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    Plenarprotokoll 8/52 Deutstcher Bundestag Stenographischer Bericht 52. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 27. Oktober 1977 Inhalt: Große Anfrage der Fraktion der CDU/CSU Entwicklungspolitik — Drucksachen 8/345, 8/879 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Strauß, Niegel, Dr. Hupka, Dr. Stercken, Dr. Marx, Dr. Abelein, Graf Huyn, Sick, Graf Stauffenberg, Regenspurger, Dr. Becher (Pullach), Lagershausen, Biehle, Dr. von Wartenberg, Dr. Möller, Dr. Klein (Göttingen), Helmrich, Dr. Müller, Hartmann, Ey, Spilker, Dr. Rose, Pieroth, Sauer (Salzgitter), Wohlrabe, Böhm (Melsungen), Amrehn und Genossen und der Fraktion der CDU/ CSU Konsulat in Windhuk/Südwestafrika — Drucksache 8/742 (neu) — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der CDU/CSU Verbesserung der Information über Entwicklungsprojekte durch die Bundesregierung — Drucksache 8/696 — Dr. Todenhöfer CDU/CSU 3973 B Schluckebier SPD 3979 A Dr. Vohrer FDP 3983 D Frau Schlei, Bundesminister BMZ . . . . 3988 C Dr. Hüsch CDU/CSU 3994 B Dr. Holtz SPD 3998 D Frau Schuchardt FDP . . . . . . . 4004 C Dr. Köhler (Wolfsburg) CDU/CSU . . . 4009 B Frau Dr. Focke SPD 4037 B Strauß CDU/CSU . . . . . . . . . 4041 A Bahr SPD 4051 C Genscher, Bundesminister AA . . 4057 B Dr. Marx CDU/CSU . . . . . . . . 4063 B Jung FDP 4068 D Frau von Bothmer SPD . . . . . . . 4071 D Dr. Stercken CDU/CSU 4074 A Bindig SPD 4076 B Ludewig FDP 4078 B Vizepräsident Frau Renger . . . . . 3998 D Namentliche Abstimmung . . . 4080 B, 4081 B Beratung des Antrags des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu dem Gesetz zur Steuerentlastung und Investitionsförderung — Drucksache 8/1067 — Henke SPD 4031 D Dr. Häfele CDU/CSU 4033 A II Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 52. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Oktober 1977 Dr. Böhme (Freiburg) SPD 4033 D Frau Matthäus-Maier FDP 4035 C Dr. Apel, Bundesminister BMF 4036 D Namentliche Abstimmung . . . 4037 B, 4039 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Arbeitsförderungsgesetzes — Drucksache 8/857 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/1100 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 8/1053 — 4080 D Beratung der Unterrichtung durch den Bundesrechnungshof Bemerkungen des Bundesrechnungshofes zur Bundeshaushaltsrechnung (einschließlich der Bundesvermögensrechnung) für das Haushaltsjahr 1975 — Drucksache 8/373 — 4083 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Durchführung einer Repräsentativstatistik auf dem Gebiet des Wohnungswesens (Wohnungsstichprobengesetz 1978) — Drucksache 8/921 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/1102 — Beschlußfassung und Bericht des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau — Drucksache 8/1054 — 4083 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 26. November 1974 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Paraguay über den Luftverkehr — Drucksache 8/1034 — 4083 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 19. September 1973 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich Saudi-Arabien über den Luftverkehr — Drucksache 8/1035 — 4083 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den Kooperationsabkommen zwischen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und den Mitgliedstaaten dieser Gemeinschaft einerseits, der Tunesischen Republik, der Demokratischen Volksrepublik Algerien und dem Königreich Marokko andererseits sowie zu den Abkommen zwischen den Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl und diesen Staaten — Drucksache 8/1036 — 4083 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Biersteuergesetzes — Drucksache 8/1040 — 4083 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Ergänzungsprotokoll vom 15. Juni 1973 zur Änderung des Abkommens vom 23. August 1958 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Großherzogtum Luxemburg zur Vermeidung der Doppelbesteuerungen und über gegenseitige Amts-und Rechtshilfe auf dem Gebiete der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen sowie der Gewerbesteuern und der Grundsteuern sowie seines Schlußprotokolls — Drucksache 8/1042 — 4083 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 14. Dezember 1976 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Korea zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen — Drucksache 8/1043 — 4084 A Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Verbesserung der Haushaltsstruktur — Drucksache 8/1101 — 4084 A Beratung der Sammelübersicht 11 des Peti- tionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 8/1011 — 4084 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Art, den Umfang und den Erfolg der von ihr oder den Länderregierungen vorgenommenen Beanstandungen betreffend die Anwendung des Artikels 119 EWG-Vertrag — Drucksachen 8/547, 8/1002 — . . . . 4084 B Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 52. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Oktober 1977 III Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Richtlinie zur schrittweisen Verwirklichung des Grundsatzes der Gleichbehandlung von Männern und Frauen im Bereich der sozialen Sicherheit — Drucksachen 8/56, 8/1013 — 4084 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Verordnung des Rates zur Errichtung einer europäischen Agentur für handelspolitische Zusammenarbeit mit den Entwicklungsländern — Drucksachen 7/5847, 8/1038 — . . . . 4084 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Richtlinie des Rates zur Harmonisierung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften über den Standard-Austauschverkehr für zur Ausbesserung ausgeführte Waren — Drucksachen 8/799, 8/1048 — . . . . 4084 D Fragestunde — Drucksachen 8/1056 vom 21. 10. 1977 und 8/1099 vom 26. 10. 1977 — Pflicht zur Abführung von Sozialabgaben für den erhöhten Weihnachtsfreibetrag DringlAnfr Cl 26.10.77 Drs 08/1099 Hauser (Krefeld) CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA . . 4013 B, C, D, 4014 A, B, C ZusFr Hauser (Krefeld) CDU/CSU . . . 4013 C, D ZusFr Müller (Berlin) CDU/CSU . . . . 4014 A ZusFr Dr. Langner CDU/CSU 4014 B ZusFr Stutzer CDU/CSU 4014 C Betreuung von Arbeitsuchenden durch eine gewerbliche Vermittlungsstelle der Bundesanstalt für Arbeit MdlAnfr A42 21.10.77 Drs 08/1056 Stutzer CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA . 4014 D, 4015 A ZusFr Stutzer CDU/CSU . . . 4014 D, 4015 A Richtlinien für die Bedarfsplanung in der kassenärztlichen Versorgung MdlAnfr A43 21.10.77 Drs 08/1056 Horstmeier CDU/CSU MdlAnfr A44 21.10.77 Drs 08/1056 Horstmeier CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA 4015 B, D, 4016 A ZusFr Horstmeier CDU/CSU 4015 D ZusFr Ey CDU/CSU 4016 A Sowjetische Gegenleistung bei einem Verzicht auf die Produktion der Neutronenwaffe MdlAnfr A45 21.10.77 Drs 08/1056 Dr. Mertes (Gerolstein) CDU/CSU MdlAnfr A46 21.10.77 Drs 08/1056 Dr. Mertes (Gerolstein) CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA 4016 B, C, D, 4017 A, B ZusFr Dr. Mertes (Gerolstein) CDU/CSU . 4016 B, D, 4017A,B Öffentliche Diskussion über die Konfiskation deutschen Privatvermögens durch Polen MdlAnfr A105 21.10.77 Drs 08/1056 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . 4017 C, D, 4018 A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 4017 C, D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 4018 A Außerung des Botschafters von Wechmar zur nationalen deutschen Frage MdlAnfr A106 21.10.77 Drs 08/1056 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . 4018 B, C, D ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 4018 B, C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 4018 C ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 4018 D Außerung des Bundeskanzlers über den Status von Berlin MdlAnfr A107 21.10.77 Drs 08/1056 Dr. Hennig CDU/CSU MdlAnfr A108 21.10.77 Drs 08/1056 Dr. Hennig CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . . 4019 A, B, C, D, 4020 A, B, C, D, 4021 A, B, C ZusFr Dr. Hennig CDU/CSU . 4019 A, 4020 A, B ZusFr Dr. Corterier SPD . . . 4019 B, 4020 B ZusFr Kunz (Berlin) CDU/CSU 4019 C ZusFr Kittelmann CDU/CSU . . 4019 C, 4021 B ZusFr Luster CDU/CSU . . . . 4019 D, 4020 C ZusFr Dr. Mertes (Gerolstein) CDU/CSU . 4020 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 4021 A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 4021 C IV Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 52. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Oktober 1977 Aussage des Bundeskanzlers über den Status von Berlin MdlAnfr A109 21.10.77 Drs 08/1056 Kunz (Berlin) CDU/CSU MdlAnfr A110 21.10.77 Drs 08/1056 Kunz (Berlin) CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . 4021 C, D, 4022 A, B, C, D, 4023 A, B, D, 4024 A ZusFr Kunz (Berlin) CDU/CSU . 4021 D, 4022 A, 4023 A, B ZusFr Dr. Hennig CDU/CSU . . 4022 A, 4024 A ZusFr Dr. Mertes (Gerolstein) CDU/CSU . 4022 B ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 4022 C ZusFr Luster CDU/CSU 4022 D ZusFr Kittelmann CDU/CSU 4023 B ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU . . . . . 4023 C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 4023 D Beunruhigung brasilianischer Stellen durch Beschlüsse von Gremien der SPD und der FDP bezüglich eines Moratoriums für Kernkraftwerke hinsichtlich des deutschbrasilianischen Nuklearabkommens sowie wirtschaftliche Folgen für die Bundesrepublik Deutschland beim Scheitern dieses Abkommens MdlAnfr A111 21.10.77 Drs 08/1056 Schmöle CDU/CSU MdlAnfr A112 21.10.77 Drs 08/1056 Schmöle CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA 4024 B, C, D ZusFr Schmöle CDU/CSU . . . . . . 4024 B, D ZusFr Kittelmann CDU/CSU 4024 C Einstellung der bulgarischen Störsendungen gegen die Deutsche Welle und Radio Free Europe MdlAnfr A113 21.10.77 Drs 08/1056 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA 4025 A, B, C ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU . . . . . 4025 A, B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 4025 C Grundlagen für die Erklärung der Bundesregierung auf dem KSZE-Treffen in Belgrad über die ansteigende Zahl der Familienzusammenführungen aus der Sowjetunion und der CSSR MdlAnfr A114 21.10.77 Drs 08/1056 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . . 4025 C, 4026 A, C, D, 4027 A, B ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 4026 A, B ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 4026 D Aussage des Bundeskanzlers über den Status von Berlin MdlAnfr A115 21.10.77 Drs 08/1056 Daweke CDU/CSU MdlAnfr A116 21.10.77 Drs 08/1056 Daweke CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA 4027 B, C, D, 4028 A, B ZusFr Daweke CDU/CSU . . 4027 C, 4028 A, B Erlaubnis zur Ausreise für RuBlanddeutsche aus der Sowjetunion MdlAnfr A117 21.10.77 Drs 08/1056 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . 4028 C, D, 4029 A, B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 4028 C, D ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 4029 A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 4029 B Überarbeitung des Traditionserlasses des Bundesverteidigungsministers MdlAnfr A53 21.10.77 Drs 08/1056 Peter SPD Antw PStSekr Dr. von Billow BMVg . . 4029 C, D ZusFr Peter SPD 4029 C, D Teilnahme von Abordnungen der Bundeswehr an Treffen der ehemaligen Waffen-SS, an Zusammenkünften der „Jungen Nationaldemokraten", der „Wiking-Jugend" und des „Bundes Heimattreue Jugend" MdlAnfr A54 21.10.77 Drs 08/1056 Thüsing SPD Antw PStSekr Dr. von Bülow BMVg . . 4030 A, B ZusFr Thüsing SPD 4030 B ZusFr Daweke CDU/CSU 4030 B Entwicklung des Wagenladungsverkehrs der Deutschen Bundesbahn MdlAnfr A62 21.10.77 Drs 08/1056 Dr. Enders SPD Antw PStSekr Wrede BMV . . 4030 D, 4031 A ZusFr Dr. Enders SPD 4031 A ZusFr Gerster (Mainz) CDU/CSU . . . 4030 D Bau der Schnellbahnstrecke Nord-Süd MdlAnfr A63 21.10.77 Drs 08/1056 Dr. Enders SPD Antw PStSekr Wrede BMV . . . 4031 B, C ZusFr Dr. Enders SPD 4031 C Nächste Sitzung 4085 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 4087* A Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 52. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Oktober 1977 3973 52. Sitzung Bonn, den 27. Oktober 1977 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordneter) entschuldigt bis einschließlich Adams * 27. 10. Dr. van Aerssen * 27. 10. Dr. Ahrens ** 28. 10. Dr. Aigner * 28. 10. Alber * 27. 10. Dr. Bangemann * 27. 10. Dr. Bayerl * 27. 10. Blumenfeld * 27. 10. Büchner (Speyer) ** 28. 10. Dr. Corterier 28. 10. Fellermaier * 28. 10. Flämig * 28. 10. Dr. Friderichs 27. 10. Dr. Früh * 27. 10. Dr. Fuchs * 27. 10. Frau Funcke 28. 10. Haase (Fürth) * 27. 10. Handlos 28. 10. von Hassel 28. 10. Hoffmann (Saarbrücken) * 27. 10. Dr. Jahn (Braunschweig) * 27. 10. Jung * - 27. 10. Klinker * 27. 10. Kolb 28. 10. Kunz (Berlin) * 27. 10. zur Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** zur Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lagershausen ** 28. 10. Lange * 27. 10. Lemp * 28. 10. Lücker * 28. 10. Dr. Müller ** 28. 10. Müller (Mülheim) * 28. 10. Müller (Wadern) * 27. 10. Dr. Müller-Hermann * 27. 10. Dr. Pfennig 28. 10. Reddemann ** 28. 10. Rosenthal 28. 10. Sauer (Salzgitter) 28. 10. Scheffler ** 28. 10. Schmidt (München) * 28. 10. Schreiber * 27. 10. Schwabe * 28. 10. Dr. Schwencke (Nienburg) *8 28. 10. Dr. Schwörer * 27. 10. Seefeld * 27. 10. Sieglerschmidt * 27. 10. Dr. Frhr. Spies von Büllesheim ** 28. 10. Dr. Starke (Franken) 28. 10. Graf Stauffenberg 28. 10. Frau Steinhauer 28. 10. Dr. Waigel 28. 10. Frau Dr. Walz * 28. 10. Dr. Warnke 28. 10. Wawrzik * 27. 10. Dr. Wörner 28. 10. Wohlrabe 28. 10. Baron von Wrangel 27. 10. Würtz * 27. 10. Zeyer * 27. 10. Zywietz * 28. 10.
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    Rede von Dr. Franz Josef Strauß


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Ist Ihnen entgangen, gnädige Frau — wenn ich die Antwort geben darf —, daß diese südafrikanischen Truppen im Einvernehmen mit zwei schwarzen Befreiungsbewegungen einen letzten Versuch gemacht haben, nicht das Land zu erobern, was glatter Blödsinn wäre, wenn es jemand behaupten würde, sondern in diesem Land ein Zusammenwirken der drei schwarzen Befreiungsbewegungen zum Wohle der schwarzen Menschen und zur Erhaltung eines Minimums an Freiheit sicherzustellen?

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Diese Gegend kenne ich persönlich so genau, daß es leider riskant ist, hier Fragen dazu zu stellen.

    (Heiterkeit)

    Der Sieg der MPLA mit russischen Waffen und mit Hilfe der kubanischen Truppen führte zum Rückzug der beiden anderen Befreiungsbewegungen, von denen eine heute allerdings 40 % des Landes kontrolliert, wobei diese Befreiungsbewegung fast ohne Waffen operieren muß, während die „Regierung" des Landes, als Ergebnis der Befreiungsbewegung an die Macht gekommen, von russischen Waffen unterstützt und kubanischen Truppen unterhalten, nunmehr versucht, einen Ausrottungskrieg gegen die anderen zu führen. Das ist doch leider afrikanische Wirklichkeit. Alles andere ist schönschwätzende Naivität über die Probleme dort.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Lassen Sie mich ein Wort zu den Vorgängen von Mogadischu sagen. Ich meine jetzt nicht die Vorgänge im Zusammenhang mit der Befreiung der Geiseln. Aber heute morgen ist ja das Thema Somalia ausreichend strapaziert worden. Es ist das Märchen aufgebaut worden, daß der Antrag der CDU/CSU, dieser oder jener somalischen Regierung die Entwicklungshilfe zu streichen, die gute Lösung von Mogadischu glatt verhindert hätte. Sie haben keine Ahnung von den Vorgängen, die sich da unten im Laufe der letzten Monate abgespielt haben.
    Die ganze Frage Somalia gehört in den Gesamtbereich der Strategie „Kampf um das afrikanische Horn". Hier hat die Sowjetunion seit langer Zeit versucht, Fuß zu fassen. Ihr ist es zuerst in Somalia gelungen. Fragen Sie frühere Verteidigungsminister wie Herrn von Hassel, wie Herrn Schröder. Ich nehme an, daß Sie auch Herrn Helmut Schmidt und Herrn Leber hiernach fragen können, die dieses Problem aus zahlreichen NATO-Konferenzen oder Geheimbesprechungen sehr genau kennen müssen.
    Dann kam etwas hinzu, nämlich die Revolution in Äthiopien. Beide Länder haben Waffenlieferungen bedeutenden Umfangs aus der Sowjetunion erhalten. Die Sowjetunion befand sich vor der unangenehmen Tatsache, daß russische Waffen gegen russische Waffen standen, Somalis mit russischen Waffen gegen Äthiopier bzw. Abessinier, die mit russischen Waffen gekämpft haben. Hier mußte die Sowjetunion sicherlich einmal eine unangenehme Lehre einstecken. Aber man wird doch nicht glauben, daß das für sie das Ende ihrer Strategie in Afrika bedeutet.
    Afrika ist durch Waffenlieferungen der Sowjetunion Schauplatz weltpolitischer Auseinandersetzungen im Großmaßstab geworden. Bei dem Krieg, der in den letzten Wochen stattgefunden hat — Somalier auf der einen Seite mit Freischärlern, abessinische Truppen auf der anderen Seite, beide in der Hauptsache mit russischen Waffen ausgerüstet —, mußte die Sowjetunion eine Priorität feststellen. Sie hat zuerst versucht, den Krieg um Ogaden zu ver-



    Strauß
    hindern. Das ist ihr infolge der dort herrschenden Verhältnisse nicht gelungen.
    Die Priorität ist heute klar. Die Priorität heißt: 30 Millionen Äthiopier in der zentralen geostrategischen Lage im Herzen Afrikas mit ihrem landbeherrschenden geographischen Verbindungsnetz sind wichtiger als 4 Millionen Somalis. So ist es zu erklären, daß die Somalis finanziell eine stärkere Anlehnung an Saudi-Arabien gesucht und gefunden haben und daß eine Umorientierung der somalischen Politik — finanziell gesehen — vom Zentrum Moskau rauf das Zentrum Saudi-Arabien in den letzten Monaten in zunehmendem Maße erfolgt ist.
    Jetzt stelle ich an Sie die Frage: Ist die Bundesregierung bereit und sind die diese Bundesregierung tragenden — ertragenden oder, wie Sie mal sagten, Herr Wehner, schaukelnden — Fraktionen 'bereit, sie dabei zu unterstützen, der somalischen Regierung Waffenhilfe zu geben, wenn — ohne Zweifel in absehbarer Zeit — der abessinische Gegenangriff gegen Somalia stattfindet? Ich müßte die afrikanischen Verhältnisse schlecht kennen, ich müßte keine Ahnung vom Präsidenten General Barre haben, dem zu danken wir allen 'Anlaß haben, wenn er nicht als Gegenleistung für sein Entgegenkommen sich vorstellen würde, daß die Bundesrepublik ihm in der Stunde der Not, die kommen wird, eine massive Hilfe, aber nicht nur in Gestalt von Care-Paketen oder in Gestalt von Lebensmittellieferungen — worauf die zur Zeit weniger Wert legen —, sondern in Gestalt von Waffen geben wird. Dann kommt die Stunde der Wahrheit, in der Sie begreifen müssen, was in Afrika 'auch gespielt wird und was nicht einfach von der Idylle verdrängt werden darf.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Leider liegen die Prioritäten in Afrika nicht bei der humanitären Hilfe. Leider liegen 'die Prioritäten beim Wunsch nach Waffen. Das ist nicht unser Wunschdenken. 'Das ist eine Feststellung einer an sich bedauerlichen', aber von uns nicht ohne weiteres zu ändernden Tatsache. Ich möchte hierzu keine persönlichen Bemerkungen machen.
    Ich möchte aber auf einen anderen Vorgang eingehen. Ich denke 'an die Vorgänge in' Shaba, an die Invasion, die von der Provinz Katanga aus erfolgt ist. Ich war in dem Augenblick, als diese Nachricht beim Staatspräsidenten von Zaire 'bekannt wurde, zufällig mit ihm zusammen auf seinem Boot 'auf dem Fluß, dem ehemaligen Kongo, dem heutigen Zaire. Ich habe mir an erster Stelle den Einblick verschafft über die Hintergründe und Zusammenhänge, die dieser Invasion zugrunde liegen. Ich kann sie hier nicht darlegen; es würde zu lange dauern. Es ist ein schreckliches Stück afrikanischer Wirklichkeit der letzten 15 Jahre, das hier sein letztes Fortsetzungskapitel erhalten hat. Aber was war denn der Zweck dieser Invasion, an der allerdings auch die Politik Zaires infolge früherer Vorgänge nicht unschuldig war? Ich kann das leider nicht in Einzelheiten darstellen. Der Zweck der Invasion war, den in Angola herrschenden kommunistischen Machthabern, die sich heute allerdings nicht mehr so ganz der Gnade Moskaus erfreuen — weshalb man dort den Sturz Nethos versucht, 'aber nicht geschafft hat —, die
    reiche Provinz, ehemals Katanga, neuerdings Shaba, zu verschaffen und damit in Afrika südlich des Äquators einen Sperrgürtel zu schaffen, der ausschließlich von 'der Sowjetunion mit ihren Waffenlieferungen und 'ihren Fremdenlegionen beherrscht wird. So wie jetzt auch zur Vorbereitung der Offensive gegen Somalia vor wenigen Wochen oder Tagen 2 000 kubanische Soldaten 'als Voraus'a'bteilung aus Angola nach Äthiopien abgezogen worden sind. Hätten damals nicht die Marokkaner, 'die Ägypter, die weitsichtigen Beduinen Saudi-Arabiens — allerdings mit ihrem Ölreichtum in die Lage versetzt — mit Hilfe der Lufttransportmittel Frankreichs diese Invasion zurückgeschlagen, dann hätte die sowjetische Expansion in Afrika einen großen Sprung nach vorn gemacht. Der Herr Podgorny war doch nicht unten, um dort Weihnachtslieder zu singen. Der Herr Podgorny war doch nicht unten, um Ostergeschenke zu verteilen. Und 'der Herr Podgorny ist nicht zuletzt deshalb gestürzt worden', weil man ihm den Rückschlag in Shaba als Erfolglosigkeit seiner Afrika-Mission angelastet 'hat.
    Ist die 'Bundesregierung bereit, in Zukunft, wenn solche Krisen kommen, gemeinsam mit unserem französischen Nachbarn — ich rede nicht von Abenteuer, ich rede nicht von Expedition und ähnlichen Dingen; ich weiß, was das heißt — auch dann Verantwortung in Afrika zu übernehmen, wenn man gegen den Strom der Weltmeinung schwimmen muß, wenn man sich die Kritik der UNO zuziehen kann und wenn man um der europäischen Sicherheit und der Freiheitsinteressen Afrikas willen auch einmal ein gewisses Risiko auf sich nehmen muß? Das ist eine entscheidende Frage, entscheidender als manches, was heute hier gesagt worden ist.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Erlauben Sie mir, nunmehr zu dem Komplex der Befreiungsbewegungen zu kommen, bevor ich eine abschließende Würdigung vornehme. Frau Kollegin Schlei ist mir böse, Herr Kollege Bahr ebenfalls; das muß ich tragen. Ich habe in einem Interview in Kanada gesagt: Die materielle Unterstützung von Befreiungsbewegungen — auch wenn diese materielle Unterstützung -als humanitäre Hilfe ausgegeben wird, was der Geber meistens glaubt, was der Empfänger aber anders versteht — sei Beihilfe zum Mord. Ich behaupte nicht, daß hier subjektiv Beihilfe zum Mord begangen wird. Das habe ich nie geglaubt. Aber ich bin davon überzeugt, daß es sich objektiv so auswirkt. Das sage ich der Ehrlichkeit halber auch hier als meine Meinung, weil ich die Verhältnisse dort unten kenne.
    Kollegin Schlei sagt: Ich möchte nicht, daß man Freiheitsbewegungen als terroristische Vereinigungen bezeichnet. Man soll sich doch nicht durch das Wort oder die Bezeichnung täuschen lassen. Es kann sich auch um eine Mogeletikette handeln. Was heißt da „Befreiungsbewegungen"? Das heißt noch lange nicht, daß diejenigen, die unter der Etikette laufen, auch tatsächlich denen, die sie angeblich befreien wollen, die Freiheit bringen werden. Die Wirklichkeit ist doch in vielen Fällen ganz anders.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Wohlrabe [CDU/CSU]: Siehe Angola!)




    Strauß
    Herr Bahr sagt wörtlich: „Wenn jemand sagt —
    aus welchen Gründen auch immer —, er wolle dort einen kommunistischen Weg einschlagen, dann soll er es tun." Es kann doch nicht jeder für sich allein die Politik seines Landes bestimmen. Aber wie will man denn feststellen, ob eine Mehrheit der Schwarzen den kommunistischen Weg wünscht, wenn man den Schwarzen überhaupt keine Möglichkeit verschafft, ihren Mehrheitswillen ausdrücken zu können, wenn sie dem Terror und den Schrecken der Zukunft ausgeliefert sind, bevor sie überhaupt ihre freie Meinung sagen können?
    Wenn Herr Kollege Bahr sagt, die Übergänge von Nichtwaffenunterstützung zu militärisch nutzbarer Unterstützung seien sehr fließend und Funkgeräte und geländegängige Kraftfahrzeuge könnten von der Bundesrepublik durchaus als humanitäre Hilfe geliefert werden, so ist das nicht mehr humanitäre Hilfe, sondern Unterstützung von Gewalttaten, deren Opfer zu 95 Prozent die Schwarzen in diesen Ländern sind.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, wenn man von Befreiung spricht, muß man wissen, daß nach der Befreiung eine neue Herrschaft kommt. Ein herrschaftsloser Zustand ist unmöglich. Wer davon träumt, ist ein Narr, und wer es mit Gewalt verwirklichen will, ist ein Verbrecher. Dafür haben wir zur Zeit Beispiele genug. Hier stellt sich die Frage: Ist die neue Herrschaft besser oder schlechter als die alte Herrschaft? Ich bin nicht dafür, alles so zu lassen, wie es ist. Da würden Sie mich völlig verkennen. Aber man muß die weitere Frage stellen: Nach welchen Kriterien soll beurteilt werden, ob die neue Herrschaft besser oder schlechter ist? Ist das Kriterium die unkontrollierte Machtausübung und schamlose Bereicherung einer kleinen, selbst ernannten, gewalttätig wirkenden Elite? Oder ist das Kriterium die Freiheit der Entwicklung und der soziale und bildungsmäßige' Aufstieg der breiten Massen der schwarzen Bevölkerung? Auch das ist ein Kriterium, über das einmal ernsthaft nachgedacht werden muß.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich sage es nicht pathetisch, weil ich unsere schwarzen Nachbarn- so kenne, wie sie nun einmal sind. Ich habe viele Tage mit ihnen in der Tete-Area, auch mit schwarzen Truppen, in einem Einsatzgebiet gelebt. Ich war mit ihnen im Dschungel und im Busch unterwegs ohne einen einzigen Weißen. Ich wäre ihnen hilflos ausgeliefert gewesen. Ich weiß aus vielen Begegnungen, was sie denken, fühlen und sagen. Unsere schwarzen Brüder haben das göttliche und menschliche Recht, eine Befreiung zu erhalten, die eine wirkliche Befreiung darstellt. Sie ist durch den Ablauf und durch das Ende des Entkolonialisierungsprozesses weitgehend verhindert worden.
    Sie mögen sagen, was Sie wollen: Swapo oder Patriotische Front sind Terrororganisationen und keine Befreiungsbewegungen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Es ist doch der Gipfel der Blindheit, der Naivität,
    der Heuchelei, der Selbstzerstörung, terroristische
    Bewegungen anzuerkennen und legitime Häuptlinge als Kollaborateure zu verleumden. Afrika ist kein Exerzierfeld für pervertierte Vorstellungen von parlamentarischer Demokratie. In Afrika ist die amerikanische Lebenslüge von der Brauchbarkeit der parlamentarischen Demokratie in allen Kontinenten, zu allen Zeiten, in allen Entwicklungsphasen leider mit sehr kurzen Beinen eines frühen Todes gestorben.

    (Wohlrabe [CDU/CSU] : Sehr richtig!)

    Was würden Sie sagen, wenn ich Ihnen hier sage:
    Man . hat bei uns wohl kaum noch das Recht, sich über Terroraktionen im eigenen Lande zu empören, wenn man solche Aktionen in einem anderen Lande dadurch legimitiert, daß man ihren terroristischen Urhebern durch Empfänge in den auswärtigen Ämtern und Ministerien einen offiziösen Status verleiht.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Unbeabsichtigt legitimiert man auf diese Weise einen internationalen Terrorismus, für dessen Bekämpfung man gleichzeitig immer mehr Kräfte verschleißt.
    Das findet Ihren Beifall nicht, sollte es aber. Es stammt von dem Sozialdemokraten Heinz Dietrich Ortlieb. Ich habe nur nicht gesagt, daß das ein Zitat ist.

    (Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Es ist ein wörtliches Zitat aus seinem Buch: „Was wird aus Afrika?" Das ist immerhin ein Mann, der wahrscheinlich seit 40 Jahren das Parteibuch Ihrer Partei trägt, der die Verhältnisse als Leiter des Weltwirtschaftsinstituts in Hamburg, als Ordinarius für internationale Wirtschaftsordnung sehr genau kennt und der den Mut hat, auch einmal gegen Tabus seine Meinung als Wissenschaftler und als Bürger und Demokrat zu sagen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Aber er ist der Typ Sozialdemokrat wie Weichmann, der zur Zeit in den opportunistischen Rängen oder unter den linken Systemveränderern der SPD nicht mehr sehr gefragt ist.
    Lassen Sie mich zu den drei südafrikanischen Ländern, die Gegenstand unseres Papiers sind, das mein Kollege Marx am Ende der Debatte im einzelnen vortragen und begründen wird, etwas sagen.
    Zunächst zu Rhodesien. Wir haben nichts zu tun und dürfen nichts zu tun haben mit der britischen Empfindlichkeit oder mit der Wut der Labour-Politiker wegen der seinerzeitigen Abfallerklärung von Ian Smith: Unilateral declaration of independence. Das ist nicht unsere Sache, das ist für uns nicht bestimmend. Ich mache hier auch vom-Recht der Rede als Parlamentarier Gebrauch, wenn ich sage: Der Owen-Plan bringt keine Befreiung, sondern er ist ein Freibrief für Mord, Totschlag und Unterdrükkung,

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    und zwar nicht so sehr der weißen, sondern der schwarzen Bevölkerung.

    (Sehr wahr! bei der CDU/CSU)




    Strauß
    Ich darf hier einmal ein persönliches Wort sagen. Es hat keinen Sinn, in der Öffentlichkeit zu wirken, sich dafür Lorbeeren erwerben zu wollen, wenn man die Verhältnisse so ändern will, daß am Ende etwas herauskommt, das man vor dem eigenen Gewissen verantworten kann. Vielleicht sage ich nur ein Jota zuviel. Seit Jahren bemühen sich manche — und ich gehöre zu ihnen —, im unmittelbaren Gespräch oder im brieflichen Verkehr auf Herrn Vorster und Herrn Smith einzuwirken, im ersten Falle um die little Apartheid abzuschaffen, was weitgehend erfolgt ist, im zweiten Falle, um die Verfassungsreform vorzubereiten, und im ersteren Falle nochmals um die Gesamtpolitik der Apartheid so umzuwandeln, daß ein bevölkerungsgruppenmäßiger Bundesstaat entstehen kann; denn die Probleme — das sage ich heute nicht zum erstenmal — einer vielrassigen Gesellschaft können nicht durch „One man-one vote" gelöst werden. Am Ende bleiben nur Blut, Trümmer, Rauch und Tränen übrig, aber weder Befreiung noch eine neue tragbare Ordnung.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Im Zusammenhang mit Rhodesien muß man zum Owen-Young-Plan fragen: Hat der Urheber dieses Planes jemals die Wirklichkeit kennengelernt? In diesem Plan wird verlangt, daß die gegenwärtigen rhodesischen Streitkräfte bis auf einige akzeptable Einheiten aufgelöst werden und an ihrer Stelle eine Zimbabwe-Armee, bestehend aus den Befreiungsbewegungen, in der Hauptsache die Patriotic Front, gebildet werden soll. Das heißt, daß die Macht über das Land sozusagen auf dem Teller dieser Patriotischen Front angetragen und daß der dann aus Wahlen hervorgehende Präsident von allen respektiert werden soll. In Rhodesien wird kein Präsident frei gewählt werden, wenn die Patriotische Front, wie sie heißt, und andere Bewegungen vorher die. militärische und polizeiliche Macht in die Hand bekommen.

    (Zuruf des Abg. Dr. Ehmke [SPD])

    Wenn heute in Rhodesien freie Wahlen stattfinden — und das muß unser Ziel sein, es dahin zu bringen —, dann wird mit 70 % Mehrheit Bischof Muzorewa gewählt, weitere 15 % kann Herr Sithole erhalten, und sämtliche Befreiungsbewegungen zusammen erhalten höchstens 15 %. Was macht ein Bischof als Präsident, der keine Armee hinter sich hat, weil man Armee und Polizei mit allen Waffen vorher gewalttätigen Organisationen übergeben hat?

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Afrika müßte nicht Afrika sein, wenn dann nicht als unmittelbare Folge ein grausiger gegenseitiger Vernichtungskrieg — nicht gegen Muzorewa; der hätte mit 70 °/o ohne Armee und ohne Polizei gar nichts zu sagen — zwischen Mugabe und Nkomo, den Führern der beiden Befreiungsfronten, ausbrächen. Dann kann einer der beiden gewinnen, wie es in Angola der Fall war. Oder es kommt ein Offizier, der eine neue afrikanische Militärdiktatur nach dem bekannten Strickmuster errichtet. All das dient nicht der Befreiung der Menschen. Es dient nur der Schaffung neuer Privilegien, der Ausbeutung und Unterdrückung der überwiegenden Mehrheit der Schwarzen und der Verhinderung ihres sozialen und politischen Aufstiegs.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Man muß einmal die Wahrheit über diese Länder an Hand der Fakten, an Hand der Wirklichkeit zur Kenntnis nehmen.
    Heute morgen vernahm ich in einigen Reden etwas über Grausamkeiten der rhodesischen Streitkräfte. Ich bin der allerletzte, der behaupten würde, daß in einem Krieg die einen mildtätig und die anderen grausam sind. Hier ist allerdings zu sagen: die Mehrheit der rhodesischen Streitkräfte besteht aus schwarzen Truppen, nicht aus weißen Truppen. Ich habe Herrn Smith dringend empfohlen, schwarze Offiziere bis zum Rang von Generälen einzusetzen, um die Gleichberechtigung von Weiß und Schwarz auch in den Streitkräften zum Ausdruck zu bringen, eine Sicherheitsmacht, eine Sicherungsstreitkraft für den Übergang zu einer black majority rule zu ermöglichen, den wir ja wollen.
    Wenn ein Krieg geführt wird, wird leider gehobelt, und wo gehobelt wird, fallen Späne. Aber es ist einfach ein Witz, um nicht zu sagen, eine makabre Lüge, zu behaupten, daß diese Anschläge — ich könnte sie namentlich nennen —, deren Opfer zu 95 % Schwarze waren, von rhodesischen Sicherheitsstreitkräften verübt worden seien. Auch die Zeugnisse der örtlichen Geistlichkeit, nicht entfernt sitzender bischöflicher Würdenträger, lauten ganz anders, nämlich daß es sich hierbei um kommunistischen Terrorbewegungen handelt, die das Christentum ausrotten, die Schwarzen unterdrükken, die Weißen vertreiben und dort ein revolutionäres Regime marxistischer Vorstellungen errichten wollen. Das ist die Wahrheit über diese Fronten.
    Ähnliches gilt, wenn auch mutatis mutandis — ich kann das leider nicht mehr ausführen —, für Südwestafrika und — allerdings anders — für Südafrika. In Südwestafrika und in Rhodesien müssen wir dahin wirken, daß die Verfassungsreform organisch vorangetrieben wird. Wir müssen dahin wirken, daß es ein friedliches Nebeneinander, aber mit Sicherheitsgarantien, gibt. Wir müssen dahin wirken, daß dort eine black majority rule, aber mit Schutz der Minderheiten, entsteht. Was macht dieses Parlament, was macht die Bundesregierung, wenn Sie hier über den Schutz von Minderheiten reden, aber die Minderheiten eines Tages verfolgt und ausgerottet werden? Dann genügt es nicht, einen Gottesdienst für sie zu bezahlen. Dann haben wir alle schwere Schuld auf uns geladen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Schließlich sollte man bei allem Ärger und bei aller Empörung — echter oder vermeintlicher — über die Vorgänge in Südafrika auch nicht vergessen, daß es ein vielrassiger Staat ist, in dem die Formel „one man — one vote", auf das ganze Staatsgebiet gleichermaßen angewandt, das Chaos und keine Ordnung bringt, weder Freiheit noch Gerechtigkeit bringt und die Errungenschaften der weißen Zivilisation, die auch ein Ergebnis der Arbeit der Schwarzen sind, allmählich wieder zerstampft.



    Strauß
    Man sollte auch — das ist meine herzliche Bitte an die Massenmedien in Deutschland — über die Vorgänge der letzten Tage keine falschen Informationen verbreiten. Ich könnte Ihnen ein Flugblatt vorlesen, bei dessen Verteilung ein „Bürgerrechtskämpfer", wie er genannt wird, erwischt worden ist. Ich könnte Ihnen vorlesen, wozu darin aufgerufen worden ist. Ich möchte Ihnen nur eine ganz kleine Kostprobe davon geben:
    Die unterdrückten Massen in Mozambique und Angola haben uns den Weg gezeigt, wie man ein unterdrückerisches Regime stürzt. Alle Arbeiter, Ladenbesitzer, Schüler, Lehrer, Angestellten, Krankenschwestern, die gesamte schwarze Gemeinschaft müssen Solidarität zeigen, am 18. August zu Hause bleiben. Jeder muß schwarze Kleidung tragen. Wo immer Sie sind, organisieren Sie sich in Gruppen, um mit jenen fertig zu werden, die sich nicht an diesen Appell halten! Schlagen Sie sie, verbrennen Sie ihre Bücher, ihre Autos, ihre Läden! Zeigen Sie keine Grade gegenüber den Informanten oder anderen Kollaborateuren! Sie müssen alle getötet werden. Schreie müssen zu hören sein, brennende Männer müssen zu sehen sein, Menschen mit geballten Fäusten, Leichen auf den Straßen, grün und blau geschlagene und blutende Menschen! Dann wird es Freiheit geben.
    Das ist die wörtliche Übersetzung dieses Flugblattes, wegen dessen Verteilung derjenige, der im Hungerstreik gestorben ist, in Haft genommen worden ist. Aus einem gleichen oder ähnlichen Grunde sind auch die Verbote von Organisationen und Zeitungen erfolgt. Ich rechtfertige nicht die Politik der Apartheid — dann würden Sie mich völlig falsch verstehen —, aber wir müssen endlich bestimmte Dinge lernen.
    Wir müssen lernen, den Regierungen, die dort regieren, den Weg zu weisen, sie in die Richtung des organischen Fortschrittes, der Verfassungsreform zu lenken; aber das erreichen wir nicht, wenn wir sie unter Druck setzen, wenn wir ihnen drohen. So wahr wie ich hier stehe — ich wage, es Ihnen zu sagen —: Wenn hier nicht eine Änderung der englisch-amerikanischen, aber auch unserer Politik erfolgt, wenn wir nicht unseren wirtschaftlichen, politischen, technischen Einfluß aufbieten, um den Weg der Partnerschaft, der Kooperation, der Gleichwertigkeit, wenn auch nicht der formalen Gleichheit zu gehen, dann werden wir in Südwestafrika und in Rhodesien lange blutige Auseinandersetzungen mit der Ermordung und dem Exodus der Weißen, mit der Unfreiheit der Mehrheit der schwarzen Bevölkerung haben. In Südafrika — verzeihen Sie mir dieses horrible dictum — werden wir dann einen Bürgerkrieg von so ungeheuren Ausmaßen haben, daß der Vietnamkrieg mit seinen Schrecken dagegen verblaßt.

    (Dr. Ehmke [SPD] : Das müssen Sie Herrn Vorster sagen!)

    — Herr Ehmke, darüber sollte man nicht spotten; da hört der Spott auf, wenn es hier um 20 bis 25 Millionen Menschen geht.

    (Dr. Ehmke [SPD] : Ich spotte gar nicht!)

    Hier liegt unsere Aufgabe, und hier müssen wir bereit sein, neben schönen Reden nicht nur mit wirtschaftlicher Hilfe, mit- idealistischen Verfassungsmodellen, sondern notfalls durch Sicherheitsgarantien dafür zu sorgen, daß alle Menschen in diesem Raum, weiß, farbig und schwarz, friedlich zusammen leben können. Dann haben wir unsere Pflicht erfüllt; sonst haben wir vor der Geschichte versagt.

    (Anhaltender Beifall bei der CDU/CSU)



Rede von Dr. Hermann Schmitt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das
Wort hat der Herr Abgeordnete Bahr.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Prof. Egon Bahr


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Nach dieser Rede des Abgeordneten Strauß sehe ich allerdings nur noch sehr begrenzt die Möglichkeit einer einheitlichen oder gemeinsamen Entwicklungspolitik; denn hier trennen uns Abgründe,

    (Beifall bei der SPD)

    Ich wäre dem Außenminister sehr dankbar, wenn er alles in seiner Kraft Stehende tut, um zu verhindern, daß diese Rede bei den Vereinten Nationen gelesen und verteilt wird.

    (Zurufe von der CDU/CSU: Unglaublich! — Dr. Todenhöfer [CDU/CSU] : Sie sind ein Parlamentarier!)

    Man sollte davon nämlich nicht auf die Haltung dieses Landes zurückschließen.

    (Wohlrabe [CDU/CSU] : Wir richten uns doch nicht nach der UNO! Was soll das?)

    Wer das noch nötig hatte, hat also durch Herrn Dr. Strauß gelernt, daß Podgorny nicht nach Afrika gefahren ist, um Weihnachtslieder zu singen. Wir haben heute jedenfalls gelernt, daß Herr Strauß dort nicht nur Großwild jagt, sondern sich dabei auch zu einem Afrikaexperten entwickelt.

    (Wohlrabe [CDU/CSU] : Er hat mehr Ahnung als Sie!)

    Dabei stellen wir fest, daß er den Präsidenten eines afrikanischen Landes, in dem es auch nur eine Partei gibt, in dem es auch ein Militärregime gibt, einen liberalen Staatsmann nennt. Das ist allerdings etwas, was vor einiger Zeit aus Ihren Reihen der CDU/CSU noch nicht zu hören gewesen ist.

    (Dr. Marx [CDU/CSU] : Na, da haben Sie nicht zugehört! Was soll das denn!)

    Im übrigen hat der Kollege Strauß heute in einem bestimmten Zusammenhang davon gesprochen, daß es eine Beleidigung der Gebrüder Grimm sei, wenn man das eine oder andere behaupte. Was Sie aber, Herr Strauß, heute über Entwicklungs- und Rohstoffpolitik der Bundesregierung gesagt haben, stellt Sie neben die Gebrüder Grimm, wenngleich deren Märchen schöner sind.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Es ist einfach nicht wahr, daß ich in Nairobi andere Grundsätze vertreten habe als der Kollege Friderichs. Es ist einfach nicht wahr, daß wir private Investitionen in Entwicklungsländern als ein notwendiges Übel betrachtet haben oder als Aus-



    Bahr
    nahme und Sündenfall. Wahr ist, daß wir die Möglichkeiten zur Unterstützung privater Investitionen in den Entwicklungsländern über die Deutsche Entwicklungsgesellschaft verdoppelt haben. Es ist effektiv eine falsche Front, wenn man so tut, als hätte diese Bundesregierung oder ihre Vorgänger nicht immer die Auffassung vertreten, daß auch private Investitionen, wenn sie im Interesse der Entwicklungsländer liegen, willkommen sind als Hilfe für Entwicklung. Dies muß einfach klargestellt werden.
    Im übrigen gibt es einige Grundelemente der deutschen Außenpolitik. Dazu gehört, daß wir für das Selbstbestimmungsrecht eintreten, dazu gehört, daß wir für Gewaltverzicht eintreten,

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Überall!)

    und dazu gehört, daß wir kein nationales Ziel als so hoch ansehen, als daß wir es anders als mit friedlichen Mitteln anstreben. Außerdem sind wir Demokraten, d. h., wir sind dafür, daß die Mehrheit entscheidet und daß Minderheiten in der Sicherheit ihrer Rechte die Entscheidung der Mehrheit akzeptieren.
    Diese Grundelemente sollten wir auch für unsere Außenpolitik gegenüber dem südlichen Afrika anwenden. Auch dort haben die Völker ein Recht auf Selbstbestimmung. Wir alle kennen Kollegen aus diesem Hause, denen das Wort „Selbstbestimmung" geläufig ist, wenn es um unsere Wünsche geht, die es aber aus ihrem Wortschatz verlieren, sobald sie den Boden der Republik Südafrika betreten.

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Herr Bahr, das trifft nicht zu!)

    Die deutsche Außenpolitik würde unglaubwürdig, wenn sie das Prinzip der Herrschaft der Mehrheit nicht auch dort unterstützte, wo die Mehrheit unterdrückt wird. Das gilt auch und gerade für Namibia und Zimbabwe, den Relikten aus einer Kolonialzeit, die geschichtlich zu Ende ist.
    Seit einer Reihe von Jahren verfolgen wir die Bemühungen, das illegale Regime in Rhodesien durch Verhandlungen abzulösen und durch eine rechtmäßige Herrschaft der Mehrheit zu ersetzen. Wir haben gesehen, mit welcher Geduld unsere Verbündeten, insbesondere die Vereinigten Staaten und Großbritannien, bemüht gewesen sind und bemüht bleiben, eine friedliche Regelung in letzter Stunde herbeizuführen; wir hoffen auch jetzt noch, daß es gelingt, Blutvergießen und Grausamkeiten zu beenden, deren sich beide Seiten schuldig machen, wobei es für den Betroffenen keinen Unterschied macht, ob die einen in Verblendung ein illegales Regime verteidigen und die anderen darum kämpfen, ihr Recht zu verwirklichen. Aber, meine Damen und Herren, rhodesische Truppen, wie wir das eben gehört haben, als Kriegführende zu bezeichnen und zu sagen „Wo gehobelt wird, fallen Späne" und Befreiungsbewegungen als Terroristen zu bezeichnen, das ist ein politischer Striptease, und wenn man ihn verfolgt, ist das, was man sieht, nicht mehr schön.
    Es ist logisch richtig und zu begrüßen, daß die Bundesregierung Befreiungsbewegungen unterstützt, auch in diesem Fall unter Anwendung ihres Grundsatzes, keine Waffen zu liefern. Auch wenn Menschen, die keinen anderen Weg mehr als den der Gewalt sehen, um für ihre Befreiung zu kämpfen, in erster Linie nach Waffen rufen und sie nehmen, woher sie sie bekommen — zuweilen werden sie ihnen sogar aufgedrängt —, sollten wir an dem Grundsatz, keine Waffen zu liefern, festhalten. Aber unsere humanitäre Hilfe, unsere Hilfe bei der Ausbildung und vielleicht auch die Hilfe in Form von Material ist wirklich als Parteinahme und Hilfe gedacht. Es ist eine Hilfe, damit andere ihr Selbstbestimmungsrecht verwirklichen.
    Wenn Herr Strauß eben gesagt hat, daß wir damit natürlich indirekt auch Mittel für Waffen freimachen, die sonst für andere Zwecke gebunden wären, so sage ich auch dazu ja; denn wenn man nein sagen würde, müßte man Hilfe an Befreiungsbewegungen eben prinzipiell ablehnen.

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU)

    Es gibt schlechterdings keine Hilfe, die nicht auch Beteiligung an einem gerechten Kampf mit friedlichen Mitteln darstellt. Die Sozialdemokratische Partei ist auch in diesem Falle gegen Neutralität.

    (Graf Huyn [CDU/CSU] : Gut, daß wir das von Ihnen wissen!)

    Einige Mitglieder dieses Hauses haben der Bundesregierung — Bundesminister Schlei im besonderen, aber auch mir — vorgeworfen, unsere Haltung bedeute eine Unterstützung von Terroristen, sie sei eine Beihilfe zum Mord und verbrecherisch.

    (Niegel [CDU/CSU]: So ist es!)

    Sie haben das eben noch einmal bestätigt. Zunächst einmal möchte ich versuchen zu klären, ob wir uns über einige Begriffe einig werden können.

    (Graf Huyn [CDU/CSU] : Mit Ihnen wohl schwer!)

    Daß das Smith-Regime, das sich gegen die friedliche Umwandlung von Rhodesien in Zimbabwe verweigert, illegal ist, sollte nicht einmal mehr von der CDU/CSU bestritten werden.

    (Zuruf des Abg. Dr. Ehmke [SPD])

    Aber wenn es der Opposition auch schwerfällt, den Standpunkt nicht nur der Vereinigten Staaten, sondern auch der Europäischen Gemeinschaft und der ganzen Völkerfamilie zu teilen, dann sollte sie sich im Interesse unseres eigenen Landes davor hüten, einen gerechten Kampf dort auch nur verbal mit terroristischen Verbrechen hier gleichzusetzen.

    (Beifall bei der SPD)

    Das ist nämlich nicht nur eine Verleumdung von Befreiungsbewegungen, sondern eine Unterstreichung jener Irrsinnsformulierungen von Terroristen, die bekanntlich vorgeben, unser „System der Unterdrückung" zerstören zu müssen.

    (Dr. Ehmke [SPD] : Sehr wahr!)




    Bahr
    Es bleibt dabei, was der Bundeskanzler gesagt hat: Der Mord, bei dem behauptet wird, er diene einem politischen Zweck, bleibt nichtsdestoweniger Mord.

    (Graf Huyn [CDU/CSU]: Dann auch in Rhodesien!)

    Aber Sie können Mord und Terrorismus hier nicht gleichsetzen mit einem gerechten Befreiungskampf. Sie dürfen Kampf gegen das illegale Smith-Regime

    (Graf Huyn [CDU/CSU] : Mord an Zivilisten ist das!)

    nicht vergleichen mit dem Kampf gegen die legale Schmidt-Regierung.

    (Beifall bei der SPD — Zurufe von der CDU/ CSU)

    Aber auch wenn wir uns über diese Begriffe nicht einig würden, dann sollte die Opposition nicht nur das solidarische Handeln der Demokraten beschwören, sondern auch beim demokratischen Stil Solidarität wahren und sich für Entgleisungen entschuldigen.