Rede:
ID0805201600

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Metadaten
  • insert_drive_fileAus Protokoll: 8052

  • date_rangeDatum: 27. Oktober 1977

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    Plenarprotokoll 8/52 Deutstcher Bundestag Stenographischer Bericht 52. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 27. Oktober 1977 Inhalt: Große Anfrage der Fraktion der CDU/CSU Entwicklungspolitik — Drucksachen 8/345, 8/879 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Strauß, Niegel, Dr. Hupka, Dr. Stercken, Dr. Marx, Dr. Abelein, Graf Huyn, Sick, Graf Stauffenberg, Regenspurger, Dr. Becher (Pullach), Lagershausen, Biehle, Dr. von Wartenberg, Dr. Möller, Dr. Klein (Göttingen), Helmrich, Dr. Müller, Hartmann, Ey, Spilker, Dr. Rose, Pieroth, Sauer (Salzgitter), Wohlrabe, Böhm (Melsungen), Amrehn und Genossen und der Fraktion der CDU/ CSU Konsulat in Windhuk/Südwestafrika — Drucksache 8/742 (neu) — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der CDU/CSU Verbesserung der Information über Entwicklungsprojekte durch die Bundesregierung — Drucksache 8/696 — Dr. Todenhöfer CDU/CSU 3973 B Schluckebier SPD 3979 A Dr. Vohrer FDP 3983 D Frau Schlei, Bundesminister BMZ . . . . 3988 C Dr. Hüsch CDU/CSU 3994 B Dr. Holtz SPD 3998 D Frau Schuchardt FDP . . . . . . . 4004 C Dr. Köhler (Wolfsburg) CDU/CSU . . . 4009 B Frau Dr. Focke SPD 4037 B Strauß CDU/CSU . . . . . . . . . 4041 A Bahr SPD 4051 C Genscher, Bundesminister AA . . 4057 B Dr. Marx CDU/CSU . . . . . . . . 4063 B Jung FDP 4068 D Frau von Bothmer SPD . . . . . . . 4071 D Dr. Stercken CDU/CSU 4074 A Bindig SPD 4076 B Ludewig FDP 4078 B Vizepräsident Frau Renger . . . . . 3998 D Namentliche Abstimmung . . . 4080 B, 4081 B Beratung des Antrags des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu dem Gesetz zur Steuerentlastung und Investitionsförderung — Drucksache 8/1067 — Henke SPD 4031 D Dr. Häfele CDU/CSU 4033 A II Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 52. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Oktober 1977 Dr. Böhme (Freiburg) SPD 4033 D Frau Matthäus-Maier FDP 4035 C Dr. Apel, Bundesminister BMF 4036 D Namentliche Abstimmung . . . 4037 B, 4039 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Arbeitsförderungsgesetzes — Drucksache 8/857 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/1100 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 8/1053 — 4080 D Beratung der Unterrichtung durch den Bundesrechnungshof Bemerkungen des Bundesrechnungshofes zur Bundeshaushaltsrechnung (einschließlich der Bundesvermögensrechnung) für das Haushaltsjahr 1975 — Drucksache 8/373 — 4083 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Durchführung einer Repräsentativstatistik auf dem Gebiet des Wohnungswesens (Wohnungsstichprobengesetz 1978) — Drucksache 8/921 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/1102 — Beschlußfassung und Bericht des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau — Drucksache 8/1054 — 4083 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 26. November 1974 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Paraguay über den Luftverkehr — Drucksache 8/1034 — 4083 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 19. September 1973 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich Saudi-Arabien über den Luftverkehr — Drucksache 8/1035 — 4083 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den Kooperationsabkommen zwischen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und den Mitgliedstaaten dieser Gemeinschaft einerseits, der Tunesischen Republik, der Demokratischen Volksrepublik Algerien und dem Königreich Marokko andererseits sowie zu den Abkommen zwischen den Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl und diesen Staaten — Drucksache 8/1036 — 4083 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Biersteuergesetzes — Drucksache 8/1040 — 4083 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Ergänzungsprotokoll vom 15. Juni 1973 zur Änderung des Abkommens vom 23. August 1958 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Großherzogtum Luxemburg zur Vermeidung der Doppelbesteuerungen und über gegenseitige Amts-und Rechtshilfe auf dem Gebiete der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen sowie der Gewerbesteuern und der Grundsteuern sowie seines Schlußprotokolls — Drucksache 8/1042 — 4083 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 14. Dezember 1976 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Korea zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen — Drucksache 8/1043 — 4084 A Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Verbesserung der Haushaltsstruktur — Drucksache 8/1101 — 4084 A Beratung der Sammelübersicht 11 des Peti- tionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 8/1011 — 4084 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Art, den Umfang und den Erfolg der von ihr oder den Länderregierungen vorgenommenen Beanstandungen betreffend die Anwendung des Artikels 119 EWG-Vertrag — Drucksachen 8/547, 8/1002 — . . . . 4084 B Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 52. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Oktober 1977 III Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Richtlinie zur schrittweisen Verwirklichung des Grundsatzes der Gleichbehandlung von Männern und Frauen im Bereich der sozialen Sicherheit — Drucksachen 8/56, 8/1013 — 4084 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Verordnung des Rates zur Errichtung einer europäischen Agentur für handelspolitische Zusammenarbeit mit den Entwicklungsländern — Drucksachen 7/5847, 8/1038 — . . . . 4084 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Richtlinie des Rates zur Harmonisierung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften über den Standard-Austauschverkehr für zur Ausbesserung ausgeführte Waren — Drucksachen 8/799, 8/1048 — . . . . 4084 D Fragestunde — Drucksachen 8/1056 vom 21. 10. 1977 und 8/1099 vom 26. 10. 1977 — Pflicht zur Abführung von Sozialabgaben für den erhöhten Weihnachtsfreibetrag DringlAnfr Cl 26.10.77 Drs 08/1099 Hauser (Krefeld) CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA . . 4013 B, C, D, 4014 A, B, C ZusFr Hauser (Krefeld) CDU/CSU . . . 4013 C, D ZusFr Müller (Berlin) CDU/CSU . . . . 4014 A ZusFr Dr. Langner CDU/CSU 4014 B ZusFr Stutzer CDU/CSU 4014 C Betreuung von Arbeitsuchenden durch eine gewerbliche Vermittlungsstelle der Bundesanstalt für Arbeit MdlAnfr A42 21.10.77 Drs 08/1056 Stutzer CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA . 4014 D, 4015 A ZusFr Stutzer CDU/CSU . . . 4014 D, 4015 A Richtlinien für die Bedarfsplanung in der kassenärztlichen Versorgung MdlAnfr A43 21.10.77 Drs 08/1056 Horstmeier CDU/CSU MdlAnfr A44 21.10.77 Drs 08/1056 Horstmeier CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA 4015 B, D, 4016 A ZusFr Horstmeier CDU/CSU 4015 D ZusFr Ey CDU/CSU 4016 A Sowjetische Gegenleistung bei einem Verzicht auf die Produktion der Neutronenwaffe MdlAnfr A45 21.10.77 Drs 08/1056 Dr. Mertes (Gerolstein) CDU/CSU MdlAnfr A46 21.10.77 Drs 08/1056 Dr. Mertes (Gerolstein) CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA 4016 B, C, D, 4017 A, B ZusFr Dr. Mertes (Gerolstein) CDU/CSU . 4016 B, D, 4017A,B Öffentliche Diskussion über die Konfiskation deutschen Privatvermögens durch Polen MdlAnfr A105 21.10.77 Drs 08/1056 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . 4017 C, D, 4018 A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 4017 C, D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 4018 A Außerung des Botschafters von Wechmar zur nationalen deutschen Frage MdlAnfr A106 21.10.77 Drs 08/1056 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . 4018 B, C, D ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 4018 B, C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 4018 C ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 4018 D Außerung des Bundeskanzlers über den Status von Berlin MdlAnfr A107 21.10.77 Drs 08/1056 Dr. Hennig CDU/CSU MdlAnfr A108 21.10.77 Drs 08/1056 Dr. Hennig CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . . 4019 A, B, C, D, 4020 A, B, C, D, 4021 A, B, C ZusFr Dr. Hennig CDU/CSU . 4019 A, 4020 A, B ZusFr Dr. Corterier SPD . . . 4019 B, 4020 B ZusFr Kunz (Berlin) CDU/CSU 4019 C ZusFr Kittelmann CDU/CSU . . 4019 C, 4021 B ZusFr Luster CDU/CSU . . . . 4019 D, 4020 C ZusFr Dr. Mertes (Gerolstein) CDU/CSU . 4020 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 4021 A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 4021 C IV Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 52. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Oktober 1977 Aussage des Bundeskanzlers über den Status von Berlin MdlAnfr A109 21.10.77 Drs 08/1056 Kunz (Berlin) CDU/CSU MdlAnfr A110 21.10.77 Drs 08/1056 Kunz (Berlin) CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . 4021 C, D, 4022 A, B, C, D, 4023 A, B, D, 4024 A ZusFr Kunz (Berlin) CDU/CSU . 4021 D, 4022 A, 4023 A, B ZusFr Dr. Hennig CDU/CSU . . 4022 A, 4024 A ZusFr Dr. Mertes (Gerolstein) CDU/CSU . 4022 B ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 4022 C ZusFr Luster CDU/CSU 4022 D ZusFr Kittelmann CDU/CSU 4023 B ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU . . . . . 4023 C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 4023 D Beunruhigung brasilianischer Stellen durch Beschlüsse von Gremien der SPD und der FDP bezüglich eines Moratoriums für Kernkraftwerke hinsichtlich des deutschbrasilianischen Nuklearabkommens sowie wirtschaftliche Folgen für die Bundesrepublik Deutschland beim Scheitern dieses Abkommens MdlAnfr A111 21.10.77 Drs 08/1056 Schmöle CDU/CSU MdlAnfr A112 21.10.77 Drs 08/1056 Schmöle CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA 4024 B, C, D ZusFr Schmöle CDU/CSU . . . . . . 4024 B, D ZusFr Kittelmann CDU/CSU 4024 C Einstellung der bulgarischen Störsendungen gegen die Deutsche Welle und Radio Free Europe MdlAnfr A113 21.10.77 Drs 08/1056 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA 4025 A, B, C ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU . . . . . 4025 A, B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 4025 C Grundlagen für die Erklärung der Bundesregierung auf dem KSZE-Treffen in Belgrad über die ansteigende Zahl der Familienzusammenführungen aus der Sowjetunion und der CSSR MdlAnfr A114 21.10.77 Drs 08/1056 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . . 4025 C, 4026 A, C, D, 4027 A, B ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 4026 A, B ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 4026 D Aussage des Bundeskanzlers über den Status von Berlin MdlAnfr A115 21.10.77 Drs 08/1056 Daweke CDU/CSU MdlAnfr A116 21.10.77 Drs 08/1056 Daweke CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA 4027 B, C, D, 4028 A, B ZusFr Daweke CDU/CSU . . 4027 C, 4028 A, B Erlaubnis zur Ausreise für RuBlanddeutsche aus der Sowjetunion MdlAnfr A117 21.10.77 Drs 08/1056 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . 4028 C, D, 4029 A, B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 4028 C, D ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 4029 A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 4029 B Überarbeitung des Traditionserlasses des Bundesverteidigungsministers MdlAnfr A53 21.10.77 Drs 08/1056 Peter SPD Antw PStSekr Dr. von Billow BMVg . . 4029 C, D ZusFr Peter SPD 4029 C, D Teilnahme von Abordnungen der Bundeswehr an Treffen der ehemaligen Waffen-SS, an Zusammenkünften der „Jungen Nationaldemokraten", der „Wiking-Jugend" und des „Bundes Heimattreue Jugend" MdlAnfr A54 21.10.77 Drs 08/1056 Thüsing SPD Antw PStSekr Dr. von Bülow BMVg . . 4030 A, B ZusFr Thüsing SPD 4030 B ZusFr Daweke CDU/CSU 4030 B Entwicklung des Wagenladungsverkehrs der Deutschen Bundesbahn MdlAnfr A62 21.10.77 Drs 08/1056 Dr. Enders SPD Antw PStSekr Wrede BMV . . 4030 D, 4031 A ZusFr Dr. Enders SPD 4031 A ZusFr Gerster (Mainz) CDU/CSU . . . 4030 D Bau der Schnellbahnstrecke Nord-Süd MdlAnfr A63 21.10.77 Drs 08/1056 Dr. Enders SPD Antw PStSekr Wrede BMV . . . 4031 B, C ZusFr Dr. Enders SPD 4031 C Nächste Sitzung 4085 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 4087* A Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 52. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Oktober 1977 3973 52. Sitzung Bonn, den 27. Oktober 1977 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordneter) entschuldigt bis einschließlich Adams * 27. 10. Dr. van Aerssen * 27. 10. Dr. Ahrens ** 28. 10. Dr. Aigner * 28. 10. Alber * 27. 10. Dr. Bangemann * 27. 10. Dr. Bayerl * 27. 10. Blumenfeld * 27. 10. Büchner (Speyer) ** 28. 10. Dr. Corterier 28. 10. Fellermaier * 28. 10. Flämig * 28. 10. Dr. Friderichs 27. 10. Dr. Früh * 27. 10. Dr. Fuchs * 27. 10. Frau Funcke 28. 10. Haase (Fürth) * 27. 10. Handlos 28. 10. von Hassel 28. 10. Hoffmann (Saarbrücken) * 27. 10. Dr. Jahn (Braunschweig) * 27. 10. Jung * - 27. 10. Klinker * 27. 10. Kolb 28. 10. Kunz (Berlin) * 27. 10. zur Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** zur Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lagershausen ** 28. 10. Lange * 27. 10. Lemp * 28. 10. Lücker * 28. 10. Dr. Müller ** 28. 10. Müller (Mülheim) * 28. 10. Müller (Wadern) * 27. 10. Dr. Müller-Hermann * 27. 10. Dr. Pfennig 28. 10. Reddemann ** 28. 10. Rosenthal 28. 10. Sauer (Salzgitter) 28. 10. Scheffler ** 28. 10. Schmidt (München) * 28. 10. Schreiber * 27. 10. Schwabe * 28. 10. Dr. Schwencke (Nienburg) *8 28. 10. Dr. Schwörer * 27. 10. Seefeld * 27. 10. Sieglerschmidt * 27. 10. Dr. Frhr. Spies von Büllesheim ** 28. 10. Dr. Starke (Franken) 28. 10. Graf Stauffenberg 28. 10. Frau Steinhauer 28. 10. Dr. Waigel 28. 10. Frau Dr. Walz * 28. 10. Dr. Warnke 28. 10. Wawrzik * 27. 10. Dr. Wörner 28. 10. Wohlrabe 28. 10. Baron von Wrangel 27. 10. Würtz * 27. 10. Zeyer * 27. 10. Zywietz * 28. 10.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Manfred Vohrer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Hüsch, wenn das so ist, daß Sie hier Vorschläge in Frageform einbringen, mit denen Sie sich letztlich nicht identifizieren, dann macht dies solche politischen Aktionen noch viel zweifelhafter.
    Der Beitrag des Kollegen Unland zeigt für mich einmal mehr den Unterschied zwischen Sonntagsreden und praktischer Politik der Opposition. Erfreulich ist deshalb die deutliche Absage der Bundesregierung an die Pläne des Herrn Unland.
    Lassen Sie mich abschließend auf die Probleme eingehen, die im Zusammenhang mit der Verwirklichung der neuen Weltwirtschaftsordnung zu lösen sind. Dabei möchte ich konkretisieren, welche ordnungspolitischen Mindestvoraussetzungen eine neue Weltwirtschaftsordnung für uns Liberale haben muß. Ziel einer neuen Weltwirtschaftsordnung ist letztlich der Abbau des Wohlstandsgefälles zwischen Industrie- und Entwicklungsländern. Der Begriff „neue Weltwirtschaftsordnung" muß daher ein ganzes Paket von Maßnahmen umfassen. Über viele von ihnen, wie Öffnung der Märkte, Zollpräferenzen, Privatinvestitionen in Entwicklungsländern, währungspolitische Maßnahmen, Erlösstabilisierung und Erhöhung der öffentlichen Entwicklungshilfe, ist unter den hier vertretenen Parteien relativ leicht eine Einigung möglich.

    (Zuruf des Abg. Dr. Todenhöfer [CDU/CSU])

    Andere Maßnahmen aus dem UNCTAD-Katalog wie Substitutionsverbote, Indexierung von Rohstoffpreisen, Liefer- und Abnahmeverpflichtungen stoßen dagegen auf eine ebenso einhellige Ablehnung aller Parteien in diesem Hause.
    Umstritten zwischen den Parteien ist vor allem die Forderung der Gruppe der 77 nach Rohstoffabkommen mit Ausgleichslagern zur Preisstabilisierung, die durch einen gemeinsamen Finanzierungsfonds überdacht werden sollen.
    Trotz der ausgezeichneten Informationsmöglichkeiten, die das Hearing zur Rohstoffpolitik den interessierten Mitgliedern des Hauses bot, wird dieses Thema leider häufig noch viel zu pauschal diskutiert. Wichtig ist zunächst die Erkenntnis, daß sich die Stellungnahme zur Rohstoffpolitik in einem Kräftedreieck bewegen muß, das durch außen-, entwicklungs- und wirtschaftspolitische Interessen bestimmt wird.
    Die Außenpolitik erfordert, daß wir uns in der Rohstoffpolitik auf keine Konfrontationsstrategie einlassen, die unsere Glaubwürdigkeit und unser Ansehen in der Dritten Welt gefährdet und uns auch gegenüber unseren westlichen Verbündeten isolieren würde. Rohstoffpolitik aus dem Schmollwinkel heraus zu machen — meine Damen und Herren von der Opposition — ist unrealistisch.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Was heißt das denn?)

    — Daß Ihre Haltung absolut nicht geeignet ist, an dem Dialog überhaupt beteiligt zu werden. Sie schmollen. Sie diskutieren doch gar nicht über Abkommen.

    (Beifall bei der FDP und der SPD — Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Das trifft nicht zu!)

    Von den oppositionellen Europapolitikern wurde der Widerspruch zwischen gemeinsamer europäischer Rohstoffpolitik und nationaler Starrköpfigkeit noch nicht ausgeräumt.

    (Dr. Marx [CDU/CSU] : Hoffentlich ist Starrköpfigkeit kein Prinzip!)

    Hier fehlt noch die Antwort, wie Sie die beiden Prinzipien zur Deckung bringen wollen. Mit der dogmatischen Ablehnung von jeglicher Art von Rohstoffabkommen verfährt die Opposition nach dem Motto: Viel Feind, viel Ehr. Das kennzeichnete schon Ihre Haltung zur KSZE-Schlußakte.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD — Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU — Dr. Todenhöfer [CDU/CSU] : Jetzt kommen die Rundschläge!)

    Entwicklungspolitisch ist zu berücksichtigen, daß eine Verhinderung von Preis- und Erlösschwankungen den in ihren Deviseneinnahmen weitgehend von Rohstoffverkäufen abhängigen Entwicklungsländern die Planungsgrundlage verschafft, die für eine langfristige Entwicklungskonzeption erforderlich ist. Gleichzeitig ist aber dafür zu sorgen, daß damit einer weitergehenden Diversifikation der betroffenen Länder kein Stein in den Weg gelegt wird und rohstoffarme Staaten nicht noch weiter ins Hintertreffen geraten. Wirtschaftspolitisch ist jetzt schon erkennbar, daß die Voraussetzungen für weitere dirigistische Negativbeispiele nach dem Modell des EG-Agrarmarktes oder des OPEC-Ölkartells fehlen.



    Dr. Vohrer
    Auf dieser Grundlage möchte ich mich als Liberaler zu einer internationalen Rohstoffpolitik mit folgenden Zielen bekennen:
    1. Verminderung extremer Preisschwankungen bei den einzelnen Rohstoffen.
    2. Stabilisierung der Rohstoffexporterlöse der Entwicklungsländer.
    3. Sicherstellung einer ausreichenden Rohstoffversorgung der rohstoffarmen Länder in Nord und Süd.
    4. Vermehrte Verarbeitung von Rohstoffen in den Entwicklungsländern als Beitrag zu einer verbesserten internationalen Arbeitsteilung, verbunden mit einer weiteren Öffnung der Märkte der Industrieländer für diese Produkte.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Wo liegt da der Widerspruch zu uns?)

    Internationale Rohstoffabkommen und die Errichtung eines gemeinsamen Fonds können dazu beitragen, diese Ziele zu erreichen. Ob Rohstoffabkommen und gemeinsamer Fonds funktionsfähig und wirtschaftlich sinnvoll sind, hängt in erster Linie von der Ausgestaltung der Abkommen und des Fonds ab.

    (Werner [CDU/CSU]: Aha!)

    Ich sehe folgende entscheidende Kriterien, die für uns erfüllt sein müssen: Rohstoffabkommen mit Ausgleichslagern zur Preisstabilisierung können nur für solche Rohstoffe in Betracht kommen, bei denen die Produktions- und Vermarktungsvoraussetzungen einen hohen Wirkungsgrad des Abkommens garantieren. Rohstoffabkommen dürfen nicht zu politischen Druckmitteln gegen die Industrieländer werden. Sie müssen statt dessen zur Versorgungssicherheit auch der Verbraucherländer beitragen. Die Abkommen müssen garantieren, daß die Preisfestsetzungen für die Interventionen der Ausgleichslager unter Berücksichtigung der Marktmechanismen erfolgen. Nur so kann die Entstehung großer Überschüsse vermieden und eine preisdämpfende Wirkung in Hochpreiszeiten erzielt werden. Weiterhin müssen in den Entscheidungsgremien gleichgewichtige Mitwirkungsmöglichkeiten für Verbraucher- und Erzeugerländer bestehen, denn nur so kann ein angemessener Ausgleich der unterschiedlichen Interessen gewährleistet werden. Insofern sind Rohstoffabkommen Angebotskartellen vorzuziehen, in deren Entscheidungsgremien die Verbraucherinteressen keine Berücksichtigung finden. Schließlich muß der gemeinsame Fonds im wesentlichen auf die Funktion einer Finanzierungsinstitution ohne eigenes Rohstoffmanagement beschränkt bleiben. Die einzelnen Rohstoffabkommen müssen autonom sein.
    Ich komme zu dem Ergebnis, daß die Rohstoffprogramme, wenn sich ihre Ausgestaltung an diesen Grundsätzen orientiert, auch mit einem System der Exporterlösstabilisierung kombiniert werden können und daß auf diese Weise sowohl den Interessen der Entwicklungsländer an einer Preisstabilisierung Rechnung getragen als auch gewährleistet werden kann, daß diese Institutionen nicht mit den Grundprinzipien unserer Sozialen Marktwirtschaft kollidieren. Meine Damen und Herren, dies alles kommt in der Großen Anfrage zum Ausdruck. Ich kann für die Fraktion der FDP sagen, daß wir die Antwort der Bundesregierung tragen.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)



Rede von: Unbekanntinfo_outline
Das Wort hat die Frau Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Marie Schlei


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität werden von allen Parteien in diesem Parlament als eine Grundbedingung unseres Gemeinschaftslebens akzeptiert. Nach unserer Auffassung gilt diese Grundbedingung unteilbar für alle Menschen, ungeachtet der Nationalität, der Rasse, der Religion oder des Geschlechts. Darin sind wir uns einig.
    Wir sind darüber hinaus sicher gemeinsam der Auffassung, daß sich Freiheit für alle auf Solidarität gründet, auf die Solidarität der Satten mit den Hungernden, der Reichen mit den Armen, der Freien mit den Unterdrückten, der Starken mit den Schwachen. Freiheit entsteht durch größere Gerechtigkeit, also durch eine gerechtere Ordnung der Welt und somit auch durch eine gerechtere Ordnung der Weltwirtschaft. Für uns ist Freiheit nicht ein Privileg Weniger, Gerechtigkeit nicht eine gültige Verzichtsangelegenheit. Für uns ist Solidarität mehr als eine moralische Verpflichtung.
    Unsere Entwicklungspolitik leitet sich von unseren Grundwerten her, nicht anders als unsere Gesamtpolitik. Auch die Opposition leitet ihre Entwicklungspolitik von diesen Grundwerten her. Aber wir unterscheiden uns vielfach in der Interpretation dieser gemeinsamen Grundwerte, wenn es um die praktizierte Politik geht. Wir stellen deshalb einige grundsätzliche Unterschiede zwischen unserer Auffassung von Entwicklungspolitik und der Auffassung der Opposition fest, weniger dort, wo ihre Konzeption von 1976 aufgeschrieben ist, die Sie zum Teil wahrscheinlich nicht kennen, wie man annehmen muß, wenn man Ihre Ausführungen hier hört.
    Die Opposition dokumentiert in ihrer Großen Anfrage die Ansicht, einem sich ausbreitenden Kommunismus könne global, d. h. außerhalb des Gebietes, für das Entspannungspolitik Gültigkeit hat, begegnet werden, indem man wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Ländern einstellt, die sich gesellschafts- und wirtschaftspolitisch oder globalstrategisch am Ostblock orientieren oder beides tun. Vertreter der Opposition dokumentieren oft genug ihre Ansicht, die ordnungspolitische Organisation der Bundesrepublik sei eine verbindliche Ordnung für den Rest der Welt,

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Wer hat das gesagt?)

    d. h. auf ihn übertragbar,

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Wer hat das gesagt? — Dr. Köhler [Wolfsburg] [CDU/CSU] : Sie hat es immer noch nicht begriffen!)




    Bundesminister Frau Schlei
    und die Entwicklungspolitik sei ein geeignetes Mittel dafür.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Das trifft nicht zu, Frau Minister! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    Die Bundesregierung versteht ihre Entwicklungspolitik anders.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Sie karikieren die Opposition!)

    Unsere Entwicklungspol'iti'k will materielle Not beseitigen. Sie hilft, Voraussetzungen dafür zu schaffen, daß Menschen anderer Gesellschaften auch frei von Furcht leben können.

    (Graf Huyn [CDU/CSU] : Besser schießen können!)

    Wo Freiheit von Not und Freiheit von Furcht existieren, hat sich Kommunismus, wie er sich heute versteht und wie er heute vorfindbar ist, erledigt.

    (Dr. Todenhöfer [CDU/CSU] : Aber Sie unterstützen ihn!)

    Abgesehen von der bedenklichen Auffassung von nationaler Souveränität: ich finde es inhuman und intolerant, sich mit einer insgeheim zu Sanktionen bereiten Einstellung über 'die ,existentiellen Bedürfnisse einer Menschenwelt hinwegzusetzen, deren materielle Not noch wächst.

    (Beifall bei der SPD)

    Unsere Entwicklungspolitik dient nicht der Durchsetzung ordnungspolitischer Ziele, sondern setzt sich in Solidarität mit den Schwachen

    (Graf Huyn [CDU/CSU]: Und den Kommunisten!)

    für die Rechte der Menschen auf eine menschenwürdige Existenz ein. Sie dient dem Abbau von Konfrontation, nicht der Aufrechterhaltung von Vorrechten einer Gruppe von Ländern oder einer Gruppe von Menschen. Sie dient nicht der Macht einzelner, sie dient der großen Mehrheit der Menschen in den En'twicklungs'ländern und damit letztlich auch den Menschen in den Industrieländern.
    Ob sich Menschen oder Staaten auf die Dauer für Demokratie — also für Freiheit — und gegen Kommunismus — also gegen Zwang — entscheiden, hängt doch ganz wesentlich davon ab, welche von beiden Systemformen mehr Menschlichkeit, mehr Entwicklung, mehr Frieden zu bringen in der Lage ist.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Das hat die Geschichte wohl schon bewiesen!)

    Von den Waffenlieferungen des Ostblocks wird niemand satt, niemand gesund,

    (Beifall 'bei der SPD und 'der FDP — Sehr richtig! bei der CDU/CSU — Graf Huyn [CDU/CSU] : Ziehen Sie einmal die Konsequenzen!)

    niemand gebildet. Von unseren Projekten der Nahrungsmittelversorgung, 'der Wasserversorgung, der Ausbildung, vom Bau von Krankenhäusern und vom Bau von Staudämmen wird dies allerdings 'bewirkt.
    Die öffentliche Hilfe der Bundesrepublik ist allein mehr als doppelt so hoch wie die Hilfe sämtlicher Staatshandelsländer.

    (Dr. Todenhöfer [CDU/CSU]: Das ist gerade das Problem!)

    Während der Ostblock Waffen liefert, setzen wir uns für 'die Unab'hängig'keit der Länder und für friedlichen Fortschritt ein. Wir vertrauen auf unsere wirtschaftliche Anziehungkraft und auf die besseren Versorgungsmöglichkeiten, die eine freie Wirtschaft erwiesenermaßen gegenüber einer gelenkten hat. Wir helfen, wirtschaftliche und soziale Menschenrechte dort zu verwirklichen, wo sie in den Entwicklungsländern bisher noch unerfüllt geblieben sind. Wir gehen auch flagrante Verletzung der staatsbürgerlichen und politischen Menschenrechte an, jedoch nicht vor der Öffentlichkeit laut lamentierend, sondern wirkungsvoller, sehr wirkungsvoll im bilateralen Gespräch. Wir weigern uns, den Ost-West-Gegensatz auf die blockfreien Entwicklungsländer zu übertragen.

    (Beifall bei 'der SPD — Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Aber der Osten tut es!)

    Wer will es wohl verantworten, in der Dritten Welt die gleichen Demarkationslinien zu schaffen, wie wir sie in Europa haben? Wer den Rückzug aus den Entwicklungsländern vorschlägt, die mit dem Ostblock kooperieren, der tut dies.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Wir weigern uns, Entwicklungspolitik für die Durchsetzung veralteter Doktrinen einzusetzen. Wir lassen uns in den Entwicklungsländern auch nicht in erneute, einem Kalten Krieg ähnliche Auseinandersetzungen zwingen.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Unser Beitrag zur Neuordnung der Weltwirtschaft, zur Stärkung der Wirtschaftskraft der Entwicklungsländer und unsere Bemühungen gegen die materielle Not und für die Selbsthilfe der Menschen dort müssen ein Beitrag zu einem friedlichen Wettbewerb um die größere Durchsetzungskraft unserer wirtschaftlichen Effizienz, um die Wirksamkeit unserer Leistungsübertragung, um die bessere Möglichkeit zur Versorgung der Menschen dort und um die aufrichtigere Verwirklichung ihrer Rechte sein. Die Bemühungen der anderen OECD-Länder sind auf gleiche Ziele gerichtet. Die Europäische Gemeinschaft hat hier mit dem Lomé-Abkommen einen vorbildlichen Schritt unternommen, und sie hat auch durch ihr international abgestimmtes Auftreten die eigene Handlungsfähigkeit ganz entscheidend gestärkt.
    In der Völkerfamilie von 147 UN-Mitgliedern arbeiten wir eng zusammen mit den internationalen Organisationen, z. B. mit der Weltbank und mit UNDP. Hier mitgestalten zu wollen, hier mitsprechen zu wollen, bedeutet, eine Leistungsbereitschaft zu zeigen, die unserer Leistungsfähigkeit entspricht.
    Wir nähern uns dem Ende der zweiten Entwicklungsdekade der Vereinten Nationen. Die Völkergemeinschaft schickt sich an, eine neue Entwicklungsstrategie mit Zielsetzungen für das Jahr 2000 zu entwerfen. Um hier eine Übereinstimmung zwi-



    Bundesminister Frau Schlei
    schen Nord und Süd zu erreichen, wird es notwendig sein, eine gemeinsame Grundlage zu schaffen, die zunächst in einer Analyse des Status quo und einer Verständigung über ihre Bewertung bestehen muß. Danach wird die Völkergemeinschaft zu einer Übereinkunft über die politischen Leitlinien kommen müssen. Der Weltentwicklungsbericht der Weltbank wird hierfür eine Grundlage sein. Die Kommission, der Willy Brandt vorsitzen wird, wird hierbei zusätzliche Hilfsvorschläge entwickeln können.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Der Ostblock wird sich dem friedlichen Wettbewerb um menschenwürdige Lebensformen, wie wir sie verstehen, auf die Dauer nicht entziehen können. Die Entwicklungsländer selbst werden dies dem Ostblock abverlangen. Unsere Einschätzung ist richtig, daß die Menschen Brot wollen und nicht Waffen. Sie ziehen auf die Dauer Freiheit, mehr Gerechtigkeit, die Erfüllung ihrer Grundbedürfnisse und den friedlichen Fortschritt der Unterdrückung und allen politischen Ideologien vor.

    (Werner [CDU/CSU]: Wenn sie dann noch dazu in der Lage sind!)

    Wir lassen uns in diesem Optimismus durchaus in der Partnerschaft von Präsident Carter sehr gern sehen.

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Zurufe von der CDU/CSU)

    Unser Vertrauen in die Kräfte der Freiheit sollte doch nicht so schwach sein, wie die Opposition es anläßlich der Ereignisse in Portugal demonstriert hat.

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Dr. Marx [CDU/CSU] : Hier wird eine unglaubliche Legende gestrickt! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    Unser Optimismus sollte doch von der Menscheneinschätzung getragen sein, wie sie in Afrika Präsident Nyerere formuliert hat.

    (Dr. Todenhöfer [CDU/CSU] : Lesen Sie doch mal nach, was der Außenminister über Portugal gesagt hat!)

    Er ist der Meinung — die Menschen besser kennend als die Zwischenrufer hier —:

    (Beifall bei der SPD)

    „Der Mensch ist so geschaffen, daß er nicht ruhen wird, bevor er fühlt, daß er Freiheit hat und die menschliche Würde, die mit der Freiheit geht.

    (Beifall bei der SPD)

    Wird ihm dies verweigert" — so Nyerere —, „so wird er früher oder später für seine eigene Freiheit innerhalb seiner Gesellschaft und für die Freiheit seiner Gesellschaft von äußerer Herrschaft kämpfen."

    (Beifall bei der SPD — Dr. Todenhöfer [CDU/CSU] : Dann müßte es in Tansania aber krachen!)

    Ich bin dankbar, daß unser Bundesaußenminister, Herr Genscher, diesen Satz zu einem Kernsatz seiner bedeutsamen Rede vor der 32. Generalversammlung
    gemacht hat, wie wir überhaupt feststellen dürfen, daß die mit seinem Namen verbundene Entspannungspolitik zwischen Nord und Süd — wenn wir sie so nennen dürfen im Vergleich zu einer geleisteten Entspannungspolitik zwischen Ost und West — Anerkennung findet; vielleicht nicht hier bei einigen Kurzdenkern, aber sie findet Anerkennung in der Welt.

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Lachen bei der CDU/CSU)

    Am Beispiel Somalias hat sich doch gezeigt, wohin rechthaberische Vorhersagen und Vorschläge voreiliger Art aus Ihren Reihen geführt hätten.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Gehen Sie doch wenigstens im Zusammenhang mit diesem Beispiel einmal in sich!

    (Lachen bei der CDU/CSU — Zurufe von der SPD: Das können die doch gar nicht!)

    Akzeptieren Sie doch, daß dieses Land, dem Sie die Entwicklungshilfe sperren wollten, zu einer großartigen Solidarität mit der Bundesrepublik bereit war.

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Dr. Holtz [SPD]: Das ist bitter für sie!)

    Würdigen wir doch alle, in welch selbstverständlicher Weise dieses Volk Barmherzigkeit gegenüber dem Elend fremder, weißer Menschen gezeigt hat, ein Land, das einen anderen Weg gewählt hat als wir!

    (V o r s i t z : Vizepräsident Frau Renger)

    Sicher fällt es unseren Bürgern in der Bundesrepublik seit der Nacht von Mogadischu leichter, im Menschen mit der schwarzen Haut seine eigene Menschlichkeit zu erkennen.

    (Beifall bei der SPD)

    Unsere Einschätzung ist richtig, daß die Men- • schen Brot wollen und nicht Waffen. Unsere Ansicht ist richtig, daß die überwiegende Zahl der Länder der sogenannten Dritten Welt Kapitalismus und Kommunismus für unbrauchbare Dogmen der nördlichen Hemisphäre halten, für unbrauchbare Ideologien des Nordens. Wer allerdings — traumtänzerisch — meint, unsere Gesellschaftsordnung sei auf den Rest der Welt übertragbar, der kann natürlich auch der irrigen Meinung erliegen, andere Gesellschaftssysteme seien ebenfalls übertragbar.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU]: Frau Minister, wer tut das denn?)

    Obwohl beide Ansichten von der Wirklichkeit längst widerlegt sind, müßten Sie, falls sie überhaupt lernbare Systeme sind, das auch merken können; denn die Staaten der Dritten Welt haben sich ja längst anders entschieden. Sie dokumentieren mit ihrer wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit West und Ost, daß sie von beiden politischen Systemen unabhängig sind. Ihre Außenpolitik gegenüber Ost und West bestimmt sich nach dem Prinzip der Blockfreiheit. Es ist eine schlechte Partnerschaft,



    Bundesminister Frau Schlei
    die unmißverständlich erklärten Positionen des anderen nicht zur Kenntnis zu nehmen.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Es gibt Politiker in diesem Land, deren Weltsicht sich auf innenpolitisch Verwertbares beschränkt,

    (Beifall bei der SPD)

    die nicht wahrnehmen wollen, was in der Welt vor sich geht,

    (Dr. Köhler [Wolfsburg] [CDU/CSU]: Genau das, was Sie tun! — Dr. Todenhöfer [CDU/ CSU] : Ihre Ausführungen sind nicht verwertbar, Frau Minister!)

    und die sich sogar erlauben, den sinnlosen Terrorismus hier

    (Dr. Todenhöfer [CDU/CSU]: Und dort!)

    und den Kampf um Menschenwürde und Menschenrechte in Afrika nicht zu unterscheiden.

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Graf Huyn [CDU/CSU] : Terrorismus ist und bleibt Terrorismus! — Dr. Todenhöfer [CDU/CSU] : Es gibt nicht einen guten und einen bösen Terrorismus!)

    Dunstkreistheorien und Bierzelterfindungen aber sind nicht maßgeblich für Regierende und Politiker anderer Länder.

    (Erneuter Beifall bei der SPD und der FDP)

    Wir sind nicht die Herren der Welt. Wir waren es nie und wir wollen es auch in Zukunft nicht sein.

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Wer will das denn hier?)

    Es ist nachweisbar, daß die wenigen Staaten Afrikas, die sich in den letzten Jahren eindeutiger dem Ostblock zugewandt haben, dies auch deswegen taten, weil sich der Westen in der Phase ihres Übergangs zur Unabhängigkeit nicht hilfreich gezeigt hat. Wir sind nun dabei, sehr spät und mit sehr bescheidenen materiellen Mitteln dieses folgenschwere Versäumnis bei den beiden Ländern zu vermeiden, die jetzt noch um ihre Unabhängigkeit kämpfen, bei Namibia und Simbabwe. Ich wünsche als Vertreter dieser Bundesregierung und auch als Vertreter dieser Koalition nicht, daß solche außenpolitisch notwendigen Ansätze leichtfertig kaputtgemacht werden. Tausende fliehen aus Rhodesien, aus Südwestafrika,

    (Graf Huyn [CDU/CSU] : Entführt werden sie!)

    das diese Flüchtlinge Simbabwe nennen, und aus der südafrikanischen Republik.

    (Graf Huyn [CDU/CSU] : Aus Angola!)

    Sie fliehen doch nicht, weil Heimatlosigkeit und noch größere Not ein erstrebenswertes Ziel für sie wären; sie fliehen vor der Unterdrückung dort.

    (Beifall bei der SPD — Graf Huyn [CDU/ CSU] : Das ist doch nicht wahr!)

    Vor allen Dingen fliehen die Jugendlichen, die sich eine andere Zukunft vorstellen als das Leben, das ihre Eltern und ihre Vorfahren führen mußten.

    (Graf Huyn [CDU/CSU] : Entführt werden die Kinder aus Rhodesien und zum Terrorismus gezwungen!)

    Wir haben ja selber wohl das Leid von Flüchtlingen in unserem eigenen Land erfahren,

    (Graf Huyn [CDU/CSU] : Und von Terroristen auch!)

    und können uns also auch vorstellen, welche Belastung Flüchtlinge für ein Land bedeuten, das so arm wie Botsuana, so arm wie Sambia ist. Deshalb leisten wir dort Hilfe,

    (Beifall bei der SPD)

    und deshalb leisten wir dort auch Flüchtlingshilfe, und zwar gemeinsam mit dem UN-Flüchtlingskommissar,

    (Graf Huyn [CDU/CSU]: Da kann ich Ihnen Einzelheiten erzählen!)

    gemeinsam mit dem Internationalen Roten Kreuz, gemeinsam mit unseren Bündnispartnern, gemeinsam mit den Vertretern des UN-Weltsicherheitsrats und gemeinsam mit Ländern, die — wie Schweden — eine bürgerliche Regierung haben. Wir wollen die Länder entlasten, die zusätzliche Bürden tragen müssen, die ohne Schuld unter dem Konflikt im südlichen Afrika leiden und die dies auf sich nehmen, weil Freiheit, die Abschaffung von Rassismus, die Herstellung von Menschenwürde und Selbstbestimmung der Menschen mit der schwarzen Haut unveräußerliche Rechte für sie sind. Und ich hoffe, für uns sind sie das auch.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Um ihren Beitrag zum friedlichen Fortschritt zu leisten, muß unsere Entwicklungspolitik die Befriedigung der Grundbedürfnisse für den einzelnen Menschen zum Ziele haben. Wir stellen mit unserer Hilfe einen gewissen, wenn auch geringen Ausgleich her zwischen dem Überfluß bei uns und der materiellen Not der Menschen in den Entwicklungsländern. Dieser Ausgleich ist gerechtfertigt, weil unser Lebensstandard auch ermöglicht wird durch niedrige Löhne dort und durch niedrige Rohstoffpreise, die dort gemacht werden.

    (Beifall bei der SPD)

    Ich bin nicht bereit, diese Politik auf Bernard Shaw zu gründen, der von Entwicklungspolitik in seinem Leben damals noch nichts gehört hatte.

    (Dr. Todenhöfer [CDU/CSU] : Er war ein Fabier, also ein Sozialist!)

    Die Erfüllung von Grundbedürfnissen beschränkt sich nach unserer Auffassung aber keineswegs auf die elementaren materiellen Lebensnotwendigkeiten, sie schließt die Stärkung der wirtschaftlichen Fähigkeiten von Gruppen und ihrer Fähigkeit zur Selbstorganisation ein. Wenn Entwicklungspolitik das Ziel hat, an einer Welt gleichberechtigter, souveräner Staaten mitzuwirken, muß sie auch die Selbstbestimmungs- und Mitbestimmungsfähigkeit



    Bundesminister Frau Schlei
    der Bürger in den Entwicklungsländern fördern. Denn Menschen sind überall Subjekte, nicht Objekte unserer Politik.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Zur Erfüllung solcher Grundbedürfnisse tragen wir auf vielfältige Weise und mit Unterstützung vieler Partner bei.

    (Dr. Todenhöfer [CDU/CSU] : Terrororganisationen!)

    Die Stiftungen, die privaten Institutionen unseres Landes und vor allem die Kirchen beider Konfessionen leisten hier eine ganz wesentliche Arbeit. Sie erbringen oft Dienste für die ärmsten Menschen, wie es der Staat kaum kann. Sie haben uns — wie ich meine, sehr eindrucksvoll — auf die Grundsatzfragen der Selbsthilfebewegungen, auf die Genossenschafts- und Gemeinwesenentwicklung hingewiesen. Daraus wollen wir selber eine Strategie entwikkeln.
    Selbst Entwicklungsländer, die durch Öleinnahmen sehr reich geworden sind, benötigen noch unseren qualifizierten Rat und ausgebildete Fachleute aus unserem Lande. Das gilt auch für viele Länder mit fortgeschrittener Industrialisierung. Armutsgebiete und Unterentwicklung werden nicht durch das Vorhandensein von Bargeld allein beseitigt. Dabei reicht auch rein privatwirtschaftliche Tätigkeit nicht aus. Andererseits ist es aber auch dringend nötig, neue Formen der Zusammenarbeit dort zu überlegen und zu entwickeln, wo fortgeschrittene Entwicklungsländer mittel- und langfristig interessante Märkte für uns sein können.
    Unsere Partnerländer, deren Bevölkerung den Hauptteil an Entwicklungspotential und Importkraft selbst schaffen und alle gewährten Darlehen zurückzahlen muß, werden zunehmend kritischer und überlegter. Vor manch einem Planungsminister, auch in sehr armen Ländern, haben meine Mitarbeiter und ich tiefsten Respekt, was fachliche Leistung, zuverlässige Partnerschaft, Durchsetzung im eigenen Land und Zuversicht bei schier unüberwindbaren Schwierigkeiten anlangt.
    Ein weiteres grundsätzliches Ziel unserer Entwicklungspolitik ist auch die Mitgestaltung einer gerechteren Weltwirtschaftsordnung. Dies verlangt Phantasie und Mut, Mut, neue, als richtig anerkannte Maßnahmen zu akzeptieren, und auch Mut, Vorstellungen dann abzulehnen, wenn wir sie als nicht durchführbar erkennen.

    (Dr. Todenhöfer [CDU/CSU] : Den hatte man in der Vergangenheit wirklich nicht!)

    Neue Vorschläge sind nicht schon deshalb dirigistisch, weil sie die Interessen anderer widerspiegeln. Größere Startgerechtigkeit und die bessere Verteilung der Produktionsmöglichkeiten, die aus der bevorstehenden Neuorganisation der wirtschaftlichen Zusammenhänge zwischen Nord und Süd resultieren, werden an die Anpassungsfähigkeit unserer Wirtschaft weit mehr Anforderungen stellen, als dies die Übertragung international festgelegter Prozentsätze des Bruttosozialprodukts durch den Staat ausdrückt.
    Wir wissen, daß die angestrebte Stabilisierung der Weltmarktpreise für eine Anzahl von Rohstoffen auch mehr Stabilität für die eigene Volkswirtschaft bewirken wird. Wir sind bereit, die Voraussetzungen für eine zunehmende Industrialisierung der Entwicklungsländer schaffen zu helfen und die positiven Konsequenzen für den internationalen Warenaustausch darin zu erkennen. Wir müssen uns aber davor hüten — auch wegen unserer eigenen Menschen —, eine technologische Flucht nach vorn als alleingültige Problemlösung anzusehen, deren Ergebnis nämlich die Festschreibung der überkommenen internationalen Arbeitsteilung, wenn auch auf anderem Niveau, wäre. Das bedeutet keineswegs, daß wir uns der technologischen Fortentwicklung enthalten sollen. Aber wir können keine ausschließliche Blaupausen-Gesellschaft werden, die einen hohen Prozentsatz besonders der durchschnittlich begabten Menschen bei uns immer wieder zu Subventionsempfängern machen würde.

    (Dr. Todenhöfer [CDU/CSU] : Das stammt doch vom Bundeskanzler!)

    Wir müssen uns die Frage stellen, ob wir uns damit zufriedengeben wollen, daß viele Millionen, auch viele Millionen Menschen in Europa, ihre Heimat, ihre Wurzeln, ihre Familien, ihre 'Bindungen, ihr Sprachgebiet verlassen müssen, um ihre Existenz und die Existenz ihrer Familien viele tausend Kilometer weit am Produktionsplatz zu erkämpfen. Diese Frage liegt vor uns, für unser eigenes Land, für Europa, für ,die Menschen in der Dritten Welt.
    Die Entwicklungsländer brauchen eine differenzierte Produktionsstruktur, die die Versorgung der eigenen Bevölkerung leisten kann. Die Fortentwicklung 'der internationalen Arbeitsteilung muß ein gewisses Maß an Ausgewogenheit erreichen; denn entwicklungspolitische Vernunft ist wirtschaftliche Vernunft. Sie ist bereit, auch über kurzfristige, kurzatmige Aspekte hinaus in die kulturellen und sozialen Rahmenbedingungen einer zunehmend voneinander abhängigen Weltwirtschaft zu investieren. Sie stellt die wachsende wirtschaftliche Abhängigkeit der Volkswirtschaften voneinander genauso in Rechnung wie die individuelle Situation eines Landes, auch unseres Landes, das anders als die beiden Großmächte und andere Länder extrem rohstoffabhängig und ganz stark exportorientiert ist, vergleichbar eigentlich nur noch mit Japan.
    Aus dieser Erkenntnis ergibt sich unsere Bereitschaft zu Leistungen der öffentlichen Ressourcenübertragung und unsere Kompromißfähigkeit bei den Verhandlungen über eine Neugestaltung der Weltwirtschaftsordnung. Das hat nichts mit der Aufgabe von Interessen zu tun, sondern ist verantwortungsvolle Wahrnehmung der eigentlichen, legitimen Interessen unseres Landes als eines stark in die Weltwirtschaft integrierten Partners, der seiner wirtschaftlichen Verflechtung viel von seinem Wohlstand verdankt. Wenn das erklärte Ziel der Entwicklungsländer die stärkere Verflechtung mit der Weltwirtschaft ist und wir dieses Ziel ebenfalls unterstützen, dann wird sich bei so wesentlicher Interessenidentität langfristig auch Verständigungsbereitschaft auf beiden Seiten finden. Wenn ich mir die jahrzehntelange Geduld vorstelle, mit der die Ent-



    Bundesminister Frau Schlei
    wicklungsländer bisher ihre Forderungen nach einer Neuordnung der Weltwirtschaft den Industrieländern vortragen, idann finde ich, daß diese jahrzehntelange Geduld auch ein Beweis für solche Verständigungsbereitschaft ist.
    Die alte Ordnung —das darf doch einmal festgestellt werden — hat für die Entwicklungsländer immer bedeutet, offene Grenzen zu haben, offene Adern zu haben, schutzlos zu sein. Eine neue Ordnung bedeutet für die Dritte Welt Souveränität unter Einschluß wirtschaftlicher Eigenständigkeit. In einer neuen Ordnung soll der Kreislauf zwischen gleichberechtigten Subjekten der Weltwirtschaft geschlossen werden. Wirtschaftliches Offensein gegenüber der nördlichen Welt hat für diese Länder doch seit Jahrhunderten auch Demütigung bedeutet. Für unis allerdings bedeutete diese wirtschaftliche Öffnung Teilhabe am Fortschritt, friedliche Entwicklung, wachsender Wohlstand, mehr Freiheit als je zuvor.
    Wenn wir bei unseren Partnern in der Dritten Welt den Staat des Entwicklungslandes als Partner im internationalen Wirtschaftsverkehr haben, kann das doch kein Grund sein, auf wirtschaftliche Beziehungen zu diesen Ländern zu verzichten. Wir haben doch bereits Erfahrungen in unserer Zusammenarbeit mit den Staatshandelsländern gesammelt. Diese Erfahrungen werden dort sicherlich nicht anders aussehen. Es wäre ganz unverantwortlich, aus ideologischen Gründen oder aus Phantasielosigkeit, weil wir Regelungen wirtschaftlicher Beziehungen durch Staaten ablehnen oder nicht in der Lage sind, sie konstruktiv auszugestalten, Mitsprache- unid Einflußmöglichkeiten bei der 'Neuordnung der Weltwirtschaft aufzugeben. Wir müssen das verantwortlich mitgestalten, wovon wir ein Teil sind.
    Das dritte Ziel ist, unsere entwicklungspolitischen Bemühungen dadurch sinnvoll zu machen, daß sie sich insgesamt auf die Stärkung der Wirtschaftskraft der Entwicklungsländer richten. Die Entwicklungsländer selbst haben im vorigen Jahr auf den Konferenzen von Colombo und Mexiko Überlegungen zur Zusammenarbeit untereinander angestellt, interessante und förderungswürdige Überlegungen. Wir selbst stärken durch unsere Entwicklungspolitik die Wirtschaftskraft der Entwicklungsländer, durch unsere intensive und konstruktive Mitarbeit am Rohstoffabkommen zur Erzielung stabilerer Rohstoffpreise dort, wo dies möglich erscheint, und beim integrierten Programm, dem wir ja auf der 4. Welthandelskonferenz in Nairobi zugestimmt haben.

    (Dr. Todenhöfer [CDU/CSU] : Vorher abgelehnt und dann zugestimmt!)

    Aber auch durch unser Angebot einer Stabilisierung der Exporterlöse, einer Maßnahme, die besonders den ärmsten Ländern helfen könnte, werden wir gute Hilfsangebote machen können.
    Wir helfen weiter durch Stärkung der Aufnahmefähigkeit der Entwicklungsländer für Technologien, ohne die sie die von ihnen angestrebten Wachstumsraten nicht erreichen können. Wir helfen durch Offenhalten und weitere Öffnung unserer Inlandsmärkte. Wir helfen durch die Förderung regionaler Wirtschaftsgemeinschaften, wo dies möglich ist.
    Wir helfen zwischenstaatliche Projekte, durch unser I Bemühen, zunehmendem Protektionismus entgegenzuwirken. Wir helfen durch die auf der Konferenz für internationale wirtschaftliche Zusammenarbeit in Paris angebotenen Verfahrensregelungen bei Verschuldung sowie durch unser generelles Angebot, in Einzelfällen schnelle Regelungen zu finden.
    Unsere Förderung der Entwicklungsländer kann nur dann gerechtfertigt sein, wenn sie durch eine Politik ergänzt wird, die auf die Dauer auch interne Verteilungsprozesse in Gang setzt. Das gilt besonders für die fortgeschrittenen Länder, wo die materiellen Möglichkeiten dafür größer sind. Die abstrakte Rate des Durchschnittseinkommens erzählt uns nicht genug über brisante Unterschiede zwischen den oberen 20 Prozent in einem Staat und den 80 anderen Prozent. Unsere Förderung kann also nur durch Beachtung dieser Prozesse ganz gerechtfertigt sein.
    Hierbei bitte ich zu bedenken, wie die größte und überall am meisten benachteiligte Gruppe, nämlich die Gruppe der Frauen, berücksichtigt und gerecht beteiligt werden kann. Denn die wachsende Sorge vieler Entwicklungsländer und unsere eigene Sorge über das rasche Bevölkerungswachstum wird nicht ausgeräumt werden können, bevor der soziale Status der Frauen verbessert ist und bevor Einkommenssicherheit für weitere Teile der Bevölkerung und soziale Vorsorge neben der bereits wirksamen Familienplanung eine größere Rolle spielen. Nicht rasches Bevölkerungswachstum ist schuld an Hunger und materieller Not. Hunger und Not sind vielmehr die eigentlichen Ursachen des Bevölkerungswachstums.
    Ohne die aktive Mitwirkung der Frauen kann die Armut in den Entwicklungsländern nicht wirksam bekämpft werden.

    (Beifall bei der SPD)

    Vor allem bei der Ernährung, der Gesundheit und der Familienplanung fällt doch den Frauen eine Schlüsselrolle zu. Weltbankpräsident McNamara wies unlängst erneut auf den engen Zusammenhang von Frauenbeschäftigung, Familieneinkommen, Hunger und Bevölkerungsraten hin. Er sieht die Verbesserung der sozialen, wirtschaftlichen und politischen Situation der Frau zu Recht als das wichtigste Mittel an, einen Rückgang der Geburtenzahl und einen besseren Lebensstandard zu erreichen. Die Frauen zu berücksichtigen und ihre Interessen zu fördern ist nicht nur eine Menschenrechtsfrage, sie ist auch eine Menschheitsfrage.
    Ich glaube, die Frauen in der Dritten Welt würden sich sehr wundern, wenn sie von den Übersetzungsschwierigkeiten hörten, die wir haben, wenn wir „one man — one vote" übersetzen wollen; manchen fällt es schon sehr schwer, das zu übersetzen.

    (Dr. Todenhöfer [CDU/CSU]: Sie können ja gar kein Englisch!)

    — Ich kann nicht Englisch sprechen, aber Sie ver- stehen, was ich meine.

    (Beifall bei der SPD)

    Denn hier ist, wenn ich es richtig in Erinnerung
    habe, die Umgangssprache ja Deutsch. — Die Über-



    Bundesminister Frau Schlei
    setzung schneller Politiker „ein Mann — eine Stimme" werden diese Frauen nicht akzeptieren. Sie wollen, daß es heißt: „ein Mensch — eine Stimme".

    (Beifall bei der SPD — Zuruf von der CDU/ CSU: Das ist doch nichts Neues!)

    Noch ein Wort zum diesjährigen Haushaltsansatz und dem Ansatz in der neuen mittelfristigen Finanzplanung. Die Regierung hat durch die überproportionale Steigerung des Einzelplans 23 um rund 22 °/o gezeigt, wie ernst sie ihre Regierungserklärung nimmt. Diese Anhebung, über die sich doch alle freuen sollten, bedeutet, daß wir in den kommenden Jahren die Quote von 0,34 % erreicht haben. Die Aussage des Bundesfinanzministers, daß dieser Haushalt immer ungefähr doppelt so stark gesteigert werden sollte wie der Gesamthaushalt, halte ich im Hinblick auf die Zukunft für gut.
    Wir werden unsere Überlegungen, auf welchen weiteren Wegen das international zugesagte 0,7-%-Ziel erreicht werden kann, aber nicht einstellen; das dürfen wir nicht. Wir werden die Anregungen der Opposition, die sich ebenfalls zur Erfüllung dieses Ziels bekennt, und ihre Unterstützung in den entscheidenden Gremien als sehr willkommen ansehen.
    Je mehr wir bereit sind, die wohlverstandenen Interessen der armen Welt zu berücksichtigen, je mehr wir bereit sind, in diese Welt zu investieren, desto dauerhafter und wirksamer dienen wir dem eigenen Interesse, dem übergeordneten Interesse, nämlich Frieden zu stiften und Frieden zu wahren,

    (Graf Huyn [CDU/CSU] : Aber nicht durch Unterstützung von Terroristen!)

    dem Interesse unserer Arbeitnehmer, Arbeitsplätze zu erhalten und neue zu schaffen, dem volkswirtschaftlichen Interesse, den Weltmarkt durch Entwicklung von Kaufkraft zu erweitern, nachdem in den reichen Ländern gewisse Grenzen des Bedarfs erreicht zu sein scheinen, dem lebenswichtigen Interesse einer stetigen und sicheren Versorgung unserer Volkswirtschaft mit Rohstoffen. Dadurch dienen wir auch dem nationalen Interesse, als nützlicher und unverzichtbarer Partner in der Welt anerkannt zu sein.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)