Rede:
ID0814126800

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Metadaten
  • insert_drive_fileAus Protokoll: 8141

  • date_rangeDatum: 8. März 1979

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    Vokabeln: 6
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    6. Zwischenfrage?: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 8/141 Bundestag Deutscher Stenographischer Bericht 141. Sitzung Bonn, den 8. März 1979 Inhalt: Gedenkworte zum 20jährigen Bestehen der Institution des Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages 11119 A Wahl der Abg. Frau Dr. Riede (Oeffingen) zur Schriftführerin 11119 B Erweiterung der Tagesordnung 11119 D Große Anfrage der Fraktionen der SPD und FDP zur Politik der Friedenssicherung durch Verteidigung und Entspannung und zum Stand der Bemühungen um Abrüstung und Rüstungskontrolle — Drucksachen 8/2195, 8/2587 — in Verbindung mit Große Anfrage der Fraktion der CDU/CSU Erhaltung und Festigung des Friedens durch Sicherheit, Rüstungskontrolle, Abrüstung und den Abbau der politischen Spannungsursachen — Drucksachen 8/2312, 8/2587 — Pawelczyk SPD 11119 D Dr. Zimmermann CDU/CSU 11127 B Möllemann FDP 11133 A Dr. Apel, Bundesminister BMVg . 11139 C, 11203 C Dr. Kohl CDU/CSU 11148 C Dr. Ehmke SPD 11178 C Dr. Graf Lambsdorff, Bundesminister BMWi 11188 C Dr. Wörner CDU/CSU 11196 B, 11204 D Jung FDP 11205A Buchstaller SPD 11211 A Damm CDU/CSU 11213 D Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu dem Siebenten Gesetz über die Erhöhung von Dienst- und Versorgungsbezügen in Bund und Ländern (Siebentes Bundesbesoldungserhöhungsgesetz) — Drucksache 8/2626 — Vogel (Ennepetal) CDU/CSU 11217 D Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu. dem Gesetz über die Änderung des Ehenamens, (Ehenamensänderungsgesetz) — Drucksache 8/2627 — Frau Dr. Rüdiger, Staatsminister des Landes'. Hessen 11218 D II Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 141. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. März 1979 Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Berlinförderungsgesetzes — Drucksache 8/2380 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/2631 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 8/2630 — Wohlrabe CDU/CSU 11219 B Dr. Diederich (Berlin) SPD 11221 C Hoppe FDP 11224 D Dr. Narjes CDU/CSU 11226 D Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu der Vereinbarung vom 21. Juni 1978 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika zur Durchführung des Abkommens vom 7. Januar 1976 über Soziale Sicherheit — Drucksache 8/2435 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 8/2569 — Sieler SPD 11229 C Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Zollübereinkommen vom 14. November 1975 über den internationalen Warentransport mit Carnets TIR (TIR-Übereinkommen 1975) — Drucksache 8/2233 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 8/2580 — 11229 D Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 21. September 1977 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Hellenischen Republik über die steuerliche Behandlung von Straßenfahrzeugen im internationalen Verkehr — Drucksache 8/2231 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 8/2574 — 11229 D Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 15. Juli 1977 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung des Königsreichs Schweden über die steuerliche Behandlung von Straßenfahrzeugen im internationalen Verkehr — Drucksache 8/2235 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 8/2575 — . . . . . . . 11230 A Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 18. Juli 1977 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Ungarischen Volksrepublik zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen, Ertrag und Vermögen — Drucksache 8/2234 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 8/2576 — 11230 B Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 17. Mai 1977 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Kenia zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen — Drucksache 8/2237 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 8/2577 — 11230 C Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 17. März 1978 -zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Republik Venezuela zur Vermeidung der Doppelbesteuerung der Unternehmen der Luftfahrt und der Seeschiffahrt — Drucksache 8/2288 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 8/2578 — 11230 D Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 141. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. März 1979 III Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 13. Juli 1978 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Argentinischen Republik zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen — Drucksache 8/2434 — Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses — Drucksache 8/2579 — 11231 A Fragestunde — Drucksache 8/2608 vom 2. 3. 1979 — Einführung eines Warnsignals zur Ankündigung des Endes einer Gebühreneinheit im Telefonnahverkehr MdlAnfr A65 02.03.79 Drs 08/2608 Dr. Holtz SPD Antw PStSekr Wrede BMV 11159 C ZusFr Dr. Holtz SPD 11159 C Besetzung der Stellen . im Fernmeldebereich im Bezirk der Oberpostdirektion Stuttgart . MdlAnfr A71 02.03.79 Drs 08/2608 Conradi SPD Antw PStSekr Wrede BMP 11159 D, 11160 B, C, D, 11161 A, B ZusFr Conradi SPD 11160 B, C ZusFr Gansel SPD 11160 D ZusFr Pfeffermann CDU/CSU 11161 A ZusFr Frau Simonis SPD 11161 B Besetzung freier Arbeitsplätze für Fernmeldehandwerker im Bereich der Oberpostdirektion Frankfurt MdlAnfr A72 02.03.79 Drs 08/2608 Klein (Dieburg) SPD Antw PStSekr , Wrede BMP 11161 B, C, D, 11162 A ZusFr Klein (Dieburg) SPD 11161 C, D ZusFr Pfeffermann CDU/CSU 11162 A Verwendung der vor dem Berufsabschluß stehenden Fernmeldehandwerker im Fernmeldedienst der Bundespost MdlAnfr A73 02.03.79 Drs 08/2608 Pfeffermann CDU/CSU MdlAnfr A74 02.03.79 Drs 08/2608 Pfeffermann CDU/CSU Antw PStSekr Wrede BMP . . . . 11162 B, C, D, 11163A,B,C,D, 11164A,B,C,D ZusFr Pfeffermann CDU/CSU . . . . 11162 B, C, 11163 C, D ZusFr Dr. Voss CDU/CSU . . . . 11162 C, 11164 C ZusFr Klein (Dieburg) SPD . . . 11162 D, 11164 B ZusFr Ey CDU/CSU 11163 A, 11164 B ZusFr Milz CDU/CSU 11163 B, 11164 C ZusFr Conradi SPD 11164 A Bemühungen der DDR mit dem Ziel der Umwandlung der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der DDR in eine Botschaft MdlAnfr A77 02.03.79 Drs 08/2608 Dr. Voss CDU/CSU MdlAnfr A78 02.03.79 Drs 08/2608 Dr. Voss CDU/CSU Antw StMin Wischnewski BK . . . . 11165 A, B ZusFr Dr. Voss CDU/CSU 11165 A ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 11165 B Vereinbarkeit der Kontrollen im Post- und Telefonverkehr mit der DDR und den Ostblockstaaten mit dem Gesetz zu Art. 10 GG MdlAnfr A79 02.03.79 Drs 08/2608 Frau Simonis SPD Antw StSekr Dr. Schüler BK . . . . 11165 C, D, 11166 A, B, C, D, 11167 A ZusFr Frau Simonis SPD 11165 D ZusFr Hansen SPD 11166 A ZusFr Gansel SPD 11166 B ZusFr Ey CDU/CSU 11166C ZusFr Dr. Becher (Pullach) CDU/CSU . 11166 D ZusFr Kuhlwein SPD 11167 A Rechtfertigung der Kontrolle von Briefen zwischen der Bundesrepublik Deutschland, der DDR und den Ostblockstaaten durch den Bundesnachrichtendienst MdlAnfr A81 02.03.79 Drs 08/2608 Gansel SPD Antw StSekr Dr. Schüler BK . . 11167 A, B, C, D, 11168A,B ZusFr Gansel SPD 11167 B ZusFr Frau Simonis SPD 11167 C ZusFr Hansen SPD 11167 D ZusFr Becker (Nienberge) SPD 11168 A ZusFr Kunz (Berlin) CDU/CSU 11168 A ZusFr Jungmann SPD 11168 B Auswirkungen der Post- und Telefonkontrollen auf die Kontakte zu den Ostblockstaaten MdlAnfr A82 02.03.79 Drs 08/2608 Hansen SPD IV Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 141. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. März 1979 MdlAnfr A83 02.03.79 Drs 08/2608 Hansen SPD Antw StSekr Dr: Schüler BK . . . 11168 B, C, D, 11169 A, B, C, D, 11170 A, B ZusFr Hansen SPD 11168 C, 11169B ZusFr Gansel SPD 11168 D, 11169 D ZusFr Frau Simonis SPD 11169 C ZusFr Dr. Becher (Pullach) CDU/CSU . 11169 C ZusFr Kuhlwein SPD 11170 A ZusFr Dr. Linde SPD 11170 A Berücksichtigung der Viermächte-Verantwortung durch die • sogenannte gespaltene Berlin-Klausel MdlAnfr A90 02.03.79 Drs 08/2608 Dr. Mertes (Gerolstein) CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA . 11130 B, C ZusFr Dr. Mertes (Gerolstein) CDU/CSU . 11170 C Kündigung von Arbeitsplatz und Wohnung der Familienmitglieder von nach einer Besuchsreise nicht nach Polen zurückgekehrten Deutschen MdlAnfr A91 02.03.79 Drs 08/2608 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA . 11170 D, 11171 A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 11170 D ZusFr Sauer (Salzgitter) CDU/CSU . . . 11171 A Austausch einer Deutschlandkarte im Durchgangsheim Osthofen bei Worms durch Staatsminister Dr. von Dohnanyi MdlAnfr A92 02.03.79 Drs 08/2608 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA . 11131 B, C, D, 11172 A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 11171 B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 11171 C ZusFr Dr. .Czaja CDU/CSU 11171 D ZusFr von der Heydt Freiherr von Massenbach CDU/CSU . . 11171 D Dr. Voss CDU/CSU 11172 A Ausbildung von Untergrundkämpfern in Angola durch Fachkräfte der DDR MdlAnfr A94 02.03.79 Drs 08/2608 Ey CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA 11172 B, C ZusFr Ey CDU/CSU 11172 B Unterstützung der Bemühungen der USA zur Beendigung des chinesisch-vietnamesischen Grenzkonflikts und der vietnamesischen Invasion in Kambodscha MdlAnfr A95 02.03.79 Drs 08/2608 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA . 11172 C, D, 11173 A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU . 11172 D Erörterung des Selbstbestimmungsrechts, der Diskriminierung und der Gruppenrechte der Deutschen in den Gebieten östlich von Oder und Neiße auf der 35. Tagung der Menschenrechtskommission MdlAnfr A96 02.03.79 Drs 08/2608 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA . 11173 A, C, D ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 11173 C, D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 11173 D Beteiligung der deutschen Botschaft in Den Haag bei der Vorbereitung der Fernsehsendung mit Dr. Kohl „Bürger fragen, Politiker antworten" MdlAnfr A97 02.03.79 Drs 08/2'608 Niegel CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA . 11174A,B,C,D, 11175A ZusFr Niegel CDU/CSU 11174 A, B ZusFr Roth SPD 11174 C ZusFr Dr. Voss CDU/CSU 11174 C ZusFr Kuhlwein SPD 11174 D ZusFr Pfeffermann CDU/CSU 11174 D Interpretation des mit der Republik Südafrika ausgehandelten Namibia-Plans durch den Generalsekretär der Vereinten Nationen; Bereitschaft des UN-Generalsekretärs, der SWAPO in Namibia Militärstützpunkte einzuräumen MdlAnfr A102 02.03.79 Drs 08/2608 Kunz (Berlin) CDU/CSU MdlAnfr A103 02.03.79 Drs 08/2608 Kunz (Berlin) CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Hamm-Brücher AA 11175 A, B, C, D ZusFr Kunz (Berlin) CDU/CSU . . . . 11175 B, C, 11176 A ZusFr Dr. Hammans CDU/CSU . . 11175 C, 11176 B Zusammenarbeit mit dem Ausland bei der Verfolgung von Vertreibungsverbrechen, Überstellung der deutschen Unterlagen Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 141. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. März 1979 V über Morde im Lager Lamsdorf an Polen im Zusammenhang mit der Verjährungsdebatte MdlAnfr A104 02.03.79 Drs 08/2608 Dr. Becher (Pullach) CDU/CSU MdlAnfr A105 02.03.79 Drs 08/2608 Dr. Becher (Pullach) CDU/CSU Antw StSekr Dr. Erkel BMJ 11176 C, D, 11177A,B,C,D ZusFr Dr. Becher (Pullach) CDU/CSU . 11176 C, D, 11177D,11178A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU . 11177 A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 11177 B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU 11177 B ZusFr Sauer (Salzgitter) CDU/CSU . . . 11177 C Nächste Sitzung 11231 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 11232*A Anlage 2 Nichterfüllung der Bedingungen für eine endgültige Beseitigung radioaktiver Abfälle aus der Biosphäre bei einer Lagerung in der Erdkruste im Fall Gorleben MdlAnfr A10 12.01.79 Drs 08/2464 Ueberhorst SPD MdlAnfr All 12.01.79 Drs 08/2464 Ueberhorst SPD ErgSchrAntw PStSekr von Schoeler BMI auf ZusFr Conradi SPD 11232* C Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 141. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. März 1979 11119 141. Sitzung Bonn, den 8. März 1979 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adams* 8. 3. Dr. Ahrens** 8. 3. Dr. Aigner* 9. 3. Alber* 9. 3. Dr. Bangemann* 9. 3. Biechele 8. 3. Blumenfeld* 9. 3. Büchner (Speyer)** 8. 3. Frau Erler 9. 3. Dr. Evers 9. 3. Fellermaier* 9. 3. Frau Fischer 9. 3. Flämig* 8. 3. Dr. Früh* 8. 3. Dr. Fuchs* 9. 3. Genscher 9. 3. Gscheidle 9. 3. Haase (Fürth)* 9. 3. Handlos** 8. 3. Hoffmann (Saarbrücken)* 9. 3. Frau Hürland 9. 3. Ibrügger* 9. 3. Dr. Jahn (Münster) 8. 3. Kaffka 9. 3. Dr. h. c. Kiesinger 9. 3. Dr. Klepsch* 9. 3. Klinker* 9. 3. Koblitz 9. 3. Dr. Kreile 9. 3. Krockert 8. 3. Dr.-Ing. Laermann 9. 3. Lagershausen*** 9. 3. Lemmrich** 8. 3. Lemp* 9. 3. Luster* 9. 3. Marquardt*** 9. 3. Matthöfer 8. 3. Metz 9. 3. Möhring 9. 3. Müller (Mülheim)* 9. 3. Pawelczyk** 8. 3. Pieroth 8. 3. Rosenthal 9. 3. Schmidt (München) * 9. 3. Schmidt (Würgendorf)** 8. 3. Schreiber* 9. 3. Schröder (Lüneburg) 9. 3. Dr. Schwarz-Schilling 9. 3. Dr. Schwörer* 8. 3. Seefeld* 8. 3. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union *** für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Sieglerschmidt* 8. 3. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim*** 9. 3. Dr. Spöri 8. 3. Dr. Starke (Franken)* 8. 3. Dr. Vohrer** 8. 3. Frau Dr. Walz* 9. 3. Wawrzik* 9. 3. Frau Dr. Wisniewski 9. 3. Wohlrabe 9. 3. Würtz* 8. 3. Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs von Schoeler auf die Zusatzfrage des Abgeordneten Conradi (SPD) zu den Mündlichen Fragen des Abgeordneten Ueberhorst (SPD) (Drucksache 8/2464 Fragen A 10 und 11, 127. Sitzung, Seite 9923 D) : Zum Thema „Endlagerung radioaktiver Abfälle im Salz" gibt es eine umfangreiche Fachliteratur. Da außer der Bundesrepublik Deutschland insbesondere die USA und die Niederlande das Konzept einer Endlagerung radioaktiver Abfälle im Salz verfolgen, stammen viele Beiträge von dort. Ggf. könnte die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe dazu eine Dokumentation zusammenstellen. Die überwältigende Mehrheit der Experten stellt die Endlagerung im Salz als eine der besten Lösungen dar, die vor allem auch technisch so weit entwickelt ist, daß Endlager in Salzformationen sich z. T. schon in der praktischen Erprobung befinden, z. T. konkret geplant werden. Es gibt auch kritische Äußerungen zu diesem Endlagerkonzept, z. B. im Zusammenhang mit dem unterdessen abgebrochenen amerikanischen Projekt in dem alten Bergwerk Lyons in Kansas. In der Regel stehen dabei standortspezifische Probleme im Vordergrund, so wie auch in der Studie von Prof. Grimmel, der aus gewissen geomorphologischen Oberflächenerscheinungen im Großraum Gorleben Rückschlüsse auf eine Ungeeignetheit dieses Standortes zieht. Mir sind bisher keine ausländischen Untersuchungen über die Eignung des Gorlebener Salzstocks bekanntgeworden. Und eine Übertragung kritischer Äußerungen zu anderen Projekten ist wegen der jeweils andersartigen Standortgegebenheiten nicht möglich. Sie dürfen aber davon ausgehen, daß sowohl die zuständige niedersächsische Genehmigungsbehörde als auch der Bundesminister des Innern alle die Sicherheit des geplanten Endlagers Gorleben berührenden Äußerungen und Hinweise auch künftig - wie schon bisher - sorgfältig prüfen und bei ihren Entscheidungsfindungen berücksichtigen werden.
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    Rede von Dr. Horst Ehmke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Kollege Marx, es tut mir leid. Wenn ich das mit Erlaubnis des Präsidenten zitieren darf: Sie sagen da zunächst, Ihre Analyse der Absichten Chinas komme nicht zu dem Schluß, daß China imperialistisch oder hegemonistisch handle. Dann heißt der Satz:
    Aber die Volksrepublik China hat gezeigt, daß
    sie nicht bereit ist, sich einkreisen zu lassen.
    Ich halte das für eine sehr unglückliche Bemerkung.

    (Dr. Marx [CDU/CSU] : Weiter! Lesen Sie doch bitte weiter! Wenn Sie fair sein wollen, müssen Sie weiterlesen!)

    In' Peking sieht man mit Sorge, daß der Westen zu viele Provokationen von sowjetischen Verbündeten in Kuba usw. hinnimmt.

    (Dr. Marx [CDU/CSU] : Na und ?)

    — Der Satz bleibt doch, daß Sie der Meinung sind, die Angst vor einer Einkreisung rechtfertige eine Anwendung militärischer Mittel.

    (Beifall bei der SPD — Dr. Marx [CDU/ CSU] : Da ist doch die Sache auf den Kopf gestellt!)




    Dr. Ehmke
    — Ich lese das im Text so. Ich kann das nicht anders verstehen.

    (Dr. Marx [CDU/CSU] : Sie sind nicht fair, Herr Ehmke, leider nicht!)

    — Herr Marx, Sie können es gerne zurechtrücken. Ich sage: Es ist eine sehr unglückliche Bemerkung in der „Einkreisungsdebatte", die heute geführt wird.
    Herr Kollege Mertes, ich bin folgender Meinung: Die Motive der Sowjetunion sind interessant, auch wenn man sagt: Ich weiß ja nicht, was die nächste Führung tut,

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Ich schreibe ja manchmal darüber!)

    weil man nämlich, fragen muß, Herr Kollege Mertes, ob die Motivationen, die die Sowjetunion überhaupt zur Entspannungspolitik geführt haben, weiterbestehen — ich bin der Meinung, daß sie weiterbestehen; das ist ein wesentlicher Faktor — —

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Zu Ihrer Entspannungspolitik!)

    — Ich habe doch bereits geschildert, was wir mit der Entspannungspolitik alles erreicht haben. Naturlich machen die ihre Entspannungspolitik und wir machen unsere. Wie Präsident Carter gesagt hat: Die Sowjetunion wie auch der Westen wollen sich schützen, ihre Sicherheit wahrnehmen und ihre Einflußzonen möglichst vergrößern. So ist die Welt; es hat keinen Zweck, darüber zu jammern. Die Situation muß man nüchtern sehen, um in ihr die eigenen Interessen zu wahren.
    Nun wissen wir alle, daß dies nicht nur ein militärisches Problem, sondern ein militärisch-politisches Problem ist. Das hat auch Kollege Kohl gesagt. Ich möchte aber zunächst einmal mit dem militärischen Problem anfangen, Herr Kollege Wörner.
    Wir haben heute ein Stärkeverhältnis, das im Großen noch ein Gleichgewicht darstellt. Das ist die übereinstimmende Beurteilung des amerikanischen Präsidenten und der amerikanischen Außen- und Verteidigungsminister. Die Frage bei den strategischen Waffen ist: Wird das bis in die Mitte der 80er Jahre anhalten oder erleiden die Amerikaner dort einen Nachteil? Bei noch bestehendem globalen Gleichgewicht haben wir in Europa eine Lage des Ungleichgewichts. Wir haben zunächst eine starke konventionelle Überlegenheit der Sowjetunion gegenüber den NATO-Streitkräften. Die Bundesrepublik hat durch ihre Maßnahmen — daß die Bundeswehr volle Mannschaftsstärke erreicht hat, ist heute morgen schon gesagt worden —, durch die starke Verbesserung von Panzerabwehr und Flugabwehr in diesen Jahren versucht, unsere konventionelle Abwehrkraft zu stärken. Ich glaube, ich höre keinen Widerspruch von Ihnen, wenn ich sage: Die Abwehrkraft der Bundeswehr war noch nie so hoch wie im augenblichlichen Zeitpunkt, und die laufenden Rüstungsprogramme werden sie weiter erhöhen. Es ist also auch nicht so, daß wir etwa nur auf der einen Seite einen Fortgang der Rüstungspolitik haben, im Osten allerdings seit gewisser Zeit mehr in qualitativer Hinsicht als in quantitativer Hinsicht, nachdem der Osten ein bestimmtes quantitatives Niveau erreicht hatte.
    Auf dem Gebiet der taktischen Nuklearwaffen ist der Westen noch überlegen, qualitativ und vor allen Dingen auch quantitativ, aber die Sowjetunion holt in beider Hinsicht auf. Der Westen hat diese Veränderung auf dem Gebiet der atomaren Gefechtsfeldwaffen mit dem Washingtoner Programm zur Modernisierung der atomaren Gefechtsfeldwaffen beantwortet, mit dem politischen Vorbehalt hinsichtlich der sogenannten Neutronenwaffen, die der amerikanische Präsident aus dieser Frage ausgeklammert hat und die in die rüstungspolitischen Gespräche mit der Sowjetunion einbezogen werden sollen.

    (Dr. Marx [CDU/CSU] :Ja wann denn?)

    Wir haben dann den Bereich des Mittelstreckenpotentials. Es ist völlig unbestritten — wir wollen hier nicht unnötig streiten —, daß die Sowjetunion in dem Bereich des Mittelstredcenpotentials eine erhebliche Überlegenheit in Europa hat, wobei man allerdings gleich sagen muß: Dieses Mittelstreckenpotential der Sowjetunion ist nicht allein eine Frage für Europa. Wenn Sie etwa einmal die wieder beginnende japanische Verteidigungsdiskussion verfolgen, dann sehen Sie, daß dort Backfire-Bomber und SS 20-Raketen

    (Dr. Marx [CDU/CSU] : Aber es reicht, was auf Europa gerichtet ist!)

    als Mittel zur Abdeckung der pazifischen Flotte der Sowjetunion' auch dort eine Bedeutung haben. — Darüber sind wir einverstanden, gut!
    Jetzt beschränke ich mich einmal. auf Mitteleuropa. Da die verehrten Kollegen von der CDU das noch gar nicht vollständig gemacht haben, muß ich sagen: Es gibt eine ganze Reihe von Elementen, die diese Überlegenheit begründen. Da ist erst einmal die Überlegenheit an alten SS 4- und SS 5-Raketen.

    (Dr. Marx [CDU/CSU]: Richtig! Und in der Weiterführung von SS 16!)

    — Darauf, komme ich ja gleich noch. — Die werden nun durch die SS 20 verbessert, die mobil ist, „gemirvt" und treffsicher ist. Wir haben eine sowjetische Überlegenheit an Mittelstreckenbombern, denen jetzt der neue Backfire-Bomber zugeführt wird, und wir haben — das haben Sie in der Aufzählung noch vergessen — Raketen-U-Boote in der Ostsee, die nicht in SALT inbegriffen sind.

    (Dr. Marx [CDU/CSU] : Der Verteidigungsminister tut das alles nicht, was Sie tun!)

    — Doch, der Verteidigungsminister sagt das ganz genauso. Von dem weiß ich das. Von ihm bin ich auf der Hardthöhe darüber belehrt worden, wie das ist.

    (Dr. Marx [CDU/CSU] : Aber vor der Gesellschaft für Wehrkunde hat er sich geweigert, das zu sagen!)

    Über diese Tatsachen besteht gar kein Streit. Ich glaube bei dem, was ich jetzt gesagt habe, sind wir nicht im Streit. Jetzt sage ich nur eins und verweise dabei auf das, was der Kollege Sommer heute in der „Zeit" geschrieben hat: Diese Überlegenheit der So-



    Dr. Ehmke
    wjetunion beim Mittelstreckenpotential ist in der Substanz überhaupt nichts Neues. Die hat es immer gegeben.

    (Dr. Wörner [CDU/CSU]: Da irrt Sommer — und Sie auch!)

    Die hat es immer gegeben. Es waren immer mehr sowjetische Raketen und Bomben da. Jedenfalls hat es diese Überlegenheit gegeben — Herr Wörner, wenn Sie diese Einschränkung hören wollen —, nachdem sich Kennedy ein Jahr nach der Kuba-Krise entschlossen hat, die veralteten Thor- und Jupiter-Raketen, die in England, Italien und in der Türkei stationiert waren, nicht zu ersetzen.

    (Dr. Wörner [CDU/CSU] : Darauf komme ich gleich!)

    Ich will jetzt nicht darauf eingehen, ob das ein Deal war oder nicht. Sie wissen, der amerikanische Präsident hat .gesagt, es war kein Geschäft. Aber tatsächlich sind sie abgezogen worden.
    Nun, Herr Kollege Wörner, bestätigen Sie mir hoffentlich auch folgendes: Sie sind abgezogen worden, weil die Amerikaner der Meinung waren, das Hauptgewicht gebühre den interkontinentalen ballistischen Raketen; auf die müsse man sich konzentrieren.
    Herr Kollege Kohl, um der Wahrheit willen muß man hier noch eines sagen: Daß bis jetzt die Mittelstreckenwaffen nicht zum Gegenstand der Abrüstungsverhandlungen zwischen Ost und West gemacht worden sind, hat nicht die Sowjetunion zu vertreten. Die Sowjetunion hat in allen Abrüstungsgesprächen — bis zu Wladiwostok — die Meinung vertreten, daß alle Systeme einbezogen werden sollten, mit denen die eine Großmacht das Territorium der anderen erreichen kann, also auch die ForwardBased-Systems,

    (Dr. Marx [CDU/CSU] : Der anderen Großmacht, aber nicht der anderen Europäer!)

    und es war der Westen, — —

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Das ist eine Irreführung!)

    — Das ist keine Irreführung, sondern Tatsache ist: Der Westen hat auf diesem Gebiet weder nachgerüstet noch gemeint, es sei wichtig, diese Waffen zum Verhandlungsgegenstand zu machen — ich muß das festhalten —, weil er der Meinung war, das Entscheidende seien die strategischen atomaren Kräfte, die in Amerika stehen.

    (Widerspruch des Abg. Dr. Marx [CDU/CSU])

    — Doch, Herr Kollege Marx. Ich bitte, mir das zu widerlegen. Ich sage es, wie es ist. Das gehört mit zu den Tatsachen und Überlegungen.

    (Dr. Marx [CDU/CSU] : Es gibt doch immer wieder neues strategisches Denken!)

    — Ich komme ja darauf, Herr Kollege Marx, nur Geduld! Ich stelle hier den historischen Ablauf dar.
    Ich sage also: Diese sowjetische Überlegenheit im Mittelstreckenbereich hatten wir immer. Ich gebe aber sofort zu: Sie ist größer geworden wegen der SS 20 und des Backfire und auf der anderen Seite deshalb, weil der Westen auf diesem Gebiet nicht nachgerüstet hat, weil auch die in England stationierten F 111 geringere Penetrationschancen haben als früher, usf. Es war also immer ein Übergewicht vorhanden, das jetzt aber noch größer wird.
    Die eigentliche Problematik — da gebe ich Herrn Kollegen Kohl recht; das ist gemeinsame Überzeugung — kommt nicht aus dem Mittelstreckenbereich an sich, die eigentliche Problematik kommt aus den SALT-Verhandlungen. Das ist ja auch der Ansatz der Diskussion, die der Bundeskanzler begonnen hat. Ich darf noch einmal sagen: Die Fragen der Grauzonen, des Mittelstreckenbereichs, sind vom Bundeskanzler in die NATO-Diskussion eingeführt worden, in seinem Vortrag im Oktober 1977. im Institute for Strategic Studies in London.
    Die Argumentation geht dahin: Bis jetzt war abschreckungsmäßig das Übergewicht der Sowjetunion im Mittelstreckenbereich abgedeckt durch das Übergewicht der Amerikaner im strategischen Bereich; wenn aber dort Parität erreicht wird, würde dieses Mittelstreckenpotential nicht mehr abgedeckt sein.
    Dazu muß man zunächst einmal sagen: Die USA und die Sowjetunion haben inzwischen eine Parität auf dem Gebiet der Raketenträger erreicht. Aber sie haben noch keine Parität erreicht bei den Atomsprengköpfen. Da gibt es noch eine numerische Überlegenheit der Amerikaner. Aber ich würde den Analytikern zustimmen, die sagen, daß die SALTII-Verhandlungen, in denen man u. a. die Mehrfachsprengköpfe auf die Zahlen einfrieren will, die jetzt existieren, in die Richtung der Parität auch der Sprengköpfe gehen. Damit ist die Frage der strategischen Parität allerdings noch nicht entschieden. Denn neben der Zahl der Sprengköpfe sind ganz entscheidend die Flexibilität und die Leistungsfähigkeit der elektronischen Führungssysteme, und da sind die Amerikaner weit voraus. Wenn ich diese Einschränkungen einmal weglasse — die man machen muß —, wird das sogenannte eurostrategische Problem klar: Die Europäer haben Sorge — und diese Sorge haben sie ins Bündnis eingebracht —, daß bei Parität auf dem strategischen Gebiet im europäischen Bereich das Ungleichgewicht im Mittelstreckenbereich in größerem Maße zum Tragen kommt, weil dieses sowjetische Potential nicht mehr abgedeckt ist.
    Ich muß allerdings darauf aufmerksam machen, daß es gewichtige amerikanische Stimmen gibt, die dieses Problem anders sehen. Ich erinnere nur an den Vortrag, den der frühere amerikanische Botschafter in Bonn, Hillenbrandt, vor kurzem in Zürich gehalten hat. Ich habe ihn neulich hier schon einmal zitiert. Ich glaube, wir müssen hier ehrlicherweise sagen, Herr Kollege Kohl — ich halte das für wichtig —, daß in diesen Fragen ja nicht nur eine Diskussion zwischen dem Westen und der Sowjetunion, sondern zu 50 O/o auch eine Diskussion zwischen den Vereinigten Staaten und Europa stattfindet. Denn für die Amerikaner steht das Mittelstreckenpotential nicht im Vordergrund — für die Sowjetunion auch nicht —, sondern sie haben ein anderes Problem: Amerika ist beunruhigt über die Möglichkeit, daß es der Sowjetunion angesichts der Art, in der die
    Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode --- :41. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. März 1979 11185
    Dr. Ehmke
    strategischen Streitkräfte beider Seiten im Augenblick zusammengesetzt sind, Mitte der 80er Jahre möglich sein könnte, die verbunkerten amerikanischen Interkontinentalraketen auszuschalten. Dann hätte die amerikanische Führung zwar immer noch die Möglichkeit, mit U-Booten und mit dem, was nach einem ersten Angriff von den Interkontinentalraketen und Bombern übriggeblieben ist, einen Vergeltungsschlag gegen die Städte und die Menschen der Sowjetunion zu führen. Aber Henry Kissinger etwa — in dem Interview, das Sie, Herr Kohl, zitiert haben — hat die Frage gestellt, ob das eine realistische Alternative sei, auf der man Politik und Diplomatie der USA aufbauen könne: in einem solchen Fall als Möglichkeit praktisch nur die Androhung der Auslöschung des anderen zu haben. Sie wissen, daß Senator Kennedy dieser These von Kissinger scharf widersprochen und gesagt hat, es sei irreal, anzunehmen, daß es einen amerikanischen Präsidenten geben könne, der nach einem ersten Schlag der Sowjetunion gegen Amerika nicht alles in seiner Verfügung Stehende tun würde, um einen Vergeltungsschlag zu führen. Aber ich lasse das Thema hier einmal beiseite.
    Die Sowjetunion hat in diesem strategischen Bereich zweierlei Sorgen: erstens die Aufrüstung Chinas als atomarer Macht, zweitens die technologische Entwicklung der amerikanischen Waffen, die auch nach SALT II möglich bleibt.
    Wir in Europa überlassen das den Großmächten und konzentrieren unsere Sorge auf das sowjetische Mittelstreckenpotential hier in Europa, wobei ich noch einmal sage: zwar nicht aus der Angst vor einer Kriegsgefahr, aber aus der Sorge, daß politisch Druck auf uns ausgeübt werden könnte. Auch insofern kein Streit.
    Ich bitte aber, jetzt einmal folgendes zu überlegen — ich glaube, das ist eines der Kerndinge, über die wir diskutieren müssen; ich gebe hier keine fertigen Antworten; ich glaube nicht, daß der Westen, daß Sie oder wir schon fertige Antworten haben —: Wenn in Europa die Angst besteht, daß die amerikanische Führung die Existenz der amerikanischen Nation im Ernstfall nicht in die Waagschale werfen würde, dann ist das ein Problem, das nicht militärtechnisch zu lösen ist. Das Argument, die könnten doch nicht bei jedem nur mit ein paar Mittelstreckenraketen in Europa vorgetragenen Angriff interkontinental zurückschlagen, die müßten ihr Mutterland schonen, geht an die Wurzel des Bündnisses. Nehmen wir einmal an, die östliche Seite würde mit ihrem Mittelstreckenpotential zuschlagen. Die amerikanische Antwort wäre dann vermutlich ein Angriff von ihren U-Booten aus, wenn sie nicht vom Mutterland aus zurückschlagen wollen. Sie laufen dann Gefahr, daß sowjetische U-Boote, die vor der nordamerikanischen Küste stationiert sind, antworten. Die Frage ist doch die — Herr Wörner, Herr Mertes, Herr Marx, Herr Kohl —: Würden denn amerikanische Mittelstreckenraketen in Westeuropa an diesen grundsätzlichen Überlegungen etwas ändern?

    (Dr. Wörner [CDU/CSU]: Aber natürlich!)

    Könnten denn die Amerikaner annehmen, daß ein
    Angriff mit in Westeuropa stationierten amerikanischen Atomraketen auf sowjetisches Territorium

    (Zuruf des Abg. Dr. Marx [CDU/CSU])

    — Leider ist die „Abschreckungsphilosophie" eine „Philosophie". Man muß das durchrechnen. — Die Frage, die wir beantworten müssen, lautet: Würden denn, verglichen mit einem Gegenschlag von Atom-U-Booten aus, Mittelstreckenraketen in Europa dazu führen, daß die Sowjets einen amerikanischen Angriff auf sowjetisches Territorium nicht mit einem Angriff sowjetischer Waffen auf amerikanisches Territorium beantworten? Ich halte das für höchst unwahrscheinlich. Wenn das aber so wäre, dann sollten wir eher Grund zur Sorge haben, weil dann tatsächlich ein Abkoppelungseffekt in dem Sinne eintreten könnte, daß man in Amerika sagt: Laßt uns das in Europa mit Mittelstreckenraketen ausschießen. Meine Meinung ist die: Dies ist eine politische, keine militärtechnische Frage — warum auch die Franzosen auf ihrer eigenen Abschreckungsmacht, so klein sie ist, und auf ihrer eigenen Entscheidungsfreiheit bestehen —, was unser verteidigungspolitisches Verhältnis zu den Vereinigten Staaten ist. Wir dürfen dieses politische Grundproblem nicht mit militärtechnischen Zahlen und Entwicklungen zu umgehen suchen. Ich gebe da Carl Friedrich von Weizsäcker recht, der gesagt hat: Mehr Stabilität in der Welt kann nur durch politische, nicht durch militärtechnische Mittel erreicht werden. Das heißt, die Notwendigkeit des Gleichgewichts — der Erhaltung oder Wiederherstellung des Gleichgewichts — führt noch keineswegs automatisch zur Bejahung der Aufstellung von Mittelstreckenraketen in Europa; vielleicht könnten wir uns zunächst auch darüber einigen. Das kann eine Möglichkeit sein, ist aber nicht „die" Antwort auf unsere Frage.
    Ganz sicher sind wir uns darin einig, daß wir mit noch so vielen Mittelstreckenraketen in Westeuropa die politische Grundsatzfrage nicht beantworten können, ob die Amerikaner bereit sind, bei einem sowjetischen Angriff auf ihre Truppen in Berlin und in Westeuropa, bei einem Angriff auf ihre westlichen Verbündeten mit Mittelstreckenraketen ihre eigene Existenz in die Waagschale zu werfen. Das kann man nicht mit einer Anzahl von Raketen beantworten, sondern man muß davon ausgehen, daß die amerikanische Führung weiß — so wie es Präsident Carter und Außenminister Vance gerade wieder gesagt haben —, daß für sie die Sicherheit Amerikas insofern untrennbar mit der Sicherheit Europas verbunden ist.


Rede von: Unbekanntinfo_outline
Herr
Kollege Ehmke, gestatten Sie eine Zwischenfrage?

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Horst Ehmke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Nein, ich möchte jetzt weitermachen; ich bin durch die bisherigen Zwischenfragen schon etwas in Zeitdruck geraten.
    Nun gibt es allerdings einen Gesichtspunkt, der über diese Überlegung der Abschreckungsparität hinausgeht. Er lautet ungefähr so: Da es unwahrscheinlich ist, daß man in einer Strategie der flexib-



    Dr. Ehmke
    len Antwort von taktischen Nuklearwaffen gleich auf interkontinentale Atom-Waffen springt, müßten wir ein Kontinuum der Abschreckung herstellen, indem wir sagen, wir werden konventionelle Angriffe mit überlegenen Kräften mit taktischen Nuklearwaffen beantworten, Angriffe mit atomaren Mittelstrekkenraketen mit Mittelstreckenraketen und Angriffe mit interkontinentalen Waffen mit interkontinentalen Waffen.
    Ich habe aber schon gesagt, daß es meines Erachtens sehr die Frage ist, ob Mittelstreckenraketen insofern viel mehr bringen als atomare U-Boote. Ich werde Ihnen auch sagen, warum. Der Vorteil von Mittelstreckenraketen, die landgestützt sind, ist ja der, daß sie zielgenauer sind als Raketen, die auf U-Booten stationiert sind. Auf der anderen Seite muß man wissen: die SS 20, die mobil ist, trifft man sowieso nicht, so oder so. Und andererseits: die Verwundbarkeit von Mittelstreckenraketen gegenüber einem ersten Schlag ist sehr viel größer als die von U-Booten.

    (Dr. Wörner [CDU/CSU] : Jetzt haben Sie übrigens genau den Grund, der die Stationierung amerikanischer Mittelstreckenraketen in Europa rechtfertigen würde!)

    — Nein, sie sind vermutlich verwundbarer und bringen nicht mehr.

    (Zuruf des Abg. Dr. Wörner [CDU/CSU])

    — Herr Kollege Wörner, ich stelle dies doch als Frage hin. Noch liegt nicht einmal die NATO-Studie vor, und sie tun so, als hätten wir schon die Antworten.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Es muß Sie doch nachdenklich machen, daß Experten wie Theo Sommer oder auch wie Christoph Bertram die Frage aufgeworfen haben, ob es nicht viel vernünftiger ist, dieser Gefahr mit weiteren seegestützten Raketen zu begegnen.
    Ich will hier nicht auf die Detailfragen eingehen; aber ich darf Ihnen empfehlen — die Fachleute von Ihnen werden es ohnedies kennen —, die Veröffentlichung 78/3 des Aspen-Instituts in Berlin zu lesen. Da hat eine Diskussion zwischen deutschen, französischen, englischen und amerikanischen Fachleuten über diese Fragen stattgefunden. Sie werden darin erkennen, daß die Frage schon rein militärisch ungeheuer kompliziert ist: Vor- und Nachteile möglicher Mittelstreckenwaffen hinsichtlich der Stationierungsprobleme, der Ausschaltbarkeit durch einen Überraschungsangriff, der Penetrationschancen, der Flugzeiten, der voraussichtlichen Reaktionen des Warschauer Pakts. Sie werden in diesem Papier so viele Argumente gegen die Cruise Missiles, gegen die Flugmarsdikörper finden wie gegen die Mittelstrekkenraketen und sogar eine gewisse Vorliebe für die Frage, ob man nicht einfach den Bomberpark der NATO-Streitkräfte verstärken sollte. Ich warne also davor, uns politisch festzulegen, noch bevor die Expertenstudien vorliegen, als ob das eine Mutprobe wäre: Nun müssen Mittelstreckenraketen her! Es muß vielmehr sorgfältig geprüft werden, wie denn das sowjetische Übergewicht im Mittelstreckenbereich ausgeglichen werden kann.
    Ich sage es noch einmal: das heißt keineswegs, daß der Mittelstreckendrohung im Mittelstreckenbereich begegnet werden muß. Das war bisher nicht der Fall. Es kann sein, daß es der Fall werden muß; aber ich bitte, das Gleichgewichtsproblem nicht auf diese Frage zu verengen. Es könnte ja auch Rückwirkungen auf SALT III haben, und zwar in dem Sinne, daß die USA sagen, wir gehen nicht auf eine Parität der Sprengköpfe ein oder sichern uns weiter eine Überlegenheit der Führungssysteme. Ich bitte, das nicht zu entscheiden, bevor auch nur die Expertenstudien da sind. Ohne daß irgendwie die Gefahr verkleinert werden kann, daß uns ein Übergewicht der anderen Seite in politische Drucksituation bringen könnte so wie die Welt ist, muß man das mit einkalkulieren und nüchtern sehen —, dürfen wir auf der anderen Seite und da bin ich für das sehr dankbar, was der Kollege Möllemann heute morgen gesagt hat —doch nicht übersehen, daß auch im Atomzeitalter — Herr Strauß hat neulich das Gegenteil gesagt, aber ich glaube, auch im Atomzeitalter — im weiteren Rüstungswettlauf die Gefahr liegt, daß es schließlich doch zur Explosion kommt. Wir können nicht so tun, als sei hinsichtlich der Explosionsgefahr das Ausmaß der Rüstung auf beiden Seiten irrelevant. Darüber sind wir uns doch sicher einig. Wir dürfen auch nicht meinen, man könne die anderen bis zur ökonomischen Erschöpfung an die Wand rüsten. Das sowjetische System wird alles tun, um sich wenigstens auf diesem Gebiet nicht in die Defensive drängen lassen.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Dazu drängt uns uns doch die Sowjetunion!)

    — Das ist die Frage, ob sie uns dazu bringt.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : „Drängt", habe ich gesagt!)

    Ich habe bisher nur den militärischen Bereich behandelt. Es gibt sehr komplexe militärische Überlegungen, wie dieses nicht neue, aber verschärfte Mittelstreckenproblem gelöst werden kann. Wir werden jetzt warten, bis die Study Group in der NATO uns ihre Vorschläge vorlegt. Dann werden wir das politisch bewerten müssen.
    Jetzt komme ich zum politischen Teil der Sache. Ich möchte nochmlas die politischen Implikationen darstellen.
    Die Amerikaner würden mit Mittelstreckenraketen auf deutschem Boden zum erstenmal in der Nachkriegsgeschichte auf dem Boden der Bundesrepublik Waffensysteme hinstellen, mit denen man sowjetisches Territorium erreichen kann. Das ist keine quantitative Frage der Reichweite. Das ist eine qualitative Frage — genauso wie es eine qualitative Frage ist, daß wir nach unserer Geschichte nun einmal keine Nuklearmacht sind, sein können und sein wollen.
    Sollte man sich militärisch-technisch für Cruise Missiles entscheiden, so ist politisch zu überlegen, daß sie uns bei den Abrüstungsdebatten in ungeheure Schwierigkeiten führen würden. Denn bei den Flugmarschkörpern ist weder die Reichweite noch die Art des Trägerkopfs — atomar oder konventionell — verifizierbar. Nicht verifizierbare Waffen



    Dr. Ehmke
    einzuführen, könnte aber heißen, der Abrüstungsdiskussion überhaupt ein Ende zu setzen.
    Der dritte politische Punkt, Herr Kollege Wörner, ist, daß zwar die Option III des Westens — das Angebot, gegen einen Rückzug sowjetischer Panzer Teile von amerikanischen nuklearen Gefechtsfeldwaffen zurückzuziehen — zu der Einführung von Mittelstreckenraketen nicht in Widerspruch stände, es aber psychologisch die Verhandlungen in Wien natürlich ungeheurer belasten würde, wenn wir sagen würden: 20 % der Pershing nehmen wir weg; aber den restlichen 80 % geben wir eine Reichweite, die mindestens bis kurz vor Moskau geht.
    Schließlich viertens: Wenn ich es recht verstanden habe, scheint jedenfalls zwischen Ihnen, Herr Wörner, und uns Übereinstimmung darüber zu bestehen — bei Herrn Zimmermann sieht es etwas anders aus —: Wir wollen keinen deutsch-amerikanischen Alleingang.

    (Dr. Marx [CDU/CSU]: Was heißt das denn?)

    Wir wollen keine Entscheidung, durch die die Deutschen und die Amerikaner ohne die Zustimmung der anderen NATO-Partner und ohne Bereitschaft eines anderen europäischen Verbündeten, solche Waffen zu dislozieren, hier amerikanische Waffen hinstellen. Der Grund ist einfach: Wir sind der Meinung, daß das politisch-psychologisch das Bündnis gefährden würde. Wir müssen immer wieder auch die deutsche Rolle gegenüber den europäischen Verbündeten sehen. Wir haben bei der militärischen Stärke, die wir bereits erreicht haben, allen Grund, das mit Vorsicht zu behandeln.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Die anderen können doch mitmachen! — Dr. Marx [CDU/CSU] : Wollen wir unsere Interessen nicht mehr wahrnehmen?)

    Ich komme insgesamt zu dem Ergebnis: Bei dem jetzigen Stand der militärischen Debatte besteht Grund zur Sorge für die Mitte der achtziger Jahre. Es besteht keinerlei Grund zur Hysterie. Militärischtechnisch muß die Antwort noch gefunden werden. Wir dürfen uns das nicht zu einfach machen. Vor allem müssen wir uns aber über die politischen Implikationen einer militärisch-technischen Antwort klar werden.
    In dieser Situation spricht unseres Erachtens alles dafür, statt jetzt Mutproben zu veranstalten oder Wahlkampf zu machen — wir machen hier keinen Wahlkampf —, — —

    (Lachen bei der CDU/CSU — Dr. Marx [CDU/CSU] : Noch nie gemacht!)

    Herr Kohl, ich finde das, was Sie gesagt haben, wirklich schlecht — ich gebe es Ihnen nicht zurück zu meinen, daß die Frage von Frieden und Existenz unseres Volkes für uns gewissermaßen eine Nebenerscheinung des Wahlkampfs ist. Machen Sie uns doch nicht billiger, als wir sind!

    (Dr. Kohl [CDU/CSU] : Das habe ich nicht gesagt!)

    (Dr. Kohl [CDU/CSU] : Ich habe gesagt: Sie
    machen es zu einem Wahlkampfthema! Das
    ist doch keine Nebensache!)
    — Wir machen es nicht zu einem Wahlkampfthema.

    (Dr. Marx [CDU/CSU] : Äußern Sie sich doch dazu!)

    Aber Sie haben heute versucht, es so herunterzuspielen. Die Fragen sind zu ernst, um sie in solch kleiner parteipolitischen Münze hier behandeln zu können.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Herr Wehner hat es gemacht!)

    Wir sagen daher: Wir müssen zunächst einmal den Versuch machen, in den Rüstungsverhandlungen, die über SALT I zu SALT II gehen und in Wien bald zu einem ersten MBFR-Abkommen führen sollten, vorwärtszukommen. Das heißt: Wir unterstützen — wie der Kanzler, der britische Premierminister und der französische Staatspräsident es in Guadeloupe getan haben — den SALT-II-Vertrag. Wir von der Koalition werden alles tun, um in Amerika klarzumachen, daß diejenigen, die SALT II ablehnen, sich jedenfalls nicht auf die Europäer berufen können.
    Dann ist die Frage, ob wir in SALT III auf der einen Seite weitere Verhandlungen zwischen den USA und der Sowjetunion über die strategischen Waffen haben und dort gleichzeitig die Fragen der Grauzone anhängen. Das heißt, daß man ein SALT III b mit europäischer Beteiligung ansteuert, in dem diese Fragen mit behandelt werden. Ich werde Ihnen auch sagen, warum ich SALT dafür den Vorrang gebe. Ich tue es deshalb, weil ich der Meinung bin, wir dürfen auf keinen Fall — weder verhandlungsmäßig noch waffenmäßig, weder rüstungsmäßig noch abrüstungsmäßig — die Fragen der Mittelstreckenwaffen von den Fragen der strategischen Waffen abtrennen lassen. Es muß der jetzt bestehende Zusammenhang bestehen bleiben. Europa hat alles Interesse daran, daß nicht isoliert eine Lösung auf der Ebene allein der Mittelstreckenwaffen gefunden wird. Das sollte sich dann auch in dem Verfahren der Verhandlungen niederschlagen.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Das haben wir immer gesagt!)

    Nun muß ich Ihnen folgendes sagen.

    (Glocke des Präsidenten)

    Es wird nicht leicht sein, eine gemeinsame westliche Position zu finden, und zwar aus dem einfachen Grunde, weil die Franzosen eigene Vorstellungen haben, weil die Engländer eigene Vorstellungen haben — —

    (Dr. Marx [CDU/CSU]: Also „Alleingänge", nicht?)

    — Augenblick, Herr Marx, Sie werden mir doch eines zugeben. Es hat doch gar keinen Zweck, die Dinge zu verniedlichen. Es hat doch gar keinen Zweck, angesichts der Probleme, vor denen wir



    Dr. Ehmke
    stehen, so zu tun, als müßten wir nur ungeheuer schneidig sein.

    (Dr. Marx [CDU/CSU] : Das wollen wir gar nicht!)

    Ich sage nur: Nach allem, was wir in den letzten Jahrzehnten als Bündnis sicherheitspolitisch und entspannungspolitisch geleistet haben, wären wir ja den Namen „Bündnis" nicht wert, wenn wir uns nicht politisch einigen könnten und dann als Ersatz eine militärtechnische Lösung vorschieben würden, von der wir nicht überzeugt sind, daß sie mehr Vor- als Nachteile hat, und deren politische Implikationen nicht überlegt sind.
    Deshalb sind wir der Meinung, daß der Westen im Bündnis ein Konzept entwickeln muß, in dem dargelegt wird, unter welchen Bedingungen und auf welche Weise wir die Frage der Mittelstreckenwaffen in die nächsten Abrüstungsrunden einbeziehen wollen. Wir müssen uns gleichzeitig militärtechnisch überlegen, was die Antwort ist, wenn in Rüstungskontrollverhandlungen keine Ergebnisse zu erreichen sein sollten. Ich bin der Meinung, dies ist eine Linie, auf die man sich sollte verständigen können.