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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 8/157 Bundestag Deutscher Stenographischer Bericht 157. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 31. Mai 1979 Inhalt: Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung . . 12504 A Ansprache des Präsidenten Carstens . . 12501 A Dankesworte von Vizepräsident Frau Renger 12503 C Wahl des Präsidenten Dr. Kohl CDU/CSU 12504 C Präsident Stücklen 12505 B, C Wahl eines Stellvertreters des Präsidenten Zur Geschäftsordnung Porzner SPD 12506 B Spitzmüller FDP 12506 C Dr. Jenninger CDU/CSU 12506 D Absetzung des Punktes 2 von der Tagesordnung nach § 24 Abs. 2 GO 12507 A Beratung der Großen Anfrage der Fraktion der CDU/CSU Europapolitik — Drucksachen 8/2452, 8/2787 — in Verbindung mit Beratung des Berichts der Bundesregierung über die Integration in den Europäischen Gemeinschaften (Berichtszeitraum Oktober 1978 bis März 1979) — Drucksache 8/2760 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Blumenfeld, Dr. van Aerssen und Genossen und der Fraktion der CDU/CSU Beteiligung der Europäischen Gemeinschaft an den Friedensbemühungen in Nahost — 10-Punkte-Programm - - Drucksache 8/2817 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Fraktion der CDU/CSU Verbesserung der Lage im Libanon — Drucksachen 8/2321, 8/2837 — Dr. Klepsch CDU/CSU 12507 C Brandt SPD 12515 B Dr. Bangemann FDP 12522 C Genscher, Bundesminister AA . . 12529 D, 12540 A von Hassel CDU/CSU 12536 C Friedrich (Würzburg) SPD 12540 D II Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 157. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 31. Mai 1979 Jung FDP . . . . 12544 B Dr. Aigner CDU/CSU 12546 D Matthöfer, Bundesminister BMF 12551 A Frau Dr. Walz CDU/CSU 12553 C Blumenfeld CDU/CSU 12555 C Dr. Gruhl fraktionslos 12557 C Seefeld SPD 12559 C Kunz (Berlin) CDU/CSU 12561 D Dr. von Dohnanyi, Staatsminister AA . . 12563 A Dr. van Aersen CDU/CSU 12564 A Dr. Müller-Hermann CDU/CSU 12567 B Hoffmann (Saarbrücken) CDU/CSU . . . 12568 C Dr. Früh CDU/CSU 12571 B Dr. Schwencke (Nienburg) SPD 12572 D Dr. Gradl CDU/CSU 12574 C Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu dem Gesetz über die unentgeltliche Beförderung Schwerbehinderter im öffentlichen Personenverkehr — Drucksache 8/2899 — Willms, Senator der Freien Hansestadt Bremen 12521 D Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Beschleunigung von Verfahren und zur Erleichterung von Investitionsvorhaben im Städtebaurecht — Drucksache 8/2451 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau — Drucksache 8/2885 — in Verbindung mit Zweite Beratung des von den Abgeordneten Dr. Möller, Nordlohne, Niegel, Dr. Dollinger, Dr. Jahn (Münster), Dr. Schneider, Dr. Waffenschmidt, Link, Metz, Sauter (Epfendorf), Dr. Jenninger, Rawe, Dr. Kunz (Weiden) Tillmann, Carstens (Emstek) und Genossen und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundesbaugesetzes — Drucksache 8/1970 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau Drucksache 8/2885 — Dr. Möller CDU/CSU 12576 A Waltemathe SPD 12578 A Kolb CDU/CSU 12580 B Gattermann FDP 12582 B Dr. Haack, Bundesminister BMBau . . . 12584 B Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 15. Dezember 1975 über das europäische Patent für den Gemeinsamen Markt — Drucksache 8/2087 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/2825 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 8/2799 (Anlage 1) — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über das Gemeinschaftspatent und zur Änderung patentrechtlicher Vorschriften (Gemeinschaftspatentgesetz) — Drucksache 8/2087 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/2825 —Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 8/2799 (Anlage 2) — . . 12586 D Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Fünften, Gesetzes zur Änderung des Unterhaltssicherungsgesetzes — Drucksache 8/2356 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der, Geschäftsordnung — Drucksache 8/2703 — Beschlußempfehlung und Bericht des Verteidigungsausschusses — Drucksache 8/2684 — 12587 B Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Fünften Gesetzes zur Anderung des Bundeswahlgesetzes — Drucksachen 8/2682, 8/2757, 8/2806, 8/ 2306 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/2909 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksachen 8/2881, 8/2903 — in Verbindung mit Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 157. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 31. Mai 1979 III Zweite Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundeswahlgesetzes — Drucksache 8/1716 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 8/2881 — Krey CDU/CSU 12588 B Wittmann (Straubing) SPD 12590 B Dr. Wendig FDP 12591 D Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften — Drucksache 8/2710 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/2908 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 8/2888 — in Verbindung mit Zweite Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung des vorzeitigen Ruhestandseintritts von Schwerbehinderten Beamten und Richtern — Drucksache 8/2656 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/2908 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 8/2888 — Berger (Herne) CDU/CSU 12594 B Brandt (Grolsheim) SPD 12596 B Dr. Wendig FDP 12597 A Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Vertrag vom 9. Juni 1978 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über den Autobahnzusammenschluß im Raum Basel und Weil am Rhein — Drucksache 8/2592 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/2865 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr und für das Post-und Fernmeldewesen — Drucksache 8/2836 — . l 2597 D Beratung des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung Aufhebbare Verordnung zur Änderung des Deutschen Teil-Zolltarifs (Nr. 32/78 — Zweite Erhöhung des Zollkontingents 1978 für Bananen) — Drucksachen 8/2537, 8/2852 — . . . . 12598 A Beratung des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung Aufhebbare Siebzigste Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste — Anlage zum Außenwirtschaftsgesetz - - Drucksachen 8/2564, 8/2853 — 12598 C Nächste Sitzung 12598 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 12599*A Anlage 2 Alphabetisches Namensverzeichnis der Mitglieder des Deutschen Bundestages, die an der Wahl des Bundestagspräsidenten teilgenommen haben 12599*B Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 157. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 31. Mai 1979 12501 157. Sitzung Bonn, den 31. Mai 1979 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Abelein 1. 6. Alber 1. 6. Dr. Barzel 1. 6. Dr. Becher (Pullach) 1. 6. Bindig 1. 6. Dr. Böhme (Freiburg) 1. 6. Büchner (Speyer) ** 31. 5. Carstens (Fehmarn) 1. 6. Eymer (Lübeck) 1. 6. Fellermaier * 1. 6. Gscheidle 31. 5. Handlos 1. 6. Hofmann (Kronach) 1. 6. Dr. Holz ** 1. 6. Dr. Hüsch 1. 6. Dr. Jahn (Braunschweig) 1. 6. Dr. h. c. Kiesinger 1. 6. Dr. Klepsch * 1. 6. Koblitz 1. 6. Dr.-Ing. Laermann 1. 6. Lampersbach 1. 6. Lücker * 1. 6. Milz ** 31.5. Müller (Remscheid) 1. 6. Neuhaus 1. 6. Picard 1. 6. Frau Dr. Riede (Oeffingen) 1. 6. Frau Schlei 1. 6. Sieglerschmidt 1. 6. Dr. Starke (Franken) 1. 6. Graf Stauffenberg 1. 6. Dr. Todenhöfer 1. 6. Dr. Vohrer ** 1. 6. Dr. Wittmann (München) 1. 6. Wohlrabe 1. 6. Zeitler 1. 6. *) für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments **) für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Alphabetisches Namensverzeichnis der Mitglieder des Deutschen Bundestages, die an der Wahl des Bundestagspräsidenten teilgenommen haben Adams Dr. Ahrens Dr. Aigner Dr. Althammer Amling Amrehn Angermeyer Dr. Apel Anlagen zum Stenographischen Bericht Arendt Dr. Arnold Augstein Baack Bahr Dr. Bangemann Dr. Bardens Batz Baum Dr. Bayerl Bayha Dr. Becker (Frankfurt) Becker (Nienberge) Frau Benedix Benz Frau Berger (Berlin) Berger (Herne) Berger (Lahnstein) Biechele Dr. Biedenkopf Biehle Biermann Dr. von Bismarck Dr. Blüm Blumenfeld Böhm (Melsungen) Dr. Bötsch Frau von Bothmer Brandt Brandt (Grolsheim) Braun Breidbach Broll Brück Buchstaller Büchler (Hof) Bühler (Bruchsal) Dr. von Bülow Burger Buschfort Dr. Bußmann Carstens (Emstek) Carstens (Fehmarn) Collet Conrad (Riegelsberg) Conradi Dr. Corterier Cronenberg Curdt Dr. Czaja Frau Dr. Czempiel Frau Dr. Däubler-Gmelin Damm Daubertshäuser Dr. Diederich (Berlin) Dr. von Dohnanyi Dr. Dollinger Dr. Dregger Dreyer Dr. Dübber Dürr 12600* Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 157. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 31. Mai 1979 Egert Dr. Ehmke Dr. Ehrenberg Eickmeyer Frau Eilers (Bielefeld) Eimer (Fürth) Dr. Emmerlich Dr. Enders Engelhard Engelsberger Engholm Erhard (Bad Schwalbach) Ernesti Ertl Esters Dr. Evers Ewen Ey Feinendegen Fiebig Frau Fischer Dr. Fischer Flämig Frau Dr: Focke Francke (Hamburg) Franke Franke (Hannover) Dr. Friedmann Friedrich (Würzburg) Dr. Früh Dr. Fuchs Frau Funcke Gärtner Gallus Gansel Gattermann Frau Geier Geisenhofer Dr. von Geldern Genscher Dr. George Gerlach (Obernau) Gerstein Gerster (Mainz) Gerstl (Passau) Gertzen Dr. Geßner Gierenstein Glombig Glos Gobrecht Dr. Gradl Grobecker Grüner Grunenberg Dr. Haack Haar Haase (Fürth) Haase (Kassel) Haberl Dr. Häfele Haehser Frau Dr. Hamm-Brücher Dr. Hammans Hanz Frau Dr. Hartenstein Hartmann Hasinger von Hassel Hauck Dr. Hauff Hauser (Bonn-Bad Godesberg) Hauser (Krefeld) Dr. Haussmann Helmrich Henke Dr. Hennig von der Heydt Freiherr von Massenbach Heyenn Höffkes Hölscher Höpfinger Dr. Hoffacker Hoffie Frau Hoffmann (Hoya) Hoffmann (Saarbrücken) Dr. Holtz Hoppe Horn Dr. Hornhues Horstmeier Frau Huber Dr. Hubrig Frau Hürland Huonker Dr. Hupka Graf Huyn Ibrügger Immer (Altenkirchen) Dr. Jaeger Jäger (Wangen) Jahn (Marburg) Dr. Jahn (Münster) Jaunich Dr. Jenninger Dr. Jens Dr. Jentsch (Wiesbaden) Dr. Jobst Josten Jung Junghans Jungmann Junker Kaffka Frau Karwatzki Katzer Kiechle Kirschner Kittelmann Klein (Dieburg) Dr. Klein (Göttingen) Klein (München) Dr. Klepsch Klinker Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 157. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 31. Mai 1979 12601* Dr. Köhler (Duisburg) Dr. Köhler (Wolfsburg) Köster Dr. Kohl Kolb Konrad Krampe Dr. Kraske Kratz Kraus Dr. Kreile Kretkowski Dr. Kreutzmann Krey Krockert Frau Krone-Appuhn Kühbacher Kuhlwein Kunz (Berlin) Dr. Kunz (Weiden) Lagershausen Lambinus Landré Lange Dr. Langguth Dr. Langner Lattmann Dr. Laufs Dr. Lauritzen Leber Lemmrich Lemp Lenders Dr. Lenz (Bergstraße) Lenzer Frau Dr. Lepsius Liedtke Dr. Linde Link Lintner Löffler Löher Dr. Luda Ludewig Luster Lutz Manning Mahne Dr. Dr. h. c. Maihofer Marquardt Marschall Frau Dr. Martiny-Glotz Dr. Marx Frau Matthäus-Maier Matthöfer Mattick Dr. Meinecke (Hamburg) Meinike (Oberhausen) Meininghaus Dr. Mende Menzel Merker Dr. Mertes (Gerolstein) Metz Dr. Mikat Dr. Miltner Milz Mischnick Möhring Möllemann Dr. Möller Dr. Müller Müller (Bayreuth) Müller (Berlin) Müller (Mühlheim) Müller (Nordenham) Müller (Schweinfurt) Müller (Wadern) Dr. Müller-Emmert Dr. Müller-Hermann Müntefering Nagel Dr. Narjes Nehm Neumann (Bramsche) Neumann (Stelle) Frau Dr. Neumeister Niegel Dr. Nöbel Nordlohne Offergeld Oostergetelo Frau Pack Paintner Paterna Pawelczyk Peiter Dr. Penner Pensky Peter Petersen Pfeffermann Pfeifer Dr. Pfennig Pieroth Frau Pieser Pohlmann Polkehn Porzner Prangenberg Dr. Probst Rainer Rapp (Göppingen) Rappe (Hildesheim) Rawe Reddemann Regenspurger Dr. Reimers Frau Renger Reuschenbach Dr. Riedl (München) Dr. Riesenhuber Dr. Ritz Röhner Dr. Rose 12602* Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 157. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 31. Mai 1979 Rosenthal Roth Rühe Russe Sander Sauer (Salzgitter) Sauter (Epfendorf) Saxowski Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein Dr. Schachtschabel Schäfer (Mainz) Schäfer (Offenburg) Dr. Schäfer (Tübingen) Dr. Schäuble Schartz (Trier) Schedl Scheffler Schetter Schirmer Schlaga Frau Schleicher Schluckebier Dr. Schmidt (Gellersen) Schmidt (Hamburg) Schmidt (Kempten) Schmidt (München) Schmidt (Niederselters) Schmidt (Wattenscheid) Schmidt (Wuppertal) Dr. Schmitt-Vockenhausen Schmitz (Baesweiler) Schmöle Dr. Schmude Dr. Schneider Dr. Schöfberger von Schoeler Schreiber Dr. Schröder (Düsseldorf) Schröder (Luneburg) Schröder (Wilhelminenhof) Frau Schuchardt Dr. Schulte (Schwäbisch Gmünd) Schulte (Unna) Schulze (Berlin) Schwarz Dr. Schwarz-Schilling Dr. Schwencke (Nienburg) Dr. Schwenk (Stade) Dr. Schwörer Seefeld Seiters Sick Sieler Frau Simonis Simpfendörfer Dr. Sperling Dr. Freiherr Spies von Büllesheim Spilker Spitzmüller Dr. Spöri Spranger Dr. Sprung Stahl (Kempen) Stahlberg Dr. Stark (Nürtingen) Dr. Stavenhagen Dr. Steger Frau Steinhauer Dr. Stercken Stockleben Stöckl Stommel Straßmeir Stücklen Stutzer Susset Sybertz de Terra Tillmann Frau Dr. Timm Tönjes Topmann Frau Traupe Frau Tübler Ueberhorst Dr. Unland Urbaniak Frau Verhülsdonk Vogel (Ennepetal) Vogelsang Vogt (Duren) Voigt (Frankfurt) Voigt (Sonthofen) Volmer Dr. Voss Dr. Waffenschmidt Dr. Waigel Walkhoff Waltemathe Walther Frau Dr. Walz Dr. Warnke Dr. von Wartenberg Wawrzik Weber (Heidelberg) Dr. Weber (Köln) Wehner Weiskirch (Olpe) Weisskirchen (Wiesloch) Dr. von Weizsäcker Dr. Wendig Wendt Werner Dr. Wernitz Westphal Frau Dr. Wex Wiefel Wilhelm Frau Will-Feld Frau Dr. Wilms Wimmer (Mönchengladbach) Wimmer (Neuötting) Windelen Wischnewski Frau Dr. Wisniewski Wissebach Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 157. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 31. Mai 1979 12603* Wissmann Dr. de With Dr. Wittmann (München) Wittmann (Straubing) Dr. Wörner Wolfgramm (Göttingen) Wolfram (Recklinghausen) Baron von Wrangel Wrede Würtz Würzbach Wüster Dr. Wulff Wurbs Wuttke Wuwer Zander Zebisch Dr. Zeitel Zeyer Ziegler Dr. Zimmermann Zink Dr. Zumpfort Zywietz
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Isidor Früh


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich darf nach diesen Höhenflügen, die heute über Europa — sicherlich zu Recht — gesprochen worden und auch notwendig sind, doch einmal in den Alltag zurückkehren und dort ansetzen, daß vieles in diesem Europa am Bürger vorbei gesprochen wird und der Bürger sich nicht mehr auskennt und nicht mehr weiß, was er denn von diesem Europa zu erwarten hat. Sie werden es mir nicht übelnehmen, wenn ich gerade dort ansetze, wo wir seit Jahren in dieser Europäischen Gemeinschaft reale Probleme zu lösen haben, nämlich in der Agrarpolitik.
    Draußen in unseren Versammlungen wird immer wieder von den Bürgern gefragt, weshalb denn diese Agrarpolitik zu einer solchen — leider verzerrt dargestellten — Fehlentwicklung geführt habe. Ist das denn so? Oder hat man die Zusammenhänge nicht völlig falsch dargestellt? So werden wir unsere Bürger keinesfalls für Europa gewinnen können, eher noch abschrecken.
    Wenn ständig von großen Kosten gesprochen wird, dann liegt doch eines auf der Hand: Wenn es eine Politik gibt, die allein europäisiert und integriert ist und ihre Kosten deshalb über das europäische Konto abgerechnet werden, dann darf man das sicher nicht so darstellen, als ob sie 70 % des europäischen Haushalts verschlinge! Das kann gar nicht anders sein, wenn alle anderen Politiken nicht in dem Maße realisiert werden, wie es dringend notwendig wäre.

    (Sehr richtig! und Beifall bei der CDU/CSU)

    Herr Hoffmann hat das Ungleichgewicht zwischen Nord und Süd dargestellt, aber dabei deutlich gemacht, daß das Übel dieses Ungleichgewichts gerade darin liegt, daß es uns leider nicht gelungen ist, neben dieser Agrarpolitik zusätzliche Politiken, insbesondere die Regionalpolitik, die das Ungleichgewicht verbessern würde, im südlichen Europa durchzusetzen. Sie wissen, wie sehr wir im Europäischen Parlament in dieser Frage Jahr für Jahr bei der Festlegung des Haushaltsplans im Kampf mit dem Ministerrat liegen. Am Ende ist es dann einfach nicht möglich, den Regionalfonds zu erhöhen, weil der Ministerrat blockiert.
    Dies ist doch einer der entscheidenden Punkte. Wir wissen aus unserem eigenen Land, daß Agrarpolitik kein Einzelgänger mehr ist, sondern daß sie flankiert werden muß von der Regionalpolitik, von der Sozialpolitik, von der Wirtschafts-, und Währungspolitik, von all diesen flankierenden Maßnahmen, ohne die sie überhaupt nicht entwickelt werden kann. Genau das fehlt uns in Europa. Genau das bringt uns in so große Schwierigkeiten. Die Isolierung der Agrarpolitik und ihre Überfrachtung muß aus der Welt geschafft werden. Hier müssen für die Agrarpolitik flankierend all die übrigen Maßnahmen entwickelt werden, Schritt für Schritt. Ich weiß, das ist nicht einfach, aber ohne diese Ergänzung kann die Agrarpolitik die Lasten nicht tragen, erst recht nicht bei den bevorstehenden Erweiterungen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Lassen Sie mich zu einem anderen Punkt kommen, der natürlich auch diese europäische Agrarpolitik und damit die Europapolitik überhaupt beim Bürger, beim Verbraucher in Mißkredit bringt. Man macht ihm klar — meist wider besseres Wissen , daß er vom Weltmarktpreis her gesehen durch diese Agrarpolitik entscheidend gebeutelt würde. Ist das denn so? Oder hat nicht ein ganz andere Entwicklung stattgefunden? Hat nicht die Entwicklung stattgefunden, daß der Verbraucher bei uns ständig fallende Ausgaben für seine Nahrungsmittel anlegen muß? Wir sind nach den neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes für die Durchschnittsfamilie bei 20 %. 80 % des Einkommens können zur Befriedigung anderer Bedürfnisse ausgegeben werden. Davon geht ein entscheidender wirtschaftlicher Impuls aus.

    (Jäger [Wangen] [CDU/CSU] : Sehr richtig!)

    Ich darf auf eine weitere wichtige Angelegenheit hinweisen. Wenn wir von Überschüssen reden — die im Endeffekt für den Verbraucher immer billiger sind als Mangel —, dann sollten wir nicht vergessen, daß es dafür einen ganz entscheidenden Grund gibt. Auch Sie wissen das, Herr Hoffmann, denn wir alle haben uns immer wieder damit auseinanderzusetzen, daß im Rahmen von Beitrittsverhandlungen — das hat mit England begonnen —

    (Dr. Ritz [CDU/CSU]: So ist das!)

    stets Zusagen gegeben werden. 125 000 t Butter, die danach jährlich eingeführt werden müssen, sind doch nicht einfach zu übersehen. Aus den Entwicklungsländern werden — niemand beklagt das, wenn



    Dr. Früh
    es notwendig ist — 1,5 Millionen t Zucker eingeführt. Aber dann dürfen doch Lager- oder Erstattungskosten nicht einfach zu Lasten der Agrarpolitik verrechnet werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Das Entscheidende ist aber — und das wissen Sie alle —, daß wir langsam von einer Grundvoraussetzung dieser europäischen Agrarpolitik abkommen, nämlich dem Vorrang der Eigenproduktion.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Eben!)

    Aus der ganzen Welt strömen ungehindert Substitute in diese Europäische Gemeinschaft hinein. Das ist für die gesamte europäische Landwirtschaft sehr ernst. Sie wird einen falschen Weg gehen — ich sage das hier klipp und klar —, wenn sie weiterhin so verfährt, diese Substitute zu veredeln. Mit diesen Veredelungsprodukten können wir doch nicht wieder zurück auf den Weltmarkt, weil dort die notwendige Kaufkraft nicht vorhanden ist. Die Länder, die sie hätten, die Vereinigten Staaten und Japan, sperren sich, diese Produkte aufzunehmen. Das ist das eine.
    Zum anderen wird sich diese Landwirtschaft von der bäuerlichen Landwirtschaft mehr und mehr entfernen, wenn sie losgelöst von ihrer eigenen Fläche praktisch in der ganzen Welt Flächen pachtet, nicht zuletzt wegen der günstigen Parität der europäischen Währungen zum Dollar. Das ist eine Fehlentwicklung, die wir bremsen müssen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Hier appelliere ich an alle in diesem Hause und auch im Europäischen Parlament, zu erkennen, daß dies der schlechteste Weg ist, den wir in dieser schwierigen Situation gehen können. Aber es kommt hinzu, daß die nationalen Landwirtschaften versuchen, sich gegenseitig unlautere Konkurrenz zu machen. Es muß uns gelingen — und das ist ein schweres Stück Arbeit, die im Ministerrat, in der Kommission und im Parlament geleistet werden muß —, gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle zu schaffen. Es darf doch nicht sein, daß durch die angespannte Energiesituation im Gartenbau in Holland Wettbewerbsvorteile entstehen, die sich bei freien Grenzen auf die Betriebe in den Nachbarländern existenzgefährdend auswirken. Es geht weiterhin nicht an, daß in einem einzigen Land 75 % der Aufträge und 55 % aller Kühe zur prämienbegünstigten Abschlachtung angemeldet werden, während man in einem anderen Land, wo man diese Agrarpolitik, insbesondere die Milchpolitik, schärfstens kritisiert — ich erinnere an die Beiträge der Mitglieder der englischen Labour-Party im Europäischen Parlament —, die Milchproduktion um das Doppelte des europäischen Durchschnitts erhöht. Es darf wirklich nicht sein, daß wir mit so verschiedenen Maßstäben arbeiten. Man darf doch nicht fordern, die Agrarpreise müßten wegen der Überschüsse eingefroren werden und die Beträge für den Währungsausgleich müßten abgebaut werden, wenn man dann im nationalen Interesse darangeht, die grüne Parität dazu zu benutzen, sich lustig Preiserhöhungen zuzugestehen.

    (Dr. Ritz [CDU/CSU] : So ist es!)

    Diese Methoden müssen aus der europäischen Agrarpolitik verschwinden. Ich weiß, daß das ein Stück harter Arbeit ist, die noch geleistet werden muß. Das sind die Realitäten, mit denen wir Tag für Tag konfrontiert werden und in denen wir uns bewähren müssen.
    Eine letzte Feststellung: Eines sollten wir nicht außer acht lassen. Der mühselige, schwere Weg der europäischen Agrarpolitik, der oft verteufelt wird, hat diese Beurteilung nicht verdient. Er ist eine Glanzleistung europäischer Zusammenarbeit unter Bewältigung vieler Schwierigkeiten,

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    besonders auch im Hinblick auf den Währungssektor. Eines ist dabei erreicht worden, und das sollte gerade die künftige europäische Entwicklung und auch andere gemeinsame Politiken ermutigen. Diese europäische Region, eines der am dichtesten bevölkerten Gebiete der Welt, das immer auf Nahrungsmittelzufuhren angewiesen war, hat sich durch die europäische Agrarpolitik freigeschwommen. Hier sind wir nicht, wie auf vielen anderen Gebieten, erpreßbar.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Das ist, davon bin ich überzeugt, eine der entscheidenden Voraussetzungen, um Frieden und Freiheit in Europa zu erhalten. Wir sollten auf diesem Weg fortschreiten, und zwar in Partnerschaft mit allen Schichten unseres Volkes, mit allen Wirtschaftsgruppen, aber nicht mit klassenkämpferischen Parolen, wie sie da und dort versucht werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Dr. Schwencke.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Olaf Schwencke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Gegen Ende einer solchen Debatte ist es vielleicht sinnvoll, sich selber und den Vorrednern ein wenig den europäischen Spiegel vorzuhalten.
    Wenn wir das lesen, was vor 30 Jahren in öffentlicher Diskussion zum Thema Europa gesagt wurde, und wenn wir dann heute auf unsere Debatte zurückblicken, werden wir bei einem Vergleich feststellen, daß wir von dem geistigen und politischen Niveau weit entfernt sind, auf dem die Europadiskussion vor mehr als 30 Jahren geführt wurde. Warum? Einer der wesentlichen Gründe ist, daß in jenen Jahren — ganz anders als heute — Europa und Jugend beinahe identisch waren. Das war die Zeit des großen Aufbruches, des großen Suchens und der großen Hoffnungen. Man muß es doch als eine politische Tat ansehen, daß die Schlagbäume eingerissen wurden, jedenfalls wenn es von beiden Seiten geschah; das war eine politische Tat, also ein Anfang, dem die meisten beabsichtigten Folgen versagt blieben. Sicher, sehr viel und vielleicht allzuviel an Emotionen ist damals dabei gewesen. Aber die Erkenntnis, daß der Fortschritt eine Schnecke ist, haben ja auch wir erst lernen müssen.
    Allerdings war trotz aller Emotion doch mehr Vernunft dabei: nach so viel Unvernunft der Gene-



    Dr. Schwencke (Nienburg)

    ration, die uns einen Hitler und der Welt ein großes Völkermorden beschert hatte. Die ungeheure Emotionalisierung der Themen Europa, Versöhnung und Frieden, die sich in immer neuen symbolischen Akten insbesondere Jugendlicher ausdrückte, zeigte damals deutlich auch das Ziel, das anzustreben war: ein Vereinigtes Europa! Die junge Generation suchte nach neuen Identitäten. Die junge deutsche Generation hatte ja auch keine andere Chance — auch heute nicht — als „Europa".
    Die rechte Zeit, der Kairos, wie die Griechen zu sagen pflegen, ist vorüber. Wir liegen nicht mehr in dem „rechten Moment". Wir sind in einer nüchternen Phase; sie hätte einen neuen Schwung, wenn wir die Fragen von damals neu aufgriffen.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Damals war man auch nüchtern!)

    — Ich glaube, daß die Nüchternheit heute durch mehr Realitäten gestützt ist als damals. Vielleicht können wir uns darauf einigen, Herr Mertes.
    Ich glaube, daß das Wort, das Kurt Schumacher 1947 zur Europabewegung sagte, ein wichtiges Wort war. Er hat gesagt: Das Suchen nach Europa ist in Wahrheit das Suchen nach einer Sinngebung des Lebens. Das würde ich als Theologe zwar heute ein bißchen mehr differenzieren — aber es war ein gutes Wort! Aber unsere Situation ist die — und das macht unsere Debatte und die Diskussion draußen so schwer —, daß wir keinen großen Widerhall bei der Jugend finden, in einigen Teilen sogar überhaupt keinen. Ich stelle mich jetzt nicht hier hin und sage — ich hoffe, daß wir uns darin einig sind; es wäre nämlich töricht, das zu sagen —: die Jungen, die diese Frage nicht begreifen, sind schuld daran. Ich würde eher sagen: wir, die Politiker, sind schuld daran, daß die Europa-Hoffnung so dünn geworden ist; daher rührt die magere politische als auch geistige Substanz.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Warum wohl?)

    Herr Mertes, ich komme jetzt noch zu einem Punkt Ihrer Großen Anfrage. Ich glaube nämlich, daß Ihre Große Anfrage den Jugendlichen, deren Fragen an Europa und an die Politiker nur wenige Hinweise gibt. Die junge Generation kommt in der CDU/CSU-Anfrage kaum vor, nur ganz am Rande, ja eigentlich nur in einem einzigen Punkt, und da auch mehr oder minder indirekt.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Das ist ein Pseudo-Argument!)

    Sie erkundigen sich in der Frage 6 — ich will das gerne erwähnen — nach der Bildungspolitik der Gemeinschaft. Die Bundesregierung gibt Ihnen in ihrem Bericht über die Integration unter Ziffer 90 einige Hinweise. Im übrigen tut sie das — bedauerlicherweise —, ohne dabei auch nur mit einem Wort auf das Europäische Parlament einzugehen oder die Querverbindungen zu der, wie ich meine, sehr erfolgreichen Arbeit der Parlamentarischen Versammlung des Europarats und den Beschlüssen, die die UNESCO gefaßt hat, herzustellen. Das alles kommt in Ihrem Bericht leider nicht vor, Herr Außenminister. Ich glaube, das Ganze hätte erst ein volles Spektrum ergeben. Damit wäre deutlich gemacht worden, daß auch im Bereich der Bildungspolitik auf europäischem Gebiet einiges in den Berichtsjahren in Bewegung geraten ist.
    Die Bundesregierung schreibt — Zitat —:
    Es gelang, zu folgenden Themen konkrete Vorlagen vorzubereiten:
    — Verbesserung des Unterrichts über die Europäische Gemeinschaft und Europa
    — Verbesserung des Fremdsprachenunterrichts in der Gemeinschaft
    — Erleichterung der Zulassung von Studenten aus anderen Mitgliedstaaten zu den Hochschulen.
    Das ist zwar noch recht wenig, aber immerhin etwas.
    Aber wie soll gerade im Blick auf unser föderales System dieses Wenige konkret werden, wenn beispielsweise der bayerische Staatsminister für Unterricht und Kultus, Herr Maier, eine Diskussionsveranstaltung zur Direktwahl mit Gymnasiasten in Neubiberg bei München — als Ausdruck der „Verbesserung des Unterrichts über die Europäische Gemeinschaft und Europa" gedacht — ganz schlicht untersagt? An dem Trauma der CSU der Unausgewogenheit kann das schwerlich gelegen haben; denn neben einem Kollegen der FDP und mir war auch ein Paneuropa-Funktionär der CSU als Diskussionsredner vorgesehen. Ich glaube, das ist eine unsinnige Entscheidung, eher bürokratistisch.
    Ich fürchte allerdings: dahinter steckt die Angst der Konservativen, Schüler als politische Gesprächspartner ernst zu nehmen.

    (Dr. Hennig [CDU/CSU]: Ein ziemlicher Unfug, den Sie da erzählen!)

    Einen anderen Reim kann man sich darauf nicht machen, zumal wir uns über das Ziel dieses größeren Europas einig sind.
    Ich denke, an diesem Punkt sollte ich als niedersächsischer Abgeordneter auch noch einmal die Frage aufnehmen, wie Sie es denn nun mit Ihrem niedersächsischen Spitzenkandidaten halten,

    (Dr. Hennig [CDU/CSU] : Jetzt wird es ganz billig, Herr Theologe!)

    nachdem bekannt geworden ist, was er 1943 geschrieben hat. Das ist bisher nirgends dementiert worden. Ich halte es für eine Unmöglichkeit, daß Sie den Wählern jemanden als Spitzenkandidaten zumuten, der das, unter welchen Umständen auch immer, in der nationalsozialistischen Zeit geschrieben hat. Wenn Sie diese Frage nicht bald zufriedenstellend beantworten, werden wir erneut einen Beitrag dazu leisten, daß der jungen Generation dieses Europa durch einen seiner Repräsentanten verargt wird. Sie täten gut daran, diese Sache in Ordnung zu bringen. Dies sage ich immerhin einer CDU, die Herrn Blumenfeld von Platz fünf der Landesliste Niedersachsen gestrichen hat. Das darf nicht so bleiben: Herr Jahn bleibt, und Herr Blumenfeld ist gestrichen worden.

    (Seefeld [SPD]: Das ist richtig!)