Rede:
ID0805200400

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Metadaten
  • insert_drive_fileAus Protokoll: 8052

  • date_rangeDatum: 27. Oktober 1977

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    Plenarprotokoll 8/52 Deutstcher Bundestag Stenographischer Bericht 52. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 27. Oktober 1977 Inhalt: Große Anfrage der Fraktion der CDU/CSU Entwicklungspolitik — Drucksachen 8/345, 8/879 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Strauß, Niegel, Dr. Hupka, Dr. Stercken, Dr. Marx, Dr. Abelein, Graf Huyn, Sick, Graf Stauffenberg, Regenspurger, Dr. Becher (Pullach), Lagershausen, Biehle, Dr. von Wartenberg, Dr. Möller, Dr. Klein (Göttingen), Helmrich, Dr. Müller, Hartmann, Ey, Spilker, Dr. Rose, Pieroth, Sauer (Salzgitter), Wohlrabe, Böhm (Melsungen), Amrehn und Genossen und der Fraktion der CDU/ CSU Konsulat in Windhuk/Südwestafrika — Drucksache 8/742 (neu) — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der CDU/CSU Verbesserung der Information über Entwicklungsprojekte durch die Bundesregierung — Drucksache 8/696 — Dr. Todenhöfer CDU/CSU 3973 B Schluckebier SPD 3979 A Dr. Vohrer FDP 3983 D Frau Schlei, Bundesminister BMZ . . . . 3988 C Dr. Hüsch CDU/CSU 3994 B Dr. Holtz SPD 3998 D Frau Schuchardt FDP . . . . . . . 4004 C Dr. Köhler (Wolfsburg) CDU/CSU . . . 4009 B Frau Dr. Focke SPD 4037 B Strauß CDU/CSU . . . . . . . . . 4041 A Bahr SPD 4051 C Genscher, Bundesminister AA . . 4057 B Dr. Marx CDU/CSU . . . . . . . . 4063 B Jung FDP 4068 D Frau von Bothmer SPD . . . . . . . 4071 D Dr. Stercken CDU/CSU 4074 A Bindig SPD 4076 B Ludewig FDP 4078 B Vizepräsident Frau Renger . . . . . 3998 D Namentliche Abstimmung . . . 4080 B, 4081 B Beratung des Antrags des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu dem Gesetz zur Steuerentlastung und Investitionsförderung — Drucksache 8/1067 — Henke SPD 4031 D Dr. Häfele CDU/CSU 4033 A II Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 52. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Oktober 1977 Dr. Böhme (Freiburg) SPD 4033 D Frau Matthäus-Maier FDP 4035 C Dr. Apel, Bundesminister BMF 4036 D Namentliche Abstimmung . . . 4037 B, 4039 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Arbeitsförderungsgesetzes — Drucksache 8/857 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/1100 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung — Drucksache 8/1053 — 4080 D Beratung der Unterrichtung durch den Bundesrechnungshof Bemerkungen des Bundesrechnungshofes zur Bundeshaushaltsrechnung (einschließlich der Bundesvermögensrechnung) für das Haushaltsjahr 1975 — Drucksache 8/373 — 4083 A Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Durchführung einer Repräsentativstatistik auf dem Gebiet des Wohnungswesens (Wohnungsstichprobengesetz 1978) — Drucksache 8/921 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 8/1102 — Beschlußfassung und Bericht des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau — Drucksache 8/1054 — 4083 A Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 26. November 1974 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Paraguay über den Luftverkehr — Drucksache 8/1034 — 4083 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 19. September 1973 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich Saudi-Arabien über den Luftverkehr — Drucksache 8/1035 — 4083 C Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den Kooperationsabkommen zwischen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und den Mitgliedstaaten dieser Gemeinschaft einerseits, der Tunesischen Republik, der Demokratischen Volksrepublik Algerien und dem Königreich Marokko andererseits sowie zu den Abkommen zwischen den Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl und diesen Staaten — Drucksache 8/1036 — 4083 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Biersteuergesetzes — Drucksache 8/1040 — 4083 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Ergänzungsprotokoll vom 15. Juni 1973 zur Änderung des Abkommens vom 23. August 1958 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Großherzogtum Luxemburg zur Vermeidung der Doppelbesteuerungen und über gegenseitige Amts-und Rechtshilfe auf dem Gebiete der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen sowie der Gewerbesteuern und der Grundsteuern sowie seines Schlußprotokolls — Drucksache 8/1042 — 4083 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 14. Dezember 1976 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Korea zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen — Drucksache 8/1043 — 4084 A Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Verbesserung der Haushaltsstruktur — Drucksache 8/1101 — 4084 A Beratung der Sammelübersicht 11 des Peti- tionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 8/1011 — 4084 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Art, den Umfang und den Erfolg der von ihr oder den Länderregierungen vorgenommenen Beanstandungen betreffend die Anwendung des Artikels 119 EWG-Vertrag — Drucksachen 8/547, 8/1002 — . . . . 4084 B Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 52. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Oktober 1977 III Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Richtlinie zur schrittweisen Verwirklichung des Grundsatzes der Gleichbehandlung von Männern und Frauen im Bereich der sozialen Sicherheit — Drucksachen 8/56, 8/1013 — 4084 C Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Verordnung des Rates zur Errichtung einer europäischen Agentur für handelspolitische Zusammenarbeit mit den Entwicklungsländern — Drucksachen 7/5847, 8/1038 — . . . . 4084 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Richtlinie des Rates zur Harmonisierung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften über den Standard-Austauschverkehr für zur Ausbesserung ausgeführte Waren — Drucksachen 8/799, 8/1048 — . . . . 4084 D Fragestunde — Drucksachen 8/1056 vom 21. 10. 1977 und 8/1099 vom 26. 10. 1977 — Pflicht zur Abführung von Sozialabgaben für den erhöhten Weihnachtsfreibetrag DringlAnfr Cl 26.10.77 Drs 08/1099 Hauser (Krefeld) CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA . . 4013 B, C, D, 4014 A, B, C ZusFr Hauser (Krefeld) CDU/CSU . . . 4013 C, D ZusFr Müller (Berlin) CDU/CSU . . . . 4014 A ZusFr Dr. Langner CDU/CSU 4014 B ZusFr Stutzer CDU/CSU 4014 C Betreuung von Arbeitsuchenden durch eine gewerbliche Vermittlungsstelle der Bundesanstalt für Arbeit MdlAnfr A42 21.10.77 Drs 08/1056 Stutzer CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA . 4014 D, 4015 A ZusFr Stutzer CDU/CSU . . . 4014 D, 4015 A Richtlinien für die Bedarfsplanung in der kassenärztlichen Versorgung MdlAnfr A43 21.10.77 Drs 08/1056 Horstmeier CDU/CSU MdlAnfr A44 21.10.77 Drs 08/1056 Horstmeier CDU/CSU Antw PStSekr Buschfort BMA 4015 B, D, 4016 A ZusFr Horstmeier CDU/CSU 4015 D ZusFr Ey CDU/CSU 4016 A Sowjetische Gegenleistung bei einem Verzicht auf die Produktion der Neutronenwaffe MdlAnfr A45 21.10.77 Drs 08/1056 Dr. Mertes (Gerolstein) CDU/CSU MdlAnfr A46 21.10.77 Drs 08/1056 Dr. Mertes (Gerolstein) CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA 4016 B, C, D, 4017 A, B ZusFr Dr. Mertes (Gerolstein) CDU/CSU . 4016 B, D, 4017A,B Öffentliche Diskussion über die Konfiskation deutschen Privatvermögens durch Polen MdlAnfr A105 21.10.77 Drs 08/1056 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . 4017 C, D, 4018 A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 4017 C, D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 4018 A Außerung des Botschafters von Wechmar zur nationalen deutschen Frage MdlAnfr A106 21.10.77 Drs 08/1056 Dr. Czaja CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . 4018 B, C, D ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 4018 B, C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 4018 C ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 4018 D Außerung des Bundeskanzlers über den Status von Berlin MdlAnfr A107 21.10.77 Drs 08/1056 Dr. Hennig CDU/CSU MdlAnfr A108 21.10.77 Drs 08/1056 Dr. Hennig CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . . 4019 A, B, C, D, 4020 A, B, C, D, 4021 A, B, C ZusFr Dr. Hennig CDU/CSU . 4019 A, 4020 A, B ZusFr Dr. Corterier SPD . . . 4019 B, 4020 B ZusFr Kunz (Berlin) CDU/CSU 4019 C ZusFr Kittelmann CDU/CSU . . 4019 C, 4021 B ZusFr Luster CDU/CSU . . . . 4019 D, 4020 C ZusFr Dr. Mertes (Gerolstein) CDU/CSU . 4020 D ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 4021 A ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 4021 C IV Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 52. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Oktober 1977 Aussage des Bundeskanzlers über den Status von Berlin MdlAnfr A109 21.10.77 Drs 08/1056 Kunz (Berlin) CDU/CSU MdlAnfr A110 21.10.77 Drs 08/1056 Kunz (Berlin) CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . 4021 C, D, 4022 A, B, C, D, 4023 A, B, D, 4024 A ZusFr Kunz (Berlin) CDU/CSU . 4021 D, 4022 A, 4023 A, B ZusFr Dr. Hennig CDU/CSU . . 4022 A, 4024 A ZusFr Dr. Mertes (Gerolstein) CDU/CSU . 4022 B ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 4022 C ZusFr Luster CDU/CSU 4022 D ZusFr Kittelmann CDU/CSU 4023 B ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU . . . . . 4023 C ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 4023 D Beunruhigung brasilianischer Stellen durch Beschlüsse von Gremien der SPD und der FDP bezüglich eines Moratoriums für Kernkraftwerke hinsichtlich des deutschbrasilianischen Nuklearabkommens sowie wirtschaftliche Folgen für die Bundesrepublik Deutschland beim Scheitern dieses Abkommens MdlAnfr A111 21.10.77 Drs 08/1056 Schmöle CDU/CSU MdlAnfr A112 21.10.77 Drs 08/1056 Schmöle CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA 4024 B, C, D ZusFr Schmöle CDU/CSU . . . . . . 4024 B, D ZusFr Kittelmann CDU/CSU 4024 C Einstellung der bulgarischen Störsendungen gegen die Deutsche Welle und Radio Free Europe MdlAnfr A113 21.10.77 Drs 08/1056 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA 4025 A, B, C ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU . . . . . 4025 A, B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . . 4025 C Grundlagen für die Erklärung der Bundesregierung auf dem KSZE-Treffen in Belgrad über die ansteigende Zahl der Familienzusammenführungen aus der Sowjetunion und der CSSR MdlAnfr A114 21.10.77 Drs 08/1056 Dr. Hupka CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . . 4025 C, 4026 A, C, D, 4027 A, B ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 4026 A, B ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 4026 D Aussage des Bundeskanzlers über den Status von Berlin MdlAnfr A115 21.10.77 Drs 08/1056 Daweke CDU/CSU MdlAnfr A116 21.10.77 Drs 08/1056 Daweke CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA 4027 B, C, D, 4028 A, B ZusFr Daweke CDU/CSU . . 4027 C, 4028 A, B Erlaubnis zur Ausreise für RuBlanddeutsche aus der Sowjetunion MdlAnfr A117 21.10.77 Drs 08/1056 Jäger (Wangen) CDU/CSU Antw StMin Dr. von Dohnanyi AA . . 4028 C, D, 4029 A, B ZusFr Jäger (Wangen) CDU/CSU . . . 4028 C, D ZusFr Dr. Hupka CDU/CSU 4029 A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 4029 B Überarbeitung des Traditionserlasses des Bundesverteidigungsministers MdlAnfr A53 21.10.77 Drs 08/1056 Peter SPD Antw PStSekr Dr. von Billow BMVg . . 4029 C, D ZusFr Peter SPD 4029 C, D Teilnahme von Abordnungen der Bundeswehr an Treffen der ehemaligen Waffen-SS, an Zusammenkünften der „Jungen Nationaldemokraten", der „Wiking-Jugend" und des „Bundes Heimattreue Jugend" MdlAnfr A54 21.10.77 Drs 08/1056 Thüsing SPD Antw PStSekr Dr. von Bülow BMVg . . 4030 A, B ZusFr Thüsing SPD 4030 B ZusFr Daweke CDU/CSU 4030 B Entwicklung des Wagenladungsverkehrs der Deutschen Bundesbahn MdlAnfr A62 21.10.77 Drs 08/1056 Dr. Enders SPD Antw PStSekr Wrede BMV . . 4030 D, 4031 A ZusFr Dr. Enders SPD 4031 A ZusFr Gerster (Mainz) CDU/CSU . . . 4030 D Bau der Schnellbahnstrecke Nord-Süd MdlAnfr A63 21.10.77 Drs 08/1056 Dr. Enders SPD Antw PStSekr Wrede BMV . . . 4031 B, C ZusFr Dr. Enders SPD 4031 C Nächste Sitzung 4085 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 4087* A Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 52. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. Oktober 1977 3973 52. Sitzung Bonn, den 27. Oktober 1977 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordneter) entschuldigt bis einschließlich Adams * 27. 10. Dr. van Aerssen * 27. 10. Dr. Ahrens ** 28. 10. Dr. Aigner * 28. 10. Alber * 27. 10. Dr. Bangemann * 27. 10. Dr. Bayerl * 27. 10. Blumenfeld * 27. 10. Büchner (Speyer) ** 28. 10. Dr. Corterier 28. 10. Fellermaier * 28. 10. Flämig * 28. 10. Dr. Friderichs 27. 10. Dr. Früh * 27. 10. Dr. Fuchs * 27. 10. Frau Funcke 28. 10. Haase (Fürth) * 27. 10. Handlos 28. 10. von Hassel 28. 10. Hoffmann (Saarbrücken) * 27. 10. Dr. Jahn (Braunschweig) * 27. 10. Jung * - 27. 10. Klinker * 27. 10. Kolb 28. 10. Kunz (Berlin) * 27. 10. zur Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** zur Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lagershausen ** 28. 10. Lange * 27. 10. Lemp * 28. 10. Lücker * 28. 10. Dr. Müller ** 28. 10. Müller (Mülheim) * 28. 10. Müller (Wadern) * 27. 10. Dr. Müller-Hermann * 27. 10. Dr. Pfennig 28. 10. Reddemann ** 28. 10. Rosenthal 28. 10. Sauer (Salzgitter) 28. 10. Scheffler ** 28. 10. Schmidt (München) * 28. 10. Schreiber * 27. 10. Schwabe * 28. 10. Dr. Schwencke (Nienburg) *8 28. 10. Dr. Schwörer * 27. 10. Seefeld * 27. 10. Sieglerschmidt * 27. 10. Dr. Frhr. Spies von Büllesheim ** 28. 10. Dr. Starke (Franken) 28. 10. Graf Stauffenberg 28. 10. Frau Steinhauer 28. 10. Dr. Waigel 28. 10. Frau Dr. Walz * 28. 10. Dr. Warnke 28. 10. Wawrzik * 27. 10. Dr. Wörner 28. 10. Wohlrabe 28. 10. Baron von Wrangel 27. 10. Würtz * 27. 10. Zeyer * 27. 10. Zywietz * 28. 10.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Günter Schluckebier


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich möchte zunächst nur mit einem Satz auf das eingehen, was Kollege Todenhöfer vor allen Dingen zum Abschluß seines Vortrages hier erklärt hat. Er weist immer sehr gerne darauf hin, daß er sich als ein Richter versteht, und erspart sich von daher seine Begründungen. Wir sind allerdings der Meinung, daß er hier immer Richter und Staatsanwalt in einer Person spielt und daß die Urteile, die er abgibt, in der Berufung meistens sofort kassiert werden.

    (Dr. Kunz [Weiden] [CDU/CSU] : Von wem denn?)

    Meine Damen und Herren, wir sind der Opposition sehr dankbar, daß sie uns gerade heute durch Ihre Große Anfrage Gelegenheit zu dieser Debatte verschafft. Die Entwicklungspolitik erhält dadurch die Aufmerksamkeit, die ihr auf Grund der jüngsten Ereignisse in der Dritten Welt zukommt. Ich weiß, daß es auch auf die Mitglieder dieses Hauses wie ein Urerlebnis wirkte, als der Bundeskanzler vor genau einer Woche an diesem Platz feststellte, daß Somalia ein Beispiel für die unerläßliche internationale Zusammenarbeit gesetzt habe. Selten hat das Protokoll des Deutschen Bundestages so anhaltenden lebhaften Beifall bei allen Fraktionen verzeichnet wie an jener Stelle, an der wir alle der somalischen Regierung unseren Dank für die uns geleistete Hilfe ausgesprochen haben. Es wäre gut, wenn wir uns deshalb in dieser Debatte und bei unserer zukünftigen entwicklungspolitischen Arbeit von dem Kanzlerwort leiten lassen: Wir in der Bundesrepublik haben erfahren, was es bedeuten kann, wenn Solidarität keine Grenzen kennt. Wir alle haben die Verantwortung dafür, daß uns nicht nachgesagt werden kann, es sei leichter, Solidarität zu empfangen, als sie zu geben.
    Die Lehren, meine Damen und Herren, die wir alle aus diesen Vorgängen ziehen müssen, können nur heißen: Wenn wir eine wirksame und glaubwürdige
    Entwicklungspolitik machen wollen, dann brauchen wir die Unterstützung und Zustimmung aller demokratischen Kräfte dieses Landes. Wenn Entwicklungspolitik den Menschen der Entwicklungsländer helfen soll, sowohl Freiheit von Not als auch Freiheit zur Bestimmung ihres eigenen Schicksals zu erringen, dann müssen wir auch gegenüber denjenigen Solidarität zeigen, die für die Gestaltung ihrer Gesellschaft einen anderen Weg gewählt haben als wir selbst.

    (Zustimmung bei der SPD und der FDP)

    Diese knappen Grundsätze der deutschen Entwicklungspolitik sind lange Jahre für alle Parteien Allgemeingut gewesen. Wir bekennen uns dazu,

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Auch wir sind früher für den Ausschluß von Gewalt gemeinsam eingetreten!)

    daß die Begründung unserer Entwicklungspolitik die gemeinsame Leistung aller hier vertretenen Parteien ist. Wir akzeptieren auch, daß alle ernsthaft Bemühten beim Ringen um den richtigen Weg, den diese Politik einschlagen muß, nie das gemeinsame Ziel aus den Augen verloren haben.
    Nach den Ereignissen der letzten Woche braucht es auch niemand als Hochmut zu empfinden, wenn ich für die sozialdemokratische Fraktion erkläre: Wir sind bereit, der gemeinsamen Sache wegen die Zusammenarbeit mit der Opposition auf eine neue Grundlage zu stellen, wenn jener Satz, Herr Dr. Todenhöfer, der jedes politische Klima vergiftet, zurückgenommen wird. Hier, so meine ich, ist der Ort, wo Sie sich mit Ihrem Vorwurf — Sie haben ihn vorhin noch einmal wiederholt — auseinandersetzen müssen, die Bundesregierung leiste durch ihre Entwicklungshilfe Beihilfe zum Mord.

    (Graf Huyn [CDU/CSU] : Sie müssen sich damit auseinandersetzen!)

    — Wir brauchen uns darüber nicht zu unterhalten, Graf Huyn. Solange dieser Satz zwischen uns stehenbleibt, kann es, so meinen wir, keine Gemeinsamkeiten geben.

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Graf Huyn [CDU/CSU] : Mit Frau Schlei sicher nicht!)

    Ich habe allerdings die Hoffnung, daß in der Opposition ein Prozeß beginnen wird, der unserer Entwicklungspolitik nur nützen kann. Ich unterstreiche für meine Fraktion, was vor dem Grundsatzforum der CDU Ende September in Berlin zur gemeinsamen Entwicklungspolitik der demokratischen Parteien gesagt worden ist. Dort hieß es:
    Jede Regierung hat Projekte gefördert, die ihrer eigenen gesellschaftspolitischen Orientierung nicht gerade sympathisch waren. Aber dies ist die Kehrseite des Grundgedankens, daß wir Hilfe leisten beim Aufbau der Pluralität anderer Gesellschaften.
    Ich meine auch, daß Entwicklungspolitik durchaus
    Kritik verträgt. Es kann aber zur unerträglichen Belastung unseres Volkes werden, wenn Entwicklungs-
    3980 Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 52. Sitzung. Bonn, Donnerstag, -den 27. Oktober 1977
    Schluckebier
    politik unwidersprochen zum Knüppel parteipolitischer Auseinandersetzungen gemacht wird. Ich weiß, meine Damen und Herren, wovon ich rede. Was in Ihrer eigenen Partei nur zögernd zugegeben wird, hat unser Land international bereits ins Ge- rede gebracht. Es ist, so glauben wir, nicht mehr die Privatsache eines einzelnen Abgeordneten, wenn Vertreter wichtiger internationaler Organisationen seine Erklärungen zur Politik im südlichen Afrika als Beleidigung der Vereinten Nationen, der Kirchen und der betroffenen afrikanischen Regierungen und Organisationen empfinden. Wir können nicht stillschweigend über diese Dinge hinweggehen, sosehr wir es begrüßen, daß die Opposition im Ausschuß gemeinsam mit uns in der vergangenen Woche einer Empfehlung zugestimmt hat — Stichwort: westliche Sahara —, in der die Unterstützung einer afrikanischen Befreiungsbewegung über das in der Antwort der Bundesregierung auf die Große Anfrage der Opposition angedeutete Maß hinaus

    (Dr. Todenhöfer [CDU/CSU] : Das ist gelogen! Das ist nicht wahr!)

    für richtig gehalten wird, sosehr wollen wir hier deutlich bekunden,

    (Dr. Todenhöfer [CDU/CSU] : Herr Schluckebier, das ist nicht wahr!)

    daß wir die Politik der Bundesregierung gegenüber afrikanischen Befreiungsbewegungen für richtig halten.


Rede von: Unbekanntinfo_outline
Herr Abgeordneter Todenhöfer, ich rüge Ihren Zwischenruf „Das ist gelogen!".

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Günter Schluckebier


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Ich hatte schon darauf gewartet. Herr Dr. Todenhöfer, das ist Ihre Ausdrucksweise bei Auseinandersetzungen im Parlament. Wir wissen das zwischenzeitlich; aber wir stellen uns darauf nicht ein.

    (Abg. Dr. Todenhöfer [CDU/CSU] meldet sich zu einer Zwischenfrage)

    — Ich lasse keine Zwischenfragen von Ihnen zu.
    Was für unsere Politik gegenüber afrikanischen Befreiungsbewegungen gilt, trifft erst recht für die Behandlung — auch dies ist gerade wieder angedeutet worden — sogenannter kommunistischer Entwicklungsländer zu. Die Opposition weiß genau, daß Entwicklungspolitik nicht in erster Linie eine moralische Veranstaltung ist. Sie ist Hilfe zur Änderung von Verhältnissen. Dabei muß jede Chance, Entwicklungen voranzutreiben und Entwicklungshemmnisse zu beseitigen, genutzt werden, und zwar unabhängig vom jeweiligen politischen System. Meine Damen und Herren von der Opposition, ich weiß gar nicht, warum sich Herr Todenhöfer zu der Frage der sogenannten kommunistischen Entwicklungsländer vorhin in dieser Weise geäußert hat; denn dazu hat sich z. B. der CDU-Vorsitzende Kohl anders geäußert. Man muß sich einmal überlegen, was gilt: die Ausführungen des Parteivorsitzenden oder diejenigen von Herrn Dr. Todenhöfer, der noch entwicklungspolitischer Sprecher der Opposition ist. Herr Kohl hat vor dem entwicklungspolitischen Kongreß seiner Partei folgendes erklärt:
    Jedes Entwicklungsland muß seinen eigenen Weg gehen. Der Antrieb zur wirtschaftlichen Entwicklung muß vom jeweiligen Lande ausgehen. Dies ist seine Entscheidung. Wo aber die Bereitschaft zur Entwicklung vorhanden ist, dort müssen wir helfen.
    Dieses klingt ganz anders als das, Herr Dr. Todenhöfer, was Sie gerade zur Frage von kommunistischen Entwicklungsländern wiederum gesagt haben.

    (Dr. Althammer [CDU/CSU] : Das hat aber nichts mit Kommunisten zu tun! — Graf Huyn [CDU/CSU] : Herr Kohl hat nichts von Unterstützung von Kommunisten gesagt! — Dr. Marx [CDU/CSU] : So weit kommt es noch, daß Dr. Kohl kommunistische Entwicklungsländer unterstützt! Das ist eine völlige Verzeichnung der Wirklichkeit!)

    Es wird Zeit, daß sich die Opposition einig wird, mit wieviel Zungen sie spricht.
    Ich komme zu einem zweiten Punkt. Ich habe eingangs meiner Ausführungen nicht umsonst auf die Plenarsitzung angespielt, in der der Bundeskanzler das Wort genommen hat. Herr Kollege Dr. Todenhöfer, wir stehen zu diesem Satz. Wir haben deshalb auch nie begreifen können — man höre und staune —, warum es die Fraktionsführung der CDU/CSU zulassen konnte, daß Sie im April dieses Jahres im Ausschuß allen Ernstes beantragen konnten, die Entwicklungshilfe für Somalia und andere Entwicklungsländer zu sperren.

    (Hört! Hört! bei der SPD — Dr. Marx [CDU/ CSU] : Nennen Sie die Voraussetzungen!)

    Ich habe noch sehr gut Ihre Begründung im Ohr, die ich nur deshalb nicht an dieser Stelle ausbreiten will, weil ich unsere Beziehungen zu den damals genannten Ländern nicht belasten möchte.

    (Beifall bei der SPD und FDP— Dr. Todenhöfer [CDU/CSU] : Sagen Sie die Begründung! — Graf Huyn [CDU/CSU] : Tun Sie es doch!)

    — Nein, das möchte ich eben nicht. Das ist dann Ihr Bier; die außenpolitischen Belastungen fallen dann in Ihre und nicht in die Verantwortung der Koalition.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Das ist unfair!)

    Alle diejenigen, die der Opposition seinerzeit nicht widersprochen haben, sollten sich diese Frage stellen: Wie wäre das Geiseldrama verlaufen, wenn wir unsere entwicklungspolitischen Beziehungen zu einem anderen Land ebenso unbeirrt wie zu Somalia fortgesetzt hätten?

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Das ist unfair!)

    Wenn wir an die Aufregung denken, mit der noch vor der Sommerpause die Debatte über diese Anfrage gefordert worden ist, dann kann sich der Oppositionsführer doch nur glücklich schätzen, daß ihm die Schmach erspart geblieben ist, öffentlich



    Schluckebier
    zur falschen Zeit auf das falsche Pferd gesetzt zu haben.
    Parlamentarische Anfragen zur Entwicklungspolitik haben ihren unbestreitbaren Wert. Nicht umsonst haben sich in den vergangenen Jahren alle Fraktionen darum bemüht, Große Anfragen gemeinsam einzubringen. Die Fortschritte der deutschen Entwicklungspolitik sind nirgends deutlicher als aus den Parlamentsdebatten über Große Anfragen abzulesen. Für diese Große Anfrage der Opposition gilt jedoch, so meine ich, die abgewandelte Volksweisheit: Sage mir, mit welchen Fragen du umgehst, und ich sage dir, was du von Entwicklungspolitik verstehst.

    (Dr. Marx [CDU/CSU] : Jetzt werden Sie aber zum Spaßvogel! — Weiterer Zuruf von der CDU/CSU: Si tacuisses ...!)

    Wichtig ist deshalb, daß wir heute über das reden, was von der Opposition nicht erkannt, was aber durch die Antworten der Bundesregierung dankenswerterweise deutlich gemacht worden ist. Ich greife hier die zentralen Aufgaben heraus.
    Erstens. Im Dialog mit den Entwicklungsländern wollen wir eine stabile Ordnung der Zusammenarbeit schaffen. Dazu gehört, daß wir die politische Solidarität der Entwicklungsländer vorbehaltlos akzeptieren und nicht versuchen, ihre Bewegung dadurch zu spalten, daß wir sie nach rein wirtschaftlichen Kriterien in eine Dritte Welt der reicheren und eine Vierte Welt der ärmeren Entwicklungsländer einteilen. Dies hieße, den politischen Charakter der Solidarität zwischen den Ländern der Dritten Welt gründlich mißzuverstehen.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Das ist doch gar nicht der Punkt!)

    So, wie die Arbeiterbewegung des vergangenen Jahrhunderts im Kampf um ihre Rechte am weitesten fortgeschritten war und ihr neu entstandenes wirtschaftliches und politisches Gewicht zugunsten ihrer ärmeren Kollegen in die Waagschale geworfen hat, so werden heute die einflußreichen Entwicklungsländer als die Speerspitze der Dritten Welt im Kampf um die Wahrnehmung ihrer Interessen gegenüber den Industriestaaten verstanden.

    (Graf Huyn [CDU/CSU] : Marxistische Ideologie!)

    Darum können wir, meine Damen und Herren, von den Entwicklungsländern auch nicht erwarten, daß alle einer uns genehmen Wirtschaftsordnung entsprechen. Dazu fehlt nicht nur der geschichtliche und kulturelle Hintergrund, vor dem das europäische Wirtschafts- und Gesellschaftssystem verständlich wird, sondern es fehlen auch wichtige materielle Voraussetzungen wie ein genügender Bildungs- und Ausbildungsstand oder eine gewerkschaftliche Organisation der arbeitenden Bevölkerung. Der Versuch, unsere Vorstellungen zu exportieren, widerspricht der Souveränität der Entwicklungsländer. Niemand will alte koloniale Abhängigkeiten durch neue politische Abhängigkeiten austauschen.
    Zweitens. Wir wollen die privatwirtschaftliche Zusammenarbeit mit den Entwicklungsländern intensivieren. Seit die Entwicklungsländer beginnen, ihre Wirtschaftsordnung nach eigenen Vorstellungen zu schaffen, haben sich die Bedingungen für Privatinvestitionen in Entwicklungsländern gewandelt. In der Dritten Welt wächst die Erkenntnis, daß das Privatkapital der Industrieländer auf absehbare Zeit ein bedeutender Faktor für industrielle und wirtschaftliche Entwicklung bleibt. Das Verhältnis zwischen Industrie- und Entwicklungsländern wird deshalb auch in Zukunft durch private Wirtschafts- und Handelsbeziehungen maßgeblich geprägt.
    Mit der stärkeren Betonung der Bedeutung des 1-%-Ziels, das sowohl öffentliche als auch private Entwicklungsleistungen umfaßt, wird, so meine ich, wieder stärker die Möglichkeit in das Blickfeld staatlicher Entwicklungspolitik insgesamt gerückt, wie der Anteil der Mittel für Entwicklungsländer an den gesamten Auslandsinvestitionen erhöht werden kann.
    Der Deutsche Bundestag, meine Damen und Herren, hat 1974 gefordert, das Entwicklungsländer-Steuergesetz durch neue Regelungen zur Förderung von Investitionen in Entwicklungsländern, zur Förderung von Auslandsinvestitionen sowie zur Rohstoffsicherung abzulösen. Es ist jetzt an der Zeit, die Arbeiten für diese Nachfolgeregelungen nachdrücklich in Angriff zu nehmen. Oberster Grundsatz muß dabei das Recht der Entwicklungsländer bleiben, die Bedingungen für in- und ausländische Privatinvestitionen im Rahmen ihrer jeweiligen Wirtschaftsordnung selber festzulegen. Soweit jedoch staatliche Maßnahmen Privatinvestitionen in Entwicklungsländern vorbereiten oder flankieren, ist jede Regierung verpflichtet, so meine ich, die ihr dadurch erwachsenden Einflußmöglichkeiten . im Interesse der Entwicklungsländer auszuschöpfen. Die Bundesregierung muß deshalb durch Rahmenbedingungen und ähnliche Maßnahmen, wie sie seit Jahrzehnten als Instrumente der nationalen Wirtschaftspolitik praktiziert werden, Einfluß auf den Einsatz von Privatinvestitionen in Entwicklungsländern nehmen.
    Drittens. Wir unterstützen die entwicklungspolitische Arbeit gesellschaftlicher Gruppen in der Bundesrepublik. Wir stimmen der Bundesregierung zu, daß staatliche Entwicklungspolitik nicht überall in der Lage ist, zur Befriedigung der Grundbedürfnisse der Menschen in der Dritten Welt beizutragen und zur Wahrnehmung ihrer Interessen einzutreten. In vielen Fällen haben nichtstaatliche Organisationen eher Zugang zu benachteiligten Bevölkerungsgruppen und können unmittelbar sicherstellen, daß die Hilfe bei den Menschen ankommt, die sie am nötigsten brauchen. Wir wissen alle, in welche Schwierigkeiten staatliche Entwicklungspolitik gerät, wenn sie mit Regierungen zusammenarbeiten muß, deren Mitglieder aus jenen privilegierten Schichten stammen, die an raschen und durchgreifenden sozialen Veränderungen in ihren Ländern nicht interessiert sind.
    Besondes beim Aufbau organisierter Interessenvertretungen für Arbeitnehmer und Arbeitslose, für kleine Landwirte und Gewerbetreibende gibt es große Aufgaben und Möglichkeiten, so meine ich,



    Schluckebier
    für gesellschaftliche Gruppen bei uns und in der Dritten Welt. In der Bundesrepublik selbst bieten die gesellschaftlichen Gruppen, die sich in der Entwicklungspolitik engagieren, nicht nur zusätzliche Mittel und persönliche Einsatzbereitschaft auf, sondern bilden ein großes Potential bei der Vorbereitung unserer Öffentlichkeit auf die Folgen des NordSüd-Konflikts für unser Land selbst.
    Im Namen meiner Fraktion danke ich der Bundesregierung für ihre klaren Antworten. Wir wissen, daß sich diese Politik für unser Land nur dann erfolgreich verwirklichen läßt, wenn Regierung und Parlament gemeinsam für sie eintreten. Entwicklungspolitik ist eine nationale Aufgabe; sie ist kein Spiel, das ein Teil dieses Hauses — von den Rängen der Opposition aus — ohne Mitverantwortung betrachten kann. Diese Erkenntnisse sind nicht neu. Aber wir täten gut daran, nach ihnen zu leben und politisch zu handeln.
    Die Regierungskoalition bekennt sich zu ihrer Verantwortung. Ich nutze deshalb gern die Stunde, um im Zusammenhang aufzuzeigen, was selbst von Eingeweihten manchmal übersehen wird. Unsere Entwicklungspolitik hat eine neue Qualität erfahren, seitdem dieses Parlament verstärkt auf die Inhalte der Entwicklungspolitik einwirkt. Wir haben klargemacht, daß ès von uns abhängt, ob wir nach einem Jahrzehnt der entwicklungspolitischen Konzeptionen jetzt ein Jahrzehnt der entwicklungspolitischen Aktionen vor uns haben. Wir haben als Sozialdemokraten im Sommer dieses Jahres ein präzises Programm vorgelegt. Wir fordern nicht alles auf einmal, aber wir haben gezeigt, wo wir entscheidende Durchbrüche erreichen möchten. Es ist uns innerhalb weniger Monate gelungen, die entwicklungspolitische Diskussion auf ein bislang nie gekanntes Niveau zu heben.

    (Dr. Todenhöfer [CDU/CSU] : Das darf nicht wahr sein!)

    Unsere Beiträge zum 30. Jahrestag des Marshall-planes haben in der Öffentlichkeit großen Widerhall gefunden.
    Mit Genugtuung erkennen wir auch die Bereitschaft der Bundesregierung an, gemeinsam mit dem Deutschen Bundestag zu prüfen, auf welche Weise das ERP-Sondervermögen verstärkt für Entwicklungsaufgaben herangezogen werden kann. Die SPD-Fraktion erwartet, daß das gleiche auch für die Verwendung der Zinsrückflüsse aus Kapitalhilfekrediten gilt. Wir haben schließlich die Vorbereitung für ein Solidaritätsprogramm der europäischen Industrieländer zügig in Angriff genommen. Wir werden, meine Damen und Herren der Opposition, darauf im Verlauf der Haushaltsberatungen unseres Ausschusses zurückkommen.
    Meine Fraktion wird sich auch dafür einsetzen, daß wir in diesem Jahr weitere Fortschritte in Richtung auf ein Beschäftigungsprogramm auch im Rahmen der Entwicklungspolitik machen. Wir sollten nicht nur darüber reden, sondern wollen auch durch die Tat beweisen, daß sich Entwicklungspolitik und Beschäftigungspolitik durchaus miteinander vereinbaren lassen.
    Wir haben schließlich bei den Beratungen meiner Fraktion Einigkeit darüber erzielt, daß wir die Zweckmäßigkeit eines Gesetzes zur Entwicklungszusammenarbeit, das die Grundlagen unserer Entwicklungspolitik regeln soll, ernsthaft prüfen müssen. Wir wissen, daß wir in den nächsten Jahren ohnehin an eine Novellierung wichtiger Teilbereiche unserer entwicklungspolitischen Zusammenarbeit herangehen müssen. Wenn wir aber das Entwicklungsländer-Steuergesetz auf eine neue Grundlage stellen müssen, liegt es nahe, auch andere Bereiche der Entwicklungspolitik auf eine tragfähige Rechtsgrundlage zu stellen. Ich denke hier insbesondere an die Entwicklungsländern gegenüber notwendigen Bürgschaften und Garantien, an die Überarbeitung des ERP-Entwicklungshilfegesetzes von 1961, die erste gesetzliche Grundlage für unsere Entwicklungspolitik überhaupt, und an Bestimmungen über unsere personelle Entwicklungszusammenarbeit.
    Wir können heute selbstbewußt feststellen, daß sich unser Einsatz auch finanziell gelohnt hat. Die Bundesregierung hat in ihrem Haushaltsentwurf für 1978 eine Steigerung des Budgets für das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit um nahezu 23 °/o vorgesehen; das ist die weitaus höchste Steigerungsrate unter allen Ressorts.

    (Dr. Todenhöfer [CDU/CSU] : Nachdem sie sie vorher gesenkt hatte!)

    Mit diesem Schritt werden wir dem Ziele näher kommen, 0,7 °/o unseres Bruttosozialprodukts für öffentliche entwicklungspolitische Maßnahmen aufzuwenden. Wir wissen, daß wir dieses Ziel nur stufenweise erreichen können, und wissen auch, daß wir steigende Mittel und wachsende Aufgaben nur verantworten können, wenn wir dafür auch zusätzliche Stellen zur Verfügung stellen. Meine Fraktion wird sich dafür einsetzen, daß wir hier eine Änderung der bisherigen Politik einleiten. Allerdings müssen dem Schritt der Bundesregierung in Richtung auf das 0,7-%-Ziel, so meine ich, weitere Schritte folgen. Dazu gehört eine Aufstockung der Verpflichtungsermächtigungen. Sie stecken den Rahmen ab, in dem die Bundesregierung mit Ländern der Dritten Welt entwicklungspolitische Vereinbarungen treffen kann. Notwendig ist auch eine Festlegung der Steigerungsrate im Einzelplan 23, die mit mehr Bindungskraft als bisher über das einzelne Haushaltsjahr hinaus das akzeptierte Ziel anstrebt.
    Meine Damen und Herren, unsere Entwicklungspolitik hat den Rang, den ihm dieses Parlament einzuräumen bereit ist. Es steht in unserer Macht, wie weit wir ihren finanziellen Handlungsrahmen ziehen. Die Entwicklungspolitik genießt draußen im Lande das Ansehen, das wir durch unser Verhalten bestimmen. Unser Urteil, unsere Kritik und unsere Unterstützung sind auch für das Verhalten und das Urteil unserer Bürger bestimmend. Entwicklungspolitische Aufklärung ist eine ebenso schwierige wie langwierige Aufgabe. Sie fordert Bundesregierung und Bundesländer ebenso heraus wie Unternehmerverbände, Gewerkschaften, Kirchen und andere gesellschaftspolitische Kräfte. Hier geht es nicht um rot oder schwarz, hier geht es nur um Lehren aus der Vergangenheit, wenn ich feststelle, wir ha-



    Schluckebier
    ben es zu wenig verstarden, die großen Möglichkeiten, die in der Nord-Süd-Problematik liegen — Lernziele wie z. B. internationale Solidarität, Verwirklichung der Menschenrechte, Überwindung von Rassismus oder Aufbau einer gerechten sozialen Weltwirtschaftsordnung —, allen Bürgern unseres Landes begreifbar zu machen. Ich bin sehr froh, daß durch unser Drängen in jüngster Zeit einiges in Bewegung geraten ist. Ich möchte hier insbesondere die Bundesländer Bremen und Berlin erwähnen und ihnen für ihr vorbildliches entwicklungspolitisches Engagement danken.
    In 'entwicklungspolitischer Bildungsarbeit kann man nicht auf einer Woge der Popularität voranreiten. Hier gilt es nicht, das Populäre zu tun, sondern das Richtige populär zu machen. Dazu müssen auch, so meinen wir, neue Wege beschritten werden. Meine Fraktion ist davon überzeugt, daß das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit mit seiner Öffentlichkeitsarbeit auf dem richtigen Wege ist. Die Anzeigenkampagne zur Entwicklungspolitik ist ein Weg dazu, den man ja nicht vorschnell, meine Damen und Herren, verurteilen sollte. Wir hoffen, daß sie — zusammen mit anderen guten Informationen — hilft, weitere Kreise der Bevölkerung an unser gemeinsames Anliegen heranzuführen.
    Entwicklungspolitiker beginnen, darüber nachzudenken, wo sich in der gegenwärtigen Situation Bewegungen in erstarrte Fronten bringen lassen. Wir wollen weg von der Diskussion um Schlagworte. Wir wollen den ideologischen Grabenkrieg durch praktische Entwicklungspolitik überwinden. Das sind wir, so glaube ich, unserem eigenen Lande schuldig. Das sind wir aber auch den Entwicklungsländern schuldig. Denn der noch friedliche Nord-Süd-Dialog kann nur dann für alle Beteiligten erfolgreich abgeschlossen werden, wenn wir unsere internationale Glaubwürdigkeit nicht aufs Spiel setzen.
    Wir haben deshalb versucht, in einem parlamentarischen Anhörungsverfahren den Wegen auf die Spur zu kommen, die in der internationalen Rohstoffpolitik gangbar sind. Die Entschließung der Koalition zur Entwicklungspolitik, die dem Hause vorliegt, gibt Auskunft über unsere Erkenntnisse. Unser Abstimmungsverhalten auch zu dieser Entschließung wird von zahlreichen Entwicklungsländern aufmerksam beobachtet. Wir wollen dadurch unseren Anspruch sichtbar machen, die Politik der Bundesregierung nicht nur zu unterstützen, sondern sie auch als Parlament vor den Augen der Dritten Welt mit zu verantworten.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir verwenden in der entwicklungspolitischen Diskussion häufig ein Bild, das den Nord-Süd-Konflikt mit den gesellschaftlichen Verhältnissen in der Mitte des 19. Jahrhunderts vergleicht. Mir ist aufgefallen, daß wir dabei immer bei der Beschreibung der Zustände stehengeblieben sind, ohne auszusprechen, welche Konsequenzen sich aus dieser Beschreibung ergeben. Der soziale Konflikt des 19. Jahrhunderts ist nicht allein durch die Sozialgesetzgebung Bismarcks entschärft worden. Als Gewerkschafter sage ich mit großem Ernst: Der innere Friede in unserem Lande
    wurde erst durch die Beteiligung der Schwachen gesichert, vertreten durch die Gewerkschaften und die deutsche Sozialdemokratie an der Macht im Staate. Der Versuch reaktionärer Kräfte, diese Entwicklung zurückzudrehen, hat zum Scheitern der Demokratie von Weimar, zur Hitler-Diktatur und zum totalen Zusammenbruch geführt. Der Wiederaufbau war nur mit den Gewerkschaften auf der Basis der Gleichberechtigung und des Interessenausgleichs zwischen Arbeitern und Unternehmern möglich.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Das ist doch eine Binsenwahrheit!)

    — Hören Sie erst zu, Herr Mertes, dann werden Sie die Verbindung schon merken. — Wer den Mut hat, diese Erfahrungen auf den Nord-Süd-Konflikt zu übertragen, muß eingestehen, daß die reichen Industrieländer zugunsten der Entwicklungsländer ähnliche Kompromisse eingehen müssen, wie sie zwischen Arbeitnehmern und Unternehmern heute bei uns selbstverständlich sind.
    Die soziale Fürsorge, meine Damen und Herren, allein reicht nicht aus. Es geht darum, Wohlstand, Macht und Wissen gerecht zu verteilen. Dem, der diese Entwicklung nicht will und nach Gegenstrategien ruft, um berechtigte Forderungen der Entwicklungsländer zu unterlaufen, wird es, so meinen wir, genauso ergehen wie den konservativen Kräften von damals. Niemand, meine Damen und Herren, will mit der Entwicklungspolitik die Interessen der Bundesrepublik zu Markte tragen. Aber niemand sollte sich dem gefährlichen Irrtum hingeben, daß unser Wohlstand, unsere soziale Sicherheit, unser Lebensstandard auf die Dauer neben dem Elend des größten Teils der Menschheit bestehen können. Keiner mehr kann bestreiten, daß unsere Interessen nicht länger gegen die Interessen der Mehrheit der Menschen durchgesetzt werden können. Die Sozialdemokratie ist nicht dieser Meinung. Die Kirchen sind nicht dieser Meinung.

    (Dr. Mertes [Gerolstein] [CDU/CSU] : Wer ist denn dieser Meinung?)

    Nur wenn wir dies begreifen, so meine ich, wird die Welt eine Chance haben, sich in einem zwar nicht konfliktfreien, aber in einem friedlichen Wandel zu entwickeln in einer Weise, die der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung in jenen Ländern vergleichbar ist, in denen eine starke Arbeitnehmervertretung auf dem politischen und wirtschaftlichen Sektor eine rechtzeitige Reformierung herbeigeführt hat.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)