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ID0903101700

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    Vokabeln: 8
    1. Das: 1
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    6. Abgeordnete: 1
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    8. Ehmke.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 9/31 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 31. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 9. April 1981 Inhalt: Bericht zur Lage der Nation in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Lorenz, Baron von Wrangel, Jäger (Wangen), Graf Huyn, Sauer (Salzgitter), Böhm (Melsungen), Lintner, Werner, Frau Roitzsch, Lowack, Diepgen, Schwarz, Würzbach, von der Heydt Freiherr von Massenbach, Niegel und der Fraktion der CDU/ CSU Politische Häftlinge in den Haftanstalten der DDR — Drucksache 9/198 — Schmidt, Bundeskanzler 1541 B Dr. Zimmermann CDU/CSU 1549 B Dr. Vogel, Regierender Bürgermeister von Berlin 1555C Ronneburger FDP 1562 C Dr. von Weizsäcker CDU/CSU 1566 D Franke, Bundesminister BMB 1573 C Dr. Barzel CDU/CSU 1578 B Hoppe FDP 1586 A Dr. Ehmke SPD 1588 D Lorenz CDU/CSU 1593A Junghans SPD 1597 B Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Zweiten Gesetzes zur Beschleunigung des Asyslverfahrens — Drucksache 9/221 — Frau Leithäuser, Senator der Freien und Hansestadt Hamburg 1600 B Dr. Bötsch CDU/CSU 1602 D Dr. Schöfberger SPD 1604 D Dr. Wendig FDP 1607 A Dr. de With, Parl. Staatssekretär BMJ . . 1609 C Beratung des Antrags der Fraktionen der SPD und FDP Ächtung der Todesstrafe — Drucksache 9/172 — Klein (Dieburg) SPD 1610 B Dr. Mertes (Gerolstein) CDU/CSU . . . 1612 A Bergerowski FDP 1613 B Beratung des Antrags der Abgeordneten Spranger, Dr. Miltner, Dr. Jentsch (Wiesbaden), Dr. Laufs, Dr. George, Neuhaus, Dr. Bötsch, Broll, Biehle, Linsmeier, Regenspurger und der Fraktion der CDU/CSU Prüfung der Notwendigkeit von Gesetzgebungsvorhaben — Drucksache 9/156 — Dr. Miltner CDU/CSU 1615A Dr. Kübler SPD 1616 B Wolfgramm (Göttingen) FDP 1618A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung der Berufsbildung durch Planung und Forschung (Berufsbildungsförderungsgesetz) — Drucksache 9/279 — II Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 31. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 9. April 1981 Engholm, Bundesminister BMBW 1620 A Rossmanith CDU/CSU 1622 B Weinhofer SPD 1624 D Popp FDP 1628 B Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Schulte (Schwäbisch Gmünd), Windelen, Dr. Dollinger, Pfeffermann, Weirich, Neuhaus, Bühler (Bruchsal), Linsmeier, Maaß, Lintner, Dr. Riedl (München), Dr. Schwarz-Schilling, Dr. Köhler (Wolfsburg), Frau Dr. Wilms, Frau Dr. Wisniewski, Dr. Stavenhagen, Niegel, Röhner, Spilker, Dr. Bugl und der Fraktion der CDU/CSU Aufhebung des sogenannten Verkabelungsstopps der Bundesregierung — Drucksache 9/174 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu dem Antrag der Fraktionen der SPD und FDP Enquete-Kommission „Neue Informations- und Kommunikationstechniken" — Drucksachen 9/245, 9/314 — Weirich CDU/CSU 1630 C Paterna SPD 1632 D Dr. Hirsch FDP 1634 D Becker, Parl. Staatssekretär BMP . . . 1635 C Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Europäischen Übereinkommen vom 24. November 1977 über die Zustellung von Schriftstücken in Verwaltungssachen im Ausland und zu dem Europäischen Übereinkommen vom 15. März 1978 über die Erlangung von Auskünften und Beweisen in Verwaltungssachen im Ausland — Drucksache 9/68 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 9/298 — 1636 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ausführung des Europäischen Übereinkommens vom 24. November 1977 über die Zustellung von Schriftstücken in Verwaltungssachen im Ausland und des Europäischen Übereinkommens vom 15. März 1978 über die Erlangung von Auskünften und Beweisen in Verwaltungssachen im Ausland — Drucksache 9/69 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 9/299 — 1636 C Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Wiener Abkommen vom 12. Juni 1973 über den Schutz typographischer Schriftzeichen und ihre internationale Hinterlegung (Schriftzeichengesetz) — Drucksache 9/65 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 9/301 — Dr. Klejdzinski SPD 1636 D Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu der in Genf am 13. Mai 1977 unterzeichneten Fassung des Abkommens von Nizza über die internationale Klassifikation von Waren und Dienstleistungen für die Eintragung von Marken — Drucksache 9/70 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 9/302 — 1637 A Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Tierschutzgesetzes — Drucksache 9/246 — 1637 B Beratung der Sammelübersicht 9 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 9/289 — 1637 B Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers der Finanzen Reichseigenes Grundstück Berlin 52 (Reinickendorf), Ollenhauerstraße 97/99; hier: Verkauf an das Land Berlin — Drucksachen 9/101, 9/261 — 1637 C Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 31. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 9. April 1981 III Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2727/75 über die Gemeinsame Marktorganisation für Getreide — Drucksachen 9/108 Nr. 13, 9/274 — . . .1637 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Richtlinie des Rates über die Durchsetzung von internationalen Normen für die Sicherheit im Seeverkehr und die Verhütung von Meeresverschmutzung in bezug auf den Schiffsverkehr in den Häfen der Gemeinschaft — Drucksachen 9/87, 9/300 — 1637 D Nächste Sitzung 1638 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 1639* A Deutscher Bundestag — 9. Wahlperiode — 31. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 9. April 1981 1541 31. Sitzung Bonn, den 9. April 1981 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. van Aerssen * 9. 4. Dr. Ahrens ** 10. 4. Amrehn 10. 4. Brandt * 9. 4. Burger 10. 4. Dr. Enders ** 9. 4. Francke (Hamburg) 10. 4. Franke 10. 4. Dr. Geißler 10. 4. Gilges 9. 4. Haase (Fürth) 10. 4. Hauser (Krefeld) 10. 4. Herterich 10. 4. Hoffie 10. 4. Dr. Holtz ** 10. 4. Dr. Hubrig 10. 4. Jungmann 10. 4. Kiep 9. 4. Kleinert 10. 4. Korber 10. 4. Dr. Kreile 10. 4. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates *** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Frau Krone-Appuhn 10. 4. Landré 10. 4. Lenzer ** 10. 4. Mahne 10. 4. Matthöfer 10. 4. Meinike (Oberhausen) 10. 4. Dr. Mitzscherling 10. 4. Dr. Müller ** 10. 4. Neuhaus 10. 4. Frau Noth 10. 4. Petersen *** 10. 4. Picard 10. 4. Pieroth 10. 4. Dr. Pohlmeier 9. 4. Schäfer (Mainz) 10. 4. Scheer 10. 4. Frau Schlei 10. 4. Schreiber (Solingen) 10. 4. Schröder (Wilhelminenhof) 10. 4. Schwarz 10. 4. Dr. Schwarz-Schilling 10. 4. Sick 10. 4. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim ** 9. 4. Spilker 10. 4. Frau Dr. Timm 10. 4. Dr. Unland ** 10. 4. Dr. Vohrer ** 10. 4. Dr. von Weizsäcker 10. 4. Wischnewski 10. 4. Baron von Wrangel 10. 4.
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    Rede von Hans-Günter Hoppe


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die von Herrn Kollegen Barzel gebrauchte bittere Vokabel zur Kennzeichnung der Regierungserklärung will ich ihm nicht im Blick auf seine Rede zurückgeben. Doch reizt die Rede, aber ich will mich angesichts unseres Themas hier nicht reizen lassen.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, erlauben Sie mir, daß ich bei diesem Stand der Debatte einige zusammenfassende Bemerkungen aus der Sicht der Freien Demokratischen Partei mache.

    (Reddemann [CDU/CSU]: Welchen Flügels?)

    Das geschieht in der Hoffnung, daß in diesem Hause doch noch so etwas wie ein Konsens in der Lebensfrage der Nation vorhanden ist. Ich bin immer noch davon überzeugt, daß von übereinstimmender Auffassung quer durch alle Parteien mehr vorhanden ist, als es in den Redebeiträgen des Kollegen Barzel und des Kollegen Zimmermann deutlich geworden ist.

    (Beifall bei der FDP)

    Herr Barzel, wer DDR-Positionen wie jene zur Staatsangehörigkeit, Elbgrenze und Salzgitter in die Debatte einführt, der zeigt doch, daß er nur das Show-Geschäft liebt.

    (Beifall bei der FDP und der SPD — Sauer [Salzgitter] [CDU/CSU]: Haben Sie Herrn Ronneburger gemeint?)

    — Herr Sauer, hören Sie gut zu: Die DDR-Führung nennt diese Themen immer nur dann, wenn sie sich selbst für verhandlungsunfähig hält,

    (Sauer [Salzgitter] [CDU/CSU]: Wie Herr Ronneburger auch!)

    weil sie weiß, daß über diese Themen nicht diskutiert wird, denn sie kennt die klare und eindeutige Position der Bundesregierung.

    (Beifall bei der FDP)

    Der Kollege Zimmermann sendet offenbar auf derselben Wellenlänge und für das Kontrastprogramm der Opposition. Für die realen Fortschritte in der Deutschlandpolitik ist der Kollege von Weizsäkker zuständig. Er hat diese Position in Berlin ja auch bitter nötig. Die Bestandsaufnahme, zu der wir uns doch wohl mit einer Verpflichtung nicht gegenüber unseren Parteien, sondern gegenüber der Bevölkerung in beiden deutschen Staaten immer wieder zusammenfinden, muß aber mehr sein, als ein bereitwillig aufgegriffenes Wahlkampfthema. Das gilt auch für Berlin. Dabei wird von mir durchaus nicht verkannt, daß Erfolg oder Mißerfolg der Deutschlandpolitik in Berlin am deutlichsten zu spüren sind. Das war in der Vergangenheit der Fall und das wird auch in der Zukunft so sein.
    Wir sollten auch nicht vergessen, daß 1963 die sozialliberale Koalition mit dem Passierscheinabkommen in Berlin die Tür zur Vertragspolitik aufgestoßen hat,

    (Beifall bei der FDP und bei Abgeordneten der SPD)

    einer Politik, die den Berlinern unbestreitbare Erleichterungen und Verbesserungen gebracht hat. Es wäre aber nicht nur für die Berliner, sondern für alle Deutschen gut, wenn die Vertragspolitik bewahrt und fortgeführt werden könnte. Deshalb ist es dringlich, sich endlich zwischen den Parteien auf Grundsätze für eine gemeinsame nationale Position zu einigen.
    Dabei sollte inzwischen für alle Parteien die Feststellung zum Allgemeingut gehören, daß sich eine erfolgversprechende Deutschlandpolitik nur innerhalb jenes Koordinatensystems bewegen kann, das durch die europäischen und weltpolitischen Fakten vorgegeben ist. Zu den Rahmenbedingungen gehört ebenso die Einbindung der beiden deutschen Staaten in die jeweiligen Bündnisse. Weiterhin haben die Abmachungen Gewicht gewonnen, die in den 70er Jahren zwischen Ost und West zustande gekommen und in den die Blöcke übergreifenden KSZE-Prozeß eingemündet sind. Speziell gilt dies für die vertraglichen Vereinbarungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Staaten des Warschauer Pakts, angefangen bei Moskau, über Warschau und Prag bis hin zu Ost-Berlin
    Entscheidend aber bleibt, daß vor allem die amerikanisch-sowjetischen Beziehungen Spielraum und Entfaltungsmöglichkeiten der deutsch-deutschen Politik bestimmen. Im Klartext: Wir können uns keinen innerdeutschen Sonnenschein erhoffen, wenn zwischen den Machtblöcken oder innerhalb eines Blocks — wie jetzt in Polen — dunkle Wolken aufziehen. Bei Blitz und Donner werden wir im geteilten Deutschland immer zuerst im Regen stehen.

    (Beifall bei der FDP)

    Dennoch gibt es so etwas wie ein besonderes deutsch-deutsches Verhältnis. Diese besondere Lage stand ja auch unübersehbar am Anfang der Deutschlandpolitik der sozialliberalen Koalition. Sie fand in der Politik der kleinen Schritte, im Ringen um Verständigung und Zusammenarbeit ihre allmähliche Bestätigung in der Praxis. Daß dieses besondere deutsch-deutsche Verhältnis existiert, hat erst vor wenigen Wochen der DDR-Staatsratsvorsitzende Erich Honecker selbst anerkannt, als er vor der Ost-Berliner Bezirksdelegiertenkonferenz über die Möglichkeiten und Bedingungen einer „Vereinigung beider deutschen Staaten" nachdachte. Ich will diese Frage in der Sache hier nicht vertiefen, allerdings auch nicht verschweigen, daß wir der Wiedervereinigungsidee unter sozialistischen Vorzeichen bereitwillig und ohne Verlegenheit unser demokratisches Modell als — wie wir meinen — bessere Alternative entgegenstellen.

    (Beifall bei der FDP)

    Aber es ist nicht der doch mehr akademisch anmutende Disput über Formen und Konstruktionen künftiger deutscher Gemeinsamkeiten, der mir in diesem Augenblick besonders aufregend erscheint,



    Hoppe
    sondern es ist vielmehr der erstaunliche Umstand, daß sich Honecker jetzt nach so vielen Jahren des Verschweigens dieser Problematik auf dieses Thema wieder eingelassen hat. Es empfiehlt sich nicht, außergewöhnliche Erwartungen daran zu knüpfen; doch werden immerhin Verbindungsstränge und — wenn man so will — auch Elemente der Kontinuität in der DDR-Politik sichtbar.
    Aus gutem Grund hat, wie mir scheint, der Herr Bundeskanzler die Ausführungen Walter Ulbrichts auf dem IV. SED-Parteitag im Jahre 1954 heute in seiner Regierungserklärung zitiert. Wenn ich dieses Zitat, in dem die Wiederherstellung der Einheit Deutschlands als eine unumstößliche historische Gesetzmäßigkeit bezeichnet wird, noch einmal aufgreife, dann geht es mir nicht darum, Hoffnungen auf deutsch-deutsche Sondertouren zu nähren. Ich meine allerdings, daß mit dieser Erklärung Beziehungen sehr eigener Art, wie sie zwischen den beiden deutschen Staaten tatsächlich bestehen, beschrieben werden, Besonderheiten, die auch nicht durch die gegenüber den Supermächten bestehenden Abhängigkeiten aus der Welt geschafft werden konnten. Allerdings ist der deutsch-deutsche Spielraum nur gradueller Natur. Eine substantiell andere Qualität ist schon deshalb nicht zu erreichen, weil die Breschnew-Doktrin für die DDR enge Grenzen setzt.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, die internationale Lage ist, wie wir ja jeden Tag spüren, derzeit voller Spannungen und Ungewißheiten. Sie ist voller Versuche der Neuorientierung, und sie ist mitten in machtpolitischen Klärungsprozessen. Deshalb muß im Augenblick unser Augenmerk, muß unsere politische Kraft vor allem darauf konzentriert werden, das Erreichte in der Deuschlandpolitik zu bewahren und zu stabilisieren. Konkret heißt das: immer verständigungsbereit, gesprächsbereit und verhandlungsbereit sein. Wir haben uns im Interesse der Menschen mit aller Kraft darum zu bemühen, durch Gespräche mit der DDR-Führung die von ihr einseitig errichteten Hürden allmählich wieder abzubauen. Der erhöhte Zwangsumtausch ist das markanteste Beispiel. Wenn auch die DDR-Führung diesen Anschlag auf den Bereich der menschlichen Kontakte penetrant mit finanzpolitischen Argumenten zu kaschieren versucht, so weiß sie in Wirklichkeit doch sehr genau, daß sie mit dieser Maßnahme politisch überreizt hat. Aber die von uns nicht zu akzeptierende Erschwernis des Besuchsverkehrs erfüllt doch ganz offensichtlich eine Funktion, die sich der rein deutsch-deutschen Behandlung entzieht. Die DDR-Führung wird sich erst dann wieder bewegungsfähig zeigen, wenn die polnischen Erschütterungen abgeklungen sind und die von ihnen ausgehenden Verkrampfungen, Erstarrungen und Abschottungen von ihr nicht mehr als erstes Gebot der Existenzsicherung des Systems betrachtet werden.
    Die Krise in Polen geht an die Wurzeln des Selbstverständnisses und vor allem der Selbstsicherheit der kommunistischen Staaten. Dies objektiv festzustellen heißt nicht, auf eine um sich greifende Destabilisierung zu hoffen. Ein Ausbreiten der Beben
    wäre vielmehr für das vernunftorientierte Reden und Handeln über die deutsch-deutschen Grenzen hinweg auf unabsehbare Zeit störend und würde es behindern, wenn nicht unmöglich machen. Das Erreichte in der Deutschlandpolitik zu stabilisieren heißt deshalb auch, durch kluges Verhalten und ohne den Versuch der inneren Einmischung den Menschen in Polen dabei zu helfen, ihre wirtschaftlichen Probleme und ihre Versorgungsnöte zu lösen.

    (Beifall bei der FDP und bei Abgeordneten der SPD)

    Jedweder Versuch des Hineinredens oder des Hineinregierens verbietet sich vom Westen wie vom Osten.

    (Erneuter Beifall bei der FDP und bei Abgeordneten der SPD)

    Achtung der Souveränität und des Selbstbestimmungsrechts haben sich 35 Staaten Ost- und Westeuropas, die USA und Kanada durch die Unterschrift ihrer Staats- und Regierungschefs unter das Schlußdokument der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa gegenseitig zugesichert, ebenso die Nichteinmischung in innere Angelegenheiten. Wer an dieser Verpflichtung rüttelt, zieht sich als vertrauenswürdiger Gesprächs- und Verhandlungspartner selbst aus dem Verkehr.

    (Beifall bei der FDP und bei Abgeordneten der SPD)

    Meine Damen und Herren, verändert sich die Lage in Polen, verändert sich die Welt. Wir müssen deshalb alles in unseren Kräften Stehende tun, um durch eine den Frieden sichernde Politik die Voraussetzungen für eine Fortentwicklung der deutsch-deutschen Beziehungen zu verbessern. Dazu gehört in erster Linie unser Engagement in der Rüstungskontroll- und Abrüstungspolitik. Nur wenn auf diesem Gebiet in Richtung neuer Gesprächs- und endlich auch einer praktischen Kompromißbereitschaft Bewegung einsetzt, ist ein militärisches Gleichgewicht in Ost und West auf möglichst niedrigem Niveau überhaupt erreichbar.

    (Beifall bei der FDP und bei Abgeordneten der SPD)

    Nur dann entgehen wir einer Eskalation der Spannung und der Konfrontation. Niemand in Europa würde darunter mehr als die Deutschen leiden.

    (Beifall bei der FDP)

    Keine Nation sonst ist deshalb zur Wahrung ihrer Einheit so sehr auf strikt vernunftorientierte Politik wie wir angewiesen. Deutschlandpolitik versteht sich aus der Sicht der Freien Demokraten immer zugleich als Friedens- und Entspannungspolitik, und dies wird für uns eine nie endende Aufgabe sein. Sie muß gerade dann geleistet werden, wenn die Verständigung zwischen Ost und West Gefahr läuft zu versanden oder gar in einen atomaren Rüstungswettlauf umzuschlagen.
    Die Bundesrepublik Deutschland ist gewiß keine Großmacht; sie hat aber durch ihre Politik der Verläßlichkeit und der hohen Leistungsfähigkeit im westlichen Bündnis sowie ihre Dialogbereitschaft



    Hoppe
    und faire Zusammenarbeit mit den Staaten Osteuropas so viel an Gewicht gewonnen, daß sie zur Überwindung der Gesprächsstörungen und der Klimaverschlechterung wirksame Hilfe leisten kann.
    Außenminister Genscher hat in den letzten Tagen und Wochen die konstruktive Politik der Bundesregierung in Washington und Moskau mit Erfolg deutlich gemacht.

    (Beifall bei der FDP)

    Mehr noch, er hat mitgeholfen, einen Klärungsprozeß in Gang zu bringen, der es erleichtern soll, aus dem Stadium der Mutmaßungen und Irritation zwischen Ost und West in eine Phase der konkreten Gespräche über die Herstellung eines militärischen Gleichgewichts zu gelangen.
    Diese Unternehmung war nur möglich — und sie ist überhaupt nur erfolgversprechend —, weil die Position der Regierung Schmidt/Genscher eindeutig und kalkulierbar ist für West und Ost. Das geradlinige Einstehen für den NATO-Doppelbeschluß war und bleibt die Voraussetzung für jeden Versuch, der Überrüstung der Sowjetunion im Bereich der nuklearen Mittelstreckenraketen zu Leibe zu rücken.

    (Beifall bei der FDP und bei Abgeordneten der SPD)

    Wir haben uns auf eine langwierige und mühsame Prozedur gefaßt zu machen. Es ist dies sozusagen eine Jahrhundertaufgabe. Sie wird aber nur zu bewältigen sein, wenn von beiden Seiten viel Vernunft und genauso viel Disziplin in diesen Prozeß eingebracht werden.
    Meine Damen und Herren, mit einem einseitigen Vertrauensvorschuß, wie er dem Gefühlsbereich einiger durchaus wohlmeinender Parteimitglieder und auch engagierter Christen entspringen mag, wäre dabei nichts gewonnen.

    (Zuruf des Abg. Jäger [Wangen] [CDU/ CSU])

    Sehnsüchte und Spekulationen haben in der Politik noch nie als tragende Elemente weitergeführt. Wer politische Verantwortung trägt, muß sein Handeln an den Fakten ausrichten.

    (Beifall bei der FDP — Dr. Kohl [CDU/ CSU]: Das ist wahr!)

    Die derzeit bekannten Fakten lassen nicht den Schluß zu, daß guter Wille und freundliche Appelle an die Sowjetunion allein ausreichen, das dramatische Ungleichgewicht im eurostrategischen Bereich zu beseitigen.

    (Beifall bei der FDP — Zuruf des Abg. Jäger [Wangen] [CDU/CSU])

    Um unserer Sicherheit und unserer Glaubwürdigkeit willen müssen wir weiterhin innerhalb der NATO und von dort aus gegenüber dem Warschauer Pakt die Gleichgewichtigkeit beider Positionen des NATO-Beschlusses vertreten. Ich unterstreiche, daß wir der festen Überzeugung sind, nur auf diesem Wege zu einer Parität im Mittelstreckenbereich und dadurch auch zu einem Abbau von Mißtrauen zwischen den Machtblöcken zu gelangen. Diese Sisyphusarbeit muß geleistet werden. Ohne sie wird sich die Atmosphäre nicht reinigen. Wir müssen aufpassen, daß unsere Freiheit auch auf diesem Feld durch eine mit Waffen verseuchte Atmosphäre, wie sie vom Ostblock erzeugt wurde, keinen Schaden nimmt.

    (Beifall bei der FDP)

    Jeder Schritt, den West und Ost hier vorankommen, wird Anschlußschritte auch zwischen den beiden deutschen Staaten möglich machen. Diese Politik des praktischen Abbaus von Spannungen und rüstungspolitischer Gigantomanie wird die Chance eröffnen, auf dem Felde der wirtschaftlichen Zusammenarbeit und auch der wissenschaftlichen und technologischen Kooperation bislang noch anderweitig gebundene Kräfte zum Nutzen der Menschen frei zu machen und einzusetzen.

    (Beifall bei der FDP)

    Zu dieser Politik der Verständigung, der Verhandlungen und des fairen Interessenausgleichs sind und bleiben um der Bewahrung der Einheit der Nation willen die Deutschen verurteilt. Es gibt kein wichtigeres Ziel, als die Friedensfähigkeit zu erhalten. Wer dieses Ziel aus den Augen verliert, verspielt die Zukunft Europas und die Zukunft der Deutschen.
    Deutschlandpolitik in dieser schwierigen Zeit heißt also: unbedingter Einsatz für die politische Regelung von Konflikten, Wahrnehmung jeder Chance zum Abbau von Mißtrauen, Aufgeschlossenheit für jede Gesprächsmöglichkeit. Sicherung des Friedens und Gewinnung von möglichst viel Freiheit und Verbundenheit für alle Deutschen bleiben die erklärte Aufgabe der sozialliberalen Koalition. Meine sehr verehrten Damen und Herren, unser Arbeitsmotto könnte von jenem großen Deutschen stammen, der in Frankfurt am Main und in Weimar zu Hause war: „Dies ist der Weisheit letzter Schluß, nur der verdient sich Freiheit wie das Leben, der täglich sie erobern muß."
    Nur dann, wenn wir den Frieden erhalten, können wir die Chance bewahren, daß das deutsche Volk in freier Selbstbestimmung seine Einheit wiedererlangt. Dies ist unsere nationale Aufgabe der Gegenwart und der Zukunft.

    (Beifall bei der FDP)



Rede von Richard Wurbs
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Professor Ehmke.

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    Rede von Dr. Horst Ehmke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Bei dieser Diskussion über die Lage der Nation zeigt sich erneut, wie richtig das Wort Gustav Heinemanns war, daß wir ein schwieriges Vaterland haben. Es mag außerhalb der Bundesrepublik oder außerhalb Deutschlands z. B. einiges Erstaunen erregen, daß der Bundeskanzler heute dieses Problem der Nation an Hand von Zitaten aus der Bundesrepublik
    und aus der DDR dargestellt hat. Ich glaube, daß dieses Problem der Nation für uns wie für alle Europäer, lange ein Problem bleiben wird, und ich bin der Meinung, wir sollten es nicht dadurch schwieriger machen, daß wir noch einmal eine doch eher gespenstische Debatte führen.
    Herr Kollege Zimmermann und Herr Kollege Barzel, wie oft wollen wir denn noch das wiederholen,



    Dr. Ehmke
    was über das Thema „Wiedervereinigung" gesagt worden ist? Der erste, der gesagt hat — und ich habe ihn dafür hier vor vielen Jahren gelobt —, daß man nicht von Wiedervereinigung im Sinne der Wiederherstellung des Deutschen Reiches von 1871 reden kann, war Franz Josef Strauß. Davon ist auch nichts zurückzunehmen. Ich komme auch nicht auf die alte Debatte darüber zurück, ob die Adenauer-Politik nun eigentlich der Wiedervereinigung gedient oder umgekehrt die Teilung Deutschlands mit vertieft hat. Es hat doch keinen Zweck — auch dann nicht, wenn man das so formvollendet macht wie Sie, Herr Kollege Barzel —, diese alten Themen ständig zu wiederholen.

    (Zustimmung bei der SPD)

    Die zweite Frage: Gerade dann, wenn man versteht, daß die Zusammengehörigkeit der Nation, die Geschichte, die wir gemeinsam erlitten haben, ein Faktor ist, der über unser Land hinaus in die Zukunft wirkt, spielen, Herr Kollege Barzel, Menschenrechte sicher eine große Rolle. Aber ich sage: Auch diese Diskussion haben wir doch lange hinter uns. Wir haben Ihnen hier oft vorgehalten, daß wir nicht über Menschenrechte uneins sind, sondern daß Sie im Kalten Krieg 20 Jahre lang eine Politik gemacht haben, bei der Sie gegenüber der DDR das Transparent „Menschenrechte" hochgehalten haben, ohne irgend etwas zu ändern. Ich sehe heute, daß Sie seit diesen Debatten keine neuen Argumente hinzubekommen haben.

    (Zustimmung bei der SPD)

    Und die Berufung des Kollegen von Weizsäcker auf Helsinki wäre natürlich sehr viel überzeugender, wenn er sich wenigstens an der Abstimmung darüber beteiligt hätte.

    (Zustimmung bei der SPD)

    Ich glaube, daß beides, die Frage der Nation und die Frage der Menschenrechte, eine große Rolle spielt, aber das ist doch nicht der Gegenstand des Streits — beseitigen Sie doch endlich einmal diese sterilen Barrieren zwischen uns! —, sondern der Streit ging und geht darum, in welcher Form man dies in die Politik in Europa und in einen Prozeß der europäischen Wiederannäherung einbringen kann. Ich denke, bei diesem Thema sollten wir bleiben.
    De Gaulle ist seinerzeit sehr angegriffen worden, als er in bezug auf Westeuropa von einem „Europa der Vaterländer" gesprochen hat. Ich glaube, daß dieses Bild so angreifbar nicht war und daß es zusätzliches Gewicht gewinnt, wenn man unter „Europa" auch Osteuropa einbezieht. Und da gehören zu dieser Geschichte nun einmal ebenso wie der vom Kollegen Zimmermann mit Recht betonte polnische Nationalwille die Schwierigkeiten, die, Herr Zimmermann, die Deutschen mit ihrer Nationsbildung gehabt und über die wir hier auch schon oft gesprochen haben.
    Beide Elemente — die europäische Tradition der Nationen wie die der Menschenrechte — spielen in der Auseinandersetzung mit dem Kommunismus eine große Rolle. Hier ist über verschiedene Formen der Stabilisierung Osteuropas gesprochen worden.
    Es ist meine feste Überzeugung, daß auch die Sowjetunion die Situation in Osteuropa nicht anders stabilisieren kann als durch Reformen. Man kann mit Panzern keine Streiks brechen, geschweige denn die Produktion ankurbeln oder die Versorgung sichern. Man kann durch Panzer auch keine Investitionen ersetzen.
    Die Frage ist, ob wir alle zusammen etwas dazu beitragen können — das wäre dann eigentlich der Testfall für den Erfolg der Entspannungspolitik —, in Europa eine Situation zu schaffen, in der Reformen möglich sind, ohne daß eine der beiden Seiten glaubt, sich in ihrer Sicherheit bedroht fühlen zu müssen.
    Herr Kollege Barzel, daß die Sozialdemokraten in dieser Auseinandersetzung von den Kommunisten sehr viel ernster genommen werden als die Konservativen, liegt daran, daß wir eben nicht bei verbalen Erklärungen bleiben, sondern daß wir eine Politik treiben, die praktisch wirksam ist.
    Herr Kollege Barzel, jetzt komme ich einmal auf die alten Diskussionen zurück. Damals war Ihre Angst: Wenn Ihr das macht, dann werdet Ihr uns mit dem anstecken, was von drüben kommt. Sie haben gesagt: Wir müssen hier nein sagen, da gibt es gar nichts zu reden, das ist ein diktatorisches System. — Sie lachen. Sie haben früher gefordert, daß erst freie Wahlen abgehalten werden sollten, bevor man mit denen redet.

    (Dr. Barzel [CDU/CSU]: Mit Schumacher haben wir das gewollt!)

    Wir sagen dagegen: Die Stärke liegt auf unserer Seite. Wir brauchen keine Berührungsangst zu haben. — Herr Kollege Barzel, wer hat denn nun recht behalten? Wo sind denn nun die ideologischen, sozialen Erschütterungen in der Entspannungspolitik eingetreten? Im Osten oder im Westen? Wie sieht es denn in Polen und sonstwo im Ostblock einschließlich der Sowjetunion heute aus?

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Das heißt: Diese Politik, die keine großen Worte macht, sondern die in Tuchfühlung geht, die das Miteinander-Reden zum Ziel hat, ändert nicht die grundsätzlichen Machtverhältnisse — das sage ich nicht —, aber sie hat Wesentliches in der politischen, ideologischen Auseinandersetzung zwischen Ost und West verändert.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Darum bin ich der Meinung, es wäre sehr viel besser, wir würden einmal von der Tatsache ausgehen, die doch unbestreitbar ist, daß die SED, aber auch die KPdSU zu Zeiten des Kalten Krieges bei ihrer Politik sehr viel ruhigere Zeiten gehabt haben, als sie sie heute nach zehn Jahren Entspannungspolitik haben.
    Nun hat aber — darauf müssen wir gemeinsam aufpassen — diese Betonung und dieses Beharren auf der deutschen Frage sowohl im Sinne der historischen Nation wie im Sinne der Demokratie und der Menschenrechte auch eine Bedeutung nach Westen. Es gibt im Westen auch Mißtrauen, übrigens nicht nur im Westen. Bei dem, was die DDR-Füh-



    Dr. Ehmke
    rung tut, darf man auch nicht vergessen, daß auch sie in ihren deutsch-deutschen Beziehungen sehr argwöhnisch daraufhin betrachtet wird, wie selbständig sie sich macht.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Das kann man nicht vergleichen!)

    — Ich vergleiche es nicht, aber ich vergesse es nicht. Ich vergesse auch nicht, wie Ulbricht zu seinem politischen Ende kam. Sie kennen die Rostocker Rede, die er damals gehalten hat, so gut wie ich.
    Im Westen kommt zunächst einmal die Frage: Wenn die Deutschen ihre eigenen Probleme betonen — die Gefahren im geteilten Land, die Waffen, die hier angehäuft sind, die Sondersituation in Berlin —, steckt dahinter nicht eine Art von Neutralismus? Ich bin der Meinung, das sollten Sie eher — —

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Unglaublich ist das!)

    — Wie bitte?

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Unglaublich ist das!)

    — Natürlich wird diese Frage gestellt. Lesen Sie z. B. keine französische Presse? — Die Frage kommt ja in Wellen immer wieder, nämlich ob die Deutschen im Grunde nicht doch aus dem westlichen Gefüge ausscheiden wollten. Ich bin der Meinung, sie sollten mithelfen, klarzustellen, daß es das bei kleinen Gruppen gibt, aber daß es bei den tragenden politischen Kräften der Bundesrepublik nicht der Fall ist.
    Bei der Wiederbewaffnung und bei Eintritt der Bundesrepublik in die NATO gab es diese Diskussion. Ich wiederhole nicht das Thema: Was wäre gewesen, wenn ...? Das kann keiner beweisen. Es ist Geschichte, es ist anders gemacht worden. Wir wissen heute: Die großen Fragen der Teilung Deutschlands, der Teilung Europas und der Teilung der Welt sind nur im weltpolitischen Rahmen zu lösen. Für mich heißt das heute, daß diese Fragen nur in Verhandlungen von Block zu Block zu lösen sind. Jede Idee, unser oder ein anderes Land würde seine Position durch eine Neutralität, durch ein Ausscheren verbessern, verkennt, daß die Möglichkeiten, in Verhandlungen zu einer Entspannung, zu einem Modus vivendi über den hinaus, den wir bereits erreicht haben, zu kommen, nur verschütten würde.
    Es gibt aber eine Frage, die noch nicht so klar beantwortet ist und über die wir auch selbst noch diskutieren: das ist die Frage der weltpolitischen Rolle der Bundesrepublik. Die Bundesrepublik ist inzwischen eine Mittelmacht von erheblichem ökonomischen und militärischen Gewicht geworden. Wir diskutieren das jetzt, etwa bei der Frage der Waffenexporte: Muß sich daraus nicht auch eine Änderung unserer Haltung ergeben? Ich bin der Meinung, daß in der Tat mit mehr Macht und mehr Gewicht auch die Verantwortung wächst. — Ich glaube, das ist unbestritten. — Aber der Streit geht darüber, wie wir diese gesteigerte Verantwortung wahrnehmen.
    Wenn Sie so tun, als ob das kein Problem sei, erinnere ich daran: Aus Ihren Reihen ist die Raketendebatte damit begonnen worden, daß Herr Kollege
    Wörner in Amerika gesagt hat, die Raketen sollten hier hingestellt werden, ohne daß man noch lange über Rüstungskontrollverhandlungen nachdenkt. Die Diskussion über die Sicherheit in der Golfregion ist von einzelnen von Ihnen mit der Forderung begonnen worden, wir sollten deutsche Soldaten an den Golf schicken.

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU] sowie weitere Abgeordnete der CDU/CSU: Das ist die Unwahrheit!)

    — Das ist die Wahrheit, ich gebe aber gerne zu, daß das Dregger-Interview hinterher zurückgenommen wurde.
    Ich sage, das ist das, worüber wir reden müssen und wo wir aufpassen müssen, Sie wie wir, daß die deutschen Überlegungen draußen richtig verstanden und berücksichtigt werden. Ich sehe dort Herrn Kollegen Mertes sitzen: Ich darf mich bei ihm bedanken, weil er diese deutsche Position in Princeton so klar, ruhig und unparteiisch dargelegt hat. Wir müssen alle dafür sorgen, daß unsere Umsicht und Zurückhaltung draußen verstanden werden, daß unsere Haltung in dieser Frage nicht als Drückebergerei mißinterpretiert werden kann.
    Vor allem unseren amerikanischen Freunden sage ich immer wieder, daß sie den demokratischen Aspekt dieser Sache nicht übersehen dürfen. Dies ist ein Land, das unter einem furchtbarem Regime, Hitler und Konzentrationslager, besiegt worden ist; ein Land, das dann geteilt worden ist. Wenn manchmal draußen der Eindruck entsteht, daß — etwa jetzt in der Friedensbewegung — manches arg idealistisch sei, dann muß man daran erinnern, daß die „Re-education" dieser Bundesrepublik nach dem Kriege auch arg idealistisch war.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Wenn manches heute nach dieser Seite ausschlägt — ich sage das auch zum Verständnis der Friedensbewegung —, dann liegt das natürlich auch daran, daß hierin eine Korrekturbewegung gegenüber der deutschen Geschichte zum Ausdruck kommt. Was waren denn die Lieblings-Antinomien des deutschen Konservatismus: deutsche Kultur gegen oberflächliche westliche Zivilisation, deutsche Gemeinschaft gegen utilitaristische westliche Gesellschaft, deutscher Staat gegen westliche Demokratie. Kollege Vogel hat Treitschke ganz zu Recht zitiert.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Sie sind ein schrecklicher Vereinfacher!)

    — Ich bin kein schrecklicher Vereinfacher, ich sage, daß es das gegeben hat und daß es jetzt einen Ausschlag in die andere Richtung gibt. Die pazifistischen Strömungen vor allem innerhalb der Evangelischen Kirche in der Bundesrepublik wären j a wohl auch nicht zu verstehen, wenn diese Kirche nicht eine so lange Tradition des Fahnen- und KanonenSegnens, der Verbindung von Thron und Altar gehabt hätte.

    (Beifall bei der SPD)

    Das muß sich bei uns erst noch einpendeln. Es ist
    eine unserer gemeinsamen Aufgaben, es nicht zu



    Dr. Ehmke
    solch extremen Ausschlägen nach der anderen Seite kommen zu lassen.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Das hatte sich doch eingependelt!)

    Ich will jetzt einen Satz von Kurt Schumacher zitieren, den ich nicht selbst gehört habe. Aber unser gemeinsam verehrter Kollege Carlo Schmid hat in der Einleitung zu Schumachers Schriften im ersten Band berichtet, wie er als junger Student Schumacher zum erstenmal gehört hat. Er beschreibt, wie dieser schwerkriegsbeschädigte Mann auf dem Rostrum stand. Plötzlich sei die eine Hand vorgeschnellt — Carlo Schmid schreibt: „wie eine Degenklinge, die nach einem Herzen zuckt" — und Schumacher sagte einen Satz, der Carlo Schmid für sein Leben beeindruckt hat und mich seit der Lektüre von Carlo Schmid auch: „Die Möglichkeiten der Demokratie in einem Volke sind proportional zu dem Maße der Selbstachtung, die dieses Volk für sich aufbringt und zu verteidigen bereit ist."

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Sehr gut!)

    Darin sind wir einig, und ich bin der Meinung, daß dies nicht nur nach innen gilt, sondern auch nach außen.

    (Zuruf des Abg. Dr. Kohl [CDU/CSU])

    Es gilt z. B., Herr Kollege Kohl — und Herr Mertes weiß, daß ich das auch im Ausland so sage, auch im Inland und auch auf SPD-Parteitagen —, gegenüber Beeinflussungsversuchen der Sowjetunion: Ein System, in dem die Bürger nicht die geringste Mitsprache darüber haben, ob Raketen aufgestellt werden oder nicht, kann bei uns mit seinen Beeinflussungsversuchen nicht sehr ernstgenommen werden, wenn wir unsere Entscheidungen auf diesem Gebiet zu treffen haben.

    (Beifall bei allen Fraktionen)

    Ich sage aber auch unseren amerikanischen Freunden, die noch dabei sind, ihre Politik neu zu formulieren: Auch hier gibt es Grenzen der deutschen Selbstachtung.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD — Dr. Kohl [CDU/CSU]: Das ist wahr!)

    Wir müssen unseren amerikanischen Freunden bei jeder Gelegenheit sagen, daß sie nicht durch unbedachte Äußerungen, die vielleicht bei ihnen in die Landschaft passen, hier den Eindruck erwecken, als ob wir nur eine Art westlicher Ausgabe von Satellit seien. Auch das gehört zur Selbstachtung.

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Dr. Kohl [CDU/CSU]: Wenn aus der SPD nicht mehr käme als dieses Zitat, Amerika betreffend, hätten wir keine Probleme!)

    — Ich komme gleich noch darauf, Herr Kohl. — Ich bin der Meinung, daß das auch in bezug auf Berlin ganz wichtig ist. In Berlin hat sich doch beides gezeigt: Wir hätten die Stadt nicht halten können und könnten sie nicht halten ohne das Bündnis mit Amerika. Jeder, der meint, man könnte nun zurückkommen auf die Idee einer Abkopplung von Amerika und zu einer Europäischen Verteidigungsgemeinschaft — ich sehe, daß Herr Strauß das neuerdings wieder hochbringt, diesmal allerdings parallel zu linken Europa-Parlamentariern; es gibt ja nichts, was es nicht gibt, ich verfolge das mit Interesse —, der kann sich gerade an Berlin deutlich machen,

    (Zuruf des Abg. Kiep [CDU/CSU])

    daß dies eine Illusion ist. Das ist nicht eine Waffenfrage, das ist eine Frage der geostrategischen Position. Dieses Westeuropa als der Wurstzipfel am eurasischen Kontinent wird geopolitisch nie in der Lage sein, seine Sicherheit allein, ohne die Vereinigten Staaten, zu garantieren.
    Es bleibt auch dabei, daß die westliche Großmacht — darüber sind wir uns mit einigen unserer amerikanischen Freunde in Princetown einig gewesen — über das Bündnis hinaus — denn die NATO ist kein Großmacht-Ersatz — die Aufgaben hat: die Abschreckung durch eine strategische Nuklear-Streitmacht, den Schutz der Meere und die Verteidigung westlicher Interessen außerhalb des NATO-Bündnisses; dazu gehört Berlin.
    Aber Berlin zeigt auch, verehrte Kollegen, daß es damit allein nicht getan ist. Gerade Berlin beweist, daß zu diesem einen Bein — zu diesem Standbein, wie Herbert Wehner einmal gesagt hat — das zweite Bein der Entspannung kommen muß. Darüber besteht doch kein Streit, daß die Lage in Berlin heute, nach dem Viermächteabkommen, sehr viel sicherer und ruhiger ist, als sie es vorher war.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Nun verstehe ich, daß einige Leute bedauern — sie sind schon vom Kollegen Vogel apostrophiert worden —, daß Berlin aus den weltpolitischen Schlagzeilen heraus ist. Aber Spannung kann doch, auch wenn sie Schlagzeilen macht, nicht das sein, was wir unter Lebensqualität verstehen. Sie ist doch eher etwas, was uns davon fernhält. Die Frage ist daher: Findet Berlin in relativ ruhigen Zeiten seine eigene Selbstsicherheit? Das ist natürlich nicht von den außenpolitischen Bedingungen loszulösen. Daher unterstreiche ich, was Kollege Weizsäcker schon gesagt hat: Es ist gefährlich, wenn wir in Berlin „alternative" Stimmen hören, die Schutzmächte sollten nach Hause gehen. Wer das sagt, hat sich vorher nicht überlegt, was die weltpolitische Situation in Europa und in Berlin ist.

    (Allgemeiner Beifall)

    Aber für die Entspannung gilt das genauso. Auch auf sie kann nicht verzichtet werden.
    Nun haben die Kollegen Vogel und Weizsäcker hier über Berlin sehr unterschiedlich gesprochen, der eine konkret aus seiner Regierungserfahrung und -verantwortung heraus, der andere etwas mehr — —

    (Lachen bei der CDU/CSU — Dr. Stark [Nürtingen] [CDU/CSU]: In München meinen Sie!)




    Dr. Ehmke
    — Jochen Vogel, ich nehme an, Herr Stark, Sie lesen die Presse, ist der Regierende Bürgermeister von Berlin — und wird es übrigens auch bleiben.

    (Beifall bei der SPD — von der Heydt Freiherr von Massenbach [CDU/CSU]: Na, na, langsam! Das werden wir j a sehen! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    Kollege Zimmermann hat heute schon mit der Frage der Minderheitsregierung Ihre eigene Skepsis deutlich gemacht. Ich sage aber auch im Berliner Wahlkampf: Egal, wie die Wahl ausgeht, so wie die Berliner Lage ist, sollten beide großen Parteien sich darauf einrichten, daß sie sich, in welcher Rolle sie sich auch immer nach der Wahl finden werden, beide noch dringend nötig haben werden, um Berlin wieder in Ordnung zu bringen.

    (Frau Berger [CDU/CSU]: Was soll das?)

    — Frau Berger, wollen Sie mir erzählen, daß die CDU in Berlin keine Probleme hat? Hat nicht auch Ihre Partei genau die Probleme, die ganz Berlin hat? Ich bin da nicht selbstgerecht; seien Sie es bitte auch nicht.
    Herr Kollege Vogel hat in großer Eindringlichkeit gegenüber dem Jugendprotest, der in die Friedensbewegung hineinreicht, seine Position dargelegt. Sehen Sie, da war ich enttäuscht, von Herrn Weizsäkker, der gern als Liberaler firmiert, keine Antwort zu hören.

    (Zuruf von der CDU/CSU)

    — Im Wahlkampf kommt jetzt doch nur, daß dies, was Vogel macht, mangelnde Stärke sei. Herr Zimmermann bringt dann den Sohn vom Polizeipräsidenten ins Spiel, damit die Infamie nicht fehle; alles wie gehabt! Ich könnte Ihnen einmal die Familiengeschichten der Terroristen erzählen; aber die kennen Sie j a auch selbst.
    Bezüglich der Friedensbewegung, die natürlich in ihrer Meinung weitergeht als ich — es wäre ja auch schlimm, wenn ich dafür ein bindender Maßstab wäre oder wenn Sie es wären, Herr Kollege Kohl —, bin ich für mehr Toleranz, zumal sich Herr von Weizsäcker doch im kirchlichen Bereich zu meiner großen Freude selber sehr stark engagiert.

    (Vorsitz: Vizepräsident Frau Renger)

    Was sollen denn Ihre Worte, wir übertrügen unsere Krise auf den Staat? Bei Ihnen ist sofort eine Krise da, wenn mal nicht alle strammstehen, wenn diskutiert wird, dann geht es schon — —

    (Widerspruch bei der CDU/CSU)

    — Natürlich ist das bei Ihnen so.

    (Dr. Kohl [CDU/CSU]: Das ist doch Schnee von vorgestern!)

    — Es ist in schwierigen Situationen immer wieder Ihr „Schnee", daß Sie auf solche Bewegungen — zum Teil anarchische Bewegung, zum Teil „bunte" Bewegung — immer wieder autoritär reagieren und damit die Spirale hochschrauben.

    (Beifall bei der SPD — Zurufe von der CDU/ CSU)

    Ich warne Sie auch in Berlin vor einem. Auch da hat mich Herr von Weizsäcker enttäuscht, und der meist ruhige, ausgeglichene Kollege Mertes spricht sogar selbst davon: Das seien alles „Sozialisten" und „Pazifisten" und natürlich von Moskau ferngesteuert. — Verehrte Kollegen, die werden sich das sicher nicht entgehen lassen. Und Herr Mies von der DKP war natürlich mit dabei auf dem Bonner Marktplatz. Nur: Wer diese Diskussion nicht ernst nimmt, wer diese Fragen mit Verteufelung oder mit strammer Haltung zur Militärmacht, zu dem amerikanischen Verbündeten und mit Strammheit bezüglich der Staatsanwaltschaft zu beantworten sucht, wird das Gegenteil von dem erreichen, was in Berlin notwendig ist.

    (Beifall bei der SPD)

    Ich kann nur sagen: ich freue mich, daß unser Freund Hans-Jochen Vogel jetzt Verantwortung in Berlin trägt, ein Mann, der beides zu verbinden weiß, Autorität in der Ausübung des staatlichen Amts und Augenmaß im Umgang mit kritischen Bürgern.

    (Beifall bei der SPD)

    Wenn ich mir das in der deutschlandpolitischen Perspektive ansehe, muß ich fragen: was soll dann unsere Antwort auf das SED-Regime sein? Eine Verteufelung all derer, die jetzt mit den drei Bundestagsparteien nicht mitmachen wollen? Eine Verteufelung all derer, die in SPD und FDP, vielleicht auch einmal in der Jungen Union — sie selbst hat das kritische Bewußtsein j a noch nicht erreicht — schwierige Fragen stellen? Oder werden wir uns nicht, um zu zeigen, was Demokratie in der Diskussion leisten kann und warum Toleranz gerade auch gegenüber dem Andersdenkenden ein Element der Stärke ist, gerade in Berlin um sorgfältige, ruhige und faire Diskussionen sogar mit solchen Strömungen bemühen müssen, die wir für die Stabilität des Ganzen für bedenklich halten? Das scheint mir die eigentliche Aufgabe zu sein.

    (Beifall bei der SPD)

    Herr Kollege Kohl, ich übersehe nicht die Probleme, die SPD und FDP haben. Wir hatten sie schon öfter. Wir hatten sie auch in APO-Zeiten und wir haben sie durchgestanden. Wir werden auch diese Diskussion durchstehen.

    (Immer [Altenkirchen] [SPD]: Sehr richtig!)

    Aber in der Arbeitsteilung zwischen den beiden großen Parteien wäre es mir viel interessanter, wenn Sie, statt mit dem Finger auf die SPD zu zeigen, die sich dieser gesellschaftlichen Diskussion öffnet, uns und den Menschen draußen einmal erklärten, wie es eigentlich kommt, daß von der gesellschaftlichen Diskussion in diesem Lande viele Themen, ob das nun die Ökologie ist — ich erinnere an das Schicksal von Herrn Gruhl — oder ob das die Atomwaffen sind, ihren Weg in die CDU nicht finden. Man hat den Eindruck: Zwischen dieser Gesellschaft und Ihrer Partei liegt eine Art Folie, die die Berührung verhindert. Vielleicht gibt es eine Erklärung dafür; es wäre interessant, sie von Ihnen zu hören.



    Dr. Ehmke
    Ich unterschätze nicht die Protestbewegung, die voraussichtliche Härte und die Länge der Auseinandersetzung. Ich weiß auch, daß sie im wesentlichen von der Koalition getragen werden muß. Das ist nicht ihre Schuld. Aber daß Sie dieses Nichtberührtsein von den Angsten und Sorgen der Menschen draußen für ein Element der Stärke halten,

    (Dr. Barzel [CDU/CSU]: Das ist eine Unterstellung, Herr Ehmke!)

    ist einer der großen Selbsttäuschungen Ihrer Partei.

    (Beifall bei der SPD und der FDP — von der Heydt Freiherr von Massenbach [CDU/ CSU]: Ganz schwach, Herr Ehmke!)