Rede von
Bruno
Friedrich
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(SPD)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Nein, ich möchte dies jetzt weiterführen. — Müßte nun nicht eine Partei, die beansprucht, Lehre und Tat des Christentums so ganz in ihr politisches Wirken aufgenommen zu haben, müßte nicht diese CDU/CSU mit einem christlich geschärften Gewissen in die Theorie und Praxis der internationalen Politik eintreten? Und wenn es so wäre, müßten Sie es nicht als Ihre erste Gewissenspflicht verstehen, aus dem Anruf des Glaubens praktizierbare, aber auch beispielhafte Schritte einer konkreten Friedenspolitik zu entwickeln?
Was ich nun sage, klingt unglaubwürdig — ich weiß es —, aber es ist wahr: In den Reden des CDU-Vorsitzenden Kohl, des CSU-Vorsitzenden Strauß, des CDU-Abgeordneten Barzel vom 17. Dezember und, wenn ich richtig hingehört habe, auch in den Reden der heutigen Unionsredner werden wir Friedenspolitik, die Entwicklung einer kriegsverhütenden Politik für den Frieden vergeblich suchen. Friedenspolitik — das gibt es nicht, nicht bei Kohl, nicht bei Barzel und nicht bei Strauß.
Das gibt es in ihren Reden nicht. Ich sagte ja: es ist unglaubwürdig, aber ich habe diese Begriffe vergeblich gesucht.
Wenn Sie nun vielleicht einwenden, daß Ihre Ausführungen der Kontext dazu seien, so möchte ich Ihnen darauf antworten: Das, was Sie als Kontext bringen, beinhaltet das Gegenteil von einer Friedenspolitik, wie die Welt sie heute versteht.