Rede:
ID0903817700

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 22
    1. zu: 3
    2. bitte: 2
    3. Platz: 2
    4. Meine: 1
    5. Damen: 1
    6. und: 1
    7. Herren,: 1
    8. ich: 1
    9. nehmen.: 1
    10. Es: 1
    11. ist: 1
    12. unmöglich,: 1
    13. dem: 1
    14. Redner: 1
    15. folgen.: 1
    16. Ich: 1
    17. nehmen: 1
    18. oder: 1
    19. die: 1
    20. Gespräche: 1
    21. draußen: 1
    22. fortzusetzen.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 9/38 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 38. Sitzung Bonn, Dienstag, den 26. Mai 1981 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung . . 1967A, 2049 C Absetzung eines Punktes von der Tagesordnung 1967 A Abweichung von den Richtlinien für die Fragestunde 1967 B Begrüßung einer Delegation des Nationalen Volkskongresses der Volksrepublik China 1967 B Begrüßung einer gemeinsamen Delegation von Mitgliedern des italienischen Senats und des italienischen Abgeordnetenhauses 1997 C Begrüßung des Staatspräsidenten von Ghana und seiner Begleitung 2029 C Wiederwahl des Abg. Dr. Czaja und des Herrn Walter Haack zu Mitgliedern des Verwaltungsrats der Lastenausgleichsbank 2076 D Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der CDU/CSU Baustopp, Stationierungsstopp und Abbau der SS-20 — Drucksache 9/291 — Schmidt, Bundeskanzler 1967 D, 2000 D Dr. Kohl CDU/CSU 1972B, 2001 B Brandt SPD 1978 D Möllemann FDP 1983 D Graf Huyn CDU/CSU 1988A Dr. Ehmke SPD 1991 D Dallmeyer CDU/CSU 1997 D Hansen SPD 2001 C Dr. Corterier SPD 2003 B Dr. Jenninger CDU/CSU (zur GO) . . . 2004 C Erklärungen nach § 31 GO Waltemathe SPD 2005 A Conradi SPD 2006 A Voigt (Frankfurt) SPD 2006 C Thüsing SPD 2007 B Kühbacher SPD 2007 C Namentliche Abstimmung 2008 B, C Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuordnung des Betäubungsmittelrechts — Drucksache 9/27 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 9/507 — II Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 38. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 26. Mai 1981 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit (13. Ausschuß) — Drucksachen 9/443, 9/500 (neu) — Marschall SPD 2010C Hartmann CDU/CSU 2012 B Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP 2015 B Gnädinger SPD 2016 D Sauter (Ichenhausen) CDU/CSU 2017 D Engelhard FDP 2020 A Frau Huber, Bundesminister BMJFG . . 2021 B Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem am 29. August 1975 in Genf unterzeichneten Genfer Protokoll zum Haager Abkommen über die internationale Hinterlegung gewerblicher Muster und Modelle — Drucksache 9/234 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 9/426 — 2023 D Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Riesenhuber, Gerstein, Dr. Stavenhagen, Kraus, Engelsberger, Lenzer, Dr.-Ing. Kansy, Dr. Bugl, Dr. Laufs, Pfeifer, Magin und der Fraktion der CDU/CSU Zukünftige Kernenergie-Politik Ausbau der Kernenergie — Drucksache 9/440 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Riesenhuber, Gerstein, Dr. Stavenhagen, Kraus, Engelsberger, Lenzer, Dr.-Ing. Kansy, Dr. Bugl, Dr. Laufs, Pfeifer, Magin und der Fraktion der CDU/CSU Zukünftige Kernenergie-Politik Entsorgung — Drucksache 9/441 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Riesenhuber, Gerstein, Dr. Stavenhagen, Kraus, Engelsberger, Lenzer, Dr.-Ing. Kansy, Dr. Bugl, Dr. Laufs, Pfeifer, Magin und der Fraktion der CDU/CSU Zukünftige Kernenergie-Politik Fortgeschrittene Reaktorlinien — Drucksache 9/442 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktionen der SPD und FDP Enquete-Kommission „Zukünftige Kernenergie-Politik" — Drucksache 9/504 — Dr. Riesenhuber CDU/CSU 2024 B Schäfer (Offenburg) SPD 2029 A Dr.-Ing. Laermann FDP 2035A Dr. Stavenhagen CDU/CSU 2038 B Reuschenbach SPD 2040 B Wolfgramm (Göttingen) FDP 2043 D Kraus CDU/CSU 2045 B Stockleben SPD 2048 B Zywietz FDP 2049 D Dr. Bugl CDU/CSU 2051 C Dr. Steger SPD 2053 C Namentliche Abstimmung 2054 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit zu dem Antrag der Fraktionen der SPD und FDP Enquete-Kommission „Jugendprotest im demokratischen Staat" — Drucksachen 9/310, 9/411 — 2056 C Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Sozialversicherung der selbständigen Künstler und Publizisten (Künstlersozialversicherungsgesetz) — Drucksache 9/26 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 9/508 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 9/429 — Lutz SPD 2056 D Bahner CDU/CSU 2058 D Cronenberg FDP 2060 A Dr. Ehrenberg, Bundesminister BMA . . .2061D Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 38. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 26. Mai 1981 III Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Anpassung der Renten der gesetzlichen Rentenversicherung im Jahr 1982 — Drucksache 9/458 — in Verbindung mit Beratung des Berichts der Bundesregierung über die gesetzlichen Rentenversicherungen, insbesondere über deren Finanzlage in den künftigen 15 Kalenderjahren (Rentenanpassungsbericht 1981) sowie des Gutachtens des Sozialbeirats zu den Anpassungen der Renten aus der gesetzlichen Rentenversicherung zum 1. Januar 1982 sowie zu den Vorausberechnungen der Bundesregierung über die Entwicklung der Finanzlage der Rentenversicherung bis 1995 — Drucksache 9/290 — Dr. Ehrenberg, Bundesminister BMA . . 2063 B Franke CDU/CSU 2065 C Glombig SPD 2070 C Schmidt (Kempten) FDP 2073 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes vom 6. März 1980 — Drucksache 9/427 — 2075 C Beratung der Sammelübersicht 11 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 9/399 — 2075 C Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 15 02 Titelgruppe 07 (Leistungen nach dem Bundeskindergeldgesetz) — Drucksachen 9/219, 9/413 — 2075 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Kommission an den Rat über das Informationsnetz landwirtschaftlicher Buchführungen INLB Vorschlag einer Verordnung des Rates zur Änderung der Verordnung Nr. 79/65/EWG zur Bildung eines Informationsnetzes landwirtschaftlicher Buchführungen über die Einkommenslage und die betriebswirtschaftlichen Verhältnisse landwirtschaftlicher Betriebe in der EWG Erklärung der Kommission, die wahrscheinlich in die Niederschrift über die Ratstagung aufgenommen wird, auf der der Entwurf einer Verordnung zur Änderung der Verordnung Nr. 79/65/EWG erlassen wird — Drucksachen 9/108 Nr. 22, 9/372 — . . .2076A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Richtlinie des Rates zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über den Einbau, die Position, die Funktionsweise und die Kennzeichnung der Betätigungs-, Kontroll- und Anzeigeeinrichtungen von land- oder forstwirtschaftlichen Zugmaschinen auf Rädern — Drucksachen 9/158 Nr. 11, 9/369 — . . . 2076A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschläge für Verordnungen (EWG) des Rates — zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2727/75 über die gemeinsame Marktorganisation für Getreide, der Verordnung (EWG) Nr. 3330/74 über die gemeinsame Marktorganisation für Zucker und der Verordnung (EWG) Nr. 950/68 über den Gemeinsamen Zolltarif — zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2742/75 über die Erstattungen bei der Erzeugung für Getreide und Reis — zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2744/75 über die Regelung für die Einfuhr und Ausfuhr von Getreide- und Reisverarbeitungserzeugnissen — Drucksachen 9/127 Nr. 15, 9/403 — . . . 2076 B Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD Wahl der Mitglieder des Rundfunkrates der Anstalt des öffentlichen Rechts „Deutsche Welle" — Drucksache 9/510 — 2076 C Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP IV Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 38. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 26. Mai 1981 Wahl der Mitglieder des Rundfunkrates der Anstalt des öffentlichen Rechts „Deutschlandfunk" — Drucksache 9/511 — 2076 C Nächste Sitzung 2077 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 2078* A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 2078* B Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 38. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 26. Mai 1981 1967 38. Sitzung Bonn, den 26. Mai 1981 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Berichtigung 35. Sitzung, Seite 1807 B: In der vorletzten Zeile ist statt „Waffenvernichtungswaffen" zu lesen: „Massenvernichtungs-Waffen". Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 27. 5. Dr. Bardens * 26. 5. Büchner (Speyer) * 27. 5. Frau Dr. Däubler-Gmelin 27. 5. Ertl 26. 5. Frau Dr. Hamm-Brücher 26. 5. Dr. Hubrig 26. 5. Kiep 26. 5. Kleinert 26. 5. Korber 27. 5. Dr. Lenz (Bergstraße) 27. 5. Dr. Müller * 27. 5. Frau Noth 27. 5. Frau Pack * 27. 5. Frau Roitzsch 27. 5. Sauer (Salzgitter) ** 27. 5. Frau Schlei 27. 5. Schulte (Unna) * 27. 5. Dr. von Weizsäcker 27. 5. Dr. Zimmermann 26. 5. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des Vermittlungsausschusses hat mit Schreiben vom 20. Mai 1981 mitgeteilt, daß der Anlagen zum Stenographischen Bericht Vermittlungsausschuß in seiner Sitzung am 20. Mai 1981 das Zwanzigste Strafrechtsänderungsgesetz (20. StrÄndG) bestätigt hat. Sein Schreiben ist als Drucksache 9/456 verteilt. Die in Drucksache 9/405 unter Nummer 3 aufgeführte EG-Vorlage Vorschlag einer Entscheidung des Rates über ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der Normen und technischen Vorschriften wird als Drucksache 9/459 verteilt. Der Vorsitzende des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit hat mit Schreiben vom 12. Mai 1981 mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen hat: Vorschlag einer Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 78/631/EWG zur Angleichung der Rechtsvorschriften für die Einstufung, Verpackung und Kennzeichnung gefährlicher Zubereitungen (Schädlingsbekämpfung) - Drucksache 9/158 Nr. 22 - Vorschlag einer Richtlinie des Rates zur dritten Änderung der Richtlinie 76/768/EWG zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über kosmetische Mittel - Drucksache 9/184 Nr. 18 -
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Egon Lutz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Dies ist der dritte und, wie ich hoffe, endlich erfolgreiche Versuch, für die selbständigen Künstler und Publizisten in diesem Lande eine eigenständige soziale Sicherung aufzubauen,

    (Beifall bei der SPD)




    Lutz
    ihnen etwas zu geben, was für die Richter, für die Arbeiter, für die Angestellten, für die Beamten, für die Soldaten, für die Rechtsanwälte und für die Ärzte in diesem Lande längst eine Selbstverständlichkeit ist.

    (Vorsitz : Vizepräsident Wurbs)

    Dies ist zugleich auch die dritte Legislaturperiode, in der der Deutsche Bundestag das versucht. Und es ist zugleich das dritte Mal — —

    (Unruhe)



Rede von Richard Wurbs
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Meine Damen und Herren, ich bitte Platz zu nehmen. Es ist unmöglich, dem Redner zu folgen. Ich bitte Platz zu nehmen oder die Gespräche draußen fortzusetzen.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Egon Lutz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Ich danke Ihnen, Herr Präsident. Meistens sind wir Sozialpolitiker unter uns und hören dann aufmerksam zu.
    Es ist zugleich das dritte Mal, daß die Koalitionsfraktionen in ihrem Bemühen um eine vernünftige gesetzliche Regelung von der Opposition im Stich gelassen werden. Sie, meine Damen und Herren von der CDU und CSU, üben sich wieder einmal in der Rolle der Verweigerer vom Dienst und bringen sich so in angenehme Erinnerung bei den Vermarktern. Ich bin immer wieder verblüfft, wie ausdauernd herzlos Sie auf die vielfältigen Bitten der Verbände der Künstler und Publizisten reagieren, wie taub Sie sich stellen, wie uninteressiert Sie sich geben. Es gibt nur eine Erklärung dafür, und die liegt in Ihrem ohnehin gespaltenen Verhältnis zu Kunst und Kultur. Und das ist sicherlich in dieser Legislaturperiode nicht allein zu beklagen. Meine Kollegen von der FDP und wir Sozialdemokraten würden Ihnen ja gern beim Künstlersozialversicherungsgesetz aufs Pferd helfen, weil es gut wäre, wenn das Parlament den sozialen Schutz der selbständigen Künstler und Publizisten einvernehmlich beschließen würde.

    (Zuruf von der SPD: Sehr schön!)

    Aber Sie lassen sich ja nicht helfen und bleiben ein weiteres Mal bei Ihrer Politik des sturen Nein.

    (Kolb [CDU/CSU]: Sie wollen doch den Sachverständigen nicht glauben!)

    Sie werden viel Druckerschwärze und viel Stimmaufwand daransetzen müssen, um Ihre Verweigerungspolitik zu rechtfertigen, und es wird Ihnen der Versuch nicht abgenommen werden, sich hinter angeblichen Verfassungsbedenken zu verstecken.

    (Kolb [CDU/CSU]: Angeblichen?)

    Merken Sie sich eines: Das Drohen mit Karlsruhe ist kein Ersatz für politisches Handeln!

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Im Gegenteil: Es ist eher ein Indiz der eigenen Substanzlosigkeit und Sterilität.

    (Lachen bei der CDU/CSU — Kolb [CDU/ CSU]: Jetzt werden Sie aber größenwahnsinnig! — Weiterer Zuruf von der CDU/ CSU: Er fühlt sich auch als Künstler!)

    Wir von der Koalition leugnen nicht, daß mit diesem Gesetz Neuland betreten wird. Wir bezweifeln nicht, daß trotz allen Mühens ein verfassungsmäßiges Restrisiko verblieben ist. Dieses Restrisiko kann uns aber niemand abnehmen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Doch!)

    Wie Sie an einem heutigen Urteil gesehen haben, liegen wir durchaus richtig.

    (Kolb [CDU/CSU]: Sie sind Abgeordneter und nicht freischaffender Künstler!)

    Nichts zu tun und die Künstler und Publizisten weiterhin ohne jeden sozialen Schutz zu belassen, wie er für die weit überwiegende Mehrheit der Bevölkerung längst schon eine Selbstverständlichkeit ist, das ist in einem gewissen Umfang — lassen Sie mich das sagen — schändlich. Auch ein Gang nach Karlsruhe wird an der Tatsache nichts ändern, daß die Künstlersozialabgabe keine Steuer und keine Abgabe, sondern ein Sozialversicherungsbeitrag ist.

    (Kolb [CDU/CSU]: Das glauben Sie!)

    — Sie können sich ja nachher melden. Die Weisheit unserer Geschäftsführer zwingt mich zu schnellem Reden.
    Auch der Gang nach Karlsruhe wird nicht mehr erbringen als die Erkenntnis, daß bei allen Besonderheiten des Gesetzes die Interessenidentität zwischen Abgabepflichtigen und Versicherungsbegünstigten gegeben ist. Der Gang nach Karlsruhe — sollte er je eingeschlagen werden — wird zeigen, daß der Gesetzgeber seinen Gestaltungsrahmen ausgefüllt, aber nicht überdehnt hat. Ich meine allerdings, im jetzigen Stadium täten wir gut daran, uns nicht den Kopf der Richter in den roten Roben zu zerbrechen. Wir haben allein darauf zu achten, ob die Spielregeln des Grundgesetzes beachtet worden sind. Das glauben wir guten Gewissens bejahen zu können.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Das glauben Sie eben nicht!)

    Ich behaupte sogar, daß die Änderungen, die wir in unserem Koalitionsantrag eingebaut haben, letzte Verfassungbedenken ausräumen.
    Meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen, ehe ich mich den Einzelheiten des Gesetzes zuwende, möchte ich noch einmal in aller Form an den Mann erinnern, ohne dessen Beharrlichkeit das Künstlersozialversicherungsgesetz nicht zustande gekommen wäre. Ich finde, wir schulden Dieter Lattmann, unserem Kollegen aus den letzten beiden Legislaturperioden, Dank für sein zähes Mühen.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Er saß uns gewissermaßen auch in der 9. Legislaturperiode im Nacken. Er hat uns gebeten, beschworen, bedrängt, wohl wissend, daß in diesem Parlament nur mit Druck und Nachdruck etwas zu erreichen ist.

    (Zuruf des Abg. Duve [SPD])

    Die lieblose Republik, Dieter Lattmann, hat immer
    noch ein soziales Gewissen, und sie wird so lange ein
    soziales Gewissen haben, solange die sozialliberale



    Lutz
    Koalition in Bonn das Sagen hat, was sich an diesem Gesetzentwurf erneut beweist.

    (Zustimmung bei der SPD)

    Nun erlauben Sie mir ein paar grundlegende Bemerkungen zur Technik des Ihnen vorliegenden Gesetzentwurfs.
    Erstens. Ab 1983 werden die selbständigen Künstler und Publizisten im Krankheitsfalle und im Rentenalter sozialversichert sein.
    Zweitens. Sie werden, ausgehend von ihren Honoraren und Vergütungen, Beiträge zur Sozialversicherung zu leisten haben wie jeder andere Sozialversicherte auch.
    Drittens. Da Künstler und Publizisten allerdings häufigen Einkommensschwankungen unterliegen, sind Konstruktionen geschaffen worden, die zu einer Verstetigung des Beitragsaufkommens und damit auch zu einer Verbesserung der späteren Leistungen führen.
    Viertens. Die Vermarkter werden zu einer Künstlersozialabgabe herangezogen, die immer genauso hoch wie das Beitragsaufkommen der Künstler, gemindert durch den Bundeszuschuß, ist.
    Fünftens. Aus Praktikabilitätsgründen beträgt die Künstlersozialabgabe 1983 und 1984 5 v. H. aller Honorare. Das Jahr darauf wird sie noch einmal einheitlich für alle Vermarkter festgesetzt, aber dann schon am tatsächlichen Bedarf orientiert.
    Sechstens. 1986 wird der Bundesminister für Arbeit gespaltene Beitragssätze für die Bereiche Wort, Musik, bildende Kunst und darstellende Kunst festlegen. Diese Sätze werden sich ebenfalls am tatsächlichen Bedarf orientieren.
    Siebtens. Die Vermarkter können sich allerdings auch auf andere Erhebungskriterien verständigen, wenn sie in ihrer Sparte Ausgleichsvereinigungen bilden.
    Achtens. Diese Konstruktion, so flexibel wie nur irgend denkbar, räumt unseres Erachtens die Bedenken aus, daß es an der Homogenität von Künstlern und Vermarktern mangele.
    Neuntens. Die Künstlersozialabgabe wird von allen Honoraren erhoben, um nicht jenen Künstlern und Publizisten, die bereits sozialversichert sind, einen Wettbewerbsvorsprung gegenüber jenen zu bringen, die jetzt zu sozialversichern wären.
    Zehntens. Trotz aller Bitten und Warnungen der Verbände der Künstler und Publizisten hält die Union hartnäckig an der Beitragsindividualisierung und damit an einer schweren Wettbewerbsverzerrung, an einer Torpedierung des Gesetzes fest.
    Elftens. 17 % der Künstlersozialabgabe werden durch den Bundeszuschuß gedeckt. Das machen wir, weil eine Reihe von Vorgängen mit Privaten abgewickelt wird.
    Zwölftens. Einzugstelle für die Beiträge der Künstler und Publizisten, für die Künstlersozialabgabe und die Zusammenführung mit dem Bundeszuschuß ist die Künstlersozialkasse, die ihren Sitz in Wilhelmshaven haben wird.
    Dreizehntens. Diese Kasse wird keine Mammutbehörde sein, sondern lediglich eine Clearingstelle, die die verschiedenen Beitragsteile an die gesetzlichen Versicherungsträger weiterleitet.
    Vierzehntens. Der Vorschlag der Union, diese Aufgabe den verschiedenen Krankenkassen aufzuerlegen und damit an die 1 400 Erfassungsstellen zu schaffen, hat sich bereits in den ersten Ausschußberatungen als unpraktikabel erwiesen.
    Fünfzehntens. Das Neuland, auf das wir uns mit diesem Gesetz begeben, die Besonderheiten des versicherten Personenkreises und der Vermarkter erfordern eine sorgfältige Vorbereitung. Sie wird gewährleistet sein, wenn wir noch vor der Sommerpause zu einem Abschluß des Gesetzgebungsverfahrens gelangen. Deshalb appellieren wir an den Bundesrat, sich nicht noch einmal dem Gesetz entgegenzustemmen.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Meine Damen und Herren, wir alle stehen in der Pflicht, auch unseren selbständigen Künstlern und Publizisten ein Mindestmaß an sozialer Absicherung zu schaffen. Wer die Verabschiedung dieses Gesetzes verzögert oder das Gesetz torpediert, beweist, daß es ihm lediglich auf Lippenbekenntnisse und auf sonst gar nichts ankommt. Sie, meine Damen und Herren von der Opposition, haben heute noch eine letzte Chance, sich von einem solchen Makel zu befreien.
    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Lachen bei der CDU/CSU — Kolb [CDU/CSU]: Lutz, der große Retter!)