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ID0903814600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 9/38 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 38. Sitzung Bonn, Dienstag, den 26. Mai 1981 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung . . 1967A, 2049 C Absetzung eines Punktes von der Tagesordnung 1967 A Abweichung von den Richtlinien für die Fragestunde 1967 B Begrüßung einer Delegation des Nationalen Volkskongresses der Volksrepublik China 1967 B Begrüßung einer gemeinsamen Delegation von Mitgliedern des italienischen Senats und des italienischen Abgeordnetenhauses 1997 C Begrüßung des Staatspräsidenten von Ghana und seiner Begleitung 2029 C Wiederwahl des Abg. Dr. Czaja und des Herrn Walter Haack zu Mitgliedern des Verwaltungsrats der Lastenausgleichsbank 2076 D Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der CDU/CSU Baustopp, Stationierungsstopp und Abbau der SS-20 — Drucksache 9/291 — Schmidt, Bundeskanzler 1967 D, 2000 D Dr. Kohl CDU/CSU 1972B, 2001 B Brandt SPD 1978 D Möllemann FDP 1983 D Graf Huyn CDU/CSU 1988A Dr. Ehmke SPD 1991 D Dallmeyer CDU/CSU 1997 D Hansen SPD 2001 C Dr. Corterier SPD 2003 B Dr. Jenninger CDU/CSU (zur GO) . . . 2004 C Erklärungen nach § 31 GO Waltemathe SPD 2005 A Conradi SPD 2006 A Voigt (Frankfurt) SPD 2006 C Thüsing SPD 2007 B Kühbacher SPD 2007 C Namentliche Abstimmung 2008 B, C Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuordnung des Betäubungsmittelrechts — Drucksache 9/27 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 9/507 — II Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 38. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 26. Mai 1981 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit (13. Ausschuß) — Drucksachen 9/443, 9/500 (neu) — Marschall SPD 2010C Hartmann CDU/CSU 2012 B Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP 2015 B Gnädinger SPD 2016 D Sauter (Ichenhausen) CDU/CSU 2017 D Engelhard FDP 2020 A Frau Huber, Bundesminister BMJFG . . 2021 B Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem am 29. August 1975 in Genf unterzeichneten Genfer Protokoll zum Haager Abkommen über die internationale Hinterlegung gewerblicher Muster und Modelle — Drucksache 9/234 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 9/426 — 2023 D Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Riesenhuber, Gerstein, Dr. Stavenhagen, Kraus, Engelsberger, Lenzer, Dr.-Ing. Kansy, Dr. Bugl, Dr. Laufs, Pfeifer, Magin und der Fraktion der CDU/CSU Zukünftige Kernenergie-Politik Ausbau der Kernenergie — Drucksache 9/440 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Riesenhuber, Gerstein, Dr. Stavenhagen, Kraus, Engelsberger, Lenzer, Dr.-Ing. Kansy, Dr. Bugl, Dr. Laufs, Pfeifer, Magin und der Fraktion der CDU/CSU Zukünftige Kernenergie-Politik Entsorgung — Drucksache 9/441 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Riesenhuber, Gerstein, Dr. Stavenhagen, Kraus, Engelsberger, Lenzer, Dr.-Ing. Kansy, Dr. Bugl, Dr. Laufs, Pfeifer, Magin und der Fraktion der CDU/CSU Zukünftige Kernenergie-Politik Fortgeschrittene Reaktorlinien — Drucksache 9/442 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktionen der SPD und FDP Enquete-Kommission „Zukünftige Kernenergie-Politik" — Drucksache 9/504 — Dr. Riesenhuber CDU/CSU 2024 B Schäfer (Offenburg) SPD 2029 A Dr.-Ing. Laermann FDP 2035A Dr. Stavenhagen CDU/CSU 2038 B Reuschenbach SPD 2040 B Wolfgramm (Göttingen) FDP 2043 D Kraus CDU/CSU 2045 B Stockleben SPD 2048 B Zywietz FDP 2049 D Dr. Bugl CDU/CSU 2051 C Dr. Steger SPD 2053 C Namentliche Abstimmung 2054 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit zu dem Antrag der Fraktionen der SPD und FDP Enquete-Kommission „Jugendprotest im demokratischen Staat" — Drucksachen 9/310, 9/411 — 2056 C Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Sozialversicherung der selbständigen Künstler und Publizisten (Künstlersozialversicherungsgesetz) — Drucksache 9/26 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 9/508 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 9/429 — Lutz SPD 2056 D Bahner CDU/CSU 2058 D Cronenberg FDP 2060 A Dr. Ehrenberg, Bundesminister BMA . . .2061D Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 38. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 26. Mai 1981 III Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Anpassung der Renten der gesetzlichen Rentenversicherung im Jahr 1982 — Drucksache 9/458 — in Verbindung mit Beratung des Berichts der Bundesregierung über die gesetzlichen Rentenversicherungen, insbesondere über deren Finanzlage in den künftigen 15 Kalenderjahren (Rentenanpassungsbericht 1981) sowie des Gutachtens des Sozialbeirats zu den Anpassungen der Renten aus der gesetzlichen Rentenversicherung zum 1. Januar 1982 sowie zu den Vorausberechnungen der Bundesregierung über die Entwicklung der Finanzlage der Rentenversicherung bis 1995 — Drucksache 9/290 — Dr. Ehrenberg, Bundesminister BMA . . 2063 B Franke CDU/CSU 2065 C Glombig SPD 2070 C Schmidt (Kempten) FDP 2073 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes vom 6. März 1980 — Drucksache 9/427 — 2075 C Beratung der Sammelübersicht 11 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 9/399 — 2075 C Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 15 02 Titelgruppe 07 (Leistungen nach dem Bundeskindergeldgesetz) — Drucksachen 9/219, 9/413 — 2075 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Kommission an den Rat über das Informationsnetz landwirtschaftlicher Buchführungen INLB Vorschlag einer Verordnung des Rates zur Änderung der Verordnung Nr. 79/65/EWG zur Bildung eines Informationsnetzes landwirtschaftlicher Buchführungen über die Einkommenslage und die betriebswirtschaftlichen Verhältnisse landwirtschaftlicher Betriebe in der EWG Erklärung der Kommission, die wahrscheinlich in die Niederschrift über die Ratstagung aufgenommen wird, auf der der Entwurf einer Verordnung zur Änderung der Verordnung Nr. 79/65/EWG erlassen wird — Drucksachen 9/108 Nr. 22, 9/372 — . . .2076A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Richtlinie des Rates zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über den Einbau, die Position, die Funktionsweise und die Kennzeichnung der Betätigungs-, Kontroll- und Anzeigeeinrichtungen von land- oder forstwirtschaftlichen Zugmaschinen auf Rädern — Drucksachen 9/158 Nr. 11, 9/369 — . . . 2076A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschläge für Verordnungen (EWG) des Rates — zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2727/75 über die gemeinsame Marktorganisation für Getreide, der Verordnung (EWG) Nr. 3330/74 über die gemeinsame Marktorganisation für Zucker und der Verordnung (EWG) Nr. 950/68 über den Gemeinsamen Zolltarif — zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2742/75 über die Erstattungen bei der Erzeugung für Getreide und Reis — zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2744/75 über die Regelung für die Einfuhr und Ausfuhr von Getreide- und Reisverarbeitungserzeugnissen — Drucksachen 9/127 Nr. 15, 9/403 — . . . 2076 B Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD Wahl der Mitglieder des Rundfunkrates der Anstalt des öffentlichen Rechts „Deutsche Welle" — Drucksache 9/510 — 2076 C Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP IV Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 38. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 26. Mai 1981 Wahl der Mitglieder des Rundfunkrates der Anstalt des öffentlichen Rechts „Deutschlandfunk" — Drucksache 9/511 — 2076 C Nächste Sitzung 2077 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 2078* A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 2078* B Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 38. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 26. Mai 1981 1967 38. Sitzung Bonn, den 26. Mai 1981 Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung 35. Sitzung, Seite 1807 B: In der vorletzten Zeile ist statt „Waffenvernichtungswaffen" zu lesen: „Massenvernichtungs-Waffen". Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 27. 5. Dr. Bardens * 26. 5. Büchner (Speyer) * 27. 5. Frau Dr. Däubler-Gmelin 27. 5. Ertl 26. 5. Frau Dr. Hamm-Brücher 26. 5. Dr. Hubrig 26. 5. Kiep 26. 5. Kleinert 26. 5. Korber 27. 5. Dr. Lenz (Bergstraße) 27. 5. Dr. Müller * 27. 5. Frau Noth 27. 5. Frau Pack * 27. 5. Frau Roitzsch 27. 5. Sauer (Salzgitter) ** 27. 5. Frau Schlei 27. 5. Schulte (Unna) * 27. 5. Dr. von Weizsäcker 27. 5. Dr. Zimmermann 26. 5. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des Vermittlungsausschusses hat mit Schreiben vom 20. Mai 1981 mitgeteilt, daß der Anlagen zum Stenographischen Bericht Vermittlungsausschuß in seiner Sitzung am 20. Mai 1981 das Zwanzigste Strafrechtsänderungsgesetz (20. StrÄndG) bestätigt hat. Sein Schreiben ist als Drucksache 9/456 verteilt. Die in Drucksache 9/405 unter Nummer 3 aufgeführte EG-Vorlage Vorschlag einer Entscheidung des Rates über ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der Normen und technischen Vorschriften wird als Drucksache 9/459 verteilt. Der Vorsitzende des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit hat mit Schreiben vom 12. Mai 1981 mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen hat: Vorschlag einer Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 78/631/EWG zur Angleichung der Rechtsvorschriften für die Einstufung, Verpackung und Kennzeichnung gefährlicher Zubereitungen (Schädlingsbekämpfung) - Drucksache 9/158 Nr. 22 - Vorschlag einer Richtlinie des Rates zur dritten Änderung der Richtlinie 76/768/EWG zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über kosmetische Mittel - Drucksache 9/184 Nr. 18 -
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    Rede von Peter W. Reuschenbach


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Probst, es ist ganz selbstverständlich, daß ein Sozialdemokrat lernfähig ist. Wenn Sie nachweisen würden, daß es in diesem Gesetz wirklich Unzumutbares, Unrechtes, Überflüssiges gibt, dann werden wir darüber reden, aber ich habe Ihre Anträge zu dem Thema bisher nicht kennengelernt. Vielleicht liefern Sie sie nach der Sommerpause oder vor dem nächsten Wahlkampf.
    Nun habe ich gesagt — das ist nicht bestritten —, daß Wirtschafts- und Energiepolitik insbesondere eine Frage der Zusammenarbeit auf den verschiedenen Ebenen im föderativen Staat sind. Glauben Sie denn vor dem Hintergrund, daß es ein nützlicher, ein hilfreicher Beitrag zu dieser Kooperation im föderativen Staat ist, wenn Sie uns auffordern, einem Entschließungsantrag zuzustimmen, wonach die Bundesregierung anzuweisen hat, eine Landesregierung anzuweisen hat, dieses und jenes zu tun?

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Wenn Sie glauben, Sie könnten uns auf diesen Weg bringen, die Zusammenarbeit auf den verschiedenen Ebenen so zu belasten, dann irren Sie sich. Sie mögen diese Belastung herbeiführen wollen, aber das ist Ihr Bier. Schon deshalb werden wir dem Antrag auf Drucksache 9/442, mit dem Sie anweisen wollen, nicht zustimmen.
    Es ist eine Irreführung der Öffentlichkeit, wenn, wie Herr Stavenhagen es auch gemacht hat, davon geredet wird, die Mehrheit der Enquete-Kommission „Kernenergiepolitik" habe empfohlen, im Jahre 1990 über die weitere friedliche Nutzung der Kernenergie zu entscheiden. Genau das Gegenteil ist der Fall. Die Mehrheit der Enquete-Kommission dieses Bundestages plädiert für einen weiteren bedarfsgerechten Zubau von Leichtwasserreaktoren.

    (Dr. Stavenhagen [CDU/CSU]: Einerseits und andererseits haben Sie plädiert! — Kolb [CDU/CSU]: Sie sind für den Eintritt und Ausstieg gleichzeitig!)

    — Nein, nicht einerseits und andererseits, sondern klar für den bedarfsgerechten Zubau von Leichtwasserreaktoren. Im einzelnen ist das in den Genehmigungsverfahren der Länder zu entscheiden, nicht einerseits und andererseits, sondern klar und eindeutig.
    Etwas völlig anderes ist es, daß man nicht heute, sondern irgendwann um 1990, wenn dieses Forschungsprojekt „Schneller Brüter" gelaufen ist und wenn wir absehen, wie das mit der Energieeinsparung gelaufen ist, ob man in die Brütertechnologie hineingeht. Das ist mit 1990 gemeint. Sie wissen das genau, Herr Stavenhagen. Sie sagen der Öffentlichkeit und Ihren Kollegen die Unwahrheit.

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Dr. Stavenhagen [CDU/CSU]: Der Bundeskanzler hat ja auch gesagt: Ein Ausstieg ist nicht möglich!)

    Wir sind bereit, mitzuhelfen, mitzuprüfen, mitzuberaten, wie Genehmigungsverfahren gestrafft werden können. Aber wenn Sie etwa die Vorstellung damit verbinden, daß man Bürgerrechte kappen könnte, daß man das Recht der Betroffenen beseitigen könnte, versuchen könnte, ihr — vermeintliches oder tatsächliches — Recht zu suchen, dann werden wir nicht an Ihrer Seite stehen,

    (Beifall bei der SPD)

    sondern darauf achten, daß sich Menschen beschweren können, wenn sie subjektiv glauben, daß sie beschwert sind.
    Für uns hat in der Energiepolitik — daran lassen wir überhaupt keinen Zweifel — Kohle Vorrang.

    (Beifall des Abg. Wolfram [Recklinghausen] [SPD])




    Reuschenbach
    Dies war insbesondere im letzten Jahrzehnt wegen des Ölerbes, das Sie uns beschert haben, nötig. Da waren wir gehalten, uns wenigstens wieder diesen Sicherheitssockel zu schaffen. Wir haben uns darum bemüht, die Verträge zwischen der Kohlewirtschaft und der Elektrizitätswirtschaft zustande zu bringen, damit wachsend Kohle verstromt wird. Wir sind auch durchaus der Auffassung, daß die Politik des Vorrangs der Kohle vernünftig ist, daß sie uns ein sicheres Standbein verschafft. Daneben befürworten wir einen zusätzlichen Zubau von Leichtwasserreaktoren. Die Leichtwasserreaktoren, die am Netz sind, stehen nicht in Frage; die, die im Bau sind, sollen ans Netz gehen. Im übrigen bestimmt das Gesetz die Modalitäten, unter denen die Energieversorgungsunternehmen einen Antrag stellen können, wenn sie es für nötig halten. Dieser Antrag wird von den Landesregierungen genehmigt

    (Zuruf von der CDU/CSU: ... oder nicht! Siehe Brokdorf!)

    oder nicht genehmigt.
    Zu Ihrem dritten Antrag hätte man auf den ersten Blick vielleicht sagen können: Das ist ja nasses Wasser, denn die Bundesregierung hat es ja zusammen mit den Landesregierungen für richtig gehalten, daß Wiederaufarbeitungsanlagen vorbereitet und auch errichtet werden. Die Enquete-Kommission hat die gleiche Empfehlung ausgesprochen. Das ist Ihnen inzwischen hoffentlich nicht entfallen, oder haben Sie es verdrängt? Aber Sie haben eine Begründung zu Ihren drei Anträgen geliefert, der wir dann ja vielleicht auch noch unsere Zustimmung geben müßten. Sie sagen: Diese Enquete-Kommission stellt eine große Gefahr dar, sie ist der große Verhinderer. — Nichts hat sie verhindert!
    Ich muß in dem Zusammenhang auch die Sachverständigen in Schutz nehmen. Ich finde es nicht in Ordnung, wie Herr Riesenhuber über die Sachverständigen hergefallen ist,

    (Beifall bei der SPD)

    als ob sie ihre Meinung aus billigen taktischen Erwägungen so herum und so herum geäußert hätten!

    (Dr. Stavenhagen [CDU/CSU]: Lesen Sie einmal Ihr eigenes Einzelvotum! Sie haben doch selber für zwei Kernkraftwerke votiert! Was sagen Sie denn dazu?)

    Gegenüber Professor Häfele, gegenüber Professor Meyer-Abich, gegenüber Professor Schaefer, gegenüber unserem DGB-Kollegen Alois Pfeifer ist das eine unfaire Handlungsweise. Das muß ich Ihnen sagen.

    (Beifall bei der SPD und der FDP) Ich muß sie in Schutz nehmen.

    So kommen wir zu dem Ergebnis, das Sie im Grunde keinen der drei Anträge ernst meinen, daß Sie mit allen drei Anträgen zum Ausdruck bringen wollen, daß diese Enquete-Kommission eigentlich „des Teufels" sei. Das haben Sie vor vier Jahren schon einmal so gesagt.

    (Dr. Riesenhuber [CDU/CSU]: Das ist überhaupt nicht wahr! Die haben wir selber beantragt! Was ist das schon wieder für eine Geschichtsklitterung?)

    Mithin kommen wir zu dem Ergebnis, daß diese Anträge als Kampfanträge abzulehnen sind. Im übrigen hoffe ich trotz allem, daß Sie wenigstens bereit sind, an den weiteren Erörterungen der Enquete-Kommission mitzuwirken und nicht wieder wie letztens, weil Landtagswahl war, Ihr eigenes abweichendes Minderheitsvotum fabrizieren,

    (Dr. Stavenhagen [CDU/CSU]: Das Votum war gut, gell?)

    weil Sie dachten, Sie könnten auf diese Art und Weise die Grundlage für einen Wahlerfolg legen.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)



Rede von Heinrich Windelen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort hat der Abgeordnete Kraus. — Entschuldigung, mir wird gesagt, daß der Herr Abgeordnete Wolfgramm das Wort begehrt. Das ist mir nicht gemeldet worden. Wir würden aber in der Reihenfolge bleiben, wenn jetzt der Abgeordnete Wolfgramm das Wort erhielte. — Ich erteile ihm das Wort.

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    Rede von Torsten Wolfgramm


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wir werden den Kollegen Kraus j a in Kürze hören. Es wird sicherlich nichts von dem verlorengehen, was zu sagen ist.
    Ich meine, dies ist eine Debatte des Parlaments, Herr Kollege Stavenhagen, und deswegen ist die Anmerkung, wie intensiv die Bundesregierung hier heute ihren Part zu vertreten gedenkt, falsch am Platze; denn wir haben die Debatte, die Entscheidung und Diskussion des Parlaments gewollt, und das ist heute unsere Sache.

    (Lenzer [CDU/CSU]: Aber die sind doch sonst nicht so zimperlich!)

    Ich bin sehr froh darüber, daß es eine Debatte des Parlaments ist und bleibt.
    Wir haben seinerzeit — ich möchte das noch einmal ins Gedächtnis rufen — kurz vor Weihnachten 1978 anläßlich der Debatte über den Schnellen Brüter in Kalkar alle festgestellt, daß es uns an Informationen, an Kenntnissen fehlt, daß sich der einzelne Abgeordnete diese Kenntnisse nicht selbst verschaffen kann und daß auch unsere Arbeitskreise und Arbeitsgruppen, so hilfreich und engagiert sie sein mögen, das nicht leisten können. Sie können eine so komplexe Materie nicht aufarbeiten, sie können uns keine Entscheidungshilfen geben, sie können uns auch keine Entscheidungsalternativen vorlegen. Angesichts dieser Debatte, bei der auch zum erstenmal deutlich wurde, daß das Parlament bisher zwar immer über Kernenergie, deren Folgen und Risiken diskutiert hat, daß es aber nie Entscheidungen an sich gezogen hat, haben wir, die Freien Demokraten, gemeint, daß das Instrument einer Enquete-Kommission hier hilfreich und notwendig ist. Wir haben in diesem Bundestag die eine oder andere Enquete-



    Wolfgramm (Göttingen)

    Kommission; aber wenn es überhaupt einen politischen Bereich gibt, bei dem eine Enquete-Kommission eingesetzt werden sollte, die Entscheidungshilfen, Entscheidungsmöglichkeiten für die einzelnen Abgeordneten, für die Fraktionen erarbeitet, dann ist es die Kernenergie.

    (Zustimmung bei der SPD)

    Ich möchte an dieser Stelle allen Mitgliedern der Kernenergie-Enquete-Kommission, sowohl den Abgeordneten des Deutschen Bundestages als auch den Sachverständigen, den Dank meiner Fraktion sagen, weil sie sich nicht nur bemüht und einen erheblichen Zeiteinsatz eingebracht haben, sondern weil sie auch Zwischenergebnisse vorlegen konnten, die für uns wichtig und für unsere weiteren Entscheidungsmöglichkeiten hilfreich sind.
    Wir haben diese Enquete-Kommission damals gemeinsam eingesetzt. Ich habe hier die Drucksache 8/2628 vom März 1979, in der ein Unterschied zwischen den Fraktionen nur darin deutlich wird, daß sich die Opposition damals nur ein Jahr für die Vorlage des Berichts vorgestellt hat. Sie haben feststellen müssen, meine Damen und Herren von der Opposition, daß das sicher ein zu kurzer Zeitraum gewesen wäre und daß wir auch heute noch nicht so weit sind. Es war eigentlich allen, die sich damit beschäftigt haben, klar, daß wir 1980 nur einen Zwischenbericht entgegennehmen können und daß wir weitere Hilfen, Gutachten, Auswertungen und Beratungen brauchen, um hier zu weiteren Erkenntnissen zu kommen.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    — Herr Kollege, das Problem ist wirklich diffizil. Ich sage für mich, daß ich nicht nur im technischen Bereich nicht in der Lage bin, diese Materie ohne eine solche Hilfestellung umfassend zu durchdringen.
    Ich halte die Empfehlungen, die wir hier vorfinden, für nützlich. Die unmittelbaren Empfehlungen werden auch für die Diskussion mit dem Bürger draußen hilfreich sein. Die Auswertungen von Betriebserfahrungen mit kerntechnischen Anlagen können die Ergebnisse in angemessener Form verdeutlichen. Ich glaube, daß wir bei einer solch komplexen und, wie wir alle wissen, umstrittenen Energieform, wie die Kernenergie auch nach Abschluß der Beratungen über die Kommissionsvorlage bleiben wird, nur mit größter Öffentlichkeit arbeiten können.
    Auch die Tatsache, daß es einen weiteren Beauftragten für die Kernenergieanlagen geben wird, nämlich außer für Strahlenschutz und Objektschutz auch einen Beauftragten für nukleare Sicherheit, halte ich für wichtig. Damit wird deutlich gemacht, welchen Stellenwert wir diesem Ziel beimessen.
    Die Kommission spricht die Sicherheit über die Grenzen hinweg an. Dieses Thema quält uns alle. Wie Sie wissen, sind wir nur ein Teil derjenigen, die die Möglichkeit zur Ausübung von Einfluß haben. Ich hoffe, daß die Verhandlungen mit der DDR, sosehr sie auch ins Stocken geraten sind, hier doch noch ein Ergebnis zeitigen, weil beide Seiten ein Interesse daran haben müssen, zu einem gemeinsamen Abschluß nach gemeinsamen Kriterien zu kommen. Das gilt auch für den Bereich der europäischen Gemeinschaft und darüber hinaus.
    Kernenergie — das möcht ich hier noch einmal unterstreichen — ist nicht allein ein technisches Problem. Sie bedeutet — jedenfalls wird es draußen so gesehen — die Kumulierung der Probleme eines technischen Fortschritts, der in sich problembehaftet ist und der mit der Frage verbunden ist: Ist er so nützlich? Ist er lebenswichtig? Ist er uns dienlich?
    Ich will jetzt gar nicht den „faustischen Pakt" von Professor Weinberg beschwören. Aber ich will noch einmal deutlich machen, was damit zusammenhängt. Wir dürfen das Problem nicht isoliert sehen. Es geht um die umfassende Frage nach Umweltschutz, Lebensqualität, Lebensstil, ja, ich will sogar so weit gehen, um die Frage nach der Beibehaltung oder der Neuausrichtung der Grundwertorientierung.
    Sosehr wir in diesem Hause, glaube ich, darüber einig sind, daß eine reine Ablehnung, wie sie auch seitens Parteien oder Organisationen geschieht, welche örtlich oder landesweit den einen oder anderen Erfolg haben, dieses Problem nicht lösen kann und auch nicht lösen wird, so sehr müssen wir natürlich diese Überlegungen als einen Ausdruck dafür sehen, daß der Fortschritt in Frage gestellt wird.
    Deswegen glaube ich nicht, Herr Kollege Riesenhuber, daß die Vorstellung, Kernenergie sei sicher, vertretbar und notwendig, eine Vorstellung sein kann, unter der wir diese Diskussion bestreiten können. Genau das ist es gewesen, was die Diskussion der Wissenschaftler 1955 auf dem Symposium in Genf gebracht hat. Dort wurde gesagt, es handle sich um eine sichere, eine billige Energie, es sei die Energie der Zukunft. Wir sind von diesem Standort weit entfernt.
    Jetzt sind, nachdem sich Wissenschaftler und Exekutive damit beschäftigt haben, die Politiker am Zuge. Es ist wichtig, hier noch einmal festzuhalten, daß das Parlament, der Bundestag, die wichtigen Entscheidungen in dieser Frage an sich gezogen hat. Die Diskussion darüber ist heute ein weiterer Schritt dazu. Vielleicht wäre es nützlich gewesen, wenn wir die Diskussion erst nach Abschluß der Beratung des Zwischenberichts, wie ich ihn nennen möchte, in den Ausschüssen geführt hätten. Trotzdem ist es wichtig, daß wir unsere Meinung und unsere Position hier zwischendurch wieder deutlich machen.
    Was fehlt bei diesen Positionen noch? Es fehlt die weitere Überlegung zu den fortgeschrittenen Reaktorlinien. Es fehlt aber auch — das ist für meine Fraktion ein ganz wichtiger Punkt — die Prüfung der gesellschaftlichen Voraussetzungen für die langfristige Einführung oder die Nichteinführung der Kernenergie.
    In der „Zeit" stand am letzten Donnerstag, ein Artikel von Carl Friedrich von Weizsäcker, in dem er noch einmal sehr nachdrücklich auf seine Position hingewiesen hat, daß die Kernenergie, die er in der technischen Beherrschung in Friedenszeiten bejaht, Probleme bei Terror, Sabotage und vor allem in



    Wolfgramm (Göttingen)

    Kriegs- und Spannungszuständen aufwirft. Ich meine, wenn ein Mann, der sich mit dieser Frage so intensiv beschäftigt hat, dies an dieser Stelle noch einmal deutlich macht, ist das sicher auch für uns und die Kommission ein Anlaß, das sorgfältig zu prüfen.
    Ich möchte mir jetzt versagen, die einzelnen Anträge noch einmal eingehend zu untersuchen. Alle drei Anträge der Opposition sind nicht hilfreich. Sie sind deswegen nicht hilfreich, weil entweder die Enquete-Kommission z. B. bei der Frage des Antrags auf Drucksache 9/442 — Fortgeschrittene Reaktorlinien — diese Entwicklung erst darstellen soll.

    (Zuruf von der CDU/CSU)

    — Entschuldigung, Herr Kollege, wir haben 1978 bei der Kalkar-Debatte beschlossen, und zwar gegen Ihre Stimmen, — was uns immer noch sehr eindrucksvoll erscheint, wenn wir Ihre Position im Bundestag betrachten —, daß der Weiterbau des KalkarBrutreaktors bis zur Betriebsgenehmigung sicher sein soll. Die Betriebsgenehmigung allerdings behält sich der Deutsche Bundestag vor. Das werden wir hier beschließen oder nicht beschließen, je nach dem, wie es sich dann darstellt.
    Ich meine weiter, daß es schwierig ist, auf der Grundlage eines Minderheitsvotums des Ausschußberichts eine Abstimmung, eine Beschlußfassung der Mehrheit des Hauses vorzubereiten. Dazu kommt, daß die Dritte Fortschreibung des Energieprogramms sinnvollerweise erst vorliegen sollte, bevor wir uns dazu äußern. Das zu Ihrem Antrag auf Drucksache 9/440.
    Schließlich und endlich haben wir den Antrag zur Entsorgung. Sie wissen, daß das Gutachten gerade vorliegt. Es wird im Ausschuß in Kürze behandelt. Es wäre nicht sinnvoll, wenn der Bundestag sozusagen in einer Art Spezialsachkennerschaft zusätzlich und vorher ein solches Votum abgäbe.
    Wir setzen besondere Hoffnung in die Weiterarbeit der Kernenergie-Kommission, und zwar die Hoffnung, daß es eine sachliche Diskussion wird, daß wir weitere Entscheidungshilfen, auch alternative Entscheidungshilfen erhalten. Das wünschen wir uns.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)