Rede:
ID0822531400

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 6
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. der: 1
    5. Abgeordnete: 1
    6. Collet: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 8/225 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 225. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 25. Juni 1980 Inhalt: Überweisung von Vorlagen an Ausschüsse 18173 A Absetzung eines Punktes von der Tagesordnung 18173 B Abwicklung der Tagesordnung 18173 B Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung 18173 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Schutz vor gefährlichen Stoffen (Chemikaliengesetz) — Drucksache 8/3319 — Bericht des - Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/4247 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit — Drucksache 8/4243 — Hasinger CDU/CSU 18173 D, 18174 B Marschall SPD 18178 D Spitzmüller FDP 18181 B Frau Huber, Bundesminister BMJFG . 18184 A Kraus CDU/CSU 18187 C Fiebig SPD 18190 A Dr. Gruhl fraktionslos 18192 A Urbaniak SPD 18193 D von Schoeler, Parl. Staatssekretär BMI 18194 D Dr. Hammans CDU/CSU (Erklärung nach §59G0) 18195D Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Dr. Dregger, Erhard (Bad Schwalbach), Spranger, Dr. Klein (Göttingen), Schwarz, Dr. Miltner, Berger (Herne), Biechele, Broll, Gerlach (Obernau), Dr. Jentsch (Wiesbaden), Krey, Dr. Langguth, Dr. Laufs, Regenspurger, Volmer, Dr. Jenninger und der Fraktion der CDU/CSU Schutz der freiheitlichen demokratischen Grundordnung und die Berichterstattung der Bundesregierung über den Verfassungsschutz — Drucksachen 8/3214, 8/3615 — Erhard (Bad Schwalbach) CDU/CSU . 18196 C Brandt (Grolsheim) SPD 18199 D Engelhard FDP 18204 C Baum, Bundesminister BMI 18206 C Spranger CDU/CSU 18212 A II Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 225. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 25. Juni 1980 Dr. Emmerlich SPD 18215 A Dr. Jentsch (Wiesbaden) CDU/CSU 18218 A Dr. Wendig FDP 18219 C Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Gleichbehandlung von Männern und Frauen am Arbeitsplatz und über die Erhaltung von Ansprüchen bei Betriebsübergang (Arbeitsrechtliches EG-Anpassungsgesetz) — Drucksache 8/3317 —Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 8/4259 — Frau Verhülsdonk CDU/CSU 18238 A Frau Steinhauer SPD 18242 A Cronenberg FDP 18245 B Frau Männle CDU/CSU 18247 D Frau Renger SPD 18249 D Hölscher FDP 18251 C Buschfort, Parl. Staatssekretär BMA . 18254 A Dr. Lenz (Bergstraße) CDU/CSU (Erklärung nach § 59 GO) 18256 A Dr. George CDU/CSU 18256 D Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Melderechtsrahmengesetzes — Drucksache 8/3825 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/4302 — Beschlußempfehlung des Innenausschusses — Drucksache 8/4261 — Dr. Laufs CDU/CSU 18257 B, C Dr. Penner SPD 18259 B Dr. Wendig FDP 18260 B von Schoeler, Parl. Staatssekretär BMI 18262 A Zweite Beratung des von den Abgeordneten Broll, Spranger, Berger (Herne), Regenspurger, Dr. Miltner, Schwarz, Krey, Dr. Laufs, Biechele, Volmer, Dr. Langguth, Sauer (Salzgitter), Ey, Metz, Löher, Hanz, Dr. Unland, de Terra, Dr. Hüsch, Dreyer, Dr. Hubrig, Erpenbeck, Dr.-Ing. Oldenstädt, Dr. Sprung, Dr. George, Rühe, Francke (Hamburg), Dr. Stavenhagen, Dr. von Geldern, Pohlmann, Dr. Hoffacker eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Vereinfachung der Abgeltung besonderer Erschwernisse bei Polizeivollzugsbeamten im Wechselschichtdienst — Drucksache 8/3842 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/4303 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 8/4239 — Broll CDU/CSU 18264 A Wittmann (Straubing) SPD 18265 B Dr. Wendig FDP 18266 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung zu dem Entwurf einer Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages — Drucksachen 8/3460, 8/4127, 8/4262 — Schulte (Unna) SPD 18267 C Dr. Bötsch CDU/CSU 18271 C Collet SPD 18274 B, 18280 C Dr. Schweitzer SPD 18274 C Becker (Nienberge) SPD 18277 C Dr. Miltner CDU/CSU 18278 D Wolfgramm (Göttingen) FDP 18284 A Stücklen, Präsident 18286 B Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Abgeordnetengesetzes — Drucksache 8/4114 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/4304 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksachen 8/4293, 8/4305 — Dr. Bötsch CDU/CSU 18291 A Dr. Linde SPD 18291 D Beratung des Antrags der Abgeordneten Jäger (Wangen), Graf Huyn, Dr. Abelein, Dr. Kunz (Weiden), Dr. Becher (Pullach), Dr. Czaja, Schmöle und der Fraktion der CDU/ CSU Menschenrechtsorganisationen — Drucksache 8/4196 — Jäger (Wangen) CDU/CSU 18293 A Mattick SPD 18294 C Merker FDP 18296 B Franke, Bundesminister BMB 18297 D Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Erhöhung von Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 225. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 25. Juni 1980 III Dienst- und Versorgungsbezügen in Bund und Ländern 1980 (Bundesbesoldungs- und -versorgungserhöhungsgesetz 1980) — Drucksache 8/3988 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/4192 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 8/4191 — 18300 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Untersuchung von Seeunfällen (Seeunfalluntersuchungsgesetz) — Drucksache 8/3828 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/4249 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr und für das Post- und Fernmeldewesen — Drucksache 8/4186 — 18300 D Zweite Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die vermögensrechtlichen Verhältnisse der Bundesautobahnen und sonstigen Bundesstraßen des Fernverkehrs — Drucksache 8/2131 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/4253 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr und für das Post- und Fernmeldewesen — Drucksache 8/4252 — 18301 A Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 20. Oktober 1978 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Neuseeland zur Vermeidung der Doppelbesteuerung und zur Verhinderung der Steuerverkürzung bei den Steuern vom Einkommen und einigen anderen Steuern — Drucksache 8/3918 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/4248 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 8/4244 — 18301 C Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregiening eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung der Bundesgebührenordnung für Rechtsanwälte — Drucksache 8/3691 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/4317 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 8/4277 — 18301 D Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 20. Juli 1977 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staat Israel über die gegenseitige Anerkennung und Vollstreckung gerichtlicher Entscheidungen in Zivil- und Handelssachen — Drucksache 8/3866 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 8/4245 — 18302 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ausführung des Vertrages vom 20. Juli 1977 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staat Israel über die gegenseitige Anerkennung und Vollstreckung gerichtlicher Entscheidungen in Zivil- und Handelssachen — Drucksache 8/3867 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 8/4245 — 18302 C Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 13. Februar 1946 über die Vorrechte und Immunitäten der Vereinten Nationen — Drucksache 8/3232 — Beschlußempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses — Drucksache 8/4276 — 18302 D IV Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 225. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 25. Juni 1980 Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Fortsetzung der Eingliederung von Vertriebenen und Flüchtlingen — Drucksache 8/4163 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/4318 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 8/4281 — 18303 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Durchführung der Richtlinie des Rates der Europäischen Gemeinschaften vom 22. März 1977 zur Erleichterung der tatsächlichen Ausübung des freien Dienstleistungsverkehrs der Rechtsanwälte — Drucksache 8/3181 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 8/4284 — 18303 C Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Mineralölsteuergesetzes — Drucksache 8/3920 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 8/4257 — 18303 D Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Siebzehnten Gesetzes zur Änderung des Zollgesetzes — Drucksache 8/3870 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 8/4256 — Dr. Diederich (Berlin) SPD 18304 B Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten von der Heydt Freiherr von Massenbach, Dr. Sprung, Spilker, Rapp (Göppingen), Gobrecht, Dr. Spöri, Kühbacher, Frau Matthäus-Maier, Schleifenbaum, Dr. Haussmann und den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über Kapitalanlagegesellschaften — Drucksache 8/4082 - Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 8/4266 — 18305 A Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Protokoll vom 17. April 1979 zur Änderung und Ergänzung des Abkommens vom 22. April 1966 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Japan zur Vermeidung der Doppelbesteuerung bei den Steuern vom Einkommen und bei einigen anderen Steuern — Drucksache 8/3960 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/4319 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 8/4260 — 18305 C Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Außenwirtschaftsgesetzes — Drucksache 8/4118 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft — Drucksache 8/4285 — 18305 D Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Weinwirtschaftsgesetzes — Drucksache 8/4020 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksache 8/4230 — 18306 A Zweite Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Statistik der Straßen in den Gemeinden 1981 — Drucksache 8/4038 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/4320 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr und für das Post- und Fernmeldewesen — Drucksache 8/4255 — 18306 C Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 225. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 25. Juni 1980 V Fragestunde — Drucksache 8/4270 vom 20. 06. 1980 — Bildungschancen für Frauen MdlAnfr A4 20.06.80 Drs 08/4270 Thüsing SPD MdlAnfr A5 20.06.80 Drs 08/4270 Thüsing SPD Antw PStSekr Engholm BMBW . .18221 B, C, D, 18222 A B, D ZusFr Thüsing SPD 18221 C, D, 18222 C ZusFr Stutzer CDU/CSU 18222 A ZusFr Ey CDU/CSU 18222 A Wettbewerbsnachteile der deutschen Landwirtschaft innerhalb der EG MdlAnfr A28 20.06.80 Drs 08/4270 Ey CDU/CSU Antw BMin Ertl BML . . .18222 D, 15223 B, C, D, 18224 A, B, C ZusFr Ey CDU/CSU 18223 B, C ZusFr Dr. Ritz CDU/CSU 18223 D ZusFr Stutzer CDU/CSU 18223 D ZusFr Oostergetelo SPD 18224 A ZusFr Susset CDU/CSU 18224 B ZusFr Kiechle CDU/CSU 18224 C Ankündigungen des Bundeskanzlers zur EG-Agrarpolitik MdlAnfr A29 20.06.80 Drs 08/4270 Dr. Ritz CDU/CSU MdlAnfr A30 20.06.80 Drs 08/4270 Dr. Ritz CDU/CSU Antw BMin Ertl BML . . . . 18224 D, 18225 B, D, 18226 B, C, D, 18227 B, C, D, 18228 B, C, D, 18229 A, C, 18230 A ZusFr Dr. Ritz CDU/CSU . 18225 A, B, D, 18226 B ZusFr Simpfendörfer SPD . . . 18226 C, 18229 C ZusFr Kiechle CDU/CSU . . . 18226 D, 18227 B ZusFr Oostergetelo SPD 18227 C ZusFr Paintner FDP 18227 C ZusFr Dr. Zumpfort FDP 18227 C ZusFr Besch CDU/CSU 18228 B ZusFr Sauter (Epfendorf) CDU/CSU . 18228 B, D ZusFr Susset CDU/CSU 18229 A ZusFr Klinker CDU/CSU 18229 B ZusFr Ey CDU/CSU 18230 A Auffassung des französischen Staatspräsidenten über die Grundsätze der gemeinsamen Agrarpolitik MdlAnfr A31 20.06.80 Drs 08/4270 Kiechle CDU/CSU Antw BMin Ertl BML 18230 B, C ZusFr Kiechle CDU/CSU 18230 C Einführung von Ober- und Untergrenzen bei Nettozahlern und -empfängern in der EG-Agrarfinanzierung MdlAnfr A32 20.06.80 Drs 08/4270 Kiechle CDU/CSU Antw BMin Ertl BML . . .18230 D, 18231 A, B, C, 18232 A, B, C ZusFr Kiechle CDU/CSU 18231 A B ZusFr Oostergetelo SPD 18231 C ZusFr Simpfendörfer SPD 18232 A ZusFr Dr. Ritz CDU/CSU 18232 A ZusFr Müller (Schweinfurt) SPD . . . 18232 B ZusFr Zumpfort FDP 18232 C Vorteile der gewerblichen Wirtschaft aus der EG-Agrarpolitik MdlAnfr A33 20.06.80 Drs 08/4270 Schröder (Wilhelminenhof) CDU/CSU MdlAnfr A34 20.06.80 Drs 08/4270 Schröder (Wilhelminenhof) CDU/CSU Antw BMin Ertl BML . . 18232 D, 18233 B, C, D, 18234 B, C, D, 18235 A B, C, D, 18236 A B, C ZusFr Schröder (Wilhelminenhof) CDU/CSU 18233 A B, C, 18234 D ZusFr Paintner FDP 18233 C ZusFr Frau Dr. Martiny-Glotz SPD . . 18233 D, 18236 A ZusFr Susset CDU/CSU 18234 A ZusFr Cronenberg FDP 18235 A ZusFr Kiechle CDU/CSU 18235 B ZusFr Klinker CDU/CSU 18235 B ZusFr Oostergetelo SPD 18235 C ZusFr Dr. Ritz CDU/CSU 18236 B ZusFr Dr. Zumpfort FDP 18236 C Garantiepreise und Absatzgarantien bei Überschußproduktion in der Landwirtschaft MdlAnfr A35 20.06.80 Drs 08/4270 Susset CDU/CSU Antw BMin Ertl BML . . . 18236 D, 18237 A, B, C ZusFr Susset CDU/CSU 18237 A ZusFr Cronenberg FDP 18237 B ZusFr Frau Dr. Martiny-Glotz SPD . . 18237 C Nächste Sitzung 18306 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 18307* A VI Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 225. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 25. Juni 1980 Anlage 2 Erklärung der Abgeordneten Dr. George, Pohlmann, Müller (Berlin), Kroll-Schlüter, Dr. Stark (Nürtingen), Hauser (Krefeld), Dr. Köhler (Duisburg), Lampersbach, Dr. Laufs (alle CDU/CSU) nach § 59 der Geschäftsordnung zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes über die Gleichbehandlung von Männern und Frauen am Arbeitsplatz und über die Erhaltung von Ansprüchen bei Betriebsübergang (Arbeitsrechtliches EG-Anpassungsgesetz) 18307* B Anlage 3 Belebung des Genossenschaftsgedankens im Wohnungsbau SchrAnfr B125 13.06.80 Drs 08/4189 Dr. Schneider CDU/CSU SchrAnfr B126 13.06.80 Drs 08/4189' Dr. Schneider CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Sperling BMBau 18307* D Anlage 4 Mittel für Heizenergieeinsparungszuschüsse und Aufwendungsdarlehen im regionalen Wohnungsbau des Bundes im Zonenrandgebiet SchrAnfr B127 13.06.80 Drs 08/4189 Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Sperling BMBau 18308* B Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 225. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 25. Juni 1980 18173 225. Sitzung Bonn, den 25. Juni 1980 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. van Aerssen' 27. 6. Dr. Ahrens** 25. 6. Dr. Aigner* 27. 6. Alber * 27. 6. Dr. Bangemann* 27. 6. Dr. Barzel 27. 6. Dr. Biedenkopf 27. 6. Dr. Blüm 27. 6. Blumenfeld* 27. 6. Brandt* 27. 6. Dr. Dregger 27. 6. Fellermaier* 27. 6. Frau Dr. Focke* 27. 6. Friedrich (Würzburg) * 27. 6. Dr. Früh* 27. 6. Dr. Fuchs * 27. 6. Geisenhofer 27. 6. Genscher 25. 6. von Hassel* 27. 6. Höffkes 26. 6. Katzer* 27. 6. Dr. h. c. Kiesinger 27. 6. Dr. Klepsch* 27. 6. Dr. Köhler (Duisburg) * 27. 6. Kühbacher 27. 6. Lange * 27. 6. Ludewig 27. 6. Lücker* 27. 6. Luster* 27. 6. Dr. Mende** 26. 6. Dr. Müller-Hermann * 27. 6. Neuhaus 27. 6. Dr. Pfennig * 27. 6. Rühe 25. 6. Sauer (Salzgitter) 27. 6. Saxowski 25. 6. Schinzel* 27. 6. Frau Schleicher* 27. 6. Schmidt (Würgendorf) ** 26. 6. Dr. Schwencke (Nienburg) * 27. 6. Seefeld* 27. 6. Sieglerschmidt* 27. 6. Dr. Sprung 27. 6. Dr. Waffenschmidt 25. 6. Walkhoff 27. 6. Frau Dr. Walz * 27. 6. Wawrzik* 27. 6. Würzbach 26. 6. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Erklärung der Abgeordneten Dr. George, Pohlmann, Müller (Berlin), Kroll-Schlüter, Dr. Stark (Nürtingen), Hauser (Krefeld), Dr. Köhler (Duisburg), Lampersbach, Dr. Laufs (alle CDU/CSU) nach § 59 der Geschäftsordnung zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes über die Gleichbehandlung von Männern und Frauen am Arbeitsplatz und über die Erhaltung von Ansprüchen bei Betriebsübergang (Arbeitsrechtliches EG-Anpassungsgesetz) Die Unterzeichnenden begründen ihr ablehnendes Votum bei der Schlußabstimmung zu obigem Gesetzentwurf der Bundesregierung wie folgt: 1. In der Praxis des Arbeitsalltages wird dieses Gesetz die teilweise noch vorhandenen Benachteiligungen der Frau in Arbeit und Beruf nicht mildern oder gar aufzuheben vermögen. Tendenziell läßt sich eher das Gegenteil prognostizieren. 2. Der Regelungsauftrag der drei EG-Richtlinien (76/207; 77/187; 75/117) ist durch das geltende deutsche Arbeits-, Tarifvertrags-, Personalvertretungs- und Betriebsverfassungsrecht ebenso wie durch die flexible Rechtsprechung und die verantwortliche Handlungsautonomie der Sozialpartner voll erfüllt. Insoweit hat dieses Gesetz rein deklaratorischen Charakter. 3. Das ausgewogene Geflecht der einschlägigen verfassungsrechtlichen Freiheits- und Wertpositionen des Grundgesetzes (Artikel 2 Abs. 1; 3 Abs. 2 und 3; 6; 9 Abs. 3; 12 und 14 GG) wird so erheblich verändert, daß damit eine partielle Auflösung des Gesamtsystems erfolgt. Insoweit wird ein qualitativer Systemwechsel eingeleitet. 4. Die prozessualrechtlich ungewöhnliche Konstruktion von Glaubhaftmachung und Vermutungskonsequenz führt zur materiellen Umkehr der Beweislast zu Lasten des Arbeitgebers. Die damit verbundene Tendenz zur Bürokratisierung und zur ProzeBflut wirkt sich auf Dauer als faktischer Kontrahierungszwang und als faktische Quotenregelung aus. 5. Wir können daher dieses Gesetz weder rechtspolitisch noch sozialpolitisch verantworten. Es wird sich entweder als „weiße Salbe" oder als „Bumerang zu Lasten der Frauen" erweisen. Wir befürworten im Grundsatz und im Detail die Gleichberechtigung und Gleichbehandlung von Mann und Frau im Arbeits- und Berufsleben. Wir sind überzeugt davon, daß es andere und weit bessere Wege gibt, diesen Freiheitsrechten volle Wirksamkeit zu garantieren. Anlage 3 . Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Sperling auf die Schriftlichen Fragen des Abgeordneten Dr. Schneider (CDU/CSU) (Drucksache 8/4189 Fragen B 125 und 126): Welche Möglichkeiten sieht die Bundesregierung, wieder stärker den Genossenschaftsgedanken im Wohnungsbau zu beleben und die Voraussetzungen dafür zu verbessern, daß die Baugenossenschaften wieder verstärkt der ihnen nach dem Gemeinnützigkeitsrecht obliegenden Baupflicht nachkommen können? Welche Möglichkeiten sieht die Bundesregierung insbesondere, die Genossenschaftsanteile den heutigen wirtschaftlichen Verhältnissen anzupassen und im verstärkten Maße wohnungssuchende Bewerber in die Genossenschaften aufzunehmen? 18308* Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 225. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 25. Juni 1980 Zu Frage B 125: Im Rahmen der Aufgaben der gemeinnützigen Wohnungswirtschaft kommt den Baugenossenschaften nach Ansicht der Bundesregierung auch weiterhin große Bedeutung zu, und zwar sowohl beim Bau von Genossenschaftswohnungen wie auch für Wohneigentum. Allerdings hängt ihre Bautätigkeit wegen der örtlichen Begrenzung ihres Geschäftsbereiches maßgeblich von der regionalen Bedarfssituation ab. Diese ist in Großstädten und Ballungszentren anders als im ländlichen Bereich und in Kleinstädten, wo die Genossenschaften verhältnismäßig zahlreich sind. Im übrigen ist auch für die Wohnungsbaugenossenschaften eine Steigerung der Bautätigkeit in erster Linie ein Problem der Finanzierung und gegebenenfalls der Förderung im Rahmen des sozialen Wohnungsbaues. Hier ist es — wie sie wissen — vornehmlich Aufgabe der Länder, Prioritäten zu setzen und die Baumaßnahmen der Genossenschaften zu fördern. Gleiches gilt für die Modernisierungs- und Energiesparmaßnahmen im Altbestand der Genossenschaften. Zu Frage B 126: Die Entwicklung der Bau-, Grundstücks- und Finanzierungskosten erfordert steigendes Eigenkapital. Es ist meines Erachtens fraglich, ob es maßgeblich durch Aufstockung der Genossenschaftsanteile aufgebracht werden kann, weil dies die Bereitschaft und Fähigkeit der Genossenschaftsmitglieder voraussetzt, sie zu zeichnen. Durch verstärkte Aufnahme von Mitgliedern kann zwar die Eigenkapitalbasis verbessert werden. Die Erhöhung der Mitgliederzahl löst jedoch neue Nachfragen nach Wohnraum aus, der wiederum den Einsatz von Eigenleistungen erfordert. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Sperling auf die Schriftliche Frage des Abgeordneten Dr. Kunz (Weiden) (CDU/CSU) (Drucksache 8/4189 Frage B 127): Ist der Bundesregierung bekannt, daß nach dem jetzigen Stand die den Kreisverwaltungsbehörden zugewiesenen Mittel für Heizenergieeinsparungszuschüsse und Aufwendungsdarlehen im regionalen Wohnbauprogramm des Bundes nur etwa zur Hälfte zur Bedienung der bereits vorliegenden Anträge im Haushaltsjahr 1980 ausreichen, und was gedenkt die Bundesregierung zu veranlassen, daß die Antragsteller im klimatisch und wirtschaftlich ungünstigen Zonenrandgebiet beihilfemäßig bedient werden können? Der Bundesregierung ist bekannt, daß die von Bund und Ländern gemeinsam bereitgestellten Mittel für das Heizenergieeinsparungsprogramm und das Eigentumsprogramm, früher Regionalprogramm, nicht ausreichen, um allen Antragstellern Förderungsmittel zu gewähren. Für das Heizenergieeinsparungsprogramm hat die Bundesregierung im Rahmen der Fragestunden des Deutschen Bundestages bereits mehrfach erklärt, daß sie nicht beabsichtigt, die Mittel für das Programm aufzustocken. Die Kapazitäten des Ausbaugewerbes und der zuliefernden Wirtschaft sind weitgehend ausgelastet. Wo die Nachfrage nach Förderungsmitteln des Zuschußprogramms über die verfügbaren Mittelkontingente hinausgeht, ist es Aufgabe der Bewilligungsstellen der Länder dafür zu sorgen, daß durch eine verstärkte Anwendung der Vorrangregelungen des Modernisierungs- und Energieeinsparungsgesetzes eine Auswahl unter den Anträgen vorgenommen wird. Auf die Verteilung der Bundesfinanzhilfen innerhalb der Länder hat die Bundesregierung keinen Einfluß. Nach § 12 Abs. 3 Modernisierungs- und Energieeinsparungsgesetz sollen jedoch die obersten Landesbehörden einen angemessenen Teil der Förderungsmittel für das Zonenrandgebiet bereitstellen. Die Bundesregierung sieht auch keine Möglichkeit, die Finanzhilfen für das Eigentumsprogramm aufzustocken. Hier muß immer damit gerechnet werden, daß die Nachfrage nach Fördermitteln den verfügbaren Rahmen überschreitet. Es ist Aufgabe der Länder, die Bewilligungen nach sozialer Dringlichkeit vorzunehmen.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Karl Miltner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die CDU/CSU hat von Anfang an konstruktiv an der neuen Geschäftsordnung mitgewirkt, natürlich in der Erkenntnis, daß parlamentarisches Leben nur möglich ist, wenn der gemeinsame Wille zum Zusammenwirken besteht. Bei der Neufassung der Geschäftsordnung stand also immer das Bemühen vor uns, die Funktionen des Parlaments zu verbessern, effektiver zu gestalten, das Parlament als Diskussionsforum, als Gesetzgebungsorgan und als Kontrollorgan zu stärken, darüber hinaus natürlich auch die Rechte der Abgeordneten.
    Meine Damen und Herren, als der Vorsitzende vorhin in seiner Rede den Werdegang der Geschäftsordnung schilderte, ist er auch auf die schwierigen und langwierigen Beratungen eingegangen. Ich möchte im Namen der CDU/CSU-Fraktion dem Vorsitzenden des Ausschusses für seine Arbeit danken.

    (Beifall bei allen Fraktionen)

    Sie haben, Herr Kollege Schulte, die sicher nicht einfachen Beratungen als ein echter Moderator geleitet und immer versucht und verstanden, die gegensätzlichen Auffassungen wieder auf einen Nenner und zu einem Ergebnis zu bringen. Aber ich glaube, es schmälert die Anerkennung Ihrer Verhandlungsleitung nicht, wenn ich auch noch darauf hinweise, daß uns die Geschäftsführer zur Seite gestanden haben, wenn wir uns einmal im Ausschuß festgebissen hatten. So möchte ich auch unseren Ge-



    Dr. Miltner
    schäftsführern für ihre Mitwirkung herzlich danken.

    (Beifall bei allen Fraktionen)

    Mehrfach ist bereits darauf hingewiesen worden, wie lange der Geschäftsordnungsausschuß an dieser Neufassung gearbeitet hat, wieviel Vorarbeiten notwendig waren, um heute zu dem Ergebnis zu kommen — und das Ergebnis ist erfreulich —, daß wir fast in allen Punkten eine einstimmige Beschlußempfehlung vorlegen können. Fast wäre ich geneigt zu sagen, der Bundestag sollte sich nicht nur mit den Regeln, die ihn selber betreffen, so viel Mühe machen, sondern die gleiche Mühe auch bei Gesetzen aufwenden, die vorn Staatsbürger zu beachten sind.

    (Dr. Lenz [Bergstraße] [CDU/CSU]: Weiß Gott!)

    Möglicherweise wäre als erwünschter Nebenerfolg zu verzeichnen, daß wir in Zukunft mit weniger, aber dafür gründlicher beratenen Gesetzen den gleichen Zweck erfüllen können. Ich bin mir natürlich bewußt, daß diese Frage den Rahmen einer Geschäftsordnungsreform übersteigt, meine aber doch darauf hinweisen zu sollen, daß sich der nächste Bundestag im Rahmen der Diskussion über die Parlamentsreform dieser Mühe unterziehen sollte.
    Wenn wir also heute eine Neufassung der Geschäftsordnung für den Deutschen Bundestag vorlegen, so stellen wir damit dem kommenden Bundestag ein handliches Werkzeug zur Erledigung seiner Aufgaben zur Verfügung. Wenn wir im Gegensatz zum amerikanischen Parlament viele Regeln ausdrücklich in die geschriebene Geschäftsordnung übernommen haben, so soll damit für alle Mitglieder dieses Hauses nachprüfbar gemacht werden, was für Rechte und Pflichten der einzelne hat. Die häufige Berufung auf frühere Präzedenzfälle, die nur wenigen bekannt sind und bekannt sein können, soll damit überflüssig gemacht werden; nicht zuletzt auch deshalb, weil geschriebenes Recht häufiger und leichter zu ändern ist als etwa ungeschriebene Bräuche und Gewohnheiten.
    Wir haben uns bemüht, die Geschäftsordnung systematisch zu gliedern, und ich bin der Meinung, daß diese systematische Neugliederung eine Ubersicht und eine Klarheit gebracht hat, die für den einzelnen Abgeordneten von Vorteil sein dürften.
    Lassen Sie mich kurz auf den § 35 eingehen. Sie wissen, daß wir uns sehr und lange bemüht haben, um eine Lösung für die Rededauer und die Ausgestaltung der Aussprache zu finden. Dabei wird es allerdings darauf ankommen, ob im nächsten Bundestag von den beschlossenen Aussprachetypen, die der Ältestenrat vorgeschlagen hat, richtig Gebrauch gemacht wird. Je nachdem wird sich eine lebhaftere Gestaltung der Parlamentsdebatten ergeben.
    Herr Kollege Bötsch ist vorhin bereits auf die Aktuelle Stunde eingegangen. Ich möchte nur noch einmal betonen, daß wir daran festhalten, daß die Aktuelle Stunde ihres Wesens beraubt wird, wenn von seiten eines Redeprivilegierten eine längere Redezeit in Anspruch genommen wird, als sie den Mitgliedern dieses Hauses zusteht. Wie Sie wissen, haben wir versucht, dafür in die Geschäftsordnung eine Sanktion einzubauen. Diese Sanktion sieht jetzt vor, daß dann, wenn ein Mitglied der Bundesregierung oder des Bundesrates länger als zehn Minuten spricht, der § 44 Abs. 3 zur Anwendung kommt. Das bedeutet, daß in diesem Falle auf Verlangen einer Fraktion eine normale Aussprache stattfinden muß.
    Die vorhin angeführte Begrenzung • der Redezeit für Mitglieder der Bundesregierung und des Bundesrates kann ja nur durch eine Grundgesetzänderung eingeführt werden. Dieses Kapitel haben wir natürlich nicht in der Geschäftsordnungsreform aufgreifen können.
    Ob sich im übrigen die vorgesehene Rederegelung während der Aktuellen Stunde bewähren wird, wird nicht zuletzt davon abhängen, in welcher Weise wir von diesem Instrument Gebrauch machen.
    Lassen Sie mich dann noch auf einen wunden Punkt, auf einen umstrittenen Punkt bei der Beratung eingehen, nämlich auf die Frage der Zahl der Berichterstatter. Ich möchte ganz klar feststellen, daß es uns darauf ankommt, einen objektiven Bericht durch die Berichterstatter erstellen zu lassen. Wenn sich unsere Fraktion für die jetzt vorgeschlagene Lösung ausgesprochen hat, wonach vorbehaltlich der Entscheidung des Ausschusses der Vorsitzende einen oder mehrere Berichterstatter für eine Vorlage bestimmen kann, so nicht deshalb, weil wir der Meinung wären, die aus den verschiedenen politischen Lagern kommenden Berichterstatter sollten versuchen, ihre Parteimeinung im schriftlichen Bericht unterzubringen, sondern weil wir meinen, daß durch mehrere Berichterstatter der Bericht vielleicht sogar objektiver abgegeben werden muß. Wir wollen also einen objektiven Bericht, in dem auch die im Ausschuß unterlegene Auffassung ohne eine abwertende Bemerkung, ohne abwertende Attribute gewürdigt wird. Wenn wir uns über diese Grundsatzfrage geeinigt haben, haben wir auch dem Selbstverständnis des Parlaments gedient.
    Lassen Sie mich auch noch ein Wort zu den Vorschriften über Ausschüsse sagen. Wir begrüßen es, daß in dem Kapitel Ausschüsse konkretere Regelungen für die Arbeit der Ausschüsse aufgenommen worden sind. Diese Regelungen sollten aber natürlich nicht den Sinn haben, die Ausschüsse an die Kandare zu nehmen, sondern ihnen nur eine Hilfestellung zu geben, wenn es im Ausschuß zum Streit kommt.
    In diesem Zusammenhang begrüßt meine Fraktion auch die Änderung des Begriffspaares „beraten" und „befasssen" in § 60 Abs. 2 der Geschäftsordnung. Was wollen wir damit bezwecken? Durch diese Klarstellung wird verdeutlicht, daß die Ausschüsse nur bei ihnen überwiesenen Gegenständen die Möglichkeit haben, Beschlüsse mit Außenwirkung zu fassen. Die Beschränkung auf das Befassungsrecht folgt aus der Ein- und Zuordnung der Ausschüsse als internes Hilfsorgan des Bundestages.



    Dr. Miltner
    Mit dieser Verdeutlichung der Aufgabenstellung der Ausschüsse soll auch dem entgegengewirkt werden, was in der politischen Wissenschaft als Mitregierung und Mitregieren der Ausschüsse bezeichnet worden ist. Hier wird nach meiner Auffassung deutlich, daß der Unterschied zwischen Kontrolle und Aufsicht nicht mehr in ausreichender Deutlichkeit gesehen worden ist. Wer Aufsicht hat, muß die Verantwortung für das Tun seiner Untergebenen übernehmen und auch notfalls die Entscheidung an sich ziehen können. Demgegenüber bedeutet Kontrollbefugnis das Recht des einen und die Entscheidungsfreiheit und Rechenschaftspflicht des anderen.
    Wenn wir also auf die Trennung dieser Begriffe besondere Bedeutung legen, so deshalb, weil wir der Auffassung sind, daß die Regierung dem Parlament gegenüber verantwortlich ist und nicht durch fragwürdige Kooperation zwischen Ressort und Fachausschuß die Verantwortlichkeit unter Umgehung des Parlamentes verwischt werden darf.
    Lassen Sie mich zum Schluß kommen. Die neue Geschäftsordnung kann nur in einem bescheidenen Maße dazu beitragen, den Stellenwert des Parlaments in unserer repräsentativen Demokratie positiv zu beeinflussen. Die verschiedenen Neuerungen in der Geschäftsordnung dienen diesem Ziel.
    Unser Bestreben war, eine lebendige Auseinandersetzung im Plenum zu begünstigen. Es war weiter unser Bestreben, dem Parlament die Möglichkeit zu verschaffen, stärker zum wichtigsten Umschlagplatz von Ideen zu werden. Wir mußten auch anstreben, daß das Parlament angesichts der leistungsbewußten und arbeitsteiligen Welt zu möglichst raschen und sachgerechten Entscheidungen kommt Sehr oft wird ja heute gefragt, ob das Parlament in unserer Industriegesellschaft, innerhalb des komplizierten Lebensorganismus in Staat und Gesellschaft, überhaupt in der Lage ist, seine ihm zugedachte und zugewiesene Aufgabe zu erfüllen. Das Parlament kann heute nicht mehr nach den Vorstellungen etwa des 19. oder beginnenden 20. Jahrhunderts arbeiten. Die Bewertung der Funktionen des Parlaments, letztlich die Qualität des Parlaments, muß innerhalb der repräsentativen Demokratie und damit auch innerhalb des Rahmens unserer Verfassung den veränderten Lebensgrundlagen angepaßt werden. Das zeigt auch ganz deutlich, in welchem Maße das Parlament heute auf Experten und Sachverständige angewiesen ist und diese Sachverständigen immer wieder in zahlreichen Hearings gehört werden, womit sie zur Entscheidungsfindung beitragen.
    Bei der Kompliziertheit der Sachverhalte geht es uns aber auch darum, daß der Bundestag das Forum ist und bleibt, wo die politische Auseinandersetzung für den Bürger sichtbar und verständlich stattfindet Wenn die Rechte der Opposition in einigen Punkten verbessert worden sind, dann geht dies auch auf die Erkenntnis zurück, daß die Gewaltentrennung zwischen Mehrheitsparteien und Regierung einerseits und Oppositionsparteien andererseits verläuft.
    Wir müssen uns bewußt sein, daß mit der Neufassung der Geschäftsordnung neben der geschriebenen Verfassung ein Stück Verfassungswirklichkeit
    ausgestaltet wird. Die Geschäftsordnung ist Ausdruck der ungeschriebenen Verfassungsnorm, daß eben Parlamentarismus nur möglich ist, wenn die Mitglieder des Parlaments, wenn das Parlament insgesamt und die anderen Verfassungsorgane den Willen und die Bereitschaft haben, nach bestimmten parlamentarischen Regeln zusammenzuwirken.
    Ich glaube, mit der Neufassung der Geschäftsordnung ist uns ein Konsens gelungen. Ich glaube auch sagen zu können: Dieser Konsens wird dazu beitragen, die Zukunft unseres Parlaments zu sichern.

    (Beifall bei allen Fraktionen)



Rede von Dr. Richard von Weizsäcker
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort hat der Abgeordnete Collet

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hugo Collet


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Gestatten Sie mir die Feststellung, daß dies heute für mich ein Festtag ist Warum? Seit wir in der zweiten Hälfte der 5. Legislaturperiode hier tatsächliche Parlamentsreformen miteinander betrieben hatten, hatten wir uns vorgenommen, auch die Geschäftsordnung zu novellieren und den damaligen Beschlüssen anzupassen. Dann haben wir in der 6. Legislaturperiode noch einmal einen reformerischen Schritt getan, indem wir durch Änderung des Grundgesetzes die Aufgaben des Petitionsausschusses erweitert haben. Seither quälen wir uns über Jahre hinweg mit der Frage: Wie können wir endlich auch die Geschäftsordnung den damals eingeleiteten Initiativen anpassen? — Deswegen bitte ich, auch wenn das ein bißchen leger klang, um Verständnis für diese meine einleitend getroffene Feststellung.
    Seit Mitte der 6. Legislaturperiode haben wir uns verstärkt bemüht, diese Änderung herbeizuführen, und zwar unter wechselnden Vorsitzenden. Wir haben uns — das wurde hier schon vorgetragen — in Klausurtagungen und bei anderen Wochenendanlässen immer wieder damit beschäftigt und mußten feststellen, daß Gesetze, die für die Gesamtbevölkerung sind, selbstverständlich wichtiger sind, und daß unsere Arbeit am Ende der Legislaturperiode wieder reif war für den Papierkorb.

    (Vorsitz: Vizepräsident Wurbs)

    Wir hatten zwar nach der Wahl zum 8. Deutschen Bundestag mehrere Wochen Zeit, bis der neu gewählte Bundestag amtieren konnte und wir waren auch fast dabei, die Geschäftsordnung zu verabschieden. Aber dann kamen die Beschlüsse von Kreuth, und es war natürlich zweifelhaft für die CDU/CSU-Fraktion, ob die Geschäftsordnung jetzt nicht doch neu überlegt werden müsse, ob sich daraus nicht andere Folgerungen ergäben.

    (Reddemann [CDU/CSU]: Herr Collet, wollen Sie nicht noch schnell „Sonthofen" sagen? — Heiterkeit)

    — Nein, nein; nicht von mir, Herr Kollege Reddemann, nicht jetzt und nicht bei diesem Anlaß.
    Ich wollte hier nur darstellen, daß Dinge, die eigentlich auch wichtig sind, immer wieder anderen Notwendigkeiten zum Opfer gefallen sind. Deshalb ist tatsächlich für mich heute unabhängig von der



    Collet
    Frage der Präsenz — dazu äußere ich mich später — ein wichtiger Tag. Ich habe es noch bis gestern nicht geglaubt, eigentlich so lange nicht, bis der Tagesordnungspunkt aufgerufen wurde, daß wir nach zehn Jahren tatsächlich zur Verabschiedung kommen. Gerade nach einer so langen Zeit müssen ja auch andere, die daran gearbeitet haben, immer wieder enttäuscht gewesen sein; ich möchte ihnen auch besonders danken. Ich danke Herrn Dr. Bäcker, dem Sekretär des Ausschusses, und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern;

    (Beifall bei allen Fraktionen)

    ich möchte Herrn Blischke und selbstverständlich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Arbeitskreis meiner Fraktion bei dieser Aufzählung nicht vergessen.

    (Erneuter Beifall bei allen Fraktionen)

    Bei anderen Fraktionen wird es sicherlich ähnlich gewesen sein. Aber ich möchte mich auch — nicht nur, weil es sich so gehört — bei allen Kolleginnen und Kollegen im Ausschuß herzlich bedanken.
    Derjenige, der an Plenarsitzungen teilnimmt und täglich Zeitungen liest, freut sich, wenn er einmal mit Kollegen von der anderen Fakultät auch freundschaftlich diskutieren kann und sich mit ihnen auseinandersetzen kann, ohne dabei in Streit zu geraten.
    Wir waren uns alle von Anfang an darüber einig, eine neue Geschäftsordnung möglichst nicht kontrovers zu verabschieden, damit wir nicht — je nachdem, wie die Mehrheitsverhältnisse nach Wahlen aussehen — jedesmal neue Geschäftsordnungen machen müssen. Das wäre ja schrecklich. Weil wir das wußten, waren alle Seiten bemüht, Teile ihrer Vorstellungen aufzugeben. Häufig verliefen die Voten bei Abstimmungen quer durch den Ausschuß und waren nicht nach Fraktionen abzugrenzen.
    Ich wäre manchmal dankbar, wenn sich diese Atmosphäre auch einmal auf die Plenardebatten übertragen würde. Ich habe während des heutigen Tages bei der Debatte über den Verfassungsschutz manchmal wehmütig darüber nachgedacht, wie das bei uns im Ausschuß läuft, auch wenn wir strittige Fragen haben. Ich gebe mich vor dem 5. Oktober sicher nicht der Illusion hin, daß wir dies in der Weise, wie wir es im Ausschuß trotz der unterschiedlichen Standpunkte praktiziert haben, noch ändern können. Aber ich darf noch einmal darauf zurückkommen.
    Wir verabschieden heute — es wurde schon gesagt — eine Geschäftsordnung, die seit 1951 besteht, an der ab und zu einmal irgendein Paragraph geändert wurde, der dann an der falschen Stelle eingefügt wurde, so daß man in der Geschäftsordnung nichts mehr finden konnte. Sie war eigentlich schon von der Geschäftsordnung des Reichstages aus dem Jahr 1922 übernommen worden. Ich hoffe — ich selbst bin jedenfalls sicher, aber vielleicht ist man ein bißchen betriebsblind, wenn man sich so viel damit beschäftigt hat —, daß die neue Geschäftsordnung auch durch die neue Gliederung sowohl für Präsidenten als auch für Parlamentarischen
    Geschäftsführer und vor allen Dingen für die Kolleginnen und Kollegen im Hause eine bessere Handhabung ermöglicht. Sie finden jetzt wenigstens auch einmal eine Liste darüber, welche Art von Vorlagen es überhaupt gibt und welche Rechte sie haben. Das finden sie in der Geschäftsordnung jetzt leichter, und zwar zusammengefaßt und geordnet.
    Ich selbst bedaure zwei Dinge. Einmal geht es hier um die Ablesebestimmungen in § 33 des Entwurfs. Ich bedauere, daß wir nicht dazu gekommen sind, eine härtere Fassung zu finden. Ich habe damals den Vorschlag gemacht, wenigstens dem Kompromiß zuzustimmen, daß bei wichtigen, kontroversen Debatten, ein Redner pro Fraktion, wenn er eine die fraktion bindende Aussage macht, ablesen darf. Man hätte die jetzige Formulierung vermeiden sollen, um eine härtere Formulierung für alle weiteren Redner zu verabschieden. Irgendwo ist die Bestimmung, die wir in der alten Geschäftsordnung haben, denaturiert. Wissen Sie, wann das immer auftaucht? Immer dann, wenn einer sagt: „Ich zitiere mit Genehmigung des Präsidenten." Dies braucht er gar nicht So etwas steht überhaupt nicht in der Geschäftsordnung. Dabei wird nur deutlich, daß er jetzt ablesen will. Aber auch bis dahin hatte er abgelesen; und nun will er die Genehmigung für das Ablesen des Zitats haben.

    (Zustimmung bei der SPD)

    Daher kommt das. Wir sollten den Kollegen sagen, sie sollten auf diese Floskel verzichten.
    Der Nichtablesende hat noch einen Nachteil. Ich wurde heute schon viermal gefragt: Können Sie mir Ihr Manuskript geben? Ich habe gesagt: Tut mit leid, ich muß vorher erst fünf Kollegen zuhören; deshalb kann ich nicht jetzt schon ein Manuskript machen und das dann unterbreiten.
    Der zweite Punkt, den ich bedaure, ist genau die Bestimmung, die der Kollege Dr. Miltner begrüßt hat. Das war nicht unbedingt eine fraktionskontroverse Sache. Es gab auch Ausschußvorsitzende meiner Fraktion, die dieser Meinung waren. Einer von ihnen ist da. Ich sehe ihn gerade. Ich meine die Frage der Berichterstatter. Ich hätte mir gewünscht, daß wir wirklich dazu gekommen wären, nur einen Berichterstatter zu haben, es sei denn, wir teilten den Stoff nach der Fülle auf — aber nicht, indem wir Mehrheits- und Minderheithberichterstatter in der Geschäftsordnung verankern. Fanden Sie es nicht gut, daß zwei Sprecher der Opposition, dem Ausschußvorsitzenden, der von der Koalition kam, bestätigen, daß er fair war, daß er bemüht war, zu der guten Atmosphäre beizutragen? Ich fand es auch gut, als vor einigen Monaten einer meiner Kollegen hier erklärt hat, wie fair Herr Wörner aus Ihrer Fraktion damals die Berichterstattung und die Führung jenes Ausschusses gehandhabt hat. Müßte es nicht der Ehrgeiz jedes Berichterstatters sein — das wäre einer der Punkte, wo der Zwang dazu da wäre, auch über den anderen und darüber, wie er es gemeint hat, nachzudenken —, das Lob der jeweils anderen Seite dafür zu bekommen, daß sein Bemühen zur objektiven Berichterstattung gegeben war?

    (Sehr gut! bei der SPD)




    Collet
    Jetzt soll es weiterhin zwei Bericherstatter geben. Der eine wird die Mehrheitsmeinung vortragen und der andere die Minderheitsmeinung. Ich bedaure diese Lösung jedenfalls. Ich stimme ihr jedoch zu; denn wir haben den Kompromiß abgeschlossen.

    (Zustimmung bei der SPD)

    Wenn ich sage, ich stimme zu, dann ist das natürlich nach dieser Arbeit und der guten Atmosphäre — und sie war auch in dieser Frage gut; es gab halt quer durch die Fraktionen eine andere Mehrheit; ich stelle nur mein Bedauern fest — selbstverständlich. Wir hoffen jedenfalls, daß wir hier eine Geschäftsordnung gefunden haben, die die Mehrheit sichert, aber die Minderheit und ihre Rechte so schützt, wie das notwendig ist. Das wurde heute hier schon vom Vorsitzenden in anderer Form vorgetragen.
    Gestatten Sie mir jetzt einige Bemerkungen zu dem, was nicht in der Geschäftsordnung drinsteht, was auch nicht drinstehen kann, weil man es nicht in Paragraphen fassen kann. Ich hoffe — jedenfalls nach dem Geist der Beratungen in unserem Ausschuß —, daß wir diese Dinge so verstehen werden. Verehrte Kolleginnen und Kollegen, ich habe vorhin die Atmosphäre erwähnt, die in diesem Ausschuß herrschte. Ich darf mich jetzt auf die Beratung des Einzelplans 02 des Haushalts 1978 beziehen, in der ich etwas darüber gesagt habe, daß jeder in bezug auf sein eigenes Verhalten immer wieder vor der Frage steht: Was ist richtig, und was kommt an? Es kommt ja nicht immer das an, was richtig ist. Es beginnt eigentlich schon beim kleinen Kind, das zu begreifen und sich dem anzupassen. Das gilt erst recht in unserer Wirtschaft, in der Gesellschaft überhaupt. Es ist natürlich nicht verwunderlich, daß diese Versuchung für den Politiker, der auch von anderen abhängig ist, immer wieder gegeben ist und daß er in der Selbstdarstellung nicht immer nach dem Grundsatz „Was ist richtig?', sondern auch nach dem Grundsatz „Was kommt an?" handelt. Ich meine, da gilt es, sehr wohl abzuwägen, wo die Grenzen sind; denn sonst hätten wir auf Dauer keine Chance, dem entgegenzutreten, dem wir alle eigentlich entgegentreten wollen: der Versuchung, nur auf Schlagzeilen auszugehen.
    Wir alle beklagen doch, daß es eine Parteienverdrossenheit und als Folge davon zum Teil auch schon eine Parlamentsverdrossenheit gibt,

    (Sehr richtig! bei der SPD)

    die zwar nicht generell die Demokratie, aber doch so manches in Frage stellt Dabei sind die Parteien von ihrem Auftrag aus dem Grundgesetz mit dieser Demokratie und mit diesem Parlament sehr stark verbunden; das ist ganz natürlich.
    Ich möchte wenigstens einen Versuch machen. Ich verweise auf Debatten wie heute morgen über den Verfassungsschutz und auf andere Debatten, die wir haben, mit Unterstellungen und dergleichen; das geht gar nicht in eine bestimmte Richtung. In dieser Beziehung will ich zwar keinen Versuch machen, aber ich will den anderen Versuch machen: ob wir uns für die Zukunft nicht in sechs Punkten dahin
    einigen können, uns zurückhaltend zu verhalten, denn das Gegenteil nützt keinem und schadet den Parteien und der Demokratie schlechthin. Ich zähle die sechs Punkte einmal auf.
    Einmal geht es um die Frage der Präsenz. Ich bin mit dem Kollegen Schweitzer nicht ganz einig, der das angesprochen hat. Ich darf ihn an folgendes erinnern. Er hat es in der vergangenen Legislaturperiode auch gesagt. Ich habe ihn manchmal rufen lassen, wenn er nicht hier war. Wir müssen einfach abwägen zwischen dem, was möglich ist, und dem, was man aussagt, weil es ankommt. Ich bitte also da um Verständnis. Hier hätte eigentlich moralisch nur ein einziger Kollege das Recht, die Frage der Präsenz kritisch anzusprechen, nämlich Herbert Wehner, der Vorsitzende der SPD-Fraktion.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Kein anderer hat moralisch das Recht, zur Frage der Präsenz hier zu reden. Das muß man zugestehen, ganz gleich, welcher Fraktion man angehört. Es ist wirklich eine schwierige Sache. Wir müssen darüber nachdenken, ob wir durch organisatorische und andere Dinge dieser Situation abhelfen können. Aber ich bin lieber bereit, Besuchergruppen zu erklären, daß sich für mich mittwochs abends nach den Ausschußsitzungen — sie wissen es ja nicht, ob ich immer da bin — häufig die Frage stellt: Gehst du morgen ins Plenum oder erledigst du deine Arbeit? So schrecklich das klingt, aber so stellt sich die Frage. Nur wagt man nicht, sich dazu zu bekennen. Keiner will doch hier unterstellen, daß der andere nichts tut.
    Aber manch einer stellt sich dann hierher und sagt: Daran, wieviel da sind, sieht man wieder, welches Interesse an der Agrar- oder an der Bildungsoder an dieser und jener Politik besteht. Nur: Wenn die andere Politik behandelt wird, dann ist derjenige, der das gesagt hat, auch nicht mehr da. Dies halte ich nicht für korrekt Unterlassen wir also in Zukunft den Hinweis auf die Präsenz. Bemühen wir uns vielmehr darum: Wie können wir uns selber dabei helfen, daß das besser wird, ohne uns gegenseitig dabei öffentlich anzugreifen?

    (Zuruf von der SPD)

    — Gut, wir müssen uns damit beschäftigen. Aber wir können es nicht mit dem Hinweis: Ich bin jetzt der Feine, der den anderen kritisiert, weil er nicht da ist. Damit können wir das Problem nicht lösen. Dadurch schaden wir bloß dem Parlament schlechthin.

    (Dr. Schweitzer [SPD]: Wir kritisieren ja keinen einzelnen, sondern uns selber!)

    — Ich will nicht noch einmal darauf eingehen.
    Nun zu dem zweiten Punkt, den ich anführen wollte. Ich meine den wechselseitigen Hinweis auf das Parteisüppchen, das da einer kochen will. Die einen werfen es den anderen vor: Hier geht es ja nur um Parteipropaganda, hier will nur jemand ein Parteisüppchen kochen. Meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen, die Parteilichkeit und die Mitwirkung der Parteien stehen im Grundgesetz. Wenn wir mit einem Auge darauf schielen, daß es in der Bevölkerung Gegner der Parteien gibt, und uns



    Collet
    selber so verhalten, als seien wir Parteigegner, indem wir es uns wechselseitig vorwerfen, dann, finde ich, ist das schizophren.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Wir sammeln damit keine Punkte, sondern schaden den Parteien überhaupt. Dies unterstützt das Verhalten derer, die zu Hause diskutieren und am Stammtisch zum Schluß mit Stolz feststellen: Ich bin anständig, ich bin in keiner Partei. Hat dann die Partei, die das gerade in dem Moment sagt — ich will jetzt nirgends hingucken, damit niemand glaubt, ich meinte eine bestimmte Richtung —, dadurch einen Vorteil? Ich glaube das nicht. Die schaden den Parteien schlechthin, wenn sie die anderen angreifen.
    Ein dritter Punkt, der ebenfalls ein Verhalten betrifft, mit dem ich aufzuhören bitte: Die Verfilzung, Verkrustung, Vetternwirtschaft, Pfründensicherung und Parteibuchpolitik sollten nicht immer wieder so pauschal angesprochen werden, je nach Bundesland — beim Bund ist es wieder so herum —, indem man sich das wechselseitig vorwirft, je nachdem, wer in der Regierung und wer in der Opposition steht. Das können Sie durchgängig feststellen. Machen doch wir im Bundestag damit den Anfang! Dann sagen wir lieber im Falle X — ganz konkret —: Wie kommen Sie dazu — ich nehme jetzt das gleiche Beispiel, das ich schon einmal verwendet hatte —, einen Gartenbautechniker als Elektroingenieur anzustellen? Begründen Sie das hier! — Dann sind wir konkret geworden. Aber alles andere hier ständig anzusprechen fördert wieder dem Eindruck beim Bürger: Parteien sind alle gleich schlecht. Sorgen Sie dafür, daß das korrekt gemacht wird. Bemühen wir uns, und spekulieren wir nicht auf einen scheinbaren Erfolg! Er ist nur im Augenblick vorhanden. Letztlich schadet es uns allen, mit solchen Formulierungen zu operieren.
    Vierte Bitte. Man hört oft: „Dies war nur eine Wahlrede"; oder: „Der hat hier Wahlkampf geführt." — Wahlen sind demokratisches Grundrecht nach der Verfassung. Eigentlich sollte jeder zu jeder Stunde bemüht sein, sich so verhalten, daß er dem Wähler gerecht wird. Mit der Formulierung „er hält eine Wahlrede" legt man wiederum dem Bürger draußen nahe: Wahlkämpfe sind negativ, Wahlreden sind etwas Schlechtes. Das suggeriert man. Wenn man es auch nur für die andere Seite sagt, zurück schlägt es auf alle Seiten.
    Meine fünfte Bitte in diesem Zusammenhang wäre die, einmal zu überlegen, ob es so sein muß, daß nach allen Diskussionsbeiträgen jeweils nur auf einer Seite Beifall gegeben wird. Kann man nicht abwägen, ob es nicht Gelegenheiten gibt, wo man bei der Unterstützung eines Arguments demonstriert, daß sich alle einig sind? Bitte denken Sie auch darüber einmal nach!
    Für wen reden wir hier eigentlich? An sich reden wir hier doch, weil wir den anderen überzeugen, für das eigene Argument gewinnen wollen. In Wirklichkeit aber reden wir für den Beifall der eigenen Leute, für das Protokoll und für die Offentlichkeit. Ich bin mir darüber klar, daß man, nachdem die Meinungsbildung, wenn wir hier hereinkommen — vor allem zur zweiten und dritten Lesung —, bereits abgeschlossen ist, den anderen nicht mehr gut überzeugen kann. Nach meiner Erinnerung gab es in den letzten 15 Jahren nur drei Fälle, in denen das Plenum unterbrochen wurde und man noch einmal neu über etwas nachgedacht hat. Das ist natürlich selten. Aber ich kann doch letztlich niemanden überzeugen wollen, wenn ich ihn hier im Plenum verprügele. Das ist doch ein Widersinn. Aber ich bin mir darüber klar, daß dies eine schwieriges Problem ist; deswegen wollte ich das auf die Frage des Beifalls je nach Anlaß reduzieren.
    Der sechste und letzte Punkt in dieser Aufzählung: Die einen werfen den anderen vor, es gehe ihnen nur darum, an der Macht zu bleiben; die anderen werfen denen wieder vor, sie hätten ja nur das Ziel, an die Macht zu kommen. Meine sehr verehrten Damen und Herren, Sie treten doch einer Partei bei. Parteien werden doch gebildet, stellen Programme auf, weil sie die Macht erstreben, weil sie das, was sie für gut halten, verwirklichen wollen. Was soll es denn dann, bei dem Bürger den Eindruckzu erwecken, Macht sei etwas Schlechtes? Demokratisch kontrollierte Macht ist von uns doch gewollt. Warum werfen wir uns wechselseitig vor: Ihr wollt bloß an die Macht kommen! Und umgekehrt: Die wollen bloß an der Macht bleiben! Hören wir damit auf! Das bringt nichts.

    (Zustimmung)

    Ich darf nun noch unsere Mitbürger draußen bitten, sich doch stärker zu engangieren, nicht nur Kritik zu üben, sondern Anregungen zu geben, sich aber auch zu informieren, bevor man Kritik nachredet.
    Auch zu den Journalisten darf ich eine Bemerkung machen: Nicht nur der Plenarsaal, auch die Journalistentribüne ist leer. Ich werfe das den Journalisten nicht vor. Ich weiß, daß um 16 Uhr Redaktionsschluß ist und daß sie ihre Artikel schreiben müssen. Ich werfe es ihnen nicht vor, ich bitte bloß darum, darzustellen, wie es den Abgeordneten in solchen Zusammenhängen geht, und vielleicht auch in Büros, Ausschußsäle und Besuchergruppen hineinzuleuchten, nicht nur in den Plenarsaal und auf Grund dessen Feststellungen zu treffen.
    Ein anderes Beispiel: In der Publizistik werden ja immer die Diätenerhöhungen kritisiert. Ich habe aber in den vier Jahren, in denen wir die Diäten nicht erhöht haben, nicht jeweils zu den Haushaltsberatungen Schlagzeilen gelesen: Die Abgeordneten haben die Diäten schon wieder nicht erhöht. Das habe ich nicht gelesen. Das ist nirgendwo berichtet worden. Es ist gar nicht aufgefallen.
    Und dann kommt immer die Feststellung: Da sind sie sich alle einig. Man müßte doch objektiverweise berichten — denn man weiß es ja —, daß so eine Vorlage nur dann hier auf den Tisch kommt, wenn sich alle einig sind. Keine Fraktion wird in einer solchen Frage einen Alleingang machen. Das muß man objektiverweise dann auch darstellen.
    Nun zu uns selber, meine sehr verehrten Damen und Herren. Ich wäre dankbar, wenn wir in manchen



    Collet
    Punkten mehr Natürlichkeit behalten könnten. Ich wundere mich manchmal. Da sitze ich mit irgendeinem Kollegen aus einer anderen Fraktion im Restaurant und unterhalte mich, finde ihn sehr sympatisch. Aber in dem Moment, wo er hier steht, denke ich — und das gilt sicher genauso umgekehrt —: Wer ist denn das da? Ist das derselbe, mit dem ich soeben so nett gesprochen habe? Es ist für mich erschreckend, wie sehr wir dabei unsere Natürlichkeit verloren haben, immer in dem Zwang einer Rolle stehen, die wir überhaupt nicht mehr verlassen. Ich bedauere wirklich, daß das so läuft und wir gar nicht mehr natürlich miteinander reden.
    Ich würde also bitten, das zu versuchen. Denn alle drei, die Abgeordneten, die Journalisten und die Bürger selbst — wobei die ersten beiden Gruppen ja letztlich auch Bürger sind —, leben von dieser parlamentarischen Demokratie und genießen ihre Freiheit. Dann sollten Sie auch alle, nicht nur die einen, ihren Beitrag zur Stabilisierung dieser Demokratie leisten.
    Ich jedenfalls wünsche dem 9. Deutschen Bundestag eine erfolgreiche Arbeit mit der neuen Geschäftsordnung.

    (Beifall auf allen Seiten des Hauses)