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    Plenarprotokoll 9/64 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 64. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 12. November 1981 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 3657 A Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Verbesserung der Haushaltsstruktur (2. Haushaltsstrukturgesetz) — Drucksachen 9/795, 9/842, 9/888, 9/796, 9/843, 9/889 — Erste Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses sowie Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksachen 9/971, 9/985 — in Verbindung mit Zweite Beratung des von den Abgeordneten Kiep, Dr. Jahn (Münster), Dr. Schneider, Dr. Möller, Hauser (Krefeld), Müller (Remscheid), Dr. Waffenschmidt, Dörflinger, Günther, Dr.-Ing. Kansy, Link, Magin, Niegel, Frau Pack, Frau Roitzsch, Ruf, Sauter (Epfendorf), Zierer, Dr. Blüm, Clemens, Erhard (Bad Schwalbach), Dr. Faltlhauser, Herkenrath, Kolb, Linsmeier, Dr. Pinger, Rühe, Sick, Repnik und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über steuerliche Vergünstigungen zur Förderung des Wohnungsbaus — Drucksache 9/467 — Erste Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses sowie Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksachen 9/971, 9/985 — in Verbindung mit Zweite Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über steuerliche Vergünstigungen zur Förderung des Wohnungsbaus — Drucksache 9/839 — Erste Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses sowie Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksachen 9/971, 9/985 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Neunten Gesetzes zur Änderung des Bundeskindergeldgesetzes — aus Drucksachen 9/795, 9/842, 9/888 — Zweite Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses — Drucksache 9/972 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung von Verbrauchsteuergesetzen (Verbrauchsteueränderungsgesetz 1982) — Drucksachen 9/797, 9/844, 9/890 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 9/981 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 9/979 — II Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 64. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. November 1981 in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Konsolidierung der Arbeitsförderung (Arbeitsförderungs-Konsolidierungsgesetz) — Drucksachen 9/799, 9/846 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 9/1027 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 9/966 — in Verbindnung mit Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Bekämpfung der illegalen Beschäftigung — Drucksachen 9/800, 9/847 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 9/1028 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 9/975 — in Verbindung mit Zweite Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Bekämpfung der Schwarzarbeit — Drucksache 9/192 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 9/975 — in Verbindung mit Zweite Beratung des von den Abgeordneten Hauser (Krefeld), Dr. George, Landré, Lampersbach, Stücklen, Müller (Remscheid), Franke, Zink, Dr. Blüm, Neuhaus, Pohlmann, Dr. Dollinger, Ruf, Jung (Lörrach), Hinsken, Louven, Dr. Bötsch, Milz, Kolb, Dr. Pinger, Müller (Wadern), Sick, Krey, Daweke, Schröder (Lüneburg), Feinendegen, Dr. von Geldern, Schulze (Berlin), Dr. Laufs, Frau Hoffmann (Soltau), Frau Geiger, Dr. Götz, Frau Will-Feld, Volmer, Burger, Dr. Warnke, Engelsberger, Seehofer, Spilker und Genossen und der Fraktion der CDU/ CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Bekämpfung der Schwarzarbeit — Drucksache 9/199 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 9/975 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Ergänzung und Verbesserung der Wirksamkeit kostendämpfender Maßnahmen in der Krankenversicherung (Kostendämpfungs-Ergänzungsgesetz) — Drucksachen 9/798, 9/845 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 9/1029 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 9/977 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur wirtschaftlichen Sicherung der Krankenhäuser und zur Regelung der Krankenhauspflegesätze (Krankenhaus-Kostendämpfungsgesetz) — Drucksache 9/570 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 9/1030 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 9/976 — in Verbindung mit Zweite Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung der Reichsversicherungsordnung und des Krankenhausfinanzierungsgesetzes — Drucksache 9/571 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 9/976 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Mineralölsteuergesetzes — Drucksachen 9/829, 9/916 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 9/980 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 9/955 — Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 64. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. November 1981 III Hoffmann (Saarbrücken) SPD 3659 D Dr. Riedl (München) CDU/CSU 3660 A Coppik SPD 3666 A Walther SPD 3667 D Gärtner FDP 3671 D Dr. Friedmann CDU/CSU . . . . 3676 D, 3736 C Cronenberg FDP 3679A, 3737 C Glombig SPD 3681 C Müller (Wesseling) CDU/CSU 3686 A Jaunich SPD 3687 D Eimer (Fürth) FDP 3689 B Dr. von Wartenberg CDU/CSU 3690 D Gobrecht SPD 3694 A Frau Matthäus-Maier FDP 3696 C Lutz SPD 3720B, 3726 D Dr. George CDU/CSU 3720 C Hölscher FDP 3729 A Frau Dr. Lepsius SPD 3732A Dr. Ehrenberg, Bundesminister BMA . 3733B, 3764 B Matthöfer, Bundesminister BMF . . . 3738 A Kiep CDU/CSU 3739A Mischnick FDP 3739 D Kolb CDU/CSU 3747 D Dreßler SPD 3750A Höpfinger CDU/CSU 3753 C Egert SPD 3756A Jagoda CDU/CSU 3759 A Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 3762 A Präsident Stücklen 3676 D Namentliche Abstimmungen 3741 D, 3742 B, C, 3745 D Beratung des Antrags der Fraktionen der SPD und FDP Einspruch des Bundesrates gegen das Neunzehnte Strafrechtsänderungsgesetz — Drucksachen 9/896, 9/959 — Vizepräsident Dr. h. c. Leber 3719 D Namentliche Abstimmung 3724 D Beratung des Antrags der Abgeordneten Lenzer, Pfeifer, Dr. Riesenhuber, Dr. Probst, Gerstein, Dr. Bugl, Engelsberger, Eymer (Lübeck), Dr. Hubrig, Maaß, Neuhaus, Prangenberg, Weirich, Magin, Dr.-Ing. Kansy, Dr. Stavenhagen, Frau Dr. Hellwig, Müller (Wadern), Dr. Kunz (Weiden), Regenspurger und der Fraktion der CDU/ CSU Energieforschung und Energietechnologien 1981 bis 1985 — Drucksache 9/764 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Lenzer, Pfeifer, Dr. Probst, Gerstein, Dr. Bugl, Engelsberger, Eymer (Lübeck), Dr. Hubrig, Maaß, Neuhaus, Prangenberg, Weirich, Dr. Riesenhuber, Dr. Stavenhagen, Frau Dr. Hellwig, Dr. Kunz (Weiden), Regenspurger und der Fraktion der CDU/CSU Neuorientierung der Forschungs- und Technologiepolitik — Drucksache 9/765 — Dr. Bugl CDU/CSU 3769 B Catenhusen SPD 3771 C Zywietz FDP 3774 B Dr. Probst CDU/CSU 3776 C Dr. Steger SPD 3779 D Timm FDP 3782 B Dr. von Bülow, Bundesminister BMFT 3784 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Anpassung von Dienst- und Versorgungsbezügen in Bund und Ländern 1981 (Bundesbesoldungs- und -versorgungsanpassungsgesetz 1981) — Drucksache 9/557 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 9/1032 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 9/815 — 3786 D Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Durchführung der gemeinsamen Marktorganisationen — Drucksache 9/836 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksache 9/941 — 3787 B Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 3. Juli 1979 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Elfenbeinküste zur Vermeidung der Doppelbesteuerung und Regelung der ge- IV Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 64. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. November 1981 genseitigen Amtshilfe auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen — Drucksache 9/658 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 9/956 — 3787 C Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 15. Juli 1980 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Portugiesischen Republik zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen — Drucksache 9/897 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 9/957 — 3787 D Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 16. September 1980 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Portugiesischen Republik über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen — Drucksache 9/898 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft — Drucksache 9/1017 — 3788A Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Waigel, Dr. Schwarz-Schilling, Wissmann, Glos, Dr. Warnke, Dr. Lammert, Dr. Freiherr Spies von Büllesheim, Kraus, Helmrich, Echternach, Spilker und Genossen und der Fraktion der CDU/CSU Strukturberichterstattung — Drucksache 9/913 — 3788 A Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Wittmann, Dr. Riedl (München), Klein (München), Kraus, Dr. Faltlhauser, Dr. Kunz (Weiden), Dr. Müller, Röhner, Linsmeier, Lowack, Dr. Kreile, Sauter (Ichenhausen), Dr. Waffenschmidt, Niegel und Genossen und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die verbilligte Veräußerung, Vermietung und Verpachtung von bundeseigenen Grundstücken — Drucksache 9/938 — 3788 C Fragestunde — Drucksache 9/984 vom 6. November 1981 — Äußerung des Bundesverteidigungsministers Dr. Apel über eine finanzielle Unterstützung der Friedensbewegung aus Moskau MdlAnfr 37 06.11.81 Drs 09/984 Breuer CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Penner BMVg . . 3702 C, D, 3703 A ZusFr Breuer CDU/CSU 3702C, D ZusFr Wimmer (Neuss) CDU/CSU . . 3703A Zahl der inhaftierten oder in Disziplinararrest befindlichen Wehrpflichtigen, deren Antrag auf Kriegsdienstverweigerung abgelehnt wurde; Schaffung eines Rehabilitationsgesetzes und Erlaß einer Amnestie MdlAnfr 38, 39 06.11.81 Drs 09/984 Pauli SPD Antw PStSekr Dr. Penner BMVg . 3703 A, B, C, D, 3704 A,B,C ZusFr Pauli SPD 3703 B, D, 3704A ZusFr Herberholz SPD 3703 C ZusFr Dr. Wörner CDU/CSU 3704 A ZusFr Immer (Altenkirchen) SPD . . 3704 B Entscheidungen über die Widersprüche von Wehrpflichtigen gegen ihre Einberufung sowie Einberufung von in der Ausbildung stehenden Wehrpflichtigen MdlAnfr 40, 41 06.11.81 Drs 09/984 Dr. Enders SPD Antw PStSekr Dr. Penner BMVg . . . 3704 C, D, 3705A, B ZusFr Dr. Enders SPD 3704D, 3705 B Aussagen des sowjetischen Parteichefs Breschnew über das Kräfteverhältnis im Bereich der Mittelstreckenraketenwaffen MdlAnfr 42 06.11.81 Drs 09/984 Dr. Wörner CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Penner BMVg . . . 3705 C, D, 3706A, B ZusFr Dr. Wörner CDU/CSU 3705 D ZusFr Lowack CDU/CSU 3706 A ZusFr Dr. Todenhöfer CDU/CSU . . . 3706A ZusFr Schreiner SPD 3706 B Kräfteverhältnis im Bereich der Mittelstreckenwaffen MdlAnfr 43 06.11.81 Drs 09/984 Dr. Todenhöfer CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Penner BMVg . . . 3706 C, D, 3707 A ZusFr Dr. Todenhöfer CDU/CSU . . . . 3706 C ZusFr Dr. Soell SPD 3706 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 3707 A Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 64. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. November 1981 V Sicherung der Bundeswehr-Waffenbestände gegen Mißbrauch und Diebstahl MdlAnfr 44 06.11.81 Drs 09/984 Peter (Kassel) SPD Antw PStSekr Dr. Penner BMVg . . . 3707A, B ZusFr Peter (Kassel) SPD 3707 B Bestückung sowjetischer U-Boote mit Torpedowaffen mit atomaren Sprengköpfen MdlAnfr 45 06.11.81 Drs 09/984 Wimmer (Neuss) CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Penner BMVg . . . 3707C,D, 3708A, B ZusFr Wimmer (Neuss) CDU/CSU . . 3707C,D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 3707 D ZusFr Broll CDU/CSU 3708 A ZusFr Lowack CDU/CSU 3708 B Gründe für den Starfighter-Absturz beim Anflug auf den Militärflugplatz Nörvenich sowie Zahl der bisher getöteten Piloten und abgestürzten Maschinen MdlAnfr 46 06.11.81 Drs 09/984 Wimmer (Neuss) CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Penner BMVg . . . 3708B, C ZusFr Wimmer (Neuss) CDU/CSU . . . 3708 C Einbeziehung Berlins in den Haus/HausGepäckdienst der Bundesbahn MdlAnfr 47 06.11.81 Drs 09/984 Dolata CDU/CSU Antw PStSekr Mahne BMV . . 3708 C, D, 3709A ZusFr Dolata CDU/CSU 3708D, 3709 A Vom Investitionsstopp betroffene Bundesbahnstrecken in den Landkreisen Limburg-Weilburg, Hochtaunus und Maintaunus MdlAnfr 48 06.11.81 Drs 09/984 Dr. Langner CDU/CSU Antw PStSekr Mahne BMV 3709 B ZusFr Dr. Langner CDU/CSU 3709 B Verbesserung der Auslastung des Flughafens Köln/Bonn sowie Ausbau des Flughafens Düsseldorf auf Drängen der Lufthansa MdlAnfr 51, 52 06.11.81 Drs 09/984 Frau Dr. Wilms CDU/CSU Antw PStSekr Mahne BMV 3709 C, D, 3710 A, B, C, D, 3711A ZusFr Frau Dr. Wilms CDU/CSU . . . 3709 C, D, 3710 C ZusFr Wimmer (Neuss) CDU/CSU . . 3710A,D ZusFr Merker FDP 3710 D Fortführung der Auftragsverwaltung für Niedersachsen im Rahmen der Wasser- und Schiffahrtsverwaltung in Aurich MdlAnfr 53 06.11.81 Drs 09/984 Frau Noth FDP Antw PStSekr Mahne BMV 3711A Reduzierung der Einleitung von Dünnsäure in die Nordsee MdlAnfr 54, 55 06.11.81 Drs 09/984 Frau Dr. Hartenstein SPD Antw PStSekr Mahne BMV . . . . 3711 B,C,D, 3712A,B ZusFr Frau Dr. Hartenstein SPD . . . 3711 B, D, 3712 B ZusFr Bindig SPD 3711 D Kontrolle der Lichtzeichen gemäß Straßenverkehrs-Ordnung sowie Qualifikation der Prüfer MdlAnfr 56, 57 06.11.81 Drs 09/984 Merker FDP Antw PStSekr Mahne BMV . 3712C, D, 3713A, B ZusFr Merker FDP 3712 C, D, 3713B Anzahl der Bestellungen von posteigenen Notruftelefonen MdlAnfr 62 06.11.81 Drs 09/984 Bindig SPD Antw StSekr Elias BMP . . . . 3713 C, D, 3714A ZusFr Bindig SPD 3713D, 3714A Einstellung von Bundeskanzler Schmidt zum NATO-Doppelbeschluß MdlAnfr 63, 64 06.11.81 Drs 09/984 Engelsberger CDU/CSU Antw StMin Huonker BK . . 3714 B, C, D, 3715 A ZusFr Engelsberger CDU/CSU 3714 B, C, D, 3715 A Sammlung von Geldern durch den deutschen Generalkonsul in New York zur Finanzierung einer privaten Veranstaltung zu Ehren des SPD Parteivorsitzenden MdlAnfr 67 06.11.81 Drs 09/984 Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA 3715B,C ZusFr Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU . . 3715 C Unzureichende Betreuung inhaftierter deutscher Urlauber in Griechenland durch die diplomatischen Vertretungen MdlAnfr 68, 69 06.11.81 Drs 09/984 Dr. Jobst CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA 3715D, 3716 A, B, C, 3717 A, C, D ZusFr Dr. Jobst CDU/CSU . . 3716 A, B, 3717A, B ZusFr Fellner CDU/CSU 3717 C VI Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 64. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. November 1981 Entscheidung des amerikanischen Präsidenten über Verhandlungen mit der Sowjetunion im Sinne des NATO-Doppelbeschlusses MdlAnfr 71 06.11.81 Drs 09/984 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA 3718A, B, C ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 3718B,C Gespräche über die Freilassung von Professor Jurij Orlow und der inhaftierten Mitglieder der „Förderungsgruppe zur Erfüllung der Beschlüsse von Helsinki in der UdSSR" während des Bonn-Aufenthalts von Parteichef Breschnew MdlAnfr 79 06.11.81 Drs 09/984 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA 3718C,D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 3718 D Stand der Gespräche über deutsche Kriegsgräber in der Sowjetunion MdlAnfr 80 06.11.81 Drs 09/984 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA 3719A,B,C,D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 3719 C Nächste Sitzung 3788 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 3788* B Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 64. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. November 1981 3657 64. Sitzung Bonn, den 12. November 1981 Beginn: 9.01 Uhr
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    Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Amling 13. 11. Becker (Nienberge) 13. 11. Borchert 13. 11. Brandt 13. 11. Brunner 13. 11. Büchner (Speyer) * 13. 11. Dr. Dollinger 13. 11. Dr. Hubrig 13. 11. Jansen 13. 11. Kittelmann * 12. 11. Dr.-Ing. Laermann 13. 11. Dr. Lenz (Bergstraße) 13. 11. Dr. Müller * 13. 11. Dr. Osswald 13. 11. Dr. Scheer 13. 11. Schmidt (Würgendorf) 13. 11. Dr. Unland 13. 11. Weiskirch 13. 11. Wissmann 13. 11. Zander 13. 11. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates
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    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wir haben eine verbundene Debatte. Daher wollen wir in dieser Runde auch zu den steuerlichen Vorschlägen etwas sagen, die im Haushaltsstrukturgesetz stehen.
    Herr Eimer, die Argumentation der Koalition gegenüber uns als Opposition, den „Berufsrandalierern", erinnert mich immer an einen kleinen Jungen, der eine viel zu weite, inzwischen ausgeleierte Strickjacke falsch zuknöpft. Er ist oben angekommen und stellt fest, daß er noch ein Loch, aber keinen Knopf mehr hat. Er zerrt herum, schreit nach Alternativen und fragt: Was kann ich denn machen? Könnt ihr mir helfen? Da kann man nicht helfen; da ist kein Knopf mehr. Da gibt es nur die eine Alternative: Aufknöpfen und von vorn anfangen!

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Das Drama, die Tragödie besteht nur darin, daß jeden Tag neue Löcher entdeckt werden und manch schöner Knopf inzwischen verlorengegangen ist. Aufknöpfen und Anfangen, das heißt in der Finanz- und Steuerpolitik folgendes. Solange es sich für manchen lohnt, nicht zu arbeiten, sondern auch mal blau zu machen, solange es sich lohnt, nicht mehr zu arbeiten, weil die Steuerprogression zu hoch ist, solange es sich lohnt, nicht produktiv zu investieren, sondern kurzfristige festverzinsliche Papiere zu kaufen, so lange wird es auch nicht gelingen, den



    Dr. von Wartenberg
    volkswirtschaftlichen Kreislauf zum Wohle der Staatseinnahmen zu beleben.

    (Carstens [Emstek] [CDU/CSU]: Sehr wahr!)

    Herr Coppik, Herr Walther, solange das Wort Haushaltspolitik gleichbedeutend mit dem Wort Ausgabenpolitik verwandt wird und nicht auf den Begriff „Haushalten" zurückgeführt wird oder solange Sie Ihre Wirtschaftswissenschaft immer als welfare economics, als Wohlfahrtswirtschaft, als Umverteilungspolitik verstehen und nicht auf den Begriff „wirtschaften" zurückführen, genauso lange wird der an Kreislaufschwäche leidende Patient immer neue Aufputschmittel benötigen und eines Tages im Sanatorium der Staatswirtschaft landen.
    Von vorn anfangen, d. h. in erster Linie, zur Kenntnis zu nehmen, was sich geändert hat, wie sich die volkswirtschaftlichen Faktoren verschoben haben und warum strukturelle Veränderungen eingetreten sind: Das Wachstum hat sich verlangsamt, die Lohnkosten und die fiskalischen Belastungen haben die Ertragskraft der Unternehmen geschmälert, die Ölpreisschübe haben die Struktur verändert und zu dauerhaften Belastungen geführt.
    Es wird heute weniger gearbeitet als vor zehn Jahren. Die Produktivität des Kapitals ist gesunken. Die Altersstruktur des Kapitalstocks der deutschen Wirtschaft hat sich nachhaltig verschlechtert. Dies alles gilt es auch in der Steuer- und Finanzpolitik zur Kenntnis zu nehmen.
    Deshalb helfen nicht kurzfristige, spontane Kompromisse, die nur wenige Wochen halten. Nicht diese kurzfristigen und hektischen Maßnahmen bewirken eine anhaltende und nachhaltige Konsolidierung des Haushalts, sondern nur grundsätzliche wirtschafts- und ordnungspolitische Weichenstellungen. Um es positiv auszudrücken: die Eigenkapitalbildung muß wieder ermöglicht, Arbeit wieder belohnt und Mehrarbeit prämiert werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Kontinuität und Berechenbarkeit sind zwei Grundsätze einer auf Glaubwürdigkeit und Vertrauen aufgebauten Finanzpolitik. Ich frage: Wo ist Ihre Kontinuität, wo ist die Berechenbarkeit geblieben? Statt dessen erleben wir Hektik, Nervosität und von einem Tag auf den anderen grundsätzlich unterschiedliche Entscheidungen.
    Betrachte ich die zweite Branntweinsteuererhöhung in diesem Jahr, die Tabaksteuererhöhungen, die Mineralsteuererhöhungen, den Vorschlag, die Verdienste der Werkstudenten auf den Ausbildungsfreibetrag des Vaters anzurechnen, die Aufhebung der Lohnsteuerpauschalierung für Nebentätigkeiten, die Abschaffung des Vorsteuerabzugs für Pkws, also z. B. für Taxen, dann komme ich zu dem Ergebnis, daß Sie sich, Herr Minister, kurzfristig eine Haushaltssanierung von jenem Bürger versprechen, der Kette rauchend, besoffen als Werkstudent, noch im Besitz des Führerscheins, zur Finanzierung seines Studiums in Nebentätigkeit Taxi fährt.

    (Heiterkeit)

    Mit dieser Politik landen Sie genauso im Straßengraben wie der Student, oder Ihnen wird vorher die Lizenz entzogen.

    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU)

    In der Operation '82 sind einige steuerpolitische Verbesserungen, die auch wir als Verbesserungen bezeichnen und die wir mittragen. Dies soll nicht verschwiegen werden. Abschreibungserleichterungen für bewegliche Wirtschaftsgüter und Gebäude im Wohnungsbau, eine leichte Anhebung der Abschreibungsgrenzen in § 7 b, eine Ausdehnung des Verlustrücktrages auf zwei Jahre — leider natürlich auch Verbesserungen, die Subventionen für die Stahlstandorte sind —, das sind Vorschläge, die wir mittragen. Wenn Sie genau gelesen haben, dann müssen Sie sich doch fragen: Wo gab es jemals eine Opposition, die wie wir noch weitergehende Vorschläge gemacht hat, und wo gab es jemals eine Regierung, die diese Vorschläge der Opposition nicht aufgenommen hat?

    (Zurufe von der SPD — Westphal [SPD]: Das sind j a keine Einsparungen, sondern neue Löcher im Bundeshaushalt!)

    Der Bundeswirtschaftminister hat Klage darüber geführt, daß die Wirtschaft dieses positive Angebot nicht gewürdigt hat. Ist es der Wirtschaft eigentlich zu verdenken, eine Plus-Minus-Rechnung zu machen? Wer verlangt, daß das Angebot an Abschreibungsverbesserungen gewürdigt wird, der muß auch bereit sein, die Klagen derer zu hören, die z. B. von erheblichen Verbrauchssteuererhöhungen betroffen sind. Wer sich von Abschreibungsverbesserungen positive Impulse verspricht, der muß auch bedenken, daß, bevor abgeschrieben werden kann, erst einmal investiert werden muß. Bei stagnierenden Verhältnissen bleiben all dies nur marginale Veränderungen und damit fast wirkungslos.
    Ihre steuerpolitischen Vorschläge, die wir ablehnen, kann man in vier große Gruppen einteilen. Das sind einmal rein fiskalisch bedingte Steuererhöhungen, dann Steuererhöhungen verbunden mit einem Bruch des Steuersystems, ferner investitionshemmende und schließlich familienfeindliche Vorschläge. Lassen Sie mich einige Beispiele bringen.
    Die Erhöhung der Tabak-, der Branntwein-, der Schaumwein- und der Mineralölsteuer hat in erster Linie fast nichts mit gesundheitspolitischen oder energiepolitischen Vorstellungen zu tun. Die durch diese Steuererhöhung erwarteten Mehreinnahmen lassen sich durch nichts rechtfertigen, weil keine weiteren Umsatzsteigerungen zu erwarten sind. Gerade bei den Beratungen über die Verbrauchsteuergesetze wurde deutlich, wie fahrlässig und schädlich es ist, solche Maßnahmen übers Knie zu brechen.
    Hätten wir als Opposition geahnt, daß man über alle Eingaben eiskalt hinweggeht und neue Erkenntnisse aufzunehmen nicht bereit ist, dann hätten wir uns nicht so kooperativ verhalten und nicht im Interesse einer zügigen Beratung auf ein öffentliches Hearing verzichtet. Im Umgang mit einer sich auf ein Minimum einigenden Koalition soll uns das eine Lehre sein.



    Dr. von Wartenberg
    Oder wollen Sie bestreiten, daß Sie alle strukturpolitischen Auswirkungen der völlig unterschiedlichen Steuererhöhungen für Zigarettentabak auf der einen und Feinschnitt- und Pfeifentabak auf der anderen Seite bedacht und überblickt haben? Oder wollen Sie bestreiten, daß Sie bei der Aufhebung der Mineralölsteuerbefreiung für Probeläufe für zu exportierende Motoren die Luftfahrtindustrie völlig vergessen haben? Wie wollen Sie denn den Verbrauch über den Preis beeinflussen, wenn es bei dem Probelauf z. B. eines Airbusmotors um die Einhaltung von Sicherheitsvorschriften geht? Sie beeinflussen hier negativ von der Kostenseite her eine internationale Kooperation, um die wir lang gekämpft haben. Damit gefährden Sie ernsthaft zukunftweisende moderne Arbeitsplätze.
    Die Verdoppelung der Umsatzsteuersätze für die Leistungen der freien Berufe ist ebenfalls eine Maßnahme, die im Endeffekt der kleine Mann zu bezahlen hat. Daß diese Steuererhöhung der Stein des Weisen ist, bezweifeln wir. Denn das, was Sie sich an Steuermehreinnahmen ausrechnen, 300 Millionen DM, wird ja fast allein z. B. vom rechtsuchenden Mieter oder kleinen Häuslebauer aufgebracht, da die gewerblichen Nachfrager nach Dienstleistungen der freien Berufe, dem System der Mehrwertsteuer entsprechend, dies als Vorsteuer abziehen können. Es ist interessant, daß im Hinblick auf die freien Berufe die FDP und im Hinblick auf den rechtsuchenden Mieter die SPD sich auf diesen Plan verständigt haben.

    (Kiep [CDU/CSU]: Sehr wahr!)

    Eine Steuererhöhung, die voll auf den Preis durchschlägt und einen eklatanten Systembruch darstellt, ist der geplante Ausschluß des Vorsteuerabzugs für Betriebs-Pkws. Was heißt das?
    Das bedeutet, daß bei einer bestimmten Investition nicht mehr der durch eben diese Investition bewirkte Mehrwert besteuert wird — was durch den Abzug der auf dieses Investitionsgut entfallenden Vorsteuer möglich wird —, sondern daß ich bei irgendeinem Investitionsgut anfange, zwei Stufen hintereinander voll mit einer 13 %igen Umsatzsteuer ohne Anrechnung der Vorsteuer zu belasten. In Wirklichkeit handelt es sich also nicht um eine Umsatzsteuer, sondern um eine neue Investitionsteuer,

    (Zuruf von der CDU/CSU: So ist es!)

    eine Investitionsteuer auf ein Produkt — hier zufällig den betriebseigenen Pkw —, die nicht aus konjunkturellen Gründen, nicht aus EG-Steuerharmonisierungsgründen, sondern lediglich aus kurzsichtigen fiskalischen Erwägungen und neidvollen Blikken auf einen vielleicht mal mißbräuchlich verwendeten Dienstwagen erfunden wurde.

    (Pohlmann [CDU/CSU]: Wehret den Anfängen!)

    Ob diese Investitionsteuer als Verkehrsteuer überhaupt zur Aufkommenshoheit des Bundes gehört, sollte übrigens mal geprüft werden.
    Konjunkturell jedenfalls paßt diese vom Staat verordnete 13 %ige Preiserhöhung für Pkws und für
    VW-Busse wie die Faust aufs Auge. Den Kurzarbeitern bei Volkswagen in Hannover oder den TaxiFahrern in Bonn müssen Sie erst mal erklären, warum Sie diese Preiserhöhung, der Nachfragesituation entsprechend, heute für angebracht halten.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Auch die Steuerharmonisierung innerhalb der Europäischen Gemeinschaft kann zur Zeit noch nicht als Beweismittel dafür herangezogen werden, daß eine Notwendigkeit für die Abschaffung des Vorsteuerabzugs besteht. Sie versuchen der Öffentlichkeit gegenüber durch den Verweis auf die 6. EG-Richtlinie die Notwendigkeit der Anpassung an ein EG-Recht zu suggerieren, das es in Wirklichkeit zur Zeit überhaupt noch nicht gibt. Auch wenn ein Vorentwurf zur 12. Richtlinie einen 50 %igen — neuerlich auf Betreiben der Bundesregierung auch einen 100 %igen — Ausschluß des Vorsteuerabzugs für Pkws im Anlagevermögen vorsieht, besteht kein Grund zur Eile. Es liegt doch auch in unserem, im deutschen Interesse, bei dem klaren Mehrwertsteuersystem zu verbleiben, zumal in der Bundesrepublik Deutschland als dem einzigen Land innerhalb der Europäischen Gemeinschaft eine umfassende Eigenverbrauchsbesteuerung vorgenommen wird.
    Ist es denn unabdingbar, daß wir wie ein Streber in der Schule — ich denke hier auch an die vorzeitige Abschaffung der Duty-Free-Läden aus angeblichen Harmonisierungsgründen — immer die ersten in der Gemeinschaft sind?

    (Gobrecht [SPD]: Hier sind wir die letzten!)

    Stünde es uns nicht gut an, gegenüber der EG auch einmal auf der Einhaltung einer bestimmten Ordnung, eines bestimmten Steuersystems zu bestehen?

    (Pohlmann [CDU/CSU]: Sehr richtig!)

    Meine Damen und Herren, der Grundsatzforderung, die Eigenkapitalbildung zu erleichtern und Investitionen zu fördern, steht auch der Vorschlag entgegen, den Rechnungszinsfuß für Pensionsrückstellungen anzuheben und die Möglichkeiten der Übertragung von Veräußerungsgewinnen einzuschränken.
    Die Erhöhung des Rechnungszinsfußes für Pensionsrückstellungen heißt aus der Sicht der Bundesregierung, daß die bis heute gebildeten Rücklagen zu hoch sind und entsprechend aufgelöst werden müssen. Für die Unternehmen bedeutet dies: Erstens. Rund 10 Milliarden DM werden — über 12 Jahre verteilt — aktiviert und damit steuerpflichtig. Zweitens. Bildeten diese 10 Milliarden DM bisher eine Art Eigenkapitalersatz, so müssen diese Beträge jetzt in wesentlich teureres Fremdkapital umgewandelt werden.

    (Zustimmung des Abg. Kiep [CDU/CSU])

    Für die Arbeitnehmer bedeutet dies — rund 90 % der Arbeitnehmer bei den deutschen Großbetrieben sind in der betrieblichen Altersversorgung —, daß erstens neben dem von Finanzierungssorgen bedrohten Umlaufvermögen der Sozialversicherung nun auch noch die bisher so beständige betriebliche



    Dr. von Wartenberg
    Altersversorgung zur Kasse gebeten wird. Zweitens bedeutet dies, daß die verordnete Verminderung der Rücklage die Betriebe von ihren geplanten Zusagen mit der Folge einer wahrscheinlich geringer werdenden Gesamtversorgung entbindet und befreit.
    Wir fragen uns, ob es politisch sinnvoll ist, ob es sich lohnt, einer kurzfristigen Entlastung zuliebe die Interessengleichheit von Unternehmen und Mitarbeitern hier aufs Spiel zu setzen. Ein Dauerschaden wäre die Folge.
    Die zweite investitionshemmende Maßnahme ist der Vorschlag, die Möglichkeiten der Übertragung von Veräußerungsgewinnen einzuschränken. Wenn also z. B. ein Handwerksmeister sein Betriebsgebäude im Zentrum des Städtchens auf Wunsch aller — mit der Zeit störte halt die Kreissäge oder das Hämmern — für 500 000 DM verkauft, um sich am Rande des Städtchens neu niederzulassen, so konnte er bisher die 500 000 DM nehmen und neu investieren. Das neue Gebäude war meistens größer als das alte, die Arbeitsplätze waren sauberer, es konnten mehr Leute beschäftigt werden — eine durchaus sinnvolle Regelung, wie es der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium dem Kollegen Spöri gegenüber in einem Brief bestätigt hat. Von nun an soll er das nicht mehr können. Von nun an darf er von den 500 000 DM nur noch 400 000 DM investieren; 100 000 DM muß er in der Bilanz aktivieren und damit versteuern.
    Warum? — Darauf wird mir von Ihnen niemand eine ehrliche Antwort geben, denn ehrlich wäre es, zu sagen: Diese Maßnahme ist ein Zugeständnis der FDP, die den § 6b für sinnvoll hielt, an den linken Flügel der FDP, der wiederum jemand ganz anderen meinte. An solchen Kompromissen soll die deutsche Volkswirtschaft genesen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zurufe von der SPD)

    Da ich gerade von den investitionshemmenden Maßnahmen spreche: Durch die leichten Abschreibungsverbesserungen im Wohnungsbau werden Sie den Wohnungsmarkt insgesamt nur marginal verändern, ihn aber nicht neu in Schwung bringen. Dazu wäre es notwendig gewesen, das gesamte Paket der wohnungsbaupolitischen Vorschläge der CDU/CSU und des Bundesrates einschließlich der Veränderungen im Mietrecht zu übernehmen. Ihre Vorschläge, die Mehrwertsteueroption für Bauherrenmodelle auslaufen zu lassen und das unechte Zweifamilienhaus steuerlich stärker in den Griff zu bekommen, widersprechen allen Bekundungen, den Wohnungsmarkt in der gegenwärtigen Phase zu beleben: denn Entzug von Liquidität auf der einen Seite und mehr Bürokratie auf der anderen Seite sind nicht die Antworten, auf die die Wohnungswirtschaft zur Zeit wartet.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Zum Schluß einige Anmerkungen zum familienfeindlichen Teil Ihrer Vorschläge. Zum Kindergeld und zum Kinderbetreuungsfreibetrag wurde schon gesprochen. Übrigens, machen Sie doch einmal folgende Rechnung: Kindergeld wird netto gezahlt. Für den Reichen ist dieser Nettobetrag brutto mehr wert als für den Armen. Insoweit profitiert er davon mehr, wenn man bei Ihrem System bleibt.
    Ich will nicht fragen — darüber auch nicht Klage führen —, ob es richtig ist, per Steuergesetz zu verordnen, daß man Kind nicht mehr bis 18 Jahre, sondern nur noch bis 16 Jahre ist. Das müßte j a zu der Frage verführen, ob es zwischen dem Beginn des Erwachsenendaseins und der Verschuldung des Staates einen inneren Zusammenhang nach dem Motto gibt: je wohlhabender der Staat, desto länger dauert das Kindsein, je verschuldeter der Staat, desto früher muß ich ran. Ich will vielmehr zu einem anderen Punkt sprechen, nämlich auf ein Problem hinweisen, das für Ihre Steuerpolitik symptomatisch ist: Entweder gibt es arme Leute, denen geholfen werden muß, oder es gibt reiche Leute, die geschröpft werden müssen. Dazwischen scheint es nichts zu geben.
    Entweder gibt es Studenten, die BAföG beanspruchen können, oder es gibt Studenten, die Eltern haben, denen es keine Schwierigkeiten macht, einen Scheck, einen Wechsel auszuschreiben. Was ist denn mit den Grenzfällen? Was ist mit denen, die kein BAföG mehr beanspruchen können, aber dennoch in den Semesterferien arbeiten müssen, um ihr Studium zu finanzieren? Genau die bitten Sie zur Kasse. Ihr Plan, die eigenen Einkünfte und Bezüge des Kindes auf die Ausbildungsfreibeträge der Eltern anzurechnen — im Grunde also progressionsverschärfend auf das Einkommen der Eltern draufzusatteln —, beweist doch, wie weit Sie sich inzwischen von den Mittelschichten mit ihren Sorgen entfernt haben.
    Heute nachmittag bekämpfen Sie die Schwarzarbeit, und mit dieser Maßnahme und mit der Aufhebung der Lohnsteuerpauschalierung fordern Sie sie geradezu heraus.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Daß die FDP dazu ja sagt, ist mir völlig unverständlich.
    Steuererhöhungen sind nicht das geeignete Mittel, die Volkswirtschaft in Schwung zu bringen und die öffentlichen Haushalte langfristig zu sanieren. Systemveränderungen, neue investitionslenkende Steuern sind nicht Ausdruck von Kontinuität und Glaubwürdigkeit in der Steuerpolitik. Die geringfügigen Verbesserungen bei den Abschreibungen werden bei weitem durch investitionserschwerende, Kapitalbildung behindernde, Bürokratie mit sich bringende Vorschriften aufgehoben. Damit zerstören Sie das Vertrauen der Bürger in eine langfristig angelegte Steuer- und Finanzpolitik.
    Versuchen Sie es doch einmal umgekehrt! Vertrauen Sie als Fiskus auf die Leistungsfähigkeit und Leistungswilligkeit der Bürger und auf die Zuversicht unserer Bürger! Geben Sie ihnen auch im Steuerrecht die Möglichkeit zur Entfaltung! Der Staatskasse wird das langfristig guttun. — Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)



Rede von Heinrich Windelen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort hat der Abgeordnete Gobrecht.




  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Horst Gobrecht


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wenn ich mit einem Wort an meinen Vorredner anknüpfen darf: Wer in der Politik nicht bereit ist, sich auf — manchmal leider sehr schnell — sich verändernde Daten einzustellen und daraus so verantwortlich, wie es immer nur möglich ist, Folgerungen zu ziehen, sollte eigentlich aufhören, Politik zu machen. Wir sind der Meinung, daß man sich darauf einstellen muß und daß diejenigen, die Regierungsverantwortung tragen, es auch dann tun müssen, wenn es unpopulär ist.
    Es ist gar kein Zweifel, daß es mit Blick auf die politischen Maßnahmen, die im Zusammenhang mit dem Haushaltsstrukturgesetz und den Begleitgesetzen, die wir behandeln, keinen leichten Gang geben wird. Diese Maßnahmen fallen uns in vielen, vielen Punkten außerordentlich schwer. Aber es hat keinen Zweck, in einer schwierigen Lage nicht ganz konkret zu sagen, wie man die Probleme lösen will. Nur wenn man klare Auskunft gibt, werden die Bürger für eine solche Politik auch einen gewissen Respekt aufbringen können.

    (Beifall bei der SPD)

    Steuer- und finanzpolitisch gesehen sind im Haushaltsstrukturgesetz und in den begleitenden Gesetzentwürfen wichtige Elemente enthalten, die über die Verbesserung der Struktur des Bundeshaushalts und entsprechende Auswirkungen auf die Haushalte von Ländern und Gemeinden hinausreichen. Das darf man übrigens nicht vergessen: Letzten Endes geht es nicht nur um den Bundeshaushalt, sondern es geht genauso um die Haushalte von Ländern und Gemeinden. Es sind dies mit den Gesetzentwürfen, die wir hier vorlegen, starke staatliche Investitionsanreize und eine Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, gezielte Hilfen und Impulse für strukturschwache Bereiche, Mut zu Entscheidungen über unpopuläre Einnahmeverbesserungen, konkretisierter Abbau von Subventionen und Steuervergünstigungen, eine Reihe von steuerrechtlichen Änderungen, die sogar schon überfällig sind, und das Bemühen um mehr Steuergerechtigkeit. — Lassen Sie mich dies in fünf Punkten konkretisieren.
    Erstens. Ich habe gesagt, von diesem Gesetzespaket gehen starke staatliche Investitionserleichterungen durch eine Verbesserung der steuerlichen Rahmenbedingungen aus, und zwar sowohl für die Wirtschaft als auch für den sogenannten kleinen Mann. Dazu gehört die Anhebung der degressiven Abschreibung für bewegliche Wirtschaftsgüter, Betriebsgebäude und Wohngebäude. Mit diesem Instrument kann und soll die Investitionstätigkeit in der Wirtschaft angeregt und gestärkt werden. Durch sie sollen die Umstellung und Strukturanpassung der Wirtschaft und die Schaffung neuer Arbeitsplätze gefördert werden. Dabei muß man wissen, daß diese Abschreibungsverbesserungen nur dann eine dauerhafte Steuerersparnis bedeuten, wenn immer wieder erneut investiert wird. Nur der reinvestierte, nicht der ausgeschüttete Gewinn wird also hierdurch steuerlich begünstigt.
    Natürlich ist uns die Gefahr der Mitnehmereffekte in diesem Bereich bekannt. Wenn überhaupt bei einer solchen Maßnahme, dann lassen sie sich nur durch eine erhebliche Komplizierung bei der Verwaltung einschränken. Da wir Komplizierungen, wo immer möglich, vermeiden wollen, haben wir sowohl auf eine Plafondierung wie auf eine Befristung verzichtet.
    Man muß die Anhebung der degressiven Abschreibung natürlich auch im Zusammenhang mit der gegenwärtigen Hochzinspolitik sehen, auf die wir hier im Parlament leider keinen konkreten, keinen unmittelbaren Einfluß haben. Solange die dringend erwünschte Erleichterung vom Druck der Hochzinsschraube für die Wirtschaft wie z. B. für die Bauwilligen offenbar noch nicht möglich ist, soll die degressive Abschreibung wenigstens eine gewisse Kostenentlastung bei Investitionen und beim Bau und in all den anderen Bereichen, wo sich diese Zinsen auswirken, erreichen. Wir versprechen uns davon eine Belebung der Baunachfrage und auch eine Belebung des Baus von Mietwohnungen in Ballungsgebieten. Dies brauchen wir sehr dringend, zum einen, weil die Wohnungen wirklich gebraucht werden, und zum anderen, weil eine Belebung der Baunachfrage in den nächsten Monaten außerordentlich erforderlich ist.
    Dem dient auch die Anhebung der Abschreibungshöchstbeträge beim § 7 b um 50 000 DM, weil auch dies eine gewisse Erleichterung und damit Anregung der Neubautätigkeit für Bauwillige darstellen soll. Nicht zuletzt dient der Erhaltung der Bauaktivität in den vor uns liegenden Monaten die Tatsache, daß die Streichung der Umsatzsteueroption im Bauherrenmodell bei Vermietung von Wohnraum, die zu einer ungleichmäßigen Besteuerung bei der Umsatzsteuer im Wohnungsbau und vor allem zu hohen Mitnehmereffekten geführt hat, erst zum Januar 1984 wirksam werden soll. Dies ist uns nicht leicht gefallen, denn aus dem Gesichtspunkt der Verteilungsgerechtigkeit wäre ein früheres Datum wünschenswert gewesen.
    Der Verbesserung der steuerrechtlichen Bedingungen insbesondere für mittlere Unternehmen dient die Ausdehnung des Verlustrücktrages von bisher ein auf zwei Jahre. Dies zielt ganz besonders auf den Mittelstand mit seiner Beschränkung auf Verlustrückträge von 5 Millionen DM.
    Zu den stärkeren Akzenten für eine Förderung von Wachstum und Investitionstätigkeit im Bereich der Unternehmensbesteuerung gehört auch die neue Investitionszulage in Höhe von 10 % für Investitionen in der Eisen- und Stahlindustrie, die dort erforderliche grundlegende Modernisierungen erleichtern und fördern soll und die vor allem auch Arbeitsplätze in diesem Bereich stützen soll.
    Zweitens. Die sozialliberale Koalition hat durch ihre konkreten Vorhaben zur Einnahmeverbesserung durch Steuererhöhungen Mut bewiesen, denn die Erhöhung von Verbrauchsteuern — wie überhaupt Steuererhöhungen —, hier auf Tabak, Branntwein und Sekt, ist natürlich nicht populär. Diese Einnahmeverbesserungen für den Bundeshaushalt sind



    Gobrecht
    aber erforderlich, wenn man ernst damit machen will, die Nettokreditaufnahme zu begrenzen.

    (Beifall bei der SPD)

    Im übrigen, meine Damen und Herren, ist die Erhöhung dieser indirekten Steuern eingebettet in eine stetige Steuerpolitik, den Anteil der direkten Steuern zurückzuschrauben, wie das durch viele Steuersenkungen erfolgt ist, und den Anteil der indirekten Steuern zu erhöhen. Wir werden daran auch in Zukunft festhalten.
    Dritter Punkt: Die Koalition ist erneut, wie schon beim Subventionsabbaugesetz, konkret geworden beim Abbau von Subventionen und Steuervergünstigungen. Immer wieder hören wir, daß der Staat sparen solle, daß es viel zu viele Subventionen gebe. Sparen und Subventionsabbau seien dringend nötig. Besonders vollmundig ist da stets ein angeblicher Verein der Steuerzahler. Aber auch fast alle Verbände eröffnen ihre Schriftsätze treuherzig mit dieser Aussage: Es muß gespart werden und es müssen Subventionen und Steuervergünstigungen abgebaut werden, aber diese, ganz konkrete, unseren Bereich betreffende Subvention kann aus all den folgenden Gründen in gar keinem Fall eingeschränkt oder gar abgebaut werden.
    Meine Damen und Herren, da muß man auch Mut haben. Da muß man auch stehen und muß sagen, wo man das machen will.

    (Beifall bei der SPD)

    Es geht jedenfalls nicht, das querbeet zu machen. Der Punkt, den der Kollege Grobecker erwähnt hat, ist natürlich für einen norddeutschen Abgeordneten nicht gerade der richtige. Aber deswegen muß man eben leider deutlich machen, wo man das machen will.
    Wir haben jedenfalls weder beim ersten Subventionsabbaugesetz noch bei diesen Gesetzen, die jetzt hier vorliegen, die billige Flucht in die Rasenmähertheorie — wie das so schön heißt — genommen und sind mit irgendeiner prozentualen, globalen Kürzung an die Subventionen, wie das von der Opposition mit 5 % j a immer wieder gesagt wurde, herangegangen. Denn was würde ein einheitlicher Prozentsatz beim Abbau von Subventionen, Steuervergünstigungen und Finanzhilfen bedeuten? Das würde zunächst einmal einen totalen gesetzgeberischen Bürokratismus auslösen. Es würde das längste Artikelgesetz aller Zeiten werden. Kein Mensch hat gezählt, wie viele Gesetze davon überhaupt betroffen würden. Es würde zu Kleckerbeträgen in den verschiedensten Bereichen führen, die überhaupt nichts bewirken. Eine solche Pauschalkürzung würde überdies auch bestimmte Bereiche wie Energiesparen, wirtschaftsanregende Maßnahmen, also eine ganze Reihe von Punkten, die wir in der gegenwärtigen Zeit wollen müssen, betreffen. Das wäre also total kontraproduktiv. Eine prozentuale Pauschalkürzung wäre in unseren Augen mit Sicherheit keine Politik mehr.
    Vierter Punkt: Einige steuerrechtliche Änderungen will ich hier erwähnen. Die sozialdemokratische Fraktion akzeptiert die Kürzung der steuerlichen
    Begünstigungen, die in § 6 b des Einkommensteuergesetzes enthalten sind. Wir hätten noch lieber gesehen — das sage ich ganz offen —, wenn die berüchtigte Ziffer 5 im ersten Absatz, die diesen Paragraphen zum sogenannten Flick-Paragraphen gemacht hat, abgeschafft worden wäre.

    (Beifall bei der SPD)

    Aber man muß zugeben, es gibt in diesen Bereichen Kompromisse. Man muß kompromißfähig sein, wenn man Verantwortung tragen will. Jedenfalls halten wir auch zukünftig daran fest, eine Gestaltung zu finden, die Ausreißerfälle wie Flick unmöglich macht.
    Wir begrüßen, daß die bisherigen steuerfreien Rücklagen für Kapitalanlagen in Entwicklungsländern endlich abgeschafft werden. Dies entspricht einer seit langem erhobenen Forderung meiner Fraktion, weil da nur Mitnehmereffekte gelaufen und überhaupt keine Hilfen für die Least Developed Countries herausgekommen sind.
    Ich meine, daß es auch ohne weiteres akzeptabel und vor allem auch ein Beitrag der großen Unternehmen in dieser Phase der Haushaltskonsolidierung ist, wenn bei dem Punkt Pensionszusagen eine geringfügige Erhöhung um ein halbes Prozent von 51/2 auf 6 Prozent bei den Zinsen vorgenommen wird. 1960 in einer ganz anderen Kapitalzinslage haben Sie das schlicht und ergreifend von 3'/2 auf 51/2 %, also um 2 % erhöht. Heute sind die Kapitalmarktzinsen beinahe doppelt so hoch wie der damalige Zinssatz von 6 %, auf den das geht.
    Meine Damen und Herren, wenn alle Gruppen beteiligt werden müssen mit einem Beitrag zur Konsolidierung der Haushalte von Bund, Ländern und Gemeinden, dann gehört dazu auch so etwas wie der Wegfall des Vorsteuerabzugs bei der Anschaffung von Betriebs-Pkws, ein realistischerer Ansatz bei den Privatanteilen der Unternehmer bei der Benutzung von Pkws, und es gehört dazu die Halbierung der Steuerermäßigung im Vermögensbildungsgesetz. Lieber Herr Kollege von Wartenberg, wenn Sie in diesem Zusammenhang auf Europa abheben: Sie kennen sicher die Liste, die ich Ihnen vorlesen könnte. Wir sind da als Bundesdeutsche eher die letzten, bestimmt nicht der Musterknabe. In den meisten Ländern ist nicht nur der Vorsteuerabzug für die Anschaffung des Pkw ausgeschlossen, sondern es sind auch die laufenden Kosten vorn Vorsteuerabzug ausgenommen. Da darf also keiner etwas Falsches sagen.
    Fünfter Punkt: Wie bei jeder Änderung von Steuergesetzen muß man sich bemühen, mehr Steuergerechtigkeit zu schaffen und aufgetretene Mißbräuche einzuschränken. Mißbrauch — das ist hier heute schon mehrfach angesprochen worden — wird nach Auffassung der Sozialdemokraten mit der Absetzbarkeit der Kinderbetreuungskosten getrieben. Zu keinem Zeitpunkt waren Sozialdemokraten damit einverstanden, daß aus der Absetzbarkeit von Kinderbetreuungskosten wieder der alte ungerechte steuerliche Kinderfreibetrag wird.

    (Zustimmung bei der SPD)




    Gobrecht
    Dies haben jedoch praktisch die CDU/CSU-regierten Bundesländer durch eine Pauschalregelung zustande gebracht. Konsequent sieht deshalb das Haushaltsstrukturgesetz die ersatzlose Streichung der Absetzbarkeit von Kinderbetreuungskosten vor. Wir wollen diesen unsozialen Tatbestand, mit dem sogar Reitstunden steuerlich absetzbar gemacht werden, ersatzlos abschaffen.

    (Beifall bei der SPD)

    Dies ist um so wichtiger, meine Damen und Herren, als dadurch Mittel frei werden, die eine sonst unausweichliche Kürzung des Kindergelds für das zweite und dritte Kind erheblich mildern könnte.

    (Dr. Kreile [CDU/CSU]: Haben Sie nicht der Vorschrift ursprünglich zugestimmt?)

    An diesem Punkt, Herr Kollege Kreile, werden wir festmachen, wie sozial denn die Einstellung der Mehrheit der Union im Bundesrat zum Kinderlastenausgleich ist.

    (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der FDP)

    Mißbrauch, meine Damen und Herren, gibt es zum Beispiel auch bei der Lohnsteuerpauschalierung, wo viel schwarzgearbeitet wird.

    (Abg. Dr. Kreile [CDU/CSU] meldet sich zu einer Zwischenfrage)

    — Ich habe nur noch eine Minute Redezeit und kann deshalb keine Zwischenfrage mehr zulassen. Ich bedauere das sehr, Herr Kollege Kreile. — Zukünftig soll die Schwarzarbeit eingeschränkt, wenn nicht sogar ganz unmöglich gemacht werden. Ich denke, daß das mit der vorgeschlagenen Lösung zumindest denkbar ist.
    Ein Beitrag zu mehr Steuergerechtigkeit ist auch die nunmehr vorgesehene Verwendung von Bausparmitteln durch Mieter zur Modernisierung ihrer Wohnungen — eine Sache, die längst überfällig gewesen ist.
    Ein Beitrag zu mehr Steuergerechtigkeit und Steuervereinfachung ist die Abschaffung der steuerlichen Begünstigung von sogenannten unechten Zweifamilienhäusern, mit der die schlauen Steuerzahler gegenüber dem ehrlichen Steuerzahler über alle Gebühr begünstigt gewesen sind. Dies ist ein Beitrag zur Vereinfachung deshalb, weil zukünftig die einfache pauschale Besteuerungsregelung, die bisher für Einfamilienhäuser galt, zukünftig für alle vom Eigentümer selbst bewohnten Häuser gelten wird.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich appelliere hier an die Opposition und an den Bundesrat, keine Verweigerungsstrategie zu betreiben; denn dies ginge parteipolitischer Minivorteile wegen zu Lasten der Konsolidierung nicht nur des Bundeshaushaltes, sondern auch zu Lasten der Konsolidierung der Haushalte von Ländern und Gemeinden. Wenn Sie heute in die Zeitungen sehen, dann sehen Sie, wie es selbst in so wohlhabenden Ländern wie Baden-Württemberg aussieht. Ich bitte Sie sehr herzlich, mit dazu beizutragen, daß wir dies alsbald zu einem vernünftigen Abschluß bringen können. Ich finde, es wäre sehr hilfreich in dieser
    Sache, wenn wir da nicht auch selber noch einen Krieg der Worte, der unnötig ist, auslösten.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)