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ID0815705600

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    Plenarprotokoll 8/157 Bundestag Deutscher Stenographischer Bericht 157. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 31. Mai 1979 Inhalt: Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung . . 12504 A Ansprache des Präsidenten Carstens . . 12501 A Dankesworte von Vizepräsident Frau Renger 12503 C Wahl des Präsidenten Dr. Kohl CDU/CSU 12504 C Präsident Stücklen 12505 B, C Wahl eines Stellvertreters des Präsidenten Zur Geschäftsordnung Porzner SPD 12506 B Spitzmüller FDP 12506 C Dr. Jenninger CDU/CSU 12506 D Absetzung des Punktes 2 von der Tagesordnung nach § 24 Abs. 2 GO 12507 A Beratung der Großen Anfrage der Fraktion der CDU/CSU Europapolitik — Drucksachen 8/2452, 8/2787 — in Verbindung mit Beratung des Berichts der Bundesregierung über die Integration in den Europäischen Gemeinschaften (Berichtszeitraum Oktober 1978 bis März 1979) — Drucksache 8/2760 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Blumenfeld, Dr. van Aerssen und Genossen und der Fraktion der CDU/CSU Beteiligung der Europäischen Gemeinschaft an den Friedensbemühungen in Nahost — 10-Punkte-Programm - - Drucksache 8/2817 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Fraktion der CDU/CSU Verbesserung der Lage im Libanon — Drucksachen 8/2321, 8/2837 — Dr. Klepsch CDU/CSU 12507 C Brandt SPD 12515 B Dr. Bangemann FDP 12522 C Genscher, Bundesminister AA . . 12529 D, 12540 A von Hassel CDU/CSU 12536 C Friedrich (Würzburg) SPD 12540 D II Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 157. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 31. Mai 1979 Jung FDP . . . . 12544 B Dr. Aigner CDU/CSU 12546 D Matthöfer, Bundesminister BMF 12551 A Frau Dr. Walz CDU/CSU 12553 C Blumenfeld CDU/CSU 12555 C Dr. Gruhl fraktionslos 12557 C Seefeld SPD 12559 C Kunz (Berlin) CDU/CSU 12561 D Dr. von Dohnanyi, Staatsminister AA . . 12563 A Dr. van Aersen CDU/CSU 12564 A Dr. Müller-Hermann CDU/CSU 12567 B Hoffmann (Saarbrücken) CDU/CSU . . . 12568 C Dr. Früh CDU/CSU 12571 B Dr. Schwencke (Nienburg) SPD 12572 D Dr. Gradl CDU/CSU 12574 C Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu dem Gesetz über die unentgeltliche Beförderung Schwerbehinderter im öffentlichen Personenverkehr — Drucksache 8/2899 — Willms, Senator der Freien Hansestadt Bremen 12521 D Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Beschleunigung von Verfahren und zur Erleichterung von Investitionsvorhaben im Städtebaurecht — Drucksache 8/2451 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau — Drucksache 8/2885 — in Verbindung mit Zweite Beratung des von den Abgeordneten Dr. Möller, Nordlohne, Niegel, Dr. Dollinger, Dr. Jahn (Münster), Dr. Schneider, Dr. Waffenschmidt, Link, Metz, Sauter (Epfendorf), Dr. Jenninger, Rawe, Dr. Kunz (Weiden) Tillmann, Carstens (Emstek) und Genossen und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundesbaugesetzes — Drucksache 8/1970 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau Drucksache 8/2885 — Dr. Möller CDU/CSU 12576 A Waltemathe SPD 12578 A Kolb CDU/CSU 12580 B Gattermann FDP 12582 B Dr. Haack, Bundesminister BMBau . . . 12584 B Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 15. Dezember 1975 über das europäische Patent für den Gemeinsamen Markt — Drucksache 8/2087 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/2825 — Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 8/2799 (Anlage 1) — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über das Gemeinschaftspatent und zur Änderung patentrechtlicher Vorschriften (Gemeinschaftspatentgesetz) — Drucksache 8/2087 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/2825 —Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 8/2799 (Anlage 2) — . . 12586 D Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Fünften, Gesetzes zur Änderung des Unterhaltssicherungsgesetzes — Drucksache 8/2356 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der, Geschäftsordnung — Drucksache 8/2703 — Beschlußempfehlung und Bericht des Verteidigungsausschusses — Drucksache 8/2684 — 12587 B Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Fünften Gesetzes zur Anderung des Bundeswahlgesetzes — Drucksachen 8/2682, 8/2757, 8/2806, 8/ 2306 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/2909 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksachen 8/2881, 8/2903 — in Verbindung mit Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 157. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 31. Mai 1979 III Zweite Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundeswahlgesetzes — Drucksache 8/1716 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 8/2881 — Krey CDU/CSU 12588 B Wittmann (Straubing) SPD 12590 B Dr. Wendig FDP 12591 D Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften — Drucksache 8/2710 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/2908 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 8/2888 — in Verbindung mit Zweite Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung des vorzeitigen Ruhestandseintritts von Schwerbehinderten Beamten und Richtern — Drucksache 8/2656 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/2908 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 8/2888 — Berger (Herne) CDU/CSU 12594 B Brandt (Grolsheim) SPD 12596 B Dr. Wendig FDP 12597 A Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Vertrag vom 9. Juni 1978 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über den Autobahnzusammenschluß im Raum Basel und Weil am Rhein — Drucksache 8/2592 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/2865 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr und für das Post-und Fernmeldewesen — Drucksache 8/2836 — . l 2597 D Beratung des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung Aufhebbare Verordnung zur Änderung des Deutschen Teil-Zolltarifs (Nr. 32/78 — Zweite Erhöhung des Zollkontingents 1978 für Bananen) — Drucksachen 8/2537, 8/2852 — . . . . 12598 A Beratung des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung Aufhebbare Siebzigste Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste — Anlage zum Außenwirtschaftsgesetz - - Drucksachen 8/2564, 8/2853 — 12598 C Nächste Sitzung 12598 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 12599*A Anlage 2 Alphabetisches Namensverzeichnis der Mitglieder des Deutschen Bundestages, die an der Wahl des Bundestagspräsidenten teilgenommen haben 12599*B Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 157. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 31. Mai 1979 12501 157. Sitzung Bonn, den 31. Mai 1979 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Abelein 1. 6. Alber 1. 6. Dr. Barzel 1. 6. Dr. Becher (Pullach) 1. 6. Bindig 1. 6. Dr. Böhme (Freiburg) 1. 6. Büchner (Speyer) ** 31. 5. Carstens (Fehmarn) 1. 6. Eymer (Lübeck) 1. 6. Fellermaier * 1. 6. Gscheidle 31. 5. Handlos 1. 6. Hofmann (Kronach) 1. 6. Dr. Holz ** 1. 6. Dr. Hüsch 1. 6. Dr. Jahn (Braunschweig) 1. 6. Dr. h. c. Kiesinger 1. 6. Dr. Klepsch * 1. 6. Koblitz 1. 6. Dr.-Ing. Laermann 1. 6. Lampersbach 1. 6. Lücker * 1. 6. Milz ** 31.5. Müller (Remscheid) 1. 6. Neuhaus 1. 6. Picard 1. 6. Frau Dr. Riede (Oeffingen) 1. 6. Frau Schlei 1. 6. Sieglerschmidt 1. 6. Dr. Starke (Franken) 1. 6. Graf Stauffenberg 1. 6. Dr. Todenhöfer 1. 6. Dr. Vohrer ** 1. 6. Dr. Wittmann (München) 1. 6. Wohlrabe 1. 6. Zeitler 1. 6. *) für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments **) für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Alphabetisches Namensverzeichnis der Mitglieder des Deutschen Bundestages, die an der Wahl des Bundestagspräsidenten teilgenommen haben Adams Dr. Ahrens Dr. Aigner Dr. Althammer Amling Amrehn Angermeyer Dr. Apel Anlagen zum Stenographischen Bericht Arendt Dr. Arnold Augstein Baack Bahr Dr. Bangemann Dr. Bardens Batz Baum Dr. Bayerl Bayha Dr. Becker (Frankfurt) Becker (Nienberge) Frau Benedix Benz Frau Berger (Berlin) Berger (Herne) Berger (Lahnstein) Biechele Dr. Biedenkopf Biehle Biermann Dr. von Bismarck Dr. Blüm Blumenfeld Böhm (Melsungen) Dr. Bötsch Frau von Bothmer Brandt Brandt (Grolsheim) Braun Breidbach Broll Brück Buchstaller Büchler (Hof) Bühler (Bruchsal) Dr. von Bülow Burger Buschfort Dr. Bußmann Carstens (Emstek) Carstens (Fehmarn) Collet Conrad (Riegelsberg) Conradi Dr. Corterier Cronenberg Curdt Dr. Czaja Frau Dr. Czempiel Frau Dr. Däubler-Gmelin Damm Daubertshäuser Dr. Diederich (Berlin) Dr. von Dohnanyi Dr. Dollinger Dr. Dregger Dreyer Dr. Dübber Dürr 12600* Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 157. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 31. Mai 1979 Egert Dr. Ehmke Dr. Ehrenberg Eickmeyer Frau Eilers (Bielefeld) Eimer (Fürth) Dr. Emmerlich Dr. Enders Engelhard Engelsberger Engholm Erhard (Bad Schwalbach) Ernesti Ertl Esters Dr. Evers Ewen Ey Feinendegen Fiebig Frau Fischer Dr. Fischer Flämig Frau Dr: Focke Francke (Hamburg) Franke Franke (Hannover) Dr. Friedmann Friedrich (Würzburg) Dr. Früh Dr. Fuchs Frau Funcke Gärtner Gallus Gansel Gattermann Frau Geier Geisenhofer Dr. von Geldern Genscher Dr. George Gerlach (Obernau) Gerstein Gerster (Mainz) Gerstl (Passau) Gertzen Dr. Geßner Gierenstein Glombig Glos Gobrecht Dr. Gradl Grobecker Grüner Grunenberg Dr. Haack Haar Haase (Fürth) Haase (Kassel) Haberl Dr. Häfele Haehser Frau Dr. Hamm-Brücher Dr. Hammans Hanz Frau Dr. Hartenstein Hartmann Hasinger von Hassel Hauck Dr. Hauff Hauser (Bonn-Bad Godesberg) Hauser (Krefeld) Dr. Haussmann Helmrich Henke Dr. Hennig von der Heydt Freiherr von Massenbach Heyenn Höffkes Hölscher Höpfinger Dr. Hoffacker Hoffie Frau Hoffmann (Hoya) Hoffmann (Saarbrücken) Dr. Holtz Hoppe Horn Dr. Hornhues Horstmeier Frau Huber Dr. Hubrig Frau Hürland Huonker Dr. Hupka Graf Huyn Ibrügger Immer (Altenkirchen) Dr. Jaeger Jäger (Wangen) Jahn (Marburg) Dr. Jahn (Münster) Jaunich Dr. Jenninger Dr. Jens Dr. Jentsch (Wiesbaden) Dr. Jobst Josten Jung Junghans Jungmann Junker Kaffka Frau Karwatzki Katzer Kiechle Kirschner Kittelmann Klein (Dieburg) Dr. Klein (Göttingen) Klein (München) Dr. Klepsch Klinker Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 157. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 31. Mai 1979 12601* Dr. Köhler (Duisburg) Dr. Köhler (Wolfsburg) Köster Dr. Kohl Kolb Konrad Krampe Dr. Kraske Kratz Kraus Dr. Kreile Kretkowski Dr. Kreutzmann Krey Krockert Frau Krone-Appuhn Kühbacher Kuhlwein Kunz (Berlin) Dr. Kunz (Weiden) Lagershausen Lambinus Landré Lange Dr. Langguth Dr. Langner Lattmann Dr. Laufs Dr. Lauritzen Leber Lemmrich Lemp Lenders Dr. Lenz (Bergstraße) Lenzer Frau Dr. Lepsius Liedtke Dr. Linde Link Lintner Löffler Löher Dr. Luda Ludewig Luster Lutz Manning Mahne Dr. Dr. h. c. Maihofer Marquardt Marschall Frau Dr. Martiny-Glotz Dr. Marx Frau Matthäus-Maier Matthöfer Mattick Dr. Meinecke (Hamburg) Meinike (Oberhausen) Meininghaus Dr. Mende Menzel Merker Dr. Mertes (Gerolstein) Metz Dr. Mikat Dr. Miltner Milz Mischnick Möhring Möllemann Dr. Möller Dr. Müller Müller (Bayreuth) Müller (Berlin) Müller (Mühlheim) Müller (Nordenham) Müller (Schweinfurt) Müller (Wadern) Dr. Müller-Emmert Dr. Müller-Hermann Müntefering Nagel Dr. Narjes Nehm Neumann (Bramsche) Neumann (Stelle) Frau Dr. Neumeister Niegel Dr. Nöbel Nordlohne Offergeld Oostergetelo Frau Pack Paintner Paterna Pawelczyk Peiter Dr. Penner Pensky Peter Petersen Pfeffermann Pfeifer Dr. Pfennig Pieroth Frau Pieser Pohlmann Polkehn Porzner Prangenberg Dr. Probst Rainer Rapp (Göppingen) Rappe (Hildesheim) Rawe Reddemann Regenspurger Dr. Reimers Frau Renger Reuschenbach Dr. Riedl (München) Dr. Riesenhuber Dr. Ritz Röhner Dr. Rose 12602* Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 157. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 31. Mai 1979 Rosenthal Roth Rühe Russe Sander Sauer (Salzgitter) Sauter (Epfendorf) Saxowski Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein Dr. Schachtschabel Schäfer (Mainz) Schäfer (Offenburg) Dr. Schäfer (Tübingen) Dr. Schäuble Schartz (Trier) Schedl Scheffler Schetter Schirmer Schlaga Frau Schleicher Schluckebier Dr. Schmidt (Gellersen) Schmidt (Hamburg) Schmidt (Kempten) Schmidt (München) Schmidt (Niederselters) Schmidt (Wattenscheid) Schmidt (Wuppertal) Dr. Schmitt-Vockenhausen Schmitz (Baesweiler) Schmöle Dr. Schmude Dr. Schneider Dr. Schöfberger von Schoeler Schreiber Dr. Schröder (Düsseldorf) Schröder (Luneburg) Schröder (Wilhelminenhof) Frau Schuchardt Dr. Schulte (Schwäbisch Gmünd) Schulte (Unna) Schulze (Berlin) Schwarz Dr. Schwarz-Schilling Dr. Schwencke (Nienburg) Dr. Schwenk (Stade) Dr. Schwörer Seefeld Seiters Sick Sieler Frau Simonis Simpfendörfer Dr. Sperling Dr. Freiherr Spies von Büllesheim Spilker Spitzmüller Dr. Spöri Spranger Dr. Sprung Stahl (Kempen) Stahlberg Dr. Stark (Nürtingen) Dr. Stavenhagen Dr. Steger Frau Steinhauer Dr. Stercken Stockleben Stöckl Stommel Straßmeir Stücklen Stutzer Susset Sybertz de Terra Tillmann Frau Dr. Timm Tönjes Topmann Frau Traupe Frau Tübler Ueberhorst Dr. Unland Urbaniak Frau Verhülsdonk Vogel (Ennepetal) Vogelsang Vogt (Duren) Voigt (Frankfurt) Voigt (Sonthofen) Volmer Dr. Voss Dr. Waffenschmidt Dr. Waigel Walkhoff Waltemathe Walther Frau Dr. Walz Dr. Warnke Dr. von Wartenberg Wawrzik Weber (Heidelberg) Dr. Weber (Köln) Wehner Weiskirch (Olpe) Weisskirchen (Wiesloch) Dr. von Weizsäcker Dr. Wendig Wendt Werner Dr. Wernitz Westphal Frau Dr. Wex Wiefel Wilhelm Frau Will-Feld Frau Dr. Wilms Wimmer (Mönchengladbach) Wimmer (Neuötting) Windelen Wischnewski Frau Dr. Wisniewski Wissebach Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 157. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 31. Mai 1979 12603* Wissmann Dr. de With Dr. Wittmann (München) Wittmann (Straubing) Dr. Wörner Wolfgramm (Göttingen) Wolfram (Recklinghausen) Baron von Wrangel Wrede Würtz Würzbach Wüster Dr. Wulff Wurbs Wuttke Wuwer Zander Zebisch Dr. Zeitel Zeyer Ziegler Dr. Zimmermann Zink Dr. Zumpfort Zywietz
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    Rede von Bruno Friedrich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wir haben heute als Vorlage die Große Anfrage der Union. Wir haben den Bericht der Bundesregierung über die Integration in den Europäischen Gemeinschaften, wobei ich nach dem Verlauf der Debatte und nach den Ausführungen vor allem des Kollegen Klepsch der Meinung bin, daß die Große Anfrage — da will ich durchaus einräumen, daß es nicht gut ist, wenn Große Anfragen zu spät behandelt werden — eher vom Thema der Direktwahl ablenkt, weil alle Bürger in diesem Lande erwarten, daß wir über die gegenwärtige Situation des Parlaments hinaus auf die europäische Zukunft blicken.
    Auf der anderen Seite wird von der Bundesregierung im Bericht der Abschnitt markiert, der in den
    letzten zehn, fünfzehn Jahren der entscheidende Fortschritt in der Europäischen Gemeinschaft ist. Wir machen Ihnen nicht den Vorwurf, daß Sie in den ersten 13 Jahren der Römischen Verträge unter Ihrer Regierungsverantwortung nicht die Direktwahl geschaffen haben. Aber dann sollten Sie dieser Regierung nach zehn Jahren nicht vorwerfen, es sei zu spät.
    Daß hier auch die Europäische Einigung so in den Parteienkonflikt einbezogen wird, ist bedauerlich. Dabei ist es allerdings — das räume ich ein — eine sehr, sehr milde Ausgabe, wenn man es mit dem vergleicht, was alltäglich in Inseraten zu lesen ist.
    Herr Kollege von Hassel, die Schiene, auf der Sie sich unbewußt bewegen, ist klar geworden, als Sie sagten, der Vorsitzende der SPD und Außenminister der Großen Koalition sei für die Politik des leeren Stuhls verantwortlich. Wenn ich ein Wort von Ihnen aufnehme — ich würde keinen Nachredner so bezeichnen —: Ich weiß nicht, wer das Substitut Ihrer Gedächtnislücke ist, da ich Sie dafür nicht verantwortlich machen möchte. Aber es hat viele Gespräche mit dem damaligen Außenminister Gerhard Schröder gegeben, der diese Situation in seiner außenpolitischen Verantwortung 1965 durchstehen mußte. Das Schlimme ist, daß diejenigen, die eigentlich am gleichen Strang ziehen, heute zunächst einmal nachkontrollieren: Wie kann ich dem innenpolitischen Gegner europäische Versäumnisse, die sich aus der europäischen Situation ergeben, anlasten?, ehe sie fragen, ob die Situation in anderen Ländern Ursache gewesen ist.

    (Beifall bei der SPD)

    Bitte korrigieren Sie das, wenn ich nicht recht haben sollte. Aber es ist nicht gut, wenn wir so mit einander umgehen.
    Ich habe eine andere Meinung als Herr Kollege Klepsch. Wer in diesem Land weiß denn auch nach 14 Monaten, seitdem der Termin der Direktwahl bestimmt ist, wie es im europäischen Parteienspektrum aussieht? Es ist doch so leicht: Haust du meinen Mitterrand, haue ich deinen Chirac; haust du meinen Wedgewood Benn, hau ich deinen Andreotti. Das ist doch eine schlimme Situation, weil wir aus dem Blick verlieren, daß in den europäischen Ländern die politischen Bedingungen und die kulturelle, die geistige Tradition zu einer unterschiedlichen Einstellung zur europäischen Einigung geführt haben.
    Dann sehe ich, daß bei bestimmten Dingen Türken aufgebaut werden. Aber das kann man heute wegen der vielen türkischen Mitbürger auch schon nicht mehr sagen. Man kann auch „Potemkinsche Dörfer" sagen. Ich könnte es mir ganz einfach machen. Es gibt seit 1889 einen Zusammenschluß der europäischen sozialistischen Parteien. Weil sie sich damals unter dem Gedanken der von August Bebel vertretenen europäischen völkerversöhnenden Politik zusammengeschlossen haben, wurden sie „vaterlandslose Gesellen" genannt.
    Dies setzt sich leider fort. Ich lese z. B. in den „Lauenburgischen Nachrichten" — Herr von Hassel, aus Ihrem Bereich —: Alexander von Bismarck,



    Friedrich (Würzburg)

    stellvertretender Landesvorsitzender der Jungen Union Schleswig-Holsteins, bezeichnete Brandt und Wehner vor den etwa 200 Delegierten zunächst als „vaterlandslose Gesellen", dann sogar als „Landesverräter". — Da können Sie nicht mehr sagen, Sie wollten über die Gegenwart reden, wenn sogar die gleichen Namen der Vergangenheit die alten Übel der Vergangenheit auf ehrenwerte Demokraten übertragen, die wir heute in Europa brauchen, weil sie in der schlimmsten Zeit Deutschlands das bessere Deutschland in der Welt vertreten haben.

    (Beifall bei der SPD)

    Wenn Sie schon die letzten 100 Jahre der deutschen Geschichte abstreichen wollen, wieso beanspruchen Sie dann ganz für sich allein die letzten 2000 Jahre europäischer Geschichte? Ich darf hier einmal vorlesen, worum es am 10. Juni angeblich geht:
    Von Grönland bis Sizilien wird entschieden, wie dieses Europa in der Zukunft gestaltet werden soll. Ob es, wie in den letzten zwei Jahrtausenden, christlich-abendländisch oder sozialistisch, marxistisch, kommunistisch sein oder werden soll; das ist die Entscheidung, die vor uns liegt.

    (Schulte [Unna] [SPD]: Abenteuerlich!)

    Das erklärt ein Mann, zu dem in diesem Hause zumindest der Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion oder der niedersächsische Landesvorsitzende, Herr Hasselmann, den ich heute früh gesehen habe, oder vielleicht der niedersächsische Ministerpräsident Albrecht etwas sagen sollte: Herr Hans Edgar Jahn, den Sie als Kandidaten offensichtlich zurückgezogen haben. Wir haben angesichts der Tatsache, daß seine Kandidatur in den großen Zeitungen der Staaten der Europäischen Gemeinschaft als eine Provokation für das demokratische Europa bezeichnet wird, zumindest das Recht, von Ihnen zu verlangen, daß Sie dazu eine Erklärung abgeben.

    (Beifall bei der SPD)

    Ich würde auch davor warnen, einen Demokraten wie François Mitterrand zu einem Schreckgespenst aufzubauen. Wir sollten froh sein, daß dieser Francois Mitterrand dafür gesorgt hat, daß die stärkste Oppositionspartei in Frankreich nicht die kommunistische Partei ist. Dies ist das erste. Das zweite ist: Sie wissen sehr wohl — und die Bürger dieses Landes wissen es eben nicht —, daß es in Frankreich ein Wahlrecht gibt, das zu Koalitionen zwingt, zu widernatürlichen, wie zu Bismarcks Zeiten auch das Zentrum ab und zu mit der Sozialdemokratie — eben wegen der damaligen Wahlrechtsstruktur — zusammengearbeitet hat.

    (Dr. Schäfer [Tübingen] [SPD] : Das war eine Wahlkoalition!)

    — Das ist eine Wahlkoalition. Man kann nicht an die Position unserer Nachbarn so herangehen, daß wir Ihnen z. B. vorhalten würden, daß Herr Andreotti in seiner schwierigen Situation im, wie es so schön heißt, „Parteienregenbogen" mit Kommunisten zusammenarbeitet.
    Herr Klepsch hätte sich einmal das durchlesen sollen — das ist überall zu bekommen; er als Spitzenmann, Spitzeneuropäer verfolgt das offensichtlich nicht —, was Francois Mitterrand ausgerechnet in seinem Landesverband, in Rheinland-Pfalz, auf einer gesamteuropäischen Konferenz in seinem Hauptreferat zum Thema „Europäische Humanität — kulturelle Demokratie" gesagt hat. Was versteht dieser Mitterrand unter einem sozialistischen Europa, unter einem, wie wir hier sagen würden, sozialdemokratischen? Er nannte als Wertvorstellungen Demokratie, Freiheit und etwas, was in Deutschland nicht so selbstverständlich folgt: Kultur. Bei uns wird an dieser Stelle immer die Soziale Marktwirtschaft genannt. Weiter sagte er: Wir wollen, daß die älteren Menschen in Europa nicht untergehen in der Einsamkeit der Massen und die jungen Menschen nicht deformiert werden in der Konsumgesellschaft.

    (V o r s i t z: Vizepräsident Frau Funcke)

    Dieser Mitterrand sagte in Metz, also nicht nur in Deutschland, zweimal: Ich bin kein Marxist. In Frankreich braucht er das nicht aus opportunistischen Gründen zu sagen. Er sagte in Frankreich ferner: Wenn wir nach Deutschland blicken, sollten wir nicht vergessen: Die ersten Konzentrationslager sind nicht von den Deutschen gebaut worden, sondern sie sind von Hitler für Deutsche gebaut worden. Und es waren Deutsche, die als erste in die Konzentrationslager kamen. — Da müßten Sie sich schon anstrengen, daß Ihre Partner, die Sie als CDU nach Bonn einladen, z. B. Herrn Chirac im letzten Herbst, etwas Ähnliches sagen wie dieser François Mitterrand, der gemeinsam mit Giscard für Europa kämpft. Über das Europa-Parlament ist in Bonn im vorigen Jahr nichts so Verächtliches gesagt worden wie von Herrn Chirac. Und Herr Kohl hat dazu geschwiegen.

    (Beifall bei der SPD und der FDP) Das ist die Situation.

    Soweit es um Polen geht, würde ich es mir hier vor der Direktwahl nicht so einfach machen. Beim 2. Deutsch-Polnischen Forum haben sich Polen geäußert. Es waren Kommunisten. Das Wort „Kommunisten" muß man in Europa aussprechen. Die gehören zu Europa. Die Polen haben gesagt, sie befürchten eine verstärkte Trennung durch die Direktwahl.
    Wenn Sie hier so tun, als ob die Kommunisten die Polen hindern, Mitglied in der Gemeinschaft zu werden, muß ich sagen: So leicht kann man sich die Historie nicht machen. „Seit 5 Uhr 45 wird zurückgeschossen" — das ist das Problem, das wir mit Polen zu bewältigen haben, ebenso, daß es ein Viertel seiner Bevölkerung verloren hat. Wenn es um eine Aussöhnung in Europa geht und weiter gehen wird, dan geht es um diese Aussöhnungsachse mit Frankreich und mit Polen.
    Wenn am 10. Juni, am Tag der ersten europäischen Direktwahl, ein polnischer Papst in Polen sein kann, dann wäre dies ohne die Entspannungspolitik unmöglich. Aber die Christdemokraten der Bundes-



    Friedrich (Würzburg)

    republik Deutschland haben sich an dieser Aussöhnung mit Polen und dieser Entspannungspolitik nicht beteiligt. Das müssen wir betrauern.

    (Widerspruch bei der CDU/CSU)

    Wann — ich muß immer wieder die Frage stellen — wird Herr Kohl seine 1975 angekündigte Reise nach Polen als Vorsitzender der CDU antreten, die er nach einem Brief des CSU-Vorsitzenden Strauß abgesagt hat?
    Dies sind die Realitäten. Wer ganz Europa sieht, muß natürlich auch die osteuropäischen Staaten sehen, freilich nicht unter dem Aspekt „Wir wollen befreien und entkolonialisieren", als ob es die Möglichkeit der Zusammenarbeit nur durch den Sturz dieser Regierungen gebe.
    Vor zwei Tagen habe ich in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung" ein Kommuniqué gelesen, wo es heißt, Kardinal Stefan Wyszynski sei in Warschau mit Parteichef Gierek zusammengetroffen; beide Seiten seien sich darüber einig, daß dies ein historisch wichtiges Ereignis sei. Gierek habe sich zufrieden über die Haltung des Papstes geäußert und versichert, daß der Besuch der Einheit der Polen, der Stärkung des Ansehens Polens in der Welt und der weiteren Entwicklung guter Beziehungen zwischen Staat und Kirche dienen solle. Kardinal Wyszynski stellte dem von der amtlichen Nachrichtenagentur veröffentlichten gemeinsamen Kommuniqué zufolge fest, daß die Wichtigkeit der religiös-moralischen Arbeit der Kirche zunehmend anerkannt werde. Ein solches Kommuniqué war in der Zeit des Kalten Kriegs unmöglich.
    Um den Kampf, den Sie zur Zeit in sich austragen, beneiden wir Sie nicht. Es geht nicht um Personen, sondern um Richtungen. Dies ist klar. Die Frage ist, wie lange Sie Personenkämpfe in Ihrer Partei führen, um den Richtungsentscheidungen, die seit Jahren fällig sind, auszuweichen. Das ist Ihr Problem. Dies ist auch ein europäisches Problem, weil eine Partei der Bundesrepublik Deutschland mit 48 % der Wähler eine europäische Größe und zugleich ein Faktor der Instabilität ist, wenn sie die gesamteuropäische Politik aller europäischen Staaten nicht mitträgt.

    (Beifall bei der SPD und der FDP) Diese Frage sollten Sie auf sich nehmen.

    Was hier zu den Gewerkschaften gesagt wird, ist sehr widersprüchlich. Zuerst heißt es in Anzeigen „Freie Gewerkschaften für Europa — CDU"; dann werden Gewerkschafter abgebildet, und dann im anderen Inserat der sozialistische Gewerkschaftsstaat.
    Die anderen europäischen Staaten beneiden uns um die demokratische Verantwortungsbereitschaft und das demokratische Verantwortungsgefühl der deutschen Gewerkschaften.

    (Beifall bei der SPD)

    Welcher Gewinn wäre es für Europa, wenn in diese gesamteuropäische Begegnung die Erfahrungen unserer Gewerkschaften einfließen könnten?
    Ich weiß nicht, wie Herr Kollege Bangemann zu den Freiburger Thesen seiner Partei steht, die damals in Freiburg wirklich ein neues Verhältnis zu den Gewerkschaften in ihrer ganzen Geschichte definiert hat, sogar in der ganzen Geschichte des Liberalismus. Nur: Man kann doch nicht den Präsidenten des Handwerks und andere Präsidenten in das Parlament schicken — ich halte es für richtig, daß sie hinfahren —, man kann doch heute nicht den Agrarmarkt mit 75 % im Haushalt, wenn ich richtig informiert bin, zur dominierenden Position machen, aber die Interessen der Arbeitnehmer dürfen nur der Wirtschaft, die sich längst in Europa vereinigt hat, dürfen nur den Banken — inzwischen sind es fast 140 Banken, die sich allein in Luxemburg ansiedeln — überlassen werden. Alle anderen dürfen nach Europa, nur die Arbeitnehmer nicht. Was ist das für ein pluralistisches Verständnis?

    (Beifall bei der SPD)

    Wir sollten am heutigen Tage auf zwei Fragen eingehen. Ich habe das Empfinden, daß die Bürger in unserem Lande — ich bin einer, der diese Arbeit seit 14 Monaten macht, die vielleicht erst 10 oder 20 Jahre später Früchte tragen wird - spüren, daß diese Europawahl sie plötzlich mit der eigenen, der deutschen Situation konfrontiert. Es geht eben nicht nur um Kompetenzen, sondern es geht um den Sinn dieser Wahl. Der politisch historische Akt der ersten Europawahl geht weit über den Rang des Parlaments, wie es auch sein mag, hinaus. Ich darf ein Beispiel bringen: In diesem Jahrhundert — dieses Jahrhundert ist im letzten Viertel — haben die Bürger Europas von ihren Staaten nur dreimal gleichzeitig die Aufforderung erhalten, sich an einem bestimmten Tag zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort einzufinden. 1979 ist es die Aufforderung zur Direktwahl. 1914 und 1939 waren es die Gestellungsbefehle aus Anlaß der Mobilmachung. Das sind die drei Fälle. Die Mütter und die Frauen wären 1914 und 1939 mit ihren Männern und Söhnen sicher viel lieber zur Wahlurne einer Europawahl gegangen als zum Bahnhof, von dem viele nicht zurückkehrten.

    (Beifall bei der SPD)

    — Das ist gar nicht zum Klatschen. — Am 10. Juni dieses Jahres werden die Mütter nicht auf den Bahnhöfen Europas stehen und weinen. Wem dies bewußt ist, für den ist das Wahlrecht eine moralische Wahlpflicht, es sei denn, er entledigt sich seiner eigenen Erfahrungen, die er doch nach 1945 nie vergessen wollte.

    (Beifall bei der SPD)

    Deshalb bin ich auch nicht skeptisch. Ich selbst habe das Empfinden — die Wahlbeteiligung wird es beweisen —, daß in der Bundesrepublik Deutschland auch dann Bürger zur Wahl gehen werden, wenn sich die Parteien nicht hemmungslos und demagogisch beschimpfen.
    Deshalb haben wir uns in diesen Wochen und auf diesem Weg zu Europa auf einen konstruktiven Beitrag für das künftige Europa konzentriert und nicht auf das, was wir seit zehn Jahren in diesem Hause an Auseinandersetzungen erleben.



    Friedrich (Würzburg)

    Natürlich ist die zweite Frage die nach den Kompetenzen dieses Parlamentes. Hier habe ich Verständnis dafür — diese Frage wird ja auch von den Parlamentariern selbst immer wieder gestellt —, daß man dem Bürger keinen Vorwurf machen kann, wenn er diese Frage ständig neu stellt. Wir werden hier mit einem parlamentarischen Selbstverständnis Europas brechen müssen, das bisher das Denken bestimmt hat und das wahrscheinlich dazu führt, daß bei dieser ersten Wahl nicht die Spannung, wie man sie sonst gewohnt ist, in den Wahlkampf kommt. Nach europäischem parlamentarischen Verständnis ist es die Aufgabe von Parlamenten, Regierungen zu bilden oder zu stürzen. Da es aber auf lange Zeit keinen europäischen Zentralstaat geben wird — denn die Luxemburger, die Dänen, die Iren, die Holländer, die Belgier sagen: „Wir wollen unsere Identität bewahren und nicht in einem Einheitsbrei der Großen zwischen Deutschen, Briten und Franzosen verrührt werden" —, wird es auch keine europäische Zentralregierung geben. Deshalb wird es auch keine Zentralregierung zum Stürzen geben.
    Ist denn der amerikanische Senat ein machtloses Parlament, weil er nicht in der Lage ist, eine Regierung zu wählen oder zu stürzen? Wer sich diesen Senat ansieht und mit der Lage unseres Parlamentarismus vergleicht, wird feststellen müssen, daß hier ein neues Element in den europäischen Parlamentarismus kommen könnte. Dieses Europäische Parlament muß sich auf seine Kontrollfähigkeit, auf scharfe Kontrollen, möglicherweise auch in öffentlichen Ausschußsitzungen, wo zum Punkt kontrolliert werden kann, konzentrieren. Dieses Parlament ist außerdem gehalten, die Empfindungen und Strömungen der Bevölkerung aufzunehmen. Dieses Europäische Parlament wird nur ein Parlament sein, wenn es keine Parallelorganisation der Brüsseler Bürokratie wird. Hier gibt es klare Orientierungen.
    In diesen Tagen spürt man, daß der Satz „Deutsche, sagt ja zu Europa" viele Fragen auslöst, vor allem, wenn man es umkehrt: „Europäer, sagt ja zu den Deutschen!" Es gibt zwei deutsche Staaten, aber es gibt noch ein drittes Deutschland, das, was die Zürcher „Weltwoche" in der letzten Woche als „Schlemihls Republik" bezeichnete, ein Volk ohne Schatten. Das ist das, was wir bei dieser Sendung „Holocaust" gespürt haben. Auf der anderen Seite stellt sich die Frage: Müssen wir das immer mit uns herumschleppen?
    Wer sich die Ergebnisse der deutsch-englischen Historiker-Konferenz vom Mai ansieht, dem wird bewußt werden, daß wir erst am Anfang der Diskussion über unsere jüngere Geschichte stehen. Aber hier sollten wir als Deutsche auch sehen, daß die anderen Völker ebenfalls ihre Probleme haben. Frankreich hat heute noch tiefe Narben wegen des Vietnam- und des Algerien-Krieges. Großbritannien hat — auch in seinem Verhältnis zu Europa - noch nicht überwunden, daß es keine Weltmacht mehr ist. Das kann man doch nicht so im Schlagabtausch zwischen den Parteien erledigen.
    Wichtig scheint mir, daß uns eines bewußt wird: Wir haben eine schwierige Situation im Verhältnis der anderen zu uns, weil wir in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts eine wichtige Frage als Deutsche nicht lösen konnten. Wir haben keinen Platz im europäischen Gleichgewicht gefunden. Wenn es um 1925 geht, dann müssen die beiden sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten Breitscheid und Haubach genannt werden, die damals in Heidelberg nicht nur die Vereinigten Staaten von Europa forderten, sondern sogar die ersten Schritte aufgezeigt haben, indem sie sagten: Wir brauchen die Aussöhnung an der Westgrenze, die Aussöhnung mit Frankreich; wir möchten aber auch nicht die Einkreisung Rußlands. Beide wurden nach dem 20. Juli gehenkt. Wer Haubach und Breitscheid kennt, der würde sich eher die Zunge abbeißen, als in einem Europawahlkampf Ihre Slogans zu gebrauchen, die alltäglich veröffentlicht werden.

    (Beifall bei der SPD)

    Dies ist eine Frage Ihrer moralischen Selbsteinschätzung als CDU und nicht die Frage, ob die Sozialdemokraten für Freiheit sind. Da haben wir kein schlechtes Gewissen; denn wir, die Sozialdemokratie ich kann das nicht für mich sagen , haben die Ehre des deutschen Parlamentarismus 1933 gerettet.

    (Beifall bei der SPD)

    So kann man moralisch nicht miteinander umgehen, wenn man Europa frei bauen will.
    Heute sehen wir, warum die Europäer von den Deutschen einen konstruktiven Beitrag erwarten können. Dafür gibt es zwei Gründe: weil wir einen Beitrag dazu geleistet haben, daß Europa eine stabile Friedenszone hat. Diese stabile Friedenszone wird nur halten, wenn das Wort „Gewaltverzicht" auf allen Seiten in Europa das erste Wort aller Beteiligten ist.

    (Beifall bei der SPD)

    Deshalb muß man dieses Wort „Gewaltverzicht" in der KSZE an den Anfang aller Begegnungen stellen.
    Franz Josef Strauß hat — ich will das hier gar nicht zitieren; es lohnt nicht — 1974 in seiner Sonthofener Rede ganz und gar auf die europäische Krise gesetzt. Damals sagte er: „Ich weiß schon gar nicht mehr, in welches Land man auswandern soll." Er hat noch drei Länder, wo man vielleicht hin könnte. — Die Bundesrepublik Deutschland aber ist heute ein so sozial fortentwickeltes und freies Land, daß, würden wir die Grenzen aufmachen, wir keinen Platz mehr in der Republik hätten. Es ist Ihr Problem, daß Sie an der Bewältigung der ersten Weltwirtschaftskrise in Europa keinen Anteil hatten.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Sie setzen dies fort. Ich habe mich heute über den Kollegen Klepsch gewundert. Er hat gesagt, das Europäische Währungssystem sei eine so ganz winzig kleine Sache. Da gibt es im Deutschland-UnionDienst vom 7. Juli 1978 eine Erklärung des potentiellen Kanzlerkandidaten — dessen aus dem Süden —, der sagte: „Zu dem von Schmidt und Giscard vorgelegten Plan und den danach gegebenenfalls zu beschließenden Gesetzen wird die CDU/ CSU-Fraktion im Bundestag ihre Zustimmung ver-



    Friedrich (Würzburg)

    weigern. Die CDU/CSU-Fraktion bekräftigt erneut ihre Auffassung, daß ein Währungsverbund nicht am Anfang, sondern nur am Ende der Entwicklung zu einer echten Wirtschaftsgemeinschaft stehen kann."
    Wer ist denn nun bei Ihnen in der Fraktion für Europa und das Währungssystem verbindlich? Ist das der Kollege Klepsch, oder ist der Kollege Strauß, der bis heute diese Aussage nicht korrigiert hat, der Stärkere, zumal er auch für Sie noch nach wie vor der Wirtschafts- und Finanzsprecher ist? Darauf sollten Sie vielleicht — ich will den Nachfeiger nicht „Substitut" nennen — eine Antwort geben.
    Was wir befürchten, ist, daß die jetzige Entwicklung in der Union, die dazu führt, daß der Verbund von Zentrum, Deutschnationalen und Bayerischer Volkspartei sich durch Abstoßen alles Geistigen, was aus dem Zentrum kam, zu einer Restposition von Bayerischer Volkspartei und Deutschnationalen reduziert, in Europa nicht verstanden wird und daß sie bei unseren Nachbarn Unruhe auslöst. Wir meinen, daß mit dem Denken eines Franz Josef Strauß, Alfred Dregger, Kurt Biedenkopf, Otto von Habsburg, Hans Edgar Jahn — in dieser Mischung — unmöglich die Tapeten und die Möbel und die Vorhänge in Europas neuer Wohnung ausgestattet werden können. Das ist unmöglich.

    (Beifall bei der SPD) Darin will in Europa niemand wohnen.

    Wir hoffen, daß die junge Generation sich an dieser Wahl beteiligt, daß die Menschen spüren —vor allem die junge Generation engagiert sich hier stark —, daß wir Europa bauen müssen, um einen Beitrag für die künftige Weltordnung zu leisten. Aber die Länder der Dritten Welt werden uns die Worte Menschenwürde und Menschenrechte nicht abnehmen, wenn nicht soziale Verantwortung dahintersteht. Wir selbst sind davon überzeugt, daß wir Europa nicht mit den Kräften aufbauen können, die man wegen ihrer reaktionären Haltung schon im 19. Jahrhundert verachtet hat. Wir sind der Überzeugung, daß in dem neuen Parlament vor allem die junge Generation Europas — und auch dieses Landes — eine Chance haben wird.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)



Rede von Liselotte Funcke
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Jung.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Kurt Jung


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Frau Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Als gemeinsame Erkenntnis der bisher geführten Debatte kann ich wohl feststellen, daß die erste Direktwahl des Europäischen Parlamentes eine neue politische Qualität schafft. Für sich allein genommen ist ihre Bedeutung gar nicht einmal so groß. Sie wird allerdings dann ein Ereignis von historischer Bedeutung sein, wenn sie als Initialzündung zur Demokratisierung der Europäischen Gemeinschaft wirkt. Die Notwendigkeiten einer Demokratisierung sind heute ja von allen Seiten immer wieder unterstrichen worden; aber wie soll sie nun konkret aussehen?
    Ich will versuchen, die Demokratisierung in vier Bereichen etwas zu verdeutlichen. Die Direktwahl ist die Chance, ist das Angebot an den europäischen Bürger, über seine Zukunft mitzubestimmen. Diese Chance muß von ihm genutzt werden. Dazu ist eine hohe Wahlbeteiligung notwendig, weil daraus ja auch erst die Legitimation für die direkt gewählten Abgeordneten hergeleitet wird. Bei dem sich heute schon abzeichnenden Konflikt zwischen dem ersten direkt gewählten Europäischen Parlament und dem Rat ist diese hohe Wahlbeteiligung als Legitimation erforderlich.
    Sie haben, meine Kollegen von der CDU/CSU, in den beiden ersten Punkten Ihrer Anfrage die Durchsichtigkeit der Entscheidungen und die Frage der Mehrheitsbeschlüsse angesprochen. Die Bundesregierung hat deutlich gemacht, daß sie bemüht war, diesen Forderungen nachzukommen. Das muß man ihr auch bescheinigen. Aber dennoch ist hier ein Bereich, der uns alle nicht zufriedenstellen kann und der zwangsläufig zu dem eben von mir angesprochenen Konflikt führt, weil nämlich alle Entscheidungen sehr viel transparenter gemacht werden müssen.
    Vor dem sich abzeichnenden Konflikt wird aber auch klar, daß die Direktwahl eine Chance und eine Aufgabe für die Parteien ist. Diese Aufgabe wird in der Offentlichkeit im Moment nur zu einem geringen Teil sichtbar; ein bißchen jetzt im Wahlkampf. Langfristig wird für die Qualität der Demokratie in der Gemeinschaft die Zusammenarbeit der Parteien auf der EG-Ebene von ganz entscheidender Bedeutung sein. Die transnationale Kooperation, die Parteienföderationen, die es in unterschiedlicher Ausprägung auf Gemeinschaftsebene gibt, sind keine Eintagsfliegen für den Europawahlkampf, sondern notwendige Instrumente einer demokratischen Willensbildung in der Gemeinschaft. Im Europa der Zukunft werden die nationalen Parteien die Aufgabe haben, Transmissionsriemen zu sein.
    Den Anforderungen, denen sich die Parteien stellen müssen, konnten sie im bisherigen Europawahlkampf nicht immer gerecht werden. Diejenigen, die die erste Direktwahl als Fortsetzung der Innenpolitik mit europäischen Mitteln betrachten, betreiben eine ebenso kurzsichtige wie verhängnisvolle Politik. Das gilt nicht nur für die Bundesrepublik, sondern auch für andere Länder der Gemeinschaft. Parolen wie „Christlich wählen, damit das Abendland gegenüber dem Kommunismus verteidigt werden kann", „Die letzte freie Wahl Europas" oder „Europa wird sozialistisch sein oder es wird nicht sein" — um Mitterrand zu zitieren — sind unserer Meinung nach Scheinparolen und können die Gemeinschaft überhaupt nicht einen. Wer meint, auf der Europaflamme sein innenpolitisches Süppchen kochen zu müssen, wer meint, seinen unbefriedigten Neigungen zur innenpolitischen Auseinandersetzung gerade im Europawahlkampf nachkommen zu müssen, zeigt, daß er die Bedeutung und die Notwendigkeit des europäischen Einigungsprozesses nicht begriffen hat. Eine innenpolitische Polarisierung nützt niemandem. Sie verdeckt die in meinen Augen erfreuliche Tat-



    Jung
    sache, daß sich die Parteien in der Bundesrepublik über wesentliche Bereiche der Europapolitik einig sind.
    Martin Bangemann hat heute nachmittag schon an einem Beispiel dargestellt, daß sogar in den Kreisen erhebliche Informationslücken bestehen, bei denen man eine große Information vermuten muß. Meine Kolleginnen und Kollegen, ich gehe einen Schritt weiter. Dies ist nicht nur bei Journalisten, sondern sogar in den Parlamenten, bei uns selbst, festzustellen.
    Ich möchte Sie darauf hinweisen, daß nicht so sehr die Brüsseler Bürokratie, von der wir oft sagen, daß sie viel kostet und wuchert, eine Gefahr bedeutet, sondern daß die nationalen Ministerialbürokratien in der Europapolitik Grauzonen entdeckt haben, in denen sie sich breitmachen und an den nationalen Parlamenten, an diesem Bundestag vorbei

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Entscheidungen präjudizieren oder gar treffen, ohne daß diese parlamentarisch kontrolliert werden. Dies ist eine ganz große Gefahr, die Sie im Auge behalten sollten. Ich möchte mich auch hier an die Regierungsbank wenden und sagen, daß die Gefahr natürlich auch den Regierungen droht; denn so manche Entscheidung wird auf der Expertenebene, möglicherweise auch am politischen Willen des Ministers vorbei, getroffen oder zumindest präjudiziert.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    Aus Anlaß der aktuellen Zeitungs- und Fernsehberichterstattung sei gesagt: Die Direktwahl und ihre mittelbaren und unmittelbaren Folgen sind auch eine Aufgabe für die Medien. Sie müssen die Europapolitik in Zukunft weitaus intensiver als bisher begleiten und eine kritische Öffentlichkeit für die Europapolitik schaffen. Dazu gehört auch das Verständnis gegenüber den Problemen unserer Partnerländer. Die deutsche Presse schneidet hierbei im Vergleich zur ausländischen nicht so sehr gut ab. Da es in der Bundesrepublik nicht die Auseinandersetzung wie in Frankreich, Großbritannien oder in Dänemark über die Grundfragen der Gemeinschaft gibt, mag vielleicht vielfach der Aufhänger fehlen. Dies darf aber kein Anlaß dafür sein, die Europapolitik zu negieren oder auf einzelne, möglicherweise auch spektakuläre Probleme zu reduzieren.
    Mit der Direktwahl kann die Europapolitik aus ihrem bisherigen Schattendasein heraustreten. Wir müssen deutlich machen, daß Europa nicht nur aus Butterbergen, Weinseen oder aus „Richtlinien für die Einfuhr linksseitig bespannter Tennisschläger aus Pakistan" und „für die Geräuschentwicklung landwirtschaftlicher Nutzfahrzeuge in Ohrhöhe" besteht. Die Aufgaben, die sich der Europapolitik stellen, sind nicht technokratisch zu lösen. Der Glaube, daß sich aus der Lösung technokratische Probleme automatisch eine politsche Integration ergibt, hat sich schon lange als Irrglaube erwiesen. Noch so starke Sachzwänge bedeuten noch lange keine politische Entscheidung für Europa.
    Bundesminister Genscher hat anläßlich der Verleihung des internationalen Karls-Preises, an den