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ID0814128700

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 8/141 Bundestag Deutscher Stenographischer Bericht 141. Sitzung Bonn, den 8. März 1979 Inhalt: Gedenkworte zum 20jährigen Bestehen der Institution des Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages 11119 A Wahl der Abg. Frau Dr. Riede (Oeffingen) zur Schriftführerin 11119 B Erweiterung der Tagesordnung 11119 D Große Anfrage der Fraktionen der SPD und FDP zur Politik der Friedenssicherung durch Verteidigung und Entspannung und zum Stand der Bemühungen um Abrüstung und Rüstungskontrolle — Drucksachen 8/2195, 8/2587 — in Verbindung mit Große Anfrage der Fraktion der CDU/CSU Erhaltung und Festigung des Friedens durch Sicherheit, Rüstungskontrolle, Abrüstung und den Abbau der politischen Spannungsursachen — Drucksachen 8/2312, 8/2587 — Pawelczyk SPD 11119 D Dr. Zimmermann CDU/CSU 11127 B Möllemann FDP 11133 A Dr. Apel, Bundesminister BMVg . 11139 C, 11203 C Dr. Kohl CDU/CSU 11148 C Dr. Ehmke SPD 11178 C Dr. Graf Lambsdorff, Bundesminister BMWi 11188 C Dr. Wörner CDU/CSU 11196 B, 11204 D Jung FDP 11205A Buchstaller SPD 11211 A Damm CDU/CSU 11213 D Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu dem Siebenten Gesetz über die Erhöhung von Dienst- und Versorgungsbezügen in Bund und Ländern (Siebentes Bundesbesoldungserhöhungsgesetz) — Drucksache 8/2626 — Vogel (Ennepetal) CDU/CSU 11217 D Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu. dem Gesetz über die Änderung des Ehenamens, (Ehenamensänderungsgesetz) — Drucksache 8/2627 — Frau Dr. Rüdiger, Staatsminister des Landes'. Hessen 11218 D II Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 141. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. März 1979 Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Berlinförderungsgesetzes — Drucksache 8/2380 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/2631 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 8/2630 — Wohlrabe CDU/CSU 11219 B Dr. Diederich (Berlin) SPD 11221 C Hoppe FDP 11224 D Dr. Narjes CDU/CSU 11226 D Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu der Vereinbarung vom 21. Juni 1978 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika zur Durchführung des Abkommens vom 7. Januar 1976 über Soziale Sicherheit — Drucksache 8/2435 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 8/2569 — Sieler SPD 11229 C Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Zollübereinkommen vom 14. November 1975 über den internationalen Warentransport mit Carnets TIR (TIR-Übereinkommen 1975) — Drucksache 8/2233 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 8/2580 — 11229 D Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 21. September 1977 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Hellenischen Republik über die steuerliche Behandlung von Straßenfahrzeugen im internationalen Verkehr — Drucksache 8/2231 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 8/2574 — 11229 D Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 15. Juli 1977 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung des Königsreichs Schweden über die steuerliche Behandlung von Straßenfahrzeugen im internationalen Verkehr — Drucksache 8/2235 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 8/2575 — . . . . . . . 11230 A Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 18. Juli 1977 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Ungarischen Volksrepublik zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen, Ertrag und Vermögen — Drucksache 8/2234 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 8/2576 — 11230 B Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 17. Mai 1977 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Kenia zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen — Drucksache 8/2237 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 8/2577 — 11230 C Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 17. März 1978 -zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Republik Venezuela zur Vermeidung der Doppelbesteuerung der Unternehmen der Luftfahrt und der Seeschiffahrt — Drucksache 8/2288 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 8/2578 — 11230 D Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 141. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. März 1979 III Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 13. Juli 1978 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Argentinischen Republik zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen — Drucksache 8/2434 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 8/2579 — 11231 A Fragestunde — Drucksache 8/2608 vom 2. 3. 1979 — Einführung eines Warnsignals zur Ankündigung des Endes einer Gebühreneinheit im Telefonnahverkehr MdlAnfr A65 02.03.79 Drs 08/2608 Dr. Holtz SPD Antw PStSekr Wrede BMV 11159 C ZusFr Dr. Holtz SPD 11159 C Besetzung der Stellen . im Fernmeldebereich im Bezirk der Oberpostdirektion Stuttgart . MdlAnfr A71 02.03.79 Drs 08/2608 Conradi SPD Antw PStSekr Wrede BMP 11159 D, 11160 B, C, D, 11161 A, B ZusFr Conradi SPD 11160 B, C ZusFr Gansel SPD 11160 D ZusFr Pfeffermann CDU/CSU 11161 A ZusFr Frau Simonis SPD 11161 B Besetzung freier Arbeitsplätze für Fernmeldehandwerker im Bereich der Oberpostdirektion Frankfurt MdlAnfr A72 02.03.79 Drs 08/2608 Klein (Dieburg) SPD Antw PStSekr , Wrede BMP 11161 B, C, D, 11162 A ZusFr Klein (Dieburg) SPD 11161 C, D ZusFr Pfeffermann CDU/CSU 11162 A Verwendung der vor dem Berufsabschluß stehenden Fernmeldehandwerker im Fernmeldedienst der Bundespost MdlAnfr A73 02.03.79 Drs 08/2608 Pfeffermann CDU/CSU MdlAnfr A74 02.03.79 Drs 08/2608 Pfeffermann CDU/CSU Antw PStSekr Wrede BMP . . . . 11162 B, C, D, 11163A,B,C,D, 11164A,B,C,D ZusFr Pfeffermann CDU/CSU . . . . 11162 B, C, 11163 C, D ZusFr Dr. Voss CDU/CSU . . . . 11162 C, 11164 C ZusFr Klein (Dieburg) SPD . . . 11162 D, 11164 B ZusFr Ey CDU/CSU 11163 A, 11164 B ZusFr Milz CDU/CSU 11163 B, 11164 C ZusFr Conradi SPD 11164 A Bemühungen der DDR mit dem Ziel der Umwandlung der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der DDR in eine Botschaft MdlAnfr A77 02.03.79 Drs 08/2608 Dr. Voss CDU/CSU MdlAnfr A78 02.03.79 Drs 08/2608 Dr. Voss CDU/CSU Antw StMin Wischnewski BK . . . . 11165 A, B ZusFr Dr. Voss CDU/CSU 11165 A ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 11165 B Vereinbarkeit der Kontrollen im Post- und Telefonverkehr mit der DDR und den Ostblockstaaten mit dem Gesetz zu Art. 10 GG MdlAnfr A79 02.03.79 Drs 08/2608 Frau Simonis SPD Antw StSekr Dr. Schüler BK . . . . 11165 C, D, 11166 A, B, C, D, 11167 A ZusFr Frau Simonis SPD 11165 D ZusFr Hansen SPD 11166 A ZusFr Gansel SPD 11166 B ZusFr Ey CDU/CSU 11166C ZusFr Dr. Becher (Pullach) CDU/CSU . 11166 D ZusFr Kuhlwein SPD 11167 A Rechtfertigung der Kontrolle von Briefen zwischen der Bundesrepublik Deutschland, der DDR und den Ostblockstaaten durch den Bundesnachrichtendienst MdlAnfr A81 02.03.79 Drs 08/2608 Gansel SPD Antw StSekr Dr. Schüler BK . . 11167 A, B, C, D, 11168A,B ZusFr Gansel SPD 11167 B ZusFr Frau Simonis SPD 11167 C ZusFr Hansen SPD 11167 D ZusFr Becker (Nienberge) SPD 11168 A ZusFr Kunz (Berlin) CDU/CSU 11168 A ZusFr Jungmann SPD 11168 B Auswirkungen der Post- und Telefonkontrollen auf die Kontakte zu den Ostblockstaaten MdlAnfr A82 02.03.79 Drs 08/2608 Hansen SPD IV Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 141. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. März 1979 MdlAnfr A83 02.03.79 Drs 08/2608 Hansen SPD Antw StSekr Dr: Schüler BK . . . 11168 B, C, D, 11169 A, B, C, D, 11170 A, B ZusFr Hansen SPD 11168 C, 11169B ZusFr Gansel SPD 11168 D, 11169 D ZusFr Frau Simonis SPD 11169 C ZusFr Dr. Becher (Pullach) CDU/CSU . 11169 C ZusFr Kuhlwein SPD 11170 A ZusFr Dr. Linde SPD 11170 A Berücksichtigung der Viermächte-Verantwortung durch die • sogenannte gespaltene Berlin-Klausel MdlAnfr A90 02.03.79 Drs 08/2608 Dr. Mertes (Gerolstein) CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA . 11130 B, C ZusFr Dr. Mertes (Gerolstein) CDU/CSU . 11170 C Kündigung von Arbeitsplatz und Wohnung der Familienmitglieder von nach einer Besuchsreise nicht nach Polen zurückgekehrten Deutschen MdlAnfr A91 02.03.79 Drs 08/2608 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA . 11170 D, 11171 A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 11170 D ZusFr Sauer (Salzgitter) CDU/CSU . . . 11171 A Austausch einer Deutschlandkarte im Durchgangsheim Osthofen bei Worms durch Staatsminister Dr. von Dohnanyi MdlAnfr A92 02.03.79 Drs 08/2608 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA . 11131 B, C, D, 11172 A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 11171 B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 11171 C ZusFr Dr. .Czaja CDU/CSU 11171 D ZusFr von der Heydt Freiherr von Massenbach CDU/CSU . . 11171 D Dr. Voss CDU/CSU 11172 A Ausbildung von Untergrundkämpfern in Angola durch Fachkräfte der DDR MdlAnfr A94 02.03.79 Drs 08/2608 Ey CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA 11172 B, C ZusFr Ey CDU/CSU 11172 B Unterstützung der Bemühungen der USA zur Beendigung des chinesisch-vietnamesischen Grenzkonflikts und der vietnamesischen Invasion in Kambodscha MdlAnfr A95 02.03.79 Drs 08/2608 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA . 11172 C, D, 11173 A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU . 11172 D Erörterung des Selbstbestimmungsrechts, der Diskriminierung und der Gruppenrechte der Deutschen in den Gebieten östlich von Oder und Neiße auf der 35. Tagung der Menschenrechtskommission MdlAnfr A96 02.03.79 Drs 08/2608 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA . 11173 A, C, D ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 11173 C, D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 11173 D Beteiligung der deutschen Botschaft in Den Haag bei der Vorbereitung der Fernsehsendung mit Dr. Kohl „Bürger fragen, Politiker antworten" MdlAnfr A97 02.03.79 Drs 08/2'608 Niegel CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA . 11174A,B,C,D, 11175A ZusFr Niegel CDU/CSU 11174 A, B ZusFr Roth SPD 11174 C ZusFr Dr. Voss CDU/CSU 11174 C ZusFr Kuhlwein SPD 11174 D ZusFr Pfeffermann CDU/CSU 11174 D Interpretation des mit der Republik Südafrika ausgehandelten Namibia-Plans durch den Generalsekretär der Vereinten Nationen; Bereitschaft des UN-Generalsekretärs, der SWAPO in Namibia Militärstützpunkte einzuräumen MdlAnfr A102 02.03.79 Drs 08/2608 Kunz (Berlin) CDU/CSU MdlAnfr A103 02.03.79 Drs 08/2608 Kunz (Berlin) CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA 11175 A, B, C, D ZusFr Kunz (Berlin) CDU/CSU . . . . 11175 B, C, 11176 A ZusFr Dr. Hammans CDU/CSU . . 11175 C, 11176 B Zusammenarbeit mit dem Ausland bei der Verfolgung von Vertreibungsverbrechen, Überstellung der deutschen Unterlagen Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 141. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. März 1979 V über Morde im Lager Lamsdorf an Polen im Zusammenhang mit der Verjährungsdebatte MdlAnfr A104 02.03.79 Drs 08/2608 Dr. Becher (Pullach) CDU/CSU MdlAnfr A105 02.03.79 Drs 08/2608 Dr. Becher (Pullach) CDU/CSU Antw StSekr Dr. Erkel BMJ 11176 C, D, 11177A,B,C,D ZusFr Dr. Becher (Pullach) CDU/CSU . 11176 C, D, 11177D,11178A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU . 11177 A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 11177 B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU 11177 B ZusFr Sauer (Salzgitter) CDU/CSU . . . 11177 C Nächste Sitzung 11231 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 11232*A Anlage 2 Nichterfüllung der Bedingungen für eine endgültige Beseitigung radioaktiver Abfälle aus der Biosphäre bei einer Lagerung in der Erdkruste im Fall Gorleben MdlAnfr A10 12.01.79 Drs 08/2464 Ueberhorst SPD MdlAnfr All 12.01.79 Drs 08/2464 Ueberhorst SPD ErgSchrAntw PStSekr von Schoeler BMI auf ZusFr Conradi SPD 11232* C Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 141. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. März 1979 11119 141. Sitzung Bonn, den 8. März 1979 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adams* 8. 3. Dr. Ahrens** 8. 3. Dr. Aigner* 9. 3. Alber* 9. 3. Dr. Bangemann* 9. 3. Biechele 8. 3. Blumenfeld* 9. 3. Büchner (Speyer)** 8. 3. Frau Erler 9. 3. Dr. Evers 9. 3. Fellermaier* 9. 3. Frau Fischer 9. 3. Flämig* 8. 3. Dr. Früh* 8. 3. Dr. Fuchs* 9. 3. Genscher 9. 3. Gscheidle 9. 3. Haase (Fürth)* 9. 3. Handlos** 8. 3. Hoffmann (Saarbrücken)* 9. 3. Frau Hürland 9. 3. Ibrügger* 9. 3. Dr. Jahn (Münster) 8. 3. Kaffka 9. 3. Dr. h. c. Kiesinger 9. 3. Dr. Klepsch* 9. 3. Klinker* 9. 3. Koblitz 9. 3. Dr. Kreile 9. 3. Krockert 8. 3. Dr.-Ing. Laermann 9. 3. Lagershausen*** 9. 3. Lemmrich** 8. 3. Lemp* 9. 3. Luster* 9. 3. Marquardt*** 9. 3. Matthöfer 8. 3. Metz 9. 3. Möhring 9. 3. Müller (Mülheim)* 9. 3. Pawelczyk** 8. 3. Pieroth 8. 3. Rosenthal 9. 3. Schmidt (München) * 9. 3. Schmidt (Würgendorf)** 8. 3. Schreiber* 9. 3. Schröder (Lüneburg) 9. 3. Dr. Schwarz-Schilling 9. 3. Dr. Schwörer* 8. 3. Seefeld* 8. 3. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union *** für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Sieglerschmidt* 8. 3. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim*** 9. 3. Dr. Spöri 8. 3. Dr. Starke (Franken)* 8. 3. Dr. Vohrer** 8. 3. Frau Dr. Walz* 9. 3. Wawrzik* 9. 3. Frau Dr. Wisniewski 9. 3. Wohlrabe 9. 3. Würtz* 8. 3. Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs von Schoeler auf die Zusatzfrage des Abgeordneten Conradi (SPD) zu den Mündlichen Fragen des Abgeordneten Ueberhorst (SPD) (Drucksache 8/2464 Fragen A 10 und 11, 127. Sitzung, Seite 9923 D) : Zum Thema „Endlagerung radioaktiver Abfälle im Salz" gibt es eine umfangreiche Fachliteratur. Da außer der Bundesrepublik Deutschland insbesondere die USA und die Niederlande das Konzept einer Endlagerung radioaktiver Abfälle im Salz verfolgen, stammen viele Beiträge von dort. Ggf. könnte die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe dazu eine Dokumentation zusammenstellen. Die überwältigende Mehrheit der Experten stellt die Endlagerung im Salz als eine der besten Lösungen dar, die vor allem auch technisch so weit entwickelt ist, daß Endlager in Salzformationen sich z. T. schon in der praktischen Erprobung befinden, z. T. konkret geplant werden. Es gibt auch kritische Äußerungen zu diesem Endlagerkonzept, z. B. im Zusammenhang mit dem unterdessen abgebrochenen amerikanischen Projekt in dem alten Bergwerk Lyons in Kansas. In der Regel stehen dabei standortspezifische Probleme im Vordergrund, so wie auch in der Studie von Prof. Grimmel, der aus gewissen geomorphologischen Oberflächenerscheinungen im Großraum Gorleben Rückschlüsse auf eine Ungeeignetheit dieses Standortes zieht. Mir sind bisher keine ausländischen Untersuchungen über die Eignung des Gorlebener Salzstocks bekanntgeworden. Und eine Übertragung kritischer Äußerungen zu anderen Projekten ist wegen der jeweils andersartigen Standortgegebenheiten nicht möglich. Sie dürfen aber davon ausgehen, daß sowohl die zuständige niedersächsische Genehmigungsbehörde als auch der Bundesminister des Innern alle die Sicherheit des geplanten Endlagers Gorleben berührenden Äußerungen und Hinweise auch künftig - wie schon bisher - sorgfältig prüfen und bei ihren Entscheidungsfindungen berücksichtigen werden.
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    Rede von Kurt Jung


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Wenn dem so wäre, wie Sie es hier behaupten, Herr Kollege Mertes,

    (Dr. Marx [CDU/CSU] : Aber das kann man doch nachweisen!)

    dann könnte man nicht widersprechen. Aber es ist doch nachweislich nicht so,

    (Dr. Marx [CDU/CSU] : Na, na, Herr Kollege Jung!)

    daß vom Fraktionsvorsitzenden der SPD in Ungarn das genaue Gegenteil dessen gesagt worden wäre, was er mit seiner Zustimmung zu der Antwort der Bundesregierung hier bekundet hat. Insofern trifft das,. was Sie in Ihrer Frage zum Ausdruck gebracht haben, nicht zu, Herr Kollege Mertes. Ihre Frage ist — wie so oft eine Frage, um etwas in den Raum



    Jung
    zu stellen, an dem man dann später ein schönes Schattenboxen veranstalten kann.
    Ich meine also, daß hier ein Geschäft mit Gefühlen — ich betone noch einmal: das kann natürlich in beiden Richtungen sein — zum Zwecke der absoluten Polarisation betrieben wird, in der Absicht vielleicht, die Stimmen der Vernunft zu übertönen und die einzig überzeugende, saubere Mittlerposition der FDP seit den 50er Jahren zu verdrängen. Ich darf hier, wie ich das schon in der Aktuellen Stunde getan habe, noch einmal betonen, daß wir nicht erst, Herr Kollege Kohl, in den letzten zehn Jahren, wie Sie hier gesagt haben, sondern vielmehr schon seit den 50er Jahren und insbesondere in der Zeit von 1966 bis 1969, in der Zeit der Großen Koalition stets ein klares sicherheitspolitisches Konzept mit Arbeitsteilung im Bündnis — ohne atomare Teilhabe für uns — vertreten und durchgestanden haben. Deshalb sind wir als Freie Demokraten auch daran interessiert, diese Politik konsequent weiterzuführen.
    Herr Kollege Wörner, Sie haben zu Beginn Ihrer Rede einen Aspekt erwähnt, den ich gerne noch einmal aufgreifen möchte, allerdings ohne den Hintergedanken, den Sie damit vermutlich verbunden haben. Wenn ich Ihnen etwas Falsches unterstelle, entschuldigen Sie das bitte; ich würde das sofort zurücknehmen. Sie haben im Zusammenhang mit dem Grauzonenbereich die Forderung nach Stärkung der Südflanke — und hier insbesondere der Türkei — erhoben. Ich bin auch Ihrer Meinung, daß man sich in diesem Zusammenhang einiges einfallen lassen muß. Aber das darf natürlich nicht nur auf einen Staat bezogen sein, sondern dann muß man — um nur ein Beispiel zu nennen.— selbstverständlich auch Griechenland einbeziehen. Auf diesem Gebiet sind Anstrengungen nicht nur der Bundesrepublik, sondern der gesamten Gemeinschaft notwendig.
    Ohne emotionale Untertöne hat mein Kollege Möllemann heute vormittag zu den Grundsätzen und Zielen der Entspannungspolitik und damit auch der Rüstungskontrollpolitik gesprochen. Ich möchte mich dieser Form der Debatte anschließen; denn ich halte sie nicht nur zur Aufklärung des politisch interessierten Bürgers für dringend notwendig, sondern ich meine auch, daß es dieser Debatte nützlich sein kann, wenn man sich immer wieder das Prinzipielle vor Augen führt. Das bewahrt uns vor Fehl- und Vorurteilen, vor Hektik und vor schädlichem Lärm, vor allem aber vor der Versuchung, dieses für uns so vital wichtige Thema zum Gegenstand parteipolitischer Profilierungsbestrebungen zu machen.
    Ich möchte mich deshalb vor dem Hintergrund der aufgezeigten Grundsätze zu den laufenden Rüstungskontrollverhandlungen auf drei Schwerpunkte — SALT, Grauzonen und MBFR — konzentrieren.
    Der Beurteilung von SALT, wie sie aus der Antwort der Bundesregierung deutlich wird, schließe ich mich, auch im Namen meiner Fraktion, voll an. SALT ist in der Tat für eine auf Friedenssicherung und stabiles Gleichgewicht gerichtete Politik von hervorragender Bedeutung, ein wesentlicher Beitrag zur Stabilisierung zwischen Ost und West und eine wichtige Voraussetzung für weiterreichende Stabilisierungsbemühungen. Wir haben ja deshalb in diesen Tagen und Wochen auch befürchtet, daß eine der negativen Auswirkungen des kriegerischen Konflikts in Südostasien eine Verzögerung des Abschlusses von SALT II sein könnte. Ich halte es daher für außerordentlich wichtig, daß Generalsekretär Breschnew in seiner letzten Rede vor den Wahlen zum Obersten Sowjet am vergangenen Sonntag die Bereitschaft der Sowjetunion bekundet hat, die. Politik der Rüstungskontrolle und der Entspannung zwischen Ost und West gerade auch angesichts der Ereignisse in Asien fortzusetzen.
    Das gibt Hoffnung, Hoffnung darauf, daß SALT II in absehbarer Zeit nun doch zu einem guten Ende geführt werden kann und damit auch die Voraussetzungen für ein weiteres Vorankommen bei MBFR, aber auch in anderen Bereichen der Rüstungskontrollpolitik geschaffen werden. Denn das ist mir bei meinen Besuchen in Wien klargeworden: Ohne SALT II — ich glaube, das können wir in diesem Hause übereinstimmend feststellen — wird es in Wien keinen Zentimeter Fortschritt geben. Das ist also eine wichtige Voraussetzung für schnellere Erfolge, für Verabredungen, für Verträge in Wien, deren Ausbleiben bis heute wir gemeinsam beklagen.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Das müßte nicht so sein!)

    Allgemein wird man zur Breschnew-Rede aber vor allem sagen müssen, daß sich die Entspannungspolitik in einer außerordentlich schwierigen, ja gefährlichen Situation ganz offensichtlich bewährt hat.
    SALT hat aber gleichzeitig auch eine außerordentliche Bedeutung für die Sicherheit aller Mitglieder des Nordatlantischen Bündnisses; denn die nuklearstrategischen Potentiale der Vereinigten Staaten sind das Rückgrat der friedenssichernden Abschreckungsstrategie des Bündnisses. Es kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, daß Präsident Carter während seines Besuchs in der Bundesrepublik Deutschland im vorigen Jahr eindeutig festgestellt hat, daß die amerikanische Sicherheit heute genauso eng mit der westeuropäischen Sicherheit verknüpft ist wie in den letzten drei Jahrzehnten und daß die Vereinigten Staaten zur Abschreckung vor einem Krieg in Europa und zur Verteidigung des gesamten Bündnisses bereit sind. Wir sind daher sicher, daß ein SALT-II-Vertrag die notwendige enge Zusammenarbeit im westlichen Bündnis für die Zukunft nicht erschweren und waffentechnologische Optionen, die für die Sicherheit Westeuropas vor allem gegenüber den modernisierten nuklearen Mittelstreckenraketen der Sowjetunion notwendig sind, nach Ablauf des SALT-II-Protokolls offenhalten wird.
    Wir meinen auch, daß noch vor Abschluß von SALT II sichergestellt werden wird, daß eben diese sowjetischen Mittelstreckenraketen, die nicht in die SALT-Verhandlungen eingebunden sind, mit dem Ziel der Parität abgebaut oder durch sicher-



    Jung
    heitspolitische Maßnahmen anderer Art ausgeglichen werden. Nur muß man auch hier den richtigen Zeitpunkt abwarten können, Herr Kollege Wörner. Für uns steht ebenso fest, daß die Vereinigten Staaten hier ihrer Führungsrolle gerecht werden, wie es für uns selbstverständlich ist, daß jeder Bündnispartner bereit sein sollte, die notwendige Verantwortung zu übernehmen.
    Zur notwendigen Verantwortung gehört es aber auch, daß man nicht zur Unzeit eine Debatte darüber führt, wie man den Grauzonenproblemen begegnen kann. Zur Verantwortung gehört vor allem, daß man hierüber keine polarisierende Debatte führt, die den auch in dieser Frage notwendigen nationalen Konsens, die Bündnissolidarität und damit die Sicherheit bedroht, um die es uns allen ja geht.
    Ich stimme Herrn Pawelczyk zu, wenn er sagt, daß wir hier keine Vorreiterrolle spielen sollten. Allerdings gibt es zwei Möglichkeiten einer Vorreiterrolle. Es kommt ganz darauf an, von welcher Seite man diese Probleme sieht. Wie immer liegt auch hier die Wahrheit in der Mitte. Wir, die Freien Demokraten, werden deshalb unsere Alternativen, welche die Abschreckungs- und Verteidigungsfähigkeit genau so berücksichtigen wie die entspannungspolitischen Notwendigkeiten, zur richtigen Zeit in die Debatte einführen.
    Ich möchte — um das letzte Zwischenspiel zwischen Herrn Wörner und Herrn Apel noch einmal aufzugreifen — doch dem Verteidigungsminister sehr recht geben, wenn er sagt, daß man eben nicht zur Unzeit mit ungelegten Eiern operieren sollte. Denn es gibt in der Tat überhaupt keinen Grund, hier vorzupreschen. Wir werden uns mit allem Ernst diesem uns sehr bedrängenden Problem stellen und dann zur rechten Zeit mit unseren Alternativen kommen.
    Das wesentliche Ziel der Verhandlungen bei MBFR ist die Herstellung eines ungefähren Gleichstandes der Landstreitkräfte in der Form einer übereinstimmenden kollektiven Gesamthöchststärke im Personalbestand beider Seiten und die Verminderung der Disparität bei Kampfpanzern. Gleichzeitig strebt der Westen an, vertrauensbildende und begleitende Maßnahmen zu bekräftigen bzw. vertraglich zu fixieren. Diese in offiziellen Papieren häufig gebrauchte sehr spröde Formel verschleiert eher die erhebliche politische Bedeutung von MBFR, als daß sie diese deutlich macht. In der Tat bietet MBFR den Teilnehmern die große Chance, ihren Willen zur Entspannung und zum Frieden über bloße Erklärungen hinaus zu beweisen, indem sie in konkreten Verhandlungen zu Beschlüssen und Maßnahmen gelangen, die zunächst datenmäßig gesicherte Parität beim Personal der Landstreitkräfte herzustellen und somit transparent zu machen, daß sich ihre sicherheitspolitischen und militärischen Aktivitäten ausschließlich an ihren Sicherheitsinteressen orientieren, damit Furcht und Mißtrauen abgebaut und eine größere politische Stabilität erreicht wird,
    Darüber hinaus haben die MBFR-Verhandlungen aber auch Bedeutung für die Rüstungskontrolle allgemein. Denn der Erfolg der Rüstungskontrolle, ob im Rahmen von MBFR-Verhandlungen, in SALT oder der Rüstungskontrollbemühungen in den Vereinten Nationen, ist wesentlich auch davon abhängig, ob es gelingt, die Rüstungskontrolle durch Transparenz der Daten glaubwürdig zu machen. Gelingt dies bei MBFR, ist in der Rüstungskontrolle ein entscheidender Schritt getan.
    Aber auch militärpolitisch ist MBFR von nicht zu unterschätzender Bedeutung. Zwar wird das angestrebte MBFR-Ergebnis strategisch nur begrenzte Wirkungen haben, insbesondere solange der Raum der Reduzierungen auf den derzeitigen Bereich begrenzt ist. Deshalb ist uns im übrigen auch der französische Vorschlag einer neuen Initiative außerordentlich interessant, weil er doch diesen Reduktionsraum ausweitet vom Atlantik bis zum Ural

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU) : Das

    sagen wir auch!)
    und nur Personal, nicht aber Waffen oder geschlossene Verbände in größerer Zahl und damit Angriffsoptionen Gegenstand der Verhandlungen sind. Dennoch ist es sehr wohl ein Unterschied, ob im Raum der Reduzierungen eine östliche Überlegenheit von etwa 150 000 Soldaten bei den Landstreitkräften abgebaut oder aufrechterhalten wird. Ich habe neulich schon gesagt: das ist ja immerhin fast die Hälfte der Landstreitkräfte der Bundeswehr.
    Wenn aber die eben genannten politischen und militärpolitischen Chancen von MBFR genutzt werden sollen, dann ist es notwendig, die Verhandlungen wie bisher auf der Grundlage sachlich fundierter Analyse und abgewogener Bewertung weiterzuführen; dann ist Sauberkeit, dann ist Realitätsbezogenheit, dann ist Verantwortungsbewußtsein weiterhin notwendig. Das heißt, zunächst das Kräfteverhältnis zu berücksichtigen.
    Auf einer Veranstaltung vor dem Institut für strategische Studien in London im Oktober 1977 hat Bundeskanzler Schmidt hierzu gesagt, durch SALT neutralisieren sich die strategischen Nuklearpotentiale der USA und Sowjetunion. Damit wächst in Europa die Bedeutung der Disparitäten auf nukleartaktischem und konventionellem Gebiet zwischen Ost und West. Im Raum der Reduzierung konkretisieren sich diese Disparitäten wie folgt. Der Warschauer Pakt hat in der DDR, in der Tschechoslowakei und in Polen insgesamt 58 Divisionen zur Verfügung. Ihnen stehen auf westlicher Seite in der Bundesrepublik Deutschland und in den Benelux-Ländern 28 Divisionen gegenüber.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Sie haben gut recherchiert!)

    — Herr Kollege. Mertes, ich bemühe mich immer, korrekte und exakte Zahlen vorzubringen, weil ich nämlich meine, daß weder das Überziehen noch das Untertreiben von Wert ist; beides taugt nicht.

    (Richtig! bei der CDU/CSU)

    Insofern bedanke ich mich für Ihre Zustimmung zu meinen exakten Recherchen.
    Den Unterschied von ungefähr 150 000 Mann in den Mannschaftstärken habe ich bereits erwähnt. Bei den Kampfpanzern ist das Verhältnis etwa drei



    Jung
    zu eins zugunsten des Warschauer Pakts. Oder in absoluten Zahlen — die weichen jetzt ein bißchen von denen ab, die Ihre Kollegen hier genannt haben. —: 19 000 Panzern des Warschauer Pakts stehen 6 500 der NATO gegenüber. Nun kommt es ja nicht darauf an, daß heute ein Kollege 1 000 mehr genannt hat als ich. Ich meine, es ist ganz einfach festzustellen: Die Verbände des Warschauer Pakts sind nach Struktur und Dislozierung zur Offensive geeignet. Hinzu kommen erhebliche geographische Vorteile des Warschauer Paktes, die durch den Reduzierungsraum noch verstärkt werden.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : So ist es!)

    — Aber, Herr Kollege Mertes, kommen wir noch einmal auf das rein militärische Kräfteverhältnis zurück! Wie ist die konventionelle Überlegenheit des Warschauer Pakts zu bewerten? Nach liberaler Beurteilung ist es falsch, wegen dieser konventionellen Überlegenheit des Warschauer Paktes, die — das wissen Sie ja — übrigens auch vom Osten zugegeben wird, der gegenwärtigen Führung der Sowjetunion die Absicht eines militärischen Angriffs auf Westeuropa unterstellen zu wollen. Das ist nach unserer Ansicht absolut falsch.

    (Zuruf des Abg. Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU])

    Es muß aber festgestellt werden, daß die konventionellen militärischen Fähigkeiten des Warschauer Pakts weit über das seinen Sicherheitsinteressen Angemessene hinausgehen, selbst wenn man berücksichtigt, daß man hier Sicherheit nicht nur mit militärischer Verteidigungsfähigkeit gleichsetzen kann. Politische Wirkungen ergeben sich nicht nur aus möglichen Absichten, sondern auch aus tatsächlichen Fähigkeiten. Auch wenn nicht die Absicht besteht, militärische Überlegenheit als Mittel der Politik anzuwenden, löst sie beim Gegenüber ein Gefühl der Bedrohtheit aus und wirkt politisch destabilisierend.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Sehr richtig!)

    — Gut, dann stimmen wir in diesem Punkt einmal überein.
    Denn es bleibt auch nach einem Erreichen des MBFR-Verhandlungsziels ein Verhältnis bei den Panzern von 17 300 zu 6 500 zugunsten des Warschauer Paktes. Es bleibt die Tatsache, daß die Sowjetunion zur Erfüllung ihrer Reduzierungsverpflichtungen ihre Streitkräfte nur hinter die polnische Ostgrenze zurückzuführen braucht, also etwa 650 km, von wo sie infolge der Lufttransportkapazitäten in kürzester Zeit in den Reduzierungsraum zurückgeführt werden können. Die Streitkräfte der Vereinigten Staaten hingegen müssen um 6 000 km zurückverlegt, die zu reduzierenden Verbände der Bundeswehr müßten sogar demobilisiert werden.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Das ist der Punkt!)

    Wegen dieser Tatsachen ist es nach Auffassung der FDP-Fraktion verantwortungsbewußt, wenn das Bündnis und damit die Bundesregierung unverzichtbare Forderungen für die laufenden MBFR-Verhandlungen aufgestellt haben. Hierzu zählen die Forderung nach Parität auf der Grundlage gesicherter Daten. Ein Ergebnis, das die bestehenden Paritäten festschreibt oder bei dem unklar bleibt, ob tatsächlich Disparität hergestellt ist, würde die Unsicherheit und das Mißtrauen aufrechterhalten und möglicherweise weiter verstärken, das gerade bei MBFR abgebaut werden soll.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Wie recht haben Sie!)

    MBFR würde so ad absurdum geführt werden!

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Sehr richtig!)

    Ein solches Ergebnis hätte auch innenpolitische Folgen, die eine Weiterführung der Entspannungspolitik und damit der Rüstungskontrollpolitik mindestens erschweren, meines Erachtens sogar beenden könnten. „Liberale Sicherheitspolitik hat es immer als ihre wichtigste Aufgabe betrachtet, ausgewogene konventionelle Kräfteverhältnisse in Mitteleuropa sicherzustellen. Sie sind für uns von vitalem Sicherheitsinteresse, denn die konventionellen Stärkeverhältnisse entscheiden auch über die Höhe der atomaren Schwelle, die gerade für unser Volk von so vitaler Bedeutung ist." Ich habe eben HansDietrich Genscher zitiert.
    Wir fühlen uns auch deshalb besonders verpflichtet, für ausreichende konventionelle Kampfkraft einzutreten, weil wir, die Freien Demokraten, es waren, die ihr Sicherheitskonzept nach dem Prinzip der Arbeitsteilung im Bündnis erstellt und die Übernahme des konventionellen Parts durch die Bundeswehr bei Verzicht auf nukleare Teilhabe gefordert haben.

    (Damm [CDU/CSU] : Aber doch nicht durchgesetzt!)

    — Herr Kollege Damm, wäre man in der Zeit dieser langfristigen Weichenstellung — das war die Zeit, die ich in der Aktuellen Stunde erwähnt habe, die Zeit zwischen 1966 und 1969, die Zeit der Großen Koalition also — unseren Vorstellungen gefolgt, dann würden Sie jetzt nicht dazwischenzurufen brauchen: Das wurde ja nicht durchgesetzt! Dann wäre nämlich heute manche Besorgnis darüber geringer, daß diese oder jene Rüstungsmaßnahme entspannungspolitisch unerwünschte Wirkungen haben könnte. Heute freilich hat sich die Welt infolge der damaligen Weichenstellung so geändert, daß jeder Schritt aus der inzwischen übernommenen Verantwortung heraus höchst problematisch werden würde. Ich muß das einräumen.

    (Damm [CDU/CSU] : Seitdem fordert Ihr das doch gar nicht mehr!)

    Die deutsch-sowjetische Deklaration, herausgegeben anläßlich des Besuchs von Generalsekretär Breschnew in Bonn im Jahre 1978, stellt fest:
    Beide Seiten betrachten es als wichtig, daß niemand militärische Überlegenheit anstrebt.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Das hören wir zum erstenmal!)




    Jung
    — Ich zitiere ja! Das ist die Deklaration, Herr Kollege Mertes!

    (Damm [CDU/CSU] : Leider nur eine Deklaration!)

    Sie gehen davon aus, daß annähernde Gleichheit und Parität zur Gewährleistung der Verteidigung ausreichen.
    Nach Auffassung der FDP wird es nun darauf ankommen, dieses Ziel bei MBFR tatsächlich zu erreichen. Aus den genannten Gründen ist die Datendiskussion hierfür unabdingbare Voraussetzung.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Sehr gut!)

    Die Lösung der Datenfrage allein ist jedoch nicht Vorbedingung für die weitere Erörterung der allgemeinen Verhandlungsthemen. Dies gilt auch für die Verhandlungen über die Konkretisierung des zweiten unverzichtbaren Prinzips der Kollektivität. Das Prinzip der Kollektivität will sicherstellen, daß einzig das Nordatlantische Bündnis, nicht aber der östliche Verhandlungspartner über die Höhe der vorzunehmenden Reduzierung' der Bündnispartner bestimmt. Kollektivität ist infolge der Arbeitsteilung, die ich eben als Kernpunkt unserer sicherheitspolitischen Überlegungen angeführt habe, im Bündnis auch eine ganz logische Forderung. Denn würde man durch gezielte Maßnahmen, auf einen Bündnispartner allein gerichtet, ein Glied der Kette entscheidend schwächen, würde die ganze Kette zerreißen. Die effektive Anwendung des Kollektivitätsprinzips ist somit eine wesentliche Garantie dafür, daß der Westen zur autonomen Organisation seiner Verteidigung in der Lage bleibt. Das heißt auch: die Bundeswehr darf nicht einem Sonderstatus unterworfen werden.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Sehr richtig! Der Jung ist gut!)

    Andernfalls könnte dies ein erster Schritt sein, die Bundeswehr aus der Integration des Bündnisses herauszulösen. Dies wäre mit unseren westeuropäischen Sicherheitsinteressen, ja mit denen des gesamten Bündnisses unvereinbar.
    Das berechtigte Sicherheitsinteresse des Ostens an einer substantiellen Reduzierung durch alle Bündnispartner hat die NATO berücksichtigt. Sie hat zugesichert: erstens würden im Zusammenhang mit einem befriedigenden Abkommen über Phase 1 alle nichtamerikanischen westlichen direkten Teilnehmer ihre Bereitschaft erklären, einen substantiellen Anteil der in Phase 2 vorzunehmenden Landstreitkräftereduzierung zu übernehmen, soweit sie im Raum der Reduzierung überhaupt Großverbände unterhalten; zweitens würde der Westen allianzintern bereits vor Unterzeichnung eines Phase-1-Abkommens über die Aufteilung der Gesamtquote der nichtamerikanischen Reduzierung in Phase 2 entscheiden. Dieses Angebot trägt voll dem östlichen Bedenken Rechnung, einzelne nichtamerikanische westliche direkte Teilnehmer könnten nur nominell reduzieren. Das macht über jeden Zweifel klar, daß jeder dieser Teilnehmer mit Großverbänden im Raum der Reduzierungen bereit ist, einen signifikanten Anteil an diesen Reduzierungen zu übernehmen.
    Die FDP-Fraktion begrüßt, daß die Außenpolitik der Bundesregierung gemeinsam mit der der Bündnispartner mit dem gleichen Nachdruck auf die Vereinbarung vertrauensbildender, stabilisierender und der Verifizierung dienender Maßnahmen hinwirkt, wie sie dies in entscheidender Weise bei der Entwicklung vertrauensbildender Maßnahmen bei der KSZE getan hat. Diese Maßnahmen sollen bei MBFR bekräftigt werden. Die Begünstigung der Sowjetunion durch die geographische Lage des Reduzierungsraumes macht auch Maßnahmen nötig, die der Verifizierung der vertraglichen Abmachungen dienen.
    Unabhängig hiervon sollten weitere begleitende Maßnahmen vereinbart werden, welche die militärischen Aktivitäten der anderen Seite transparenter machen und dadurch Vertrauen zu schaffen vermögen. Wir Liberalen messen dem größte Bedeutung zu. Die Initiative des Außenministers beweist das. Dabei liegt uns besonders daran, wo immer möglich, den größeren Geltungsbereich der KSZE-Maßnahmen auch im Rahmen von MBFR zu erhalten. Ich verweise noch einmal auf die französische Initiative.
    Wir halten es für begrüßenswert, wenn im einzelnen folgende Maßnahmen vereinbart werden könnten, auf die im übrigen auch schon Graf Lambsdorff zum Teil hingewiesen hat.
    Erstens. Bezogen auf den Bereich der KSZE-Schlußakte sollten Aktivitäten angekündigt werden, an denen Kräfte von Divisionsstärke an beteiligt sind. Hierzu sollten auch Beobachter eingeladen werden.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Gute Idee!)

    Zweitens. Auf den Raum der Reduzierung bezogen, sollten größere Bewegungen von Landstreitkräften in diesen Raum hinein vorangekündigt werden. Die Bewegungen in diesen und aus diesem Raum durch stationierte Land- und Luftstreitkräfte sollten durch Beobachter an festgelegten Durchlaufpunkten festgestellt werden können.
    Drittens. Es sollten Informationen ausgetauscht werden, welche .Aufschluß darüber geben, ob die vereinbarten Reduzierungen durchgeführt und ob die vereinbarten Höchststärken eingehalten werden. Die zur Herstellung der Transparenz notwendigen Aufklärungsmittel sollten nicht beeinträchtigt werden. In diesem Zusammenhang begrüßen wir nachhaltig die Erklärung Breschnews, die er in seiner schon erwähnten Rede zum Problem der begleitenden und vertrauensbildenden Maßnahmen abgegeben hat. Breschnew hat hier zum erstenmal nicht in defensiver, sondern in positiv-konstruktiver Weise über die begleitenden Maßnahmen gesprochen. Der Osten sollte nun beim Wort genommen werden. Wir erwarten von ihm nun konstruktive Vorschläge für begleitende Maßnahmen, die auch die Transparenz von Bewegungen verbessern können. Gerade hierauf hat ja Breschnew abgehoben. Er hat sich hierzu zwar im KSZE-Rahmen geäußert, aber es sollten alle Möglichkeiten genutzt werden, an Breschnews Vorschlag auch bei MBFR zu erinnern und so über die größere Transparenz von Bewegungen die Gefahr eines Überraschungsangriffs zu redu-
    11210 Deutscher Bundestag.— 8. Wahlperiode — 141. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. März 1979
    Jung
    zieren und Mißtrauen in einem Bereich abzubauen, wo es besonders gut ist.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Das wäre nicht schlecht!)

    MBFR gibt auch Gelegenheit, Breschnews Vorschlag über einen Nichtangriffspakt durch entsprechende Vereinbarungen zu konkretisieren. Die Bundesregierung wird hier sicher entsprechende Vorschläge unterbreiten. Wenn Breschnew sich einerseits positiv über die Notwendigkeit vertrauensbildender Maßnahmen äußert, andererseits jedoch die Bedeutung der Datendiskuission geringschätzt, sollte er nicht vergessen, daß die wirksamste vertrauensbildende Maßnahme eine datenmäßig abgesicherte Parität ist.
    Über die vorhin genannten Maßnahmen hinaus sollte geprüft werden, ob zur Verbesserung der Rüstungskontrolle in Europa die Einrichtung eines Gremiums zweckmäßig ist, in dem die Bündnisse ebenso wie Neutrale und Blockfreie ihre Streitkräfteplanung unter dem Kriterium sicherheitspolitisch stabilisierender bzw. destabilisierender Wirkung diskutieren, abwägen und aufeinander abstimmen. Voraussetzung wäre die Einrichtung entsprechender Gremien auf nationaler und auf Bündnisebene.
    Das von der FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag in anderem Zusammenhang vorgeschlagene Gremium zur Analyse der sicherheitspolitischen Lage und der sich daraus ergebenden Notwendigkeiten könnte diese Aufgabe im nationalen Bereich übernehmen. Wie Herr Möllemann schon sagte, begrüßt die FDP-Fraktion auch die im Vorjahr eingebrachten und im Schlußkommuniqué der NATO-Außenministerkonferenz vom 7./8. Dezember 1978 niedergelegten Vorschläge des deutschen Außenministers, die darauf abzielen, die nächste KSZE-Uberprüfungskonferenz in Madrid auf hoher politischer Ebene abzuhalten und — das möchte ich ergänzen — bei MBFR die Einberufung einer Verhandlungssitzung auf Außenministerebene vorzuschlagen, wenn die erzielten Ergebnisse dies rechtfertigen.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Wenn!)

    Die FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag begrüßt die konstruktiven Initiativen und Vorschläge des Bündnisses, die wesentlich auch auf Beiträgen der, Bundesregierung beruhen. Aber auch die OstVorschläge enthalten Substanz. So hat u. a. die Datendiskussion durch die erklärte Bereitschaft des Ostens an substantieller Bedeutung gewonnen, auf die Herstellung der Parität bei 700 000 Mann einzugehen.
    Der Westen sollte nun konkret auf der Grundlage dessen vorgehen, was die letzten Vorschläge von Ost und West an Substanz erbracht haben. Konkretisiert werden müssen vor allem die Prinzipien von ungefährer Parität und Kollektivität. An der Datendiskussion geht kein Weg vorbei, wenn gleich auch andere entscheidende Fragen parallel hierzu behandelt werden können. Das ist bei MBFR ja auch der Fall.
    Ich sage hier ganz bewußt noch einmal: Nur wenn die Daten sauber ausgehandelt werden, nur wenn in der Diskussion über die Frage der Kollektivität sichergestellt wird, daß das Bündnis autonom in seinen Entscheidungen bleibt, nur wenn begleitende und vertrauensbildende Maßnahmen bekräftigt bzw. vereinbart werden, welche unsere geographischen Nachteile ausgleichen — nur dann wird MBFR sein Ziel erreichen, über mehr militärische Sicherheit größere politische Stabilität herzustellen.
    Wird hier — verzeihen Sie mir den Ausdruck — gepfuscht, wird hier ein Weg eingeschlagen, auf dem anstelle sachlich fundierter Analyse und Bewertung nebulöse Vorstellungen über „politische Durchbrüche" stehen, dann wird das Gegenteil des Angestrebten eintreten, dann wird MBFR mehr Unsicherheit und damit mehr Mißtrauen zwischen den Staaten erbringen, entgegen ihren Interessen. Der Rüstungskontrollpolitik würde der Rückhalt entzogen, mit allen Konsequenzen einer starken Gefährdung unserer Sicherheit. -
    Dies wird aber nicht geschehen; denn die Bundesrepublik und das Bündnis werden ihre auf sachlich fundierter Analyse und abgewogener Bewertung beruhende konstruktive Rüstungspolitik des schrittweisen Vorgehens, des langen Atems fortsetzen.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Langer Atem ist gut!)

    Diese Politik verträgt weder Lärm noch Hektik, weder Zeitdruck noch Ungeduld. Niemand würde für eine von diesen Elementen geprägte Rüstungskontrollpolitik weniger Verständnis haben als der östliche Verhandlungspartner.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Sehr richtig!)

    — Ich verhehle nicht, daß auch ich dies erst lernen mußte, Herr Kollege Mertes. Auch ich habe früher an positivere Ergebnisse in Wien geglaubt,

    (Dr. Mertes [Geroistein] [CDU/CSU] : Das ehrt Sie!)

    und ich habe nicht nur daran geglaubt, sondern ich habe sie natürlich gewünscht.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Ich habe in Moskau umgelernt!)

    Mich hat dabei die Tatsache überzeugt, daß die Zeit, von der man ganz allgemein immer sagt, sie arbeite für den Osten, bei MBFR, soweit es unsere westlichen Zielsetzungen angeht, auch für den Westen gearbeitet hat.
    Die FDP-Fraktion will die Bundesregierung in ihrer erfolgreichen Entspannungs- und Rüstungskontrollpolitik weiterhin in diesem Sinne unterstützen. Die Liberalen werden weiterhin dafür eintreten, daß unsere Entspannungspolitik nicht durch Vernachlässigung ihrer verteidigungspolitischen Voraussetzungen oder durch über das Notwendige hinausgehende Rüstungsmaßnahmen gefährdet wird. Die Liberalen werden all denen entgegentreten, die Furcht als Mittel zur Durchsetzung ihrer Ziele in die Debatte einführen, indem sie die Folgen der einen oder der anderen Rüstungsanstrengungen übertrie-



    Jung
    ben darstellen. Die Liberalen werden weiterhin dafür sorgen, daß die Vernunft in dieser so wichtigen Debatte die Oberhand behält.

    (Beifall bei der FDP und der SDP — Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Herr Jung, das war eine gute Rede!)



Rede von Dr. Hermann Schmitt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das
Wort hat der Herr Abgeordnete Buchstaller.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Werner Buchstaller


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wenn man den Kollegen Dr. Zimmermann, den Oppositionsführer Dr. Kohl und den Verteidigungs- und Friedenspolitiker Dr. Wörner gehört hat, konnte man — so war es wenigstens bei mir — eine Gänsehaut nicht vermeiden. Jedenfalls waren Ihre Reden keine vertrauensbildenden Maßnahmen: diese . Überheblichkeit, diese Arroganz, dieses kernig Deutsche. Was wäre wohl aus den deutsch-deutschen Beziehungen, was wäre aus Berlin und den Berlinern, was wäre aus den Menschen in der DDR geworden, so hat sich mir die Frage aufgedrängt,

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Was wäre aus Buchstaller geworden?)

    wenn Franz Josef Strauß Bundeskanzler und Dr. Wörner Verteidigungsminister geworden wären?

    (Frau Schlei [SPD]: Um Gottes willen! — Zurufe von der CDU/CSU: Das wäre eine hervorragende Regierung gewesen! — Sie als Wehrbeauftragter!)

    Ich weiß, daß Sie auch in der ernstesten Situation zu ungeheurer Spaßhaftigkeit aufgelegt sind. Hier geht es aber um eine ernste Sache, und zwar nicht nur um die Sache der Freiheit, nicht nur um die Sache des Friedens, sondern auch um die Sache des Überlebens.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    Wenn Sie das nicht begriffen haben, dann tun Sie mir leid. Sie werfen dem Herrn Verteidigungsminister vor, er hätte geschulmeistert.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Wo ist er denn?)

    Ich habe Herrn Dr. Kohl, Herrn Dr. Wörner und Herrn Dr. Zimmermann gehört, die nicht nur die Bundesregierung, sondern auch das Bündnis, den amerikanischen Partner und die europäischen Länder geschulmeistert haben. Was Herr Dr. Wörner darüber gesagt hat, inwieweit man die kleinen Länder in diesem Bündnis überhaupt braucht, widerspricht der Tatsache eines echten Bekenntnisses zur Solidarität im. Bündnis.

    (Beifall bei der SPD und FDP Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Sie stellen die Ausführungen von Herrn Wörner auf den Kopf!)

    Der Dramatiker Hebbel stellte einmal fest: Es gehört oft mehr Mut dazu, seine Meinung zu ändern, als ihr treu zu bleiben.

    (Dr. Marx [CDU/CSU] : Es kommt auf die Umstände an, Herr Buchstaller!)

    Weil Sie diesen Mut nicht aufbringen, verrennen Sie sich immer mehr in die Sackgasse eines unverrückbaren Freund-Feind-Verhältnisses, in Mißtrauen, in Angstpsychose und in die Illusion, daß man den Frieden nur mit Kriegsmaterial erhalten könne.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Sie haben uns durchschaut!)

    Ich will auf einige Ihrer Punkte eingehen. Herr Dr. Mertes, ich weiß ja, daß Sie viel klüger sind, alles besser wissen. Aber ich weiß genauso, daß Ihre Politik weiter nichts tut, als in der Sackgasse zu enden, wo es keine Bewegungsmöglichkeit mehr für Verständigung, für Übereinkünfte, für Verträge gibt.
    Sie haben hier dargestellt, daß die Bundesregierung zuwenig für die Verteidigungskraft und die Verteidigungsfähigkeit tue. Sie haben dargetan, die Politik der Bundesregierung und vor allem der SPD führe zur Abkoppelung vom Westen und zur Aufweichung der Position des Bündnisses. Sie haben weiter versucht, darzustellen, die Politik der Bundesregierung und vor allem der SPD negiere die Gefahr der sowjetischen Rüstungspolitik.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Das haben wir nicht gesagt!)


    Verteidigungsminister Dr. Apel hat mit großem Nachdruck und mit großer Überzeugungskraft dargestellt — was Sie auch wissen und was Sie im Verteidigungsausschuß nie bestreiten —, daß es kein Bündnisland gibt, das seine Verteidigungsanstrengungen, die Ausbildung und Ausrüstung seiner Streitkräfte und die Leistungen für das Bündnis im allgemeinen und im besonderen ernster nimmt als die Bundesrepublik. Wie genau Sie, Herr Dr. Wörner, dies wissen, zeigt sich u. a. darin, daß nicht Sie bereit waren, die Ablehnung des Verteidigungshaushaltes zu begründen, sondern dafür den Kollegen Weiskirch ans Rednerpult geschickt haben.
    Mit Verteidigungsminister Dr. Apel kann ich nur feststellen und unterstreichen: Wir können stolz sein auf die Leistungen und Anstrengungen der Bundeswehr. Wir brauchen für unseren Beitrag zum Bündnis keinen Vergleich zu scheuen. Wir lassen uns nicht davon abhalten, daß nur Verteidigungsbereitschaft und Entspannungsbemühungen gemeinsam den Frieden sicherer machen.
    Die CDU/CSU und. ihre Sprecher bleiben bei der Methode, ein außenpolitisches, bündnispolitisches und sicherheitspolitisches Vorstellungsbild 'aufzubauen und es als Position des Westens und des Bündnisses zu deklarieren, obwohl nicht eine einzige Regierung des Westens auch nur eine einzige Position der CDU/CSU mitträgt. Da nutzen auch, Herr Dr. Kohl, die Ausflüchte in Politikerpersonen nicht, die nicht in der politischen Verantwortung stehen. Zu Dutzenden berufen Sie sich auf Politiker Amerikas und anderer europäischer Länder, anerkennenswerte Personen. Sie waren einmal große Männer auch in Regierungen. Aber sie sind nicht mehr in der Regierung. Sie sind groß, weil sie versuchen, in die Regierung zu kommen. Aber sie sind



    Buchstaller
    nicht drin. Sie tragen nicht die Verantwortung. Sie können deshalb auch Ihnen und dem deutschen Volk gegenüber nicht die Verantwortung übernehmen.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Wen meinen Sie?)

    Die sicherheitspolitische Verzahnung zwischen
    Europa und Nordamerika ist unentbehrlich.
    Und weiter:
    Die Sicherheitspolitik der Bundesrepublik Deutschland geht von den objektiven Gegebenheiten der Sicherheitslage in Europa aus und kann deshalb nur Politik im Bündnis
    — und mit dem Bündnis — sein.
    Dies steht in der Antwort der Bundesregierung auf die Großen Anfragen der Fraktionen.
    Der Vorsitzende der SPD-Fraktion, unser Kollege Herbert Wehner, sagt dazu: Eine friedensfähige Außenpolitik hat Verteidigungsfähigkeit zur Voraussetzung. Das heißt für uns nach dem, was Lage und Situation ist, im Bündnis und für das Bündnis unsere Aufgabe zu erfüllen.
    Was sagen denn Dr. Zimmermann, Dr. Kohl und Dr. Wörner? Die sprechen schon kaum mehr vom Bündnis. Ihre Hauptbetonung lag darauf: Wenn andere Partner die Waffen, die wir für notwendig halten, nicht stationieren lassen wollen, dann müssen sie eben bei uns allein stationiert werden. „Warum sollen wir die immer noch fragen müssen?" fragen die Drei.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD — Weiskirch [Olpe] [CDU/CSU]: Stimmt ja nicht! Da haben Sie nicht zugehört!)

    — Ach lassen Sie doch. Wissen Sie, dies hört sich alles so wunderschön an. Aber wenn man dann die Sätze richtig durchliest, wenn man die Erklärungen, die zurückliegen, noch einmal ganz genau studiert, dann hört man die Zwischentöne. Seien Sie doch einmal ehrlich, Herr Dr. Mertes! Ich erinnere mich an den sich damals auch auf das Verteidigungsgebiet einspielenden CDU-Kollegen Dr. Dregger, als er deutlich machte, wenn es so weitergehe, müsse sowieso unbedingt eine europäische Atommacht gebildet werden. Er konnte sich gar nicht laut genug äußern: Wenn die Amerikaner nicht so wollen, wie wir wollen, dann müssen wir uns eben auf Europas eigenwillige und eigensüchtige Position zurückziehen. Ausgerechnet Sie wollen uns dartun, daß Ihnen nichts mehr am Herzen liege als die Achse zwischen Amerika und Europa.
    Ich bin der Meinung, daß wir über vieles gemeinsam sachlich diskutieren könnten. Ich bewundere den Mut und das Vertrauen meines stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden, des Kollegen Professor Dr. Ehmke, der hier schon in der Aktuellen Stunde gesagt hat, er gehe davon aus, daß bei der großen Debatte über die Sache sachlich diskutiert werden könnte. Er hat diesen Versuch auch heute noch nicht aufgegeben. Ich weiß nicht, ob er sich zutraut, ihn zu wiederholen; denn das war ja von seiten der Opposition bei Gott kein sachlicher Debattenbeitrag.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD — Dr. Corterier [SPD] : Leider wahr! — Dr. Klein [München] [CDU/CSU] : Sagen Sie mal was zur Sache!)

    Am allerbittersten war das bei den Bemerkungen des Oppositionsführers zu vermerken. Wir müssen uns dareinfügen, daß wir nicht nur in einer unbequemen Welt leben, daß wir nicht nur unbequeme Feinde haben,' sondern daß wir auch unbequeme Freunde haben. Trotzdem ist es eine unserer Hauptaufgaben, mit ihnen gemeinsam die Position zu erarbeiten. Wir haben ganz einfach das Gefühl, und ich habe es zutiefst, daß Sie immer wieder versuchen, die Positionen, die Sorgen und Vorstellungen, die Sie für die Bundesrepublik Deutschland haben, anderen Bündnispartnern aufoktroyieren zu wollen. Es ist keinesfalls so, daß die Bundesregierung oder die SPD die Belastung, die durch die stungspolitik der Sowjetunion gegeben ist, nicht sehen, daß wir sie verkennen. Die Bundesregierung hat in ihren Bemerkungen im Bericht darauf hingewiesen:
    Die Bundesregierung ist mit den Bündnispartnern besorgt über die Entwicklung von sowjetischen nuklearen Mittelstreckenpotentialen, und sie ist der Auffassung, daß diese Entwicklung bei der Fortsetzung des SALT-Prozesses und bei der Herstellung eines stabileren Gleichgewichts zwischen Ost und West nicht außer Betracht bleiben kann.

    (Dr. Klein [München] [CDU/CSU] : Lesen Sie das Herrn Wehner vor!)

    Zu Ihren ewigen Reden, die Regierung möge das ganz vernünftig gesagt haben, aber die SPD sage das viel unvernünftiger, zitiere ich den Sprecher in unserer Sache, den Bundestagskollegen Alfons Pawelczyk, der dazu sagt:
    Zur Zeit sind die USA in der Lage, auch das Europa bedrohende Nuklearpotential der Sowjetunion ohne zusätzliche Maßnahmen auszugleichen. Wenn sich jedoch die Sowjetunion auf diesem Gebiet zukünftig nicht zurückhält, wird die Stationierung zusätzlichen Nuklearwaffenpotentials der USA in Westeuropa nötig sein.
    Der große Unterschied liegt doch ganz einfach darin, daß wir eben glauben, daß alles getan werden muß, um in Verhandlungen und durch Vertragsvereinbarungen diese letzte Konsequenz nicht nötig zu machen.
    Das sagt aber auch die amerikanische Politik. Der Vorsitzende des Unterausschusses Abrüstung des amerikanischen Senats sagt z. B.:
    Bei der Erörterung der Frage der künftigen
    Auffassung nach keinesfalls zulassen, daß diese
    taktischen Nuklearwaffen dürfen wir meiner



    Buchstaller
    unabhängig vom strategisch-nuklearen Gesamtgleichgewicht behandelt werden. Würden wir dies zulassen, könnte abermals die Befürchtung einer Herauslösung der amerikanischen strategischen Streitkräfte aus der Verteidigung Europas im Sinne der Theorie aufkommen, ein Gleichgewicht bei taktischen Nuklearwaffen würde ausreichen, die Sowjets von einem Angriff tauf Europa abzuhalten.
    Genau das zeigt die totale Übereinstimmung mit der Politik der Bundesregierung, mit der Politik der Koalitionsparteien, mit der Politik der Sozialdemokratischen Partei.
    Herr Kollege Dr. Wörner fragt dann — und damit möchte ich schon zum Schluß kommen —

    (Sehr gut! bei der CDU/CSU)

    den Kollegen Wehner, warum er sich denn eigentlich ständig den Kopf der Russen zerbreche. Es sei doch überhaupt nicht unsere Aufgabe, uns deren Kopf zu zerbrechen.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Das hat er gar nicht gefragt! — Klein [München] [CDU/CSU] : Haben wir schon mal gehört!)

    — Sie wiederholen es aber dauernd. Darauf muß man doch eingehen. — Es ist natürlich eine sehr entscheidende Frage, warum das der Herr Kollege Wehner tut. Einen Grund dafür können Sie jedenfalls in der Rede des amerikanischen Verteidigungsministers nachlesen. Da finden Sie bestätigt, daß nicht nur der Kollege Wehner, sondern auch die amerikanische Administration und der amerikanische Verteidigungsminister darüber nachdenken, welches die Positionen sein könnten.

    (Dr. Mertes Gerolstein [CDU/CSU] : Auch die CDU/CSU!)

    Herr Kollege Dr. Wörner, nun komme ich zu dem entscheidenden Punkt. Wenn so etwas die Sozialdemokraten sagen — die Regierung sagt es gar nicht so —, dann ist das links oder jungsozialistisch oder irgend so etwas. Niemand anderer als der Verteidigungsminister der größten mit uns befreuendeten Macht, der größten militärischen Macht des Westens sagt in der Untersuchung über die Motivation für die Aufrüstung der Sowjetunion, indem er eine dritte Überlegung zum Ausdruck bringt — unmöglich, daß dieser Mensch im Gegensatz zu den Ratschlägen von Wörner überhaupt so etwas denken kann —:

    (Heiterkeit bei der SPD)

    Eine dritte Motivation könnte, so unnötig sie auch sein mag,' die Furcht der Sowjets vor ihren Nachbarn sein, vor allem vor der NATO und der Volksrepublik China.
    Das hat kein Herbert Wehner gesagt, sondern das hat der Verteidigungsminister der USA gesagt, weil der sich nämlich ebenfalls Gedanken darüber macht.

    (Vorsitz : Vizepräsident Stücklen)

    Herr Kollege Dr. Wörner, lassen Sie mich am Schluß sagen, warum der sich Gedanken macht. Er sagt auch, warum er sie sich macht. In seiner zusammenfassenden Analyse führt er aus:
    Wenn es zur großen militärischen Konfrontation kommen könnte, dann würde sie wahrscheinlich ebenso aus Instabilität im Osten wie im Westen entstehen können. Eine verzweifelte Sowjetunion könnte ein noch größeres Problem sein als eine, die sich vertrauensvoll aggressiv gibt.
    Lesen Sie das alles nicht? Wie können Sie, wenn Sie das gelesen hätten, durch die Lande ziehen und der deutschen Politik raten, die chinesische Karte zu spielen? Unter welchen Vorstellungen leiden Sie denn überhaupt? Wenn es darum geht, ob ein kommunistisch angehauchter Mensch in eine Behörde kommen soll, setzen Sie den ganzen Staatsapparat in Bewegung, und wenn es Ihnen paßt, erklären Sie 800 Millionen chinesischer Kommunisten zu Ihren Freunden. Ich meine, hier muß man doch ganz einfach die große Gefahr sehen — —

    (Beifall bei der SPD — Klein [München] [CDU/CSU] : Ein bißchen zu schlicht!)

    — Ach ja, das muß man sehr simpel machen, denn Ihre Gedankengänge sind ja auch nicht weit von dem entfernt, was man als simpel bezeichnen muß.
    Herr Kollege Dr. Wörner, warum sind Sie eigentlich ein so verschiedenartiger Mensch,

    (Lachen bei der CDU/CSU)

    so vernünftig, wenn wir im Verteidigungsausschuß diskutieren — verbindlich, nett, ein echter Baden-Württemberger —, aber warum sehen Sie sich verpflichtet, hier im Plenum, an diesem Rednerpult, Platitüden vorzutragen, die doch weder vom Bürger noch von uns und erst recht nicht vom Ausland ernst genommen werden können? Darf ich Sie genauso wie Herr Kollege Jung bitten: Tun Sie der Sache und uns allen einen Gefallen, kehren Sie zur sachlichen Diskussion schwieriger Probleme zurück!

    (Beifall bei der SPD und de FDP)