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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 216. Sitzung Bonn, Dienstag, den 13. Mai 1980 Inhalt: Nachruf auf den Abg. Tönjes 17289 A Eintritt des Abg. Schinzel in den Deut- schen Bundestag 17289 B Überweisung von Vorlagen an Ausschüsse 17289 C Abwicklung der Tagesordnung 17289 D Erweiterung der Tagesordnung . . . 17289 D Regelung für die Einreichung von Fragen für die Woche nach dem 19. Mai 1980 . 17290 A Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung . 17290 B Zweite Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Versammlungsgesetzes und des Strafgesetzbuches — Drucksache 8/2677 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 8/3726 Dr. Dregger CDU/CSU 17292 A Koschnick, Präsident des Senats der Freien Hansestadt Bremen 17296 B Dr. Wendig FDP 17300 A Dr. Apel, Bundesminister BMVg . . . 17302 B Dr. Wörner CDU/CSU 17304 D Möllemann FDP 17308 A Schmidt, Bundeskanzler . . . . 17309 B, 17317 C Dr. Kohl CDU/CSU 17312 D, 17320 A Wischnewski SPD 17321 B Mischnick FDP 17323 D Zweite Beratung des von den Abgeordneten Pieroth, Vogt (Düren), Dr. Barzel, Dr. Biedenkopf, Dr. von Bismarck, Dr. Blüm, Breidbach, Dr. Dregger, Feinendegen, Dr. George, Hasinger, von der Heydt Freiherr von Massenbach, Höpfinger, Katzer, Kraus, Dr. Kunz (Weiden), Link, Dr. Möller, Müller (Berlin), Müller (Remscheid), Dr. Pinger, Prangenberg, Schmidhuber, Dr. Freiherr Spies von Büllesheim, Dr. Sprung, Dr. Waffenschmidt, Frau Will-Feld, Dr. Zeitel, Wissmann und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung freiwilliger betrieblicher Gewinn- und Kapitalbeteiligung — Drucksache 8/1565 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/3916 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 8/3915 — in Verbindung mit II Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 216. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 13. Mai 1980 Zweite Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Abbau steuerlicher Hemmnisse für die Vermögensbeteiligung der Arbeitnehmer — Drucksache 8/1418 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß. § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/3916 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 8/3915 — Pieroth CDU/CSU 17337 D von der Heydt Freiherr von Massenbach CDU/CSU 17339 A Rapp (Göppingen) SPD 17342 A Schleifenbaum FDP 17345 B Dr. Böhme, Parl. Staatssekretär BMF . 17347 A Kraus CDU/CSU 17350 C Dr. Spöri SPD 17352 C Erste Beratung des von den Abgeordneten Broll, Spranger, Berger (Herne), Regenspurger, Dr. Miltner, Schwarz, Krey, Dr. Laufs, Biechele, Volmer, Dr. Langguth, Sauer (Salzgitter), Ey, Metz, Löher, Hanz, Dr. Unland, de Terra, Dr. Hüsch, Dreyer, Dr. Hubrig, Erpenbeck, Dr.-Ing. Oldenstädt, Dr. Sprung, Dr. George, Rühe, Francke (Hamburg), Dr. Stavenhagen, Dr. von Geldern, Pohlmann, Dr. Hoffacker eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Vereinfachung der Abgeltung besonderer Erschwernisse bei Polizeivollzugsbeamten im Wechselschichtdienst — Drucksache 8/3842 — Broll CDU/CSU 17354 D Wittmann (Straubing) SPD 17356 B Wolfgramm (Göttingen) FDP 17357 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über das Verkehrszentralregister (Verkehrszentralregistergesetz) — Drucksache 8/3900 — Dr. Schulte (Schwäbisch Gmünd) CDU/ CSU 17357 D Daubertshäuser SPD 17358 D Hoffie FDP 17361 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung und anderer handelsrechtlicher Vorschriften — Drucksache 8/1347 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 8/3908 — Lambinus SPD 17363 A Helmrich CDU/CSU 17365 A Kleinert FDP 17367 B Dr. Vogel, Bundesminister BMJ . . . 17369 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Siebzehnten Strafrechtsänderungsgesetzes — Drucksache 8/3218 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 8/3857 — Hartmann CDU/CSU 17370 B Lambinus SPD 17372 D Engelhard FDP 17375 B Dr. Vogel, Bundesminister BMJ . . . . 17377 A Erhard (Bad Schwalbach) CDU/CSU . . 17379 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Fortentwicklung des Strafvollzugs — Erstes StrafvollzugsFortentwicklungsgesetz — Drucksache 8/3335 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/4003 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 8/3958 — Hartmann CDU/CSU 17380 C Heyenn SPD 17381 B Engelhard FDP 17382 C Dr. Vogel, Bundesminister BMJ . . . . 17383 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Deutschen Richtergesetzes — Drucksache 8/3301 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/4004 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 8/3972 — in Verbindung mit Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 216. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 13. Mai 1980 III Zweite Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Deutschen Richtergesetzes — Drucksache 8/3312 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/4004 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 8/3972 — Dr. Bötsch CDU/CSU 17384 B Dr. Emmerlich SPD 17385 C Kleinert FDP 17386 D Dr. de With, Parl. Staatssekretär BMJ . 17388 C Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines ... Strafrechtsänderungsgesetzes — Drucksache 8/3911 — Hartmann CDU/CSU 17389 B Dr. Linde SPD 17390 D Kleinert FDP 17392 A Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Zusatzprotokoll Nr. 2 vom 17. Oktober 1979 zu der am 17. Oktober 1868 in Mannheim unterzeichneten Revidierten Rheinschifffahrtsakte — Drucksache 8/3748 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr und für das Post- und Fernmeldewesen — Drucksache 8/3990 — 17393 D Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Zusatzprotokoll Nr. 3 vom 17. Oktober 1979 zu der am 17. Oktober 1868 in Mannheim unterzeichneten Revidierten Rheinschifffahrtsakte — Drucksache 8/3749 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr und für das Post- und Fernmeldewesen — Drucksache 8/3943 — 17394 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Statistik der Beherbergung im Reiseverkehr (Beherbergungsstatistikgesetz) — Drucksache 8/3623 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/4005 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft — Drucksache 8/3970 — 17394 B Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 13. Mai 1975 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich Belgien über die Befreiung öffentlicher Urkunden von der Legalisation — Drucksache 8/1544 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 8/3983 — 17 394 D Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung der Schiffsregisterordnung • — Drucksache 8/2515.— Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsauschusses — Drucksache 8/3979 — 17395 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Europäischen Übereinkommen vom 24. November 1977 über die Zustellung von Schriftstücken in Verwaltungssachen im Ausland und zu dem Europäischen Übereinkommen vom 15. März 1978 über die Erlangung von Auskünften und Beweisen in Verwaltungssachen im Ausland — Drucksache 8/3922 — 17395 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ausführung des Europäischen Übereinkommens vom 24. November 1977 über die Zustellung von Schriftstücken in Verwaltungssachen im Ausland und des Europäischen Übereinkommens vom 15. März 1978 über die Erlangung von Auskünften und Beweisen in Verwaltungssachen im Ausland — Drucksache 8/3923 — 17395 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 20. Oktober 1978 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Neuseeland zur Ver- IV Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 216. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 13. Mai 1980 meidung der Doppelbesteuerung und zur Verhinderung der Steuerverkürzung bei den Steuern vom Einkommen und einigen anderen Steuern — Drucksache 8/3918 — 17395 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Mineralölsteuergesetzes — Drucksache 8/3920 — 17395 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 12. Oktober 1979 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Sozialistischen Republik Rumänien über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen — Drucksache 8/3919 — 17395 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Wiener Abkommen vom 12. Juni 1973 über den Schutz typographischer Schriftzeichen und ihre internationale Hinterlegung (Schriftzeichengesetz) — Drucksache 8/3951 — 17395 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Zweiten AKP-EWG-Abkommen von Lomé vom 31. Oktober 1979 sowie zu den mit diesem Abkommen in Zusammenhang stehenden Abkommen — Drucksache 8/3927 — 17396 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Entlastung des Bundesfinanzhofs — Drucksache 8/3949 — 17396 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Genfer Protokoll von 1979 zum Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommen — Drucksache 8/3985 — 17396 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Zusammenlegung der Deutschen Landesrentenbank und der Deutschen Siedlungsbank — Drucksache 8/3984 — 17396 B Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP Vorlage eines Berichts des Petitionsausschusses — Drucksache 8/3913 — 17396 B Beratung der Sammelübersicht 67 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 8/3932 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 68 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 8/3941 — 17396 C Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen Veräußerung einer 13,2 ha großen Teilfläche des ehem. Heereszeugamts (Alabama-Depot) in München an die Bayerischen Motorenwerke AG — Drucksache 8/3933 — 17396 D Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch den Bundesminister der Finanzen Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1979 bei Kap. 60 04 Tit. 698 01 — Zahlungen nach dem Sparprämiengesetz —— Drucksachen 8/3739, 8/3934 — . . . 17396 D Fragestunde — Drucksachen 8/3981 vom 08. 05. 1980, 8/3986 vom 12. 05. 1980 und 8/3991 vom 13.05. 1980 — Maßnahmen angesichts der Drohung des Vertreters der PLO in Bonn, A. Franghi, im Anschluß an die Aussagen des bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß in Israel DringlAnfr C 1 12.05.80 Drs 08/3986 Röhner CDU/CSU DringlAnfr C2 12.05.80 Drs 08/3986 Röhner CDU/CSU Antw StSekr Dr. Fröhlich BMI . . . 17325 B, C, D, 17326 A, B, C, D, 17327 A B, C, D, 17328 A, B, C, D, 17329 A, B, C, D ZusFr Röhner CDU/CSU . 17325 C, D, 17328 A, B ZusFr Spranger CDU/CSU . . . 17326 A, 17328 B ZusFr Kunz (Berlin) CDU/CSU . 17326 A, 17329 C ZusFr Dr. Voss CDU/CSU . . . 17326 B, 17328 C Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 216. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 13. Mai 1980 V ZusFr Westphal SPD 17326 C, 17328 D ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU . 17326 D, 17329 D ZusFr Dr. Müller CDU/CSU 17326 D ZusFr Ey CDU/CSU 17327 A ZusFr Dr. Riedl (München) CDU/CSU 17327 B ZusFr Dr. Linde SPD 17327 C ZusFr Besch CDU/CSU 17327 C ZusFr Frau Dr. Balser SPD 17327 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 17328 D ZusFr Schäfer (Mainz) FDP 17329 A ZusFr Dr. Jaeger CDU/CSU 17329 B ZusFr Becker (Nienberge) SPD 17329 D Erstattung der durch die Buchung von Reisen zu den Olympischen Spielen in Moskau entstandenen Kosten im Falle des Nichtantritts der Reise DringlAnfr C3 13.05.80 Drs 08/3991 Böhm (Melsungen) CDU/CSU Antw PStSekr Grüner BMWi . . 17330 A, B, C, D ZusFr Böhm (Melsungen) CDU/CSU . . 17330 A ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 17330 B ZusFr Dr. Linde SPD 17330 C Empfehlung des Bundeskanzleramtes zur Frage der Bezeichnung der Staatsangehörigkeit in Anträgen auf Erlaubnis zur Einreise in die DDR MdlAnfr A3 08.05.80 Drs 08/3981 Besch CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Kreutzmann BMB . . 17330 D, 17331 A, B, C, D ZusFr Besch CDU/CSU 17331 A, B ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 17331 C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 17331 C Forschungsförderung zur Verbesserung von Aufbereitungsverfahren für Schweröl MdlAnfr A6 08.05.80 Drs 08/3981 Stockleben SPD Antw PStSekr Stahl BMFT . . 17331 D, 17332 B ZusFr Stockleben SPD 17332 A, B Forschungsförderung im Bereich der Energiegewinnung aus dem Meer MdlAnfr A7 08.05.80 Drs 08/3981 Stockleben SPD Antw PStSekr Stahl BMFT . . 17332 C, 17333 A ZusFr Stockleben SPD 17332 D ZusFr Dr. Laufs CDU/CSU 17333 A Forschungsauftrag betr. Sekundärkreislaufemissionen von Druckwasserreaktoren an das Institut für Energie- und Umweltforschung e. V., Heidelberg MdlAnfr A9 08.05.80 Drs 08/3981 Dr. Laufs CDU/CSU Antw PStSekr Stahl BMFT . . . . 17333 A, C, D ZusFr Dr. Laufs CDU/CSU 17333 C, D Benachteiligungen durch Berufsgruppentarife und Regionalklassen in der Kraftfahrzeughaftpflichtversicherung MdlAnfr A39 08.05.80 Drs 08/3981 Heyenn SPD Antw PStSekr Grüner BMWi . . 13334 A, B, C, D ZusFr Heyenn SPD 17334 B, C ZusFr Frau Dr. Martiny-Glotz SPD . 17334 C Rückerstattungspraxis der Kraftfahrzeughaftpflichtversicherungen MdlAnfr A40 08.05.80 Drs 08/3981 Heyenn SPD Antw PStSekr Grüner BMWi 17334 D, 17335 A, B, C ZusFr Heyenn SPD 17335 A, B ZusFr Frau Dr. Martiny-Glotz SPD . . 17335 B Sicherheit von Kreditbürgschaften gegenüber der Volksrepublik Polen MdlAnfr A41 08.05.80 Drs 08/3981 Dr. Czaja CDU/CSU Antw PStSekr Grüner BMWi . 17335 C, D, 17336 A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU . . 17335 D, 17336 A Verzögerung der Einbürgerung von Staatsangehörigen der Entwicklungsländer bei Aufnahme einer Aus- und Weiterbildung innerhalb von fünf Jahren nach der Einreise MdlAnfr A10 08.05.80 Drs 08/3981 Bühling SPD MdlAnfr A11 08.05.80 Drs 08/3981 Bühling SPD Antw StSekr Dr. Fröhlich BMI . 17336 C, 17337 A ZusFr Bühling SPD 17337 A Nächste Sitzung 17397 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 17399* A VI Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 216. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 13. Mai 1980 Anlage 2 Verzögerungen bei der Förderung von Vorhaben des experimentellen Wohnungs- und Städtebaus MdlAnfr Al 08.05.80 Drs 08/3981 Dr. Schneider CDU/CSU MdlAnfr A2 08.05.80 Drs 08/3981 Dr. Schneider CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Sperling BMBau 17399* C Anlage 3 Ergebnisse einer Untersuchung der INTERSOFO „Humanisierung des Arbeitslebens" über die Qualität der Arbeitsplätze Bonner Schreibkräfte MdlAnfr A8 08.05.80 Drs 08/3981 Frau Simonis SPD SchrAntw PStSekr Stahl BMFT . . . . 17399*D Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 216. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 13. Mai 1980 17289 216. Sitzung Bonn, den 13. Mai 1980 Beginn: 9.01 Uhr
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    Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 216. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 13. Mai 1980 17399* Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Abelein 23.5. Dr. van Aerssen * 14.5. Dr. Ahrens ** 13.5. Dr. Aigner * 13.5. Alber * 14.5. Dr. Bangemann * 14.5. Dr. Bardens ** 13.5. Dr. Barzel 14.5. Blumenfeld * 14.5. Frau von Bothmer *** 14.5. Frau Erler 14.5. Fellermaier * 14.5. Frau Dr. Focke * 14.5. Friedrich (Würzburg) * 14. 5. Gertzen 14.5. Dr. Geßner *** 14.5. Gscheidle 13.5. Dr. Hennig 14.5. Horn 14.5. Frau Huber 22.5. Dr. Hubrig 14.5. Graf Huyn 14.5. Jahn (Marburg) 14.5. Josten 14.5. Jung 14.5. Junghans 14.5. Dr. Klepsch 14.5. Frau Krone-Appuhn 14.5. Lange * 14.5. Lintner 14.5. Dr. Luda 14.5. Lücker * 14.5. Luster * 14.5. Dr. Mende *** 14.5. Dr. Mertes 14.5. Dr. Müller *** 14.5. Müller (Bayreuth) 13.5. Neuhaus 14.5. Pawelczyk 14.5. Pfeifer 13.5. Dr. Pfennig * 14.5. Reddemann 14.5. Frau Schlei 14.5. Schmidt (Kempten) 14.5. Dr. Schwencke (Nienburg) * 14.5. Seefeld * 14.5. Sieglerschmidt * 14.5. Dr. Stercken 14.5. Dr. Vohrer *** 14.5. Voigt (Sonthofen) 14.5. Wawrzik * 14.5. Zebisch 23.5. Zywietz 14.5. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates *** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Sperling auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Dr. Schneider (CDU/CSU) (Drucksache 8/3981 Fragen A 1 und 2): Trifft es zu, daß die Bundesregierung die Entscheidung über laufende Anträge zur Förderung von Vorhaben im Rahmen des experimentellen Wohnungs- und Städtebaus zurückgestellt hat, bis die neuen Richtlinien über die Förderung von Maßnahmen des experimentellen Wohnungs- und Städtebaus und die damit verbundenen Forschungsschwerpunkte veröffentlicht sind, bis wann ist mit einem Erlaß der Richtlinien und einer Entscheidung über die laufenden Vorhaben zu rechnen? Gilt diese Haltung der Bundesregierung für alle in diesem Jahr angemeldeten bzw. beabsichtigten Förderungsvorhaben, bzw. über welche Vorhaben hat die Bundesregierung bisher bereits vorab entschieden, und wie erklärt sie das Hinauszögern der Entscheidung in den übrigen Fällen? Es ist beabsichtigt, die neuen Richtlinien zur Förderung des experimentellen Wohnungs- und Städtebaues noch vor der Sommerpause in Kraft zu setzen. Nach diesen Richtlinien ist vorgesehen, daß der Bundesbauminister den Ländern mitteilt, an welchen Forschungsthemen er ein vorrangiges Interesse hat. Die Forschungsthemen und deren Durchführung werden mit den Ländern erörtert, die ihrerseits geeignete Vorhaben benennen sollen. Um dieses Verfahren nicht vorwegzunehmen, sind im Jahre 1980 grundsätzlich keine neuen Vorhaben in das Programm aufgenommen worden. Anfragen an das Ministerium hinsichtlich einer Förderung wurden durch Hinweis auf die zu verabschiedenden Richtlinien beantwortet. Soweit allerdings Maßnahmen bereits in die Förderung aufgenommen waren, ist eine der Sache nach notwendige weitere Förderung unabhängig von dem Inkrafttreten der neuen Richtlinien erfolgt. Dies gilt auch für solche neuen Maßnahmen, die bereits im Jahre 1979 weitgehend vorbereitet waren und bei denen nur noch formell die Bewilligung der beantragten Mittel erfolgen mußte. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Stahl auf die Mündliche Frage der Abgeordneten Frau Simonis (SPD) (Drucksache 8/3981 Frage A 8): Trifft es zu, daß eine Untersuchung der INTERSOFO „Humanisierung des Arbeitslebens" nur als Kurzfassung veröffentlicht werden durfte, weil einige Bonner Ministerien sowie der Bundesrechnungshof mit den Ergebnissen dieser Untersuchung nicht einverstanden waren, und sind die in diesem Kurzbericht genannten Vorwürfe, daß die Arbeitsplätze von Schreibkräften in Bonner Ministerien deshalb als Problemarbeitsplätze zu bezeichnen sind, weil sie einerseits neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen der Büroforschung in der Industrie nicht entsprechen, andererseits eine schlechte Beleuchtung, einen zu hohen Lärmpegel, eine Fläche von nur vier bis fünf Quadratmeter, die damit kleiner ist als die für Hunde vorgeschriebene Fläche, aufweisen und außerdem Belastungen für das Herz- und Kreislaufsystem hervorrufen, zutreffend? Die Firma Intersofo (Gesellschaft für interdisziplinäre Sozialforschung mbH, Berlin) führt im Auftrag des Bundesministeriums für Forschung und Technologie und im Rahmen des Programms „Humanisierung des Arbeitslebens" eine vergleichende Untersuchung der Schreibdienste in obersten Bundesbehörden durch. Aus dieser Untersuchung liegen Zwi- 17400* Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 216. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 13. Mai 1980 schenergebnisse vor. Diese sollen veröffentlicht werden, sobald die Wissenschaftler unter Berücksichtigung der Stellungnahmen der beteiligten Ressorts eine Überarbeitung vorgenommen haben. Die Veröffentlichung wird weder von einem Bundesministerium noch vom Bundesrechungshof behindert. Unzulänglichkeiten der in der Frage angesprochenen Art (z. B Lärm, Enge, Streß) sind an einigen der untersuchten Arbeitsplätze festgestellt worden. Den betreffenden Bundesministerien sind die Untersuchungsergebnisse bekannt; sie bemühen sich, die festgestellten Unzulänglichkeiten zu beheben. Darüber hinaus wird bei der Weiterführung des Projekts versucht, modellhafte Lösungen für die aufgezeigten Probleme zu erarbeiten. Wenn hierbei zukunftsweisende Lösungen für die Arbeitsfunktionen und die Arbeitsplatzausstattung von Schreibkräften gefunden sind, wird auch — über die jetzt anstehende Behebung von Unzulänglichkeiten hinaus — die Raumsituation besser geklärt werden können.
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    Ich antworte darauf zweierlei, Herr Wörner. Erstens. Meine Parteifreunde in Bremen hatten Anspruch darauf, im Vorwege von mir eine klare Stellungnahme zu hören, und die haben sie bekommen.

    (Dr. Marx [CDU/CSU]: Die haben sich aber schön danach gerichtet!)




    Bundeskanzler Schmidt
    Zweitens. Das deutsche Volk hat Anspruch darauf, — —

    (Hartmann [CDU/CSU]: Parteifreunde gehen dem Volk vor!)

    — Könnten Sie Ihren Zwischenruf wiederholen, damit wir ihn prüfen können?

    (Lachen bei der CDU/CSU)

    — Er eignet sich offenbar nicht zur Wiederholung; also brauchen wir auch nicht darauf einzugehen.

    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD)

    Zweitens. Das deutsche Volk hat Anspruch darauf, Herr Abgeordneter Wörner, aus solchen Anlässen, auch ohne solche Anlässe, aus anderen Anlässen, auch ohne bestimmte Anlässe jederzeit von der Bundesregierung klaren Wein eingeschenkt zu bekommen darüber, welche Aufgaben die Bundeswehr innerhalb unseres Bündnisses und welche Aufgaben das Bündnis hat. Ich werfe mir hier keinerlei Unterlassung vor, und Sie können das, wenn Sie ehrlich sind, auch nicht tun.

    (Beifall bei der SPD — Dr. Dregger [CDU/ CSU]: Doch, und wie!)

    Ich will aber im weiteren Verlauf meiner Ausführungen auf die Zwischenfrage von Herr Wörner noch einmal zurückkommen. Man kann auf eine kurze Frage leicht mit einer kurzen Antwort entgegnen. Das ist in der parlamentarischen Debatte so üblich. Ich will mir das aber nicht zu leicht machen; ich komme darauf noch einmal zurück.
    Herr Kollege Dregger hat in seiner Diskussionsrede einen ähnlichen Vorwurf erhoben, allerdings zeitlich etwas anders bestimmt. Der Kollege Dregger hat, wie auch schon früher öffentlich der Kollege Kohl, den Vorwurf erhoben, daß wir uns nach den Vorkommnissen nicht sofort eindeutig geäußert hätten.
    In diesem Zusammenhang, Herr Präsident, bitte ich um Ihre Zustimmung dazu, daß ich zwei Dokumente zitiere. Das eine stammt vom Vormittag des 7. Mai, keine 24 Stunden nach den Bremer Vorkommnissen. Die Bundesregierung hat am Vormittag des 7. Mai folgendes öffentlich erklärt:
    Die Bundesregierung verurteilt die schweren Ausschreitungen in Bremen, mit denen Extremisten versucht haben, das öffentliche Gelöbnis von mehr als tausend wehrpflichtigen Soldaten der Bundeswehr im Weserstadion zu verhindern.
    Bei diesen Ausschreitungen handelt es sich nicht um die Wahrnehmung des Grundrechtes der Demonstrationsfreiheit, das auch in diesem Fall ohne jede Einschränkung gewährleistet war, sondern um Gewalttaten, die den dringenden Verdacht auf schwere Landfriedensbrüche begründen.
    Während hier noch vom dringenden Verdacht strafbarer Handlungen die Rede war, würde ich das inzwischen nach neuerer Erkenntnis noch etwas schärfer formulieren. Dies wurde, wie gesagt, innerhalb von weniger als 24 Stunden im Lichte der damaligen Kenntnisse formuliert: Dringender Verdacht auf schwere Landfriedensbrüche.

    (Dr. Dregger [CDU/CSU]: Von Herrn Bölling formuliert!)

    — Dies hat nicht Herr Bölling gesagt, sondern dies ist ein in zweistündiger Formulierungsarbeit durch das Kabinett erarbeiteter Beschluß der Bundesregierung.

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Zuruf von der CDU/CSU: Vorher hätten Sie sich was einfallen lassen sollen!)

    Herr Abgeordneter Wörner, Sie haben ihn nur nicht zur Kenntnis nehmen wollen. Herr Bölling hat ihn der Öffentlichkeit pflichtgemäß zur Kenntnis gebracht. Sie haben heute so getan, als wäre er überhaupt nicht gefaßt worden.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Auch Sie, Herr Abgeordneter Dregger, haben unlauter geredet.

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Dr. Marx [CDU/CSU]: Seine Arroganz ist unerträglich! — Zuruf von der CDU/CSU: Oberabkanzler!)

    Herr Präsident, ich darf in der Verlesung des Dokuments fortfahren. Es heißt im nächsten Absatz:
    Die Bundeswehr als Bündnisarmee in der NATO ist unser unverzichtbarer Beitrag zur Sicherung des Friedens, in dem unser Land lebt. Ohne die Sicherung des Gleichgewichts der Kräfte hat die Entspannungspolitik zwischen West und Ost keine Grundlage.
    Unsere Soldaten leisten Dienst für den Frieden. Sinnfälliger Ausdruck dafür ist ihr Gelöbnis auf unser Grundgesetz und damit auf unsere demokratische Lebensform. Die Soldaten der Bundeswehr sind Staatsbürger in Uniform. Sie leben mit und in unserer demokratischen Gesellschaft.
    Die Bundesregierung teilt deshalb die Auffassung von Bundesverteidigungsminister Apel, daß es geboten erscheint, die Öffentlichkeit an der Ablegung des Gelöbnisses teilnehmen zu lassen. Die Bundesregierung hält es auch künftig für geboten, an der Einrichtung des öffentlichen Gelöbnisses festzuhalten, die vor 25 Jahren in der Freien Hansestadt Bremen durch Senatspräsident Wilhelm Kaisen begründet worden ist.
    Die Bundesregierung dankt den Polizeibeamten aus Bremen und Niedersachsen und den Soldaten für ihren Einsatz. Sie versichert die verletzten Beamten und Soldaten ihres Mitgefühls und wünscht ihnen baldige Genesung. Sie spricht den Angehörigen der Bundeswehr für ihre besonnene Haltung ihre Anerkennung aus.
    Die Bundesregierung dankt dem Bundespräsidenten, dem Senat der Freien Hansestadt und den Bürgern Bremens für ihr Bekenntnis zur Bundeswehr.
    Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode. — 216. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 13. Mai 1980 17311
    Bundeskanzler Schmidt
    Dies ist am Mittwoch, dem 7. Mai, amtlich veröffentlicht worden. Herr Abgeordneter Wörner, Sie hätten es zur Kenntnis nehmen können, wenn Sie gewollt hätten.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Das ist jetzt fast eine Woche her; wenigstens inzwischen hätten Sie es zur Kenntnis nehmen können.

    (Dr. Wörner [CDU/CSU]: Hinterher!)

    Ich habe selber zufällig am selben Tage abends eine öffentliche Rede gehalten — das war einen Abend nach den Bremer Vorkommnissen —, und ich möchte, Herr Präsident, auch hier aus der Tonbandnachschrift ausführlich zitieren dürfen. Ich habe am Mittwoch, dem 7. Mai, in Wuppertal auf einer Kundgebung, gemeinsam mit meinem Freunde, dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Johannes Rau, in einer langen Rede, die sich mit vielen Themen beschäftigte, folgendes gesagt. Es ist eine lange Passage über die Bremer Vorkommnisse:
    Ich möchte ein Wort sagen zu einem mich sehr bedrückenden Ereignis, das gestern in Bremen stattgefunden hat. Unsere Soldaten, die Wehrpflichtigen genauso wie die Längerdienenden, die wir brauchen, um unsere Entspannungspolitik mit den östlichen Nachbarn tatsächlich in Sicherheit führen zu können, denn wenn sie militärisch sehr viel stärker würden als der Westen, würde ja ein Übergewicht entstehen können, wir brauchen unsere Soldaten. Wir geben mit ihnen nicht an, wir halten keine martialischen Reden, wir lassen auch am 1. Mai — in diesem Staate nicht — keine Panzer, keine Kanonen, keine Flugzeuge, keine Raketen auffahren, aber wir wissen, daß wir unsere Soldaten brauchen. Sie tragen zusammen mit ihren übrigen Kameraden dazu bei, daß wir uns sicher fühlen können und daß wir, gestützt auf diese Sicherheit, auf diese solidarische Sicherheit, mit unseren Nachbarn auch kompromißweise uns vertragen können; daß unsere Nachbarn sich nicht einbilden, sie könnten uns überfahren; und daß sie sich nicht ängstigen, wir könnten sie überfahren.
    Gleichgewicht ist eine wichtige Voraussetzung! Ich denke., daß unter uns Sozialdemokraten darüber kein Zweifel besteht, ebensowenig wie es einen Zweifel geben kann über den Beitrag der Sozialdemokratischen Partei zum Aufbau demokratischer, innerlich demokratisch gesonnener Streitkräfte in unserem Staat.
    Es ist dies das erste Mal in der preußisch-deutschen Militärgeschichte über Generationen, daß wir eine Armee haben, die nichts anderes sein will als ein Schutz des Volkes und die sich innerlich als ein Teil des Volkes fühlt und die nicht etwas Besonderes sein will. Ich bin sehr stolz darauf, daß die in früheren Zeiten der deutschen Geschichte vorhanden gewesenen Gräben zwischen der damaligen bewaffneten Macht und bestimmten Schichten und Klassen des Volkes, insbesondere der Arbeiterschaft, daß die Gräben, die damals klafften, inzwischen durch ständiges Bemühen von Sozialdemokraten, von Gewerkschaftern und von Soldaten der Bundeswehr ausgefüllt worden sind. Niemand wird zulassen wollen, daß diese Gräben wieder aufgerissen werden.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Ich fahre fort in der Verlesung dieses Dokuments, dieser Tonbandnachschrift:
    Um so schlimmer ist es, wenn ein paar irregeleitete junge Menschen,

    (Zuruf von der CDU/CSU: Die braven Jusos! — Weitere Zurufe von der CDU/ CSU)

    angeführt von Leuten, die Gewalttaten nicht scheuen, versuchen, das öffentliche Gelöbnis von mehr als tausend Wehrpflichtigen in einem Stadion in einer deutschen Großstadt zu verhindern. Bei den Ausschreitungen gestern in Bremen hat es sich nicht gehandelt um die Wahrnehmung des Grundrechtes zur Demonstration. Das Grundrecht zur Demonstration war und ist auch in Bremen jederzeit gewährleistet. Sondern es hat sich gehandelt um Gewalttaten, die den dringenden Verdacht strafbarer Handlungen nahelegen, insbesondere den Verdacht des Landfriedensbruchs.
    Ich will das hier sehr deutlich sagen: Die Bundesregierung und ich selber auch, genau wie der Senat von Bremen und sein Bürgermeister Koschnick, genauso wie ein Vierteljahrhundert vorher sein Amtsvorgänger Wilhelm Kaisen, wir sind und wir bleiben der Meinung, daß auch in Zukunft an der Einrichtung des öffentlich gegebenen Gelöbnisses festgehalten werden soll. Wir danken den Polizeibeamten, auch den Soldaten für ihren Einsatz. Wir sprechen den Angehörigen der Bundeswehr für ihre besonnene Haltung Anerkennung aus und versichern die vielen verletzten Beamten und Soldaten unseres Mitgefühls und wünschen ihnen baldige Genesung.
    Ich bin auch dankbar dafür, daß der Senat der Freien und Hansestadt, daß die Bürger Bremens und daß insbesondere der Bundespräsident bei dieser Gelegenheit sich zur Bundeswehr gestellt haben. Ich will hier eines ganz deutlich sagen, ob einer
    — und nun kommt das Zitat, das Sie alleine aus dieser Rede herausgenommen haben, Herr Kollege Dregger, alles andere haben Sie weggestrichen und damit das Zitat völlig verfälscht; jetzt kommt der Satz —
    ob einer mit großen Sprechchören einen politischen Gegner hindert, zu Gehör zu kommen, ob jemand Tomaten auf Herrn Strauß wirft oder ob er auf andere Weise Gewalt übt, das alles sind meine Feinde, das alles sind Feinde der deutschen Sozialdemokratie. Wir sind Demokraten und wir verabscheuen jede Form der Gewalt gegen den politischen Gegner. Ebenso verabscheuen wir jede Gewalt im Verkehr zwischen Staaten.



    Bundeskanzler Schmidt
    Hätten Sie nur vollständig zitiert!

    (Lebhafter Beifall bei der SPD und der FDP)

    Ich brauche kein einziges Wort und keinen einzigen Satz jener frei gehaltenen Rede, die erst nachträglich anhand eines Tonbands aufgeschrieben wurde, zu korrigieren. Ich habe auch dort nichts wesentlich Neues gesagt. Was ich dort gesagt habe, Herr Kollege Dregger, entspricht meiner Gesinnung seit 25 Jahren, seit ich im Deutschen Bundestag das Soldatengesetz mitformuliert und angenommen habe, auf dem das Gelöbnis unserer Dienstpflichtigen beruht.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Ich will im Zusammenhang mit der Zwischenfrage von Herrn Wörner noch etwas hinzufügen. Ich wende mich dabei besonders an einige meiner jüngeren Parteifreunde in der Stadt des Herrn Bürgermeisters Koschnick. Diese Jüngeren, die ich vor Augen habe, haben recht, wenn sie als Demokraten vom Wert öffentlicher Diskussionen und auch vom Wert öffentlicher Demonstrationen überzeugt sind. Auch ich bin davon überzeugt, daß öffentliche Demonstrationen einen großen Sinn haben können. Ich selber beteilige mich z. B. seit 30 Jahren an der öffentlichen Demonstration zum 1. Mai.
    Zweitens. Sie haben offenkundig in klarer positiver Haltung zu unserem Grundgesetz, zu unserem Staat, zu unserer Bundeswehr und zu ihrem Auftrag eine Diskussion über die ideelle Zweckmäßigkeit oder über die gegenwärtige außenpolitische Zweckmäßigkeit des öffentlichen Gelöbnisses für angezeigt gehalten. Dies geschah, wie mir eindeutig ist, in lauterer Absicht und Gesinnung.

    (Dr. Marx [CDU/CSU]: Wie immer!)

    Drittens. Wir — als Bundeskanzler, als Bundesverteidigungsminister, als Bundesparteivorstand der SPD — haben ihnen rechtzeitig gewichtige Bedenken vorgetragen. Sie haben ihre Meinung nicht geändert. Das war ihr gutes Recht.
    Mein gutes Recht ist es, und meine moralische Pflicht ist es, allen jungen Leuten, wie sie auch im einzelnen über diese Frage des öffentlichen Gelöbnisses oder über andere Streitfragen demokratischer Tradition oder über andere Streitfragen deutscher Innen- oder Außenpolitik denken mögen, zwei Kernsätze ans Herz zu legen:
    Erstens. Wer keine feste Gesinnung hat, der soll uns in der Politik gestohlen bleiben. Eine feste, eine begründete Gesinnung ist für mich Voraussetzung dafür, daß ich eine Frau oder einen Mann als Politiker ernst nehme. Mit einem Wort: Politik ohne Gesinnung ist von Übel.
    Zweitens aber: Gesinnung allein macht noch keinen Politiker, sondern Verantwortung kennzeichnet den Beruf des Politikers. Mit anderen Worten: Der Politiker muß die Folgen seines Tuns und Unterlassens, die Folgen seines Redens

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    und seines Schweigens verantworten. Er muß sogar die unbeabsichtigten und die unvorhergesehenen Nebenfolgen mitverantworten.

    (Beifall bei allen Fraktionen) Gesinnung und Verantwortung


    (Zurufe von der CDU/CSU: Ja!)

    für das Ergebnis gehören zusammen!

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    — Ich bin tief gerührt, daß ich auch von der CDU/ CSU-Fraktion einmal Zustimmung erfahre.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Hoffentlich werden Sie alles verantworten können, was Herr Dregger und Herr Wörner heute gesagt haben.

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Lemmrich [CDU/CSU]: Uns ist Ihr Rentenbetrug dabei gerade eben eingefallen! — Zuruf von der CDU/CSU: Der Weltökonom!)

    Ich füge eine Bemerkung hinzu, die ich mehr für die öffentliche Diskussion, nicht gegenüber der Opposition, wie ich ausdrücklich sage, mache: So legitim es ist, sich öffentlich zu fragen, ob die Form des öffentlich gegebenen Gelöbnisses oder der öffentlichen Vereidigung für Berufssoldaten eine unserer Zeit angemessene Form ist, so sehr muß ich darauf hinweisen, daß es ein Mißverständnis wäre, dies etwa als eine „vordemokratische Form" anzusehen. Ich muß darauf hinweisen, daß die unbezweifelbaren Demokratien in unserer westlichen Nachbarschaft — ich weise hin auf unseren Bündnispartner Frankreich, unseren Bündnispartner England, unseren Bündnispartner Amerika, andere Bündnispartner — ihre eigenen Formen der öffentlichen Selbstdarstellung ihrer Streitkräfte für notwendig halten. Es kann nicht bezweifelt werden, daß es sich hier um demokratische Formen handelt. Deutsche müssen aufpassen, daß sie nicht das Kind mit dem Bade ausschütten.
    Das Gelöbnis der Bundeswehr lautet: „Ich gelobe, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen." So steht es seit 25 Jahren im Soldatengesetz. Ich selber habe daran mitgewirkt. Ich habe dieses Gesetz mitgestaltet und in diesem Parlament mit angenommen. Ich halte dies heute noch für richtig; ich stehe dazu. Auch in Zukunft stehe ich dafür ein, daß wir öffentlich Zeugnis ablegen von unserem Willen, das Recht und die Freiheit unseres Volkes zu verteidigen.

    (Anhaltender lebhafter Beifall bei der SPD und der FDP)



Rede von Dr. Richard von Weizsäcker
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Dr. Kohl.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Helmut Kohl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Die Debatte, der Ablauf der Debatte des heutigen Tages macht den tatsächlichen Zustand der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands deutlich.

    (Dr. Marx [CDU/CSU]: Schizophren!)




    Dr. Kohl
    Bis zur Stunde haben jene, Herr Bundeskanzler, von denen Sie genau wissen, daß sie das, was Sie hier soeben mit Emphase vorgetragen haben, überhaupt nicht als ihre Politik anerkennen, geschwiegen, wie ja die Fraktion bisher überhaupt geschwiegen hat.

    (Dr. Dregger [CDU/CSU]: So ist es!)

    Sie haben wieder das Bild einer politischen Position entworfen und dabei immer den Pluralis majestatis, das „Wir", verwandt. Wer sich aber hinter diesem „Wir" verbirgt, hat Ihre Rede keineswegs deutlich gemacht.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Herr Bundeskanzler, Sie sprachen von der Bundesregierung; davon sprach auch der Kollege Möllemann. Aber das, was der Kollege Möllemann gesagt hat, und das, was sicher auch der Kollege Genscher hier sagen würde, hat doch überhaupt nichts mit dem zu tun, was sich in Bremen aus vielfältigen sozialdemokratischen Quellen öffentlich geäußert hat.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Der Sonderfall „FDP und Jungdemokraten" soll hier nicht weiter erwähnt werden, obwohl es, Herr Möllemann, einmal gut wäre, wenn Sie in der Öffentlichkeit reinen Tisch machen würden angesichts der Tatsache, daß Sie sich zur linken Hand noch eine Spezialentwicklung halten, die schon am äußersten Rande Ihres politischen Spektrums stehen sollte.
    Das hätten wir gern von Ihnen gehört. Sie sind sonst immer so forsch mit dem Wort; Sie sollten es hier einmal sagen.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    Es beweist Mut, das Richtige auch dann zu sagen, wenn die Kandidatenaufstellung noch nicht erfolgt ist. Das will ich in diesem Zusammenhang nur beiläufig sagen.

    (Beifall bei der CDU/CSU) Aber das ist wirklich nicht unser Thema.

    Herr Bundeskanzler, unser Thema heute ist das Verhältnis der deutschen Sozialdemokraten zur Bundeswehr, und unser Thema heute ist die Frage danach, inwieweit Sie überhaupt von Ihrer eigenen Partei bezüglich der Ansichten getragen werden, wie Sie sie hier eben wieder vorgetragen haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Widerspruch bei der SPD)

    Ich finde, wir sollten einmal Punkt für Punkt das durchgehen, was sich ereignet hat. Die erste Feststellung ist — dazu habe ich von Ihnen nichts gehört, Herr Bundeskanzler —: Zehn Jahre sind Sie nun an der Regierung.

    (Beifall bei der SPD)

    Zehn Jahre gab es die Regierung Brandt und Schmidt. Am Ende dieser zehn Jahre ist nüchtern festzustellen:

    (Zuruf des Abg. Wehner [SPD])

    Es ist in der Bundesrepublik nicht mehr möglich,
    daß das feierliche Gelöbnis von Soldaten unserer
    Bundeswehr ohne Polizeischutz ablaufen kann. Das ist doch die Erfahrung.

    (Lebhafter Beifall bei der CDU/CSU)

    Das, meine Damen und Herren, ist doch das Ergebnis Ihrer zehn Jahre! Willy Brandt ist einmal ausgezogen mit dem Anspruch, mehr Demokratie zu wagen. Sie haben doch die Gewalt in diesem Lande großgezogen! Das ist doch die Erfahrung!

    (Lebhafter Beifall bei der CDU/CSU — Brandt [SPD]: Sie sollten sich schämen! — Wehner [SPD]: Pfui Teufel! — Pfui-Rufe von der SPD — Weitere anhaltende Zurufe von der SPD)

    Herr Bundeskanzler Helmut Schmidt — —

    (Fortgesetzte Pfui-Rufe und weitere Zurufe von der SPD)

    — Meine Damen und Herren — —

    (Anhaltende Zurufe von der SPD — Glocke des Präsidenten — Erneuter Beifall bei der CDU/CSU)

    — Ich weiß, daß es Ihnen in der SPD-Fraktion schwerfällt, die Wahrheit zu ertragen. Sie werden in Zukunft noch ganz andere Wahrheiten ertragen müssen!

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zurufe von der SPD)

    Herr Bundeskanzler Helmut Schmidt, Sie sind stellvertretender Vorsitzender der SPD Deutschlands. Wo war denn Ihre Stimme, wo war denn die Stimme des Herrn Parteivorsitzenden Willy Brandt,

    (Dr. Marx [CDU/CSU]: Das ist die Frage!)

    wo war denn die Stimme des Herrn Fraktionsvorsitzenden Herbert Wehner, wenn in der Vergangenheit von Jahr zu Jahr in steigendem Maße die Volksfront zwischen Sozialdemokraten und Kommunisten an deutschen Universitäten möglich war?

    (Beifall bei der CDU/CSU — Lebhafter Widerspruch bei der SPD)

    Meine Damen und Herren, man kann nicht über die Bundeswehr reden, ohne über die junge Generation zu reden. Wer über die junge Generation redet, muß über den Zustand mancher deutscher Universität reden. Wenn es Dutzende von deutschen Universitäten gibt, in denen die Volksfront von Kommunisten, Chaoten und Sozialdemokraten besteht, dann ist das ein Skandal, den Sie zu verantworten haben!

    (Lebhafter Beifall bei der CDU/CSU — Wehner [SPD]: Sie armer Schächer! Das ist Ihr Katzenjammer nach der Wahl von Nordrhein-Westfalen! Sie sind doch nicht ganz da! — Weitere Zurufe von der SPD)

    — Herr Abgeordneter Wehner, wenn Sie dazwischenrufen, kann ich Ihnen nur sagen: Sie sind ja einer jener Urväter dieser Volksfrontideologie!

    (Lebhafter Beifall bei der CDU/CSU — Anhaltende lebhafte Zurufe von der SPD — Glocke des Präsidenten)




    Dr. Kohl
    Herr Bürgermeister Koschnick, was haben Sie als Landesvorsitzender der SPD denn dagegen getan, daß seit fast einem Jahrzehnt an der Bremer Universität Kommunisten und Sozialdemokraten zusammenarbeiten? Dürfen Sie sich wundern, daß nach diesen zehn Jahren der Lohn dieser Entwicklung jetzt von den Kommunisten kassiert wird?

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zurufe von der SPD)

    Es war doch diese Saat der Diffamierung unserer Bundesrepublik,

    (Wolfram [Recklinghausen] [SPD]: Sie diffamieren!)

    die immer wieder aufgehen muß. Es war vor wenigen Monaten auf Ihrem Bundesparteitag in Berlin, als Herr Walter Jens unter frenetischem Beifall der Delegierten ausgeführt hat: „Die FdGO" — das ist diese linke Diffamierung des Begriffes freiheitliche demokratische Grundordnung — „ist längst zu einer Panzerfaust des Staates geworden." Von welchem Staat spricht Herr Walter Jens eigentlich? Wem haben Sie denn dabei Beifall geklatscht? Ist es nicht jener Staat, in dem Helmut Schmidt Kanzler ist? Der eigentliche Punkt ist doch der: Sie sind auf einen Weg aufgebrochen, der zu einer anderen Republik als der führt, die wir jetzt haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Wehner [SPD]: Reden Sie noch eine Weile so weiter! Dann werden Sie ganz klar verstanden! — Weitere Zurufe von der SPD)

    Herr Bundeskanzler, meine Frage an Sie ist ja ganz einfach: Wie wollen ,Sie Lehrern in unseren Schulen,

    (Wolfram [Recklinghausen] [SPD]: „Stürmer"-Stil!)

    die über Wehrpflicht und Wehrdienst unterrichten, die die Schüler in unseren Gymnasien in staatsbürgerliche Tugenden einführen,

    (Liedtke [SPD]: Was ist das?)

    eine Hilfe sein — und das ist Ihres Amtes als Kanzler der Bundesrepublik Deutschland —, wenn sie erleben, daß die junge Generation in Ihrer eigenen Partei dabei ist, das Ansehen und die Notwendigkeit unserer Bundeswehr systematisch herabzusetzen?

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Herr Bundeskanzler, ich will Herbert Wehner gar nicht fragen: Wie groß wäre der Tumult in diesem Hause auf Ihrer Seite gewesen, wenn die Vorgänge in Bremen statt von linken von rechten Extremisten veranlaßt worden wären?

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    Wir sind weder auf dem linken noch auf dem rechten Auge blind.

    (Zurufe von der SPD: Auf beiden!)

    Aber das, was sich in Bremen zeigte, war die Spitze eines Eisbergs einer Entwicklung, die Sie zu verantworten haben.

    (Lebhafter Beifall bei der CDU/CSU — Kühbacher [SPD]: Wahl verloren, Kopf verloren!)

    Bremen ist nicht denkbar ohne die unklare Position der deutschen Sozialdemokraten in der Abgrenzung nach links. Herr Bundeskanzler, wenn Sie dann in der Ihnen eigenen Form der beleidigten Majestät vorhin meine Kollegen zurechtzuweisen versucht haben, kann ich nur sagen:

    (Liedtke [SPD]: Herr Kohl, was sagen Sie zu Nordrhein-Westfalen?)

    Ich habe von Ihnen gegenüber diesen linken Bereichen Ihrer Partei kein Wort gehört.

    (Liedtke [SPD]: Herr Kohl, was sagen Sie zu Nordrhein-Westfalen?)

    Aber, Herr Bundeskanzler, wir wollen jetzt nicht nur von den Jusos und von den Teilen der SPD sprechen, die sich in Bremen deutlich gemacht haben. Wir wollen von Ihrem ganz persönlichen Beitrag zu der Entwicklung des Diskussionsklimas in der Bundesrepublik sprechen.

    (Liedtke [SPD]: Herr Kollege Kohl, was sagen Sie zu Nordrhein-Westfalen?)

    Herr Bundeskanzler, Sie haben in den letzten Wochen, vor allem auch im Vorfeld der Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen, gemeinsam mit Ihren politischen Freunden ein politisches Klima erzeugt, das zu einer immer größeren Entzweiung unserer Bürgerschaft führt und für das Sie persönlich die Verantwortung tragen.

    (Widerspruch bei der SPD — Dr. Marx [CDU/CSU]: Schmutzkampagne!)

    Herr Bundeskanzler, Sie waren es, der die Kriegsangst zu einem Wahlkampfthema gemacht hat.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Herr Bundeskanzler, Sie dürfen sich nicht wundern

    (Zurufe von der SPD)

    über Äußerungen, etwa aus der Frauenvereinigung SPD in Bremen, wenn Sie in dieser Form über das Thema Frieden reden, wie dies in den letzten Wochen geschehen ist. Herr Bundeskanzler, Sie wissen so gut wie ich, daß Frieden kein parteiisch Ding ist; Sie wissen so gut wie ich, daß es in Sachen Frieden keinen Unterschied zwischen FDP, SPD und CDU/CSU gibt.

    (Zurufe von der SPD: Leider doch!)

    — Meine Damen und Herren, das ist es ja. Sie sind in Ihrem parteiischen Fanatismus,

    (Zuruf von der CDU/CSU: Haß!)

    den Sie entwickelt haben, gar nicht mehr zur Gemeinsamkeit fähig.

    (Lebhafter Beifall bei der CDU/CSU — Lachen bei der SPD)




    Dr. Kohl
    Herr Bundeskanzler, ich möchte Sie ganz einfach fragen — —

    (Zurufe von der SPD)

    — Meine Damen und Herren, indem Sie hier im Saal herumschreien,

    (Dr. Ehmke [SPD]: Wir schreien doch nicht! Sie schreien doch!)

    können Sie dieses Thema, das Sie zu verantworten haben, nicht vom Tisch bringen. Wir sind in diesem Bundestag noch nicht so weit, daß Sie den Ton bestimmen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Herr Bundeskanzler, ich frage ganz einfach: Was, glauben Sie, geht in Menschen in der Bundesrepublik vor, die die Zeitung aufschlagen und ein Inserat mit der Überschrift vorfinden: „Wir wollen nie wieder Krieg, und deshalb entscheiden wir uns für Helmut Schmidt?" — In diesem Inserat werden Bilder von vielen älteren Mitbürgerinnen gezeigt, die dann darauf hinweisen: „Mein Sohn ist gefallen, mein Vater ist gefallen, mein Mann ist gefallen." — Herr Bundeskanzler, und dann werden Kollegen aus der CDU verfälscht zitiert,

    (Dr. Marx [CDU/CSU]: Verfälschte Zitate! Das ist unlauter und unwahr!)

    und es wird ein Zusammenhang — das ist doch der Sinn des ganzen Inserats — hergestellt, daß derjenige, der Helmut Schmidt wählt, für den Frieden ist, und daß derjenige, der für die anderen ist, für den Krieg ist.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Unerhört!)

    Genau das ist doch der Sinn; das ist doch ganz unstreitig.
    Herr Bundeskanzler, ich will Ihnen ein Wort aus meiner sehr persönlichen Betroffenheit heraus sagen. Mein einziger Bruder ist am Ende des Krieges gefallen. Es war damals eine Sache, die meine Eltern und die wir Geschwister mit uns allein auszumachen hatten, so wie Millionen andere Familien. In jenem Inserat wird Alfred Dregger verfälscht zitiert. Sein einziger Bruder ist im Zweiten Weltkrieg gefallen. Hier sitzt mein Freund Philipp Jenninger; zwei seiner Brüder sind im Zweiten Weltkrieg gefallen. Meine Damen und Herren, ich hätte nie für möglich gehalten — nie! —, daß wir in der deutschen Politik einmal so weit herunterkommen könnten,

    (Haase [Kassel] [CDU/CSU]: So ist es!)

    daß wir in Sachen der Kriegstoten im Wahlkampf miteinander reden müssen. Das sind unsere Toten, und wir müssen versuchen, aus der Geschichte zu lernen. Wir, die Deutschen, haben mehr Grund als andere Völker, dies zu tun, weil wir in zwei Kriegen mehr als andere erlebt haben, was die Heimsuchung des Krieges bedeutet.
    Aber, Herr Bundeskanzler, Sie haben Ihren Eid abgelegt. Sie wollen und Sie sollen für das Wohl unseres ganzen Volkes arbeiten. Ist es nicht auch Ihre Meinung — ich sage es zögerlich —, daß das Heraufbeschwören der Kriegstoten und ihre Inanspruchnahme im Wahlkampf zum Stimmengewinn, zu einem politischen Geschäft, außerhalb des Erträglichen liegt?
    Jeder mag darüber denken, wie er will, aber, Herr Bundeskanzler, dies dient nicht dem inneren Frieden. Ich erwarte mindestens, daß Sie heute, wenigstens nach der Wahl, an dieses Pult gehen und sagen: Ich will mit diesem Inserat nichts zu tun haben,
    das ist nicht meine Form der politischen Auseinandersetzung.

    (Lebhafter Beifall bei der CDU/CSU)

    Herr Bundeskanzler, Sie können dies nicht tun, wenn Sie nicht gleichzeitig damit aufhören — ich sage das noch einmal —, ein politisches Geschäft mit der Angst der Menschen vor Krieg und Not zu betreiben.

    (Zurufe von der SPD)

    Ich sage Ihnen dies wenige Monate vor der Bundestagswahl, weil uns die Erfahrung des Wahlkampfs in Nordrhein-Westfalen deutlich gemacht hat, was wir möglicherweise noch zu erwarten haben.

    (Zurufe von der SPD)

    Herr Bundeskanzler, Sie können nicht dem äußeren Frieden dienen, wenn Sie nicht Ihren Beitrag zum inneren Frieden leisten. Es gibt so viele Möglichkeiten der politischen Auseinandersetzung, daß ich Ihnen sagen und Sie beschwören möchte: Hören Sie auf, an dem Punkt Krieg und Frieden einen Zwiespalt, eine tiefe Kluft, einen Graben ins Volk hineinzureden! Die Konsequenz wird sein, daß die destruktive Gesinnung, die heranwachsen wird, diese Republik zutiefst belasten wird. Wenn wir als Demokraten in Deutschland in diesen Grundfragen nicht mehr die gleiche Sprache sprechen, wenn wir uns nicht mehr gegenseitig unterstellen, daß wir gemeinsam den Frieden wollen, dann ist das Ende dieser Republik nahe.

    (Zuruf von der CDU/CSU: So ist es!)

    Herr Bundeskanzler, deswegen kann ich Sie nur beschwören: Kehren Sie von diesem Weg zurück, den Sie in den letzten Wochen um des nackten Machterhalts willen beschritten haben!

    (Lebhafter Beifall bei der CDU/CSU)

    Sie haben soeben gute Worte zur Bundeswehr gefunden. Das sind auch unsere Worte. Ich frage mich nur: Wenn dies unsere gemeinsamen Worte sind, warum ist diese Debatte dann überhaupt möglich und notwendig?

    (Zurufe von der SPD)

    Warum haben Sie, meine Damen und Herren, nicht die Kraft, den Mut, die Entschlossenheit oder wie Sie es immer nennen wollen, einen klaren Trennungsstrich zu jenen zu ziehen, die, wenn sie die Bundeswehr angreifen, in Wahrheit nicht die Bundeswehr, sondern diese Republik treffen wollen, die einen ganz anderen Staat wollen, mit denen es gar keine Gemeinsamkeiten geben kann? Herr Bundeskanzler, Sie haben auf das hingewiesen, was Sie in den letzten Jahren zum Thema Bundeswehr gesagt haben. Das heißt aber auch, daß man der jungen Generation ein Beispiel geben muß, daß man der jun-



    Dr. Kohl
    gen Generation sagen muß, daß Freiheit ohne Bindung und Verantwortung nicht möglich ist. Dann muß man — das ist auch Ihr Auftrag —, etwa im Blick auf die laufende Diskussion über die Wehrpflichtnovelle in Sachen Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen, auch aus Ihrer Sicht klar davon reden, daß die Freiheit, daß das Bündnis in der NATO ohne Bundeswehr nicht möglich ist und daß die Bundeswehr die allgemeine Wehrpflicht zur Voraussetzung hat. Wenn ich zur allgemeinen Wehrpflicht ja sage, dann muß ich bei allem klaren Respekt vor jener Grundentscheidung unseres Grundgesetzes, betreffend das Recht auf Verweigerung des Wehrdienstes aus Gewissensgründen, dennoch klar sagen: Wir brauchen diese Bundeswehr, und wir brauchen junge Leute, die bereit sind, zur Bundeswehr zu gehen, die auch dieses Opfer für das Land übernehmen.
    Herr Koschnick, lassen Sie mich folgendes mit Blick auf eine Ihrer Presseerklärungen sagen. Es ist — da muß man das Wort wiegen — in dieser Situation, auch in dieser psychologischen Situation, in der sich die Bundeswehr in der jungen Generation wiederfindet, ganz falsch, den Vergleich zur Reichswehr zu ziehen, selbst wenn das positiv gemeint war. Es gibt doch gar keinen Hinweis darauf, daß die Bundeswehr in irgendeiner Form oder hinsichtlich der Situation mit der Reichswehr in jener kritischen Zeit der Weimarer Republik vergleichbar ist. Es ist doch die große Leistung der deutschen Nachkriegsdemokratie, daß die Bundeswehr eine Institution unseres Staates geworden ist, deren demokratische Gesinnung und Zuverlässigkeit außer jedem Zweifel steht.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wenn das so ist, Herr Bundeskanzler, dann genügt es nicht — wie Sie es heute wieder getan haben —, zu sagen: zur Freiheit gehört die Demonstrationsfreiheit. Natürlich gehört sie dazu. Aber es ist doch eine Sache, ob ich mich zum Grundrecht der Demonstrationsfreiheit bekenne, und es ist eine andere Sache, ob führende deutsche Politiker ein prägendes Beispiel geben. Dieses prägende Beispiel war doch in diesem Falle einfach notwendig von Ihrer Seite. Es kam nicht. Sie hätten klar und deutlich sagen sollen: Auch in meiner eigenen Partei, in der Sozialdemokratischen Partei, muß jeder wissen, daß wir die Bundeswehr brauchen und daß man sich dann nicht an Demonstrationen gegen die Bundeswehr beteiligen kann.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Aber, Herr Bundeskanzler, der Zusammenhang zwischen Bremen und Ihren Reden ist im Unbewußten bei vielen unserer Mitbürger schon da. Ich betone es noch einmal: Wer in einer so kritischen, schwierigen internationalen Lage, wo schon allein auf Grund der internationalen Faktoren die Angst ins Land strömt, die Kriegsangst noch dadurch schürt, daß er Beispiele bringt, die ganz und gar unzulässig sind — wie Sie es tun, Herr Bundeskanzler —, der darf sich über die Folgen nicht wundern.
    Wenn Sie sich in dieser internationalen Lage hinstellen und den Vergleich mit dem Jahr 1914 bringen — Ihr Freund Bruno Kreisky hat Sie ja in dieser Sache zu Recht öffentlich zurechtgewiesen —, dann frage ich mich: was soll das? Wenn der Bürger vom Kanzler der Bundesrepublik hört, die Lage sei wie 1914, und wenn er etwas von Geschichte versteht, dann muß er den Eindruck haben, daß die jetzt Mächtigen förmlich hilflos in diese Entwicklung hineinstolpern. Sie wissen aber doch so gut wie ich, daß der Vergleich ganz falsch ist. Nach der sowjetischen Invasion in Afghanistan haben wir doch nicht die Situation von 1914.
    Wenn überhaupt Geschichte sich wiederholt, dann haben wir die Situation von 1938.

    (Haase [Kassel] [CDU/CSU]: Mit den Appeasern, mit den Anpassern!)

    Herr Bundeskanzler, lesen Sie einmal im Tagebuch von Neville Chamberlain nach, was er am Abend dieses denkwürdigen Tages, als er mit dem französischen Ministerpräsidenten Edouard Daladier voll guten Willens, um den Frieden zu retten, nach München fuhr, niedergeschrieben hat nach seiner triumphalen Heimkehr, als Großbritannien glaubte, er ist der Friedensbringer. Und wie dann die Folgen waren! Lesen Sie nach, was wir aus Hitlers Tischgesprächen wissen, die später herauskamen, wie er diesen Tag bewertet hat. Wir denken nicht daran — ich beziehe mich ausdrücklich auf das, was zu diesem Punkt kürzlich Franz Josef Strauß gesagt hat —, den braunen Diktator mit den entscheidenden Männern im Kreml gleichzusetzen. Das ist nicht statthaft. Das sind keine Abenteurer. Das sind kalt rechnende Männer, die ein Leben lang auf Grund ihrer klaren, aber auch eiskalt getroffenen Entscheidung sich in dieser Position gehalten haben. Aber es waren immer Männer in der russischen und vor allem sowjetischen Geschichte, die ihren Vorteil dann wahrgenommen haben, wenn sie die andere Seite als schwach erkannt haben. Das ist der Vergleich. Nur dort sitzt der Vergleich mit 1939.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wenn unsere Bürger Sie, Herr Bundeskanzler, jetzt hören, dann wäre es schon am Platz, daß Sie kompetent über den Stand der Bedrohung Auskunft geben und nicht mit derartigen Formulierungen das Ganze im Nebel entschwinden lassen.
    Ein Zweites ist dazu zu sagen. Meine Damen und Herren, wenn man diese Vergleiche schon zieht, ist es ungewöhnlich, Herr Abgeordneter Wehner, daß Sie sich in diesen Tagen nach den Vorgängen in Bremen öffentlich bei der Bundeswehr entschuldigt haben. Ich hätte diese Entschuldigung sehr viel überzeugender gefunden, wenn Sie vor diese Entschuldigung eine Vorbemerkung gesetzt hätten, in der Sie persönlich Position zu jenen linken Gruppierungen Ihrer eigenen Partei bezogen hätten, die hier Volksfront gemacht haben. Das fehlt mir.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, Sie kommen nicht darum herum in den nächsten Jahren, eine klare Position in Sachen Abgrenzung zur linken Seite der



    Dr. Kohl
    deutschen Politik zu ziehen. Wir werden sorgfältig darauf achten,

    (Frau Traupe [SPD]: Und nach rechts!)

    inwieweit Sie aus taktischen und Wahlkampfgründen immer wieder zur Zusammenarbeit außerhalb dessen, was der Bogen demokratischer Parteien ist, bereit sind. Wir sind nicht bereit, durchgehen zu lassen, daß Sie dann immer sagen: Das sind die Jusos oder die Studenten. Die Studenten von heute sind morgen die Abgeordneten der SPD-Fraktion.

    (Lachen bei der SPD)

    Das werden jene sein, die den Kurs Ihrer Partei bestimmen. Das werden jene sein, meine Damen und Herren, die Ihre Parteitagsbeschlüsse herbeiführen. Sie können nicht sagen: Das sind die Jusos. Das ist die SPD von morgen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wenn die Führung der SPD nicht den Mut aufbringt, ganz klar eine Trennung zu ziehen, ist das ein Verlust an Substanz der deutschen Demokratie für die Zukunft.
    Herr Bundeskanzler, um eines bitte ich Sie: Kommen Sie jetzt nicht ans Pult, nur um zu betonen, zu einer liberalen Partei gehöre, daß die Jugendorganisation dieses oder jenes beschließen könne. Das gehört selbstverständlich zu einer liberalen Partei. Aber Zusammenarbeit mit Kommunisten hat mit liberaler Gesinnung überhaupt nichts zu tun.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Zusammenarbeit mit Extremisten von rechts oder links, die diese Republik zerstören wollen, hat mit freiheitlicher Gesinnung überhaupt nichts zu tun.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    Lesen Sie nach, was im nachhinein ein so bedeutender Mann wie der langjährige preußische Ministerpräsident Otto Braun, der so viel erleben mußte, über das zu späte Reagieren auf Radikale von rechts und links später im Exil niedergeschrieben hat.
    Diese deutsche Demokratie, wir alle haben die innere Kraft, diese Anschläge gegen die Freiheit unserer Republik abzuwehren. Aber wir müssen dies wollen. Wir tun gut daran, wenn wir dies gemeinsam tun. Wir dürfen auch in Wahlkämpfen, wenn es um den Platzvorteil des Tages geht, das Eigentliche und das Wichtige, das, was bleibt und was notwendig ist, nicht vergessen.
    Deswegen sage ich am Ende dieser Debatte von unserer Seite aus noch einmal: Wir sagen ja zur Freiheit und ja zum Bündnis, zu der Allianz mit dem Westen, mit den Amerikanern, mit der westlichen Welt. Weil wir ja sagen zu dieser Allianz, sagen wir ja zu unserer Bundeswehr, den Soldaten, die mitten aus unserem Volk, aus ihren Familien kommen, die ein Teil von uns allen sind, die nicht draußen vor der Tür in ein Getto getrieben werden dürfen, die ein Teil des ganzen Volkes sind und bleiben müssen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir sagen ja zu unserer gemeinsamen Geschichte, zu den schrecklichen Kapiteln, die wir gemeinsam verantworten müssen, aber auch zu den Werken des
    Friedens, die Deutsche mit einer kräftigen Schrift ins Buch der Geschichte eingeschrieben haben. Wir sagen ja dazu, daß wir gemeinsam diese Geschichte tragen und daraus lernen. Aber wir sagen ein hartes, ein schroffes, ein entschiedenes Nein dazu, daß auf dem Wege der Geschichtsklitterung — wie Sie es getan haben, Herr Bundeskanzler — versucht wird, aus dem Alltag von heute politisches Kapital zu schlagen. Wir sagen ein klares Nein dazu, daß der Versuch unternommen wird, die gemeinsame Sehnsucht aller Deutschen nach Frieden zu einer parteipolitischen Sache zu machen. Wir wollen gemeinsam den Frieden.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich erwarte von Ihnen, Herr Bundeskanzler, daß Sie auch im Gedränge eines Wahlkampfs vor allem daran denken, daß gerade auch Sie von Amts wegen in einer besonderen Weise berufen sind, dem inneren Frieden zu dienen. Wenn dies so ist, dann gehen Sie bitte ans Pult und distanzieren Sie sich von diesen Dingen, die ich Ihnen hier vorhalten mußte.

    (Langanhaltender Beifall bei der CDU/ CSU)