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ID0820804300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 8/208 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 208. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 20. März 1980 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abg. Ziegler 16615A Verzicht des Abg. Ahlers auf die Mitgliedschaft im und Eintritt des Abg. Dr. Schweitzer in den Deutschen Bundestag . . . . 16615A Begrüßung der Präsidentin des Europäischen Parlaments, Frau Simone Veil, und einer Delegation 16615 A Absetzung eines Punktes von der Tagesordnung 16706 B Erweiterung der Tagesordnung . . . 16706B Bericht zur Lage der Nation Schmidt, Bundeskanzler 16615 D Dr. h. c. Strauß, Ministerpräsident des Frei- staates Bayern 16624 A Genscher, Bundesminister AA 16635 D Dr. Marx CDU/CSU 16642 B Brandt SPD 16650 C Hoppe FDP 16656 C Dr. Dregger CDU/CSU 16660 C Wehner SPD 16665 D Möllemann FDP 16670 A Franke, Bundesminister BMB 16674 D Graf Huyn CDU/CSU 16679 B Frau Schlei SPD 16683 A Beratung der Entschließung des Europäischen Parlaments zur sowjetischen Intervention in Afghanistan — Drucksache 8/3667 — 16686 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Krankenhausfinanzierungsgesetzes — Drucksache 8/2067—Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/3826 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksachen 8/3495, 8/3758 — Egert SPD 16686B, 16688 A Dr. Becker (Frankfurt) CDU/CSU . . . . 16686 C Hölscher FDP 16690 A Höpfinger CDU/CSU 16691 D Urbaniak SPD 16693 B II Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 208. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. März 1980 Spitzmüller FDP 16694 D Grobecker SPD 16696 B Frau Dr. Neumeister CDU/CSU . . . 16696 D Dr. Ehrenberg, Bundesminister BMA . 16697B Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften — Drucksache 8/873 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/3827 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 8/3764 — Brandt (Grolsheim) SPD . . . . 16701B, 16703A Regenspurger CDU/CSU 16701 B Wolfgramm (Göttingen) FDP 16704 B Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein, Schulte (Unna), Spitzmüller und Genossen eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Berücksichtigung des Denkmalschutzes im Bundesrecht — Drucksache 8/3105 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 8/3716 — 16705 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Kaffee- und Teesteuergesetzes — Drucksache 8/3297 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/3769 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 8/3745 — 16705 D Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Abgeltung von Kriegsschäden deutscher Staatsangehöriger in Italien — Drucksache 8/3419 —Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 8/3744 — 16706 A Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über Bergmannsprämien — aus Drucksache 8/3688 — Erster Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/3830 — Erste Beschlußempfehlung und erster Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 8/3824 — 16706 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung besoldungsrechtlicher und versorgungsrechtlicher Vorschriften 1980 — Drucksache 8/3624 — von Schoeler, Parl. Staatssekretär BMI 16706D Regenspurger CDU/CSU 16707 C Liedtke SPD 16709 B Wolfgramm (Göttingen) FDP 16710 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den Ausbau der Bundesfernstraßen in den Jahren 1971 bis 1985 — Drucksache 8/3662 — Lemmrich CDU/CSU 16711A Topmann SPD 16713A Merker FDP 16714 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Zusatzprotokoll Nr. 2 vom 17. Oktober 1979 zu der am 17. Oktober 1868 in Mannheim unterzeichneten Revidierten Rheinschiffahrtsakte — Drucksache 8/3748 — 16717A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Zusatzprotokoll Nr. 3 vom 17. Oktober 1979 zu der am 17. Oktober 1868 in Mannheim unterzeichneten Revidierten Rheinschiffahrtsakte — Drucksache 8/3749 — 16717A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 12. Dezember 1979 zur Änderung des Vertrages vom 11. September 1970 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Osterreich über Rechts- und Amtshilfe in Zoll-, Verbrauchsteuer- und Monopolangelegenheiten — Drucksache 8/3746 — 16717A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 15. März 1978 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Mauritius zur Vermeidung der Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 208. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. März 1980 III Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen und zur Förderung des Handels und der Investitionstätigkeit zwischen den beiden Staaten — Drucksache 8/3747 — 16717 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines ... Gesetzes zur Änderung der Bundeshaushaltsordnung — Drucksache 8/3785 — 16717 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Siebenten Gesetzes zur Änderung des Soldatenversorgungsgesetzes — Drucksache 8/3750 — 16717B Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Maßnahmen für im Rahmen humanitärer Hilfsaktionen aufgenommene Flüchtlinge — Drucksache 8/3752 — 16717 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Wohngeldgesetzes — Drucksache 8/3766 — 16717 C Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP Förderung der Menschenrechtserziehung — Drucksache 8/3751 — 16717 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft zur Unterrichtung durch die Bundesregierung UNESCO-Empfehlung über die Fortentwicklung der Weiterbildung — Drucksachen 8/1130, 8/3763 — . . . 16717D Beratung der Sammelübersicht 64 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 8/3768 — 16718A Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung Aufhebung der Immunität von Mitgliedern des Deutschen Bundestages - Drucksache 8/3770 — 16718B Beratung des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Aufhebbaren Vierundvierzigsten Verordnung zur Änderung der Außenwirtschaftsverordnung Aufhebbaren Vierzigsten Verordnung zur Änderung der Ausfuhrliste — Anlage AL zur Außenwirtschaftsverordnung — Aufhebbaren Dreiundsiebzigsten Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste — Anlage zum Außenwirtschaftsgesetz — Aufhebbaren Vierundsiebzigsten Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste — Anlage zum Außenwirtschaftsgesetz —— Drucksachen 8/3540, 8/3539, 8/3519, 8/3544, 8/3787 — 16718C Nächste Sitzung 16718 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 16719* A Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 208. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 20. März 1980 16615 208. Sitzung Bonn, den 20. März 1980 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete (r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Abelein 21. 3. Dr. van Aerssen* 20. 3. Dr. Ahrens** 21. 3. Dr. Aigner* 21. 3. Alber * 21. 3. Amling 21. 3. Dr. Bangemann* 21. 3. Dr. Bayerl 21. 3. Blumenfeld*** 20. 3. Dr. Corterier*** 21. 3. Dr. Enders** 21. 3. Fellermaier* 21. 3. Flämig*** 21. 3. Frau Geier 21. 3. Dr. Geßner** 20. 3. Kittelmann** 21. 3. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** für die Teilnahme an Sitzungen des Europarates *** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete (r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Klepsch* 21. 3. Dr. Kreile 21. 3. Dr. Graf Lambsdorff 21.3. Lampersbach 21. 3. Lange * 20. 3. Dr. Mende** 20. 3. Milz 21. 3. Mischnick 21. 3. Dr. Müller** 21. 3. Müller (Mülheim) 21. 3. Dr. Pfennig * 21. 3. Reddemann** 20. 3. Dr. Schäuble** 21. 3. Frau Schleicher* 21. 3. Dr. Schmidt (Gellersen) 21. 3. Schmidt (Würgendorf) ** 21. 3. Schulte (Unna) 21. 3. Dr. Schwencke (Nienburg) * 21. 3. Seefeld* 21. 3. Frau Tübler 21. 3. Dr. Vohrer** 20. 3. Walkhoff 21. 3. Dr. Wendig 21. 3. Wissmann 21. 3. Wuwer 21. 3. Zebisch** 20. 3.
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    Rede von Graf Hans Huyn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich weiß nicht, Herr Minister Franke, ob ich Sie da recht verstanden habe; Sie haben etwas gesagt, was mich doch außerordentlich überrascht hat: Sie fühlten sich vom Erfolg Ihrer Arbeit geradezu überrollt. Ich weiß nicht, ob Sie das etwa auf die Arbeit Ihres Ressorts bezogen haben. In diesem Fall muß ich sagen, fehlt Ihnen wohl jegliches Augenmaß für die Arbeit, die diese Bundesregierung und Sie darin geleistet haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Mattick [SPD]: Unerhört!)

    Seit zehn Jahren führt diese Koalition hier Deutschlandpolitik. Ich kann nur fragen: Was ist aus Deutschland in dieser Zeit geworden?

    (Zurufe von der SPD: Unerhört! — Das ist doch ein starkes Stück!)

    Sie sprechen häufig von Frieden, und Herr Franke hat dies heute auch getan. Sie haben auch von Gewaltfreiheit gesprochen. Hier besteht völlige Übereinstimmung. Wann aber hören wir von Ihnen eigentlich mal das Wort „Freiheit" und nicht nur
    „Frieden"? Denn Frieden ohne Freiheit ist Frieden des Konzentrationslagers und nicht der Frieden freier Bürger in einem bürgerlichen Rechtsstaat.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zuruf von der SPD: Wo leben Sie denn?)

    Was ist bis heute aus der SPD geworden, seit Kurt Schumacher einmal von den Kommunisten als „rotlackierten Nazis" sprach — bis zu diesem Tag, da wir im Zusammenhang mit dem sowjetischen Einfall in Afghanistan in einem Interview der „Stimme der DDR" hören:
    Ich halte nichts von Handelsboykottmaßnahmen; gar nichts. Ich halte nichts von Olympiaboykott; schlechthin gar nichts.
    Und im Zusammenhang mit dem Nachrüstungsbeschluß der NATO:
    Eine Vorausleistung von der sowjetischen Seite hat es ja gegeben. Dagegen ist unsere Antwort
    — nämlich die dieser Bundesregierung —
    nicht die angemessene gewesen.
    Der das sagte, war ein Mitglied dieses Hauses, der Abgeordnete der SPD Karl-Heinz Hansen. Es war die „Stimme der DDR".

    (Haase [Kassel] [CDU/CSU]: Die Stimme seines Herrn!)

    Es ist derselbe Hansen, der gemeinsam mit Karl Wienand und einer großen Anzahl von Kommunisten und DKP-Funktionären in der — so nennt sie sich — „Gesellschaft BRD — UdSSR", Regionalverband Rhein-Ruhr, sitzt und dessen Vorsitzender ist. Ich kann mich nur fragen: Hätte Herr Hansen auch zu Hitlers Olympiade solche Worte gefunden? Immerhin hatte Hitler damals sein Prag und Warschau noch vor sich, während Breschnew heute sein Prag und Kabul bereits hinter sich hat.
    Was ist denn aus dem Verhältnis der SPD zur Freiheit geworden, seitdem sie einer Politik der Gemeinsamkeit mit Kommunisten abschwor und dann Ulbricht und Grotewohl überließ. Wie sagte doch Karl Theodor Freiherr von und zu Guttenberg in seiner letzten großen Rede am 27. Mai 1970 in diesem Hause. Er meinte, daß
    ... ein Handeln gegen das Freiheitsrecht aller Deutschen zugleich ein Handeln gegen den Frieden in Europa ist.
    ... wer Unterdrückung legitimierte, der ermunterte die Unterdrücker und damit die Friedensstörer.
    Er warf dem SPD-Bundeskanzler damals vor,
    ... daß Ihre Regierung auf Anerkennungskurs liegt. Dieser Kurs wird dazu führen, daß eines Tages der Schutz der NATO zerbröckeln und die Sowjetunion ihre Vorherrschaft über ganz Europa gewinnen kann.
    Herr Minister Franke, wenn Sie hier versucht haben, die unwiderruflichen Leistungen dieser Bundesregierung und ihrer Vorgängerin und die widerruflichen Gegenleistungen in der Sache, in ihrer



    Graf Huyn
    Form, in ihrem Wert und in ihrer Bedeutung zu vertuschen, dann zeigt das eben nur, daß hier offenbar keine Konzeption vorliegt. Wenn Sie von Konzeption sprechen und ich Sie und Ihre Arbeit im Innerdeutschen Ausschuß mit der des Herrn Kollegen Mertes, mit dem ich nun seit 25 Jahren über Konzeptionen der Politik spreche und den ich deswegen kenne, vergleiche, dann erübrigt sich jeder Kommentar.
    Was Guttenberg ,Anerkennungskurs" genannt hat, hat Zbigniew Brzezinski, der Berater des Präsidenten der Vereinigten Staaten, gegenüber der Bundesregierung als Vorwurf in das Wort „Selbstfinnlandisierung" gekleidet. Was würde aus Deutschland und Europa werden, wenn es noch zehn Jahre so weiterginge wie bisher? Es gibt keinen Frieden, der lebenswert ist, ohne Freiheit. Aber ich will Ihnen sagen, was dann werden kann, wenn diese Bundesregierung über 1980 hinaus regieren und weiterhin zunehmend den Frieden über das Gut der Frei- heit stellen würde. Dies ist dann die Umkehrung der Politik Konrad Adenauers. Wenn wir nämlich auf Freiheit verzichten, werden uns Moskau und Ost-Berlin ihren Frieden diktieren, allerdings den Frieden des Konzentrationslagers.

    (Zuruf von der SPD: Von welchem Staat reden Sie?)

    Anerkennungskurs und Selbstfinnlandisierung, nicht auf einmal, sondern scheibchenweise — nur daß die Scheiben hier von der tragenden Partei der eigenen Regierung und von der Bundesregierung selber abgeschnitten werden — führen zur Gewöhnung an die Situation, zur Hinnahme von Unfreiheit, von Teilung und Unrecht.
    Ich werde Ihnen auf Ihren Zwischenruf gerne antworten, Herr Kollege. Ich gebe Ihnen ein Beispiel: Vor wenigen Tagen hat Bundeskanzler Schmidt mit Herrn Honecker telefoniert. In großer Aufmachung hat unsere Presse hierzu verkündet, zwischen Bonn und Ost-Berlin gebe es zur Zeit überhaupt keine Probleme. Am selben Tag — an diesem selben Tag — wurde an der Mauer in Berlin wegen der Flucht zweier Deutscher eine neue teuflische Grenzbefestigung installiert: zehn bis 30 Zentimeter lange Nägel auf Matten, die jedem Flüchtling die Füße durchlöchern. Aber unsere öffentliche Meinung hat sich dank Ihrer Politik an diese Situation schon so gewöhnt, daß es hierzu heißt, es gebe zur Zeit keine Probleme.

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU]: Das ist nur ein Problemchen bei Herrn Schmidt!)

    Was ist aus Deutschland geworden, seitdem Sie regieren? Ja, aus Deutschland! Sie nehmen ja dieses Wort gern in den Mund. Sie sprechen vom „Modell Deutschland". Sie sagen „Deutsche, seid stolz auf unser Land". Sie behaupten, das moderne Deutschland zu schaffen. Gewiß, dieses Hohe Haus ist das einzig frei gewählte Parlament aller Deutschen, gewählt von den freien Bürgern im freien Teil Deutschlands. Aber der Begriff Deutschland ist mehr als dieser freie Teil. Er umfaßt ganz Deutschland, in den Grenzen, die unsere Verfassung uns vorschreibt. Weil die deutsche Frage bis zu einem Friedensvertrag offen ist!
    Nehmen Sie doch einmal Grundsätze zur Deutschlandpolitik und zur Zonengrenze zur Kenntnis! Wir können diese Grenze nicht wie die eines fremden Staates respektieren. Wir sollten sie zu überwinden suchen, weil wir die Wiedervereinigung unseres Volkes fordern und nie aufhören werden, das Selbstbestimmungsrecht zu fordern. Die Bundesregierung kann nicht auf eine Humanisierung der Lebensverhältnisse im anderen Teil Deutschlands verzichten. Sie kann auch nicht auf eine Politik verzichten, deren Ziel die Wiederherstellung der staatlichen Einheit ist. Sie kann also in der Konsequenz nicht darauf verzichten, von der Sowjetunion die Aufgabe jenes Territoriums zu fordern, das heute sowjetisch besetzt ist.
    Wir meinen, daß die Deutschen in Osteuropa entweder das Recht auf Freizügigkeit oder den Volksgruppenstatus erhalten müssen, der ihnen ein sozialkulturelles Eigenleben sichert.

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU]: Sehr wahr!)

    — Herr Kollege Jäger, Sie haben „sehr gut" gerufen. Diese Grundsätze, die ich hier vorgetragen habe, sind alle von Willy Brandt formuliert worden, allerdings von dem Herrn Brandt vor der kurzen, aber verhängnisvollen Zeit seiner Kanzlerschaft. Für uns gelten solche Grundsätze heute noch. Das ist der Unterschied.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Was hat Brandt nicht alles versprochen? Gestern allerdings hat er gegenüber der „Frankfurter Rundschau" deutlich gemacht, daß auf absehbare Zeit für die DDR-Bürger keine Freizügigkeit in dem Maße erreicht werden kann, wie sie etwa Ungarn oder Jugoslawien für ihre Bürger im Verhältnis zum westlichen Ausland praktizieren.

    (Dr. Marx [CDU/CSU]: Und das ohne Verträge!)

    Erstens sollte Herr Brandt zur Kenntnis nehmen, daß es für uns keine DDR-Staatsbürger gibt, sondern nur Deutsche, zweitens sind wir für die Deutschen drüben kein Ausland, und drittens ist dies das vernichtendste Eingeständnis des Scheiterns Ihrer Ostpolitik. Gerade — dies ist bereits zitiert worden — angesichts der Äußerungen, die Brandt vor zehn Jahren in Erfurt gemacht hat — „Fortschritte für den Frieden"; er sprach von „menschlicher Not", der wir abhelfen sollen usw. —, ist heute doch ganz deutlich geworden, daß diese Hoffnungen gescheitert und daß diese Versprechungen nicht eingelöst worden sind.

    (Dr. Marx [CDU/CSU]: So ist es!)

    Aber — das ist mir wichtig bei den Zitaten Brandts aus den Jahren zwischen 1961 und 1965 — Brandt hat diese harten Erklärungen gegenüber dem Osten zu einem Zeitpunkt abgegeben, als ein innerdeutscher Minister der CDU, nämlich der Kollege Dr. Rainer Barzel, es gerade ermöglicht hatte, daß hier Getrennte zusammengeführt wurden. Heute, nachdem die Bundesregierung viele der schmerzlichsten und brutalsten Fälle getrennter Familien nicht mehr



    Graf Huyn
    zu lösen in der Lage ist, möchten Sie dem Deutschen Bundestag am liebsten verbieten, sich öffentlich mit den Zuständen in den Zuchthäusern der DDR zu befassen.

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU]: So ist es leider!)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wir werden diese Politik der Selbstfinnlandisierung jedenfalls nicht mitmachen. Wir werden uns mit den Fragen der Haftverschärfung in Ost-Berlin, in Bauzen, in Naumburg, in Hoheneck und in Cottbus und auch mit den Arbeitsnormen, die erhöht worden sind, befassen. Wir werden uns mit den im Namen des Sozialismus Ausgebeuteten befassen, die als einzige warme Mahlzeit nur noch Kohlsuppe und Schweinekartoffeln bekommen und deren Schreibund Besuchserlaubnis eingeschränkt ist. Wir ermuntern die Gesellschaft für Menschenrechte und alle rechtlich und frei Denkenden, immer wieder öffentlich über die Verletzung der Menschenrechte in Mitteldeutschland und die Zustände in den Haftanstalten zu berichten. Und es wird, so meinen wir, wohl keinen Intendanten einer Rundfunk- oder Fernsehanstalt geben, der sich von Ost-Berlin diktieren läßt, was gesendet wird und was nicht. Ebensowenig wird sich der Deutsche Bundestag von den Zonenmachthabern vorschreiben lassen, was in diesem Hohen Hause, sei es eine Debatte, sei es eine öffentliche Anhörung, auf die Tagesordnung kommt. Es geht hier um die Menschen drüben, die wissen müssen, daß sie nicht vergessen sind.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Wehner [SPD]: Das werden die auch nie vergessen, wie Sie sie da zusätzlich belasten! Das ist ja abenteuerlich!)

    — Herr Kollege Wehner, es ist ja inzwischen allgemein bekannt, daß alle, die von drüben herauskommen, uns immer wieder bitten, dies öffentlich zu sagen und deutlich zu machen. Das ist doch die Tatsache, und Sie sollten es eigentlich besser wissen, Herr Wehner.

    (Wehner [SPD]: Sie versündigen sich an denen, die dort so hart verurteilt werden! Sie versündigen sich! — Zurufe von der CDU/ CSU)

    — Genau das Gegenteil ist richtig, Herr Wehner. Und Sie wissen es, sonst würden Sie nicht so laut darüber reden.

    (Wehner [SPD]: Sie führen andere Leute ins Unglück und belasten sie!)

    — Herr Wehner, ich glaube, Sie richten sich selbst mit diesem Zwischenfall.

    (Dr. Marx [CDU/CSU]: In welches Unglück? Ins Unglück der DDR offenbar! Oder was ist da mit „Unglück" gemeint?)

    Wie sieht denn Ihre Bilanz aus? — Herr Franke, Sie haben von sachlicher Information gesprochen, die Ihr Haus gebe. Sie sagen doch vieles einfach nicht mehr. Warum verschweigen Sie, daß der OstBerliner Verteidigungsminister Hoffmann vor wenigen Tagen von seinen Soldaten gefordert hat, sie müßten „den Klassenfeind auf dem Gefechtsfeld mit den Augen des Soldaten sehen, d. h. in ihm den Feind erkennen, der uns und dem Sozialismus ans Leben will, dem wir im Kampf überlegen sein müssen, um ihn zu besiegen". Sie sagen nicht, daß die Ost-Berliner Zeitschrift „Militärwesen" behauptet, in einem Zeitraum von fünf Jahren hätten vom Territorium der Bundesrepublik Deutschland und West-Berlins aus etwa 23 000 „Provokateure" die sogenannte Staatsgrenze der DDR verletzt. Sie sagen nicht, daß die vom ZK der SED herausgegebene Zeitung der Kampfgruppen der Arbeiterklasse, „Kämpfer", fordert, das klassenmäßig begründete Feindbild noch überzeugender zu gestalten. Sie haben sich — auch dies wurde schon gesagt — wiederholt geweigert, hier in diesem Hohen Hause Auskunft über die Präsenz der sogenannten Nationalen Volksarmee und des Staatssicherheitsdienstes in Afrika zu geben, obwohl gesagt wurde, vom deutschen Boden solle kein Krieg mehr ausgehen.
    Der Herr Bundeskanzler hat Anfang 1975 in seiner Neujahrsansprache erklärt: Um Berlin brauchen wir uns keine Sorgen zu machen. Ich kann nur hoffen, daß der Bundeskanzler hier für viele Jahre recht hat. Aber da sind die Forderungen der Sowjetunion wegen ernster Konsequenzen eines Anschlags auf das sowjetische Generalkonsulat oder die Ankündigung, die wir gestern erfahren haben, daß der europäische Reisepaß wahrscheinlich scheitern wird, weil Moskau und Ost-Berlin nicht bereit sind, ihn auch für die Berliner als Reisedokument anzuerkennen. Warum erklärt der Herr Bundeskanzler statt dessen, das freie Deutschland sei wegen Berlin innerhalb des westlichen Bündnisses in einer besonderen Situation? Zu Recht hat Richard von Weizsäkker diese Äußerungen des Kanzlers als irreführend und gefährlich bezeichnet; denn Berlin trennt uns nicht, sondern verbindet uns mit den Vereinigten Staaten.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich meine, auch solche Erklärungen des Bundeskanzlers sind Schritte zur Selbstfinnlandisierung. Es ist besser, wenn die Bundesregierung das deutsche Volk öffentlich darüber unterrichtet, wie vom Osten versucht wird, uns mit Berlin zu erpressen, statt hier in die Knie zu gehen und solche Erklärungen abzugeben.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Das weiß Wehner ganz genau!)

    Warum sagen Sie nicht, wie die Truppen in Osteuropa, in Ungarn, Bulgarien oder von Königsberg aus an der Grenze des freien Deutschlands, nach Pilsen, verstärkt werden.
    Statt den Verteidigungsbeitrag der NATO zu erhöhen, sind in den letzten Jahren — wir haben soeben die Antwort auf die Anfrage unserer Fraktion bekommen — an die 8 Milliarden DM an Ost-Berlin gegeben worden. Einzig und allein im vergangenen Jahr sind 1,5 Milliarden DM an die SED-Machthaber gezahlt worden. Ich meine, das darf nicht geschehen, wenn dabei nichts für die Deutschen herauskommt, wenn es Verschlechterungen statt Verbesserungen gibt.



    Graf Huyn
    Wo war denn der Bundeskanzler eigentlich, als die Jungsozialisten gemeinsam mit den sowjetischen Komsomolzen im vergangenen Herbst erklärt haben — ich zitiere wörtlich aus der Juso-Presseerklärung —, daß die Stationierung von NATO- Mittelstreckenraketen in der Bundesrepublik und in West-Berlin lebensgefährlich sei? Am nächsten Sonntag fuhren dieselben Jungsozialisten zu einem „Abrüstungsseminar" mit den Komsomolzen nach Moskau. Dasselbe gilt für die Jungdemokraten. Ich muß den Vorsitzenden der FDP fragen, was er zu tun gedenkt, wenn diese die Anerkennung einer DDR- Staatsbürgerschaft fordern. Hier genügen nicht einige distanzierende Erklärungen. Denn es ist eine Tatsache, daß die Judos nach wie vor Sitz- und Mitspracherecht in den hohen Gremien der FDP haben

    (Dr. Marx [CDU/CSU]: Warum sagen Sie „hohe" Gremien?)

    und direkt und indirekt auch finanziert werden. Diese Politik liegt auf Anerkennungskurs und auf dem Wege zur Selbstfinnlandisierung. Wir brauchen deswegen eine Kurskorrektur, zu der allerdings diese Regierung wohl nicht mehr fähig ist.
    Wir brauchen mehr Menschlichkeit, die Herabsetzung der Altersgrenze für Mitteldeutsche zum Besuch im freien Teil Deutschlands, die Beseitigung der Westkontaktverbote für den absurd großen Kreis sogenannter Geheimnisträger drüben, die Ermöglichung von Besuchsreisen in grenznahen Gebieten auch in westlicher Richtung, die Schaffung weiterer Zonengrenzübergänge, die Verringerung der umfangreichen Sperrgebiete und auch das Einsetzen wirtschaftlicher und anderer Mittel. Herr Franke, Sie haben damals gefragt, ob wir welche vorschlagen können. In meiner letzten Rede zur Lage der Nation habe ich Ihnen 20 Punkte aufgeführt. Lesen Sie sie einmal nach! Vielleicht können Sie etwas damit anfangen. Schließlich meine ich, daß die Opfer unserer Steuerzahler gegenüber Ost-Berlin nur gerechtfertigt sind, wenn ihnen Verbesserungen für den Zusammenhalt unseres Volkes gegenüberstehen.
    Nun folgt noch eine Bitte, auch an die Bundesregierung, sich einzusetzen. In diesen Tagen, in denen in Afghanistan Tausende und Abertausende durch sowjetische Kugelbomben und Napalmbomben und Nervengas ermordet werden — Frauen, Kinder, Freiheitskämpfer —, sollten wir besonders auch an die Gräber der Deutschen denken, die noch im Osten und insbesondere in der Sowjetunion ruhen, Millionen Menschen, die in sowjetischer Erde liegen. Ich meine, der Volksbund deutscher Kriegsgräberfürsorge verdient hier jede Unterstützung auch von seiten der Bundesregierung, um in dieser Beziehung endlich zu einer Lösung zu kommen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Sehr wahr!)

    Lassen Sie mich abschließend etwas zu der Deutschlandkonzeption bei einigen Mitgliedern der SPD sagen.

    (Zuruf des Abg. Mattick [SPD]) Herr Ehmke hat in seinen Ausführungen zur deutschen Frage von "Neuvereinigung" gesprochen und wollte nicht mehr von „Wiedervereinigung" sprechen. Heute hat Bundeskanzler Schmidt sich auch hierzu bekannt. Ich möchte ihn an den vierten Leitsatz des Bundesverfassungsgerichtsurteils zum innerdeutschen Grundvertrag erinnern, in dem es heißt — und das ist bindendes Verfassungs-

    recht —:
    Aus dem Wiedervereinigungsgebot folgt: Kein Verfassungsorgan der Bundesrepublik Deutschland darf die Wiederherstellung der staatlichen Einheit als politisches Ziel aufgeben. Alle Verfassungsorgane sind verpflichtet, in ihrer Politik auf die Erreichung dieses Zieles hinzuwirken. Das schließt die Forderung ein, den Wiedervereinigungsanspruch im Innern wachzuhalten und nach außen beharrlich zu vertreten und alles zu unterlassen, was die Wiedervereinigung vereiteln würde.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Hört! Hört!)

    Die unhistorische und daher völlig abwegige Wunschvorstellung von Herrn Ehmke, daß man sich eine Vereinigung Deutschlands nur in der ideologischen Uniform eines demokratischen Sozialismus vorstellen könne, ist geradezu lebensgefährlich.

    (Dr. Ehmke [SPD]: Die haben keine Uniform!)

    — Doch, der demokratische Sozialismus hat eine; allerdings eine aus sehr schillerndem Tuch gemachte Uniform.
    Niemand hat uns bisher klar sagen können, Herr Ehmke, was denn dieses mehrdeutige Schlagwort vom „demokratischen Sozialismus" bedeutet. Nennt sich nicht auch die DDR „demokratisch" und die SED „sozialistisch"?
    Lassen Sie mich hierzu jemanden zitieren, der wie kaum ein anderer solche Demokratie und solchen Sozialismus von innen erlebt hat, nämlich Alexander Solschenizyn. Er sagt:
    Die wertvollste Ausbeute der letzten 60 Jahre der Weltgeschichte besteht in der Befreiung von der sozialistischen Seuche, die unser Volk durchgemacht hat.

    (Zuruf des Abg. Dr. Ehmke [SPD])

    Diese Befreiung ist auch eine Befreiung für die übrige Welt, sogar für diejenigen Länder, denen diese Krankheit noch bevorsteht Ja, wir sind Gefangene des Komminismus.
    So spricht Solschenizyn vom russischen Volk.
    Aber dennoch ist er für uns ein toter Hund, während er für viele westliche Kreise noch ein lebendiger Löwe ist.
    Ich meine, wir sollten uns darüber klar sein, was er für uns alle bedeutet.

    (Beifall bei der CDU/CSU)



Rede von Dr. Richard von Weizsäcker
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Meine Damen und Herren, ehe ich das Wort weitergebe, komme ich noch einmal auf den Beitrag zurück, den Herr



Vizepräsident Dr. von Weizsäcker
Abgeordneter Wehner vor kurzem hier unter meinem Vorsitz gehalten hat. Wegen des Lärms im Hause war nicht deutlich zu verstehen, was gesagt wurde. Ich habe mir das Protokoll vorlegen lassen. Herr Abgeordneter Wehner, danach haben Sie einen parlamentarischen Kollegen „das Abscheu-Bild eines Quasi-Parlamentariers" und einen „Skandal" genannt. Ich rüge diese Ausdrucksweise.
Das Wort hat Frau Abgeordnete Schlei.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Marie Schlei


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Soeben sprach hier der Kollege Graf Huyn, CSU. Was er sagte, war nicht adelig, war nicht edel.

    (Beifall bei der SPD — Zuruf von der CDU/ CSU)

    Seine Frage „Was ist aus Deutschland geworden, seitdem Sie regieren?" ist sehr leicht zu beantworten und würde von vielen Menschen auf der Welt ähnlich beantwortet werden, wie wir sie beantworten, nämlich: ein Staat, der ein begehrter Bündnispartner ist, ein Staat mit einer starken Wirtschaft, ein Staat mit einem sehr hohen Bruttosozialprodukt, ein Staat mit Löhnen und Gehältern, die in der Welt vergleichsweise hoch sind, und ein Staat, der sich als friedensfähig erwiesen hat. Das ist aus Deutschland geworden,

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: War es das vorher nicht?)

    seitdem die sozialliberale Koalition regiert.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Vorher haben die Vandalen gehaust!?)

    — Ich habe eine Frage, die wir als unerhört empfanden, beantwortet.

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Unglaublich!)