Rede:
ID0903818900

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 11
    1. Herr: 1
    2. Abgeordneter: 1
    3. Franke,: 1
    4. gestatten: 1
    5. Sie: 1
    6. eine: 1
    7. Zwischenfrage: 1
    8. des: 1
    9. Herrn: 1
    10. Abgeordneten: 1
    11. Cronenberg?: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 9/38 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 38. Sitzung Bonn, Dienstag, den 26. Mai 1981 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung . . 1967A, 2049 C Absetzung eines Punktes von der Tagesordnung 1967 A Abweichung von den Richtlinien für die Fragestunde 1967 B Begrüßung einer Delegation des Nationalen Volkskongresses der Volksrepublik China 1967 B Begrüßung einer gemeinsamen Delegation von Mitgliedern des italienischen Senats und des italienischen Abgeordnetenhauses 1997 C Begrüßung des Staatspräsidenten von Ghana und seiner Begleitung 2029 C Wiederwahl des Abg. Dr. Czaja und des Herrn Walter Haack zu Mitgliedern des Verwaltungsrats der Lastenausgleichsbank 2076 D Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der CDU/CSU Baustopp, Stationierungsstopp und Abbau der SS-20 — Drucksache 9/291 — Schmidt, Bundeskanzler 1967 D, 2000 D Dr. Kohl CDU/CSU 1972B, 2001 B Brandt SPD 1978 D Möllemann FDP 1983 D Graf Huyn CDU/CSU 1988A Dr. Ehmke SPD 1991 D Dallmeyer CDU/CSU 1997 D Hansen SPD 2001 C Dr. Corterier SPD 2003 B Dr. Jenninger CDU/CSU (zur GO) . . . 2004 C Erklärungen nach § 31 GO Waltemathe SPD 2005 A Conradi SPD 2006 A Voigt (Frankfurt) SPD 2006 C Thüsing SPD 2007 B Kühbacher SPD 2007 C Namentliche Abstimmung 2008 B, C Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuordnung des Betäubungsmittelrechts — Drucksache 9/27 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 9/507 — II Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 38. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 26. Mai 1981 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit (13. Ausschuß) — Drucksachen 9/443, 9/500 (neu) — Marschall SPD 2010C Hartmann CDU/CSU 2012 B Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP 2015 B Gnädinger SPD 2016 D Sauter (Ichenhausen) CDU/CSU 2017 D Engelhard FDP 2020 A Frau Huber, Bundesminister BMJFG . . 2021 B Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem am 29. August 1975 in Genf unterzeichneten Genfer Protokoll zum Haager Abkommen über die internationale Hinterlegung gewerblicher Muster und Modelle — Drucksache 9/234 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 9/426 — 2023 D Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Riesenhuber, Gerstein, Dr. Stavenhagen, Kraus, Engelsberger, Lenzer, Dr.-Ing. Kansy, Dr. Bugl, Dr. Laufs, Pfeifer, Magin und der Fraktion der CDU/CSU Zukünftige Kernenergie-Politik Ausbau der Kernenergie — Drucksache 9/440 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Riesenhuber, Gerstein, Dr. Stavenhagen, Kraus, Engelsberger, Lenzer, Dr.-Ing. Kansy, Dr. Bugl, Dr. Laufs, Pfeifer, Magin und der Fraktion der CDU/CSU Zukünftige Kernenergie-Politik Entsorgung — Drucksache 9/441 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Riesenhuber, Gerstein, Dr. Stavenhagen, Kraus, Engelsberger, Lenzer, Dr.-Ing. Kansy, Dr. Bugl, Dr. Laufs, Pfeifer, Magin und der Fraktion der CDU/CSU Zukünftige Kernenergie-Politik Fortgeschrittene Reaktorlinien — Drucksache 9/442 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktionen der SPD und FDP Enquete-Kommission „Zukünftige Kernenergie-Politik" — Drucksache 9/504 — Dr. Riesenhuber CDU/CSU 2024 B Schäfer (Offenburg) SPD 2029 A Dr.-Ing. Laermann FDP 2035A Dr. Stavenhagen CDU/CSU 2038 B Reuschenbach SPD 2040 B Wolfgramm (Göttingen) FDP 2043 D Kraus CDU/CSU 2045 B Stockleben SPD 2048 B Zywietz FDP 2049 D Dr. Bugl CDU/CSU 2051 C Dr. Steger SPD 2053 C Namentliche Abstimmung 2054 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit zu dem Antrag der Fraktionen der SPD und FDP Enquete-Kommission „Jugendprotest im demokratischen Staat" — Drucksachen 9/310, 9/411 — 2056 C Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Sozialversicherung der selbständigen Künstler und Publizisten (Künstlersozialversicherungsgesetz) — Drucksache 9/26 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 9/508 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 9/429 — Lutz SPD 2056 D Bahner CDU/CSU 2058 D Cronenberg FDP 2060 A Dr. Ehrenberg, Bundesminister BMA . . .2061D Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 38. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 26. Mai 1981 III Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Anpassung der Renten der gesetzlichen Rentenversicherung im Jahr 1982 — Drucksache 9/458 — in Verbindung mit Beratung des Berichts der Bundesregierung über die gesetzlichen Rentenversicherungen, insbesondere über deren Finanzlage in den künftigen 15 Kalenderjahren (Rentenanpassungsbericht 1981) sowie des Gutachtens des Sozialbeirats zu den Anpassungen der Renten aus der gesetzlichen Rentenversicherung zum 1. Januar 1982 sowie zu den Vorausberechnungen der Bundesregierung über die Entwicklung der Finanzlage der Rentenversicherung bis 1995 — Drucksache 9/290 — Dr. Ehrenberg, Bundesminister BMA . . 2063 B Franke CDU/CSU 2065 C Glombig SPD 2070 C Schmidt (Kempten) FDP 2073 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes vom 6. März 1980 — Drucksache 9/427 — 2075 C Beratung der Sammelübersicht 11 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 9/399 — 2075 C Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 15 02 Titelgruppe 07 (Leistungen nach dem Bundeskindergeldgesetz) — Drucksachen 9/219, 9/413 — 2075 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Kommission an den Rat über das Informationsnetz landwirtschaftlicher Buchführungen INLB Vorschlag einer Verordnung des Rates zur Änderung der Verordnung Nr. 79/65/EWG zur Bildung eines Informationsnetzes landwirtschaftlicher Buchführungen über die Einkommenslage und die betriebswirtschaftlichen Verhältnisse landwirtschaftlicher Betriebe in der EWG Erklärung der Kommission, die wahrscheinlich in die Niederschrift über die Ratstagung aufgenommen wird, auf der der Entwurf einer Verordnung zur Änderung der Verordnung Nr. 79/65/EWG erlassen wird — Drucksachen 9/108 Nr. 22, 9/372 — . . .2076A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Richtlinie des Rates zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über den Einbau, die Position, die Funktionsweise und die Kennzeichnung der Betätigungs-, Kontroll- und Anzeigeeinrichtungen von land- oder forstwirtschaftlichen Zugmaschinen auf Rädern — Drucksachen 9/158 Nr. 11, 9/369 — . . . 2076A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschläge für Verordnungen (EWG) des Rates — zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2727/75 über die gemeinsame Marktorganisation für Getreide, der Verordnung (EWG) Nr. 3330/74 über die gemeinsame Marktorganisation für Zucker und der Verordnung (EWG) Nr. 950/68 über den Gemeinsamen Zolltarif — zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2742/75 über die Erstattungen bei der Erzeugung für Getreide und Reis — zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2744/75 über die Regelung für die Einfuhr und Ausfuhr von Getreide- und Reisverarbeitungserzeugnissen — Drucksachen 9/127 Nr. 15, 9/403 — . . . 2076 B Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD Wahl der Mitglieder des Rundfunkrates der Anstalt des öffentlichen Rechts „Deutsche Welle" — Drucksache 9/510 — 2076 C Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP IV Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 38. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 26. Mai 1981 Wahl der Mitglieder des Rundfunkrates der Anstalt des öffentlichen Rechts „Deutschlandfunk" — Drucksache 9/511 — 2076 C Nächste Sitzung 2077 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 2078* A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 2078* B Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 38. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 26. Mai 1981 1967 38. Sitzung Bonn, den 26. Mai 1981 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Berichtigung 35. Sitzung, Seite 1807 B: In der vorletzten Zeile ist statt „Waffenvernichtungswaffen" zu lesen: „Massenvernichtungs-Waffen". Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 27. 5. Dr. Bardens * 26. 5. Büchner (Speyer) * 27. 5. Frau Dr. Däubler-Gmelin 27. 5. Ertl 26. 5. Frau Dr. Hamm-Brücher 26. 5. Dr. Hubrig 26. 5. Kiep 26. 5. Kleinert 26. 5. Korber 27. 5. Dr. Lenz (Bergstraße) 27. 5. Dr. Müller * 27. 5. Frau Noth 27. 5. Frau Pack * 27. 5. Frau Roitzsch 27. 5. Sauer (Salzgitter) ** 27. 5. Frau Schlei 27. 5. Schulte (Unna) * 27. 5. Dr. von Weizsäcker 27. 5. Dr. Zimmermann 26. 5. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des Vermittlungsausschusses hat mit Schreiben vom 20. Mai 1981 mitgeteilt, daß der Anlagen zum Stenographischen Bericht Vermittlungsausschuß in seiner Sitzung am 20. Mai 1981 das Zwanzigste Strafrechtsänderungsgesetz (20. StrÄndG) bestätigt hat. Sein Schreiben ist als Drucksache 9/456 verteilt. Die in Drucksache 9/405 unter Nummer 3 aufgeführte EG-Vorlage Vorschlag einer Entscheidung des Rates über ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der Normen und technischen Vorschriften wird als Drucksache 9/459 verteilt. Der Vorsitzende des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit hat mit Schreiben vom 12. Mai 1981 mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen hat: Vorschlag einer Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 78/631/EWG zur Angleichung der Rechtsvorschriften für die Einstufung, Verpackung und Kennzeichnung gefährlicher Zubereitungen (Schädlingsbekämpfung) - Drucksache 9/158 Nr. 22 - Vorschlag einer Richtlinie des Rates zur dritten Änderung der Richtlinie 76/768/EWG zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über kosmetische Mittel - Drucksache 9/184 Nr. 18 -
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Beinahe könnte ich Sie zu so später Stunde namentlich aufzählen, verehrte Kolleginnen und Kollegen.
    Nach zweijähriger Unterbrechung der sonst alljährlich durchgeführten Diskussion über ein Rentenanpassungsgesetz liegt uns heute der Entwurf eines Gesetzes über die Anpassung der Renten der gesetzlichen Rentenversicherung im Jahre 1982, kurz RAG 82 genannt, zur Beratung vor. Die CDU/CSU begrüßt natürlich die Rückkehr zur bewährten Bruttolohnanpassung,

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    die den Rentnern ab 1. Januar 1982 eine Erhöhung ihrer Renten um 5,8 % bringt. Der gleiche Prozentsatz wird bei der Anpassung der Altersgelder in der Altershilfe für Landwirte und der Landabgaberente in Ansatz gebracht. Nach einer Durststrecke von vier Jahren, in denen die Rentner entweder überhaupt keine Anpassung, wie im Jahre 1978, oder eine verkürzte, willkürlich festgesetzte Rentenerhöhung von 4,5 % im Jahre 1979 und jeweils 4 % in den Jahren 1980 und 1981 erhielten, orientiert sich die nächste Rentenanpassung wieder an der Lohnentwicklung. Die Rückkehr zur Bruttolohnanpassung ist bekanntlich schon im 21. Rentenanpassungsgesetz festgelegt worden.

    (Beifall bei der SPD)

    Die CDU/CSU hat unbeirrt an ihrer Auffassung zur bruttolohnbezogenen Rentenanpassung festgehalten und dies auch immer wieder zum Ausdruck gebracht. Daß es im RAG 1982 eine Rückkehr zur lohnorientierten Rentenanpassung überhaupt gibt, dürfte nicht zuletzt auf die klaren Aussagen der CDU/CSU

    (Lachen bei der SPD)

    und die Angst von SPD und FDP zurückzuführen sein, wieder eines nicht gehaltenen Versprechens geziehen zu werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU)




    Franke
    Die Rentenbetrugsdiskussion schwingt hier mit.
    Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, daß sich der Bundesarbeitsminister vor dem Bundesrat und auch vor diesem Hohen Hause brüstet und expressis verbis zum Ausdruck bringt, daß die Bundesregierung ihr im 21. RAG gegebenes Versprechen hält.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Kommt auch selten vor!)

    Die Einhaltung von Versprechen ist eine Selbstverständlichkeit. Eine Regierung, die extra darauf hinweisen muß, daß sie gesetzlich fixierte Versprechen einhält, zeigt, daß sie unsicher ist, nicht nur in diesem Bereich.
    Wie üblich weist die Bundesregierung auch darauf hin, daß die Renten seit 1969 um 153 % — das ist eine Lieblingszahl von Herrn Ehrenberg, die er immer wieder verwendet —, die Lebenshaltungskosten der Rentner im gleichen Zeitraum aber nur um rund 75 % gestiegen seien. Sie weist auch auf das Rentenniveau hin, das nach 45 Versicherungsjahren knapp 72 % des vergleichbaren Nettoeinkommens beträgt. Meine Damen und Herren, ich glaube, ich brauche Ihnen nicht zu erläutern, woran es liegt, daß es auf 72 % gestiegen ist. Sie müssen in diesem Zusammenhang auch die Steigerung der Abgabenraten für die aktiv Versicherten nehmen, die eine Bemessungsgrundlage für diesen Vergleich sind. Dann kommen Sie auf 72 %. Das ist also eine Roßtäuscher-Rechnung. Die Bundesregierung weist also, wie gesagt, auch auf das Rentenniveau hin, das nach 45 Versicherungsjahren 72 % des vergleichbaren Nettoeinkommens beträgt. Meine Damen und Herren, nun muß man aber auch fragen: Wieviel Prozent erwerben 45 Versicherungsjahre?
    Aus der Sicht der CDU/CSU ist erneut anzumerken, daß sich die Bundesregierung, die derzeit noch amtierende Bundesregierung, mit fremden Federn schmückt. Die Steigerung der Renten ist eine Folge der Rentenformel, die von der CDU/CSU im Jahre 1957 durchgesetzt wurde. Der Hinweis auf die Steigerung der Lebenshaltungskosten ist irreführend; denn wir haben keine preisorientierte Rentensteigerung, sondern eine lohnorientierte Rentensteigerung, bis auf die. dreijährige Aussetzung. Der Rentner soll auch am Produktivitätszuwachs, soweit er sich in Lohnerhöhungen niederschlägt, teilhaben. Jedenfalls war und ist das die Absicht der CDU/ CSU-Rentenpolitik.
    Meine Damen und Herren, darum kann von der Bundesregierung nicht geleugnet werden, daß in den letzten Jahren die Rentner echte Einbußen, echte Kaufkraftverluste, erleiden mußten. In den letzten Jahren lag die Anpassungsrate eindeutig unter der Inflationsrate. Es ist das zweifelhafte Verdienst der Bundesregierung, die Renten durch das 20. und 21. Rentenanpassungsgesetz um 15 % gekürzt zu haben.

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU)

    Ich verweise hier auf das, was der stellvertretende DGB-Bundesvorsitzende und Vorstandsvorsitzende des Verbandes Deutscher Rentenversicherungsträger, Gerd Muhr, in einem Presseseminar vor einigen Monaten gesagt hat.
    Die CDU/CSU hofft, daß mit der Rückkehr zur lohnorientierten Anpassung der Renten auch langfristig die bewährten Kriterien der bruttolohnbezogenen dynamischen Rente wieder angewandt werden und damit eine Teilhabe der Rentner am Produktivitätszuwachs und insbesondere eine Absicherung gegen die Inflation sichergestellt ist.
    Der Rentenanpassungsbericht, den wir heute ebenfalls debattieren, weist für den mittelfristigen Zeitraum bis 1985 bei Annahme einer Steigerung der Durchschnittsentgelte der Versicherten von 6 eine befriedigende Entwicklung aus. In keinem Jahr wird bis 1985 die Mindestschwankungsreserve unterschritten. Probleme ergeben sich für die Zeit nach 1985, wenn sich die Verschlechterung der Altersstruktur bei den Beitragseinnahmen stärker bemerkbar macht. Bei einer verringerten Entgeltzuwachsrate, z. B. bei 5 %, und mittlerem Beschäftigungsstand treten schon 1988, bei 6 % im Jahre 1991 und bei wohl unrealistischen 7 % — das wäre eine inflationäre Entwicklung — erst nach 1995 Finanzschwierigkeiten auf.
    Erstes Gebot — und Folgerung, die man aus den Zahlenreihen des Rentenanpassungsberichts 1981 ziehen muß — ist, daß die Konjunktur wieder angekurbelt werden muß, die Arbeitslosigkeit nicht nur aus gesellschafts- und wirtschaftspolitischen Erwägungen, sondern auch aus rentenpolitischen Erwägungen dringend verringert werden muß. Ein Mehr an Beschäftigung, weniger Arbeitslosigkeit, wird dazu führen, daß auch über den Zeitpunkt 1985 hinaus, den Rentnern und Versicherten keine gravierenden Opfer abverlangt werden müssen. In langfristiger Betrachtung, über 1990 hinaus, ist nicht auszuschließen, daß die Verschlechterung des Verhältnisses der Zahl der Versicherten zur Zahl der Rentner, insbesondere wenn kumuliert mit einer schlechten Konjunkturlage auftretend, dazu führen wird, daß auch Rentnern und Versicherten zur Erhaltung des bewährten Rentensystems gewisse Opfer abverlangt werden müssen.
    Auch wenn zur Zeit das vom Sozialbeirat initiierte Wissenschaftlergutachten, ein Sondergutachten des Sozialbeirates, welches offiziell noch nicht auf dem Markt ist, die Ergebnisse der TransferKommission und die Ergebnisse der Rentenbestands- und Rentenstrukturerhebung der Rentenversicherungsträger noch nicht vorliegen, sind wir als Gesetzgeber gehalten, schon jetzt darüber nachzudenken, wie wir in den nächsten Jahren die Weichen in der Rentenversicherung zur Erhaltung des bewährten Systems der bruttolohnbezogenen dynamischen Rente zu stellen haben.
    Der CDU/CSU erscheint eine saubere Trennung der Risiken in konjunkturelle und demographische sinnvoll zu sein.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    So könnten beispielsweise die Auswirkungen der demographischen Entwicklung auf die Situation der Rentenfinanzen durch gezielte Maßnahmen wie z. B. den Einbau einer bevölkerungspolitischen Komponente in die Rentenformel neutralisiert werden.



    Franke
    Ich habe in diesem Hause und auch in Publikationen schon wiederholt auf die Notwendigkeit einer Weiterentwicklung der einschlägigen Überlegungen von Professor Wilfrid Schreiber, dem Vater der Rentenreform von 1957, hingewiesen. Erfreulicherweise gibt es in der Festschrift für Professor Meinhold aus Anlaß seines 65. Geburtstages und auch in Ausarbeitung von Experten des Verbandes Deutscher Rentenversicherungsträger Ansätze für eine Änderung der Rentenformel in dem gewünschten Sinne. Ich darf hier auf die sogenannte Niveaustabilisierungsformel von Professor Grohmann und die Korridorlösung von Professor Schmähl hinweisen. Es ist hier nicht der Ort, diese wissenschaftlich noch nicht voll ausdiskutierten Vorschläge vorzutragen; denn der Grad der Kompliziertheit ist erheblich.
    Wichtig ist, daß das demographische Risiko, das über die Rentenversicherung nicht gesteuert werden kann, in gerechter Weise sowohl auf Rentner wie Versicherte verteilt wird und nicht einseitig.
    Die demographische Entwicklung — dies ist wohl unausweichlich — wird früher oder später, 1990, 1995 oder 2000, zu gewissen Opfern der Versicherten und Rentner in Form einer verringerten Rentenerwartung bzw. einer höheren Beitragsbelastung führen.
    Eine einseitige Belastung der Rentner, wie sie letztlich durch das Zwanzigste und Einundzwanzigste Rentenanpassungsgesetz den Rentnern durch eine Verringerung der Renten um insgesamt 15 % zugemutet worden ist, darf, jedenfalls aus der Sicht der CDU/CSU, nicht Schule machen. Ein solcher Vorgang darf sich nicht wiederholen. Mit anderen Worten: Eine einseitige Belastung der Rentner muß in Zukunft auch bei extremer Verschlechterung der Finanzlage vermieden werden. Hier bietet sich der Einbau einer Komponente in die Rentenformel, die die Lasten auf Versicherte über Beitragserhöhung und Rentner durch verringerte Rentenanpassungssätze gerecht verteilt, geradezu an.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir dürfen bitte folgendes nicht aus dem Auge verlieren: Wir haben im Grunde genommen j a drei Arten von Beitragszahlern, nämlich Arbeitnehmer, Arbeitgeber und öffentliche Hand. Die öffentliche Hand hat sich in den letzten Jahren aus der Verantwortung gestohlen, so daß ihr Beitrag — Bundeszuschuß zu den Ausgaben der Rentenversicherungsträger — Frau Fuchs, Sie können noch so mit dem Kopf schütteln, an dieser Tatsache kommen Sie nicht vorbei — von 33 % auf 15 % durch die Übertragung von 3,5 Milliarden DM an die Bundesanstalt für Arbeit herabgesunken ist.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Die öffentliche Hand hat sich hier also aus der Verantwortung gestohlen.


Rede von Richard Wurbs
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Herr Abgeordneter Franke, gestatten Sie eine Zwischenfrage des Herrn Abgeordneten Cronenberg?

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Nur eine — wegen der Zeit, nicht aus grundsätzlichen Erwägungen.