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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 8/34 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 34. Sitzung Bonn, Dienstag, den 21. Juni 1977 Inhalt: Regelung für die Einreichung von Fragen während der Sommerpause 2513 A Überweisung von Vorlagen an Ausschüsse 2513 B Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung . 2513 D Abwicklung der Tagesordnung 2514 C Zur Tagesordnung gemäß § 24 Abs. 2 GO Dr. von Wartenberg CDU/CSU 2514 C Porzner SPD 2515 B Ollesch FDP 2516 B Zweite Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1977 (Haushaltsgesetz 1977) — Drucksachen 8/100, 8/324, 8/270, 8/474 — Beschlußempfehlungen und Berichte des Haushaltsausschusses Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidialamt — Drucksache 8/491 — 2516 D Einzelplan 02 Deutscher Bundestag — Drucksache 8/492 — Carstens, Präsident des Deutschen Bundestages 2517 A Frau Renger SPD 2519 C Ollesch FDP 2521 A Dr. Schmitt-Vockenhausen SPD . . . . 2522 A Dr. Luda CDU/CSU (Erklärung nach § 59 GO) 2522 B Einzelplan 03 Bundesrat . . . . . . . . . . . . 2522 C Einzelplan 04 Geschäftsbereich des Bundeskanzlers und des Bundeskanzleramtes — Drucksache 8/494 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion der CDU/CSU Mißbilligung des Verhaltens des früheren Bundesfinanzministers Helmut Schmidt bei der Bewilligung überplanmäßiger und außerplanmäßiger Ausgaben zum Jahreswechsel 1973/1974 — Drucksache 8/595 — Wohlrabe CDU/CSU . . . . . . . . . 2522 D Dr. Kohl CDU/CSU 2525 B, 2585 B Dr. Schäfer (Tübingen) SPD . . . . . 2534 B Hoppe FDP 2540 D II Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 34. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 21. Juni 1977 Strauß CDU/CSU 2545 B Brandt SPD 2557 D Mischnick FDP 2565 D Dr. Vogel, Bundesminister BMJ . . . . 2569 C Schmidt, Bundeskanzler 2573 B Wehner SPD 2595 C Schröder (Lüneburg) CDU/CSU . . . . 2598 C Löffler SPD 2599 D Vizepräsident Dr. Schmitt-Vockenhausen 2602 B Namentliche Abstimmungen 2598 C, 2600 B, C, 2602 B Einzelplan 05 Geschäftsbereich des Auswärtigen Amts — Drucksache 8/495 —in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Fraktion der CDU/CSU Vorbereitung einer Dokumentation über die menschenrechtliche Lage in Deutschland und der Deutschen in den kommunistischen Staaten Osteuropas zu dem Antrag der Fraktionen der SPD, FDP Verwirklichung der KSZE-Schlußakte und Wahrung der Menschenrechte — Drucksachen 8/152, 8/221, 8/ 603 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu der Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Nordatlantischen Versammlung und zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur Beratung des Berichts der deutschen Delegation über die 22. Jahrestagung der Nordatlantischen Versammlung — Drucksachen 8/27, 8/110, 8/604 — Picard CDU/CSU 2604 C Dr. Bußmann SPD 2607 B Dr. Mertes (Gerolstein) CDU/CSU 2609 D Friedrich (Würzburg) SPD 2615 C Dr. Kohl CDU/CSU . . . . . . . . 2621 A Genscher, Bundesminister AA . . . . 2621 D Einzelplan 27 Geschäftsbereich des Bundesministers für innerdeutsche Beziehungen — Drucksache 8/510 — 2625 D Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht — Drucksache 8/506 — 2626 A Einzelplan 20 Bundesrechnungshof — Drucksache 8/507 — 2626 C Nächste Sitzung 2626 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 2627* A Anlage 2 Erklärung des Abg. Dr. Luda CDU/CSU gemäß § 59 der Geschäftsordnung zur Abstimmung über Einzelplan 02 2627* B Deutscher Bundestag — 8, Wahlperiode — 34. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 21. Juni 1977 2513 34. Sitzung Bonn, den 21. Juni 1977 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordneter) entschuldigt bis einschließlich Adams * 24. 6. Dr. Ahrens ** 24. 6. Dr. Aigner * 24. 6. Amrehn ** 24. 6. Angermeyer 24. 6. Frau von Bothmer ** 24. 6. Büchner (Speyer) ** 24. 6. Dr. Enders ** 24. 6. Dr. Evers ** 24. 6. Flämig * 21.6. Dr. Fuchs * 23. 6. Dr. Geßner ** 24. 6. Handlos ** 24. 6. von Hassel ** 24. 6. Hoppe 24. 6. Katzer 24. 6. Lemp ** 24. 6. Lenzer ** 24. 6. Lücker * 24. 6. Marquardt ** 24. 6. Dr. Marx 24. 6. Dr. Mende ** 24. 6. Milz ** 24. 6. Dr. Müller ** 24. 6. Müller (Mülheim) 24. 6. Müller (Wadern) * 21. 6. Dr. Müller-Hermann * 23. 6. Pawelczyk ** 24. 6. Reddemann ** 24. 6. Frau Dr. Riede (Oeffingen) 24. 6. Dr. Schäuble ** 24. 6. Schmidhuber ** 24. 6. Schmidt (München) * 24. 6. Dr. Schwencke (Nienburg) ** 24. 6. Seefeld 24. 6. Sieglerschmidt * 21. 6. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim ** 24. 6. Dr. Starke (Franken) * 24. 6. Dr. Staudt 24. 6. Frau Steinhauer 24. 6. Ueberhorst 24. 6. Dr. Vohrer ** 24. 6. Frau Dr. Walz * 21. 6. Dr. Wendig 24. 6. * für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Dr. Luda (CDU/CSU) gemäß § 59 der Geschäftsordnung zur Abstimmung über Einzelplan 02 - Deutscher Bundestag - (Drucksache 8/491) Anlagen zum Stenographischen Bericht Die Fraktionen des Deutschen Bundestages beabsichtigen, neue Gebäude für Bundestag und Bundesrat zu errichten. Mit der Zustimmung zum Einzelplan 02 werden hierfür weitere Planungsmittel bewilligt. Unstreitig reicht die derzeitige Raumausstattung von Bundestag und Bundesrat bei weitem nicht aus. Neubaumaßnahmen sind daher unabweislich. Dem in der Neubaukommission des Ältestenrates des Bundestages vorbereiteten Konzept, welchem Arbeiten der Architektengruppen Behnisch und von Wolff zugrunde liegen, könnte gestalterisch im Prinzip und trotz Bedenken auch funktional weitgehend zugestimmt werden, wenn es tatsächlich notwendig wäre, in dem vorgesehenen Ausmaß neu zu bauen. Das ist jedoch nicht der Fall; die Raumanforderungen des Parlaments sind übersetzt. Wäre davon auszugehen, daß für den Abgeordneten die eigentliche Parlamentsarbeit, d. h. die Beteiligung an der Gesetzgebung und an der Kontrolle der Regierung und somit sein Einsatz in Bonn rein zeitlich eindeutig dominieren würden, so wäre tatsächlich eine derartige Raumausstattung vertretbar. Das ist jedoch keineswegs der Fall. Dies ergibt sich eindeutig aus der Zahl der Sitzungstage, d. h. jener Tage, für welche in der Vergangenheit durch den Bundestagspräsidenten für alle Abgeordneten Präsenzpflicht angeordnet worden ist; über diesen Rahmen hinaus dürfen Sitzungen von Parlamentsgremien bekanntlich nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Präsidenten angesetzt werden, welche Fälle nicht oft vorkommen. Im Jahre 1973 hat es 85 Sitzungstage gegeben, 1974 93, 1975 97 und 1976 71 Sitzungstage. Für das Jahr 1977 sind 22 Sitzungswochen vorgesehen, wobei wöchentlich üblicherweise von 4 Sitzungstagen auszugehen ist. Diese Zahlen lassen eindeutig erkennen, welche Bedeutung auch rein zeitlich der zweiten Hauptaufgabe des Abgeordneten beizumessen ist: Wahlkreisarbeit zu leisten, den Kontakt mit der Bevölkerung zu pflegen. Der Abgeordnete übt seine Tätigkeit nicht überwiegend stationär in Bonn aus, er benötigt ebenso, je nach Wahlkreisgröße, mindestens ein Wahlkreisbüro. Schon aus diesem Grunde ist es abwegig, seinen Bonner Raumbedarf mit dem von Verwaltungsbeamten welcher Rangstufe auch immer zu vergleichen; die Abgeordnetentätigkeit ist auch insoweit mit keiner anderen Berufstätigkeit vergleichbar. Wie sich aus der Verwendung der jedem Parlamentsmitglied zur Verfügung stehenden Mitarbeiterpauschale ergibt, tragen die Abgeordneten dieser Doppelfunktion auch insoweit durchaus Rechnung: Etwa ein Drittel des hierfür im Bundeshaushalt bereitgestellten Betrages (1976: 21 Millionen DM) wird für Wahlkreismitarbeiter eingesetzt. Dieser Anteil hat steigende Tendenz. Die Neubauplanung geht davon aus, daß die Mitarbeiterpauschale so weit aufgestockt wird, daß der Abgeordnete künftig je einen wissenschaftlichen Mitarbeiter und eine Schreibkraft besolden kann. Erfahrungsgemäß ist also anzunehmen, daß die volle Inanspruchnahme 2628* Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode — 34. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 21. Juni 1977 der im neuen Bundeshaus vorgesehenen Abgeordnetenbüros (je 3 Räume zu je 18 qm) nicht gewährleistet sein wird, daß möglicherweise ein Drittel oder mehr dieser Räume überwiegend leer stehen werden. Dieses Risiko wäre z. B. leicht zu vermeiden, wenn vorgesehen würde, daß je zwei Abgeordnetenbüros sich einen für jeweils zwei Schreibkräfte bestimmten Raum teilen, daß jeder Abgeordnete also statt drei zweieinhalb Räume erhält. Der wegen des Umfanges der Baumasse ohnehin architektonisch kaum angemessen zu gestaltende Baukörper des Fraktionsbereiches würde dann wenigstens etwa um ein Sechstel seines Volumens verringert. Dieses Beispiel zeigt, daß wesentliche Raumeinsparungen nicht nur möglich, sondern sogar angezeigt sind. Allerdings würde eine derartige Reduzierung des Raumprogrammes keineswegs ausreichen. Nirgendwo in der Welt gibt es einen auch nur annähernd so großen Parlamentsbereich, das Capitol in Washington vielleicht ausgenommen. Immerhin soll der geplante Komplex mit 750 m Frontlänge die Ausdehnung der Bonner Altstadt bekommen. Für uns besteht kein Grund, die Größenordnungen der Parlamentsbauten anderer Demokratien zu übertreffen. Schon diese Darlegungen machen deutlich: Die bisherige Neubauplanung ist ein Konzept personalmäßiger Expansion. Das gilt im übrigen auch für die Weiterentwicklung der Zahl der Bediensteten der Bundestagsverwaltung. Die Presse meldete kürzlich, Bundestagspräsident Professor Dr. Carstens habe erklärt, die Zahl der Bediensteten der Bundestagsverwaltung habe sich von 1969 bis 1976 auf 1 600 verdoppelt. Es sei verständlich, wenn der Haushaltsausschuß des Deutschen Bundestages überlege, ob alle Stellen notwendig seien. Ergänzend ist festzustellen, daß die Zahl der Planstellen für Beamte in der Zeit von 1965 bis 1975 von 338 auf 931 erhöht worden ist. Ich will das nicht nachträglich kritisieren. Vielleicht war es nötig, diese Zahl beinahe zu verdreifachen. Die vorgesehene Neubaumaßnahme würde jedoch bezüglich der künftigen Entwicklung der Zahl der Bediensteten eine ebensolche Sogwirkung auslösen, die zu beobachten war, nachdem man bei Fertigstellung des neuen Bundeskanzleramtes merkte, daß man 5 % zuviel Büroraum erstellt hatte. Der berechtigten Feststellung des Bundestagspräsidenten zum Trotz gilt also leider auch insoweit: Diese Neubauplanung ist, gewollt oder nicht, ein Konzept personalmäßiger Expansion. Politik darf nicht in Verwaltung umschlagen, auch nicht im Parlament, auch nicht in den Abgeordnetenbüros. Wie die tägliche, oft wenig sinnvoll erscheinende, vom Parlament selbst erzeugte Papierflut zeigt, besteht diese Gefahr schon heute. Ihr wird durch eine überzogene Neubauplanung weiterer Vorschub geleistet. Aber vor allem: Je mehr der Apparat des Abgeordneten vergrößert wird, um so mehr wird sein unmittelbarer Kontakt zu denen, die er politisch zu betreuen hat, gemindert, um so mehr wächst der Abstand zum Wähler. Bundespräsident Scheel hat kürzlich die zunehmende Professionalisierung der Abgeordnetentätigkeit beklagt. Nachdem das Bundesverfassungsgericht die Tätigkeit der Bundestagsabgeordneten zum Hauptberuf erklärt hat, sollte wenigstens alles vermieden werden, was den Parlamentarier zumindest optisch mehr und mehr als Amtsperson erscheinen läßt, als Vertreter des Staates und nicht primär als Volksvertreter. Der 'übermäßige Ausbau seines Apparates erscheint ohnehin kaum geeignet, seine politische Effizienz zu steigern. Wer wollte behaupten, der Bundestag leiste heute politisch mehr und genieße höheres Ansehen als in den Zeiten, in denen er wahrhaft erbärmlich untergebracht war. Als Mitglied der Neubaukommission des Altestenrates des Bundestages habe ich in den vergangenen Jahren immer wieder verlangt, den Umfang der Neubauplanung einzuschränken. Ich fordere nunmehr erneut, vor endgültiger Beauftragung der Architekten die Raumanforderungen des Parlaments wesentlich zu kürzen.
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    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Bitte.


Rede von Dr. Helmut Kohl
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Herr Kollege Brandt, Sie haben mich soeben angesprochen. Ist das Zitat, das ich verwendet habe, falsch? Es stammt von einer Redakteurin, die Ihrer Partei angehört und die es heute in einer großen deutschen Tageszeitung niedergeschrieben hat. Ich zitiere:
Wie gestern zu hören war, fühlt sich Brandt an Wehners Äußerung vor deutschen Journalisten in Moskau im September 1973 erinnert, als Wehner den damaligen Kanzler Brandt hart kritisierte.
Mehr habe ich nicht gesagt.




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    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Herr Kollege Kohl, eine Zwischenfrage — wenn ich mir diesen Hinweis erlauben darf
    — stellt man zu etwas, was der Redner ausführt. Ich komme noch auf das, worauf Sie jetzt schon warten.

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Lachen bei der CDU/CSU)

    Was die SPD angeht: Wir haben unsere Probleme

    (Lachen bei der CDU/CSU)

    — jawohl —, wir haben unsere Schwierigkeiten, und mit denen werden wir fertig werden. Darauf können Sie sich verlassen.

    (Beifall bei der SPD)

    Ich brauche jedenfalls keinen Beifall aus der falschen Ecke. So schön wird die SPD nie werden, daß sie den Beifall von Herrn Strauß bekommen könnte.

    (Beifall bei der SPD)

    Sie_ mögen hier reden und anderswo anstellen, was Sie wollen: Die Einheit der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands und ihrer Bundestagsfraktion, die sachliche Übereinstimmung zwischen Partei- und Fraktionsführung werden Sie nicht aufbrechen.

    (Beifall bei der SPD — Zurufe von der CDU/CSU)

    Das haben andere schon versucht. Daran sind schon andere gescheitert.

    (Wohlrabe [CDU/CSU] : Sie müssen zu Ihrer Fraktion reden, nicht zu uns! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    — Ja, das macht Ihnen keinen Spaß. Aber das hilft ja nichts. Sie werden mich eine Stunde anhören müssen, so wie wir Herrn Strauß angehört haben.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Und wenn Sie auf Meinungsverschiedenheiten zwischen Herbert Wehner und mir anspielen: Zunächst möchte ich Ihnen — zusätzlich zu dem, was man dieser Tage sonst in den Zeitungen lesen kann — eine Neuigkeit mitteilen. Sie können mit Sicherheit davon ausgehen, daß es, noch bevor diese Woche zu Ende gegangen sein wird, ein weiteres Geheimtreffen zwischen Wehner und Brandt gegeben haben wird. Die Journalisten behaupten sogar, es werde demnächst auch ein Geheimtreffen zwischen Herrn Kohl und Herrn Strauß stattfinden.

    (Beifall bei der SPD — Uh-Rufe von der CDU/CSU)

    Scherz beiseite! Es gibt zwischen Herbert Wehner und mir keine Meinungsverschiedenheit, die uns in der gemeinsamen Überzeugung und Aktion behindert, daß es zu der sozialliberalen Koalition für unser Volk, für Europa und für die unentbehrliche aktive Rolle in der Fortsetzung der Entspannung keine Alternative gibt.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Das bedeutet, daß ich mit Herrn Kohl sogar in einem Punkt übereinstimme, denn auch für uns ist die Große Koalition keine Alternative. Wir schreiben 1977 und nicht 1966. Auch die Sommerzeit lädt uns
    nicht dazu ein, diesem auf Deutschland abgewandelten „Ungeheuer von Loch Ness" noch weitere Betrachtungen zu widmen.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Der Bundeskanzler kann sich auf seine Partei und seine Fraktion verlassen.

    (Beifall bei der SPD — Lachen und Zurufe von CDU/CSU)

    Herr Kohl hat heute vormittag so viel von Verantwortung des Bundeskanzlers gesprochen: Der Bundeskanzler ist verantwortlich — jawohl —, wenn wir heute in der Welt nicht ohne Neid betrachtet werden; dafür ist er z. B. verantwortlich.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Wer dem Bundeskanzler die Gesamtverantwortung so anlasten will, wie Sie, Herr Kollege Kohl, der zeichnet ihn für die Stellung aus, die die Bundesrepublik Deutschland heute international hat, zumal wir, die Koalition, dies gegen Ihren Willen durchsetzen mußten. Insofern gratuliere ich zu Ihrem Eigentor heute vormittag.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Unsere Freunde in allen Teilen der Bundesrepublik wissen und sollen es an diesem Tag von dieser Stelle aus erneut bestätigt bekommen:

    (Zuruf von der CDU/CSU: Eine Fensterrede!)

    Man darf sich durch allen möglichen Unsinn, der unter die Leute gebracht wird, nicht verwirren lassen,

    (Zurufe von der CDU/CSU Sehr gut! — Stimmt!)

    sondern man kann sich darauf verlassen, daß wir unserer freiheitlichen und sozialen Verantwortung gerecht werden oder — frei nach Kant — daß wir unsere verdammte Pflicht und Schuldigkeit tun.

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Schröder [Lüneburg] [CDU/CSU] : Zu wem reden Sie eigentlich jetzt?)

    Meine Damen und Herren, ich frage mich: Herr Kollege Kohl und Herr Kollege Strauß, wenn man sich, wie ich gleich noch einmal darlegen werde, in den letzten Jahren so geirrt hat, wie die Führer der Union, woher nimmt man dann den Mut, auch heute wieder voller Selbstgerechtigkeit gegen die Bundesregierung und die sie tragende Koalition zu Felde zu ziehen? Woher nimmt man diese Selbstgerechtigkeit?
    Die Voraussagen der Opposition über die wirtschaftliche Entwicklung haben doch, wie mancher auch aus Ihren Reihen anderswo als in diesem Saal zugibt, eben nicht gestimmt.

    (Schröder [Lüneburg] [CDU/CSU]: Siehe Nordrhein-Westfalen! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    Der Zusammenbruch der Staatsfinanzen, von dem Herr Strauß seit 1970 spricht, oder auch der Zerfall der Währung, von dem damals zu sprechen begonnen wurde, ist doch nicht eingetreten, und eigent-



    Brandt
    lich müßten Sie froh sein, daß Sie unrecht bekommen haben, meine Damen und Herren.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Eigentlich dürften Sie auch nicht traurig darüber sein, daß Ihre pessimistische Fehleinschätzung der europäischen Dinge durch den tatsächlichen Gang des Geschehens widerlegt worden ist; denn das ist es doch: Wir haben uns hier noch vor zwei Jahren anhören müssen, daß unsere Freunde, denen wir in Portugal und Spanien halfen, Verbündete der Kommunisten seien und daß dort Volksfrontregierungen entstünden. Sie haben sich geirrt, so wie Sie sich mit dieser falschen Alternative erneut irren, Herr Strauß, hier werde in den kommenden Jahren — möglicherweise schon im nächsten Jahr bei den Direktwahlen zum Europäischen Parlament — zwischen Europa und Volksfront entschieden. Nein, entschieden wird über die Einheit Europas oder die Isolierung der Bundesrepublik Deutschland;

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    denn mit wem wollen Sie denn Europa bauen, wenn Sie all denen eine Absage erteilen, denen Sie in diesen letzten Jahren eine Absage erteilt haben?

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Gegenüber dem Vorgang von Helsinki von vor zwei Jahren befanden Sie sich in einem Zustand der Isolierung, den ich nicht „vornehm" nennen kann. Es war ja keine volle Isolierung; die kleine Gruppe der italienischen Neofaschisten und die albanischen Kommunisten waren ja auch noch dagegen; das muß ich zugeben.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Inzwischen deutet Herr Professor Biedenkopf an, daß er das für einen falschen Weg gehalten hat. Ich kann bisher nicht erkennen, daß Herr Biedenkopf schon die erforderliche Zustimmung seiner Fraktion gefunden hätte; das zeigte Ihr Text zum 17. Juni, ich meine den von Herrn Strauß redigierten Text des Herrn Kohl, den Herr Zimmermann vorgelesen hat.

    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD — Zustimmung bei Abgeordneten der FDP)

    Wenn man sich diesen Text noch einmal vor Augen hält,

    (Dr. Jenninger [CDU/CSU] : Herr Brandt, hier sagen Sie die Unwahrheit! Das ist nicht wahr! Das stimmt nicht! — Wehner [SPD] : Nehmen Sie es doch mit Humor, Herr Jenninger!)

    wird einem doch relativ rasch klar, daß es Ihnen außerordentlich schwerfällt, die beschwörenden Schlagworte hinter sich zu lassen und mit uns und anderen an einer Politik zu arbeiten, die lebenden Menschen konkrete Hilfe bringt.

    (Zustimmung bei Abgeordneten der SPD)

    Die Herren Strauß und Kohl mögen reden, was sie wollen; sie sind die Vorsitzenden von Parteien der großen Irrtümer.

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Zuruf von der CDU/CSU: Der unfehlbare Brandt! — Lachen und weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    Ich möchte — ähnlich wie Herr Strauß es eben aus seiner Sicht getan hat — zunächst noch zu dem Vorgang zurückkehren dürfen, der uns hier am vergangenen Donnerstag beschäftigt hat. Es war gut, daß Herr Kollege Porzner heute früh zu Beginn der Sitzung noch einmal festgehalten hat, gegen was alles Sie sich in der vorigen Woche in namentlicher Abstimmung entschieden haben. Das mußte festgehalten werden.

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Zurufe von der CDU/CSU)

    Man kann demjenigen kaum widersprechen, der gesagt hat, Sie hätten auch für die Abschaffung der Kirchensteuer gestimmt, wenn Sie gemeint hätten, der Bundesregierung damit Schwierigkeiten bereiten zu können.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Ich sage: Wer einem so kümmerlichen Opportunismus frönt,

    (Zustimmung bei der SPD)

    braucht sich hier nicht als Retter des Vaterlandes aufzuspielen.

    (Erneuter Beifall bei der SPD und der FDP — Nordlohne [CDU/CSU]: Was weiß Herr Brandt denn schon von Kirchensteuer?)

    Das ist auch mein Kommentar zu dem Tatbestand, daß sich die CDU der Forderung der CSU gebeugt hat, den Verteidigungshaushalt abzulehnen. Und, Herr Kollege Kohl, lassen Sie sich trotz Ihrer Begründung — sie klang gequält genug — in aller Offenheit sagen: Weder die Bundeswehr noch das Bündnis haben dieses taktische Spiel verdient.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Dem bei anderen Gelegenheiten strapazierten deutschen Ansehen in der Welt wird damit kein Dienst, jedenfalls kein guter Dienst erwiesen. Das Ansehen Deutschlands in der Welt ist nicht etwas, wofür nur die Regierung verantwortlich zeichnet, aber die Opposition darf nicht so tun, als könne sie sich über die unbestreitbaren Aktiva der Regierungspolitik aus bloßer Lust an der Polemik hinwegsetzen. Das geht nicht.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Bleiben wir noch einen Augenblick bei dem Vorgang der letzten Woche. Die große Mehrheit unseres Volkes hat mit Befriedigung aufgenommen, daß die Regierung Schmidt /Genscher weiterarbeiten kann.

    (Beifall bei der SPD und der FDP — Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Dies ist — ich habe mich davon überzeugt — z. B. die Meinung des größten Teils der Betriebsräte in unserer Bundesrepublik. Dies ist, wie viele von Ihnen durchaus wissen, auch die Meinung einer beträchtlichen Zahl von Unternehmern in der Bundesrepublik Deutschland.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Sie wissen nämlich, was die Opposition dieses
    Hauses nicht wahrhaben will, daß dieses Land



    Brandt
    nicht nur ordentlich und gewissenhaft, sondern mit Erfolg regiert wird,

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    zumal wenn man den Erfolg mit dem vergleicht, was andere Länder in dieser Situation für ihre Bürger darzustellen vermögen.

    (Haase [Kassel] [CDU/CSU] : A la Osswald?)

    Außerhalb unserer Grenzen ist natürlich aufmerksam beobachtet worden, ob es gelingen würde, die Bundesregierung aus den Angeln zu heben. Wichtige Partner haben bei gebotener Zurückhaltung in der Offentlichkeit aus ihrer Besorgnis keinen Hehl gemacht.

    (Haase [Kassel] [CDU/CSU] : Über den Zustand der Regierung!)

    Unsere Partner in mehr als einer Himmelsrichtung wissen nämlich — nicht erst seit Helmut Schmidts Teilnahme am Londoner Gipfeltreffen oder Hans-Dietrich Genschers Besuch in Moskau —, was die Bundesrepublik Deutschland unter sozialliberaler Führung für die Stabilität in diesem Teil der Welt, nicht zuletzt auch für die Auseinandersetzung mit den weiterwirkenden weltwirtschaftlichen Schwierigkeiten bedeutet.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Wir erleben es immer wieder: Diejenigen, die in diesem Hause für die Opposition sprechen, möchten klüger als alle anderen zusammen sein. Die Vermutung spricht dagegen, daß sie recht haben. Es fällt Ihnen, meine Kolleginnen und Kollegen, immer noch außerordentlich schwer, nicht nur die Lage in der Welt und in Europa, sondern auch die Verhältnisse im eigenen Land objektiv zu beurteilen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Das kann nur Brandt!)

    Es fällt Ihnen nicht weniger schwer, losgelöst von Gruppeninteressen an dem mitzuarbeiten, was geboten ist, und statt vom Betrug zu reden, das zu würdigen, was für die Alten und für die breiten Schichten auch bei veränderten ökonomischen Daten an solider Arbeit geleistet wird. Ich spreche jetzt bewußt von der Konsolidierung der Alterssicherung und von der notwendigen Kostendämpfung im Gesundheitswesen.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Wenn in einem CDU-Entwurf zur Beschäftigungspolitik Punkte enthalten sind, die Herrn Strauß nicht passen, dann stigmatisiert er diese Punkte erst einmal als sozialdemokratisches Gedankengut. Wer weiß, was aus weltwirtschaftlichen Gründen noch auf uns zukommen kann und durch strukturellen Wandel jedenfalls auf uns zukommen wird, wer demzufolge erkennt, daß es einer beschäftigungspolitischen Gesamtorientierung bedarf, der darf nicht mit ideologischen Scheuklappen, wie heute früh mit dem durch nichts in diesen Zusammenhang passenden Schlagwort vom Dirigismus, ans Werk gehen.
    Diejenigen, die heute keinen Arbeitsplatz finden, und diejenigen, die in den nächsten Jahren in einer
    Größenordnung von 2 Millionen zusätzlich auf dem Arbeitsmarkt erscheinen, wollen nicht mit Theorien abgespeist werden, egal, ob sie konservativen, liberalen oder sozialistischen Ursprungs sind.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Die Menschen wollen wissen, ob sich die Kräfte der Wirtschaft und der öffentlichen Verantwortung miteinander darum bemühen, daß es neue, gute, möglichst sichere, zukunftsorientierte Arbeitsplätze gibt. Dabei muß man der Regierung helfen. Dabei darf man sie auch mit den Schlagworten von zuviel Staat nicht im Stich lassen.
    Sie haben in einem anderen Zusammenhang den Orientierungsrahmen der deutschen Sozialdemokraten zitiert, Herr Kohl, der Ende 1974 in Mannheim beschlossen wurde.

    (Dr. Kohl [CDU/CSU] : Ich habe Sontheimer zitiert!)

    — Das weiß ich wohl, ich muß nur bezweifeln, daß Sie jemals hineingeguckt haben.

    (Beifall bei der SPD)

    Deshalb möchte ich zu dem Punkt, zu dem Sie sich äußern, ohne sich sachkundig zu machen, aus dem Abschnitt 2.4.8 mit Erlaubnis der Frau Präsidentin folgendes vorlesen:
    Die wachsenden Anforderungen der Gesellschaft an den Staat bergen die Gefahr in sich, die Leistungsfähigkeit des Staates zu überfordern und eine bürokratische Ausweitung des Staatsapparates zu erzeugen, dessen Kosten unerträglich wachsen und dessen Effektivität noch immer weit hinter den gesellschaftlichen Anforderungen zurückbleibt.
    Ich darf einen nächsten Passus hinzufügen:
    Ohne gesellschaftliche Strukturreformen, die die Fähigkeiten und Bereitschaft der Gesellschaft zur Selbstregulierung und zur Selbsthilfe nutzen und stärken, droht uns eine Entwicklung, in der wachsende lähmende soziale Konflikte nur noch durch den Staat reguliert werden können, der zur Durchsetzung seiner Ziele eines wachsenden Apparates bedarf.
    Herr Kollege Kohl, was Sie zu diesem Gegenstand hier heute morgen dargelegt haben, geht also am wirklichen Stand der Debatte vorbei. Warum bauen Sie hier solche Türken auf?

    (Beifall bei der SPD)