Rede von
Josef
Ertl
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(FDP)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich darf mit einer Bemerkung an Herrn Kollegen Schmitz beginnen. Es gibt noch ein Dokument über die finanzielle Dotierung der nationalen Agrarpolitik, nämlich die Finanzplanung, die die Bundesregierung der sozialliberalen Koalition 1969 übernommen hat. Für diese Finanzplanung zeichnete damals der Bundesfinanzminister Franz Josef Strauß verantwortlich. Wenn Sie wollen, kann ich sie Ihnen zur Kenntnisnahme zuleiten, damit Sie wissen, was damals geplant war und was dann in der Realität durch diese Regierung gemacht wurde.
Nicht daß Sie glauben, wir hätten schon alles vergessen!
— Verehrter Herr Kollege, Sie müssen einmal nachlesen, wie die Inflationsraten seit der Währungsreform im Jahr 1948 unterschiedlich gewachsen sind; dann würden Sie Ihre Behauptung gar nicht mehr aufrechterhalten können, höchstens unter ganz anderen Aspekten. Aber bei Ihnen, Herr Eigen, ist es ja immer so: Sie glauben ja wirklich das, was Sie sagen; aber das ist meist nicht richtig. Ich will das hier nur sagen, damit man nicht zu falschen Vergleichen kommt.
Ich möchte gleich etwas weiteres anmerken. Verehrter Herr Kollege Schmitz, ich glaube, diese Regierung kann sich getrost dem Urteil der deutschen Landwirtschaft stellen.
Ich merke das sogar aus Beiträgen, und zwar aus
Beiträgen von politischen Freunden von Ihnen. Die
sagen mir immer: Mit Deiner Politik sind wir sehr einverstanden.
— Nein, o nein. Verehrter Freund, ich habe Gott sei Dank auch Ohren zum Hören, und ich brauche nicht unbedingt schwarze Einflüsterer und züchte auch nicht schwarze Flöhe, sondern ich höre das, was sie mir sagen. Sie sagen: Du bist möglicherweise in der falschen Partei, in der falschen Koalition.
— Jawohl, das sagen die, landauf und landab. Aber weil Sie das eben bestätigt haben, will ich Ihnen sagen: Ich bin lieber in der falschen Partei und in der falschen Koalition und mache die richtige Politik, als in einer richtigen Partei zu sein und eine falsche Politik zu machen. Das ist meine Auffassung darüber.