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    Plenarprotokoll 8/148 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 148. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 26. April 1979 Inhalt: Nachruf auf den Abg. Peters (Poppenbüll) . 11791 A Glückwünsche zum Geburtstag des Abg. Dr. h. c. Kiesinger 11791 C Erweiterung der Tagesordnung 11791 D Absetzung eines Punktes von der Tagesordnung 11791 D Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung . 11791 D Große Anfrage der Abgeordneten Braun, Burger, Geisenhofer, Franke, Müller (Remscheid), Dr. Möller, Zink, Frau Geier, Frau Verhülsdonk, Hasinger, Kroll-Schlüter, . Frau Hürland, Dr. Hoffacker, Dr. Hüsch, Dr. Hammans, Köster, Höpfinger, Frau Karwatzki, Bühler (Bruchsal), Dr. George, Rühe und der Fraktion der CDU/CSU Lebenssituation älterer Menschen in der Bundesrepublik Deutschland — Drucksachen 8/2031, 8/2303 -, Braun CDU/CSU 11792 A Frau Huber, Bundesminister BMJFG . . 11793 D Burger CDU/CSU 11796 D Frau Eilers (Bielefeld) SPD 11799 A Geisenhofer CDU/CSU 11801 B Eimer (Fürth) FDP 11803 C Dr. Becker (Frankfurt) CDU/CSU 11805 C Fiebig SPD 11807 B Franke CDU/CSU 11810 B Glombig SPD 11810 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Eingriffe an Verstorbenen zu Transplantationszwecken (Transplantationsgesetz) — Drucksache 8/2681 — Dr. Vogel, Bundesminister BMJ . 11811 C, 11821 C Dr. Klein (Göttingen) CDU/CSU 11814 A Dr. Bardens SPD 11815 C Spitzmüller FDP 11816 D Dr. Eyrich, Minister des Landes Baden-Württemberg 11819 B Frau Dr. Neumeister CDU/CSU 11820 D II Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 148. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 26. April 1979 Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Güterkraftverkehrsgesetzes — Drucksache 8/2058 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr und für das Post- und Fernmeldewesen — Drucksache 8/2605 — Dreyer CDU/CSU 11822 A Curdt SPD 11823 A Merker FDP 11824 C Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über das Verfahren bei Volksentscheid, Volksbegehren und Volksbefragung nach Artikel 29 Abs. 6 des Grundgesetzes — Drucksache 8/1646 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 8/2705 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über das Verfahren bei sonstigen Änderungen des Gebietsbestandes der Länder nach Artikel 29 Abs. 7 des Grundgesetzes — Drucksache 8/1647 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 8/2706 — Dr. Miltner CDU/CSU 11847 B Wittmann (Straubing) SPD 11848 B Dr. Wendig FDP 11849 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über Einreise und Aufenthalt von Staatsangehörigen der Mitgliedstaaten der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft — Drucksache 8/2597 — 11851 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 3. Februar 1977 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Französischen Republik über die gegenseitige Hilfeleistung bei Katastrophen oder schweren Unglücksfällen — Drucksache 8/2614 — 11851 B Erste Beratung des von den Abgeordneten Dürr, Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein, Spitzmüller und Genossen eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bürgerlichen Gesetzbuches — Drucksache 8/2612 — 11851 B Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Ubereinkommen vom 22. März 1974 über den Schutz der Meeresumwelt des Ostseegebiets — Drucksache 8/2599 — 11851 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den Protokollen vom 19. November 1976 und vom 5. Juli 1978 über die Ersetzung des Goldfrankens durch das Sonderziehungsrecht des Internationalen Währungsfonds sowie zur Regelung der Umrechnung des Goldfrankens in haftungsrechtlichen Bestimmungen (Goldf rankenumrechnungsgesetz) — Drucksache 8/2596 — 11851 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu dem Entschließungsantrag der Fraktionen der SPD und FDP zur dritten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1979 hier: Einzelplan 09 — Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft — Drucksachen 8/2493, 8/2619 — 11851 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur dritten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1979 hier: Einzelplan 10 — Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksachen 8/2496, 8/2620 — 11851 D Beratung der Beschlußfassung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur dritten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1979 hier: Einzelplan 12 — Geschäftsbereich des Bundesministers für Verkehr — Drucksachen 8/2507, 8/2622 — 11852 A Beratung der Ubersicht 8 des Rechtsausschusses über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht — Drucksache 8/2643 — 11852 B Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 148. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 26. April 1979 III Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen Entlastung der Bundesregierung wegen der Haushaltsrechnung und Vermögensrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 1977 (Jahresrechnung 1977) — Drucksache 8/2450 — 11852 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag eines Beschlusses des Rates zur Festlegung eines Forschungs- und Entwicklungsprogramms der Europäischen Gemeinschaften auf dem Gebiet der Rückgewinnung von Industrie- und Hausmüll (Sekundärrohstoffe) — Indirekte Aktion (1979 bis 1982) — Drucksachen 8/2270, 8/2678 — 11852 C Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen Reichs- bzw. bundeseigene Grundstücke in Berlin-Tiergarten; Veräußerung für Zwekke des öffentlich geförderten sozialen Wohnungsbaues und für den Bau von sogenannten Stadthäusern — Drucksache 8/2685 — 11852 D Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zu den jüngst bekanntgewordenen Äußerungen und Plänen zur Wiedervereinigung Deutschlands sowie zu den Behinderungen der Arbeitsmöglichkeiten von in Ost-Berlin akkreditierten Journalisten Dr. Abelein CDU/CSU 11853 A Büchler (Hof) SPD 11853 D Hoppe FDP 11854 D Franke, Bundesminister BMB 11855 D Dr. Barzel CDU/CSU 11856 D, 11865 C Wehner SPD 11858 A Baron von Wrangel CDU/CSU 11859 A Schäfer (Mainz) FDP 11860 A Lintner CDU/CSU 11860 D Dr. Graf Lambsdorff, Bundesminister BMWi 11861 C Bahr SPD 11862 D Jäger (Wangen) CDU/CSU 11863 C Schmidt, Bundeskanzler 11864 B Ludewig FDP 11864 D Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung beamtenrechtlicher und sozialversicherungsrechtlicher Vorschriften — Drucksache 8/2680 — Broll CDU/CSU 11866 C Liedtke SPD 11869 A Dr. Wendig FDP 11870 A Dr. Hirsch, Minister des Landes Nordrhein-Westfalen 11871 C von Schoeler, Parl. Staatssekretär BMI . 11872 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Bundeswahlgesetzes — Drucksachen 8/2682, 8/2757 — von Schoeler, Parl. Staatsekretär BMI . . 11873 B Krey CDU/CSU 11874 A Wittmann (Straubing) SPD 11875 D Dr. Wendig FDP 11877 B Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Althammer, Dr. Bötsch, Dr. Klein (Göttingen), Dr. Miltner, Dr. Möller, Dr. Riedl (München), Spranger und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verhinderung des Mißbrauchs von Abhörgeräten und des abgehörten Wortes — Drucksache 8/2396 — in Verbindung mit Erste Beratung des vom Bundesrat einebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verhinderung des Mißbrauchs von Abhörsendeanlagen — Drucksache 8/2545 — Dr. Althammer CDU/CSU 11879 C Dr. Penner SPD 11881 A Kleinert FDP 11883 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur dritten Beratung des Haushaltsgesetzes 1979 hier: Einzelplan 09 — Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft — Drucksachen 8/2506, 8/2621 — Glos CDU/CSU 11885 A Frau Simonis SPD 11886 C Wolfgramm (Göttingen) FDP 11887 D IV Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 148: Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 26. April 1979 Beratung der Sammelübersicht 44 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 8/2764 — 11888 D Fragestunde — Drucksache 8/2763 vom 20. 04. 1979 — Vorausschau -des Bundesamtes für den Zivildienst auf die Zahl der zum Einsatz kommenden Zivildienstleistenden; Aufforderung des Bundesamtes für den Zivildienst an Beschäftigungsstellen, selbst um Zivildienstleistende zu werben MdlAnfr A54 20.04.79 Drs 08/2763 Dr. Freiherr Spies von Büllesheim CDU/CSU MdlAnfr A55 20.04.79 Drs 08/2763 Dr. Freiherr Spies von Büllesheim CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA . . . 11827 A, C, D, 11828 A ZusFr Dr. Freiherr Spies von Büllesheim CDU/CSU . . 11827 C, D, 11828 A Krankenkassenzugehörigkeit von Auszubildenden in der Landwirtschaft, die eine Fremdlehre leisten MdlAnfr A58 20.04.79 Drs 08/2763 Horstmeier CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA . . . 11828 B, C, D ZusFr Horstmeier CDU/CSU 11828 C, D Teilnahme von Frauen unter 30 Jahren an der Untersuchung zur Früherkennung von Krebs MdlAnfr A59 20.04.79 Drs 08/2763 Dr. Becker (Frankfurt) CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA . . . 11829 A, B, C ZusFr Dr. Becker (Frankfurt) CDU/CSU 11829 B, C Gliederung und Organisationsprinzip der Kampfgruppen der Arbeiterklasse in der DDR MdlAnfr A60 20.04.79 Drs 08/2763 Lintner CDU/CSU MdlAnfr A61 20.04.79 Drs 08/2763 Lintner CDU/CSU Antw PStSekr Dr. von Bülow BMVg . . . 11829 D, 11830 B, C, D, 11831 A, B, C, D ZusFr Lintner CDU/CSU 11830 A, C, D ZusFr Böhm (Melsungen) CDU/CSU . 11831 A, C ZusFr Graf Huyn CDU/CSU 11831 B, D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . 11831 B ZusFr Dr. Wittmann (München) CDU/CSU . 11831 C Bedeutung der Kampfgruppen der Arbeiterklasse in der DDR als Bestandteil der sozialistischen Landesverteidigung innerhalb des Warschauer Pakts sowie Äußerungen des DDR-Verteidigungsministers Hoffmann und des Generaloberst Scheibe zu diesem Thema MdlAnfr A62 20.04.79 Drs 08/2763 Böhm (Melsungen) CDU/CSU MdlAnfr A63 20.04.79 Drs 08/2763 Böhm (Melsungen) CDU/CSU Antw PStSekr Dr. von Bülow BMVg . . . 11831 D, 11832 A, B, C, D 11833 A, B ZusFr Böhm (Melsungen) CDU/CSU . . . . 11832 A, 11833 A ZusFr Berger (Lahnstein) CDU/CSU . . . 11832 B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU 11832 B ZusFr Lintner CDU/CSU 11832 C, 11833 B Aufbau des rückwärtigen Dienstes der Kampfgruppen der Arbeiterklasse in der DDR nach dem logistischen System der nationalen Volksarmee MdlAnfr A64 20.04.79 Drs 08/2763 Schmöle CDU/CSU Antw PStSekr Dr. von Bülow BMVg 11833 B, C, D, 11834 A ZusFr Schmöle CDU/CSU 11833 C, D ZusFr Graf Huyn CDU/CSU 11833 D ZusFr Böhm (Melsungen) CDU/CSU . . 11834 A Lernziele der Zentralen Schule für Kampfgruppen in der DDR MdlAnfr A65 20.04.79 Drs 08/2763 Dr. Hennig CDU/CSU Antw PStSekr Dr. von Bülow BMVg . 11834 B, C ZusFr Dr. Hennig CDU/CSU 11834 B, C ZusFr Lintner CDU/CSU 11834 C Einsatz der Einheitener Kampfgruppen sat de d der Arbeiterklasse in der DDR im Verteidigungsfall in der Bundesrepublik Deutschland MdlAnfr A66 20.04.79 Drs 08/2763 Graf Huyn CDU/CSU Antw PStSekr Dr. von Bülow BMVg . . 11834 D, 11835 A, B, C ZusFr Graf Huyn CDU/CSU 11835 A ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU 11835 B ZusFr Lintner CDU/CSU 11835 C Abbau des Verwendungs- und Beförderungsstaus in der Dienstgradgruppe Feldwebel bis Hauptfeldwebel Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 148. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 26. April 1979 V MdlAnfr A67 20.04.79 Drs 08/2763 Berger (Lahnstein) CDU/CSU Antw PStSekr Dr. von Bülow BMVg . 11835 C, D, 11836 A ZusFr Berger (Lahnstein) CDU/CSU . . . . 11835 D, 11836 A Übungsmöglichkeiten der Luftlandetruppen bei Fallschirmabsprüngen MdlAnfr A68 20.04.79 Drs 08/2763 Voigt (Sonthofen) CDU/CSU Antw PStSekr Dr. von Bülow BMVg . 11836 B, C ZusFr Voigt (Sonthofen) CDU/CSU . . . . 11836 C Kritik im Jahresbericht des Wehrbeauftragten 1978 am fehlerhaften Führungsverhalten und an der Disziplinlosigkeit durch Trunksucht MdlAnfr A69 20.04.79 Drs 08/2763 Voigt (Sonthofen) CDU/CSU Antw PStSekr Dr. von Bülow BMVg . . . 11836 C, 11837 A, B ZusFr Voigt (Sonthofen) CDU/CSU . 11837 A, B ZusFr Berger (Lahnstein) CDU/CSU . . . . 11837 B Konsequenzen der Verbündeten bei den letzten Manövern auf Grund der Äußerungen des Generalmajors Bastian im Hinblick auf Kommandostrukturen MdlAnfr A70 20.04.79 Drs 08/2763 Dr. Wittmann (München) CDU/CSU Antw PStSekr Dr. von Bülow BMVg . 11837 C, D ZusFr Dr. Wittmann (München) CDU/CSU 11837 C ZusFr Conradi SPD 11837 D Unterrichtung der Verbraucher durch die Margarineindustrie, daß nur die cis-Form mehrfach ungesättigter Fettsäuren den Blutcholesterinspiegel senkt MdlAnfr A71 20.04.79 Drs 08/2763 Dr. Hammans CDU/CSU Antw PStSekr Zander BMJFG 11838 A Erstickungsgefahr für Kinder beim Spielen mit Plastiktüten MdlAnfr A72 20.04.79 Drs 08/2763 Amling SPD Antw PStSekr Zander BMJFG 11838 A Gesundheitsgefährdende Rückstände an chlorierten Kohlenwasserstoffen in Frauenmilch MdlAnfr A73 20.04.79 Drs 08/2763 Frau Erler SPD MdlAnfr A74 20.04.79 Drs 08/2763 Frau Erler SPD Antw PStSekr Zander BMJFG 11838 C, 11839 A, B, C, D ZusFr Frau Erler SPD 11839 A, C ZusFr Dr. Hammans CDU/CSU 11839 B ZusFr Ey CDU/CSU 11839 D Zukunft der Karlsruher Eurocontrol-Zentrale nach dem Auslaufen der EurocontrolKonvention im Jahre 1983 MdlAnfr A76 20.04.79 Drs 08/2763 Dr. Corterier SPD MdlAnfr A77 20.04.79 Drs 08/2763 Dr. Corterier SPD Antw PStSekr Wrede BMV . . . 11840 A, B, C, D ZusFr Dr. Corterier SPD 11840 B, C Erhöhung der Verkehrssicherheit bei Installation einer Lichtzeichenanlage an plangleichen Bahnübergängen MdlAnfr A82 20.04.79 Drs 08/2763 Merker FDP Antw PStSekr Wrede BMV . . . 11840 D, 11841 A ZusFr Merker FDP 11841 A Vereinbarkeit der für das Jahr 1980 in Aussicht gestellten Senkung der Telef on-gebühren und der Gebühren für Zusatzapparate mit der am 1. April 1979 in Kraft getretenen Erhöhung der Gebühren für Nebenstellenanlagen MdlAnfr A93 20.04.79 Drs 08/2763 Dr. Meyer zu Bentrup CDU/CSU MdlAnfr A94 20.04.79 Drs 08/2763 Dr. Meyer zu Bentrup CDU/CSU Antw PStSekr Wrede BMV 11841 B, C, D ZusFr Dr. Meyer zu Bentrup CDU/CSU 11841 C, D Unterstützung von Sparmaßnahmen durch die Berechnung der Heizkosten nach dem individuellen Verbrauch MdlAnfr A99 20.04.79 Drs 08/2763 Dr. Voss CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Sperling BMBau . 11842 A, B, C ZusFr Dr. Voss CDU/CSU 11842 B, C Vorbehalte der Länder bei der Förderung von Projekten aus dem Bundeswettbewerb „Wohnen in der städtebaulichen Verdichtung" MdlAnfr A100 20.04.79 Drs 08/2763 Conradi SPD VI Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 148. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 26. April 1979 MdlAnfr A101 20.04.79 Drs 08/2763 Conradi SPD Antw PStSekr Dr. Sperling BMBau . . 11842 C, D, 11843 B, C ZusFr Conradi SPD 11843 A, B, C Gründung einer Kenntnisverwertungsgesellschaft im Bereich der Hochtemperaturreaktorentwicklung MdlAnfr A112 20.04.79 Drs 08/2763 Dr. Steger SPD Antw PStSekr Stahl BMFT . . 11843 D, 11844 A, B ZusFr Dr. Steger SPD 11844 A Aufwendungen der deutschen Entwicklungshilfe für die peruanische Organisation Sinamos MdlAnfr Al20 20.04.79 Drs 08/2763 Dr. Köhler (Wolfsburg) CDU/CSU MdlAnfr Al21 20.04.79 Drs 08/2763 Dr. Köhler (Wolfsburg) CDU/CSU Antw PStSekr Brück BMZ . 11844 C, D, 11845 A, B ZusFr Dr. Köhler (Wolfsburg) CDU/CSU . . 11844 D, 11845 B Finanzierung der Veranstaltungen der „Gesellschaft BRD/UdSSR, Regionalverband Rhein/Ruhr e. V." durch das Auswärtige Amt MdlAnfr Al24 20.04.79 Drs 08/2763 Dr. Miltner CDU/CSU MdlAnfr Al25 20.04.79 Drs 08/2763 Dr. Miltner CDU/CSU Antw PStSekr Dr. von Dohnanyi AA . 11845 C, D, 11846 A ZusFr Dr. Miltner CDU/CSU 11845 D Beurteilung der jüngsten Greueltaten der SWAPO an Bürgern von Namibia und der Erklärung des SWAPO-Führers Thlabanello zu den Terrorakten durch die Bundesregierung MdlAnfr A127 20.04.79 Drs 08/2763 Dr. Klein (Göttingen) CDU/CSU MdlAnfr Al28 20.04.79 Drs 08/2763 Dr. Klein (Göttingen) CDU/CSU Antw PStSekr Dr. von Dohnanyi AA . 11846 B, C ZusFr Dr. Klein (Göttingen) CDU/CSU . 11846 B, C Revolutionierung Namibias durch die Greueltaten der SWAPO MdlAnfr Al29 20.04.79 Drs 08/2763 Vogel (Ennepetal) CDU/CSU Antw PStSekr Dr. von Dohnanyi AA . . 11846 D Nächste Sitzung 11888 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 11889*A Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 148. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 26. April 1979 11791 148. Sitzung Bonn, den 26. April 1979 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adams * 27. 4. Dr. van Aerssen * 27. 4. Dr. Ahrens ** 27. 4. Dr. Aigner * 27. 4. Alber * 27. 4. Dr. Bangemann * 27. 4. Dr. Bayerl * 27. 4. Frau Berger (Berlin) 26. 4. Dr. von Bismarck * 27. 4. Blumenfeld * 27. 4. Frau von Bothmer ** 27. 4. Dr. Dollinger 27. 4. Fellermaier * 27. 4. Flämig * 27. 4. Francke (Hamburg) 27. 4. Friedrich (Würzburg) 27. 4. Dr. Früh * 27. 4. Dr. Fuchs * 27. 4. Haase (Fürth) * 27. 4. von Hassel 26. 4. Hauck 27. 4. Höffkes 27. 4. Hoffmann (Saarbrücken) * 27. 4. Ibrügger * 27. 4. Dr. Jahn (Braunschweig) * 27. 4. Jung * 27. 4. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates *** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. h. c. Kiesinger 27. 4. Dr. Klepsch * 26. 4. Klinker * 27. 4. Frau Krone-Appuhn 27. 4. Lange * 27. 4. Lemp * 27. 4. Lücker * 27. 4. Luster * 27. 4. Dr. Marx 27. 4. Mattick *** 26. 4. Dr. Mertes (Gerolstein) 27. 4. Müller (Mülheim) * 27. 4. Müller (Remscheid) 27. 4. Müller (Wadern) * 27. 4. Dr. Müller-Hermann * 27. 4. Pawelczyk 26. 4. Frau Dr. Riede (Oeffingen) 27. 4. Frau Schlei 27. 4. Schmidt (München) * 27. 4. Schreiber * 27. 4. Dr. Schwencke (Nienburg) 27. 4. Dr. Schwörer * 27. 4. Seefeld * 27. 4. • Sieglerschmidt * 27. 4. Spranger 27. 4. Dr. Starke (Franken) * 27. 4. Stockleben 27. 4. Dr. Todenhöfer 26. 4. Frau Tübler 27. 4. Ueberhorst 26.4. Walkhoff 27. 4. Frau Dr. Walz * 27. 4. Wawrzik * 27. 4. Wissebach 27. 4. Würtz * 27. 4. Zeitler 27. 4.
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    Rede von Albert Burger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen! Meine Herren! Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion will mit ihrer Großen Anfrage auf



    Burger
    die Lebenssituation der älteren Mitbürger aufmerksam machen. Kennen wir eigentlich die Probleme des Alters und des Alterns? Ist unser Staat und ist unsere Gesellschaft bereit und in der Lage, die Aufgaben befriedigend zu lösen, die sich aus der zukünftigen Altersstruktur ergeben?
    Fast unbemerkt — es ist von den Vorrednern darauf hingewiesen worden — vollzog sich in unserem Land ein Wandel. Die durchschnittliche Lebensdauer hat sich in den letzten 100 Jahren um nahezu 30 Jahre verlängert. Heute ist jeder Vierte über 60 Jahre alt, und älter als 70 Jahre werden im statistischen Schnitt alle Bewohner der Bundesrepublik Deutschland.
    Der Gesundheitsbericht der Bundesregierung rechnet für die Jahrhundertwende mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung, die bei 85 Jahren liegt. Diese positive Entwicklung zwingt vor allem die politisch Verantwortlichen, den Blick auf die vielfältigen Daseinsprobleme alter Menschen zu lenken. Unsere älteren Mitbürger demonstrieren nicht, sie melden keine Forderungen an; aber es gibt Probleme, ja, es gibt vernachlässigte Probleme.
    Leistungsorientierte Gesellschaften lassen die Älteren leicht ins Abseits geraten. Die Alten sind aus der Produktivität entlassen. Sie haben den Beruf oder ihre Tätigkeit aufgegeben. Andere Formen der Produktivität aber werden kaum akzeptiert, denn Leistung ist das zentrale Medium der heutigen Gesellschaft.
    Aus diesem Wertsystem jedoch fallen die Älteren gleichsam heraus. Was die älteren Menschen geleistet haben, wird schnell vergessen. Fortwährend neues Wissen gilt mehr als Lebenserfahrung. Unsere Gesellschaft beruht auf der Konkurrenzbasis. Die Positionen sind knapp. Der Schnellere ist im Vorteil; dies ist im Zweifel der Junge. Daß der Ältere durch Erfahrung langsamer wird, wird kaum gewürdigt. Immer noch beherrschen überholte, überwiegend negative Klischees das Bild vom Altern und den Älteren. Diese pressen eine ganze Generation in ein liebloses Korsett eines Defizitmodells. Das Wort „alt" wertet ab, bedeutet nach landläufiger Meinung „Abbau" und „Lebensminderung".
    Es ist daher nicht verwunderlich, wenn sich viele Menschen vor dem Altern fürchten. Denn falsche Altersbilder beeinflussen nachweisbar das Selbstwertgefühl der älteren Mitbürger. Dieses von der Wissenschaft als Defizitmodell bezeichnete falsche Altersbild ist jedoch längst revidiert. Die zählebigen Auffassungen sind falsch. Ganz klar und eindeutig sagen uns die kompetenten Wissenschaftler, daß Alter und Abbau nicht gleichzusetzen sind. Alter ist nicht einfach Verminderung von Fähigkeiten, ist nicht einfach Rückentwicklung.
    Es gibt heute ein breites fundiertes Wissen über ein positives Altenbild. Es hat sich viel getan in dem Bemühen, älteren Menschen zu helfen, und es gibt viel, was uns die Wissenschaft vermitteln könnte. Dieses Wissen ist weithin unbekannt. In uns allen ist immer noch das Bewußtsein von überholten Vorstellungen vom Alter belastet.
    Das Problem liegt darin, wie und wo und durch wen das positive Wissen vermittelt werden soll. Wir müssen dafür sorgen, daß dieses Akademikerwissen an den Praktiker weitergegeben wird. Es müssen Möglichkeiten in den verschiedensten Formen angeboten werden, für Hochschullehrer, für Sozialarbeiter, für Ärzte, Schwestern und Pflegeberufe. Die wichtigste Förderung heißt deshalb dafür zu sorgen, daß dieses inhumane unrichtige Altersbild abgebaut wird. Ich verweise auf unseren Entschließungsantrag, in den wir diese Forderung eingebaut haben.
    Der Bund sollte unserer Auffassung nach mit Modellversuchen vorangehen. In Amerika hat man dies getan und damit gute Erfahrungen gemacht.
    Meine Damen und Herren! Die Älteren sind keine geschlossene Gruppe, ihre Probleme sind vielschichtig, so vielschichtig wie die Gesellschaft. Es gibt Trendberechnungen, die den Politikern zu denken geben sollten; zum Beispiel das zahlenmäßige Verhältnis von Männern zu Frauen. Auch Sie Frau Minister, haben auf die Lage der Frauen hingewiesen. Ich darf das noch einmal etwas unterstreichen. Es gibt nach der Statistik 4,5 Millionen Witwen und 773 000 Witwer. Bei der älteren Generation kommen auf 100 Männer 160 Frauen. Wenn dieses Verhältnis im Jahre 1980 auf 100 zu 180 und im Jahre 1990 auf 100 zu 206 angewachsen sein wird, und wenn man bedenkt, daß gerade die älteren Frauen die Hauptproblemgruppe unter den älteren Mitbürgern ausmacht, dann muß man daraus frühzeitig Konsequenzen ziehen.
    Die Transferkommission hat einen Zwischenbericht vorgelegt, der sich in erster Linie mit der finanziellen Situation von Rentnerhaushalten befaßt. Danach beziehen vor allem alleinstehende Frauen ein deutlich unterdurchschnittliches Einkommen. Zwei Drittel aller Rentnerinnen oder Pensionärinnen leben allein. Ihr Nettoeinkommen erreichte 1977 nicht einmal die Hälfte der Nettoeinkommen aller privaten Haushalte.
    Frau Minister, der Bericht macht deutlich, daß die Lage der älteren alleinstehenden Frauen einer besonderen Beachtung bedarf. Ich glaube, es genügt nicht, wenn wir nur mit den Prozentzahlen der Rentenerhöhungen der letzten Jahre operieren.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    Es liegt mir eine Statistik vor. Im Jahre 1977 haben 3,5 Millionen Frauen eine Rente unter 800 DM bezogen, und es haben 1,2 Millionen Männer eine Rente unter 800 DM bezogen.

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU)

    Die Durchschnittsrente der alleinstehenden Frauen beträgt 583 DM. Meine Damen und Herren, mit statistischen Rentenerhöhungszahlen kann man diese Probleme nicht lösen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir müssen diese Probleme konkret angehen.
    Frau Professor Ursula Lehr, sachkundige Expertin aus Bonn, erklärte unlängst:



    Burger
    Wohlbefinden im Alter setzt für den einzelnen auch ausreichende finanzielle Möglichkeiten voraus, die in einem gewissen Rahmen auch eine Selbstbestimmung erlauben.
    Das Einkommen ist eben ausschlaggebend für Vieles, für das Wohnen, die Ernährung, die Freizeitgestaltung, die Kontaktmöglichkeiten und auch für die ärztliche Versorgung und die gesundheitliche Betreuung. Leider treffen die vielfältigen Auswirkungen der Kostendämpfungsgesetze gerade die älteren Mitbürger. Viele Medikamente werden von den Krankenkassen nicht mehr bezahlt, und das sind gerade die, die die älteren Mitbürger brauchen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Auch die Rehabilitation vergißt die Rentner und Pensionäre. Sie ist einseitig auf das Ziel Eingliederung in Beruf und Arbeit ausgerichtet. Bei bereits aus dem Berufsleben ausgeschiedenen Personen findet Rehabilitation kaum mehr statt.
    Warum ist das so? Ist der ältere Mensch nicht mehr so viel wert, weil er nicht mehr in einem Beschäftigungsverhältnis steht? Auch hier warnt Frau Professor Lehr, wenn sie erklärt:
    Wenn nichts mehr in Richtung Rehabilitation älterer Menschen getan wird, dann kommen die Kosten von anderer Seite auf uns zu.
    Eine wichtige Frage ist auch die Regelung für eine sinnvolle Altersgrenze. Der Bundestag hat sich mit der Einführung der flexiblen Altersgrenze und Sonderregelungen für Frauen und Behinderte grundsätzlich für eine Herabsetzung entschieden. Die Parteien verstanden diese Regelung als sozialen Fortschritt. Die Arbeitslosigkeit zwingt nun zu neuen Überlegungen. Arbeitsplätze für die Jüngeren, Ausschluß für die Älteren erscheint vielen als das kleinere Übel.
    Gegen diesen Trend wendet sich nun entschieden die Arbeitsgruppe Altersforschung in Bonn. Auch dazu sagt Frau Professor Lehr sehr konkret:
    Berufstätigkeit ist die Achse, um die sich das Leben dreht. Arbeit ist für viele Menschen die 'zentrale Quelle ihres Wohlbefindens. Diejenigen, die eine Vorverlegung der Altersgrenze propagieren, arbeiten der Gesundheit im Alter geradzu entgegen.
    Und sie meinte, daß das vorzeitige Berufsende ein Danaergeschenk sei; mit diesem Geschenk werde der Mensch in einem 'immer früheren Alter in eine Problemgruppe eingereiht.
    Meine Damen und Herren, dieser Satz war auch für mich 'schockierend. Ich gestehe, ich habe gekämpft für die Herabsetzung der Altersgrenze; aber wir haben natürlich eine hohe Flexibilität erreichen wollen. Sie ist eben heute nicht gegeben. Hier steckt des Pudels Kern.
    Die Bundesregierung widerspricht in ihrer Antwort auf die Große Anfrage dieser Auffassung der Wissenschaftlerin. Doch ein Kern Wahrheit steckt darin. Frau Lehr hätte sicher dann recht, wenn es im Leben nicht noch andere Inhalte gäbe als Arbeit, Leistung und Beruf. Diese anderen Inhalte aber kommen allerdings in unserem Wertsystem zu kurz. Die Konzentration nur auf die Arbeit scheint mir nicht ausreichend. Man sollte ein Abbauen dieses Lebenszieles zugunsten von mehr kulturellen Aktivitäten fördern.
    Im übrigen sind die Altersgrenzen zu starr, es gibt keine Übergänge, und die großen Unterschiede in der Leistungsfähigkeit und Gesundheit der Menschen werden zuwenig berücksichtigt.

    (Hasinger [CDU/CSU] : Sehr richtig!)

    Welche Widersprüche gibt es doch bei den Entscheidungen über die Berentung. Einerseits werden mit Erreichen der Altersgrenze rüstige Leute abgeschoben, während andererseits beispielsweise bei früh gealterten, verbrauchten oder kranken Endfünfzigern der Versicherungsträger mit kostspieligen Untersuchungen, teuren Begutachtungen und langwierigen Gerichtsverfahren ausdauernd tätig wird, um vielleicht doch noch für kurze Zeit eine Beschäftigung zu erzwingen, obwohl der Arbeitsmarkt für diese Gruppe keine Chance mehr bietet.
    Im übrigen sollten die Politiker die Rentenprobleme ehrlicher ansprechen. Es ist enorm viel Glaubwürdigkeit verlorengegangen. Die ältere Generation hat nicht 'vergessen, was den Rentnern vor und nach der Bundestagswahl von hoher und höchster Stelle gesagt wurde.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Verbessert werden muß auch die Vorbereitung auf das Alter. Wir begrüßen die Altenpläne der Gemeinden und der Landkreise, die Arbeit der Kirchen und der Verbände. Ein gelungenes Experimentsind sicher die Berliner Seniorenbriefe.
    Meine Damen und Herren, Altenpolitik ist ein Prüfstein für dieGesellschaft. Wir müssen uns fragen, ob die in der Verfassung garantierten Werte der Humanität auch angewandt werden. Der ältere Mensch will in die Gesellschaft integriert bleiben, und er will sich als ihr nützliches Glied fühlen können. Altenpolitik ist deshalb mehr als Fürsorge. Es geht nicht darum, die Älteren in Laufställchen ungestört spielen zu lassen, ohne die anderen zu beeinträchtigen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Es wird nicht unbedingt mehr Geld erforderlich sein, aber sicher viel mehr Phantasie, um den Senioren zu helfen, erfolgreich zu altern.
    Ich möchte schließen mit einem Satz von Peter Bender; er sagte — ich zitiere —:
    In der Antike und auch heute noch zollen asiatische Kulturen den älteren Menschen nicht nur Respekt, sie lassen ihnen auch noch Aufgaben. Sie wissen, was bei uns immer mehr vergessen wird, daß jedes Alter seine Fähigkeiten hat.

    (Beifall bei der CDU/CSU)






Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat Frau Abgeordnete Eilers.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Elfriede Eilers


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die SPD-Bundestagsfraktion begrüßt, daß mit der heutigen Debatte über die Große Anfrage der CDU/CSU die Gelegenheit gegeben ist, im Bundestag über die Lebenssituation der älteren Menschen, einer der wichtigsten sozialpolitischen Anliegen unserer Gegenwart, ausführlich sprechen zu können. Sie dankt der Bundesregierung für ihre Informationen und ausführlichen Antworten auf Fragen, die sich zum Teil mehr durch Quantität — so würde ich sagen — als durch Qualität ausgezeichnet haben. Die Antwort macht aber deutlich, daß die Verbesserung der Lebenssituation unserer älteren Mitbürger ein besonderer Schwerpunkt sozialliberaler Politik ist.
    Die SPD-Bundestagsfraktion unterstützt nachdrücklich die von der Bundesregierung in ihrer Antwort lbeschriebene und von Bundesminister Frau Huber heute ausführlich erläuterte Konzeption ihrer Politik für die ältere Generation. Viele der hier angesprochenen Bereiche fallen in die Kompetenzen der Länder und der Kommunen. Das sollte die CDU auch bei ihrem vorgelegten Entschließungsantrag mit bedenken. Hier kann der Bund lediglich Initiativen anregen, Forschungsvorhaben unterstützen, Starthilfen für richtungsweisende Vorhaben geben und im überregionalen Bereich Hilfe leisten. Das ist in umfangreicher Weise angeregt oder schon getan worden. Aufbauend auf Anfänge und auch schon kleine Erfolge in der Vergangenheit, sind Weichen gestellt worden, um eine moderne bedarfsgerechte und vorausschauende Altenpalitik zu verwirklichen.
    Eine der Grundvoraussetzungen für ein menschenwürdiges Leben im Alter ist die ausreichende materielle Sicherung der älteren Mitbürger. In diesem Bereich ist in den letzten Jahren Vorbildliches geleistet worden. Unser soziales Sicherungssystem — das wissen Sie, Herr Kollege Burger — ist trotz der Verunsicherung, die Sie immer wieder in die Diskussion gebracht haben,

    (Dr. Hammans [CDU/CSU] : Na, Na!)

    so klar, daß wir sagen können: die Renten der alten Menschen sind gesichert und sind in entsprechender Weise in den letzten Jahren auch mit gewachsen.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Dieses soziale Sicherungssystem ist kontinuierlich ausgebaut worden. Waren 1969 lediglich die Renten der gesetzlichen Rentenversicherung und der Unfallversicherung dynamisiert, so sind heute 95 0/o aller sozialen Einkommensleistungen an die Entwicklung der Löhne und Gehälter gekoppelt. Die Bezieher dieser Renten nehmen damit ständig am wirtschaftlichen Wachstum teil; auch ihr Lebensstandard steigert sich dadurch. Denken Sie doch bitte einmal an die Zeiten zurück, in denen z. B. die Renten der Kriegsopfer und ihrer Witwen zu Zeiten der politischen Verantwortung der CDU nicht dynamisiert waren, wo sie um jeden Prozentpunkt auf die Straße gehen mußten, um zu demonstrieren, um das erst einmal zu erreichen. Es ist ein wichtiger Grundpfeiler unserer Gesellschaft, diese Steigerung des Lebensstandards mit gesichert zu haben, um damit Solidarität zwischen den Generationen zu garantieren.
    Darüber hinaus wurden aber nicht oder nicht ausreichend gesicherte Personenkreise in den Schutz der sozialen Sicherung einbezogen, bestehende Lücken geschlossen und Ungerechtigkeiten beseitigt. Wir wissen um manche Schwierigkeiten und Probleme, die z. B. mit den gestiegenen Pflegesätzen zusammenhängen. Alle Verantwortlichen in Bund, Ländern und Kommunen arbeiten zur Zeit intensiv an Lösungsmöglichkeiten. Das ist auch der Opposition bekannt. Ihre Versuche, die älteren Mitbürger dadurch zu verunsichern, daß Sie die Inanspruchnahme von Sozialleistungen z. B. als etwas Negatives oder Entwürdigendes suggerieren, sind nach meiner Meinung nicht verantwortbar. Denn wir sollten den betreffenden Menschen klarmachen, daß der Anspruch auf Sozialhilfe ein Rechtsanspruch ist. Wenn wir immer wieder die Sozialhilfe in den parteipolitischen Konflikt bringen und als Kampfmittel gebrauchen, ist das herabwürdigend, unseriös und gefährlich.
    Wir wissen, daß wir gegenüber der älteren Generation, die die Grundlagen für unsere wirtschaftliche Stabilität, den sozialen Frieden und den Wohlstand geschaffen hat, zu Dank und Solidarität verpflichtet sind. Das haben wir in der Vergangenheit durch unsere gesetzespolitischen Maßnahmen bewiesen, und das wird auch in der Zukunft so bleiben.
    Ich muß noch einmal auf Herrn Kollegen Burger zurückkommen. Noch nie war das Rentenniveau so hoch wie heute. Trotzdem sind wir uns bewußt, daß viele Menschen insbesondere dann, wenn sie, aus welchen Gründen auch immer, nicht oder nur kurze Zeit Mitglied der sozialen Sicherungssysteme waren, auch heute nicht zureichend versorgt sind.

    (Dr. Hammans [CDU/CSU]: So ist es!)

    — Ja, wer seine Beitragspflicht nicht hat erfüllen können — das gilt insbesondere für viele ältere Frauen,

    (Dr. Hammans [CDU/CSU] : Die Kosten waren noch nicht so hoch!)

    die auf Grund ihres Geschlechtes in minderen Einkommensgruppen waren oder auf Grund ihrer Familiensituation geringere Versicherungszeiten aufzuweisen haben. Das bestreiten wir nicht.
    Eine der wichtigsten Aufgaben der nächsten Jahre wird es sein, die biss 1984 durchzuführende Neuord. nung der Hinterbliebenenversorgung und damit die grundlegende Verbesserung der sozialen Sicherung der Frau anzustreben. Die sozialliberale Koalition widmet sich der Lösung dieser schwierigen gesellschaftspolitischen Aufgabe mit ganzer Kraft. Ich glaube, hier sitzen wir alle in einem Boot und sind auch bereit, miteinander diese Probleme zu diskutieren.



    Frau Eilers (Bielefeld)

    Solidarität mit der älteren Generation bedeutet aber sehr viel mehr als Sicherung der materiellen Existenz. Das hat die Antwort der Bundesregierung sehr deutlich gemacht. Sie bedeutet die umfassende soziale Integration der älteren Mitbürger.
    Folgende Schwerpunkte sind nach unserer Vorstellung dabei zu setzen:
    Erhaltung der gewachsenen Lebensbereiche und Förderung der sozialen Integration. Dazu gehört: Alte Menschen sollten so lang wie möglich in ihren bisherigen Lebensbereichen bleiben. Die Umsiedlung in Heime, oft — wie soeben schon von dem Herrn Kollegen Braun geschildert — am Rand der Städte, war seiner Zeit gut gemeint, führte aber häufig zu sozialer Entwurzelung und Isolation.

    (Hasinger [CDU/CSU] : Richtig)

    Ältere Menschen dürfen nicht in Ghetto-Situationen gedrängt werden, sondern müssen ausreichend Gelegenheit erhalten, ein Leben in gewachsenen sozialen Bindungen zu führen

    (Dr. Hammans [CDU/CSU] : Und Familie!)

    und auch Kontakte zu anderen Altersgruppen zu pflegen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Das müssen wir nach meiner Meinung gerade bei der Stadtsanierung sehr deutlich beobachten.

    (Dr. Hammans [CDU/CSU] : Und in der Wohnungspolitik!)

    — Ja; Stadtsanierung bedeutet für mich Wohnungspolitik, denn Städte bestehen aus Häusern, in denen Menschen wohnen.
    Ein anderer Punkt: Erhaltung der Selbständigkeit. Ein besonderer Schwerpunkt einer modernen Altenpolitik ist, durch vielfältige Hilfen dazu beizutragen, daß alte Menschen ihre selbständige Lebensführung beibehalten können. Damit wird ihren Bedürfnissen am ehesten Rechnung getragen. Um dies zu gewährleisten, sind vielfältige Hilfen bereitzustellen. Soziale Dienste wie fahrbare Mittagstische, Reinigungsdienste, Wäschedienste, Einkaufshilfen, Pflegedienste und Beratungen — Beratungen im ganz besonderen meine ich — sind hier von wichtiger Bedeutung

    (Hasinger [CDU/CSU] : Sozialstationen!)

    — ich komme noch darauf —, helfen sie doch, zu verhindern, daß alte Menschen ohne Not in Altenheime abgeschoben werden! Ambulante Dienste müssen vorrangig vor stationären Unterbringungsmöglichkeiten ausgebaut werden. Das ist unser Grundsatz. Daher ist auch, Herr Hasinger, der Ausbau von Sozialstationen in den meisten Ländern und Kommunen vorrangig zu betreiben. In den Ländern und Kommunen! Bei uns hier ist nur das gute Wort einzubringen und die Hilfestellung zu geben.
    In diesem Bereich haben die freien Wohlfahrtsverbände und die Kirchen bereits Vorbildliches geleistet, gerade beim Ausbau der Sozialstationen. Ich möchte diesen Organisationen namens der
    SPD-Bundestagsfraktion für ihre hervorragende Tätigkeit ausdrücklich danken. Auf ihre Mithilfe sind wir auch in Zukunft angewiesen.

    (Dr. Hammans [CDU/CSU]: Sehr wahr!)

    In meinen Dank möchte ich aber ausdrücklich auch die vielen Zivildienstleistenden einbeziehen, deren Arbeit gerade für viele alte Menschen unentbehrlich geworden ist, um ihnen zusätzliche Betreuung zukommen zu lassen. Ich kann das aus eigener Nähe zu einem Altenheim und der dortigen Erfahrung sehr wohl abschätzen.

    (Hasinger [CDU/CSU]: Das ist richtig!)

    Besonders erwähnen möchte ich auch die ABM-Maßnahmen des Programms 1977 der Bundesregierung. Mit ihm wurde, abgesehen von den erzielten Arbeitsmarkteffekten, durch Beschäftigung zusätzlicher Arbeitskräfte das Angebot für die alten Menschen, die besonderer Hilfen bedürfen, erheblich erweitert.
    Einer der Schwerpunkte der Modellförderung der Bundesregierung gilt teilstationären Einrichtungen wie Rehabilitationszentren, Tagespflegeheimen, Nachtpflegeheimen und ähnlichem, von denen wir heute noch zuwenige im Angebot haben. Ich glaube, daß wir auf die Länge der Sicht auch diese modernen, fortschrittlichen Einrichtungen ausbauen werden. Sie haben entscheidende Bedeutung für die Erhaltung der Selbständigkeit auch dann, wenn schwerwiegende gesundheitliche Probleme oder auch psychische Probleme vorliegen.
    Besondere Bedeutung für die Verbesserung der Situation älterer Menschen hat ein ausreichendes Angebot an altengerechten Wohnungen. Gerade in diesem Bereich hat die Bundesregierung in ihren Programmen erfreulicherweise Antwort auf die hier angeschnittenen Fragen gegeben.
    Lassen Sie mich, da die Zeit für ausführliche Erläuterungen, die ja von allen Seiten gekommen sind, hier fehlt, kurz weitere für eine vorausschauende Altenpolitik in Stichworten wichtige Faktoren nennen, denen wir besondere Beachtung schenken werden.
    Zunächst: Gesundheitliche Sicherung des Alters. Hier muß den 'speziellen 'Bedürfnissen alter Menschen Rechnung getragen werden. Geriatrische Stationen und Kliniken sowie Rehabilitationseinrichtungen in Alten- und Pflegeheimen müssen noch weiter ausgebaut werden. Das Heimgesetz hat einen Teil der Angst der älteren Generation vor einem Alter, das nicht mehr in voller Selbständigkeit geführt werden kann, genommen. Mitbestimmung bietet auch hier größere Freiräume.
    Die Mitberatung und Mitverantwortung der älteren Mitbürger auch im kommunalen Bereich müssen verstärkt werden. Wir müssen mehr Voraussetzungen für sinnvolle Betätigungsmöglichkeiten im Alter schaffen. Sie müssen mehr sein als Beschäftigungstherapie. Es müssen Möglichkeiten zu wirklich sinnvoller Tätigkeit sein.
    Die älteren Menschen werden gebraucht. Das müssen wir auch dadurch dokumentieren, daß wir ihnen mehr als bisher Chancen zur aktiven Mitar-



    Frau Eilers (Bielefeld)

    beit in unsererGesellschaft anbieten. Es gilt, verstärkt die Erkenntnisse und auch die sich wandelnden Erkenntnisse — das müssen wir sehen - der Alterswissenschaft in die Praxis umzusetzen. Wir müssen dabei flexibel sein und müssen wissen, daß auch Dinge, die wir vor drei, vier, fünf Jahren als gut, notwendig und wichtig angesehen haben, immer wieder überprüft werden müssen, um sie neuen Gegebenheiten anzupassen.
    Altenpolitik darf sich nicht erst an die 65jährigen wenden und sich damit begnügen, die Älteren zum passiven Betreuungsobjekt abzustempeln. Die ältere Generation ist keine homogene Gruppe, die besonderer Fürsorge bedarf. Entscheidend ist, für vielfältige, differenzierte Angebote zu sorgen.
    Den individuellen Bedürfnissen der einzelnen Menschen dieser Generation muß Rechnung getragen werden. Das rechte Verhältnis zum Alter muß von klein auf gelernt und geübt werden. Faktoren wie Schulbildung, Berufsausbildung, befriedigende Berufstätigkeit, gute Kontakte zur Umgebung, ein guter Gesundheitszustand prägen das Befinden stärker als rein kalendarisches Alter.
    Der Erfolg dieser Politik für die ältere Generation hängtentscheidend auch davon ab, daß es uns gelingt, die jüngere Generation für die Probleme des Alters zu interessieren und zu motivieren. Gustav Heinemann hat einmal gesagt: „Die Zukunft der Jugend ist das Alter." Und wir alle wünschen uns doch eigentlich diese Zukunftsperspektive, Alter einmal für uns in Anspruch nehmen zu können.
    Noch eine große Reihe von Aufgaben müssen gelöst werden. Bund, Länder, Gemeinden, Kirchen, freie Träger und die Wissenschaft — jeder an seinem Platz — müssen dazu beitragen, den älteren Mitbürgern ein Leben ohne Not und in Würde zu gewährleisten. Die Konzeption der Bundesregierung bietet hierfür eine geeignete Grundlage. Die SPD-Bundestagsfraktion wird alle Bemühungen, eine moderne, vorausschauende Altenpolitik zu realisieren, mit besonderem Nachdruck unterstützen. Sie fordert die Bundesregierung auf, den bisher beschrittenen erfolgreichen Weg zum Wohl der älteren Generation weiter zu gehen. Wir alle sind dazu gemeinsam aufgerufen.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)