeier, Lowack, Dr. Kreile, Sauter (Ichenhausen), Dr. Waffenschmidt, Niegel und Genossen und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die verbilligte Veräußerung, Vermietung und Verpachtung von bundeseigenen Grundstücken — Drucksache 9/938 — 3788 C Fragestunde — Drucksache 9/984 vom 6. November 1981 — Äußerung des Bundesverteidigungsministers Dr. Apel über eine finanzielle Unterstützung der Friedensbewegung aus Moskau MdlAnfr 37 06.11.81 Drs 09/984 Breuer CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Penner BMVg . . 3702 C, D, 3703 A ZusFr Breuer CDU/CSU 3702C, D ZusFr Wimmer (Neuss) CDU/CSU . . 3703A Zahl der inhaftierten oder in Disziplinararrest befindlichen Wehrpflichtigen, deren Antrag auf Kriegsdienstverweigerung abgelehnt wurde; Schaffung eines Rehabilitationsgesetzes und Erlaß einer Amnestie MdlAnfr 38, 39 06.11.81 Drs 09/984 Pauli SPD Antw PStSekr Dr. Penner BMVg . 3703 A, B, C, D, 3704 A,B,C ZusFr Pauli SPD 3703 B, D, 3704A ZusFr Herberholz SPD 3703 C ZusFr Dr. Wörner CDU/CSU 3704 A ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . . 3704 B Entscheidungen über die Widersprüche von Wehrpflichtigen gegen ihre Einberufung sowie Einberufung von in der Ausbildung stehenden Wehrpflichtigen MdlAnfr 40, 41 06.11.81 Drs 09/984 Dr. Enders SPD Antw PStSekr Dr. Penner BMVg . . . 3704 C, D, 3705A, B ZusFr Dr. Enders SPD 3704D, 3705 B Aussagen des sowjetischen Parteichefs Breschnew über das Kräfteverhältnis im Bereich der Mittelstreckenraketenwaffen MdlAnfr 42 06.11.81 Drs 09/984 Dr. Wörner CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Penner BMVg . . . 3705 C, D, 3706A, B ZusFr Dr. Wörner CDU/CSU 3705 D ZusFr Lowack CDU/CSU 3706 A ZusFr Dr. Todenhöfer CDU/CSU . . . 3706A ZusFr Schreiner SPD 3706 B Kräfteverhältnis im Bereich der Mittelstreckenwaffen MdlAnfr 43 06.11.81 Drs 09/984 Dr. Todenhöfer CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Penner BMVg . . . 3706 C, D, 3707 A ZusFr Dr. Todenhöfer CDU/CSU . . . . 3706 C ZusFr Dr. Soell SPD 3706 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 3707 A Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 64. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. November 1981 V Sicherung der Bundeswehr-Waffenbestände gegen Mißbrauch und Diebstahl MdlAnfr 44 06.11.81 Drs 09/984 Peter (Kassel) SPD Antw PStSekr Dr. Penner BMVg . . . 3707A, B ZusFr Peter (Kassel) SPD 3707 B Bestückung sowjetischer U-Boote mit Torpedowaffen mit atomaren Sprengköpfen MdlAnfr 45 06.11.81 Drs 09/984 Wimmer (Neuss) CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Penner BMVg . . . 3707C,D, 3708A, B ZusFr Wimmer (Neuss) CDU/CSU . . 3707C,D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 3707 D ZusFr Broll CDU/CSU 3708 A ZusFr Lowack CDU/CSU 3708 B Gründe für den Starfighter-Absturz beim Anflug auf den Militärflugplatz Nörvenich sowie Zahl der bisher getöteten Piloten und abgestürzten Maschinen MdlAnfr 46 06.11.81 Drs 09/984 Wimmer (Neuss) CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Penner BMVg . . . 3708B, C ZusFr Wimmer (Neuss) CDU/CSU . . . 3708 C Einbeziehung Berlins in den Haus/HausGepäckdienst der Bundesbahn MdlAnfr 47 06.11.81 Drs 09/984 Dolata CDU/CSU Antw PStSekr Mahne BMV . . 3708 C, D, 3709A ZusFr Dolata CDU/CSU 3708D, 3709 A Vom Investitionsstopp betroffene Bundesbahnstrecken in den Landkreisen Limburg-Weilburg, Hochtaunus und Maintaunus MdlAnfr 48 06.11.81 Drs 09/984 Dr. Langner CDU/CSU Antw PStSekr Mahne BMV 3709 B ZusFr Dr. Langner CDU/CSU 3709 B Verbesserung der Auslastung des Flughafens Köln/Bonn sowie Ausbau des Flughafens Düsseldorf auf Drängen der Lufthansa MdlAnfr 51, 52 06.11.81 Drs 09/984 Frau Dr. Wilms CDU/CSU Antw PStSekr Mahne BMV 3709 C, D, 3710 A, B, C, D, 3711A ZusFr Frau Dr. Wilms CDU/CSU . . . 3709 C, D, 3710 C ZusFr Wimmer (Neuss) CDU/CSU . . 3710A,D ZusFr Merker FDP 3710 D Fortführung der Auftragsverwaltung für Niedersachsen im Rahmen der Wasser- und Schiffahrtsverwaltung in Aurich MdlAnfr 53 06.11.81 Drs 09/984 Frau Noth FDP Antw PStSekr Mahne BMV 3711A Reduzierung der Einleitung von Dünnsäure in die Nordsee MdlAnfr 54, 55 06.11.81 Drs 09/984 Frau Dr. Hartenstein SPD Antw PStSekr Mahne BMV . . . . 3711 B,C,D, 3712A,B ZusFr Frau Dr. Hartenstein SPD . . . 3711 B, D, 3712 B ZusFr Bindig SPD 3711 D Kontrolle der Lichtzeichen gemäß Straßenverkehrs-Ordnung sowie Qualifikation der Prüfer MdlAnfr 56, 57 06.11.81 Drs 09/984 Merker FDP Antw PStSekr Mahne BMV . 3712C, D, 3713A, B ZusFr Merker FDP 3712 C, D, 3713B Anzahl der Bestellungen von posteigenen Notruftelefonen MdlAnfr 62 06.11.81 Drs 09/984 Bindig SPD Antw StSekr Elias BMP . . . . 3713 C, D, 3714A ZusFr Bindig SPD 3713D, 3714A Einstellung von Bundeskanzler Schmidt zum NATO-Doppelbeschluß MdlAnfr 63, 64 06.11.81 Drs 09/984 Engelsberger CDU/CSU Antw StMin Huonker BK . . 3714 B, C, D, 3715 A ZusFr Engelsberger CDU/CSU 3714 B, C, D, 3715 A Sammlung von Geldern durch den deutschen Generalkonsul in New York zur Finanzierung einer privaten Veranstaltung zu Ehren des SPD Parteivorsitzenden MdlAnfr 67 06.11.81 Drs 09/984 Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA 3715B,C ZusFr Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU . . 3715 C Unzureichende Betreuung inhaftierter deutscher Urlauber in Griechenland durch die diplomatischen Vertretungen MdlAnfr 68, 69 06.11.81 Drs 09/984 Dr. Jobst CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA 3715D, 3716 A, B, C, 3717 A, C, D ZusFr Dr. Jobst CDU/CSU . . 3716 A, B, 3717A, B ZusFr Fellner CDU/CSU 3717 C VI Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 64. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. November 1981 Entscheidung des amerikanischen Präsidenten über Verhandlungen mit der Sowjetunion im Sinne des NATO-Doppelbeschlusses MdlAnfr 71 06.11.81 Drs 09/984 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA 3718A, B, C ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 3718B,C Gespräche über die Freilassung von Professor Jurij Orlow und der inhaftierten Mitglieder der „Förderungsgruppe zur Erfüllung der Beschlüsse von Helsinki in der UdSSR" während des Bonn-Aufenthalts von Parteichef Breschnew MdlAnfr 79 06.11.81 Drs 09/984 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA 3718C,D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 3718 D Stand der Gespräche über deutsche Kriegsgräber in der Sowjetunion MdlAnfr 80 06.11.81 Drs 09/984 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA 3719A,B,C,D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 3719 C Nächste Sitzung 3788 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 3788* B Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 64. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. November 1981 3657 64. Sitzung Bonn, den 12. November 1981 Beginn: 9.01 Uhr
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    Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Amling 13. 11. Becker (Nienberge) 13. 11. Borchert 13. 11. Brandt 13. 11. Brunner 13. 11. Büchner (Speyer) * 13. 11. Dr. Dollinger 13. 11. Dr. Hubrig 13. 11. Jansen 13. 11. Kittelmann * 12. 11. Dr.-Ing. Laermann 13. 11. Dr. Lenz (Bergstraße) 13. 11. Dr. Müller * 13. 11. Dr. Osswald 13. 11. Dr. Scheer 13. 11. Schmidt (Würgendorf) 13. 11. Dr. Unland 13. 11. Weiskirch 13. 11. Wissmann 13. 11. Zander 13. 11. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates
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    Rede von Egon Lutz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich bin der Rede meines Kollegen George mit wachsender Verblüffung gefolgt. Erst einmal hat er versucht, sich selber und uns allen mit den Zahlenspielen seines CDU-Kollegen Friedmann Angst zu machen. Ich bin dann direkt zum Minister gegangen und habe mich vergewissert, ob sich der Minister durch das Zahlenspiel des Herrn Friedmann hat auch wirremachen lassen. Das ist nicht der Fall. Die Spekulationen auf den heutigen Abend können Sie sich sparen, Herr George.
    Noch mehr verblüfft hat mich aber zweitens, daß Sie eine reichlich teure Rede gehalten haben,

    (Beifall bei der SPD)

    denn wenn das alles nicht stattfinden soll, was Sie verhindern wollen, dann kostet uns diese Rede einige Milliarden. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob Sie das mit Ihren Haushältern abgesprochen haben.
    Es ist mir aber gleichwohl zu Beginn meiner Rede, meine sehr verehrten Damen und Herren von der Opposition, ein Bedürfnis, Ihnen Dank zu sagen für die Kooperationsbereitschaft, die Sie im Ausschuß für Arbeit und Sozialordnung bei den Beratungen



    Lutz
    der heute hier anstehenden Sozialgesetze an den Tag gelegt haben.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Sie hätten — das ist nicht zu bestreiten — auch anders verfahren und uns einige schmerzhafte Knüppel zwischen die Beine werfen können. Sie haben das nicht getan. Sie haben die Beratungen zu keiner Zeit behindert. Das, so meine ich, kann man ruhig anerkennen.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Noch schöner, meine Damen und Herren von der Opposition, wäre es allerdings, wenn ich mein Lob auch auf Ihre Beiträge, die Sie in der Sache geleistet haben, also beispielsweise zur Weiterentwicklung des AFKG, über das ich namens meiner Fraktion hier zu reden habe, ausdehnen könnte. Aber das ist leider nicht möglich. Sie haben uns alleingelassen bei dem undankbaren Geschäft, vorhandene Sozialleistungen zu straffen und noch zielgerichteter einzusetzen. Sie haben uns alleingelassen, als es darum ging, über eine Beitragssatzanhebung der Bundesanstalt für Arbeit dringend benötigte Mittel zuzuführen. Sie signalisierten Verweigerung bei unserem Bemühen, Mißbräuche beim Kurzarbeitergeld seitens der Unternehmen einzudämmen. Sie stemmten sich gegen das von uns durchgesetzte Verbot der Leiharbeit für gewerbliche Arbeitnehmer in der Bauwirtschaft. Sie wollten der Bundesanstalt für Arbeit weitere Kontrollbefugnisse bei der Bekämpfung der verschiedensten Formen illegaler Beschäftigung vorenthalten.

    (Widerspruch bei der CDU/CSU)

    Sie lehnten die Einführung der Versicherungspflicht für geringfügige Beschäftigungen kategorisch ab und wollten lieber das Weiterbestehen von Mißständen auf diesem Gebiet tolerieren. Allenfalls, so schien mir, hätte man Ihre Zustimmung zu einer drastischen Beschränkung der Leistungen des Arbeitsförderungsgesetzes an die Arbeitslosen und zu einer drastischen Verschärfung der Zumutbarkeitskategorien finden können.
    Deshalb finde ich, um es zusammengefaßt zu sagen, Ihr Verhalten in der Sache für nicht sehr verantwortungsvoll. So kann eine Opposition eigentlich nur handeln, wenn es ihr mit der Übernahme von Verantwortung in unserem Staat nicht eilt. So kann nur handeln, wer sich die Sonthofener Krisenstrategie bis hin zur Selbstverleugnung zu eigen gemacht hat.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Nun, wir haben uns von Ihrer Verweigerungshaltung nicht anstecken lassen. Wir haben getan, was getan werden mußte, um das soziale Netz auch für härteste Belastungsproben zu rüsten. Bei einem solchen Versuch bleibt naturnotwendig der Beifall aus. Wer unpopuläre Entscheidungen treffen muß, muß mit Kritik aus vielen Ecken rechnen. Dennoch muß gehandelt werden, und das haben wir mit dem Arbeitsförderungs-Konsolidierungsgesetz getan.
    Lassen Sie mich bitte auf einige Kernpunkte des neuen AFKG zurückkommen.
    Erstens. Bei einem schmaleren finanziellen Plafond mußten wir uns um einen wirtschaftlicheren und sparsameren Einsatz der Mittel für die Einrichtungen der beruflichen Bildung und der Rehabilitation bemühen. Wir haben jedoch im Gesetz sehr deutlich gemacht, daß Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit nicht auf Kosten der Qualität der Maßnahmen gehen dürfen.
    Zweitens. Unter dem Diktat des Rotstiftes haben wir uns gezwungen gesehen, die Leistungen beim Unterhaltsgeld, beim Übergangsgeld und bei der Berufsausbildungsbeihilfe etwas zurückzunehmen. Wir sind dabei nicht ganz so weit wie der Regierungsentwurf gegangen und haben beispielsweise das Unterhaltsgeld für Personen mit unterhaltspflichtigen Kindern oder pflegebedüftigem Ehegatten — dazu liegt Ihnen übrigens noch ein entsprechender Antrag für die zweite Lesung vor — nur auf 75 % abgesenkt. Aber ich gestehe offen — auch mein Kollege Glombig hat das in der Debatte zum Haushaltsstrukturgesetz gesagt —: Leichtgefallen ist uns das nicht, gerade weil eine bessere berufliche Qualifikation das individuelle Arbeitsplatzrisiko mildert. Dennoch bleibt das Instrument voll erhalten — und darauf kam es uns an.
    Drittens. Ebenso schwer fiel uns die Umstellung der sogenannten Aufsteigerförderung auf das Darlehensprinzip. Das damit verbundene Risiko könnte fortbildungsbewußte Facharbeiter abschrecken. Indes, die Förderung als solche bleibt bestehen, wenn auch zu veränderten Bedingungen.
    Viertens. Wir haben uns dazu verstehen müssen, die Leistungen des Arbeitsförderungsgesetzes an Nichtbeitragszahler erheblich zu reduzieren. Das trifft arbeitslose Akademiker, die aus der originären Arbeitslosenhilfe herausfallen, ebenso wie Hausfrauen, die aus familiären Gründen gezwungen sind, ins Erwerbsleben zurückzukehren, oder ehemalige Selbständige, die sich zur Betriebsaufgabe genötigt sehen. Sie alle werden nur noch sehr eingeschränkt die Hilfe der Versichertengemeinschaft, der sie nicht angehören, erfahren. Das hätte man vermeiden können, wenn es gelungen wäre, eine Arbeitsmarktabgabe für alle Erwerbstätigen einzuführen.

    (Kolb [CDU/CSU]: Haben wir doch schon!) Aber das hat nicht sollen sein.

    Immerhin haben wir die Anerkennung der Vorversicherungszeiten bei Müttern mit Kindern deutlich verbessert. Mehr aber war nicht möglich.
    Fünftens. Wir haben, abweichend vom Regierungsentwurf, festgelegt, daß Voraussetzung für den Bezug der Arbeitslosenunterstützung ein mindestens zehn Monate bestehendes Versicherungsverhältnis ist. Wir haben die Sperrfristen von vier auf acht Wochen ausgedehnt. Sie werden immer dann verhängt, wenn der Versicherte ein zumutbares Arbeitsverhältnis von sich aus kündigt oder wenn er eine zumutbare Beschäftigung ablehnt. Nach zwei Sperrfristen — das wissen Sie — wird der Versicherte, wie schon nach dem alten Gesetz, vom Leistungsbezug gänzlich ausgeschlossen sein. Wir haben die Einmalzahlungen und die Überstundenzuschläge von der Berechnung der Höhe des Arbeitslosengel-



    Lutz
    des ausgenommen und sehen schärfere Sanktionen beim Versäumen von Meldefristen vor.
    Wir haben schon im vorher verabschiedeten Haushaltsstrukturgesetz zudem steuerliche Ungereimtheiten, die eine Bevorzugung der Arbeitslosen gegenüber den voll Beschäftigten bedeutet hätten, beseitigt.
    Mehr — ich sage dies in allem Ernst —, so meinen wir, kann und darf den Arbeitslosen nicht zugemutet werden, oder unser Staat gäbe den Anspruch, ein Sozialstaat zu sein, auf.

    (Vereinzelter Beifall bei der SPD)

    Sechstens. Wir haben den Betrieben weitgehend die Möglichkeit genommen, für die eine Abteilung Kurzarbeit anzumelden und in einem anderen Betriebsbereich gleichzeitig Überstunden zu fahren. Wir haben die Voraussetzungen für den Bezug von Schlechtwettergeld präziser formuliert — Maßnahmen, die uns absolut vertretbar erscheinen.
    Siebtens. Wir haben aber auch, eine Rüge des Bundesrechnungshofs berücksichtigend, die ungerechtfertigte Ausnutzung der sogenannten 59er-Regelung durch die Betriebe erschwert. Wer sich auf diesem Wege von älteren Mitarbeitern zu Lasten der Versichertengemeinschaft trennen möchte, wird künftig auch einen Teil der anfallenden Kosten mit zu übernehmen haben.
    Achtens. Wir haben festgelegt, daß die Betriebe Einarbeitungszuschüsse nur noch für solche Arbeitnehmer erhalten, die arbeitslos oder von Arbeitslosigkeit bedroht sind. Das gleiche gilt auch für die den Betrieben gewährte Eingliederungsbeihilfe. Diese wird zudem in der Höhe und der Dauer begrenzt und degressiv gestaffelt sein.
    Neuntens. Ferner haben wir — auch dies nicht aus purer Lust am Sparen — den Umfang der Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen zurückgeschnitten, auf die Regionen mit deutlich überdurchschnittlicher Arbeitslosigkeit konzentriert und Mitnahmeeffekte der öffentlichen Hand weitestgehend ausgeschlossen.
    Zehntens. Schließlich haben wir die Förderungsdauer in den Werkstätten für Behinderte im Vergleich zum Regierungsentwurf verbessert. Die Leistungen im Eingangsverfahren und im Arbeitstrainingsbereich können, abweichend vom Entwurf, auch über zwölf Monate hinaus um ein weiteres Jahr verlängert werden, wenn erwartet werden kann, daß der Behinderte dann dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht.
    Sie sehen auch hier — wie in den vorgenannten Punkten — unser Bemühen, die Substanz des Arbeitsförderungsgesetzes zu erhalten, die Leistungen jedoch den veränderten finanziellen Rahmenbedingungen anzupassen.
    Das totale Verbot der Leiharbeit für gewerbliche Arbeitnehmer in der Bauwirtschaft ergibt sich unserer Ansicht nach zudem zwingend a) aus dem gemeinsamen Bemühen — ich hoffe, daß es ein gemeinsames ist — aller Fraktionen dieses Hauses, alle Formen von illegaler Beschäftigung zu bekämpfen, und b) aus der Tatsache, daß anders den beträchtlichen Mißbräuchen in der Bauwirtschaft nicht gesteuert werden kann.

    (Kolb [CDU/CSU]: Sie scheinen Ihre eigene Fraktion anzusprechen!)

    Über den Wegfall der Geringfügigkeitsgrenze — auch dies ein Teil unseres Kampfes gegen alle Formen von Mißbrauch — wird meine Kollegin Lepsius sprechen; ich brauche darauf nicht einzugehen.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren! Lassen Sie mich bitte zusammenfassend feststellen, daß uns die zum Teil doch recht einschneidenden Veränderungen im Arbeitsförderungs-Konsolidierungsgesetz nicht leichtgefallen sind. Ich rede nicht von den Korrekturen, die notwendig wurden, weil bestimmte Leistungen des AFG mißbräuchlich genutzt worden sind. Ich rede von den Veränderungen, die wir beispielsweise bei den operativen Teilen der Arbeitsförderung aus fiskalischen Gründen vornehmen mußten, beispielsweise auf dem Gebiet der Qualifizierung, der Umschulung und der Höherqualifizierung Arbeitsloser und bei den unterstützenden Hilfen für die aufstiegswilligen, bildungsbereiten Arbeitnehmerschichten. Hier sollten wir, wenn immer die Finanzlage der öffentlichen Haushalte und die finanziellen Möglichkeiten der Bundesanstalt für Arbeit dies gestatten, zu großzügigeren Regelungen zurückkehren, weil die internationale Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes in einem hohen Maße nicht zuletzt vom Bildungsgrad unserer Facharbeiterschaft abhängt und weil auch die strukturellen Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt vom einzelnen Arbeitnehmer um so leichter bewältigt werden können, je qualifizierter seine Kenntnisse und Fertigkeiten im Berufsleben sind.
    Dabei wird man immer wieder neu darüber nachzudenken haben, ob die beruflichen Bildungsangebote dem tatsächlichen Bedarf unserer Industriegesellschaft entsprechen. Man wird immer wieder neue Berufsfelder und Berufsbilder zu entwickeln haben, und man wird letztendlich auch der Tatsache Rechnung tragen müssen, daß die Arbeitsförderung in diesem Bereich eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist und deshalb letztlich auch von der Gesamtgesellschaft getragen werden muß.

    (Zustimmung bei der SPD)

    Ob nun über Steuern oder über eine Arbeitsmarktabgabe oder über ein anderes alle Erwerbstätigen belastendes Finanzierungsinstrument, ist daneben eine zweitrangige Frage. Auf den Grundsatz kommt es an.
    Noch eine letzte Bemerkung, die uns sehr wichtig erscheint. Mit diesem Arbeitsförderungs-Konsolidierungsgesetz werden Opfer gebracht, von den Beitragszahlern und von den Leistungsempfängern. Es ist keine Masse für weitere Sparoperationen vorhanden, die wiederum den gleichen Personenkreis betreffen könnten.
    Die heutige Operation ersetzt auch nicht unsere gemeinsame Verpflichtung, neue Wege zur Wiedergewinnung der Vollbeschäftigung zu suchen und gemeinsam durchzusetzen auf dem Felde einer aktiven Beschäftigungspolitik, die nicht mit unserem



    Lutz
    Teilbereich Arbeitsförderung verwechselt werden darf. — Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der SPD)



Rede von Richard Wurbs
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Abgeordnete Hölscher.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Friedrich Hölscher


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Kaum ein Gesetz stand so im Kreuzfeuer der Kritik der letzten Wochen, der letzten Tage und des heutigen Tages wie das Arbeitsförderungsgesetz, insbesondere auch im Kreuzfeuer der Kritik gewerkschaftlicher Äußerungen.
    Lassen Sie mich in dem Zusammenhang einmal sehr positiv die Erklärung des Deutschen Gewerkschaftsbundes in der vorigen Woche bewerten, in der er ankündigt, daß er mit den Fraktionen des Deutschen Bundestages, den Arbeitgebern und der Bundesbank in Gespräche eintreten wird, in denen versucht werden soll, Lösungen zur Bewältigung der wirtschaftlichen und beschäftigungspolitischen Krisensituation zu finden.
    Eine solche Haltung macht es zweifellos auch uns, den Politikern, leichter, in einer sehr schwierigen beschäftigungspolitischen Situation mit Hoffnung in die Zukunft zu sehen. Auf der anderen Seite der Medaille gibt es allerdings, was ich auch nicht verschweigen möchte, aus Teilen der deutschen Gewerkschaftsbewegung — ich meine hier insbesondere die IG Metall — eine Kritik, die Maß und Ziel verloren hat. Ich meine konkret das Flugblatt der IG Metall, verantwortet von Herrn Steinkühler, in dem es u. a. heißt:
    Unter dem Vorwand, Mißbräuche zu beseitigen und sparen zu wollen, fährt die Bundesregierung mit einem Mähdrescher über die sozialen Leistungen hinweg.
    Es heißt weiter:
    Die Einschnitte beim Arbeitsförderungsgesetz zu Lasten der Arbeitnehmer sind nur als Kahlschlag zu beschreiben.
    Zum gleichen Gesetz darf ich noch die Anmerkung wiedergeben:
    Die Maßnahmen der Rehabilitation und der beruflichen Weiterbildung und Umschulung sind praktisch gestrichen.
    Herr Kollege Dr. George, ich bedauere außerordentlich, daß ausgerechnet Sie sich diese Kritik, wenn ich es richtig verstanden habe, als Vorwurf an die Bundesregierung auch noch zu eigen gemacht haben. Ich hätte das gerade von Ihnen nicht erwartet. Ich bedauere aber ebenfalls, daß auch ein Kollege dieses Hauses, der Kollege Manfred Coppik von der SPD, heute morgen u. a. feststellte: Die Kürzungen beim AFKG reduzieren die Arbeitsmarktpolitik auf die Finanzierung der Arbeitslosigkeit.
    Meine Damen und Herren, nur Finanzierung der Arbeitslosigkeit? Mähdrescher über die sozialen Leistungen hinweg? Kahlschlag? Ist es wirklich so? Ich glaube, das Gegenteil ist der Fall. Hier wird kein Kahlschlag betrieben, hier wird kein Abbau des Sozialsystems betrieben, sondern wir bauen dieses System in der Tat mit dem Ziel um, mehr Funktionsfähigkeit und Stabilität in der sozialen Sicherung zu erreichen. Denn auf Dauer können wir weder Funktionsfähigkeit noch Stabilität sichern, wenn wir die soziale Sicherung mit Krediten finanzieren, wenn der Anteil der Bundeszuschüsse, der Steuermittel für ein Solidaritätssystem, das sich eigentlich im Prinzip aus Beiträgen finanzieren sollte, immer höher wird. Unser Ziel bei diesem Umbau des Sozialsystems ist allerdings auch, mehr Solidarität unter den Versicherten zu erreichen. Ich brauche Sie nicht eigens an die Entstehungsgeschichte unserer sozialen Sicherung zu erinnern, die im letzten Jahrhundert liegt, wo sich Leute in einer Versichertengemeinschaft zusammengetan haben, weil sie erkannt haben, daß sie sich mit ihrem Einkommen nicht allein gegen die Risiken von Arbeitslosigkeit, Krankheit und Alter sichern können.
    Abbau der Finanzierung fremder Leistungen zu Lasten der Beitragszahler ist, so meine ich, auch Arbeitnehmerpolitik. Herr Steinkühler hat ohnehin unrecht, wenn er behauptet, hier würde im Wege eines Mähdrescherverfahrens über die sozialen Leistungen hinweggegangen. Offensichtlich hat er auch völlig vergessen, wer dies u. a. alles zu finanzieren hat, nämlich die Arbeitnehmer mit ihren Beiträgen.
    Bei unseren Vorschlägen im AFKG konzentrieren wir uns vor allen Dingen auf zwei Ziele: 1. die Verhütung von Arbeitslosigkeit und Beseitigung von Arbeitslosigkeit durch Umschulung und Fortbildung — dies bleibt j a bestehen —, 2. die Sicherung der Finanzierung von Arbeitslosigkeit und Arbeitslosenhilfe für Arbeitslose.
    Es gibt keine linearen Kürzungen, es gibt keine Kürzungen bei der Arbeitslosenversicherung. Es bleibt bei 68 % Arbeitslosengeld, und es bleibt hei 58 % Arbeitslosenhilfe. Nirgendwo ist ein Kahlschlag zu sehen.
    Der Abbau und die Einschränkung von Leistungen, die mit dem Solidaritätsprinzip einer Versichertengemeinschaft nicht vereinbar sind oder zu hohen Mitnahmeeffekten und Mißbräuchen bei Arbeitnehmern und Arbeitgebern geführt haben, sind eine Aufgabe, der wir uns alle stellen sollten.
    Bei aller Zurückweisung dieser maßlosen Kritik eines Teils der deutschen Gewerkschaftsbewegung — ich wiederhole: eines Teils — möchte ich auch etwas aus diesem Flugblatt zitieren, was ich zehnmal unterstreichen möchte. Es heißt nämlich dort: „Wichtig ist zunächst eine umfassende Information aller Arbeitnehmer, was an Belastungen auf sie zukommen wird, wenn die Vorschläge der Bundesregierung wirksam werden." Es heißt dann weiter — ich halte das für sehr wichtig und gut —: „Die Arbeitnehmer haben ein Recht darauf, von den betrieblicher Interessenvertretern umfassender und vor allem ehrlicher informiert zu werden." Da ich nicht weiß, ob die IG Metall in Baden-Württemberg zur Zeit bereit ist, einen FDP-Vertreter einzuladen, möchte ich hier meinen Beitrag leisten, einmal umfassend und ehrlich — wie die IG Metall es mit I Recht verlangt — zu informieren.



    Hölscher
    Wo ist denn der „Kahlschlag", wo ist denn der „Mähdrescher", wenn ich feststelle, daß wir durch die Änderung beim Kurzarbeitergeld verhindern wollen, daß im gleichen Unternehmen sowohl Überstunden geleistet werden als auch Kurzarbeitergeld gezahlt wird? Ich darf darauf hinweisen, daß wir uns dennoch für eine praktikable Regelung eingesetzt haben, derzufolge die Saldierung von Überstunden zu Kurzarbeit dann unterbleibt, wenn eine Umsetzung der von Kurzarbeit Betroffenen aus praktischen Gründen nicht möglich ist.
    Wo sehen Sie eine Alternative, meine Damen und Herren, wo sehen die Gewerkschaften hierzu eine Alternative? Kann es bei dem geltenden Recht bleiben, bei dem Mißbrauch von Kurzarbeitergeld?
    Ich führe einen weiteren Punkt an. — Es sind im übrigen alles Punkte, wo es darum geht, Mitnahmeeffekte auf der Arbeitgeberseite zu beseitigen. — Ich erwähne beispielhaft die Manipulation des Arbeitslosengeldes bei Beschäftigung von Ehegatten und Verwandten im eigenen Betrieb. Das Arbeitslosengeld wird in Zukunft nach dem bei einem fremden Arbeitgeber gezahlten tariflichen Arbeitslosengeld bemessen. Ist das denn nicht eine Regelung im Interesse der Solidargemeinschaft der Arbeitnehmer?
    Ich erwähne auch die hier viel diskutierten Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Ich persönlich begrüße, daß im Prinzip der öffentliche Dienst hier ausgenommen wird. Denn auch in Berlin — ich führe gern den Nachweis — wurden mit ABM-Mitteln Pflichtaufgaben des Berliner Senats erfüllt. Es kann nicht die Aufgabe sein, Fördermittel aus der Arbeitslosenversicherung zur Entlastung öffentlicher Haushalte zu verwenden. Hierfür haben auch Behörden Arbeitsplätze auf Dauer zu schaffen.

    (Beifall bei der FDP)

    Herr Späth kann sich in Baden-Württemberg sehr leicht als „Null-Wachstums-Mann" oder als „MinusWachstums-Mann" im Personalbereich feiern lassen, wenn in seinen Landesbehörden durch Reduzierung der Planstellen eine Auffüllung über ABM-Mittel erfolgt.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Damit werden — das sollten auch Gewerkschaftler bei ihrer Kritik einmal sehen — Arbeitnehmer zweiter Klasse geschaffen. Denn sie können nicht mit einem Dauerarbeitsplatz rechnen, obwohl sie eine öffentliche Funktion erfüllen. Sie erhalten kein Weihnachtsgeld und nicht den tariflichen Lohn.
    Dennoch wollen wir ABM aufrechterhalten, auch in den Gebieten, die eine nicht so hohe Arbeitslosenquote haben, nämlich im Einzelfall für die besonders schwer Vermittelbaren.
    Ich erwähne auch die 59er-Regelung. Es war doch so, daß in vielen Betrieben ältere Arbeitnehmer zu Lasten der Arbeitslosenversicherung in den Ruhestand gedrängt wurden. Wenn wir jetzt eine Regelung gefunden haben, die, wenn so etwas geschieht, den Arbeitgeber verpflichtet, der Arbeitslosenversicherung das Arbeitslosengeld zurückzuzahlen, dann ist auch dies eine Maßnahme im Interesse der Arbeitnehmer und nicht gegen sie gerichtet. Wo ist hier der „Kahlschlag", wo ist hier der „Mähdrescher"?
    Es gibt aber ein ganzes Kapitel an Regelungen, die die Arbeitnehmerseite betreffen. Ich erwähne die Verlängerung der Anwartschaft beim Arbeitslosengeld und bei der Arbeitslosenhilfe. Ich glaube, kein Mensch in dieser Gesellschaft würde auf die Idee kommen, daß er, wenn er drei oder vier Monatsbeiträge an die Rentenversicherung entrichtet hat, damit schon einen Anspruch auf Rente hat. Dieser Gedanke der Solidargemeinschaft ist im Prinzip doch wohl auch auf die Arbeitslosenversicherung zu übertragen. Es geht nicht an, daß z. B. ein Berufsanfänger oder jemand, der 20 Jahre nicht gearbeitet hat, bereits nach den ersten vier Monaten einen vollen Arbeitslosengeldanspruch hat und möglicherweise noch vorher beim Arbeitsamt anruft: „Wie lange muß ich arbeiten, um erstmals Arbeitslosengeld zu bekommen?" Dies wird geändert, indem mindestens zehn Monate Beiträge gezahlt werden müssen. Auch dies ist kein Kahlschlag.
    Oder nehmen Sie die Anwartschaftszeiten, die für die Arbeitslosenhilfe gelten, Herr Kollege Dr. George, da verstehe ich Ihre Kritik überhaupt nicht. Die GEW hat auf einem Flugblatt in für meine Begriffe fast zynischer Form beklagt, daß ein stellungsloser Lehrer keine Arbeitslosenhilfe mehr bekomme, wenn er nicht vorher zehn gezahlte Beiträge nachweise, sondern zum Sozialamt gehen müsse. Was ich besonders schlimm finde, ist, daß in diesem Zusammenhang beklagt wird, daß damit eine Gleichstellung mit Hilflosen und Unmündigen und ein Verlust an Selbstwertgefühl eintrete. Was meint die GEW eigentlich von Leuten feststellen zu müssen, die in das Unglück geraten sind, zum Sozialamt gehen zu müssen? Die sind demnach nicht nur hilflos, sondern auch unmündig.

    (Beifall bei der FDP)

    Ich erwarte von einer deutschen Gewerkschaft mehr Solidarität auch mit den Schwachen in dieser Gesellschaft.
    Ein Lehrer, der — und dies sei beklagt — im Augenblick nicht als Beamter eingestellt werden kann, muß bereit sein, eine andere Beschäftigung in der Wirtschaft, in der öffentlichen Verwaltung anzunehmen.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Wenn dies nicht zumutbar ist, hat er keinen Anspruch darauf, daß die Solidargemeinschaft der Arbeitnehmer ihm diesen Luxus finanziert. Ich verstehe die Opposition nicht, warum sie diese Regelung, die wir hier schaffen, kritisiert.

    (Beifall bei der FDP und der SPD — Kolb [CDU/CSU]: Aber diese Gewerkschaftler sollen unsere Kinder erziehen!)

    Im übrigen — meine Kollegin Frau MatthäusMaier hat heute früh schon darauf hingewiesen —: Ist es ein Unglück, ist es eine soziale Untat, zu sagen: Wenn jemand die Arbeitslosigkeit selber verschuldet, indem er kündigt, erwarten wir von ihm, eine Sperrzeit zu ertragen, die nicht vier Wochen, sondern acht Wochen beträgt?



    Hölscher
    Jetzt möchte ich — die Zeit schreitet fort — noch auf etwas kommen, was meines Erachtens symptomatisch auch für die Haltung der Opposition in diesem Hause ist. Ich muß noch einmal betonen: Kernpunkt des Arbeitsförderungsgesetzes wird die notwendige Umschulung in den Fällen bleiben, wo Arbeitslosigkeit droht oder bereits eingetreten ist.
    Daneben gibt es aber eine sogenannte Aufstiegsförderung. Herr George hat kritisiert, daß wir — offensichtlich ist das eine Dreistigkeit — denen, die in ihrem Beruf ja nicht gefährdet sind, denen wir aber dennoch über die Arbeitslosenversicherung die Weiterbildung ermöglichen, zumuten, dafür ein Darlehen zu nehmen.
    Mein Gott, wo sind wir denn eigentlich? Bei dieser Aufstiegsförderung — jetzt muß ich es noch einmal sagen; vielleicht auch den Kollegen, die sich da nicht so auskennen — handelt es sich um Leute, die einen sicheren Arbeitsplatz haben. Ich meine die Metallfacharbeiter. Ich meine allerdings — wegen der vielen Eingaben — auch die Krankenschwestern. Die sind in ihrem Arbeitsplatz nicht gefährdet.
    Wenn sich jemand aus diesem Personenkreis qualifizieren und weiterkommen will, um mehr Geld zu verdienen, dann ist dies sein gutes Recht. Es ist aber doch nicht eine selbstverständliche Pflicht der Solidargemeinschaft, der Arbeitslosenversicherung, dies zu finanzieren.

    (Beifall bei der FDP)

    Ich verstehe die Haltung der Opposition in diesem Fall nicht. Sie haben gesagt: Sie werden das ablehnen. Vielleicht dient mein Versuch der Aufklärung dazu, daß es bei Ihnen bei der Schlußabstimmung nicht so einhellig ist.
    Und, Herr Dr. George, ich meine auch die Meisterausbildung. Der Herr Kollege Cronenberg und ich haben des öfteren die Erfahrung gemacht, daß wir in Veranstaltungen mit Handwerkskammern im Zusammenhang mit der studentischen Ausbildungsförderung die Forderung hörten: Warum gebt Ihr den Leuten nicht Darlehen? Das ist ein ganz vernünftiger Vorschlag. Jetzt plötzlich — können die Sprecher des Handwerks da für alle Handwerker sprechen? — heißt es: So haben wir es natürlich nicht gemeint, daß jetzt plötzlich die Meisterausbildung — die ja ebenfalls von der Arbeitslosenversicherung in Höhe von 58 % des letzten Einkommens finanziert wird; die Ausbildung selber ist sogar kostenlos — auf Darlehen umgestellt wird.
    Da können wir mit dem Sankt-Florians-Prinzip nicht weiterkommen. Ich glaube sogar, daß der künftige deutsche Handwerksmeister hier besonders einsichtig ist und weiß, daß er mit seinen Eigenersparnissen oder unter Inanspruchnahme eines Darlehens von der Arbeitslosenversicherung sehr wohl den Weg zum Sich-selbständig-Machen gehen kann.

    (Beifall bei der FDP)

    Es ist auch hier nicht Aufgabe einer Solidargemeinschaft — darf ich es mal salopp sagen —, das Aussteigen — denn er macht sich ja selbständig — aus der Arbeitslosenversicherung zu finanzieren.
    Meine Damen und Herren von der Opposition, überlegen Sie vielleicht, ob das, was der Kollege Dr. George gerade für diesen Fall vorgeschlagen hat, von Ihnen wirklich vertreten werden kann.
    Es ist auch nicht — lassen Sie mich da auf den Arbeiter zu sprechen kommen — Aufgabe der Solidargemeinschaft, vor allen Dingen nicht in schwierigen Zeiten, den Metallfacharbeiter, der einen sicheren Arbeitsplatz hat, zum Techniker auszubilden, als der er möglicherweise arbeitslos sein wird.
    Ich will keinem Menschen das Recht bestreiten, sich zu qualifizieren. Aber in unserer Gesellschaft gerät etwas aus dem Lot, wenn dies als automatischer Anspruch an die Solidargemeinschaft, individuelle Qualifizierungswünsche zu finanzieren, weiter so um sich greift. Dies gilt auch für die Schwestern und Krankenpfleger, die gestern und heute protestiert haben, weil sie in Ausbildungsgängen stehen. Sie sollen zu Lehrkräften ausgebildet werden. Ist es Aufgabe der Arbeitslosenversicherung, die zweifellos vorhandenen Defizite im Ausbildungsbereich bei den Pflegekräften zu finanzieren? Ich denke, Herr Minister, dies ist in erster Linie Aufgabe der Länder. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie dies in Ihrem Beitrag noch einmal feststellen könnten.
    Meine Damen und Herren, der Katalog ließe sich beliebig fortsetzen. Ich möchte zusammenfassend sagen: Diese Maßnahmen, die wir heute hier zu verabschieden haben, sind weit über das notwendige Sparen hinaus auch ein Beitrag zur Stärkung unseres Solidarprinzips in der Versicherung.
    Es bleibt aber die Frage — dies möchte ich auch kritisch ansprechen —, was darüber hinaus, auch über die heute verabschiedeten Gesetze hinaus, noch zu tun ist, um die Arbeitslosigkeit abzubauen. Dazu gehören auch die FDP-Vorschläge zur Überwindung der Arbeitslosigkeit durch arbeitszeitverkürzende Maßnahmen, wie wir sie kürzlich beschlossen haben: Verkürzung der Lebensarbeitszeit als freiwilliges Angebot mit versicherungsmathematischem Abschlag, Kombination von Teilrente und Teilzeitarbeit, auch Teilzeitbeschäftigung durch Arbeitsplatzteilung und andere freiwillige Angebote, die den Übergang in den Ruhestand fließender machen.
    Wir wenden uns auch nicht, wie vielfach behauptet wird, prinzipiell gegen gezielte Beschäftigungsprogramme. Einige haben wir ja im Sommer beschlossen. Wir halten es aber auch im Interesse der Erhaltung der Arbeitsplätze und im Interesse der Schaffung von Arbeitsplätzen für unvertretbar, solche Beschäftigungsprogramme durch Steuererhöhungen oder eine noch weiter zunehmende Staatsverschuldung zu finanzieren.

    (Beifall bei der FDP)

    Ich bin sicher — da komme ich auf den positiven Teil des Aufrufs der IG Metall zurück —: Eine ehrliche und umfassende Information wird gerade bei den Arbeitnehmern dazu führen, daß sie Verständnis für unsere Beschlüsse haben. Wir sind bereit, ehrlich und umfassend zu informieren. Das kann man aber auch, so denke ich, von denjenigen erwar-



    Hölscher
    ten, die in diesem Hause oder auch außerhalb dieses Hauses eine wichtige gesellschaftliche Verantwortung tragen. — Vielen Dank.

    (Beifall bei der FDP)