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ID0903804700

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 9/38 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 38. Sitzung Bonn, Dienstag, den 26. Mai 1981 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung . . 1967A, 2049 C Absetzung eines Punktes von der Tagesordnung 1967 A Abweichung von den Richtlinien für die Fragestunde 1967 B Begrüßung einer Delegation des Nationalen Volkskongresses der Volksrepublik China 1967 B Begrüßung einer gemeinsamen Delegation von Mitgliedern des italienischen Senats und des italienischen Abgeordnetenhauses 1997 C Begrüßung des Staatspräsidenten von Ghana und seiner Begleitung 2029 C Wiederwahl des Abg. Dr. Czaja und des Herrn Walter Haack zu Mitgliedern des Verwaltungsrats der Lastenausgleichsbank 2076 D Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der CDU/CSU Baustopp, Stationierungsstopp und Abbau der SS-20 — Drucksache 9/291 — Schmidt, Bundeskanzler 1967 D, 2000 D Dr. Kohl CDU/CSU 1972B, 2001 B Brandt SPD 1978 D Möllemann FDP 1983 D Graf Huyn CDU/CSU 1988A Dr. Ehmke SPD 1991 D Dallmeyer CDU/CSU 1997 D Hansen SPD 2001 C Dr. Corterier SPD 2003 B Dr. Jenninger CDU/CSU (zur GO) . . . 2004 C Erklärungen nach § 31 GO Waltemathe SPD 2005 A Conradi SPD 2006 A Voigt (Frankfurt) SPD 2006 C Thüsing SPD 2007 B Kühbacher SPD 2007 C Namentliche Abstimmung 2008 B, C Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuordnung des Betäubungsmittelrechts — Drucksache 9/27 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 9/507 — II Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 38. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 26. Mai 1981 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit (13. Ausschuß) — Drucksachen 9/443, 9/500 (neu) — Marschall SPD 2010C Hartmann CDU/CSU 2012 B Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP 2015 B Gnädinger SPD 2016 D Sauter (Ichenhausen) CDU/CSU 2017 D Engelhard FDP 2020 A Frau Huber, Bundesminister BMJFG . . 2021 B Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem am 29. August 1975 in Genf unterzeichneten Genfer Protokoll zum Haager Abkommen über die internationale Hinterlegung gewerblicher Muster und Modelle — Drucksache 9/234 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 9/426 — 2023 D Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Riesenhuber, Gerstein, Dr. Stavenhagen, Kraus, Engelsberger, Lenzer, Dr.-Ing. Kansy, Dr. Bugl, Dr. Laufs, Pfeifer, Magin und der Fraktion der CDU/CSU Zukünftige Kernenergie-Politik Ausbau der Kernenergie — Drucksache 9/440 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Riesenhuber, Gerstein, Dr. Stavenhagen, Kraus, Engelsberger, Lenzer, Dr.-Ing. Kansy, Dr. Bugl, Dr. Laufs, Pfeifer, Magin und der Fraktion der CDU/CSU Zukünftige Kernenergie-Politik Entsorgung — Drucksache 9/441 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Riesenhuber, Gerstein, Dr. Stavenhagen, Kraus, Engelsberger, Lenzer, Dr.-Ing. Kansy, Dr. Bugl, Dr. Laufs, Pfeifer, Magin und der Fraktion der CDU/CSU Zukünftige Kernenergie-Politik Fortgeschrittene Reaktorlinien — Drucksache 9/442 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktionen der SPD und FDP Enquete-Kommission „Zukünftige Kernenergie-Politik" — Drucksache 9/504 — Dr. Riesenhuber CDU/CSU 2024 B Schäfer (Offenburg) SPD 2029 A Dr.-Ing. Laermann FDP 2035A Dr. Stavenhagen CDU/CSU 2038 B Reuschenbach SPD 2040 B Wolfgramm (Göttingen) FDP 2043 D Kraus CDU/CSU 2045 B Stockleben SPD 2048 B Zywietz FDP 2049 D Dr. Bugl CDU/CSU 2051 C Dr. Steger SPD 2053 C Namentliche Abstimmung 2054 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit zu dem Antrag der Fraktionen der SPD und FDP Enquete-Kommission „Jugendprotest im demokratischen Staat" — Drucksachen 9/310, 9/411 — 2056 C Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Sozialversicherung der selbständigen Künstler und Publizisten (Künstlersozialversicherungsgesetz) — Drucksache 9/26 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 9/508 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 9/429 — Lutz SPD 2056 D Bahner CDU/CSU 2058 D Cronenberg FDP 2060 A Dr. Ehrenberg, Bundesminister BMA . . .2061D Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 38. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 26. Mai 1981 III Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Anpassung der Renten der gesetzlichen Rentenversicherung im Jahr 1982 — Drucksache 9/458 — in Verbindung mit Beratung des Berichts der Bundesregierung über die gesetzlichen Rentenversicherungen, insbesondere über deren Finanzlage in den künftigen 15 Kalenderjahren (Rentenanpassungsbericht 1981) sowie des Gutachtens des Sozialbeirats zu den Anpassungen der Renten aus der gesetzlichen Rentenversicherung zum 1. Januar 1982 sowie zu den Vorausberechnungen der Bundesregierung über die Entwicklung der Finanzlage der Rentenversicherung bis 1995 — Drucksache 9/290 — Dr. Ehrenberg, Bundesminister BMA . . 2063 B Franke CDU/CSU 2065 C Glombig SPD 2070 C Schmidt (Kempten) FDP 2073 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes vom 6. März 1980 — Drucksache 9/427 — 2075 C Beratung der Sammelübersicht 11 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 9/399 — 2075 C Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 15 02 Titelgruppe 07 (Leistungen nach dem Bundeskindergeldgesetz) — Drucksachen 9/219, 9/413 — 2075 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Kommission an den Rat über das Informationsnetz landwirtschaftlicher Buchführungen INLB Vorschlag einer Verordnung des Rates zur Änderung der Verordnung Nr. 79/65/EWG zur Bildung eines Informationsnetzes landwirtschaftlicher Buchführungen über die Einkommenslage und die betriebswirtschaftlichen Verhältnisse landwirtschaftlicher Betriebe in der EWG Erklärung der Kommission, die wahrscheinlich in die Niederschrift über die Ratstagung aufgenommen wird, auf der der Entwurf einer Verordnung zur Änderung der Verordnung Nr. 79/65/EWG erlassen wird — Drucksachen 9/108 Nr. 22, 9/372 — . . .2076A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Richtlinie des Rates zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über den Einbau, die Position, die Funktionsweise und die Kennzeichnung der Betätigungs-, Kontroll- und Anzeigeeinrichtungen von land- oder forstwirtschaftlichen Zugmaschinen auf Rädern — Drucksachen 9/158 Nr. 11, 9/369 — . . . 2076A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschläge für Verordnungen (EWG) des Rates — zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2727/75 über die gemeinsame Marktorganisation für Getreide, der Verordnung (EWG) Nr. 3330/74 über die gemeinsame Marktorganisation für Zucker und der Verordnung (EWG) Nr. 950/68 über den Gemeinsamen Zolltarif — zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2742/75 über die Erstattungen bei der Erzeugung für Getreide und Reis — zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2744/75 über die Regelung für die Einfuhr und Ausfuhr von Getreide- und Reisverarbeitungserzeugnissen — Drucksachen 9/127 Nr. 15, 9/403 — . . . 2076 B Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD Wahl der Mitglieder des Rundfunkrates der Anstalt des öffentlichen Rechts „Deutsche Welle" — Drucksache 9/510 — 2076 C Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP IV Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 38. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 26. Mai 1981 Wahl der Mitglieder des Rundfunkrates der Anstalt des öffentlichen Rechts „Deutschlandfunk" — Drucksache 9/511 — 2076 C Nächste Sitzung 2077 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 2078* A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 2078* B Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 38. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 26. Mai 1981 1967 38. Sitzung Bonn, den 26. Mai 1981 Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung 35. Sitzung, Seite 1807 B: In der vorletzten Zeile ist statt „Waffenvernichtungswaffen" zu lesen: „Massenvernichtungs-Waffen". Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 27. 5. Dr. Bardens * 26. 5. Büchner (Speyer) * 27. 5. Frau Dr. Däubler-Gmelin 27. 5. Ertl 26. 5. Frau Dr. Hamm-Brücher 26. 5. Dr. Hubrig 26. 5. Kiep 26. 5. Kleinert 26. 5. Korber 27. 5. Dr. Lenz (Bergstraße) 27. 5. Dr. Müller * 27. 5. Frau Noth 27. 5. Frau Pack * 27. 5. Frau Roitzsch 27. 5. Sauer (Salzgitter) ** 27. 5. Frau Schlei 27. 5. Schulte (Unna) * 27. 5. Dr. von Weizsäcker 27. 5. Dr. Zimmermann 26. 5. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des Vermittlungsausschusses hat mit Schreiben vom 20. Mai 1981 mitgeteilt, daß der Anlagen zum Stenographischen Bericht Vermittlungsausschuß in seiner Sitzung am 20. Mai 1981 das Zwanzigste Strafrechtsänderungsgesetz (20. StrÄndG) bestätigt hat. Sein Schreiben ist als Drucksache 9/456 verteilt. Die in Drucksache 9/405 unter Nummer 3 aufgeführte EG-Vorlage Vorschlag einer Entscheidung des Rates über ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der Normen und technischen Vorschriften wird als Drucksache 9/459 verteilt. Der Vorsitzende des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit hat mit Schreiben vom 12. Mai 1981 mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen hat: Vorschlag einer Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 78/631/EWG zur Angleichung der Rechtsvorschriften für die Einstufung, Verpackung und Kennzeichnung gefährlicher Zubereitungen (Schädlingsbekämpfung) - Drucksache 9/158 Nr. 22 - Vorschlag einer Richtlinie des Rates zur dritten Änderung der Richtlinie 76/768/EWG zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über kosmetische Mittel - Drucksache 9/184 Nr. 18 -
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Rudolf Schöfberger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Kollege Dallmeyer, wie beurteilen Sie den Ausspruch des amerikanischen Außenministers Haig, es gebe etwas Wichtigeres als den Frieden und etwas Schlimmeres als den Krieg?

    (Zuruf des Abgeordneten Dr. Marx [CDU/ CSU])

    Meinen Sie nicht auch, daß der amerikanische Außenminister, wenn er so handelt, wie er denkt, eine akute Gefahr für den Weltfrieden ist!

    (Lebhafte Zurufe von der CDU/CSU)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Meine Damen und Herren, ich bitte, doch wieder Platz zu nehmen. Hier hat im Augenblick der Redner das Wort. Bitte schön, Herr Dallmeyer, fahren Sie in Ihrer Rede fort.

(Anhaltende Zurufe von der CDU/CSU)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Harm Dallmeyer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich glaube, daß sich Herr Schöfberger einmal mit dem deutschen Bundeskanzler unterhalten sollte. Der sollte ihm einmal nach seinem Amerikabesuch erläutern, wie groß die Übereinstimmung zwischen der Bundesrepublik und den Vereinigten Staaten ist. Sie sollten nicht immer den Versuch unternehmen, dieses in Widerrede zu stellen. Das macht nämlich die Verunsicherung aus, mit der wir es heute zu tun haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Lassen Sie mich noch einmal auf diese Verunsicherung zu sprechen kommen, weil mich das wirklich bedrückt. Die Voraussetzung oder die Vorbedingung für den Doppelbeschluß war die zunehmende Rüstung der Sowjetunion im Mittelstreckenbereich. Der Bundeskanzler selbst hat in der hier mehrfach schon genannten Rede von 1977 vor dem Londoner Institut von der sogenannten Grauzonenproblematik gesprochen. Er hat ja im Grunde sehr frühzeitig angefangen, die Gefährlichkeit der Disparität zu beschreiben und zu sagen, daß sich hier ein Ungleichgewicht ergibt, das eines Tages — und diese Tage sind erreicht — gefährliche Dimensionen annimmt. Er hat das j a auch nicht ohne Begründung getan.
    Es wäre vielleicht ganz gut, Herr Bundeskanzler, wenn Sie daran dächten, eine Neuauflage Ihres



    Dallmeyer
    Buches „Strategie des Gleichgewichts" an Ihre eigenen Parteifreunde zu verteilen, damit sie noch einmal nachlesen, was eigentlich der Grund für die Nachrüstung ist, was eigentlich die Bedingung ist, unter der unser Frieden hier heute herrscht.
    Herr Kollege Ehmke, Sie sagten: „Nehmen Sie die Angst der Bürger ernst." Die nehmen wir ernst. Sie sagten: „Nehmen Sie die Diskussion um Abrüstung und Frieden ernst." Die nehmen wir ernst. Aber wir wünschen uns, daß nun endlich einmal auch ganz besonders von Ihrem Parteivorsitzenden Herrn Brandt deutlich gemacht wird, daß der Grund für die Diskussion um den Doppelbeschluß eindeutig bei der Sowjetunion zu suchen ist, und zwar durch die Rüstung in diesem sogenannten Grauzonenbereich. Davor haben wir auch Angst.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wer wollte denn bestreiten, daß das angstauslösend ist? Das erklärt auch den Antrag der Union der SS- 20.
    Es gab doch auch eine Initiative aus diesem Haus, meine Damen und Herren. Jetzt komme ich noch einmal auf die taktischen Mätzchen. Der Kollege Würzbach hat ein halbes Jahr vor den Beratungen und vor dem Beschluß vom 12. Dezember, zu Ostern 1979, eine Initiative mit der Aufforderung an die Sowjetunion gestartet, doch die Rüstung im SS-20-Bereich zu unterlassen. Viele Kollegen haben sich dem damals angeschlossen, die Sozialdemokraten nicht. Sie haben damals gesagt, man müsse diese Dinge einer höheren Ebene überlassen, das könne man nicht auf eine solche Initiative gründen. Hätten Sie doch damals in breiter Form die Initiative unterstützt! Dann wäre unter Umständen der Doppelbeschluß gar nicht mehr notwendig gewesen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Lachen bei der SPD)

    Ich sage noch einmal, daß der Ausgangspunkt für die gesamte Problematik die aggressive Rüstungspolitik der Sowjetunion ist. Sie kann heute schon fast mit ironischer Gelassenheit auf den nächsten SPD-Parteitag blicken und damit die Hoffnung verbinden, daß möglicherweise dort, nicht am internationalen Verhandlungstisch, die Sicherheitspolitik der Bundesrepublik und die Möglichkeit der flexiblen Reaktionen zu Fall gebracht werden.
    Meine Damen und Herren von der SPD, ich fordere Sie auf, den Bundeskanzler in dieser Frage, in der wir doch wirklich eine breite Übereinstimmung haben, künftig zu unterstützen und ihm nicht immer wieder draußen im Lande ein Bein zu stellen und mit antiamerikanischen Äußerungen unserer Politik zu erschweren.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich finde es auch bedauerlich, meine Damen und Herren — auch das sage ich jezt ganz besonders aus meiner Situation als jemand, der diesem Hohen Hause erst sehr kurze Zeit angehört —, daß, nachdem die Unionsfraktion zwei Anträge vorgelegt hat, die nach dem Bekunden hier heute morgen eigentlich gar nicht strittig sind, in diesem Verfahren, das ich vorhin schon einmal beschrieben habe, ein Eilantrag — so möchte ich ihn einmal bezeichnen — von der Koalition formuliert und dann mühselig noch zeitgerecht zur Debatte eingebracht wird, mit dem erreicht werden soll, daß die Union so dargestellt wird, als sei sie nicht für die wesentlichen Inhalte dieses Antrags.

    (Dr. Ehmke [SPD]: Sie können doch zustimmen!)

    — Herr Ehmke, Sie haben doch gerade durch taktische Formulierungen erreicht, daß es der Union unmöglich ist, diesen Antrag zu unterstützen,

    (Dr. Ehmke [SPD]: Warum denn?) und das haben Sie gewollt.

    Meine Damen und Herren von der FDP, der Außenminister hatte schon angekündigt, daß er den Unionsanträgen zustimmen wolle,

    (Kühbacher [SPD]: Das war eine klebrige Umarmung!)

    und dann plötzlich hat er sich eines anderen besonnen. Es fand ein gemeinsames Mittagessen von Herrn Brandt und Herrn Genscher statt, und plötzlich gab es einen eigenen Antrag der SPD/FDP. Das mutet außerordentlich taktisch und merkwürdig an; lassen Sie mich das in aller Deutlichkeit sagen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, ich komme zum Schluß. Ausgangspunkt unserer Debatte sind der Doppelbeschluß der NATO und die Anträge, die hier heute vorliegen. Ich habe nach den bisherigen Debattenbeiträgen — man weiß nicht, was für welche noch kommen — festgestellt, daß es hier im Hause eine breite Übereinstimmung gibt. Es wäre für die Öffentlichkeit von großer Bedeutung, wenn wir dies in den wesentlichen Teilen auch zum Ausdruck bringen könnten. Die Anträge der Union zur Nachrüstung und zum Baustopp der SS-20 liegen auf dem Tisch. Ich vermag nicht einzusehen, warum man ihnen nicht zustimmen sollte. — Herzlichen Dank.

    (Anhaltender Beifall bei der CDU/CSU)