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ID0903505400

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    Plenarprotokoll 9/35 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 35. Sitzung Bonn, Freitag, den 8. Mai 1981 Inhalt: Beratung des Antrags der Fraktion der CDU/CSU Vorschläge zur kontrollierten Abrüstung der biologischen, chemischen und atomaren Waffen — Drucksache 9/200 — Dr. Mertes (Gerolstein) CDU/CSU . . . 1807 B Voigt (Frankfurt) SPD 1810C Jung (Kandel) FDP 1813A Graf Huyn CDU/CSU 1814A Männing SPD 1816 D Frau Dr. Hamm-Brücher, Staatsminister AA 1819A Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Köhler (Wolfsburg), Pieroth, Dr. Pinger, Frau Fischer, Herkenrath, • Höffkes, Dr. Hornhues, Dr. Hüsch, Dr. Kunz (Weiden), Lamers, Dr. Möller, Dr. Müller, Dr. Pohlmeier, Repnik, Schmöle, Schröder (Lüneburg), Dr. Jenninger und der Fraktion der CDU/ CSU Hilfsmaßnahmen für die am wenigsten entwickelten Länder (least developed countries) — Drucksache 9/284 — Frau Fischer CDU/CSU 1819 D Dr. Holtz SPD 1821 D Dr. Rumpf FDP 1824 B Offergeld, Bundesminister BMZ 1826 C Dr. Pinger CDU/CSU 1829A Bindig SPD 1831A Dr. Vohrer FDP 1833 B Nächste Sitzung 1835 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 1837* A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 1837* B II Anlage 3 Einrichtung einer bundeswehreigenen Rundfunksendung MdlAnfr 85 30.04.81 Drs 09/381 Würtz SPD SchrAntw PStSekr Dr. Penner BMVg . . 1837* D Anlage 4 Bezeichnung der Biwakplätze auf dem Truppenübungsplatz Bergen-Hohn mit Namen ehemaliger deutscher Städte im heutigen Polen MdlAnfr 86, 87 30.04.81 Drs 09/381 Merker FDP SchrAntw PStSekr Dr. Penner BMVg . . 1838*A II Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 35. Sitzung. Bonn, Freitag, den 8. Mai 1981 Anlage 5 Finanzierungslücke bei der Bundeswehr wegen der gestiegenen Treibstoffkosten MdlAnfr 88 30.04.81 Drs 09/381 Engelsberger CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Penner BMVg . . 1838* B Anlage 6 Versorgung der fliegenden Verbände der Luftwaffe und der mechanisierten Teile des Heeres mit den notwendigen Mengen an Treibstoff MdlAnfr 89 30.04.81 Drs 09/381 Biehle CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Penner BMVg . . 1838* D Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 35. Sitzung. Bonn, Freitag, den 8. Mai 1981 1807 35. Sitzung Bonn, den 8. Mai 1981 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. van Aerssen * 8. 5. Bahner 8. 5. Brandt * 8. 5. Büchler (Hof) 8. 5. Dr. Dollinger 8. 5. Feinendegen 8. 5. Frau Fromm 8. 5. Funke 8. 5. Dr. Geißler 8. 5. Frau Hoffmann (Soltau) 8. 5. Keller 8. 5. Kittelmann 8. 5. Kohl 8. 5. Korber 8. 5. Dr. Kreile 8. 5. Kunz (Berlin) 8. 5. Lampersbach 8. 5. Lorenz 8. 5. Frau Luuk 8. 5. Dr. Meyer zu Bentrup 8. 5. Michels 8. 5. Müller (Bayreuth) 8. 5. Müller (Wadern) 8. 5. Neuhaus 8. 5. Frau Noth 8. 5. Pieroth 8. 5. Dr. Schachtschabel 8. 5. Dr. Schäuble 8. 5. Schirmer 8. 5. Frau Schlei 8. 5. Schröer (Mülheim) 8. 5. Schulze (Berlin) 8. 5. Dr. Schwarz-Schilling 8. 5. Spilker 8. 5. Dr. Steger 8. 5. Dr. Warnke 8. 5. Weiß 8. 5. Dr. von Weizsäcker 8. 5. Dr. Wieczorek 8. 5. Frau Will-Feld 8. 5. Wimmer (Neuss) 8. 5. Dr. Zumpfort 8. 5. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments Anlage 2 Amtliche Mitteilung ohne Verlesung Der Präsident des Deutschen Bundestages hat gemäß § 80 Abs. 3 der Geschäftsordnung nach Vereinbarung im Ältestenrat die nachstehenden Vorlagen überwiesen: Vierter Bericht der Bundesregierung über die Tätigkeit des Rückstellungsfonds nach dem Altölgesetz, insbesondere über die Möglichkeiten Anlagen zum Stenographischen Bericht einer Ermäßigung der laufenden Zuschüsse und der Ausgleichsabgabe - Drucksache 9/288 - zuständig: Ausschuß für Wirtschaft (federführend) Innenausschuß Haushaltsausschuß Halbjahresbericht der Bundesregierung über die Tätigkeit des Europarats und der Westeuropäischen Union für die Zeit vom 1. Oktober 1980 bis 31. März 1981 - Drucksache 9/322 - zuständig: Auswärtiger Ausschuß Zusammenstellung der über- und außerplanmäßigen Ausgaben im 4. Vierteljahr des Haushaltsjahres 1980 - Drucksache 9/348 - zuständig: Haushaltsausschuß Entschließung des Europäischen Parlaments zur Militärjunta in der Türkei - Drucksache 9/367 - zuständig: Auswärtiger Ausschuß Entschließung des Europäischen Parlaments zu den Eigenmitteln der Gemeinschaft - Drucksache 9/368 - zuständig: Haushaltsausschuß (federführend) Auswärtiger Ausschuß Finanzausschuß Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Penner auf die Frage des Abgeordneten Würtz (SPD) (Drucksache 9/381 Frage 85): Wie beurteilt die Bundesregierung den immer wieder von Wehrpflichtigen geäußerten Wunsch nach einer bundeswehreigenen Rundfunksendung (analog BFN und AFN) im Rahmen des öffentlich-rechtlichen Systems? Die Bundeswehr hat keine Erkenntnisse, daß die Wehrpflichtigen eine bundeswehreigene Rundfunksendung wünschen. Im übrigen wären der Verwirklichung eines solchen Wunsches durch das geltende Recht auch Grenzen gesetzt, denn die Rundfunkhoheit liegt bei den Bundesländern und ist durch die Rundfunkgesetze (Staatsverträge) geregelt. Die Deutsche Welle und der Deutschlandfunk bilden die einzigen Ausnahmen. Eine bundeswehreigene Rundfunkanstalt wäre ohne eine Gesetzesänderung schwerlich zu realisieren. Auch freie Funkfrequenzen ständen kaum zur Verfügung. Die angesprochenen Rundfunksender AFN/BFN der Amerikaner und Briten 1838* Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 35. Sitzung. Bonn, Freitag, den 8. Mai 1981 senden für ihre Soldaten im Ausland, die ausgeschlossen sind von ihren heimischen Informationsquellen. In den Vereinigten Staaten und Großbritannien selbst gibt es diese Programme nicht. Den Soldaten der Bundeswehr stehen, wie jedem anderen Staatsbürger der Bundesrepublik Deutschland, die Programmangebote der öffentlich-rechtlichen Anstalten zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es im Rahmen der Truppeninformation die Publikationen „bw-aktuell", „Information für die Truppe", die Schriftenreihe „Innere Führung" und die „Bundeswehr-Filmschau". Für ihre Soldaten im Ausland bietet die Bundeswehr pro Woche das einstündige Informationsangebot „info german". Daneben können sich die Soldaten und ihre Angehörigen der Auslandsprogramme der Deutschen Welle bedienen. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Penner auf die Fragen des Abgeordneten Merker (FDP) (Drucksache 9/381 Fragen 86 und 87): Warum tragen die Biwakplätze auf dem Truppenübungsplatz Bergen-Hohn (soweit ich feststellen konnte, ausschließlich) Namen von früheren deutschen Städten, die heute in Polen liegen? Zeugt das nach Auffassung der Bundesregierung von besonderem Taktgefühl, wenn deutsche Soldaten ihr Lager aufschlagen in einem Biwak mit Namen wie „Breslau, Kolberg, Allenstein"? Die Biwakplätze auf dem Truppenübungsplatz Bergen-Hohne, die zur feldmäßigen Unterbringung der übenden Truppe angelegt worden sind, wurden im Jahre 1958 mit Namen von Städten in den ehemaligen deutschen Ostgebieten benannt. Diese Art der Benennung ist auch bei Straßennamen im kommunalen Bereich üblich. Konkrete Gründe für diese Benennung lassen sich heute nicht mehr feststellen. Es ist anzunehmen, daß die Benennung seinerzeit zum Ziel hatte, die Erinnerung an Städte in den ehemaligen deutschen Ostgebieten wachzuhalten. Heute sind die Namen der Biwakplätze allen, die auf dem Truppenübungsplatz Bergen-Hohne ausgebildet werden, feste Begriffe. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Penner auf die Frage des Abgeordneten Engelsberger (CDU/CSU) (Drucksache 9/381 Frage 88): Treffen Meldungen zu, daß der Bundeswehr wegen der gestiegenen Treibstoffkosten Mittel in Höhe von einigen 100 Millionen DM fehlen, und welche Möglichkeiten sieht gegebenenfalls die Bundesregierung, diese unsere Sicherheit bedrohende Finanzierungslücke zu schließen? Es trifft zu, daß Preissteigerungen für Betriebsstoffe erhebliche Mehrkosten verursachen. Diese Mehrkosten bedrohen allerdings die Sicherheit nicht. Für den im Entwurf des Haushaltsplanes 1981 zugrundegelegten Bedarf an Kraftstoff sowie Schmier- und Betriebshilfsstoffen werden statt 730 Millionen DM nach dem Preisstand vom 1. April 1981 845 Millionen DM benötigt. Darüber hinaus sind wegen der Mineralölsteuererhöhung 40 Millionen DM für die Nachversteuerung von Bodenbetriebsstoffbeständen aufzuwenden. Um die von der NATO geforderte durchschnittliche Mindestflugstundenzahl von 180 Stunden pro Flugzeugbesatzung im Jahr einhalten zu können, sind darüber hinaus 54 Millionen DM zur Beschaffung von Flugkraftstoff erforderlich. Damit ergibt sich nach dem Preisstand vom 1. April 1981 insgesamt ein Mehrbedarf von 209 Millionen DM. Die Bundesregierung untersucht zur Zeit, wie dieser Mehrbedarf gedeckt werden kann. Die Untersuchung steht vor dem Abschluß. Die parlamentarischen Gremien werden in Kürze unterrichtet. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Penner auf die Frage des Abgeordneten Biehle (CDU/CSU) (Drucksache 9/381 Frage 89): Durch welche konkreten Maßnahmen wird die Bundesregierung sicherstellen, daß den fliegenden Verbänden der Luftwaffe, deren Flugbetrieb schon jetzt eingeschränkt ist, und auch den mechanisierten Teilen des Heeres wieder die für die Ausbildung und Übungen notwendigen Mengen an Treibstoff zugeführt werden, damit zukünftig die Funktionsfähigkeit der Bundeswehr wegen Treibstoffmangels aus fiskalischen Gründen nicht in Frage gestellt wird? Die Bundesregierung untersucht zur Zeit, wie trotz der Preissteigerungen für Mineralöl der Bedarf der Bundeswehr an Kraftstoff sowie Schmier- und Betriebshilfsstoffen finanziert werden kann. Die Untersuchung steht vor dem Abschluß. Die Bundesregierung wird die parlamentarischen Gremien in Kürze unterrichten. Gegenwärtig ergibt sich über den Ansatz im Entwurf des Haushaltsplans 1981 hinaus nach dem Preisstand vom 1. April 1981 ein weiterer Finanzbedarf von 209 Millionen DM. Dieser setzt sich zusammen aus erhöhten Betriebsstoffkosten von 115 Millionen DM, 40 Millionen DM, die auf die Erhöhung der Mineralölsteuer zurückzuführen sind, und 54 Millionen DM für die Beschaffung von Flugkraftstoff. Die Beschaffung ist erforderlich, um die von der NATO geforderte Mindestflugstundenzahl einhalten zu können.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Rudolf Bindig


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Sie haben in Ihrem Antrag in der Tat nicht unterschieden zwischen Engpaßproblemen bei Kleinprojekten und Engpaßproblemen als Grundlage entwicklungsstrategischer und entwicklungskonzeptioneller Überlegungen.
    Eine Überlegung, die jetzt im Zusammenhang mit den LLDCs immer wieder auftaucht — die Frage, wie es gelingen kann, durch Zusammenarbeit zwi-



    Bindig
    schen den Geberorganisationen bei uns und einer Vielzahl von kleinen Trägern wirklich praktische Arbeit zu leisten —, wird demnächst auch auf der LLDCs-Konferenz in Paris noch näher zu behandeln sein. Ich finde es besonders interessant, daß der Versuch unternommen wird, auf dieser Konferenz auch die kleinen Träger, die privaten Träger, sowohl von uns als auch aus den Ländern der Dritten Welt mit zu dieser Konferenz zu bringen, damit sie die Gelegenheit haben, dort ihre Bedürfnisse einmal vorzutragen, und damit es dort nicht so ist, daß, wie es bei internationalen Konferenzen oft der Fall ist, die Experten aus den Industrieländern mit den Experten und Regierungsvertretern aus den Entwicklungsländern zusammen beraten. Wir wissen j a, daß die Führungseliten in den Entwicklungsländern oft auch die Brückenköpfe unseres Denkens und unserer Vorstellungen sind. Ich möchte deshalb den Vorschlag oder die Anregung geben, daß wir uns zur Vorbereitung dieser Konferenz im Ausschuß sehr intensiv darüber unterhalten, welche Impulse nach dort gegeben werden können, damit auch wirklich ein qualitativer Beitrag für das zu erarbeitende Aktionsprogramm für die am wenigsten entwickelten Länder zustande kommen kann.
    Wir werden uns mit Ihrem Antrag im Ausschuß noch weiter beschäftigen müssen. Ich befürchte nur, daß wir den Antrag auch im Ausschuß noch weiter zerpflücken müssen, weil ich wenig wirklich neue Ideen oder Ansätze gefunden habe, die einen Beitrag dazu erbringen könnten, den schwierigen Weg fortzusetzen, etwas für die ärmsten Länder und die am stärksten und von größter Armut betroffene Bevölkerung zu tun.

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Dr. Hüsch [CDU/CSU]: Sie lesen dann aber unseren Antrag vorher einmal durch!)



Rede von Heinrich Windelen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort hat der Abgeordnete Vohrer.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Manfred Vohrer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Damen! Meine Herren! Die Debatte zeigt — hierin sind sich alle drei Fraktionen dieses Hohen Hauses einig —, daß die Bilanz der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung der ärmsten Länder dieser Welt alles andere als positiv ist. Bei der Analyse dieses Ergebnisses halte ich vier Punkte für hervorhebenswert.
    Erstens. Die Güteraustauschrelation — oder die Terms of trade — zwischen den Industrieländern, die Industriegüter liefern, und den Enwicklungsländern, vorwiegend als Rohstofflieferanten, hat sich zu Lasten der Entwicklungsländer verschlechtert.
    Zweitens. Die dramatischen Ölpreissteigerungen in den vergangenen Jahren haben das Entwicklungshilfevolumen der Industrieländer zwischenzeitlich überstiegen. Es ist an der Zeit, hier Vorschläge zu machen, wie diese beiden für die Entwicklungsländer unerwünschten Phänomene so gut wie möglich beseitigt werden können.
    Drittens. Die Vorschläge zur neuen Weltwirtschaftsordnung und hier insbesondere das integrierte Rohstoffprogramm mit dem gemeinsamen Fonds bringen nicht den ausreichenden Beitrag, um den ärmsten Ländern in der Weise zu helfen, wie sie es benötigen.
    Viertens. Private Investitionen, die vorwiegend in Schwellenländer gehen und die vorwiegend im industriellen und städtischen Bereich ihren Niederschlag finden, sind für die ärmsten Länder kein wichtiger Entwicklungsbeitrag. Deshalb wird die öffentliche Entwicklungshilfe auch in der Zukunft einen entscheidenden Beitrag leisten müssen. Hier wurden gerade in den letzten Jahren einige wichtige Fortschritte gemacht. Ich erinnere an den Schuldenerlaß, der die Zahlungsbilanzsituation einiger Länder verbessern konnte. Ich erinnere aber auch an den Beitrag des Lomé-Abkommens, der immerhin 21 der 30 ärmsten Länder zugute kommt.
    Die entwicklungspolitischen Grundlinien der Bundesregierung, die im vergangenen Jahr verabschiedet wurden, tragen dieser unerfreulichen Entwicklung Rechnung und setzen deshalb auch einen Schwerpunkt im Bereich der ärmsten Länder. Das Hearing hat diese Konzeption übrigens weitgehend bestätigt, und insofern finde ich, daß die von Ihnen geforderte Konzentration der Mittel für diese Länder schon zu einem guten Teil erfüllt ist.
    Frau Fischer, Sie haben hier Zahlen über die Abflüsse genannt. Herr Köhler, Sie sagten, daß die Leute von den Zusagen nicht leben könnten; aber die Zusagen sind Ausdruck des politischen Willens, und die Zusagen müssen deshalb, wenn Sie hier unsere Absichten diskutieren wollen, auch ganz vorrangig in der Diskussion behandelt werden.

    (Dr. Köhler [Wolfsburg] [CDU/CSU]: Der Antrag ist der Versuch, den Willen in die Tat umzusetzen!)

    Beim Blick in die Rahmenplanung 1981 läßt sich feststellen, daß 1978 21 % der Mittel der finanziellen Zusammenarbeit und 31 % der Mittel der technischen Zusammenarbeit in die ärmsten Länder flossen, und dieser Prozentsatz ist für 1981 auf 31 % bei der finanziellen Zusammenarbeit und auf 40 % bei der technischen Zusammenarbeit angehoben worden.
    Frau Fischer, wenn Sie die Zahl der Abflüsse hier zitieren, dann wäre es natürlich sehr freundlich, selbst wenn es nicht in Ihre Argumentationskette paßt, wenn Sie Ihre Zahlen nicht im Jahre 1979 beenden würden, wo Sie nämlich nur auf 22,7 % kommen, sondern auch die aktuelle und vorhandene Zahl von 1980 mit in die Debatte einführen würden, wo wir nämlich 26,2 % der Mittel erreichen, und dies für einen Anteil von 12 % der Bevölkerung in der Dritten Welt. Ich glaube, das sind immerhin gewisse Indikatoren für eine Konzentration.